Das Blockheizkraftwerk Wird in einer Anlage gleichzeitig Wärme und Strom – also Kraft – erzeugt, so spricht man von einer Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Geschieht dies in einer kompakten Anlage und nicht in einem Heizkraftwerk, so handelt es sich dabei um ein Blockheizkraftwerk (BHKW). B1 So erklärt ein Hersteller sein Blockheizkraftwerk. Wie viel davon ist Physik? Im ‹ B 1 links erklärt ein Hersteller seinen Kunden „KraftWärme-Kopplung“. Übersetzt den ersten Satz in korrekte „EnergieSprache“. A1 Im ‹ B 1 rechts ist zweimal von Wärmetauschern die Rede. Eigentlich müsste es Wärmeübertrager heißen. Stellt Vermutungen über Zweck und Wirkungsweise solcher Wärmetauscher an. Befragt Experten (z. B. einen örtlichen Heizungsinstallateur), tragt die Ergebnisse zusammen, fertigt ein Poster an. A2 A 3 Erkundet, ob es in eurem Wohnort oder in der Umgebung eurer Schule ein Blockheizkraftwerk gibt, das man besichtigen kann. Besprecht dann mit eurer Lehrkraft, ob ein Unterrichtsgang zu diesem Blockheizkraftwerk möglich ist und schreibt Fragen auf, deren Antworten die Besichtigung liefern soll. A 4 Recherchiert im Internet, was mit „Mini-BHKW“ gemeint ist. 216 Energie, Leistung, Wirkungsgrad A 5 Eine Spielzeugdampfmaschine treibt eine Kreissäge an. Vielleicht gibt es in der Physiksammlung eurer Schule eine solche Dampfmaschine. Setzt sie in Betrieb und beschreibt, aus welchen Teilen sie besteht und wie sie funktioniert. a) Wirf einen Blick unter die Motorhaube eines PKW und identifiziere den Kühler. b) Übertrage Meister Hubers Erklärung in eine Energie-Übertragungskette und vergleiche mit der Grafik in ‹ B 1 . c) Wenn die Kühlwassertemperatur zu sehr ansteigt, soll man die Heizung im Auto voll aufdrehen. Kommentiere dies. A6 „Die Kühlflüssigkeit nimmt die Wärme auf, die bei der Verbrennung im Motor entsteht“, erläutert der Kfz-Meister Huber den technischen Ablauf. „Über den Kühler, der ähnlich wie ein Heizkörper funktioniert, wird die Wärme aus der Kühlflüssigkeit wieder an die Luft abgegeben. Wer ohne Kühlflüssigkeit weiter fährt, muss mit kapitalen Motorschäden rechnen“, mahnt der Meister. A 7 a) Zeichne eine Energie-Übertragungskette für eine gleichförmige Fahrt auf ebener Autobahn und erläutere sie. b) Bergauf steigt der Benzinverbrauch und die Temperatur des Kühlwassers. Übersetze diese Erfahrung mithilfe der Grafik rechts in die „Energie-Sprache“. Das Blockheizkraftwerk Wärmekraftmaschinen 1. Kraftwerke sind Energiewandler Woran liegt es, dass in unserer Sprache von Kraftwerken die Rede ist, wenn es doch nur darauf ankommt, dass elektrische Energie bereitgestellt wird? In einem Kraftwerk wird mechanische Energie mit einem Generator (Dynamo) in elektrische Energie umgewandelt. Für die Zufuhr mechanischer Energie hat die Technik ganz unterschiedliche Lösungen gefunden. Es gibt Wasserkraftwerke, Windkraftwerke, Gezeitenkraftwerke, Wellenkraftwerke, Solarkraftwerke und Wärmekraftwerke. Mit Wasserkraft ‹ B 2 und Windkraft ‹ B 3 haben Menschen in allen Kulturen Maschinen betrieben, um sich von schwerer körperlicher Arbeit zu entlasten. Das Wort „Energie“ hat in der Physik erst seit 100 Jahren die heutige Bedeutung. Vorher meinte man oft Energie, wenn man Kraft sagte. Wassermühle und Windmühle müssten nach heutigem Sprachgebrauch als Wasserenergie- oder Windenergiewerke bezeichnet werden. B 2 Die Höhenenergie des Wassers im Mühlteich wird in Höhenenergie der Hämmer in der Hammermühle gewandelt. Beim Herabfallen zerkleinern sie Erze. 2. Mechanische Energie aus innerer Energie Wenn Wind- oder Wasserenergie nicht zur Verfügung stand, und auch