- Heftarchiv - Internet World Business

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€ 5,40 I FR. 7,50
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 5/17 13. MÄRZ 2017
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
2017
Die besten
Shops Deutschlands
S. 12
Investor Jochen Schweizer:
„Nicht um des Gründens
willen gründen“
S. 18
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 35
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Bereit für den Wandel?
Internet World 2017
Zukunft in München
Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitnehmen
Mit einer Rekordbeteiligung ist die
E-Commerce-Messe Internet World in
München zu Ende gegangen. Mehr als
16.000 Besucher informierten sich
über die neuesten Trends, probierten
Zukunftstechnik aus und staunten über
Roboter und Drohnen. Die besten
Impressionen von der Internet World
sehen Sie ab Seite 36.
ort des Jahres – das wäre für den
Begriff „Digitalisierung“ eindeutig
eine Nummer zu klein gedacht. Die
nächste industrielle Revolution wird uns
alle noch während der ganzen kommenden Dekade beschäftigen.
Digitalisierung bedeutet aber nicht nur
eine Änderung bei den Produktionsmitteln. Tief greifender sind die Umwälzungen in der Unternehmensstruktur. Sabine
Remdisch leitet das Institut für Performance Management an der Leuphana
Universität in Lüneburg. Sie beschreibt die
Begleiterscheinungen der Digitalisierung:
„Hierarchische Strukturen lösen sich auf,
strukturelle Grenzen verschwimmen, die
Symbolik verändert sich.“
Für Manager bedeutet das eine gewaltige
Herausforderung. Sie müssen im gesamten
Unternehmen einen Transformationsprozess einleiten – bis auf Mitarbeiterebene.
Laut Studien glauben 95 Prozent der oft als
innovationsfeindlich verrufenen deutschen
Arbeitnehmer jedoch, dass ihr Unterneh-
men von der Digitalisierung profitieren
wird. Hemmnisse dürfen aber nicht unterschätzt werden. Angst vor Veränderungen,
Silodenken oder das Verharren in gelernten
Abläufen können die Bereitschaft, sich auf
Innovationen einzulassen, bremsen. Viele
Unternehmen setzen auf einen Chief Digital Officer, der das Problem anpacken und
lösen soll – oft aber an unternehmensinternen Widerständen scheitert. Dabei ist ein
CDO nicht immer die beste Lösung. Mehr
◼
dazu lesen Sie ab Seite 8.
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
W
Foto: Shutterstock / Chombosan
Shop-Award 2017:
Die Wertschöpfungskette im Programmatic Advertising ist komplex
und unübersichtlich geworden.
Viele Dienstleister wollen einen
Anteil am Budget des Werbekunden – und Branchenverbände fordern mehr Transparenz bei der
Kostenverteilung.
S. 24
Nicht immer ist ein CDO die beste Lösung für die Digitalisierung im Unternehmen
Apple weltweit vorn
Operativer Gewinn aus dem Verkauf von
Smartphones 2016 in Milliarden US-Dollar
44,9
Apple vereinigt fast
80 Prozent aller
Gewinne aus dem
SmartphoneGeschäft auf sich.
Einziger nennenswerter Wettbewerber: Samsung
8,3
Apple
Samsung
0,9
– 0,4
Huawei
Andere
INTERNET WORLD Business 5/17;
Quelle: „Korea Herald“
Steuervorteile
Solides Wachstum
Neues aus Barcelona
Tausende von Ebay- und Amazon-Händlern aus Asien hinterziehen Millionen von
Euro an Umsatzsteuer – und verschaffen
sich so Wettbewerbsvorteile gegenüber
S. 16
der deutschen Konkurrenz.
Um 6,5 Prozent sind die Ausgaben für
digitale Werbung in Deutschland im Jahr
2016 gestiegen. Das meldet der OnlineVermarkterkreis – und zeichnet damit
womöglich ein unrealistisches Bild. S. 20
Auf dem Mobile World Congress stehen
nicht nur neue Smartphones im Vordergrund. In diesem Jahr drehte sich alles
um smarte Assistenten und ihre SchnittS. 28
stellen zu den Nutzern.
Jobkiller Automatisierung in Deutschland
20,5
Millionen Jobs
könnten von
Automatisierung
betroffen sein
48 %
aller
Arbeitsplätze
in Deutschland
Nahezu die Hälfte aller Jobs in Deutschland könnten auch
Automaten und Computer erledigen, schätzt McKinsey
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: McKinsey
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Foto: Simon Thon
Werbedollar aufgeteilt
Foto: Jochen-schweizer.de, Nicolas Mercier
Anzeige
Programmatic Advertising
München
02.05.2017
Berlin
04.05.2017
Hamburg
09.05.2017
Köln
11.05.2017
Die Konferenz für Grundlagen
und Trends im Online Marketing
INTERNET WORLD
Business-Leser
erhalten
Sonderkonditionen
mit dem Code
Highlights aus dem Programm:
Michael Felis Die Dos und Dont‘s
im Link Building
OMF17iwb
Michael Felis, Director Online Marketing
MD Digital Mobility GmbH & Co. KG
Das Ende der Marketing-Kampagne –
Wie man Content, Daten und Technologie für hochpersonalisierte Interaktionen in Einklang bringt
Nikolaus von Graeve, Geschäftsführer
rabitt eMarketing GmbH
Die ProSiebenSat.1 Omnichannel
Content Strategie: Reichweitensteigerung,
Markenbildung und Moneta
Jens Doka, Chief Product Officer und Unit Lead
ProSiebenSat.1 Digital
onlinemarketingforum.de
Präsentiert von:
#omf2017
Veranstalter:
INHALT
13. März 2017
5/17
INTERNET WORLD Business
Inhalt
3
In eigener Sache
SCHWERPUNKT
Wer im digitalen Marketing arbeitet, weiß, wie schnell
sich die Online-Werbewelt jedes Jahr verändert. Das
Online Marketing Forum bietet eine gute Gelegenheit,
das eigene Wissen über Neuigkeiten in den verschiedenen Online-Werbedisziplinen in kompakter Form
auf Vordermann zu bringen.
TECHNIK
Digitale Wegbereiter
Was Führungskräfte beachten müssen,
damit der digitale Wandel gelingt
8
Werbedollar aufgeteilt
Die Wertschöpfungskette im Programmatic
Advertising ist komplex und unübersichtlich 24
Neues aus Barcelona
Der Mobile World Congress zeigt die
Weiterentwicklung von digitalen Assistenten 28
E-COMMERCE
Die Besten des Jahres
Vorstellung der Sieger des INTERNET WORLD
Business Shop-Award 2017
12
Steuervorteile
Viele Ebay- und Amazon-Händler aus Asien
hinterziehen in Deutschland Umsatzsteuer
Cayla weiß zu viel
Spionagewerkzeug? Bundesnetzagentur
verbietet vernetzte Puppe
Termine 2017:
16
17
18
Solides Wachstum
Der OVK meldet einen Anstieg von
6,5 Prozent bei Display-Werbung
î0DLLQ0¾QFKHQ
RUBRIKEN
Update
ONLINE-MARKETING
„Gründer ist kein Beruf“
Jochen Schweizer im Interview
Standards für Online-Shops
Eine Mystery-Shopping-Studie untersucht,
was im Online-Handel zum guten Ton gehört 30
î0DLLQ%HUOLQ
4
Dienstleisterverzeichnis
31
î0DLLQ+DPEXUJ
Personalien
35
î0DLLQ.¸OQ
Stellenmarkt
35
Szene
36
Erfolgsbeispiele aus Search, Mobile, Social und Content
Marketing suchen Nachahmer: Die Referentinnen und
Referenten bringen unterschiedliche Cases mit, die auf
die Anforderungen von kleinen, mittelständischen und
großen Unternehmen zugeschnitten sind. Top Speaker
geben einen Ausblick, welche Entwicklungen Marketingverantwortliche unbedingt im Blick behalten sollten.
Termine
36
Impressum
37
Meinung
38
20
Dubioser Kraftprotz
Top-Kampagne: Sparkasse wirbt für „Kwitt“ 21
22
Foto: Shutterstock / Studio_G
KNOW-HOW
Wordpres-SEO mit Yoast
Yoast ist eine SEO-Erweiterung für
Wordpress. Mit kostenlosen Funktionen
lässt sich viel für das Ranking erreichen
22
16
Foto: Amazon
Foto: Shutterstock / Joyseulay
24
Das Online Marketing Forum wird von der Fachzeitschrift
INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser der Zeitschrift profitieren von Sonderkonditionen und können für
nur 240,- Euro zzgl. MwSt. (statt 290,- Euro zzgl. MwSt.)
an der Konferenz teilnehmen. Bitte geben Sie dazu den
Code OMF17iwb in der Anmeldemaske auf
www.onlinemarketingforum.de ein.
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Menschen in diesem Heft
Sebastian Saxe
Der Chief Digital Officer der Hamburger Port Authority ist für die Digitalisierung des Hafen-Managements
zuständig. Im Interview erzählt er,
wie sein Arbeitsalltag aussieht und
wie er sein Team zusammenstellt. 9
Mark Steier
Der Berater und Betreiber des Handelsblogs Wortfilter.de zählt 5.500
Händler aus Asien bei Ebay, 5.100 bei
Amazon. Steier schätzt, dass 90 Prozent von ihnen keine Umsatzsteuer
16
abführen.
Jochen Schweizer
Der Gründer und Chairman der
Jochen Schweizer Unternehmensgruppe spricht im Interview über
seine digitale Marketing-Strategie,
die Konkurrenz und über den Um18
gang mit Kundendaten.
Paul Mudter
Der Vorsitzende des Online-Vermarkterkreises (OVK) freut sich über
ein robustes Wachstum bei den digitalen Display-Werbeausgaben. Der
OVK hat Marktzahlen zur Online20
Werbung 2016 veröffentlicht.
Joachim Schneidmadl
Der Vorstand der Virtual Minds AG
beobachtet eine stärkere Konzentration im digitalen Werbemarkt, von
der vor allem Google und Facebook
profitieren. Andere Player kämpfen
um einen immer kleineren Rest. 24
Robert Bosch
Der Chief Marketing Officer bei Ströer
betrachtet, vor welchen drei großen
Herausforderungen Marketing-Verantwortliche heute stehen: CustomerJourney-Analyse, Dateneinsatz und
38
Programmatic Advertising.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
Q&A
„Apple Pay wird
für den stationären
Handel wichtig“
Derzeit steht noch kein Termin
fest, aber die Hinweise verdichten sich, dass Apple sein
Smartphone-Payment-System
noch im Frühjahr nach
Deutschland bringen wird.
Fragen dazu an den PaymentSpezialisten Ralf Ohlhausen.
Ralf Ohlhausen,
Director Business Development beim Payment-Dienstleister PPRO.
www.ppro.com
Würde ein Start von Apple Pay
das Thema Mobile Payment in
Deutschland vorantreiben?
Das wird ganz sicher die Nutzung von Mobile Payment beschleunigen, denn in Deutschland sind es die vielen treuen
Apple-Anhänger gewohnt, der
Masse vorauszugehen. Apple
hat es immer geschafft, Technologie schön und gut und
nicht zu kompliziert zu verpacken und macht es immer ein
bisschen besser als andere.
Airbnb für länger:
Wer eine Wohnung
für Wochen oder
länger braucht, soll
beim Münchner
Start-up Livabout
fündig werden. Die
Heatmap zeigt
Gebiete mit großer
Nachfrage.
13. März 2017
Livabout bietet Wohnen auf Zeit
SHIP FROM STORE
Galeria Kaufhof will
schneller liefern
Die Warenhauskette Galeria
Kaufhof will ihre Kaufhäuser
künftig auch als Logistikstationen nutzen, um die Lieferzeiten
für Online-Bestellungen zu verkürzen. Arik Reiter, Chief Product Officer bei Galeria Kaufhof,
stellte das Modell „Ship from
Store“ auf der Internet World
2017 in München vor.
Ship from Store soll dann greifen, wenn ein bestellter Artikel
im zentralen Auslieferungslager
nicht verfügbar ist, dafür aber in
einem Warenhaus in der Nähe
des Kunden. Das Angebot bringt
jedoch zusätzliche Herausforderungen für das Verkaufspersonal.
Das muss dann nämlich gegebenenfalls auch noch Online-Sendungen verpacken. (fk)
SNAP-BÖRSENGANG
Wo hätte Apple Pay denn die
größte Bedeutung?
Ganz klar für den stationären
Handel. Ob und wann Apple
Pay auch online funktioniert,
ist nicht klar. Zum Start wird
Online wahrscheinlich auch
nicht gleich verfügbar sein und
selbst wenn, ist es noch lange
nicht in allen Shops integriert.
Es wird also zum einen dauern, bis es von Apple angeboten wird, und dann zum anderen, bis es Verbraucher in den
Shops auch vorfinden.
Apple Pay basiert auf Kreditkartenzahlung. Warum dann
nicht gleich die Karte?
Das Smartphone ist im Grunde
immer dabei und schnell griffbereit. Nicht jeder führt hingegen ständig seine Kreditkarte
mit sich, weil er vielleicht
Bedenken hat, dass sie bei
Verlust missbräuchlich verwendet wird. Aber auch hier
gilt: „Weil ich es kann!“ Apple
User adaptieren neue Produkte
und Technologien schnell und
werden es einfach verwenden,
weil sie es können.
Schwäche nach
starkem Start
Eine Woche nach dem fulminanten Börsengang ist der Aktienkurs des kalifornischen Start-ups
Snap wieder unter den Ausgabekurs von 23 US-Dollar gefallen.
Am Donnerstag, den 2. März,
war der Kurs des Papiers innerhalb eines Tages um fast 50 Pro-
zent in die Höhe geschnellt, die
ausgegebenen Papiere waren
mehrfach überzeichnet. Doch
bereits am Montag darauf fiel der
Kurs an der New Yorker Börse
wieder um 22 Prozent, bei
Redaktionsschluss wurde eine
Snap-Aktie mit knapp 22 USDollar gehandelt. Das Unterneh-
Doch kein Börsenwunder:
Snap-Kurs gesunken
men steht hinter der MessengerApp Snapchat, bezeichnet sich
selbst aber als Kamerahersteller
und bietet eine Sonnenbrille mit
eingebauter Videokamera an, die
das schnelle Posten von selbst
aufgenommenen Videos erlaubt.
2011 gegründet zählt Snapchat
heute rund 160 Millionen Nutzer. Die Besonderheit des Messaging-Dienstes sind die Nachrichten, die sich automatisch selbst
löschen, sobald der Adressat sie
gesehen hat oder eine bestimmte
Zeit verstrichen ist. Die schärfsten Konkurrenten von Snapchat
sind Whatsapp und der Face-
Google Assistant:
Die Funktionen aller
bisherigen GoogleHelfer fasst der
neue sprachgesteuerte Google Assistant zusammen. Er
soll auf allen neueren Android-Smartphones laufen.
5/17
Google weiß alles: Neuer Assistent
book Messenger. Kritiker monieren bei Snapchat ein fehlendes
Geschäftsmodell – denn die Kamerabrille für 139 Dollar allein
rechtfertigt die hohe Unternehmensbewertung von Snap auf
keinen Fall. (fk)
und Headlines von Verlagsangeboten durch Google den Verlagen überhaupt schade. Im Gegenzug soll es Verlagen erlaubt
werden, für ihre Autoren Copyright- und Lizenzforderungen
einzutreiben. (fk)
LEISTUNGSSCHUTZRECHT
PERFORMANCE MARKETING
Widerstand in der EU
Bye-bye Zanox
Gegen das von der EU-Kommission präferierte Leistungsschutzrecht für Verlage formiert sich
Widerstand im EU-Parlament.
Therese Comodini Cachia, die
Berichterstatterin für das EUParlament, die in dessen Auftrag
eine Reform des CopyrightRechts verhandelt, hat sich gegen
ein solches Recht für Verleger
ausgesprochen, wie es etwa deutsche Großverlage fordern.
Nach deren Vorstellungen
müssten News-Aggregatoren wie
zum Beispiel Google, Vergütungen dafür zahlen, dass sie Content der Verlage im Netz für ihre
eigenen Angebote nutzen. Dabei
schwebt den Verlagen ein Modell
ähnlich dem der Verwertungsgesellschaften GEMA und VG Wort
vor, sodass die Aggregatoren
einen gewissen Teil ihres Umsatzes
pauschal dafür abtreten müssen,
dass sie Content nutzen, ohne ihn
lizenziert zu haben.
Nach Ansicht von Cachia sei
nicht sicher, ob die Online-Verwertung von Artikelexzerpten
Das Performance-MarketingNetzwerk Zanox schließt sich
mit dem britischen Partner Affiliate Window zusammen und ändert dabei seinen Namen: Aus
Zanox und Affiliate Window
wird Awin. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit
2010 eng zusammen und gehören der Zanox-Gruppe an.
Aus zwei mach eins: Neues
Logo für Zanox-Gruppe
Mit der Umfirmierung, so
schreibt
Affiliate-MarketingExperte Markus Kellermann,
konzentriert sich die Berliner
Springer-Beteiligung
wieder
komplett auf das Thema Partnerprogramme und Affiliate Marketing. Gemeinsam haben beide
Ads im Taxi
Das Kölner Start-up Fleetads will noch in diesem Jahr 5.000 Taxis in
13 Großstädten mit interaktiven Tablets zwischen den Vordersitzen
ausstatten und so den Fahrgästen die Fahrtzeit verkürzen. Die erhalten so auch via Wireless Hotspot Netzzugang für ihr Smartphone.
Nokia?
Nokia!
Ein Revival feierte auf dem
Mobile World Congress das
legendäre Nokia 3110. Der Nachfolger ist ein Feature Phone – mit
langer Akkustandzeit.
Foto: Nokia
4
5/17
Halle im Griff: Mit dem
Relaunch ihrer Website
machen die Stadtwerke Halle
ihr vielfältiges Angebot besser zugänglich – von der
Busfahrkarte bis zum Eventkalender. Betreut wurde das
Projekt auf Basis von Six
CMS von der StadtwerkeTochter IT-Consult Halle.
5
Neuer FitnessSpezialshop
Mit dem Namen Plentyone
(www.plentyone.de) hat die OttoGruppe am 1. März den insgesamt siebten Spezialshop gestartet. Bei Plentyone soll sich alles
um die Themen Fitness, Running, Outdoor und Bike drehen.
Nach dem Vorbild der anderen
Shops setzt Otto auch hier auf ein
bewusst spitz ausgewähltes Teilsortiment mit darauf zugeschnittenen Service- und Beratungsleistungen.
Bereits vor sieben Jahren gründete Otto die ersten vier Spezialshops, um sich damit zusätzliche
Kundengruppen zu erschließen.
Die Rechnung ging auf: Im Kalenderjahr 2016 erwirtschafteten
die Shops nach Unternehmensangaben 166 Millionen Euro
Umsatz, über 30 Prozent mehr
als im Vorjahr. Michael Heller,
Bereichsvorstand Categories und
Schlaue
Tonne
Der Online-Supermarkt Allyouneed Fresh (AYNF) testet einen
Mülleimer mit eingebautem
Barcodescanner, der den Nachschub an Dingen des täglichen
Bedarfs sichern soll. Bevor eine
Verpackung weggeworfen wird,
scannt die schlaue Tonne ihn
ein – und setzt etwa die Schachtel Kekse gleich auf die Bestellliste für den nächsten OnlineEinkauf. Marktstart: noch offen.
Für Sportkanonen: OttoSpezialshop Plentyone
stellvertretender Sprecher Otto,
kommentiert die Zahlen so: „Mit
den Shops haben wir schon seit
vielen Jahren Zusatzumsätze
generiert, das vergangene Jahr
war für uns aber besonders erfolgreich.“ Derzeit gibt es sieben
Spezialshops: Neckermann.de,
Schlafwelt.de, Cnouch.de, Yourhome.de, Ekinova.de, Naturloft.de
und Plentyone.de. (fk)
KOOPERATION MIT MEETRICS
Mehr Ad-Transparenz
bei Facebook
Facebook setzt verstärkt auf
Transparenz für Werbungtreibende. Eine Partnerschaft mit
dem Ad-Verification-Dienstleister Meetrics soll die Auslieferung
von Display- und Video-Ads auf
dem Social Network neutral
überprüfen. Im Kern geht es Facebook darum, den Werbekunden
E-Commerce Solutions
Wir sorgen für
sichere
Kaufprozesse
im E-Commerce!
