Fakultät für Physik und Geowissenschaften Physikalisches Grundpraktikum E4a „Reale Spannungsquelle“ Aufgaben 1. Nehmen Sie die Spannungs-Strom-Charakteristik einer realen Spannungsquelle durch Variation des Außenwiderstandes Ra auf. Ermitteln Sie durch grafische Auswertung den Innenwiderstand Ri, die Quellspannung Uq (Leerlaufspannung) und den Kurzschlussstrom Ik. 2. Berechnen Sie aus den Messwerten von Aufgabe 1 die am Außenwiderstand abfallende elektrische Leistung. Ermitteln Sie durch nichtlineare Anpassung der Daten im P-Ra-Diagramm den Innenwiderstand, die Quellspannung und die maximale Leistung der Spannungsquelle. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit denen aus Aufgabe 1. 3. Bestimmen Sie die Quellspannung der in Aufgabe 1 untersuchten Quelle mit einer Kompensationsmethode. Ermitteln Sie die Quellspannung einer elektrochemischen Spannungsquelle (Voltasches-Element) mit einem Multimeter und durch Kompensation. Diskutieren Sie die Ergebnisse dieser Messung. Literatur Physikalisches Praktikum, 13. Auflage, Hrsg. W. Schenk, F. Kremer, Elektrizitätslehre, 1.0.2, 1.3 Gerthsen Physik, D. Meschede, 22. Auflage, 6.3.4 Geräte und Zubehör Spannungsquelle, Digitalmultimeter, Dekadenwiderstände, Widerstände, Spannungsreferenz Schwerpunkte zur Vorbereitung - Kirchhoffsche Regeln, Spannungsteiler - Ersatzschaltung einer realen Spannungs- und einer realen Stromquelle - Spannungs-Strom-Charakteristik einer Spannungsquelle - Klemmenspannung, Quellspannung, Innenwiderstand, Kurzschlussstrom - Leistungsanpassung bei realen Spannungsquellen - Innenwiderstand von Messgeräten (Volt-, Amperemeter) - Spannungsmessung mit Kompensationsverfahren (Lindeck-Rothe-Kompensator) 1 Bemerkungen Zur Charakterisierung von realen Spannungsquellen wird die in Abb. 1 gezeigte Schaltung genutzt. Dabei bezeichnen Uq die Quellspannung, Ri der Innenwiderstand und Uk die Klemmenspannung der Spannungsquelle. Bei Aufgabe 1 sind für die Schaltung in Abb. 2 etwa 30 verschiedene Widerstände RL zwischen 1 Ω und 1000 Ω geeignet zu wählen. Beim Experimentieren ist darauf zu achten, dass gerade bei kleinen Außenwiderständen die Messungen zügig vollzogen werden. Aus dem SpannungsStrom-Diagramm kann der Innenwiderstand der Quelle über den Anstieg der Ausgleichsgeraden ermittelt werden. Die graphische Darstellung Pa(Ra) in Aufgabe 2 sollte mit logarithmisch eingeteilter Abszisse erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass sich der Außenwiderstand Ra aus dem Innenwiderstand des Amperemeters RA und dem eingestellten Widerstand der Widerstandsdekade RL zusammensetzt. Die Daten sollen mittels nicht-linearer Anpassung analysiert werden. Leiten Sie dazu eine Funktion für die Leistung her, in der als Variable der Außenwiderstand Ra auftritt und als Parameter nur die Quellspannung und der Innenwiderstand enthalten sind. Da für den Fall Uk=Uq und I=Ik keine Leistung vom Verbraucher aufgenommen wird, muss es ein Maximum zwischen diesen Werten geben. Berechnen Sie die Stelle des Maximums und vergleichen Sie mit dem experimentell ermittelten Wert. Die Messung der Quellspannung wird in Aufgabe 3 mittels der Kompensationsschaltung nach Lindeck-Rothe (Abb. 3) durchgeführt. Die Schaltung wird durch eine Referenzspannungsquelle mit einer Genauigkeit von 0,01% des angegebenen Spannungswertes versorgt. Die sogenannte Hilfsspannung Uh liegt am Spannungsteiler bestehend aus den Widerständen R1 und R2 an. Als Nullinstrument dient an Stelle eines Galvanometers ein Digitalmultimeter (Messbereich 200 µA). Der Teilwiderstand R2 wird so verändert, dass der Strom Ix=0 ist. Dann gilt: R2 Uq = Uk = Uh . R1 + R2 Abb. 1 Ersatzschalbild einer realen Spannungsquelle Abb. 2 Schaltung zur Aufnahme der Strom-Spannungs-Charakteristik einer realen Spannungsquelle Abb. 3 Lindeck-Rothe-Kompensator Vergleichen Sie die Werte der Quellenspannung, die mit dem Kompensationsverfahren, durch die Auswertung der Strom-Spannungs-Charakteristik sowie durch direkte Messung mit einem Digitalmultimeter erhalten wurden. Die im Versuch verwendeten Digitalmultimeter haben folgende Gerätefehler: Messbereich Genauigkeit 200mV – 20V Gleichspannung ±(0,6%+5dgts) 200µA – 200mA Gleichstrom ±(1%+5dgts) Die in Aufgabe 1 verwendete Widerstandsdekade hat einen Fehler von 0,5% des Nennwertes. Die in Aufgabe 3 verwendete Widerstandsdekade sowie der Präzisionswiderstand haben einen Fehler von 0,1% des Nennwertes. 2