der Einsatz von Zugtieren nicht möglich war, mussten unsere Vorfahren selbst Hand anlegen und „im Schweiße ihres Angesichts“ hart arbeiten. Diese Situation änderte sich erst, als die Menschen herausfanden, wie man mit Maschinen innere Energie in mechanische Energie umwandeln kann – mit einer Wärmekraftmaschine. Ihr wird Energie als Wärme zugeführt und sie gibt Energie als Arbeit ab, übt also Kraft längs eine Weges aus. B 3 Bewegungsenergie der Luft wird in Höhenenergie des Wassers gewandelt. Holländermühlen dienten fast immer der Entwässerung niedrig gelegenen Landes. Die erste Wärmekraftmaschine, die das konnte, war die Dampfmaschine ‹ B 4 . Der Engländer James WATT verbesserte um 1790 die schon vorhandene Dampfmaschine so weit, dass sie eine große Verbreitung fand und die industrielle Revolution einleitete. Damit war Energie, die im Holz und in der Kohle steckt, über die Verbrennung zum Antrieb von Maschinen nutzbar geworden. Wenn statt Holz oder Kohle Heizöl oder Erdgas zur Erzeugung des Dampfes verwendet wird, ändert sich an der Wärmekraftmaschine gar nichts. In Verbrennungskraftmaschinen findet die Wandlung von chemischer Energie in innere Energie im Arbeitszylinder statt. Verbrennungsmotoren in unseren Autos funktionieren so: Im Zylinder wird der Brennstoff gezündet. Der bei Verbrennung und Temperaturerhöhung auftretende Druck der Verbrennungsgase erzeugt eine Kraft auf den Kolben. Der Motor des Blockheizkraftwerkes in ‹ B 1 verbrennt Gas, wandelt innere Energie in mechanische Energie, die vom Generator in elektrische Energie gewandelt wird. B 4 In einem Kessel wird Wasserdampf erzeugt und einem Zylinder mit Kolben zugeführt. James WATT nutzte in seiner „doppelt wirkenden Dampfmaschine“ den Druck im Kessel für die Auf- und Abwärtsbewegung des Kolbens. Wärmekraftmaschinen Energie, Leistung, Wirkungsgrad 217 a) b) a) Ein Heißluftmotor: Zylinder und das Schwungrad sind zu sehen, aber weder Dampfzufuhr noch Brennstoffleitung. Man heizt den „Wärmefinger“ ganz rechts und kühlt das gerippte Gehäuse. b) Im Brennpunkt eines Hohlspiegels wird Sonnenstrahlung in Wärme gewandelt und dem Motor zugeführt. Vom gerippten Gehäuse fließt (Ab-)Wärme in die kältere Umgebung. B1 V 1 a) Wir setzen den in der Physiksammlung vorhandenen Heißluftmotor ‹ B 1a in Betrieb. Die Betriebsanleitung sagt uns, wo geheizt und wo kalte Umgebung hergestellt werden soll. Einmal „angeworfen“, kann der Motor einen kleinen Generator antreiben und eine Glühlampe leuchten lassen. b) Wenn wir die Heizung abstellen, bleibt der Motor nach kurzer Zeit stehen. Gleiches geschieht, wenn wir die Kühlung behindern. Aber Vorsicht: Wenn der Motor keine Energie mehr abgibt, sorgt die Heizung für Temperaturerhöhung; der Motor kann beschädigt werden. 3. Vor N. O TTO und R. D IESEL : Robert S TIRLING Kleine Blockheizkraftwerke haben Verbrennungsmotoren, häufig mit Gas als Treibstoff. Eine Gaskraftmaschine also, wie der erste 1863 in Betrieb gesetzte Viertaktmotor des Erfinders Nikolaus O TTO („Ottomotor“). Dreißig Jahre später baute Rudolf D IESEL den nach ihm benannten selbstzündenden Dieselmotor. Motoren, die innere Energie in mechanische Energie wandeln, hat es aber schon ein halbes Jahrhundert davor geben. 1816 begann Robert S TIRLING Heißluftmotoren zu bauen. Man nennt sie so, weil sie Luft als Arbeitsgas benutzen. Die Temperatur der Luft wird von außen durch Zufuhr von Wärme erhöht. 