Neu und klar: Website der Stadtwerke Halle auf Six CMS
Partner nach eigenen Angaben
weltweit 6.000 Advertiser und
100.000 Publisher unter Vertrag.
Nicht von der Umfirmierung
betroffen ist die Digital-Agentur
Eprofessional. Sie gehört zwar
seit der Übernahme durch Zanox
im Jahr 2006 ebenfalls zur Gruppe,
soll aber ihre Eigenständigkeit
bewahren. (fk)
OTTO-GRUPPE
5
die Performance von FacebookKampagnen im Vergleich mit
anderen Kanälen zu zeigen. Für
Werbungtreibende, so betonen
beide Kooperationspartner in
einem gemeinsamen Statement,
würden deshalb bei ihrer Erfolgsmessung zwei Aspekte immer
wichtiger: „die Vergleichbarkeit
über mehrere Kanäle hinweg
sowie Verifizierungen über unabhängige Drittanbieter“. (fk)
DB BAHNHOFSBOX
Edeka am Gleis
Die Deutsche Bahn testet ab Ende
März am Hauptbahnhof in Stuttgart eine neue Paketbox mit Kühlung. Kunden der Handelskette
Edeka können ihre online bestellten Einkäufe dort abholen, bevor
sie mit dem Zug nach Hause fahren. Über die Zustellung werden
sie per SMS verständigt. Für Ende
April ist eine weitere Anlage in
Berlin geplant. Außerdem sucht
die Bahn zusätzliche Partner. (fk)
Zahlartensteuerung
Zahlungsabsicherung
100% Whitelabel
Foto: Deutsche Bahn
13. März 2017
Test in Stuttgart: Paketbox im Bahnhof
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UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
World Wide Web
Start-up
Unplanned aus München stellt
für Freunde und Firmenkunden
online Überraschungsreisen
zusammen.
Zwei Stunden vor dem Abflug,
eine halbe Stunde vor der Abfahrt oder sogar erst während
der Fahrt: Wer Reisen von
Unplanned planen lässt, weiß
oft nach dem Start noch nicht,
wohin die Reise geht. Das ist
Programm beim Münchner
Start-up: „Zur Orientierung
fürs Packen verschicken wir
einen Wetterbericht, aber
ohne den Ort“, erklärt Mitgründer Christian Diener.
„Unsere Reisen sind Überraschungspakete.“ Neben Fahrt
und Unterkunft buchen die
Spezialisten Konzerte, Ausflüge und weitere Überraschungen, die das Reisebudget
COVENTRY / GROSSBRITANNIEN
Im Jaguar bei Shell bezahlen
http://bit.ly/iw-jaguar-shell
LUZERN / SCHWEIZ
Calida kauft Reich Online Services
http://bit.ly/iw-calida
Jaguar hat mit Shell, Paypal und Applepay ein Bezahlsystem
fürs Auto entwickelt: Fahrer der britischen Automarke können damit per Fingertipp auf dem Display ihres Cockpits die
Tankrechnung bezahlen. Nötig ist dazu eine App fürs Smartphone, die sich mit der Autoelektronik verbindet und per
Funk mit den Tankstellen Kontakt aufnimmt. (vs)
Der Luzerner Wäschehersteller Calida will sein Digital- und
Deutschland-Geschäft forcieren und hat dazu Reich Online
Services gekauft. Das Unternehmen, ein Ableger des Rosenheimer Wäschegeschäfts Reich, betreibt die Shops Onmyskin.de
und Calida-Shop.de, beschäftigt rund 75 Mitarbeiter und setzte
2016 einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag um. (vs)
ARTEIXO / SPANIEN
Inditex verkauft bei Zalando
http://bit.ly/ec-indi-zalando
Der spanische Modehersteller
Inditex nutzt den Marktplatz von
Zalando für den Online-Handel:
Neuerdings verkaufen die Spanier dort
die Wäsche der Zara-Schwestermarke
Oysho. Es sei angesichts der Herausforderungen im Einzelhandel nur noch
eine Frage der Zeit, so der Blog Exciting
Commerce, bis auch Zara und H&M
über den Online-Marktplatz der Berliner verkaufen. (vs)
hergibt. „Die Momente im
Leben, an die man sich lange
erinnert, sind meist ungeplant“, erklärt Diener den
Grundgedanken des Konzepts.
Seit dem Start im November
2016 stellte Unplanned gegen
Provision mehr als ein Dutzend Trips für Junggesellen,
Freundinnen oder sogar Firmen zusammen. Interessenten geben dazu Vorlieben vor
und schließen Ziele aus. Auch
Fineway.com oder Surp.ch
planen Reisen, doch diese
Konkurrenten sprechen andere
Zielgruppen an. „Wir planen
für Gruppen bis zu 30 Personen und brauchen vier Wochen
bis zehn Tage zur Vorbereitung“, so Diener. (vs)
FAKE NEWS
Medienwächter wollen
Zugriff aufs Netz
Im Vorfeld der Wahlkämpfe in
Deutschland wächst bei Medienwächtern die Angst vor negativen Einflüssen durch Fake News
und Propaganda im Internet und
dort vor allem auf den sozialen
Netzwerken. Auf einer Tagung
zur politischen Meinungsbildung in Berlin forderte deshalb
Tobias Schmid eine Erweitersung der Befugnisse der Landesmedienanstalten. Schmid, selbst
neuer Chef der Landesanstalt für
Medien in NRW, wies darauf hin,
dass er und seine Kollegen bislang nur bei klassischen Rundfunkanbietern echte Durchgriffsmöglichkeiten hätten.
Nach
Einschätzung
von
Schmid würden die heutigen
Online-Medien häufig inhaltlich
Sliide Airtime wurde auf dem Mobile
Worldcongress als innovativste App ausgezeichnet: Mit der nigerianischen App
verschaffen sich Nutzer Datenvolumen,
indem sie Werbung anschauen. 4 Mrd.
Menschen können sich Webverbindungen nicht leisten. Sliide verkauft Werbeplatz und investiert 65 Prozent dieser
Einnahmen in Datenvolumen, das an
Nutzer weitergegeben wird. (vs)
zu sehr wie die Tagespresse behandelt, die frei von staatlichem
Einfluss arbeite. Doch schon
heute müssten Facebook & Co.
den Regulierern helfen, das
Recht durchzusetzen. (fk)
SELBSTFAHRENDE AUTOS
Uber jetzt legal
Der Taxi-Vermittlungsdienst Uber
darf seine selbstfahrenden Autos
jetzt mit offizieller Genehmi-
Foto: Foo Conner.
Spontan auf Achse:
www.unplanned.de
LAGOS / NIGERIA
Sliide: Daten gegen Daten
https://sliideairtime.ng/
Unterwegs in LA: Selbstfahrendes Uber-Auto von Ford
SHANGHAI / CHINA
Aldi geht mit Tmall nach China
http://bit.ly/iw-aldi-china
Seinen ersten Laden in China eröffnet
Aldi-Süd online: Der Discounter verkauft
ab 20. März Wein und Lebensmittel über
den Marktplatz Tmall Global, eine Tochter von Alibaba. Der Shop wird über die
Lager in Australien beliefert. Am 25. April,
einen Monat nach dem Start, wird der
Discounter seinen China-Start in Shanghai mit einem Fest feiern. (vs)
gung in Kalifornien testen. Diese
Entscheidung teilte eine UberSprecherin der „Washington
Post“ mit. Bei den bevorstehenden Testfahrten sollen allerdings
noch keine Fahrgäste befördert
werden. Uber testet verschiedene
Fahrzeuge, unter anderem von
Volvo und Ford.
Vorangegangen war eine
Machtprobe des bisweilen sehr
forsch agierenden Start-ups mit
der kalifornischen Verkehrsbehörde. Uber hatte nämlich
zunächst – anders als rund 20
andere Unternehmen – keine
Genehmigung für die Testfahrten beantragt. Begründung: Es
sei ohnehin immer ein Fahrer an
Bord, also seien die Autos nicht
selbstfahrend und benötigten
deshalb auch keine Genehmigung. Daraufhin hatte die Behörde die Kennzeichen der 16 UberTestfahrzeuge kurzerhand für
ungültig erklärt. (fk)
MOBILE PAYMENT
Paypal partnert mit
Vodafone
Ab sofort können Kunden ihr
Paypal-Konto als Zahlungsquelle
in der Vodafone Wallet hinterlegen, um Waren und Dienstleistungen an NFC-fähigen VisaKartenlesegeräten kontaktlos zu
bezahlen. Zu den Akzeptanzstellen zählen beispielsweise Tankstellen, Cafés, Restaurants,
Supermärkte und weitere Einzelhandelsgeschäfte. (fk)
NEWS ONLINE
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
News finden Sie unter www.inter
networld.de. Dort können Sie auch
unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen.
5/17
INTERNET WORLD Business
Zank im Taxi: Uber-Chef Kalanick
SMART HOME
Nest wird billiger
Schöne vernetzte Home Appliances: Um den kalifornischen Hersteller Nest ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. 2014 kaufte Google das
Unternehmen für stattliche
3,2 Milliarden US-Dollar.
Allerdings haben die Nest-Produkte, zum Beispiel intelligente
Raumthermostate und Rauchmelder, einen Nachteil: Sie sind
sehr teuer. So kostet ein NestRaumthermostat mindestens 250
US-Dollar – pro Raum. Der bereits in Deutschland angebotene
Rauchmelder ist nicht billiger.
Vorsicht Kamera: UberChef Travis Kalanick ist für
seine robusten Auftritte
berühmt, aber diesen ViralHit hat er nicht gewollt. Hier
streitet er sich mit einem
Uber-Fahrer darüber, dass
sein Unternehmen die
Fahrerprovisionen gesenkt
hat. Das Video, per Dashcam aufgenommen, landete bei Bloomberg
Wo ist der Tonarm? Den Plattenspieler neu
erfunden hat das niederländische Start-up
Miniot. Das sogenannte Wheel ist auf den
ersten Blick nicht mehr als ein Plattenteller.
Jetzt hat das Unternehmen angekündigt, günstigere Geräte zu
entwickeln, auch um mit der chinesischen Konkurrenz mithalten
zu können. Im Gespräch sind ein
neues Thermostat und eine günstige Webcam. (fk)
Foto: Shutterstock / @zaozaa19
13. März 2017
NETZAUSBAU
Verizon startet 5G
Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon hat
den Start eines 5G-Funknetzwerks in elf US-Großstädten bis
Mitte des Jahres angekündigt.
Zunächst sollen allerdings nur
ausgewählte Kunden in den Ge-
Schnell wie Glasfaser: 5G
startet 2017 in den USA
nuss von 5G kommen. Der drahtlose Datenübertragungsstandard
der 5. Generation soll das heute
gebräuchliche LTE ablösen (4G),
welches seinerseits die Nachfolgetechnologie von UMTS (3G)
Die Platte wird von unten abgetastet, die Bedienung erfolgt per Smartphone oder über
einen Druck auf den Pin in der Plattenmitte.
Kostet rund 800 Euro – und ist ausverkauft.
ist. 5G soll drahtlos Bandbreiten
von mehreren 100 Megabit pro
Sekunde ermöglichen, die heute
noch einen festen Glasfaseranschluss voraussetzen. Dabei soll
die Technik nicht nur in der reinen Übertragungsgeschwindigkeit mit der Glasfaser mithalten
können, sondern auch bei technischen Parametern wie der
Latenz.
Auch deutsche TK-Konzerne
setzen auf den schnellen Drahtlosstandard, rechnen aber mit
sehr hohen Kosten. TelekomChef Timotheus Höttges veranschlagt ein Gesamtvolumen von
300 bis 500 Milliarden Euro für
den 5G-Ausbau in Europa. (fk)
Direkte und
garantierte
Auszahlung
Höhere Warenkörbe
und gesteigerte
Konversionsrate
Minimale
Dateneingabe
Entscheidung in Echtzeit
im Shop, sofortiger
Warenversand möglich
Globus Baumarkt glaubt
an Click & Collect
Ihre Kunden geben Name, Adresse und Geburtsdatum ein, und schon wird der
Ratenkauf in Sekundenschnelle freigegeben. Sie versenden Ihre Ware direkt und
erhalten das Geld von Klarna, ganz egal wann und ob Ihr Kunde bezahlt.
www.klarna.de/ratenkauf
ONLINE-VERMARKTER
Aus Spiegel QC wird
Spiegel Media
Der Werbevermarkter der Spiegel-Gruppe hat seinen Namen
geändert: Aus Spiegel QC wird
Spiegel Media. Der nachgeschobene Brand-Untertitel „Der Premium-Vermarkter“ macht den
Anspruch deutlich: Klasse statt
Masse. Denn: Obwohl „Spiegel
Online“ zu den reichweitenstärksten News-Portalen in
Deutschland gehört, reicht es für
Spiegel QC mit 21,07 Millionen
Unique Users derzeit nur für
Platz 10 im Agof-Ranking. (fk)
Foto: Globus
Ratenkauf
So einfach wie der
Kauf auf Rechnung.
7
SCHWERPUNKT
8
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
Digitale Wegbereiter
Welche Aufgaben sind bei
der Transformation wichtig?
Damit die Digitalisierung gelingt, müssen alle im Unternehmen an einem Strang ziehen.
Was Führungskräfte dabei beachten sollten
Ideen und Anstöße für die
Digitalisierungsstrategie geben
58 %
Digitalisierungsstrategie beschließen
56 %
Abstimmen auf Unternehmensstrategie
53 %
Transformation offen kommunizieren
49 %
Personal schulen und einstellen
49 %
Unternehmenskultur verändern
48 %
Innovationsfördernde Strukturen aufbauen
40 %
IT-Infrastruktur modernisieren
39 %
Finanzielle Ressourcen allozieren
36 %
Projektportfolio steuern
31 %
Wichtiger als Infrastruktur
und Finanzen sind den befragten
Unternehmen Ideen und Denkanstöße
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: KPMG, 2016; n = 110
oboter als Jobkiller, ein Arbeitstag mit
beruflichen Mails bis weit in den Feierabend, der rasante Umbruch bei etablierten Geschäftsmodellen: Die Auswirkungen der digitalen Revolution setzen viele
Menschen unter Druck. Dennoch sind
europaweit die meisten Arbeitnehmer
optimistisch gestimmt. Nach einer aktuellen Studie glauben 95 Prozent der Befragten, dass ihre Unternehmen vom Wandel
profitieren werden. Eine klare Mehrheit
wünscht sich auch, dass mehr Technologie
zur Verbesserung der Kundenkommunikation eingesetzt und die entstehenden
Synergien durch digitale Innovationen zur
Vereinfachung von Geschäftsabläufen
genutzt werden. Auch die zunehmende
Automatisierung wird positiv aufgenommen: Die Arbeitnehmer erhoffen sich eine
effizientere Zeiteinteilung und mehr Freiraum für die wesentlichen Aufgaben.
David Mills, der als CEO von Ricoh
Europe die Umfrage in Auftrag gegeben
hat, erwartet daher in den kommenden
Jahren zwei Kategorien von Unternehmen: solche, die ihre Arbeitsabläufe optimal an den digitalen Wandel angepasst
haben, und solche, die „Veränderungen
scheuen, wodurch ihre Arbeitnehmer auf
der Strecke bleiben.“ Auch Sabine Remdisch
R
beobachtet einen epochalen Wandel:
„Hierarchische Strukturen lösen sich auf,
strukturelle Grenzen verschwimmen, die
Symbolik verändert sich“, kommentiert
die Leiterin des Instituts für Performance
Management an der Leuphana Universität
Lüneburg. Sie forscht derzeit als Gastwissenschaftlerin an der Stanford University
zum Themenfeld „Successful Leadership
in the Digital Age“ und hat dazu die Leadership Garage ins Leben gerufen (leadershipgarage.stanford.edu).
Toolbox für Manager mit
Tipps zur Digitalisierung
Praxisnahe Tipps für die Always-onArbeitskultur gibt zum Beispiel eine Toolbox zur Personalführung in der digitalisierten Welt. Darin gibt die Professorin für
Personal- und Organisationspsychologie
Tipps für eine gelungene Transformation.
Die Gesundheit steht dabei an erster Stelle,
„sonst besteht die Gefahr, dass alle Beteiligten ausbrennen, weil die Work-LearnLife-Integration misslingt“, warnt die Wissenschaftlerin. In der digitalen Ära, so
Remdisch, dreht sich auch alles um das
Wir, nicht um das Ich: „Wir teilen Daten in
der Cloud, wir benutzen gemeinsame
Tools, um Datenaustausch zu organisieren
und Wissen zu teilen, wir kommunizieren
über Webkonferenzen.“
Die Führungskraft muss Mitarbeitende
stark machen im Netzwerk, empfiehlt die
Personalexpertin. Manager sollten demnach ihr Team mit Informationen versorgen und mit den richtigen Menschen vernetzen. „Bei der Führung auf Distanz liegt
die Herausforderung darin, auch ohne
Face-to-face-Kontakt Vertrauen aufzubauen, Mitarbeitende an Entscheidungen
zu beteiligen und für ihre Bedürfnisse sensibel zu sein“, beobachtet Sabine Remdisch. Innovationskultur bedeutet ihrer
Meinung nach, dass die Führungskraft für
ein innovationsfreundliches Klima Sorge
trägt: „Die Mitarbeitenden müssen zu
kreativem Handeln und disruptivem Denken motiviert werden.“
Klassische Hemnisse bei
Belegschaft überwinden
Aufbauend auf diesen fundamentalen
Grundsätzen müssen dann klassische
Hemmnisse in der Belegschaft überwunden werden. „Silodenken, eingefahrene
13. März 2017
5/17
INTERNET WORLD Business
Wie digital sind wir eigentlich? Eine Selbsteinschätzung
37,4 %
9
der befragten Medienhäuser bauen digitale
Geschäftsbereiche auf.
Keine Lust auf
27,0 %
digitalen Wandel?
17,6 %
12,0 %
3,4 %
2,6 %
Da ist
noch nichts
passiert
(= 0 %)
Wir stehen
ganz am
Anfang (ca.
10 % erreicht)
Die ersten
Schritte sind
gemacht
(ca. 25 %)
Wir setzen uns
intensiv damit
auseinander
(ca. 50 %)
Zu mehr
als 50 %
digital
Weiß nicht,
keine Angabe
Die meisten Mittelständler sehen einen Anfang gemacht. Allerdings sagen sie
auch: Die größte Herausforderung steht noch bevor
Foto: Shutterstock / chombosan
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: Innovation Alliance. Befragte: 500 Entscheider aus mittelständischen Unternehmen
Strukturen und die Angst vor Veränderungen“, so beschreibt ein erfahrener Branchenkenner die Herausforderung für deutsche Betriebe. „Hinzu kommt, dass in Phasen mit vollen Auftragsbüchern sowohl die
Bereitschaft als auch die Ressourcen fehlen.“ Innovative Unternehmen setzen
daher zunehmend auf eine neue Managementposition: den Chief Digital Officer,
der zentral für die Digitalisierungsstrategie, -planung und -umsetzung verantwortlich ist. Denn nur mit der richtigen Einstellung, da sind sich viele Beobachter einig,
können Führungskräfte die digitale Transformation erfolgreich gestalten. „Der Chief
Digital Officer sollte idealerweise das
Mindset aus einem Digital-Unternehmen
mitbringen, das von Transparenz, Kundenzentrierung und der ständigen Bereitschaft zum Wandel geprägt und weitge-
hend frei von Hierarchiedenken ist“,
beschreibt der Experte die Anforderungen.
Die Unternehmensberatung KPMG
hebt in einer aktuellen Studie zum Chief
Digital Officer in Deutschland (Position
vorhanden/Relevanz für Unternehmen)
den menschlichen Faktor hervor: „Die
kulturellen Voraussetzungen für die digitale Transformation zu schaffen, ist eine
der schwersten Aufgaben.“ Die Analyse
konzentriert sich auf die Medienwirtschaft, denn in dieser Branche ist die Digitalisierung bereits fortgeschritten. Die
Kernergebnisse, die bei den Medientagen
München 2016 vorgestellt wurden: Ein
Drittel der befragten 110 Unternehmen
beschäftigt bereits heute einen CDO. Der
trägt aber nur selten die Hauptverantwortung, sondern wirkt meist vornehmlich
unterstützend. Und insgesamt 37 Prozent
TÜV Süd: Globale Herausforderung
Vor 150 Jahren wurde der TÜV Süd als Dampfkesselrevisionsverein gegründet. Inzwischen stehen alle Zeichen
auf Digitalisierung.