4. Wärmezufuhr allein reicht nicht aus In ‹ B 1a ist ein Heißluftmotor abgebildet, dessen Heizfinger in ‹ B 1b mit Sonnenenergie geheizt wird. Man kann auch eine Gasflamme nehmen. In ‹ V 1a wird demonstriert, dass eine Maschine, die als Arbeitsmedium nur Luft benutzt, Wärme in Arbeit wandeln kann. In ‹ V 1b wird uns eine wichtige Zusatzbedingung gezeigt: Der Heißluftmotor funktioniert nur solange, wie mittels Kühlung Abwärme davongetragen wird. B 2 Ein Arbeitskolben treibt das Schwungrad an, die Bewegung des Verdrängerkolbens wird vom Schwungrad gesteuert. 218 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Wärmekraftmaschinen In dem von S TIRLING gebauten Motor ‹ B 2 schiebt ein Verdrängerkolben die eingeschlossene Luft in den heißen Bereich, wo sie sich ausdehnt und den Arbeitskolben antreibt, und danach in den kalten Bereich, wo sie abgekühlt wird und dem zurückkehrenden Arbeitskolben nachgibt. Das Blockheizkraftwerk B 3 Energiefluss für ein Haus mit Blockheizkraftwerk. Ein Teil der elektrischen Energie wird verkauft, der Rest der Energie fließt ins Haus und kriecht zum Schluss als Wärme in die Umgebung. 5. Kraft-Wärme-Kopplung nutzt die Abwärme Das Mini-Blockheizkraftwerk im Keller eines Einfamilienhauses liefert wie der Heißluftmotor Arbeit und Wärme. Es treibt einen Generator an und heizt die Wohnräume und das Warmwasser, auf das niemand verzichten mag. Mit dem Energieflussbild ‹ B 3 erklärt der Hausbesitzer seiner Nachbarin den Vorteil: „Elektrische Energie, die wir nicht selber nutzen, schicken wir ins Stromnetz und bekommen Geld dafür, mit der Abwärme des Motors heizen wir unser Haus – nichts geht ungenutzt verloren.“ Die skeptische Nachbarin gibt zu bedenken: „Im Winter verstehe ich das, aber im Sommer? Da wollt ihr euer Haus doch gar nicht heizen. Liefert Euer Blockheizwerk dann den Strom ohne die Abwärme?“ Die Nachbarin denkt ganz praktisch und stellt zugleich eine für die Physik sehr wichtige Frage: Kann man innere Energie vollständig in mechanische Energie wandeln? Gibt es eine Wärmekraftmaschine ohne Abwärme? B 4 Das Rad mit Speichen aus Bimetall dreht sich, solange eine Rotlichtlampe die oberen Speichen bestrahlt. Es bleibt stehen, wenn auch die untere Lampe eingeschaltet wird. 6. Wärmekraftmaschinen brauchen Heiß und Kalt Schon am Heißluftmotor haben wir gesehen, dass der Motor stehen bleibt, wenn die Kühlung behindert wird. Auch das Modell in ‹ B 4 funktioniert nur, wenn unten Wärme von den erhitzten Speichen in die kältere Umgebung fließen kann. Die „Wettermaschine“ ‹ B 5 , die auch nur zwischen Regionen unterschiedlicher Temperatur läuft, liefert Bewegungsenergie der Luft, die wir als Wind spüren. Merksatz Wärmekraftmaschinen haben eine heiße Seite, deren Temperatur durch Zufuhr von Wärme hochgehalten wird und eine kalte Seite, an der sie Wärme bei niedriger Temperatur abgeben. Nur so können sie mechanische Energie als Arbeit liefern. n B 5 So bekommt die Luft Bewegungsenergie. Auch die „Wettermaschine“ arbeitet zwischen Heiß und Kalt. Wärmekraftmaschinen Energie, Leistung, Wirkungsgrad 219 Gasgesetze Ob Dampfmaschine, Heißluftmotor oder Verbrennungsmotor: In einem Zylinder wird Gas eingesperrt, es steht unter Druck und übt Kraft auf einen Kolben aus. Der Kolben bewegt sich und ändert das Volumen, das dem Gas zur Verfügung steht. Das Gas wird erhitzt und wieder abgekühlt, die Temperatur ändert sich. Gasgesetze beschreiben den Zusammenhang der drei physikalischen Größen Druck, Volumen und Temperatur. Um Wärmekraftmaschinen besser zu verstehen, müssen wir uns mit Gasgesetzen beschäftigen. 1. Zur Erinnerung: p · V = konst Durch den Stopfen des luftgefüllten Rundkolbens sind Sensoren geführt, die im Kolben die Temperatur und den Druck messen. Zu Beginn zeigen sie die Zimmertemperatur und den aktuellen Luftdruck (ca. 1020 Pa) an. Dann wird der Kolben in verschieden temperierte Wasserbäder getaucht. Die Luft im Kolben nimmt die Temperatur des umgebenden Wassers an, der Druck ändert sich. Die Messwerte für die Temperatur ϑ und den Druck p werden in einem ϑ-p-Diagramm dargestellt. V1 Ein Gasgesetz kennst du schon: Das Produkt aus Druck p und Volumen V einer eingeschlossenen Gasmenge ist konstant: p1 · V1 = p2 · V2 = p3 · V3 = konstant. Um diesen Zusammenhang zwischen Druck und Volumen einer eingeschlossenen Gasmenge zu erhalten, haben wir die dritte (Zustands-) Größe Temperatur konstant gehalten. Diese Strategie wenden wir mit neuer Fragestellung an: 2. Eine Gasmenge bei konstantem Volumen Wir sperren also eine Gasmenge ein (konstantes Volumen) und erhöhen die Temperatur. Das Teilchenmodell ermöglicht eine Vorhersage: Die Teilchen werden im Mittel schneller, pochen heftiger gegen die unbeweglichen Wände (das Volumen soll ja konstant sein), der Druck steigt. Im ‹ V 1 wird dieser Zusammenhang zwischen Temperatur und Druck experimentell untersucht. Die erhaltene Messreihe aus (ϑ, p)-Wertepaaren liefert im Diagramm ‹ B 1a eine Gerade. Wir könnten für diesen linearen Zusammenhang eine Geradengleichung aufschreiben und hätten damit für die gewählte Gasmenge ein Gesetz gefunden. Auch für andere Gasmengen und andere Gassorten fand man: Die Messwerte liegen auf einer Geraden und immer schneidet diese Gerade die Temperaturachse bei etwa –273 °C. Etwa 200 Jahre lang hat man den Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur so beschrieben. Wir machen jetzt einen Zeitsprung. 3. Die absolute Temperatur – Kelvin-Skala a) Der Computer hat die Messwerte (ϑ in °C und p in hPa) als Diagramm dargestellt und die Ausgleichsgerade gezeichnet. Sie schneidet die Temperaturachse bei –273,15 °C. b) In einem anderen Koordinatensystem liegen die Messwerte auf einer Ursprungsgeraden. Druck und Temperatur sind proportional, wenn die absolute Temperatur T in K (Kelvin) gemessen wird. B1 220 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Gasgesetze Für p = 0 lesen wir an der Ausgleichsgeraden in ‹ B 1a ϑ = –273 °C ab. Eine so niedrige Temperatur könnte es wohl geben, aber den Druck null? Das bedeutet im Teilchenmodell: Gasteilchen prallen nicht mehr gegen die Wände. Bei der Temperatur –273 °C käme die Teilchenbewegung zum Stillstand. Eine überraschende Feststellung. Heute sehen wir das gelassen: Weniger als gar nicht bewegen können sich die Teilchen nicht, kälter als –273 °C kann es also prinzipiell nirgends und niemals sein. Das Blockheizkraftwerk Nennen wir also diese Temperatur den absoluten Nullpunkt! In ‹ B 1b ist er der tiefste Punkt auf der Skala der absoluten Temperatur. Sie wird Kelvin-Skala genannt – zu Ehren von Lord KELVIN (der 1824 als W. T HOMSON geboren wurde). Im Vergleich zur Celsius-Skala ist die Kelvin-Skala um 273 Skalenteile nach links verschoben, die Schrittweite bleibt gleich ‹ B 2 . Temperaturangaben auf der Kelvin-Skala bezeichnet man mit T. T = 0 K ist die tiefste Temperatur. Sie kann nicht unterschritten werden. B 2 Kelvin- und Celsius-Skala unterscheiden sich um 273 Grad. Merksatz Die absolute Temperatur T wird in Kelvin gemessen. Die Skala beginnt mit 0 K. Dies entspricht –273,15 °C. 1 K bedeutet die gleiche Temperaturänderung wie 1°C. n Durch die neue Temperaturskala wurde aus dem linearen Zusammenhang von ϑ und p ein einfacher proportionaler Zusammenhang von T und p ‹ B 1b . Für ein Gas mit konstantem Volumen gilt also: p ~ T. Diese Beziehung gilt recht gut für die Gase, mit denen wir üblicherweise experimentieren. Ein Gas das dieser Beziehung (und den anderen von