„Bei Industrie 4.0 geht es gleichzeitig
um Vertrauen und Veränderung“, betont Dirk Schlesinger. Der Chief Digital
Officer der TÜV Süd AG in München ist
seit Mai 2016 verantwortlich für die
digitale Transformation des Konzerns
(Umsatz 2015: 2,22 Milliarden Euro),
der vor mehr als 150 Jahren gegründet
wurde und heute weltweit rund 24.000
Mitarbeiter beschäftigt. Die deutsche
Institution stellt
sich einer globalen Herausforderung: Derzeit wird
ein Kompetenzzentrum aus mehD. Schlesinger,
reren Digital Units
TÜV Süd
gebildet. Die erste
dieser Einheiten
ist im Frühjahr 2016 in Singapur gestartet, die zweite entsteht gerade in
München. Dirk Schlesinger, der
direkt an den Vorstandsvorsitzenden Axel Stepken berichtet,
kennt sich aus in der digitalen
Welt: Vor seinem Wechsel zu
TÜV SÜD war er elf Jahre in
mehreren Führungspositionen
bei Cisco tätig, unter anderem
als Leiter der Internet Business
Solutions Group (IBSG) in Asia
Pacific. Den Umgang mit unterDer TÜV Süd hat sich weltweit für seine
schiedlichen Kulturen ist der
Cybersecurity zertifizieren lassen
CDO also durchaus gewöhnt.
„Der CDO kann nur Plan B sein“, fasste
indes Patrick Fischer bei der Präsentation
der CDO-Studie seine Erfahrungen zusammen. Der Geschäftsführer von Sport1
Media betonte, dass vielmehr alle Beschäftigten im Betrieb die Digitalisierung leben
müssten. Dabei ist die Offenheit für neue
Technologien seiner Meinung nach unabhängig vom Alter oder Geschlecht. „Es
gibt Mitarbeiter, die haben einfach keine
Lust auf die digitale Transformation.“ Aufzuhalten ist die Entwicklung jedoch nicht:
„In Deutschland hat sich einiges getan“,
berichtet Markus Humpert, Bereichsleiter
Digitale Transformation beim Digitalverband Bitkom. Nach seinen Beobachtungen nimmt die Zahl der CDOs stetig zu.
Allerdings dürften derzeit nur etwa sechs
bis 15 Prozent der Unternehmen einen
CDO oder einen vergleichbaren Wegbereiter beschäftigen. Humpert fordert: „Der
Wandel muss noch stärker in der Unternehmensführung verankert werden.“
Einen Überblick über die Aktivitäten in
der DACH-Region gibt das Creative Commons Project Cdo-kompass.de, das der
Digitalisierungsberater Oliver Merx mit
seinem Sohn Leon Anfang 2016 gegründet
hat. Inzwischen listet die Datenbank der
jungen Online-Plattform knapp 240 Chief
Digital Officers auf. Bis Ende 2017, prognostiziert Merx, wird es rund 350 Manager in dieser leitenden Position geben.
„Bei größeren Unternehmen und Konzernen in Deutschland erwarten wir einen
Trend hin zu multiplen, dezentral vernetzten CDOs.“ General Electric in den USA
beispielsweise zählt zu den international
aufgestellten Konzernen, die ihre Digitalisierung auf mehrere Schultern verteilen.
Im Mittelstand, so Merx, ist der CDO
allerdings noch die Ausnahme.
Den KMU droht die
digitale Spaltung
„Im Unternehmenssektor droht derzeit
eine digitale Spaltung“, warnt denn auch
die Expertenkommission Forschung und
Innovation (EFI) in ihrem aktuellen Jahresgutachten. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) drohten abgehängt zu werden. Neben Finanzierungsbeschränkungen machen die Experten auch
hausgemachte Hürden aus: „Nicht alle
KMU scheinen die Bedeutung der anstehenden Veränderungen wahrzunehmen“,
urteilt das angesehene Gremium, das die
Einrichtung eines bundesweiten Programms „KMU Digital“ fordert. Im Plattform-Geschäft, dem „zentralen Geschäftsmodell der digitalen Ökonomie“ (Digital
Economist Dr. Holger Schmidt), dürfte
der Zug abgefahren sein. Nur Zalando
kann hierzulande mit Amazon, Ebay und
Google mithalten.
Haben deutsche Unternehmen und
Branchen in die digitale Spur gefunden, ▶
Sebastian Saxe
Chief Digital Officer und Chief
Information Officer der
Hamburg Port Authority
www.hamburg-port-authority.de
„Praktikanten und
erfahrene Kollegen“
Der Hamburger Hafen ist Deutschlands Tor zur Welt. Ohne intelligente
Vernetzung und Sensorik läuft hier
schon lange nichts mehr. Zuständig
für die Digitalisierung des Hafenmanagements ist Sebastian Saxe.
Sie sind seit Längerem CIO und nun
auch CDO. Was hat sich geändert?
Sebastian Saxe: Wir sind jetzt in drei
Einheiten organisiert, wobei wir uns
zum einen auf den internen kulturellen Wechsel konzentrieren. Zum anderen konzentrieren wir uns natürlich
auch auf digitale Geschäftsmodelle im
Haus und mit Partnern in der Logistik,
auf Digitalisierungsthemen sowie
-megatrends zur Optimierung der
Abläufe im Hamburger Hafen, die wir
diskutieren und gegebenenfalls umsetzen.
Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?
Saxe: Sehr dynamisch! So stehen
frühmorgens beziehungsweise spätabends verschiedene Calls per Videokonferenz mit Häfen in aller Welt auf
dem Programm. Ansonsten informiert mich mein Team in Stand-upMeetings über interne und externe
Themen des Tages und über berichtsrelevante Zwischenstände langfristiger Tätigkeiten. Im Anschluss folgen
diverse Termine und Arbeitsblöcke.
Wie haben Sie Ihr CDO-Team zusammengestellt?
Saxe: Häufig höre oder lese ich, dass
sich die alte, erfahrene Generation
mit der jungen, kreativen und innovativen Generation zusammenbringen
muss: Genau dieses Setting setzen
wir bei der HPA um. Einerseits beschäftigen wir Kollegen, die direkt
von der Universität rekrutiert wurden,
oder auch Werkstudenten, Praktikanten sowie Masteranden, andererseits
haben wir erfahrene Kollegen, die
sich sehr gut in dem originären
Geschäft auskennen, zahlreiche Kontakte haben und die Geschäftswelt in
aller Komplexität verstehen und aktiv
mitgestalten wollen.
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
Bosch: intelligente Küche
Saturn: rasantes Tempo
Bosch treibt die Vernetzung im Haushalt
voran. Deshalb müssen sich auch alle
Mitarbeiter mit der Digitalisierung auseinandersetzen.
Wer setzt im Haushalt die Standards für
das Internet of Things? Mit Home Connect ist die BSH Hausgeräte GmbH in
München bereits weltweit top platziert.
Verantwortlich für die intelligente Vernetzung von Kühlschrank, Herd und Co.
ist Mario Pieper, der seit 2014 als Chief
Digital Officer die digitale Transformation der Bosch-Tochter steuert. Dabei
folgt der CDO einem einfachen Prinzip:
„Ich möchte alle Kollegen mit auf die
digitale Reise nehmen.“ Sein dreistufiges Konzept ist simpel: Zuerst lernen
die Beschäftigten
die Thematik kennen, dann, sie anzuwenden. Drittens
muss das Team die
Bereitschaft zeigen,
Mario Pieper,
CDO bei BSH
Hausgeräte
Media-Saturn prescht bei der Digitalisierung im Handel vor. Dazu trägt auch die
Unternehmenskultur bei, die den Mitarbeitern Fehler erlaubt.
Vom Schlusslicht zum Vorreiter: Martin
Wild, Chief Digital Officer bei der MediaSaturn-Holding, hat einen strategischen
Nachteil genutzt, um die Unternehmenskultur der Ingolstädter an das rasante
Tempo im digitalen Wandel anzupassen:
„We try fast, we fail fast and we adjust
even faster“, beschreibt Wild das englische Motto für die Transformation des
Elektronikhändlers. Wild hat
umfangreiche
Start-up-Erfahrungen, die auch
im großen Konzern
nützlich
sind. Sowohl die
blaue (Saturn)
als auch die rote
Gruppe (Media
Markt) setzen inzwischen
die
Standards
bei
Roboter Paul
der Verknüpfung
hilft Kunden
von stationärem
Der Kühlschrank ist über eine App
mit dem iPod verbunden
die Maßnahmen aktiv ein- und umzusetzen. Die Herausforderung: Von der Produktion über die Verwaltung bis zum
Vertrieb sind alle Bereiche in dem
Bosch-Unternehmen vom digitalen
Wandel betroffen. Der Zentralbereich
für die Global Digital Transition ist daher
direkt beim CEO Karsten Ottenberg
angegliedert. Entscheidend ist auch
dass der global agierende Konzern seine
Mitarbeiter an der langen Leine lässt: In
allen Kernregionen der BSH gibt es
Manager, die vor Ort selbstständig die
digitale Transformation forcieren.
eröffnen sich jedoch zahlreiche Chancen.
So rührt Baywa-Chef Prof. Klaus Josef
Lutz seit Jahren die Trommel, um das
Smart Farming zu etablieren: Der Kuhstall
der Zukunft beispielsweise ist voll durchdigitalisiert. Die App „Agri-Check“ des
bayerischen Agrarkonzerns wurde allein
mehr als 50.000 Mal für AndroidBetriebssysteme geladen. Sie liefert Landwirten auf einen Blick die wichtigsten
Informationen für ihren Betrieb: Wettervorhersagen, Pflanzenbauberatung, aktuelle Marktdaten und auch Katastrophenwarnungen. Zudem ist die App der
direkte Draht zu den Baywa-Beratern vor
Ort und stellt besondere Angebote in der
Region vor. Langfristig, so die Hoffnung,
kann die landwirtschaftliche Digitalisie-
Vorhandensein eines CDO oder einer
vergleichbaren Position
38 %
rung zum Umweltschutz beitragen und
die Effizienz steigern.
Fail Forward in
hohem Tempo
Das Internet der Dinge breitet sich auch in
Domänen aus, die traditionell von deutschen Qualitätsmarken beherrscht werden.
Global Player aus Deutschland wie die
Bosch-Tochter BSH Hausgeräte treiben mit
Standards wie Home Connect die Vernetzung in Haushalt und Küche voran – seit
2014 maßgeblich von Chief Digital Officer
Mario Pieper gesteuert (siehe Kasten). Sein
Erfolgsrezept ist die Kunst der Mitarbeiterführung, um alle mit auf die digitale Reise
Wichtige Handlungsfelder und Aufgabenpakete
für die digitale Transformation
î,GHHQXQG$QVW¸¡HI¾UGLH
Digitalisierungsstrategie geben
33 %
î'LJLWDOLVLHUXQJVVWUDWHJLHEHVFKOLH¡HQ
î$EVWLPPXQJPLW8QWHUQHKPXQJV]LHOHQ
Strategieentwicklung
24 %
20 %
î7UDQVIRUPDWLRQRIIHQXQGLQWHQVLY
kommunizieren
î3HUVRQDOVFKXOHQXQGHLQVWHOOHQ
Schaffung der
Voraussetzungen
î,7,QIUDVWUXNWXUPRGHUQLVLHUHQ
î,QQRYDWLRQVI¸UGHUQGH
Strukturen aufbauen
î0HQWDOLW¦WXQG8QWHUQHKPHQVkultur verändern
î3URMHNWSRUWIROLRVWHXHUQ
Große und
mittlere
Unternehmen
(n = 46)
Kleine
Unternehmen
(n = 59)
Unternehmen
mit hohem
Digitalumsatz
(n = 60)
5/17
Unternehmen
mit niedrigem
Digitalumsatz
(n = 50)
In Unternehmen mit einem hohen Digitalumsatz
wurde häufig auch ein CDO installiert
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: KPMG, 2016. Befragte: 110 Medienunternehmen
Projektdurchführung
î)LQDQ]LHOOH5HVVRXUFHQ
allozieren
Bevor die Transformation in den einzelnen Abteilungen angegangen wird, sollte eine übergeordnete Strategie feststehen
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: KPMG, 2016
Martin Wild, CDO bei Media-Saturn:
Schnell reagieren als Devise
Einkauf und E-Commerce: bei TechnikFragen Tech-Nick fragen – oder Roboter
Paul, der seit Kurzem die Kunden im
Shop unterstützt und sie auf dem Weg zu
den gesuchten Produkten begleitet –
Small-Talk übers Wetter inklusive. Auch
bei Virtual Reality und Instore-Navigation
halten Martin Wild und sein Team Anschluss. Same Day Delivery hat MediaSaturn sogar als erster Händler bundesweit angeboten.
zu nehmen. Sein Kollege Martin Wild,
Chief Digital Officer bei Media-Saturn,
setzt zudem auf die US-amerikanische
Management-Philosophie „Fail Forward“,
die Ingenieursperfektionismus und hohes
Innovationstempo unter einen Hut bringt.
Zu den Vorreitern der Digitalisierung in
Deutschland zählt die Autoindustrie. „Die
Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, ja der gesamten Wertschöpfungskette, ist die große Herausforderung für die
Industrie“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bei der Vergabe des Logistik
Award 2017. Zum Sieger wurden Audi und
der Parkroboter Ray im Ingolstädter Werk
gekürt: Das innovative fahrerlose Transportsystem (FTS) erlaubt die automatisierte
Sortierung von 2.000 Autos pro Tag für die
Verladung auf Bahnwaggons. Solche Konzepte zeigen, so Wissmann, dass die deutschen Autobauer auch bei der Digitalisierung „an der Spitze“ angekommen sind.
Wie tief die Transformation in alle Wirtschaftsbereiche eindringt, zeigt auch das
Transaktionsvolumen bei Logistik- und
Industrieimmobilien in Deutschland: Mit
4,5 Milliarden Euro stieg hier der Investmentumsatz 2016 um 12,5 Prozent. Vor
allem der stetig wachsende E-Commerce
und die damit einhergehende Nachfrage
nach innerstädtischen Logistikimmobilien
beleben das Maklergeschäft, erklärt der
Branchenverband Zentraler Immobilien
Ausschuss (ZIA) in Berlin. „Produktion,
Distribution und Handel wachsen langfristig in einer Immobilie zusammen“, so
ZIA-Mitglied Andreas Schulten. Klar ist:
Nur mit einem motivierten Team, das den
digitalen Wandel als Chance sieht, kann die
Transformation gelingen – unabhängig
von Branche und Industrie.
◼
Michael Stadik
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E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
Foto: Simon Thon
12
Die Besten des Jahres
Die Sieger des INTERNET WORLD Business Shop-Award 2017 stehen fest – ihre
Online-Shops punkteten vor allem durch innovative Ideen und Mut zur Einzigartigkeit
So haben wir bewertet
248 Shops haben sich für den ShopAward 2017 beworben.
Wie jedes Jahr haben wir uns auch
diesmal die Auswahl der ShortlistKandidaten nicht leicht gemacht,
sondern alle Einreicher nach einem
Fragebogen bewertet. Die einzelnen
Shop-Features wurden dabei folgendermaßen gewichtet:
î,GHH
î-R\RI8VH
î=LHOJUXSSHQDQVSUDFKH
î'HVLJQ
î3URGXNWSU¦VHQWDWLRQ
î8VDELOLW\
î3HUIRUPDQFH
Aus den 21 Shortlist-Kandidaten hat
unsere hochkarätige 11-köpfige Jury
dann die Sieger ausgewählt.
m Vorabend der Internet World fiel
die Entscheidung: Die besten
Online-Shops des Jahres wurden mit
dem INTERNET WORLD Business
Shop-Award 2017 ausgezeichnet.
Rund 200 geladene Gäste verfolgten die Gala im Münchner
Grand Hotel Bayerischer Hof
(exklusiv gesponsert von BestIT,
eFulfilment, Heidelpay, Kommerz und ratenkauf by easyCredit). 248 Shops hatten sich
in diesem Jahr beworben, 21
schafften es auf die Shortlist.
Und diese Shortlist-Kandidaten machten es der 11-köpfigen Expertenjury noch etwas schwerer als
in den Vorjahren, denn das Niveau der
Einreichungen war hoch. Was den Juroren
vor allem auffiel: Immer mehr gute bis sehr
gute Shops in allen Größen setzen auf Individualität – einzigartige Designs, selbst
entwickelte intelligente Tools, persönliche
Kundenansprache. Das beweisen alle drei
Gewinner in der Kategorie „Bester Online-Pure-Player“. About You hat individuelle Kundenansprache quasi in seiner
Händler-DNA, Zalando wandelt seinen
Shop nach und nach zum Modemagazin
mit Stilberatung um und was die eigene
A
2017
Zielgruppe braucht, weiß kaum jemand so
gut, wie ATP Autoteile.
Auch die Sieger in der Kategorie „Bester
Multichannel-Händler“ stechen mit maßgeschneiderten Inhalten aus der Masse
heraus: Douglas erweitert massiv das eigene
Content-Angebot, während Rewe vor allem
mit seiner maßgeschneiderten App-Strategie punktet. Maßgeschneidert ist auch
das Angebot von Mobilcom-Debitel: Dem
Unternehmen ist es gelungen, Mobilfunkverträge übersichtlich und verständlich im Shop darzustellen.
In der Kategorie „Bester Markenshop“ dominierten in diesem Jahr die großen Emotionen. Mit großformatigem,
hochwertig
produziertem
Bildmaterial wird bei Borussia Dortmund, Mammut und
Gourmetfleisch die eigene
Marke in perfekter Inszenierung vermittelt. Alle drei Gewinner heben sich vor allem mit
ihrem Design merklich vom Standard-Flat-Design-Shop ab und verankern sich damit bei ihren Fans im
Kopf.
Mit der neuen Kategorie „Hidden Champions“ zeichnete das Shop-Award-Team in
diesem Jahr erstmals die weniger bekannten Online-Shops aus, die trotz kleinerer
Budgets mit innovativen Ideen und besonderen Features überzeugen – wie der Gewinner Winekiki mit seinem einzigartigen
Tool Aromascope, das den persönlichen
Weingeschmack sichtbar macht. Auf den
Plätzen dahinter landeten der inspirierende Bad-Shop Calmwaters und die Influen-
13. März 2017
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.DWHJRULH%HVWHU2QOLQH3XUH3OD\HU
INTERNET WORLD Business
13
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3ODW]'RXJODV
+DXSWVDFKHLQGLYLGXHOO
Das eigene Kernkonzept – jedem Kunden ein möglichst individuelles Angebot auf
den Leib zu schneidern – hat About You im letzten Jahr konsequent weitergedacht.
Die Nutzer können aus einer Vielzahl von Inspirationsquellen wie Themen-Styles
oder den Looks bestimmter Stars auswählen, was sie interessiert, und bekommen
auf Basis ihrer Wahl immer wieder neue Produktempfehlungen und Stil-Anregungen. In Kombination mit einer guten Nutzerführung, intelligenten Filtern, Beratungstools wie dem neuen Größenberater sowie einem selbstlernenden Algorithmus kommt About You damit den Wünschen seiner Kunden sehr nahe.
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Wo andere noch mit ihren Systemen kämpfen, hat Douglas seine MultichannelHausaufgaben bereits erledigt. Filialabholung, Filialreservierung, kanalübergreifende Bonuskarte und die entsprechende Schulung der Mitarbeiter sind längst
umgesetzt. Das wurde in den letzten Jahren bereits mehrfach mit einem ShopAward gewürdigt. Jetzt widmet sich die Parfümeriekette der Kür im Webshop –
dem Ausbau des eigenen Content-Angebots. Der Beauty-Blog setzt immer wieder neue „Will haben“-Impulse und die Beauty-Community bietet Beauty-Fans
ein Zuhause.