uns benutzten Gasgesetzen) streng genügen würde, heißt ideales Gas. Merksatz Für den Druck eines idealen Gases gilt p ~ T, falls das Volumen konstant bliebt. T ist die absolute Temperatur. n Mach‘s selbst A 1 Begründe, weshalb die Kelvinskala nach unten begrenzt ist, aber nicht nach oben. A 2 Übertrage die Messwerte von ‹ V 1 in eine Tabellenkalkulation oder deinen GTR und stelle sie graphisch dar. Lege eine Ausgleichsgerade durch die Messpunkte und bestimme den Schnittpunkt der Ausgleichsgeraden mit der Temperaturachse. A3 Wie viel Luft ist in der Flasche? Präzisiere die Aufgabe und fertige dazu eine Lösung an. Vertiefung Noch ein Gasgesetz – wenn p konstant ist Der Versuch für p ~ T lässt sich leicht abwandeln, um den Einfluss der Temperatur auf das Volumen zu untersuchen. Der Wassertropfen im waagerechten Rohr bleibt nur in Ruhe, wenn auf beiden Seiten gleicher Druck herrscht. Bei Temperaturerhöhung im Rundkolben bewegt er sich und zeigt danach das vergrößerte Volumen an. Den Einfluss der Temperatur auf ideale Gase fassen die G AY -L USSAC ’schen Gesetze zusammen: p~T für konstantes Volumen V ~ T für konstanten Druck Die Diagramme zu den beiden Experimenten sind sehr ähnlich. Im ϑ-V-Diagramm findet man wieder einen linearen Zusammenhang und die Ausgleichsgerade schneidet die ϑ-Achse bei –273°C. Im T-V-Diagramm wird aus dem linearen Zusammenhang eine proportionaler Zusammenhang: V ~ T. Gasgesetze Energie, Leistung, Wirkungsgrad 221 Ein idealer Kreisprozess 1. Ein einfacher Prozess in vier Takten In ‹ V 1 wandeln wir innere Energie aus einem Reservoir mit heißem Wasser in Höhenenergie von Wägestücken. 0 0 Die mit Luft gefüllte Glaskugel wird in einen Behälter mit heißem Wasser getaucht. Der Kolben der aufgesetzten Spritze wird zunächst festgehalten. Energie fließt als Wärme WL aus dem heißen Wasser in die Glaskugel. Die Temperatur der eingeschlossenen Luft steigt. Bei konstantem Volumen gilt für Luft wie für ideale Gase p ~ T. Also steigt auch der Druck in der Glaskugel und der Spritze. Wir spüren eine Kraft, die den Kolben nach oben drückt. Im V-p-Diagramm zeigt die senkrechte Gerade die Druckänderung bei konstantem Volumen an. 1 1 Nun lassen wir den Kolben los. Er wird mit drei aufgesetzten Wägestücken angehoben. Die beim Heben als Arbeit übertragene Energie kommt aus dem Vorrat innerer Energie der heißen Luft. Die von der Luft abgegebene Energie wird praktisch sofort durch Wärme Wh aus dem heißen Wasserbad nachgeliefert; die Temperatur der Luft bleibt unverändert Th. Die zugeführte Wärme Wh wurde vollständig in Höhenenergie gewandelt. Könnten wir das „Gewichtheben“ für sich allein beliebig oft wiederholen, so hätten wir einen idealen Motor, der Wärme vollständig in Arbeit verwandelt! Leider müssen wir den Kolben aber wieder in seine Ausgangsstellung bringen. Solange sich die Glaskugel weiterhin im heißen Wasserbad befindet, kostet dies die Rückgabe aller zuvor gewonnenen mechanischen Energie. Wir machen es deshalb anders: 2 0 2 Wir bringen den Glaskolben mit der heißen Luft in kalte Umgebung. Wieder halten wir den Kolben zunächst fest. Energie geht jetzt als Wärme WL aus der anfangs heißen Luft in das kalte Wasserbad. Der Druck nimmt ab. Die Kraft auf den Kolben wird kleiner. Im V-p-Diagramm erkennen wir die Abkühlung an der Druckminderung bei konstantem Volumen. 