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3ODW]5HZH
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2015 stieg Zalando mit Zalon.de in die persönliche Kaufberatung ein. 2016 zeigte
sich: Zalando hat mit der individuellen Stilberatung viel mehr vor als „nur“ ein
weiterer Outfittery-Konkurrent zu sein. Kaum merklich hat die Modeberatung an
vielen Stellen Eingang ins ZalandoUniversum gefunden. Stylisten
inspirieren Käufer im Trendshop
und empfehlen Outfit-Kombinationen. Ebenfalls Teil des Inspirationskonzepts: die redaktionell gestalteten Seiten des „Editorials“, das sich
wie ein Modemagazin präsentiert,
in dem der Abverkauf Nebensache
ist. Trotzdem sind natürlich alle
vorgestellten Produkte elegant mit
dem Shop verknüpft.
&KDPSLRQGHU
App Stores
Wenn man von Google und
Apple zu einer der fünf
besten Apps im App Store
2016 gekürt wurde, macht
man mit Sicherheit einiges
richtig. Und in der Tat beweist Rewe mit zahlreichen
Features im Online und im
App Store, dass es das Unternehmen versteht, mit der Brille des Kunden zu sehen und ihm den Einkauf zu
erleichtern. Zu den schönsten Funktionen zählt die Rezeptdatenbank, deren
Zutaten sich per Touch auch gleich online bestellen lassen. Generell sorgen die
Rezeptdatenbank und liebevoll produzierte Zubebereitungstipps per Video dafür,
dass Internet-Besucher immer wiederkommen – und dann auch online kaufen.
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3ODW]0RELOFRP'HELWHO
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ATP Autoteile gehört seit Jahren zu den größten Online-Händlern im AutoteileBereich und erzielt ohne großes Aufheben neunstellige Umsätze. Das liegt vor
allem an der konsequenten Konzentration auf die Zielgruppe. Werkstattmitarbeiter und Hobbyschrauber gleichermaßen finden im Online-Shop schnell und
gezielt das passende Autoteil. Bereits mit dem Einstieg über die Fahrzeugauswahl werden direkt
die wichtigsten Fragen der Nutzer
beantwortet. Und die
Rubrik „Mandys
Monatskracher“ hat
allein schon einen
Preis in der Kategorie Zielgruppenansprache verdient.
'HQ:DUHQNRUE&URVV&KDQQHOWDXJOLFKPDFKHQ
Mobilcom-Debitel gelingt es, Mobilfunkverträge mit ihren nahezu unendlich vielen
Tarifdetails übersichtlich und verständlich zu verkaufen. Das allein ist schon eine
Kunst. Kunden, die dennoch Hilfe benötigen, wird der Weg vom Online-Shop in die
Filiale und umgekehrt so einfach wie möglich gemacht. Jeder Warenkorb ist mit
einer ID versehen, über die
Hotline-Mitarbeiter oder Filialhändler den Warenkorb vor
Ort öffnen und mit dem Kunden besprechen können. Damit es dabei zu keinen Wartezeiten kommt, kann zudem
ein Termin vereinbart werden. Umgekehrt können auch
Filialbesucher ihren Warenkorb mit ins Netz nehmen.
▶
E-COMMERCE
14
INTERNET WORLD Business
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13. März 2017
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(PRWLRQSXUäDXFKQHEHQGHP3ODW]
Der Fußballclub Borussia Dortmund beweist in seinem Online-Shop echte Liebe
zum Detail. Das zeigt sich schon auf der Startseite des Shops, die regelmäßig aktualisiert wird und mit Bezug auf aktuelle Ereignisse den Besucher gleich in Kauflaune
versetzt. Die Emotion wird weiter angefacht in den Spielerwelten, in denen zu
jedem Spieler nicht nur die passenden Produkte, sondern auch Hintergrundinformationen und Bewegtbildinhalte bereitgehalten werden. Auch der Produktkonfigurator wird emotional inszeniert und der Trikotkauf dadurch zum Erlebnis.
*HVFKPDFNVLFKWEDUJHPDFKW
„So muss ein Wein-Shop sein!“, lautete die einhellige Meinung der Redaktion
zum Auftritt von Winekiki – und die Jury schloss sich dieser Einschätzung an.
Die Sommelière Kiki Kaschube hat es mit ihrem innovativen „Aromascope“
geschafft, den Geschmack von Wein sichtbar zu machen und bietet damit eine
innovative Lösung für das Urproblem des Online-Weinhandels. Auch in ihrem
Wein-Shop kann man den Wein zwar nicht schmecken, mithilfe ihres Tools sich
den Geschmack aber
zumindest vorstellen.
Abgerundet wird der
gelungene Auftritt
durch liebevolle Produkttexte sowie eigens
erstellten redaktionellen Content wie die
Winzer-Stories oder zu
den Weinen passende
Rezepte.
3ODW]0DPPXW
3ODW]&DOPZDWHUV
&RQWHQWPHHWV.RPPHU]
Der Online-Shop von
Mammut holt die Sportler schon auf der ShopEinstiegsseite nach individuellen Interessen ab
und sorgt mit stimmungsvollen, großflächigen Bildern für ein
emotionales Einkaufserlebnis. Wer sich in
seine Lieblingssportart klickt, wird durch diverse Links ins Mammut-Magazin
oder in den Know-how-Bereich mit ausführlichen Hintergrundinformationen zur
richtigen Ausrüstung und den Mammut-Produkten abgeholt. 360-Grad-Darstellungen von Touren zu den begehrtesten Gipfeln wie dem Mount Everest oder der
Eiger-Nordwand sollen Zauderern den nötigen Motivationsschub geben.
0LW(PRWLRQXQG,QIRUPDWLRQ]XPQHXHQ%DGH]LPPHU
Dass die Planung eines neuen Badezimmers nicht wie sonst üblich ermüdend
und kompliziert sein muss, sondern tatsächlich Spaß machen kann, beweist der
Shop von Calmwaters. Inspirationswelten geben Badideen Raum, die aufwendige
Produktpräsentation mit
großformatigen Bildern
und 360-Grad-Ansichten
macht Lust auf die
Umgestaltung. Daneben
kommt auch die Beratung nicht zu kurz: Sinnvolle Filter und hilfreiche Ratgebertexte vermitteln genau die
Informationen, die Badplaner brauchen.
3ODW]*RXUPHWIOHLVFK
3ODW]6WLOQHVW
6FK¸QHUDOVGLHVFK¸QVWH)OHLVFKWKHNH
Wem im Online-Shop von Gourmetfleisch nicht das Wasser im Munde zusammenläuft, der muss Vegetarier oder Veganer sein. Denn schöner als dort lässt
sich Fleisch auch in einer realen Fleischtheke nicht präsentieren. Gourmetfleisch
spart zudem nicht mit Informationen zum Produkt. Herkunft und Zubereitungsmöglichkeiten werden mit Liebe zum Detail präsentiert und so erfährt der Kunde nicht
nur, wo sein Rindersteak genau
herkommt, sondern auch, was das
Tier vor dem Schlachten noch
gefressen hat. Das erklärt, warum
150.000 Kunden dieser OnlineMetzgerei nicht widerstehen
konnten und sich das sensibelste
aller E-Commerce-Produkte –
frisches Fleisch – vertrauensvoll
nach Hause liefern lassen.
,QIOXHQFHU&RPPHUFHLQ3HUIHNWLRQ
Wie verkauft man Schmuck
im Zeitalter von Social Media?
Die Antwort von Stilnest lautet: durch „Influencer Commerce“. Rund 50 Influencer
im Bereich Schmuck verkaufen über die Plattform
ihre eigenen Kollektionen in
speziellen Brand Stores.
Das Stilnest-Plattform-Logo
und auch die Inhalte der
Navigation werden dynamisch mit den individualisierten Inhalten der einzelnen
Stores ausgetauscht. So werden von der Landing Page über die Kollektionsseiten
bis hin zu den Produktdetailseiten die Inhalte der Navigation dynamisch geladen.
Follower der einzelnen Influencer bleiben damit ganz in ihrer Welt.
WIR MANAGEN, SIE VERWALTEN
MANAGED SERVER MIT HOHER QUALITÄT ZUM NIEDRIGEN PREIS
MANAGED SERVER M
MANAGED SERVER XL
Intel XEON E3-1240v5
32 GB DDR4 RAM
2 x 240 GB Intel SSD oder
2 x 2.000 GB HDD
2 x Intel XEON E5-2620v3
64 GB DDR4 RAM
2 x 240 GB Intel SSD oder
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E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
xx.
13.Mxxx
März2017
2017
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Foto: Amazon
16
Steuervorteile
Tausende von Ebay- und Amazon-Händler aus Asien hinterziehen Millionen von Euro an
Umsatzsteuer – und verschaffen sich so Kosten- und Wettbewerbsvorteile
chwere Vorwürfe: Hiesige
Online-Händler beschuldigen
ihre Konkurrenten aus China und
Asien, die über Marktplätze Waren
in Deutschland vertreiben, der
Wettbewerbsverzerrung
und
Steuerhinterziehung. „Drei Viertel der Taschen, die bei Ebay oder
Amazon angeboten werden, werden ohne Umsatzsteuer verkauft“,
beobachtet etwa Christian Pietsch
von Gusti-Leder. Er hat bei den
Konkurrenten bestellt und bekam
mit der Ware oft Rechnungen, die
keine Steuer auswiesen. „Die Asiaten können 19 Prozent billiger verkaufen bei Amazon. Betreiber Mark Steier
oder mehr Gewinn machen“, sagt Pietsch. schätzt, dass mehr als 90 Prozent keine
Durch die Dumpingpreise sieht er sein Umsatzsteuer abführen: „Die Warenwerte
Rostocker Unternehmen in Gefahr.
am Lager sowie die Umsätze der letzten
Pietsch ist mit seiner Anklage nicht Tage sind leicht auslesbar auf den Marktallein: Bei Taschen, aber auch in den Seg- plätzen“, so Steier. „Nach konservativer
menten Haus und Garten und Elektro
Schätzung liegt der Steugibt es immer mehr Angebote
erschaden bei rund 800
aus Asien. Für eine schnelle
Millionen Euro im Jahr.“
Aktuell bieten
Lieferung lagern die HändZuständig dafür ist das
ler die Ware bei Amazon
Finanzamt Berlin-Neuoder hiesigen Fulfillmentkölln. Dort sind aber nur
Händler aus Asien
Dienstleistern ein, die
375 Händler aus China
Waren bei Ebay und
auch noch die Rechnungsund Hongkong registriert,
Amazon Deutschstellung übernehmen. Vor
„in etwa 80 Prozent geben
land an
allem Ebay umwirbt in Asien
Umsatzsteuererklärungen
ab“, lässt die Behörde wissen
offensiv Händler, stellt zur Planung des Auslandsgeschäfts und Quelle: Wortfilter.de und verweist darauf, dass „derzeit
für Bankkredite Verkaufszahlen bereit keine praktikable Rechtshilfe in Steuerund empfiehlt dabei seine deutschen Ful- strafsachen“ mit China existiere.
Auch in Großbritannien sind die Steuerfillment-Partner.
Der Branchendienst Wortfilter zählt vorteile für die asiatischen Online-Händ5.500 Händler aus Asien bei Ebay, 5.100 ler seit längerer Zeit bekannt, aber auch die
S
„Bei konservativer Schätzung
liegt der Steuerschaden
bei rund 800 Millionen Euro
im Jahr“
Mark Steier
Berater und Betreiber
des Handelsblogs Wortfilter.de
www.wortfilter.de
10.600
Ohne Umsatzsteuer:
Fehlt im Impressum
eines Angebots die
Umsatzsteuer-ID, versteuern Händler ihre
Einnahmen meist nicht
Probleme, die Steuerhinterziehungen zu
ahnden. Die britischen Finanzbehörden
ziehen jedoch die Marktplätze zur Verantwortung und verlangen von ihnen die Umsatzsteuer. Die Folge: Mehr Händler haben
sich im letzten Jahr angemeldet; die Behörden schätzen die Mehreinnahmen auf eine
Milliarde Britische Pfund.
Mehreren Gutachten zufolge könnten
auch hierzulande die Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister für ihre Auftraggeber Steuern abführen. Doch es mangelt an
Druck auf die Politik – für Steier vor allem
ein Versagen der Verbände: „Sie vertreten
die Händlerinteressen nicht, die Politik
◼
verkennt daher die Probleme.“
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
RECHT
xx. Monat
13.
März 2017
2017
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INTERNET WORLD Business
17
§
Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M.
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
www.res-media.net
Verlängerung einer Rabattaktion wettbewerbswidrig
Cayla weiß zu viel
Vernetzte Puppe als unerlaubtes Spionagewerkzeug – Bundesnetzagentur greift ein
ie Bundesnetzagentur ist auf Grundlage
von Paragraf 90 Telekommunikationsgesetz (TKG) gegen die weitere Verbreitung
der Puppe „My Friend Cayla“ vorgegangen.
Ihr Besitz ist ab jetzt illegal. Eltern sind
aufgerufen, sie zu vernichten. Die Puppe
verfügt über ein Mikrofon und eine ungesicherte Bluetooth-Verbindung. So können
Unbefugte Gespräche abhören. Nach Paragraf 90 TKG sind Abhör- und Sendeanlagen
nicht erlaubt, die ihrer Form nach einen
anderen Gegenstand vortäuschen. Nicht
nur die Herstellung und der Vertrieb entsprechender Produkte, sondern bereits der
Besitz ist verboten. Nach Paragraf 148
Abs. 1 TKG drohen eine Geldstrafe oder bis
zu 2 Jahre Freiheitsstrafe – nicht nur für
D
Das Wichtigste zum Verbot
∙ Entscheidend ist, dass die
Puppe nicht als Abhör- und
Sendeanlage erkennbar ist.
∙ Strafbar sind nicht nur Herstellung und Verkauf, sondern
auch der Besitz der Puppe.
4.495
Foto: Crystal-K / Shutterstock
Angebote
mit gefälschter Ware hat der chinesische Marktplatz Alibaba im Jahr
2016 bei den chinesischen Behörden
angezeigt. Nur in 33 Fällen mussten
die Anbieter eine Strafe zahlen.
Quelle: wwd.com
Hersteller und Verkäufer, sondern auch für
Kunden. Für die Anwendung von Paragraf
90 TKG muss zudem die Voraussetzung
vorliegen, dass das Gerät in besonderer
Weise geeignet und dazu bestimmt ist, das
nicht öffentlich gesprochene Wort unbemerkt abzuhören. Über die Auslegung dieser Voraussetzung ist wenig überraschend
ein Streit zwischen dem Hersteller der
Puppe und der Bundesnetzagentur entbrannt. Es ist insbesondere fraglich, ob
Cayla dazu bestimmt ist, als Spionagewerkzeug zu dienen. Ob die Bundesnetzagentur
auch auf das Abhören durch den Hersteller
abzielt, ist unklar.
Was gilt für Amazon Echo,
Google Home & Co.?
Paragraf 90 TKG verbietet nicht grundsätzlich, Geräte mit Mikrofonen und Datenverbindungen zu versehen. Bei Produkten wie Amazon Echo und Google Home,
die als Aufnahmegerät zu erkennen sind,
greift Paragraf 90 TKG nicht. Dennoch
sind diese Geräte aus datenschutzrechtlicher Sicht bedenklich, da die Verwendung
„Bei Amazon Echo und Google
Home greift § 90 TKG nicht“
Marcus Beckmann
Rechtsanwälte Beckmann und Norda
www.beckmannundnorda.de
der gewonnenen Daten nicht genügend
transparent ist und schon deshalb keine
Einwilligung des Nutzers vorliegen kann.
Fazit
Neben dem Verstoß gegen Paragraf 90 TKG
ist auch der Datenschutz Thema. An europäische Vorgaben halten sich Hersteller aus
den USA oder Fernost oft nicht. Das wird
auch die Rechtsprechung beschäftigen. ◼
Das Landgericht Koblenz hat entschieden, dass Rabattaktionen nicht
verlängert werden dürfen (Urteil
vom 13.12.2016, Az.: 1 HK O 26/16).
Ein Telekommunikationsanbieter hatte
mit einem zeitlich befristeten Aktionspreis geworben, nach Ablauf der Werbeaktion das Produkt aber weiterhin
zu dem rabattierten Preis angeboten.
Das Landgericht Koblenz bejahte
daher einen Wettbewerbsverstoß.
Durch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit würden potenzielle Kunden
unter Druck gesetzt, sofort zu kaufen.
Es komme zu voreiligen Geschäftsabschlüssen, die ohne die zeitliche
Begrenzung nicht getätigt worden wären. Ein besonderer sachlicher Grund
für die Fristverlängerung sei nicht
ersichtlich.
Das Urteil entspricht ständiger
Rechtsprechung. Insbesondere hatte
der Bundesgerichtshof bereits entschieden, dass die nachträgliche Verlängerung eines Jubiläumsverkaufs
nur aus ganz wichtigen Gründen in
Ausnahmefällen möglich sei und der
wirtschaftliche Erfolg einer Aktion
keinen solchen Grund darstelle (Urteil
vom 07.07.2011, Az.: I ZR 173/09).
Online-Händlern ist daher anzuraten,
sich bei Rabattaktionen unbedingt an
die angekündigten Fristen zu halten.
ONLINE-HANDEL
GEOBLOCKING
Bald keine Gebühren mehr für Zahlungsarten
Gleiche AGB für EU-Kunden
Online-Shops sollen ab 2018 keine Gebühren mehr für bestimmte Zahlungsarten erheben dürfen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde im Februar
vorgelegt. Es geht um die
Der Europäische Rat möchte Online-Händler dazu verpflichten, Kunden auch dann
gleichberechtigt zu beliefern, wenn sie aus
einem anderen EU-Land auf den Shop zugreifen. Das soll gelten, wenn sie die Lieferung in den Staat anbieten, in dem bestellt
wird, oder wenn es sich bei dem Angebot
um eine elektronische Dienstleistung oder
eine Dienstleistung im Land des Anbieters
handelt, zum Beispiel eine Hotelbuchung.
Die Preisdifferenzierung bleibt aber erlaubt: Anbieter dürfen für den Zugang zu
ihren Portalen unterschiedliche Bedingungen, auch Preise, festlegen und Kunden in
bestimmten Gebieten gezielt ansprechen.
Zahlung per Lastschrift und mit einigen
verbreiteten Kreditkarten, etwa Mastercard und Visa. Auch kostendeckende Aufschläge sind dann nicht
mehr zulässig.
Foto: LDprod /
Shutterstock
ONLINE-MARKETING
18
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
„Gründer ist kein Beruf“
Die Jochen Schweizer Unternehmensgruppe setzte 2016 mit ihrem Digital-Geschäft 75 Millionen Euro um.
Ein Grund dafür ist die ausgeklügelte Marketingstrategie – ein Kanaldenken gibt es nicht mehr
r gilt als Pionier unter den Extremsportlern, baute ein Unternehmen auf,
das heute über 550 Mitarbeiter hat, und
beriet Gründer in der TV-Show „Die Höhle
der Löwen“: Jochen Schweizer ist ein
Mann mit vielen Talenten. 2017 feiert er
seinen 60. Geburtstag – und erfüllt sich
mit dem Bau seiner Freizeitarena in München einen Traum (s. Kasten).
Im Interview erklärt er zusammen mit
CFO Florian Herschke seine Marketingstrategie, die Unterschiede zu Konkurrenten wie Mydays und, was es mit
„operativer Exzellenz“ auf sich hat.
Foto: Jochen-schweizer.de, Nicolas Mercier
E
Jochen Schweizer ist Gründer und Active Chairman der Jochen Schweizer
Unternehmensgruppe
Sie haben 2016 erstmals über 75 Millionen
Euro allein in der Digital-Sparte umgesetzt.
Als Grund dafür nennen Sie Ihre gute Marketingstrategie. Was bedeutet das genau?
Jochen Schweizer: Wir haben schon 2006
damit begonnen, uns von den fünf, sechs
direkten Mitbewerbern abzusetzen, weil
wir von den Stellschrauben, die das Geschäft ausmachen, die meisten einfach
besser einstellen können. Das erfordert
detailgenaues Arbeiten bis in die Kapillargefäße unserer Unternehmensgruppe. Es
geht ja nicht nur darum, viele ErlebnisGeschenkgutscheine zu verkaufen. In
Wirklichkeit ist das ein hochkomplexes
Geschäftsmodell, für das Sie zahlreiche erfolgsrelevante Maßnahmen beherrschen
müssen. Diese wiederum entscheiden
darüber, wie man am Markt performt. Ich
glaube, wir haben uns schlicht deswegen
vom Markt abgesetzt, weil wir manche
Dinge besser machen als unsere Follower.
Obwohl 2013 die Ventures-Tochter der Pro
Sieben Sat1 Group, Seven Ventures, die
Mehrheit an Ihrem Mitbewerber Mydays
übernommen hat?
Schweizer: Ja, zuerst wurde aber bei uns
angeklopft. Ich habe jedoch abgelehnt
und gesagt, dass ich nicht verkaufe.
Warum hätte ich auch sollen? Wir sind
frei finanziert, haben einen positiven
Cashflow, schulden niemandem Geld und
generieren bis heute zweistelliges DigitalWachstum. Dann übernahm Pro Sieben
den Zweiten auf dem Markt, Mydays. Tatsächlich sahen wir uns dann in einer „David
gegen Goliath“-ähnlichen Situation. Wir,
ein inhabergeführtes Unternehmen mit
einem Gesamtumsatz von damals gerade
Mal der Hälfte unseres heutigen Gruppenumsatzes, gegen diesen riesigen, börsennotierten Milliarden-Konzern Pro Sieben Sat1.
Florian Herschke ist CFO und Prokurist der Jochen Schweizer Gruppe sowie
Beirat der Jochen Schweizer Ventures
Mydays profitierte immens von der Medienkraft seines Investors. Bekamen Sie das zu
spüren?
Schweizer: Natürlich. Die haben das gut
gemacht. Das Brutto-Media-Volumen von
Mydays im vergangenen Jahr betrug 50 Mil-
lionen Euro. Man muss es ganz klar sagen:
Hätte Mydays das enorme Mediavolumen
von etwa 135 Millionen Euro von 2013 bis
2016 aus eigener Kraft in Cash zu handelsüblichen Marktpreisen wie wir bezahlen
müssen, wären sie heute pleite.
Seit 2013 setzt Mydays auf einen TVWerbedruck, der meines Erachtens zu
einem erheblichen Teil oberhalb des
Grenznutzens liegt, wenn man annähme,
dass er zu Marktpreisen bezahlt werden
müsste. Mit diesem Werbedruck waren
wir dann eben ab 2013 konfrontiert. Da
wir hohes Wachstum bei gleichzeitig überproportional steigendem Gewinn anstreben, wollen wir uns einen solchen TVWerbedruck zu den für uns geltenden
Realkosten einfach nicht leisten. Dennoch
konnten wir unseren Gewinn von 2015 auf
2016 überproportional steigern.
Wenn man sich die aktuelle GfK-Erhebung zur Markenbekanntheit ansieht, liegt
diese bei uns im Oktober 2016 gestützt
„Wir wollen uns einen
TV-Werbedruck wie
Mydays nicht leisten“
Jochen Schweizer
Gründer der Jochen Schweizer
Unternehmensgruppe
bei etwa 70 Prozent, Mydays kommt auf
45 Prozent. Wir konnten in den vergangenen Jahren unseren Vorsprung in Markenbekanntheit, Vertriebsleistung und Profitabilität kontinuierlich ausbauen. Wir
haben die Herausforderung angenommen, sind nicht wehrlos und kämpfen mit
den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.
Während in Marketing und Vertrieb harter Wettbewerb herrscht, arbeiten wir aber
auf der operativen Ebene mit Mydays und
anderen Anbietern respektvoll zusammen
und kooperieren in vielen Bereichen.
Was macht Ihr Unternehmen aus?
Schweizer: Jeder Mitarbeiter gibt sein
Bestes. Wir nennen das unser Streben
nach operativer Exzellenz. Operativ exzellent ist man nicht, wenn man mal etwas
richtig macht. Sondern operative Exzellenz ist die Grundhaltung, immer sein
Bestes zu geben. Das beginnt bei der Reinigungskraft und endet beim Eigentümer.
Diese Haltung, unabhängig davon, ob
man Fehler macht oder mit einer Verbesserungsidee scheitert, ist entscheidend für
den Erfolg des Unternehmens und der
Marke. Ich sage zu meinen Mitarbeitern
bei jeder Gelegenheit: „Ihr seid Jochen
Schweizer. Seid Euch dieser Verantwor-
5/17
xx/17
tung immer bewusst.“ Unsere Marke ist
nichts anderes als die gemeinsame Intention aller Menschen, die hinter der Marke
stehen. Aufgrund dieser Haltung bauen
wir unsere Marktführerschaft aus, da können die Mitbewerber so viel Werbung
machen wie sie wollen.
Was haben Sie an Ihrer Strategie geändert,
um weiter konkurrieren zu können?
Schweizer: Wir haben 2013 einen Diversifikationsprozess gestartet. Wir sind aufgeteilt in eine Digital-Gruppe, die unser
Erlebnisportal und unsere Beteiligungen
an den Online-Plattformen Regiondo,
Hip Trips und Spontacts umfasst. Zum
digitalen Arm gehört auch die Jochen
Schweizer Technologie Solutions GmbH
mit 38 Entwicklern – und das in München,
wo viele Unternehmen Schwierigkeiten
haben, überhaupt geeignete Entwickler zu
finden und ans Unternehmen zu binden.
Auf der anderen Seite gibt es die Jochen
Schweizer Projects AG, die aktuell viel in
Beton und Hardware-Technologie investiert, Erlebnisanlagen baut und Erlebniszentren betreibt.
Ich selbst habe mich aus dem operativen
Geschäft schon vor Jahren zurückgezogen
und bekleide eine Aufsichtsratsfunktion.
Allerdings trage ich weiterhin die Verantwortung für die strategische Markenführung. Dabei versuche ich auch als natürliche Person unsere Brand Awareness zu
steigern. Mir geht es neben den verschiedenen Geschäftsbereichen, die von sehr
erfahrenen Mitarbeitern geleitet werden,
vor allem um innovative Projekte, wie
unsere neue Arena in München.
Denken Sie noch in Kanälen, wenn es um
Marketingstrategien geht?
Florian Herschke: Wir denken in erster
Linie an unsere Kunden und holen sie da
ab, wo sie abgeholt werden möchten. Die
Grenzen verschwimmen zwischen Marketing- und Vertriebskanälen. Wo möchte
man sich nur informieren, wo möchte
man kaufen? Das ist kaum mehr zu trennen. Wenn wir mit unseren Kunden sprechen, ist Social Media natürlich auch ein
wichtiges Thema. Wir bilden inzwischen
jegliche Services auch darüber ab. Alle
unsere Marketing- und Vertriebskanäle
dienen sowohl Performance- als auch
Branding-Zielen.
Spielt beim Thema Branding auch die Präsenz bei „Die Höhle der Löwen“ eine Rolle?
Schweizer: Natürlich. Aus den gleichen
Gründen war ich auch das erste Mal das
Gesicht unserer neuen TV-Kampagne.
Wir unterscheiden uns auch dadurch vom
Wettbewerb, dass wir mit unserer Marke
synonym für das Erlebnis stehen und nicht
nur für das Erlebnisgeschenk.
Diese Positionierung haben wir nie aufgegeben und sie hilft uns nun auch bei der
anstehenden internationalen Digitalisierung der Freizeitbranche sehr. Denn wir
beantworten nicht nur die Kundenfrage
„Was schenke ich?“, sondern auch die
Frage „Was erleben wir heute Abend, morgen oder am Wochenende?“. Diese Kunden sind keine Erlebnisgeschenke-Verschenker, sondern sie wollen ein konkre-
INTERNET WORLD Business
tes Erlebnis zu einem konkreten Termin
an einem konkreten Ort sofort verbindlich
buchen.
Unterscheidet sich die Unternehmensmarke
von der Personenmarke Jochen Schweizer?
Schweizer: Grundsätzlich benötigen wir
mich als Persona nicht, um unsere Vertriebskanäle zu bespielen. Wir haben es im
Zuge von „Die Höhle der Löwen“ und in
unserer aktuellen TV-Kampagne getan,
um dem Werbedruck von Mydays und
anderen Marktteilnehmern noch mehr
entgegensetzen zu können. Die Marke hat
es aber nicht nötig, ein Gesicht zu platzieren. Sie steht auf einem soliden Sockel, weil
sie authentisch, glaubwürdig und allein am
Nutzen des Kunden orientiert ist.
drei ehrliche und authentische Gründer.
Bei allen drei handelt es sich auch um sehr
gute Sportler. Sie sind auch in ihrer ganzen
Geschäftstätigkeit anständig und ehrlich –
keine „Pretender“. Die Frooggies-Gründer stehen fest mit beiden Füßen auf dem
Boden – und das gefällt mir sehr. Denn es
gibt ja auch Leute, die stehen morgens auf
und laufen den ganzen Tag auf Zehenspitzen herum …
Sie sitzen mit Ihren Unternehmen auf einem
enormen Datenschatz. Wie gehen Sie damit
um?
Herschke: Wir sind in unserer Datenbank
vollständig auf SAP aufgesetzt. Daher
haben wir auch inhouse entsprechende
19
voll. Sie kann zum Beispiel Einlöserströme
vorhersagen oder messen, warum es sich
für uns mehr lohnt, wenn ein Kunde einen
Gutschein einlöst, als ihn verfallen zu lassen. Denn aufgrund der Datensysteme
wissen wir genau, dass ein Kunde uns
langfristig mehr Ertrag bringt, wenn er
den Gutschein einlöst.
Wie hoch ist denn der Anteil der Bestandskunden?
Herschke: Wenn man die letzten zwölf
Jahre und die generierten Verkäufe
betrachtet, kommt man auf eine höhere
siebenstellige Anzahl an Bestandskunden.
Wir verzeichnen sehr starke Wachstumsraten bei Umsätzen mit Bestandskunden,
die auch das Neukundengeschäft übertreffen.
Warum sind Sie dann ein Löwe geworden?
Schweizer: Am Anfang wollte ich das
Ganze nicht. Mir lag zunächst nichts
daran, TV-Juror zu werden. Wir haben
dann entschieden, unter anderem deswegen beim Projekt mitzumachen, weil das
unserer Marke dient und gleichzeitig die
Kultur des Gründens unterstützt. Aber ich
bin kein Schauspieler und kann mich nur
so zeigen, wie ich bin. Ich habe es geschafft,
mich drei Jahre lang nicht zu verbiegen
und das kam beim Publikum gut an. Inzwischen habe ich einfach zu viele andere
Projekte, die es mir nicht mehr gestatten,
bei einer vierten Staffel mitzumachen. Die
Aufregung und den Medienwirbel um
meinen selbst gewählten Ausstieg verstehe
ich nicht.
Was sind Ihre persönlichen Learnings aus
der Show?
Schweizer: Bleib bei dir selbst.
An wie vielen Investments aus der Sendung
sind Sie derzeit noch beteiligt?
Schweizer: An einem guten Dutzend.
Mein Lieblingsinvestment ist aktuell
Frooggies. Hinter dem Start-up stecken
„Die Aufregung und
den Medienwirbel um
meinen Ausstieg
verstehe ich nicht“
Jochen Schweizer
SAP-Berater und Business-Analysten.
Auch unsere CRM-Abteilung beschäftigt
sich mit diesen Daten. Wir zählen zu den
ersten Unternehmen in Deutschland, die
die Cloud-Plattform SAP Hana eingeführt
haben. Das bietet uns die Möglichkeit,
nahezu jegliche Fragestellung in Echtzeit
auswerten zu können.
Wie sorgsam gehen Sie mit Daten um?
Herschke: In jedem Fall vermarkten wir
unsere Daten nicht an Dritte. Wir nutzen
die Daten unserer Kunden, wenn sie es uns
erlauben, um ihnen besseren Service zu
bieten und persönlichere Angebote zu unterbreiten. Zudem ist die Business Intelligence, die damit einhergeht, extrem wert-
Welche Zielgruppe ist denn lukrativer: B2C
oder B2B?
Schweizer: Die digitalen Umsätze aus
dem B2C-Bereich sind am lukrativsten,
denn dort generiert man mit Abstand die
profitabelsten Umsätze. Unsere WebOberfläche können wir frei skalieren. Ob
wir 75 Millionen digitale Umsätze machen
oder zukünftig 500 Millionen, ändert am
Personalstand wenig.
Wenn Sie heute neu gründen würden, in
welchem Bereich wäre das?
Schweizer: Die Frage ist schwierig, weil es
einfach sehr stark von Opportunitäten
abhängt. Man darf niemals nur um des
Gründen willens gründen. Denn „Gründer“ ist kein Beruf. Man braucht eine gute
Idee aus einem Bereich, in dem man sich
sehr gut auskennt. Und es muss einen Vorteil für den Markt und die Menschen bringen. Danach kommt harte Arbeit. Mehr ist
es nicht. Ein bestimmtes Segment zu favorisieren, weil dieses gerade boomt, halte
ich für falsch. Wer anderen folgt, kann niemals vorne sein.
◼
Interview: Susanne Gillner, Laura Melchior
Die Jochen Schweizer Arena
Foto: Jochen-schweizer.de, Nicolas Mercier
xx. Monat
13.
März 2017
2017
„Die Marke Jochen Schweizer anfassbar
und erlebbar machen“, das ist das Ziel
der neuen Jochen Schweizer Arena in
Taufkirchen bei München, die am 4. März
2017 ihre Tore öffnete.
Die Architektur des Gebäudes stellt
einen riesigen Propeller dar, was Dynamik symbolisieren und bei Google Earth
als Landmarke erkennbar sein soll.
Auf über 15.000 qm gibt es eine IndoorSkydiving-Anlage und eine stehende
Surf-Welle. Im Outdoor-Bereich wird ab
Der Grundriss des Gebäudes stellt
einen riesigen Propeller dar
Sommer 2017 neben einem multifunktionalen Hochseilgarten ein Flying-FoxParcours und ein Kinderspielplatz vorhanden sein. Die neue Arena soll die
B2C- und B2B-Zielgruppe ansprechen,
Letztere mit einem eigenen Bereich für
Event- und Firmenveranstaltungen, den
Unternehmen buchen können.
Alle Jochen-Schweizer-Erlebnisanlagen und -Erlebniszentren werden von
Wettbewerbern sowie von Drittanbietern
vermarktet.
ONLINE-MARKETING
20
INTERNET WORLD Business
xx.
13.Mxxx
März2017
2017
xx/17
5/17
Solides Wachstum
Um 6,5 Prozent sind die Ausgaben für digitale Werbung im vergangenen Jahr gestiegen,
meldet der OVK – und zeichnet dabei womöglich ein unrealistisches Bild
Paul Mudter
Vorsitzender des
Online-Vermarkterkreises im
Bundesverband Digitale Wirtschaft
www.ovk.de
Kein Ende in Sicht: Auch 2017
erwartet der OVK ein Wachstum
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: Online-Vermarkterkreis, Stand: 1/2017
Top 10 der Online-Display-Werbeformen (brutto)
März
April
Mai
Juni
,0
193
,9
147
,5
116
,6
5
Juli
115
113
Feb.
189
,9
191
,8
1
183
,0
152
,0
159
,9
171
,
4
141
113
Jan.
,2
125
,
3
,7
153
,
,4
6
OVK-Prognose
2017
,7
144
,
OVK-Statistik
2016
,0
118
,
OVK-Statistik
2015
134
+7,0 %
4
+6,5 %
2016
2015
,4
140
,
1.910
130
1.785
105
„Digitale Werbung wächst
seit Jahren auf einem stabil
hohen Niveau“
1.676
Frank Kemper
Angaben für den
deutschen Markt
in Mio. Euro
2
152
Angaben für den deutschen
Markt in Mio. Euro
hoch die Umsätze sind, die auf Suchwortvermarktung entfallen, auf Affiliate Marketing, E-Mail- oder Content Marketing.
Dennoch, die Tendenz dürfte stimmen:
Der Pfeil weist nach oben. Die OVKMitglieder meldeten in allen Monaten
des Jahres 2016 höhere Umsätze als im
Vorjahr, allein im vierten Quartal wurde
über eine halbe Milliarde Euro umgesetzt. OVK-Chef Paul Mudter freut sich
über eine sehr robuste Marktentwicklung:
„Digitale Werbung wächst seit Jahren auf
einem stabil hohen Niveau.“ Die stärksten
Werbebranchen waren Handel, Finanzen,
Dienstleistungen und die Autobranche. ◼
Monatliche Entwicklung der digitalen Werbung (netto)
2
142
,
OVK-Werbestatistik digitale
Werbung (Online und Mobile)
auf 1,79 Milliarden Euro im Jahr 2016. Die
vom OVK ausgewiesenen Zahlen waren
schon einmal viel höher, doch bis 2014
handelte es sich um Bruttoumsätze, also
geschaltete Banner mal Preis laut Liste – in
einer Branche, in der Rabatte von 70 Prozent und mehr keine Seltenheit sind.
Doch trotz der Netto-Ehrlichkeit in den
letzten Jahren sind die OVK-Zahlen nicht
unbedingt transparenter geworden. Wichtige Player wie Google, Amazon und Facebook sind keine OVK-Mitglieder; bei ihren
Umsätzen musste sich der Verband auf
Hochrechnungen der Unternehmensberatung PWC verlassen. Auch geben die Zahlen keinen Aufschluss mehr darüber, wie
,7
125
,
ame procedure as every year: Jedes
Jahr im Herbst veröffentlicht der
Online-Vermarkterkreis im BVDW (OVK)
eine Prognose über das Wachstum der
Online-Werbung in Deutschland – um
diese Prognose dann im darauffolgenden
Frühjahr nach oben zu korrigieren. So
auch diesmal: Ein Wachstum von 6,2 Prozent hatte der Branchenverband der deutschen Online-Vermarkter im September
2016 auf der Dmexco prognostiziert – am
Ende sind es 6,5 Prozent geworden.
Laut den Erkenntnissen des OVK stiegen die Nettoausgaben für digitale Werbung im Internet und auf mobilen Kanälen von 1,68 Milliarden Euro im Jahr 2015
S
August
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Das Nettowerbevolumen der digitalen Werbung für Web und Mobile lag 2016
in jedem Monat über dem Vorjahresniveau. Besonders stark: das 4. Quartal
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: Online-Vermarkterkreis (OVK), Stand: Januar 2017
Top-10-Branchen in der Online-Werbung (brutto)
Pre-Roll
Sonstige Werbung
433
379
42 %
Ad Bundle
758
Handel
396
476
Billboard Ad
423
10 %
Kraftfahrzeugmarkt
328
313
328
14 %
Skyscraper
Dienstleistungen
174
180
263
9%
Medium Rectangle
Finanzen
169
211
195
Angaben für den
deutschen Markt
in Mio. Euro
Halfpage Ad
163
100
2016
2015
Wallpaper
162
Medien
143
3%
Körperpflege
314
Sidebar
6%
132
Telekommunikation
60
124
18 %
Angaben für den
deutschen Markt
in Mio. Euro
2016
Prozentanteil
Online am
Media-Mix
110
8%
Takeover
Ernährung
96
108
90
4%
Rectangle
Getränke
63
55
71
6%
Video-Werbung hat sich zum beliebtesten Display-Werbeformat entwickelt.
2016 wurden Pre-Rolls für Listenpreise von 433 Millionen Euro geschaltet
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: The Nielsen Company, Stand Februar 2017
Nach Bruttoumsätzen liegen der Handel, die Autobranche und
Dienstleistungen bei der Online-Werbung in Deutschland vorn
INTERNET WORLD Business 5/17
Quelle: The Nielsen Company, Stand Februar 2017
TOP-KAMPAGNE
13. März 2017
5/17
INTERNET WORLD Business
21
Dubioser Kraftpotz
Vorgestellt
von
Die Sparkasse wirbt in einem Viral für ihre Geldsendefunktion „Kwitt“
drenalin pur, das Herz rast: Warum?
Der neue Bote wirkt äußert brachial
und ist gleichzeitig eine richtig coole Sau.
Von wem ich spreche? Vom furchteinflößenden Geldeintreiber der Sparkasse. Dieser wird in einer neuen viralen Werbekampagne zum geliebten Antihelden und
wirbt für die Bezahlfunktion „Kwitt“ der
Sparkassen-App, mit der man Geld einfach und bequem per Handy senden kann.
Nach nur zwei Monaten nutzen bereits
260.000 Kunden der Sparkasse
das Angebot.
In einem vornehmlich über
Facebook verbreiteten Spot
wird ein Halbwüchsiger von
einem wütenden Geldeintreiber
bedrängt, der für seinen
„Kumpel Patrick“ lächerliche
2,60 Euro einfordert – natürlich
nicht in bar, sondern mit
A
Olivier Jollet
Geschäftsführer des
Streamingdienstes Quazer
www.quazer.com
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Sparkassen
∙ Kampagne: Kwitt
Der furchteinflößende Geldeintreiber
wirbt für „Kwitt“, eine Bezahlfunktion
der Sparkasse
Die Kampagne von Jung von Matt
nutzt einen Facebook-Bot
Ein Halbwüchsiger wird bedrängt, weil
er einem Kumpel 2,60 Euro schuldet
„Kwitt“. Mich hat der Spot echt umgehauen, obwohl ich Video-Content schon
lange vermarkte. In nur sieben Tagen
erzielte das Inkasso-Video auf Facebook
bereits mehr als 4,1 Millionen Abrufe und
wurde über 730.000 Mal geteilt. Beachtlich, aber nicht verwunderlich, denn er ist
einfach richtig stark.
∙ Agentur: Jung von Matt
∙ Medien: Facebook/Online
Der Clou: Die Kampagne baut auf einem genug: Die Kampagne kommt im Sommer
Facebook-Bot auf, der es ermöglicht, indi- sogar ins Kino.
Fazit: Die Macher haben sich zusammen
viduelle „Drohvideos“ zu erstellen. Die
integrierte Software basiert auf automati- mit JvM nicht nur ein kreatives, sondern
sierten Fragen und Eingaben und hetzt auch lustiges Storytelling mithilfe neuester
Bekannten das brutale Muskelpaket auf KI-Technik ausgedacht – innovativ und
den Hals. Besonders amüsant: Der „Kas- genial. Das eingestaubte Image der klassi◼
sierer“ übersendet auch liebevolle Einla- schen Bank ist damit im Nu poliert.
dungen zum Abendessen oder eine Botschaft
für die Liebsten. Die
personalisierte VideoWerbung wird permanent erweitert und verbreitet sich viral auf der
eigenen Webseite, Twitter, Facebook und YouDas etwas angestaubte Image wird poliert
tube. Doch damit nicht
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Adler
Die Düsseldorfer verantworten jetzt die strategische Entwicklung der Modemarke. Sie sollen
sie von ihrem Aschenputtel-Image befreien.
Thjnk
Düsseldorf
Jim Drive
Ogilvy & Mather,
Frankfurt
Dehner
Zu seinem 70-jährigen Bestehen schaltet Europas größtes Gartencenter eine crossmediale
Jubiläumskampagne.
Orca Campaign,
Hamburg
Die Frankfurter sollen die Marke Jim Drive
bekannter machen und ihr Erscheinungsbild
stärken. Der Mobilitätsclub bietet z.B. eine
europaweite Pannen- und Unfallhilfe an.
Krüger
Webmatch, Köln
Das noch junge Online-Casino möchte seine
Markenpräsenz ausbauen. Dafür wurden
verschiedene TV-Spots mit den zugehörigen
Online-Varianten entwickelt.
Pixelschickeria,
München
Webmatch hat den Digital-Etat der Marke Krüger gewonnen. Krüger ist europaweit Marktführer bei Instant-Produkten wie Tee und Kaffee.
Samsung
Visumate,
Berlin
Ebay
Die Kreativagentur VCCP wird ab sofort den
Europa-Etat von Ebay betreuen. Sie löst damit
die Agentur DDB ab.
VCCP Berlin
Bei der Bewerbung seiner neuen Smartwatch
Gear S3 Frontier konzentriert sich das Unternehmen auf eine spitze Zielgruppe. Dazu fokussiert es sich vor allem auf Instagram.
Jacobs
Die Werbeagentur hat den gesamten MarkenSaatchi &
auftritt von Jacobs Douwe Egberts überarbeitet. Saatchi,
Den Anfang macht ein Online-Film, in dem ein
Düsseldorf
junges Pärchen auf Weltreise geht.
Somfy
Das vernetzte Eigenheim kann Stoff für einen
unterhaltsamen Online-Film geben. Dies zeigt
die Agentur Nordpol für das Unternehmen Somfy (Steuerungstechnik für Tore und Rollläden).
Nordpol,
Hamburg
Drückglück
KNOW-HOW
22
INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
Serie: SEO für
Wordpress
Wordpress-SEO ist einfach.
Im ersten Teil dieser Serie
haben wir Tricks gezeigt, die
helfen, das System aufzuräumen und es so sichtbarer
machen. Im zweiten Teil
geht es ums Optimieren des
Inhalts mit Zusatzsoftware.
Foto: Studio G / Shutterstock
Folge 1: So steht Ihr
Wordpress ganz oben
(Ausgabe 4/2017)
Folge 2: Wordpress-SEO mit
dem Plugin Yoast
(Ausgabe 5/2017)
Wordpress-SEO mit Yoast
Das Zusatzmodul ist eine der am häufigsten eingesetzten und nutzerfreundlichsten SEO-Erweiterungen für
Wordpress. Schon mit den kostenlosen Funktionen des Plugins lässt sich viel für das Ranking erreichen
m Wordpress suchmaschinenfreundlich zu konfigurieren, gibt es zahlreiche Plugins, zum Beispiel All in One SEO
Pack, wpSEO oder Delucks. Eine der verbreitetsten und nutzerfreundlichsten Erweiterungen ist Yoast SEO. Es ist auch ideal
für Einsteiger. Einige Funktionen des
Plugins sind kostenpflichtig, doch lässt
sich bereits durch die konsequente Nut-
U
Yoast SEO ist denkbar einfach anzuwenden
Einsteigerfreundlich: Das Plugin Yoast SEO lässt sich im Backend
einfach installieren. Mittels Ampelfarben weist es auf Probleme hin
Vorschau des Google-Suchergebnisses: Titel, Separator (Trennzeichen)
und Seitenname, darunter die Meta Description
zung der kostenlosen Features das Ranking bei Google entscheidend verbessern.
Yoast installieren
Der Download und das Hinzufügen von
Yoast lassen sich ganz einfach aus dem
Admin-Backend von Wordpress ausführen. Unter Plugins sucht man dort nach
„Yoast SEO“, installiert und aktiviert die
Erweiterung. Im Anschluss findet sich
„SEO“ als neuer Menüpunkt in der linken
Seitenleiste. Mit einem Klick darauf öffnet
sich das Dashboard, das Auskunft über
mögliche Probleme gibt und über Updates
informiert. Die Angaben im Reiter „Firmen Informationen“ werden für den
Google Knowledge Graph verwendet, und
es ist sinnvoll, sie hier zu hinterlegen, auch
wenn man bereits ein „Google My
Business“-Profil hat.
Erste Einstellungen
Im Tab „Webmaster Tools“ können die
Verifikationscodes für Bing Webmaster
Tools, Google Search Console und Yandex
einfach in die Seite integriert werden. Unter „Sicherheit“ lässt sich einstellen, ob
Optionen wie das Deindexieren eines Beitrags oder einer Seite allen beteiligten
Wordpress-Nutzern oder nur dem Admin
zur Verfügung stehen. Das Trennzeichen
(Separator) wird zwischen dem Titel einer
Seite und dem Namen der Website im
Suchergebnis angezeigt. Die Analysen im
Hinblick auf Lesbarkeit und Keywords
sollten aktiviert sein.
Für die Homepage und die Startseite
können Sie das Titelformat beibehalten.
Sie sollten die Beschreibung Ihrer Website
und Ihres Angebots sorgfältig formulieren, am besten mit einer Aufforderung
zum Besuch der Seite.
Artikeltypen
Hier finden sich Vorlagen für Seitentitel
und Metabeschreibung sowie etwa für Seiten, Medien, Archive. Grundsätzlich fährt
man gut mit den Voreinstellungen von
Yoast, zum individuellen Anpassen kann
jedoch auf eine ganze Reihe von Variablen
zugegriffen werden, die in der Hilfe ausführlich dokumentiert sind.
Wer möchte, dass die eigenen Medien –
von PDFs über Audiodateien bis zu Bildern – über Suchmaschinen auffindbar
sind, muss für Metarobots die entsprechende Option wählen. Es empfiehlt sich,
das Datum in der Snippet-Vorschau
auszublenden.
Taxonomien und Archive
Unter „Taxonomien“ lässt sich festlegen, ob
Schlagworte und Tags einer WordpressSeite von Suchmaschinen indexiert wer-
13. März 2017
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den sollen. Meistens konkurrieren sie mit
Blogposts um ein Keyword und bieten
keine sonderlich gute Nutzererfahrung.
Autoren- und Datumsarchive können von
Suchmaschinen negativ als doppelter Content gewertet werden, insbesondere wenn
es nur einen Autor gibt. Daher sollte für sie
die Metarobot-Option nodindex gesetzt
werden. Dasselbe gilt für Unterseiten von
Archiven im Reiter „Andere“. Das MetaKeywords-Tag kann getrost deaktiviert
werden, da es von Suchmaschinen längst
ignoriert wird. Hingegen sollte noodp
aktiviert werden, um zu vermeiden, dass
die Beschreibung für einen Beitrag aus
dem DMOZ-Verzeichnis verwendet wird.
Facebook, Twitter & Co.
In dem Reiter „Konten“ werden die URLs
von Profilseiten in sozialen Netzwerken
angegeben.
Für Facebook kann Yoast dem HTMLCode der Wordpress-Seite Open Graph
Daten hinzufügen. Sie werden zum Beispiel genutzt, wenn ein Post über das
soziale Netzwerk geteilt wird. Die Option
zu wählen ist also sehr sinnvoll ebenso wie
die Angabe eines Standardbilds (beispielsweise das eigene Logo), das verwendet
wird, wenn der geteilte Beitrag selbst kein
Bild enthält. Wurde Facebook Insights
eingerichtet, kann auf die Daten im Wordpress-Backend von Yoast zugegriffen werden, indem der Seiten-Admin hinzugefügt
wird. Auch Facebook-Apps lassen sich
durch Angabe ihrer ID verbinden. Das
Einbinden von Informationen für Twittercards erfolgt per Knopfdruck.
Für Pinterest kann der Verifizierungscode angegeben werden, ansonsten verwendet das Bildernetzwerk auch OpenGraph-Daten. Google+ wird einfach
durch die URL hinzugefügt.
XML-Sitemaps
manuell eintragen
Sitemap-Dateien weisen Suchmaschinen
den Weg und erlauben schnelle und einfache Updates ihrer Indizes, daher sollten sie
unbedingt verwendet werden.
Die Eintragung der Sitemaps bei den
Suchmaschinen muss manuell über deren
Webmaster-Tools vorgenommen werden.
Für Google gehen Sie dabei so vor:
∙ Navigieren Sie im Wordpress-Adminbereich zu „SEO“ → „XML Sitemaps“ und
klicken Sie auf den Button „XML Sitemap“
∙ Kopieren Sie den hinteren Teil der URL:
/sitemap_index.xml
∙ Öffnen Sie die Google Search Console
und wählen Sie im linken Menü „Crawling“ → „Sitemaps“
∙ Fügen Sie den oben genannten Teil der
URL in das vorgesehene Feld ein.
Nutzerfreundlich:
Breadcrumbs
Yoast kann eine sogenannte BreadcrumbNavigation generieren. Diese muss dann
mittels eines Php-Code-Snippet in das
INTERNET WORLD Business
Theme eingefügt werden. Wie das im Einzelnen vonstatten geht, ist gut dokumentiert. Allerdings muss daran gedacht werden, dass nach einem Update der ThemeDateien der Eintrag erneut vorgenommen
werden muss.
23
Beiträge optimieren, Sitemap indexieren lassen
Interne Verlinkung
Nicht nur Backlinks, sondern auch die
interne Verlinkung ist wichtig für SEO.
Insofern ist ein Breadcrumb-Menü nicht
nur nutzer-, sondern auch suchmaschinenfreundlich. Der verlinkte Text bei internen
Links zum Beispiel im Fließtext eines Artikels sollte möglichst aussagekräftig und
Keyword-relevant sein. Das genaue Gegenteil und dennoch weitverbreitet ist der
Satz: „Weitere Informationen hier.“
Um einer Keyword-Kannibalisierung
vorzubeugen, sollte auch intern auf Linkstarke Seiten verlinkt werden, die dem
Leser einen echten Mehrwert bieten. In
der Premiumversion von Yoast werden
verwandte Inhalte analysiert und zur Verlinkung angeboten.
Yoast SEO Box: Das Plugin gibt mit verständlichen Erklärungen
Auskunft, wie gut SEO-relevante Kriterien im Text erfüllt werden
Permalinks
Nicht nur Seiten und Beiträge, auch alle in
die Mediathek von Wordpress hochgeladenen Dateien sind über einen Permalink
erreichbar. Mit Yoast lässt sich Wordpress
so konfigurieren, dass Links zu Anhängen
zum dazugehörigen Beitrag weitergeleitet
werden. Außerdem ist es sinnvoll, Stoppwörter wie „der“, „die“ oder „das“ von Yoast
aus dem Permalink entfernen zu lassen.
Wordpress fügt beim Aufruf einer Beitragskategorie automatisch das Wort
„category“ in die URL ein. Es lässt sich
beim Konfigurieren per Mausklick entfernen. Aus www.domain.com/category/news/
wird so www.domain.com/news/.
Yoast SEO Box
Das Herzstück von Yoast ist die SEO Box
für das Bearbeiten von Beiträgen und Seiten. Sie trägt dem Hauptaugenmerk von
SEO Rechnung: den Inhalten.
Im Reiter „Keyword“ wird das FokusSchlüsselwort angegeben, für das der Text
optimiert wurde und für das man bei
Google ranken möchte. In der kostenpflichtigen Version von Yoast können
mehrere Keywords verwendet werden.
Die automatische Analyse zeigt dann
das mögliche Optimierungspotenzial auf
und dient als Gedankenstütze, etwa was
die Formulierung der Metabeschreibung
angeht. Im Reiter „Readability“ wird der
Text im Hinblick auf seine Lesefreundlichkeit untersucht.
Über das „Teilen“-Icon in der Box können
abweichende Titel, Beschreibungen und
Bilder für verbundene Social-Media-Profile angegeben werden. Hinter dem Einstellungsrädchen verbirgt sich der Reiter
„Fortgeschritten“. Hier lässt sich etwa festlegen, dass eine Seite oder ein Beitrag nicht
indexiert werden soll. Das kann für die Seiten mit dem Impressum oder zum Datenschutz sinnvoll sein. Zudem lässt sich eine
Canonical-URL angeben, falls die Inhalte
bereits an anderer Stelle publiziert wurden.
Sitemaps mitverwenden: Die XML-Sitemap sollte für Suchmaschinen
sichtbar sein. Bei Google wird sie über die Search Console eingetragen
Erweiterungen
Über den Menüpunkt „Erweiterungen“
gelangt man zu den kostenpflichtigen Zusatzfunktionen von Yoast. Die Premiumvariante analysiert wie erwähnt mehrere
Fokus-Schlüsselwörter, sie enthält ein
Redirect-Modul, scannt Texte nach häufig
verwendeten Wörtern und bietet verwandte Beiträge zur komfortablen internen Verlinkung an. Darüber hinaus stehen
Module für Video-SEO, News-SEO und
lokales SEO zur Verfügung.
Fazit
Yoast schafft auf komfortable und auch für
Einsteiger leicht verständliche Art und
Weise die technischen Voraussetzungen
für ein suchmaschinenfreundliches Wordpress-Setup. Das Plugin integriert sich
und seine Features so nahtlos in das
Backend und damit in den Workflow der
Content-Erstellung, dass man die automatischen SEO-Analysen schon bald nicht
mehr missen möchte.
◼
Dirk Rühaak
ist Head of Marketing bei der
Münchner Digital-Agentur
Digitalmobil. Die Agentur hat sich unter
anderem auf das Entwickeln von Websites unter Wordpress spezialisiert.
www.digitalmobil.com
AMP und Yoast
Wer seine Inhalte besonders schnell
für Mobilgeräte ausliefern will, kann
Google sogenannte AMP-Versionen
(Accelerated Mobile Page) seiner Seiten zur Verfügung stellen und sich
damit möglicherweise Vorteile beim
Ranking verschaffen. Für diese Seiten
gibt es ein offizielles Plugin von Automattic, der Firma hinter Wordpress.
Mit der zusätzlichen Erweiterung Glue
for Yoast wird sichergestellt, dass alle
SEO-relevanten Metadaten in die
AMP-Seiten integriert werden. Darüber hinaus lässt sich der Look an das
eigene Corporate Design anpassen.
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
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13.Mxxx
März2017
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Foto: Shutterstock / Joyseulay
24
Werbedollar aufgeteilt
Die Wertschöpfungskette im Programmatic Advertising ist komplex und unübersichtlich
geworden. Viele Dienstleister wollen einen Anteil am Budget des Werbekunden
rsprünglich war Programmatic Advertising mit dem Anspruch angetreten,
den Ein- und Verkauf von Display-Werbung zu vereinfachen. Doch die Zahl der
Dienstleister im digitalen Werbegeschäft
hat sich durch den zunehmenden Einsatz
von Technologie vervielfacht. Wer mit
wem handelt und welcher Dienstleister
woran mitverdient, ist oft nicht transparent nachvollziehbar. Werbungtreibende
haben häufig keinen genauen Überblick
darüber, wie sich ihr Werbebudget auf die
verschiedenen Dienstleister entlang der
Wertschöpfungskette im Programmatic
Advertising aufteilt.
Zu den Technologiedienstleistern gehören beispielsweise Demand-Side-Plattformen (DSP), die Technologie für den automatisierten Einkauf von Werbeinventar in
Echtzeit bereitstellen, und Supply-SidePlattformen (SSP) mit Technologien für
den automatisierten Verkauf von Werbeinventar. Dazu kommen weitere Dienste
wie Data-Management-Plattformen (DMP),
Datenanbieter für Targeting-Zwecke oder
Unternehmen, die die Qualität der Werbeauslieferung messen. Das Vermarktungsgeschäft ist durch diese Vielzahl von
Playern sehr komplex geworden. Eine
interessante Frage ist, welcher Anteil des
U
„Der Markt konzentriert
sich immer stärker“
Joachim Schneidmadl,
Vorstand Virtual Minds,
www.virtualminds.de
Werbebudgets an die verschiedenen gaben sind globale Zahlen und beziehen
Dienstleister geht, die an der Wertschöp- sich auf den Handel in einem sogenannten
fungskette im Programmatic Advertising offenen Marktplatz. Bei Programmatic
beteiligt sind. Die Antwort darauf ist des- Advertising wird nach verschiedenen
halb schwierig, weil so viele Variablen in Handelswegen differenziert: In einem
die Berechnung einfließen.
offenen Marktplatz steht das gehandelte
Die Analysten von IHS Markit haben Inventar prinzipiell allen an die jeweilige
dennoch versucht, die Aufteilung eines Supply-Side-Plattform angeschlossenen
Dollars, den ein Werbekunde ausgibt, Bietern offen. Auf Private Marketplaces
beim Programmatic-Wertschöpfungspro- verkaufen Publisher oder Vermarkter ihr
zess zu erfassen (siehe Grafik Seite 25). Inventar exklusiv einem oder mehreren
Das Beratungsunternehmen, das unter anderem Werbemärkte
analysiert, kommt zu
dem Ergebnis, dass
über die Hälfte eines
Werbedollars
an
Dienstleister innerhalb des digitalen Anzeigen-Ökosystems
fließen kann.
Die
unabhängig
durchgeführte Studie
basiert auf Gesprächen
mit über 100 Marktteilnehmern, erläutert
Daniel Knapp, Senior
Der Gebührenrechner des IAB USA für Programmatic
Director bei IHS Marsoll mehr Transparenz in den Markt bringen
kit in London. Die An-
xx. Monat
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Werbungtreibenden oder Agenturen.
„Die Wertschöpfungskette, die wir in unserer Grafik darstellen, ist idealtypisch“,
erklärt Knapp, „die Werte können je nach
Land, nach Werbeformat, nach den Geschäftsmodellen der Intermediäre und
dem eingesetzten Transaktionsverfahren
variieren.“
Die Kostenstruktur beim Programmatic
Advertising kann demnach so aussehen:
Etwa zehn Prozent eines Werbedollars
gehen an die Agentur des Werbungtreibenden. Auf Trading Desks entfallen fünf Prozent des ursprünglichen Budgets. Trading
Desks setzen für den Werbekunden Programmatic-Kampagnen um. Sie sind entweder innerhalb von Online-Media-Agenturen angesiedelt oder unabhängige
Dienstleister. Data-Management-Plattformen (DMP) und Datenanbieter fasst IHS
Markit in einer Kategorie zusammen und
veranschlagt dafür 15 Prozent. Dieser Anteil kann nach oben oder unten abweichen,
je nachdem ob Daten zugekauft werden.
Für Demand-Side-Plattformen setzen
die IHS-Markit-Analysten durchschnittlich zwölf Prozent von einem Werbedollar
an. Auf Ad Exchanges (Marktplätze, auf
denen die Einkaufs- und die Verkaufsseite
zusammentreffen) entfallen etwa 15 Prozent und auf Supply-Side-Plattformen
etwa 14 Prozent.
Rechnet man nun die Anteile vom Trading Desk bis zur Supply-Side-Plattform
zusammen, verbleiben 61 Cent von einem
Werbedollar bei Dienstleistern entlang der
Programmatic-Advertising-Wertschöpfungskette. „Diese Wertschöpfungskette
ist in Wirklichkeit nicht so linear, wie sie
auf der Grafik aussieht“, sagt Knapp. Nicht
immer sind beispielsweise Datenanbieter
oder eine Ad Exchange beteiligt.
Die World Federation of Advertisers hat
2014 in ihrem „WFA Guide to Programmatic Media“ eine ähnliche Übersicht veröffentlicht. Sie kommt zu einem vergleichbaren Ergebnis: Etwa 60 Prozent des Werbedbudgets, das in Programmatic Advertising fließt, teilt sich auf die Agentur, das
Trading Desk, die DSP, zusätzliche Dienstleister und die Ad Exchange auf, etwa
40 Prozent landen beim Publisher.
Der deutsche Markt
ist anders
Lassen sich die von IHS Markit berechneten Anteile auf den deutschen Markt übertragen? Nur teilweise, lautet die Antwort
von Branchenexperten. Einige plädieren
dafür, die reinen Technologiekosten von
den Kosten für die Agentur getrennt zu betrachten. Da sich nicht alle Werbungtreibenden gut mit dem automatisierten Einkauf von Werbung auskennen, bieten
Agenturen Dienstleistungen dafür an. Sie
haben beispielsweise eigene Trading Desks
eingerichtet, über die sie Werbeinventar
teils auf eigene Rechnung einkaufen und
weiterverkaufen. Der Preis – und die
Intransparenz – können steigen. Dagegen
sind die Technologiekosten relativ fix.
Denn um an Programmatic Advertising
teilzunehmen, sind vier Basistechnologien
nötig: zwei Adserver (je einer auf Adver-
INTERNET WORLD Business
25
Die Aufteilung eines Werbedollars im Programmatic Advertising
$ 1,00
$ 0,10
$ 0,05
40 %
$ 0,15
20 %
15 %
$ 0,12
$ 0,61
$ 0,15
12 %
$ 0,14
$ 0,29
Werbekunde
Agentur
Trading Desk
DMP/Datenanbieter
DSP
Ad Exchange
SSP/Ad Network
Publisher
Im Programmatic Advertising können bis zu 60 Prozent des ursprünglichen Werbebudgets an Dienstleister gehen
INTERNET WORLD Business 5/17
tiser- und einer auf Publisher-Seite), eine
Demand-Side-Plattform und eine SupplySide-Plattform.
Branchenexperten gehen davon aus,
dass zwischen acht und 15 Prozent des
Werbebudgets für eine DSP realistisch
sind. Da die Demand-Side-Plattform
einen Adserver für die Auslieferung der
Anzeigen benötigt, wird sie häufig im
Paket mit einem Adserver angeboten.
Daher sind die Adserver-Kosten oft in den
DSP-Kosten enthalten.
Die Kosten für die SSP sind vergleichbar
mit denen für eine DSP, weil beide ähnlich
komplex sind. Branchenkenner schätzen,
dass in Summe etwa 20 bis 30 Prozent des
Werbespends einer Kampagne auf die
Adserving-Technologie inklusive DSP,
SSP und Adserver entfallen. Wenn Unternehmen Dienstleistungen (Managed Service) für die Bedienung der Software in
Anspruch nehmen, kommen diese Ausgaben noch dazu.
In der Übersicht von IHS Markit werden
Adserver nicht eigens aufgeschlüsselt. Bei
Adserver-Gebühren wird unterschieden,
ob Standard- oder Sonderwerbeformate
ausgeliefert werden. Die Auslieferung von
Standardwerbemitteln wird laut Branchenkennern im Schnitt mit einem Tausend-Kontakt-Preis von etwa zwei bis fünf
Cent veranschlagt. Die Auslieferung von
Rich-Media-Werbemitteln ist teurer. Als
Faustregel gilt: Je „schwerer“ das Werbemittel, desto teurer dessen Auslieferung.
Google und Facebook
setzen Margen unter Druck
Joachim Schneidmadl zeichnet für den
deutschen Markt ein etwas anderes Bild als
IHS Markit. Der Vorstand der Virtual
Minds AG, zu der unter anderem die AdTech-Anbieter Adition und Yieldlab gehören, beobachtet, dass in Deutschland stark
auf den Handel über Private Marketplaces
gesetzt wird: „Deutschland ist auch im
automatisierten Mediahandel ein sehr
kosteneffizienter Markt. Im Bereich des in
Deutschland vorherrschenden Premium
Programmatic Advertising über Private
Marketplaces der Top-Publisher verbleiben 60 bis 70 Prozent bei den Publishern
Quelle: IHS Markit 2016, Basis: Interviews mit über 100 Marktteilnehmern
beziehungsweise den Vermarktern.“
Schneidmadl ist der Ansicht, dass der
Markt für Programmatic Advertising
nicht so groß und bunt ist, wie es die Vielzahl der Player nahelegt: „Der Markt konzentriert sich immer stärker, insbesondere
auf die beiden großen Player Facebook
und Google, durch deren Vermarktungsmaschinerie heute bereits 65 bis 75 Prozent der digitalen Ad Spends laufen. Alle
anderen Player kämpfen um einen immer
kleineren Rest – bei immer niedrigeren
Margen.“ Da Google und Facebook zudem zunehmend Aufgaben übernehmen,
die bisher auf Agenturseite lagen, geraten
neben den Preisen für Anzeigentechnologie auch die Margen für Agentur- und
Werbedienstleistungen unter Druck.
Sacha Berlik, Managing Director EMEA
bei The Trade Desk, kommentiert, dass es
nicht möglich sei, zu verallgemeinern,
welche Ad-Tech-Gebühren im Programmatic Advertising anfallen. The Trade
Desk ist Anbieter einer Einkaufstechnologie für Werbekunden und deren Agenturen. Berliks Schätzung lautet: „Etwa 5 bis
15 Prozent gehen je nach Volumen an die
Agentur, 15 bis 20 Prozent jeweils an die
DSP und die SSP. Hinzu kommen noch
Adserver-Kosten zwischen einem und vier
Prozent.“ Die Preise für den Dateneinkauf
können bei einem Tausend-Kontakt-Preis
zwischen fünf Cent und drei Euro liegen,
je nach Qualität der Daten.
Nur darauf zu blicken, welcher Anteil
des Werbebudgets auf der Publisher-Seite
ankommt, greift zu kurz. Denn vielen
Publishern gelingt es, durch Programmatic
Advertising die Auslastung ihrer Werbeflächen und so letztlich ihren Werbeumsatz zu steigern. Ein weiteres Argument ist,
dass wegen des verstärkten Technologieeinsatzes mehr Geld in digitale Werbung
fließt, weil zum Beispiel besseres Targeting
und eine bessere Messbarkeit möglich
sind. Dennoch ist eine Betrachtung der
Kosten gerechtfertigt, schon allein um
mehr Transparenz zu schaffen, wer am
Handel mit Werbeinventar beteiligt ist. ◼
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
Blick auf die
Programmatic
Supply Chain
Die Diskussion darüber, ob Werbungtreibende einen Überblick
darüber haben, welche Dienstleister an der Auslieferung ihrer Programmatic-Advertising-Kampagnen beteiligt sind, wird in den USA
verstärkt geführt. Unter anderem
auch deshalb, weil Online-Werbebetrug immer wieder für negative
Schlagzeilen sorgt.
Beim amerikanischen Branchenverband IAB (Interactive Advertising Bureau) gibt es eine eigene
„Programmatic Fee Transparency
Working Group“. In ihrem Dokument „The Programmatic Supply
Chain“ schlüsselt sie die unterschiedlichen Anzeigentechnologien
und -dienstleistungen im automatisierten Handel sowie deren
Abrechnungsmodelle auf.
Zudem hat sie einen „Kostenrechner“ online gestellt (www.iab.com/
calculator), der Werbungtreibenden und Publishern mehr Transparenz verschaffen soll.
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5/17
Foto: GSMA
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Neues aus Barcelona
Neben immer neuen Smartphones dreht sich die Welt auf dem Mobile World Congress
um Weiterentwicklungen von digitalen Assistenten und anderen smarten Geräten
earables – ja, Sie haben richtig gehört –
Hearables haben unlängst auf dem
Mobile World Congress in Barcelona für
Aufsehen, oder vielleicht besser, für ein
Aufhorchen gesorgt. Die kleinen kabellosen Ohrhörer der Zukunft könnten unser
Hörerleben und -verhalten in den kommenden Jahren massiv verändern. In
Anlehnung an den Begriff „Wearables“
bezeichnet „Hearables“ eine neue Gerätegeneration von Kopfhörern: Neben einer
H
Klein und unscheinbar, vielleicht
aber bald der Hit: Hearables
Intelligente Technik menschlich verpackt: Sonys Konzept des „Xperia Agent“ hat
„Augen“, „blinzelt“, neigt den „Kopf“ und reagiert auf die Emotionen des Nutzers
Bluetooth-Verbindung zum Smartphone
besitzen sie eine Touch-Steuerung, eigene
Rechnerleistung sowie bei Bedarf eine
Verbindung ins Internet.
Ein Beispiel für ein Hearable: Das britische Start-up Mymanu hat einen LiveÜbersetzer gebastelt, der aus Ohrhörern,
einer Ladestation und einer App besteht.
In die App erfolgt die Echtzeitübersetzung
in die gewünschte Sprache und auch die
Verbindung zum Gesprächspartner wird
Mit der Smart-Camera „Hugo“
wird das Zuhause überwacht
über die App hergestellt. Das Kopfhörersystem namens „Clik“ soll ab Mai in die
Läden kommen. 37 Sprachen sollen dann
zur Verfügung stehen.
Persönlicher Assistent
sitzt direkt im Ohr
Auch andere Hersteller entdecken das Ohr
des Kunden für sich: Samsung beispielsweise arbeitet gemeinsam mit dem Wiener
Audio-Spezialisten AKG an einem Hearable.
Das amerikanische Unternehmen Doppler
Labs hat unlängst für 300 US-Dollar seine
„Here One“-Ohrknöpfe auf den Markt gebracht und Sony hat in Barcelona das Konzept seines neuen „Xperia Ear“ vorgestellt,
das mit einem persönlichen digitalen Assistenten ausgestattet ist. Noch stehen Themen
wie eine intelligente, automatisch an bestimmte Nutzungssituationen angepasste
Geräuschreduzierung bei vielen Hearables
im Vordergrund. Doch die Integration von
Sprachsteuerungen wie Amazons „Alexa“,
Googles „Assistant“ oder Apples „Siri“ ist
der nächste logische Schritt.
Was hat sich sonst noch getan auf dem
Mobile World Congress? An vielen Stellen
entsteht der Eindruck, dass sich die Her-
xx. Monat
13.
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INTERNET WORLD Business
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steller derzeit in erster Linie auf
die Weiterentwicklung und Verbesserung der Technologien konzentrieren, die schon seit einiger
Zeit zu haben sind. Smartphones,
Tablets, Datenbrillen, Roboter,
persönliche Assistenten: Die Systeme werden ständig verfeinert,
ausgebaut, optimiert.
Bei den Netzbetreibern steht der
Netzausbau auf den kommenden
5G-Standard beständig auf der
Tagesordnung, denn ohne diesen
neuen Standard wird das Internet
der Dinge ruckelig und unkomfortabel bleiben. Unternehmen
wie die Deutsche Telekom forcieren den Netzausbau – zumal sie
sich dadurch auch neue Geschäftsmodell erhoffen. So hat die
Die Technik beginnt
Telekom in Barcelona gemeinsam
mit der Zeiss-Gruppe eine neue
zu „menscheln“
Datenbrille vorgestellt, die sich
So beginnen die künstlichen HelEine Datenbrille, die auch tragbar ist: Die Deutsche
im Aussehen kaum von einer
fer im Kontakt mit dem Nutzer zu
Telekom sondiert gemeinsam mit Zeiss den Markt
normalen Brille unterscheidet.
„menscheln“: Sony beispielsweise
Dadurch soll sich die Akzeptanz
zeigte das Konzept seines digitader Smart Glasses verbessern.
len Assistenten „Xperia Agent“. Der sprach- Connected setzt ebenfalls auf ein System Auch die Autos der Zukunft werden in eigesteuerte Lautsprecher mit eingebautem zum Erkennung der Nutzeremotionen.
nigen Jahren an dem neuen Netzstandard
Amazon und Google hingegen versu- hängen. Dass es heute schon funktioniert,
Display kann – so verspricht Sony – unterschiedliche Personen erkennen, zwei kleine chen, ihre Assistenten möglichst flächen- zeigt beispielsweise Jaguar in den USA: Die
Displays vermitteln den Eindruck von Au- deckend zu verbreiten: Google will seinen Fahrer können ihre Tankrechnungen begen, die sogar ab und zu blinzeln. Außer- digitalen Helfer in die Android-Geräte ver- quem aus dem Auto heraus bezahlen –
dem dreht er sich zu der Person um, er- schiedener Hersteller bringen. Huawei und wenn auch erst einmal nur beim Kooperakennt anhand von Tonfall und Gesichts- Lenovo kooperieren mit Amazon, um tionspartner Shell. In Deutschland arbeitet
ausdruck des Menschen seine Stimmung Smartphones mit der Sprachsteuerung Seat gemeinsam mit Sunhill Technologies
und reagiert entsprechend darauf. Das „Alexa“ auszustatten.
am Reservieren und Bezahlen von ParkKonzept scheint Sonys Antwort auf AmaEin ganz wichtiges Thema bei aller Ver- plätzen direkt aus dem Auto heraus.
◼
zon Echo oder Google Home zu sein.
netzung: die Sicherheit. Denn mit der VerAuch „Hugo“ – in erster Linie eine ver- breitung von vernetzten Geräten machen
netzte Kamera, die aufzeichnet, was um sie sich sowohl die Besitzer solcher Geräte als
Christiane Fröhlich
herum passiert – mausert sich zum sprach- auch die Unternehmen, die solche Prointernetworld.de/cf
gesteuerten Helfer. Der Hersteller Hubble dukte einsetzen, leichter angreifbar.
Direkt aus dem Auto bezahlen:
Jaguar und Shell machen es vor
Strategien für Ihr
B2B Online Marketing
Themen 2017:
15.-16.
Mai
2017
München
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THE
DATE!
™ Disruption der Branche? Herausforderungen für
B2B-Unternehmen durch die Digitalisierung
™ Webseiten in Zeiten des
„Continous Relaunch“
™ Digitale Transformation: Was bedeutet das für
Geschäftsmodelle und Führung?
™ Online-Marketing A-Z: Hat B2B schon
alle Hausaufgaben gemacht?
™ Content-Marketing: Zukünftige
Kerndisziplin im B2B
™ Kampagnen: Die Frage von Zielgruppe,
Kanal und Inhalt
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INTERNET WORLD Business
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Standards für Online-Shops
Mysterie-Shopping-Studie zeigt, was zum gutenTon gehört und was (noch) nicht
Robert Lang
CEO des Social-Media-MonitoringSpezialisten Socialbakers
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bieten
verschiedene
Versandoptionen
der Shops bieten
einen
Gast-Checkout
85 %
arbeiten mit
einem
Gütesiegel
Fünf Tipps für bessere
Unternehmensprofile
bei Linkedin
Berufliche Netzwerke wie Linkedin
und Xing werden für Arbeitnehmer und
Arbeitgeber zunehmend wichtig, um
sich positiv darzustellen. Fünf Tipps
zur Optimierung der Content-Erstellung und Präsenz in den Netzwerken:
1. Persönlichkeit ist wichtig
Bieten Sie Ihren Followern einen Einblick in die Unternehmenskultur. Erstellen Sie Content, mit dem die Nutzer
gerne interagieren und zeigen Sie die
menschlichen Züge des Unternehmens, etwa durch Fotos und Videos, die
einen Blick in das Unternehmen bieten
oder Mitarbeiter vorstellen.
2. Teilen Sie Ihr Fachwissen
Stärken Sie die Reputation des Unternehmens und positionieren Sie es als
Meinungsführer, indem Sie über Trends
informieren und Tipps sowie How-toSerien bereitstellen. Dieser Content ist
bereits im Unternehmen vorhanden
und muss nur aufbereitet werden.
3. Eine Frage des Timings
Posten Sie am besten zwischen 6 und
9 Uhr, 12 und 14 Uhr sowie 18 und
20 Uhr. Während dieser Zeit sind Fachund Führungskräfte online. Lassen Sie
zwischen zwei Posts genügend Zeit
verstreichen. Und: Zur vollen Stunde
sowie unmittelbar davor und danach
sollten Sie pausieren.
4. Bleiben Sie professionell
Nutzen Sie eine formale Sprache und
einen freundlichen Umgangston. Verwenden Sie ruhig vereinzelt Fachbegriffe, mit denen die Zielgruppe vertraut ist, übertreiben Sie es aber nicht.
Außerdem sollten Sie Ihre Posts kurz
halten, da einige Follower Ihren Content unterwegs lesen.
5. Lassen Sie Mitarbeiter interagieren
Ihre Mitarbeiter sind Ihre besten HRMarkenbotschafter, vor allem, wenn Sie
Ihr Unternehmen dem eigenen Profil
hinzufügen. Laden Sie Ihre Mitarbeiter
ein, ab und zu Unternehmensbeiträge
zu liken, zu teilen oder zu empfehlen.
48 %
45 %
34 %
sprechen
auf der
Startseite
Kunden
aus dem
Ausland an
übernehmen die
Versandkosten,
91 %
nutzen
Facebook
87 %
die Retourenkosten
n = 150 umsatzstärkste Online-Shops in Deutschland
Quelle: Ibi Research „Mystery-Shopping-Studie 2016“, Stand Februar 2017
ie Nutzung von sozialen Netzwerken
wie Facebook, der Einsatz von Gütesiegeln, aber auch eine Bestellung über
einen Gastzugang: Das sind Standards, die
bei den meisten deutschen Online-Shops
anzutreffen sind. So weisen beispielsweise
91 Prozent der Shops auf ihre FacebookSeite hin, jeweils rund 60 Prozent auf
ihren Twitter-Account oder Videos bei
Youtube. Google Plus nutzen 50 Prozent
der Shops, Instagram 44 Prozent. Auffällig
ist, dass größere Shops Twitter und Youtube häufiger nutzen als kleinere OnlineHändler.
Dies sind Ergebnisse der „MysteryShopping-Studie 2w016“ des Instituts Ibi
Research an der Universität Regensburg.
Die Forscher haben dafür verdeckt bei den
150 umsatzstärksten deutschen OnlineShops Testbestellungen durchgeführt und
anschließend den Einkaufsprozess analysiert. „Die Testergebnisse zeigen, dass in
D
vielen Bereichen des deutschen E-Commerce mittlerweile Quasistandards existieren, etwa beim Einsatz von Gütesiegeln.
In anderen Bereichen agieren die Händler
aber doch sehr unterschiedlich, zum Beispiel bei der Retourenabwicklung“, resümiert Forschungsleiter Georg Wittmann.
Kundenfreundlichkeit zählt
Kundenfreundlichkeit schreiben die meisten Händler groß: Zwei Drittel ermöglichen eine Bestellung ohne Kundenkonto.
In den meisten Shops ist der Bestellprozess
in drei Schritten abgeschlossen. Besonders
schnell geht es in vielen Fashion-Shops.
Dort können Kunden oft bereits mit zwei
Klicks einkaufen.
Beim Bezahlen gehören die Kreditkarte,
Paypal und der Kauf auf Rechnung zum
absoluten Standard. Vorkasse, Sofortüberweisung und Lastschrift sind darüber
hinaus die am häufigsten angebotenen
Bezahlverfahren in deutschen Shops.
Die größten Unterschiede gibt es in der
Nachkaufphase: Nur knapp die Hälfte der
Shops verlangt keine Versandkosten. Die
anderen berechnen im Durchschnitt rund
fünf Euro für die Lieferung. Unterschiedliche Versandmodalitäten bietet lediglich
ein Drittel der Shops an. Die Auswahl des
Versanddienstleisters oder des Zustellzeitpunkts sowie Expresslieferung gehören
demnach noch nicht zum Standard.
Auch bei den Retouren gehen die Shops
unterschiedlich vor: Etwa die Hälfte will es
ihren Kunden auch bei der Rücksendung
so leicht wie möglich machen und legt der
Lieferung gleich einen Retourenschein
und ein Rücksendeetikett bei. Vor allem
für Mode-Shops gehört dies nahezu zum
Pflichtprogramm. Die Retourenkosten
übernehmen 87 Prozent der Shops.
◼
Christiane Fröhlich
Neugeschäft
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Einsatz der Produktinformationsmanagement-Lösung „TB PIM“ und
der Marktplatzlösung „TB One“ für die diversen Marken-Shops des
Herrenmodeherstellers
Tradebyte
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Relaunch des Webauftritts und des Online-Shops auf Basis des
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Einsatz der Digital-Performance-Management-Plattform für die
Connected-Cars-Services des Autobauers
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Relaunch des Webauftritts für den B2C- und den B2B-Bereich
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Neukonzeption der Corporate Website im Responsive Design
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Relaunch des Markenauftritts des Kosmetikunternehmens im
Responsive Design
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Aufbau eines B2B-Shops und Einsatz der Tablet-Kassenlösung in
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13. März 2017
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INTERNET WORLD Business
Jan Großmann
Offerista, Berlin
Gerrit Pohl
Nach dem Ausscheiden von Jan Großmann
aus der Geschäftsführung leiten seine beiden Co-Geschäftsführer Benjamin Thym und Tobias Bräuer
künftig allein die Offerista Group, Anbieter für standortbasiertes Marketing in
Deutschland. Großmann bleibt allerdings
Gesellschafter der Offerista Group.
www.offerista.com
Seit 1. März 2017 verantwortet Gerrit Pohl als
Chief Digital Officer das
Ressort Digitale Plattformen bei ADAC SE in München. Der 42-Jährige tritt damit die Nachfolge von Manolito
Utech an, der den Bereich seit Sommer 2015 kommissarisch geleitet hat
und nun wieder andere Aufgaben innerhalb des ADAC übernehmen wird.
ADAC, München
Pohl war zuletzt bei
Microsoft Deutschland
als Leiter des Bereichs
Go-to-Market & Cloud
Innovation beschäftigt.
Zuvor hatte er unter anderem in der Geschäftsleitung des
Digital Center bei Gruner + Jahr und
als Head of Digital bei Axel Springer
Media House in Berlin gearbeitet.
www.adac.de
Lea Bauer
Udemy, Berlin
Als Head of German
Markets wechselt Lea
Bauer zu Udemy, einem
globalen Internet-Marktplatz fürs Lernen
und Unterrichten. Bauer, bislang Strategic Partner Development Managerin von
Google, verantwortet nun das Geschäft in
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zudem soll sie die Märkte Frankreich und
Spanien vorantreiben.
www.udemy.com
Oliver Gelbrich
Saatchi & Saatchi,
Düsseldorf
Den Standort in Düsseldorf verstärkt Oliver
Gelbrich bei Saatchi & Saatchi als Creative Director Digital. Der 42-Jährige, der
die digitale Kreation leitet, soll mit seinem
achtköpfigen Team Cross-Device-Lösungen und Kommunikationsstrategien realisieren. Der bisherige Creative Director
von Grey berichtet in Zukunft an Executive
Creative Director Alexander Reiss.
www.saatchi.de
Jan Brockmann
Metapeople, Duisburg
Zum Geschäftsführer
steigt Jan Brockmann
bei der PerformanceAgentur Metapeople in Duisburg auf. Der
37-Jährige, der bislang als Head of SEA
und Director of Operations tätig war, verantwortet das Paid-Content-Geschäft. In
der Geschäftsführung sind neben Brockmann, der seit 2008 bei Metapeople ist,
noch Julius Ewig und Meike Hoenemann.
www.metapeople.com
Director das Vertriebsteam in Deutschland. Der bisherige Head of Agency Sales
berichtet in seiner neuen Position direkt
an seinen Vorgänger Poppitz. Andere Aufgaben erhält auch Christian Griesbach, der
bislang als Managing Director für DACH &
Eastern Europe zuständig war. Er verantwortet künftig als Executive Vice President
Publisher EMEA die strategischen Partnerschaften mit Publishern in Europa,
Afrika und dem Nahen Osten.
www.teads.tv
Matthias Schenk
RMS, Hamburg
Nicolas Poppitz /
Michael Möller /
Christian Griesbach
Teads, Hamburg
Dreifache Beförderung
bei Teads, Spezialist für Outstream-Vermarktung: Nicolas Poppitz (Foto), bisher
Commercial Director, steigt zum neuen
Managing Director Germany auf. Michael
Möller folgt ihm und leitet nun als Sales
Zum 1. März 2017 hat
Matthias Schenk die
Leitung des Publisher
Managements im Geschäftsbereich Digitale Medien beim Audiovermarkter RMS
übernommen. Der 42-Jährige war zuletzt Director Buyer Cloud bei Rubicon
Project, einem Technologieanbieter für
die Automatisierung digitaler Werbung.
www.rms.de
35
Frederic Handt /
Alex Trottier
Bonial, Berlin
Als Managing Director von Bonial Deutschland verantwortet Frederic Handt (Foto)
in Zukunft hierzulande das Geschäft mit
den Marken Kaufda, Mein Prospekt und
Bonial Services. Der 43-Jährige, der zuvor beim New Yorker E-Commerce-Unternehmen Harry’s tätig war, soll vor allem die strategische Entwicklung vorantreiben. Neu ist auch Alex Trottier, der als
Chief Product Officer kommt. Er war zuvor
unter anderem bei Electronic Arts aktiv.
www.bonial.com
Bianca Wündisch
Payback, München
Das Digital Marketing
Team verstärkt in Zukunft Bianca Wündisch
bei Payback. Die 36-Jährige, die zuletzt
bei Searchteq tätig war, heuert als Head
of SEO an und verantwortet die Suchmaschinenoptimierung aller digitalen
Produkte sowie das Content Marketing.
www.payback.net
Anna-Beeke
Gretemeier
Stern.de, Hamburg
Die neu geschaffene
Position der stellvertretenden Chefredakteurin hat Anna-Beeke
Gretemeier zum März 2017 bei Stern.de
übernommen. Die 30-Jährige war bislang
als Managing Editor Digital für den OnlineAuftritt des Gruner + Jahr-Magazins tätig.
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SZENE
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INTERNET WORLD Business
13. März 2017
5/17
Die Zukunft des
digitalen Handels
Full House: 16.480 Besucher bescherten der E-CommerceMesse „Internet World“ neue Rekorde
wei Tage geballtes E-CommerceWissen, neueste Trends, Händchen
haltende Roboter und jede Menge Networking: Die Internet World Messe in
München ging mit rund 400 Ausstellern,
Partnern aus 17 Ländern und 16.480 Besuchern zu Ende. In den überaus gut besuchten Messehallen und auf insgesamt fünf
hochkarätig besetzten Info-Arenen konnten die Messebesucher hautnah erfahren,
Z
was die Zukunft des digitalen Handels in
den kommenden Monaten und Jahren
bringen wird. Dass in Sachen digitale
Transformation bei der Mehrzahl der vor
allem mittelständisch geprägten Unternehmen noch Nachholbedarf besteht,
konstatierte schon CSU-Wirtschaftspolitiker Erwin Huber, der die Keynote auf der
TrendArena hielt. „Der Digitalisierungsgrad in deutschen Kinderzimmern ist
wahrscheinlich höher als bei vielen Unternehmern“, mahnte er auf dem Podium.
Dass es für eine nachhaltige Business-Strategie aber auch verlässliche Branchenzahlen braucht, forderte Peter Höschl, Betreiber des Online-Portals Shopanbieter.de, in
einer Podiumsdiskussion mit allen namhaften Branchenverbänden. Hier müssten
die Marktforscher noch die eine oder
◼
andere Hausaufgabe erledigen.
01
01 Der Futurespace in Halle A05 bot
Innovationen zum Anfassen
02 Ein Tablet-Roboter lud Messegäste zum
Beratungsgespräch ein
03 Full House: 16.480 Gäste sorgten für
einen neuen Besucherrekord
04 Auf der eLogistics-Sonderfläche präsentierten Aussteller neue Lieferkonzepte
05 Reizthema: Die unterschiedlichen
Statistiken zum E-Commerce-Markt
Fotos: Marc Müller
02
03
04
Termine
Tradeworld
Auf der Veranstaltung werden innovative
E-Commerce-Konzepte für die Gestaltung,
Steuerung und digitale Vernetzung in den
Bereichen Beschaffung, Vermarktung, Fulfillment, Payment, Software, Intralogistik,
Versand, Retoure und Aftersales präsentiert. Begleitet wird die Messe durch Vortragsreihen zu aktuellen Themenbereichen des B2B- und B2C-Online-Handels.
Termin: Stuttgart,
14. bis 16. März 2017
Kosten: 28 Euro (Tageskarte), 42 Euro
(Dauerkarte) inkl. MwSt.
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Info:
OMKB 2017
Die Online Marketing Konferenz Bielefeld feierte vergangenes Jahr Premiere.
Auch 2017 bietet das Programm wieder
einen Tag lang viele Vorträge zu Themen
rund ums Online-Marketing. Zu den
Referenten gehören Vertreter von Sixt,
True Fruits sowie Idealo.
Termin: Bielefeld,
31. März 2017
Kosten: 349 Euro zzgl. MwSt.
Info:
www.omkb.de
Swiss Online Marketing
Im Eintrittspreis enthalten sind auch die
drei Messen Swiss eBusiness Expo, DMM
Dialog-Marketing-Messe und IT-Expo.ch.
Zum Rahmenprogramm der Swiss Online
Marketing gehören unter anderem die
Vortragsthemen „Die digitale Zukunft ist
längst da“, „Facebook für Werbung“ und
„Logistik als vertrauensbildende Maßnahme im E-Commerce“.
Termin: Zürich,
5. und 6. April 2017
Kosten: 30 SF (1 Tag) und 60 SF (2 Tage)
inkl. MwSt. (im Vorverkauf)
www.swiss-onlineInfo:
marketing.ch
Google Analytics Konferenz
Bei der größten Veranstaltung innerhalb
der DACH-Region, die sich ausschließlich
dem Thema Google Analytics widmet,
erwartet die Teilnehmer in diesem Jahr
ein neues Konzept: interaktive Sessions
statt klassischer Konferenz-Talks.
Termin: Wien,
5. bis 7. April 2017
Kosten: 949 Euro zzgl. MwSt.
(Drei-Tages-Ticket)
Info:
www.analytics-konferenz.at
Code Talks Commerce Special
Die Entwicklerkonferenz für die E-Commerce-Branche bietet unter anderem die
Themen „Marketing Nerds: How and why
05
to teach coding to marketing guys“ sowie
„KPIs for e-commerce start-ups“.
Termin: Berlin,
27. und 28. April 2017
Kosten: Ab 355,81 Euro inkl. MwSt.
http://commerce.codetalks.de
Info:
Global E-Commerce Summit
Zu den Referenten dieses Kongresses
gehören Vertreter von Coca-Cola, Asos,
Media-Saturn, Ecommerce Europe, GfK
und Engage. Das Programm umfasst die
Themen „The State of E-Commerce in
Europe & Beyond – A Visual Experience“,
„Future Retail – How Digitalization Enhances Consumer Experiences“ und „Creating Emotional Currency In A Digital Age“.
Termin: Barcelona,
12. bis 14. Juni 2017
Kosten: 2.095 Euro zzgl. MwSt.; 535 Euro
zzgl. MwSt. für Händler
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Info:
13. März 2017
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INTERNET WORLD Business
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06
07
08
09
06 Wichtiges Messethema: Digitale Zahlungssysteme für Web und POS
07 Hallo Zukunft: Eine Bilderkennung, die Stimmungen und das Alter von Menschen erkennt
08 Eröffnete die TrendArena: CSU-Wirtschaftspolitiker Erwin Huber sprach Klartext
09 Schöner schauen: In diesem Jahr legten viele
Aussteller Wert auf Wohlfühlatmosphäre
10 Investors welcome: Die Start-Up Street
ist fester Bestandteil der Internet World
11 Einfach faszinierend: Die Augmented-RealityBrille Hololens von Microsoft in der Praxis
10
11
INTERNET WORLD Business
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Redaktion Print / Online:
Christian Erxleben (erx),
[email protected]
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
ISSN 1433-3309
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Stefan Hofer, Michael Stadik, Eva Wöbb
Schlussredaktion:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Art Directorin:
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Disposition:
Marita Brotz
Telefon: (089) 741 17–281
[email protected]
Maria-Luise Sailer
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 21
vom 01.12.2016
www.nmg.de/mediainfos
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Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Laura Melchior (lm),
[email protected]
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Manuela Keller, Simone Köhnke,
Karlstraße 3, 89073 Ulm
Florian Ebner,
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Cornelia Pflanzer, Karoly Pokuta,
Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
Sebastian Scharnagl, Christian Schumacher,
Ingrid Schutzmann (is),
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Nicole Üblacker, Mathias Vietmeier
Mediaberatung und Content-Marketing-
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
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Leserservice:
Hotline: (089) 741 17–205,
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Thomas Wingenfeld
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
Daniela Zimmer (dz),
Telefon: (089) 74117-124
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INTERNET WORLD Business
13. März 2017
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Schlaflose Nächte
Der vernetzte Verbraucher als Marketing-Herausforderung: drei Megatrends
o it like the Mad Men – heute nicht
mehr. Diese Art von gemütlichen Geschäftstreffen mit Drinks und Zigarren
findet nur noch selten bis gar nicht mehr
statt. Und noch etwas hat sich verändert
im Vergleich zu Don Drapers Zeiten: Die
stärkste Kraft im Marketing ist schon
lange nicht mehr die Marketing-Abteilung
mit ihren großen und vorab verplanten
Media-Budgets. Der vernetzte Verbraucher und sein großer virtueller Bekanntenkreis haben inzwischen Machtansprüche
reklamiert. Die Generation Y ist Konsument und Produzent von Content in einer
Person. Sie ist selbstbestimmt und agiert
unabhängig von festgelegten Zeiträumen
und Orten. Dieser Wandel provoziert, und
er forciert Veränderungen. Genau das –
die zunehmende Komplexität in der
Medienlandschaft – ist auch die größte
Herausforderung für Marketers. Die
Media-Industrie wird sich in Zukunft weiter wandeln, noch schneller verändern,
noch komplexer werden. Drei Trends sorgen für schlaflose Nächte.
ihnen die ganze Customer Journey vom
Plakat bis zum POS zu analysieren. Ein
effektives und effizientes ZielgruppenTargeting ist einer der wesentlichen
Erfolgsfaktoren zukünftiger Werbung. Die Grundlage dafür sind
neben Technologie vor allem
auch Reichweite und Daten.
D
MarketingHerausforderungen
Was andere schreiben
Uli Kramer,
Pilot Hamburg
Wichtig ist die weitere Integration
digitaler und analoger Kommunikationsplanung. Denn wir alle wechseln
als Mediennutzer täglich hundertfach
zwischen digitaler und analoger
Kommunikation. Silos gibt es nur in
den Köpfen vieler Kommunikationsdienstleister.
Norbert Schuster,
Strike 2
Die Zielgruppe war früher im Marketing das Maß aller Dinge. Mit ihr
sollte definiert werden, wie sich das
Unternehmen positioniert und welche Kunden gewonnen werden sollten. Heute ist diese Definition viel zu
grob. Um die richtigen Interessenten
zu gewinnen, muss man diese im
Detail profilieren. Dazu sollten Sie
umfangreiche, aussagekräftige
Buyer-Persona-Profile anlegen und
Ihre Content-Konzeption, Ihre Touchpoint-Strategie und Ihren Lead-Nurturing-Prozess davon ableiten. Ein
Vorgehen, das auch ungemein hilfreich ist, um Marketing und Vertrieb
an einen Tisch zu bringen und auf die
Unternehmensziele einzuschwören.
Customer Journey – mehr als nur der
Last Click: Wo treffe ich meinen Konsu-
menten? Wie und womit spreche ich ihn
an? Und wann spreche ich ihn an? Fragen
über Fragen, und keine einfachen Antworten in Sicht. Es ist aufwendiger geworden,
diese Fragen zu beantworten, die immer
differenzierter gewordene Customer Journey abzubilden und herauszufinden, welcher Teil des Budgets wirklich wirkt. Der
Last Click – lange Zeit gefeiert – ist es
zumindest nicht allein. Eine dynamische
Betrachtung der einzelnen Konsumenten
und der verschiedenen Touchpoints kann
die notwendige Transparenz bringen.
#Raubkopien
Real Time – mehr Agilität durch
Programmatic Advertising: Big
„Die automatisierte Echtzeitwerbung bedeutet einen
Paradigmenwechsel“
Robert Bosch
Chief Marketing Officer Ströer SE
www.stroeer.de
Reichweite und Daten – mehr Macht als
Rabatte: Technologieexperten und -anbie-
ter sowie Datenspezialisten sind daher die
neuen Sparringspartner des modernen
Chief Marketing Officer.
Über einen Datenmangel können die
meisten nicht klagen: Überall finden sich
winzige Computer, Minichips und Microcells in technischen Geräten, die sich vernetzen, eigenständig kommunizieren und
Daten austauschen. Und genau darum
geht es: Es gilt, die First-Party-Daten aus
CRM-Systemen oder die POS-Informationen von Retailern zu nutzen, um mit
Data ist – wie der Name schon prophezeit – ein Riesenthema. Datenquantität
und Datenqualität steigen unablässig – und
sind unerlässlich vor allem für die programmatische Vermarktung. Der Einzug
der automatisierten Echtzeitwerbung bedeutet für das Mediageschäft nicht weniger
als einen Paradigmenwechsel – weg von der
Umfeld- und Zielgruppenplanung, hin zur
vernetzten, Device-übergreifenden Auslieferung von relevanten Werbebotschaften –
basierend auf den aktuellen persönlichen
Interessen, Verhaltensweisen und auch
Standorten der User. Beschränkte sich Programmatic Advertising in der Vergangenheit noch primär auf das stationäre und
mobile Internet, gibt es mittlerweile erste
Initiativen, die auch die Werbung in Fernsehen, Radio und Public Video zum Teil
automatisiert vermarkten wollen.
Big Data bildet die Grundlage für die
veränderten Modelle in der Mediabranche. Durch die Analyse und Interpretation
von Daten wird man in Zukunft in der
Lage sein, wichtige und tiefgreifende
Annahmen über Zielgruppen zu treffen.
Auf dieser Basis können individuelle
Kommunikationslösungen dabei helfen,
die Marketers wieder ruhiger schlafen zu
◼
lassen.
Zitat
Frank Rauchfuß,
IntelliAd
Die wachsende Zahl von Touchpoints,
offline wie online, und das zunehmend geräteübergreifende Nutzen
von Inhalten und Angeboten machen
eine manuelle Verarbeitung der
anfallenden Datenmengen praktisch
unmöglich. Die Automation von
Teilen des Marketings ist 2017 deshalb kein „Kann“, sondern ein
„Muss“. Marketer brauchen mehr
Technologiekompetenz und/oder
kompetente Berater, um diese
Herausforderung zu lösen.
„Die Bereitstellung von 5G
wird sehr teuer.
In ganz Europa
kostet der Ausbau
300 bis 500
Milliarden Euro“
Quelle:
e: European Union
Intellectual
ectual Property Office
Foto: Shutterstock / LOVEgraphic
Telekom-Chef Timotheus Höttges bekräftigte auf dem
Mobile World Congress in Barcelona, bei der nächsten Mobilfunk-Generation ganz vorn mit dabei sein zu wollen.
Quelle: Golem.de
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