3 3 Bei niedrigerer Temperatur lässt sich der Kolben mit kleinerer Kraft zurückschieben als bei höherer Temperatur. Längs des gesamten Weges ist der Druck kleiner als bei 1. Die Gewichtskraft zweier Wägestücke reicht aus, die Luft zu komprimieren. Die Höhenenergie der zwei absinkenden Wägestücke erhöht als Arbeit die innere Energie der Luft und geht praktisch sofort als Wärme Wt in das kalte Wasserbad. Deshalb bleibt die Temperatur der Luft im Kolben konstant. Modellversuch zum Heißluftmotor: Nach vier Takten ist die eingesperrte Luft wieder im Ausgangszustand. V1 222 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Ein idealer Kreisprozess In jedem Motorzyklus können wir erneut erst drei Wägestücke anheben und danach zwei Wägestücke absenken. Jedes Mal gibt das System im Takt 1 mehr mechanische Energie ab, als ihm im Takt 3 wieder zugeführt wird. In jedem Zyklus überwiegt in der Energiebilanz die Abgabe von Energie. Das Blockheizkraftwerk 2. Energiebilanz beim Kreisprozess Die Energiebilanz für den ganzen Kreisprozesses erhält man, indem man Takt für Takt die Änderungen auf den einzelnen Energiekonten aufschreibt ‹ Vertiefung. Im ‹ B 1 ist zu sehen, was nach vier Takten insgesamt herauskommt. Aus dem heißen Reservoir wird dem Motor die Wärme Wh + WL zugeführt, dem kalten Reservoir die kleinere Wärmemenge Wt + WL. Als nutzbare mechanische Energie steht Wh – Wt zur Verfügung. WL ist ein „durchlaufender Posten“. Robert S TIRLING , der Erfinder des Heißluftmotors, hat eine technische Lösung dafür gefunden, wie man in der Energiebilanz die nutzlose Verschwendung der Wärme WL vermeiden kann ‹ B 2 . Der luftdurchlässige Verdrängerkolben schiebt die eingeschlossene Luft zwischen dem heißen und dem kalten Bereich eines Gefäßes hin und her. So muss nur noch die Luft aufgeheizt und abgekühlt werden. Dabei dient der Verdrängerkolben als Regenerator. Auf dem Weg von Heiß nach Kalt strömt die Luft durch sein poröses Material (S TIRLING benutzte ein Drahtgeflecht) und gibt die Wärme ab. Der Regenerator speichert die Energie und gibt sie der dann kalten Luft auf dem Rückweg zurück. Gesamtbilanz für den Energiefluss beim Kreisprozess. B1 B2 Heißluftmotor mit Regenerator Vertiefung Vier Takte Energiebuchhaltung 0 Im ersten Takt wird der eingesperrten Luft die Wärme WL zugeführt; sie wird dem heißen Reservoir entzogen. Gebucht wird –WL im Konto des heißen Reservoirs, +WL im Konto der eingesperrten Luft. 1 Im zweiten Takt wird zweimal die Energiemenge Wh übertragen: als Wärme vom heißen Reservoir zur eingesperrten Luft und als Arbeit von der Luft zu den gehobenen Wägestücken. Auf den Konten gibt es vier Buchungen. 2 Im dritten Takt fließt die Energie WL ins kalte Reservoir. Sie wird der eingesperrten Luft entzogen. 3 Im vierten Takt wird die Energie Wt übertragen. Als Arbeit aus dem Vorrat mechanischer Energie zur eingesperrten Luft und als Wärme von dort in das kalte Reservoir. Wie bei jeder Abrechnung machen wir einen Strich unter die vier Takte und rechnen für jedes Konto die Summe von Soll und Haben aus. • Auf dem Konto für die innere Energie der eingesperrten Luft ändert der Zyklus nichts. • Der Vorrat an mechanischer Energie ist um Wh – Wt gewachsen. Mit dieser Energiemenge macht sich die Maschine nützlich. • • Dem Reservoir mit hoher Temperatur wird immer nur Energie als Wärme entnommen: –WL – Wh . Dem Reservoir mit niedriger Energie wird immer nur Energie als Wärme zugeführt. +WL + Wt . Im ‹ B 1 haben wir die Gesamtbilanz für das System mit diesen Einzelbilanzen genau so dargestellt. Ein idealer Kreisprozess Energie, Leistung, Wirkungsgrad 223 Wirkungsgrad beim idealen Heißluftmotor a) b) c) B 1 a) Beim idealen Heißluftmotor wird WL in der Energiebilanz nicht berücksichtigt. b) Für die Berechnung sind nur noch die Takte 1 und 3 von Bedeutung c) Wenn die Anfangswerte bekannt sind, kann man das V-p-Diagramm punktweise berechnen. 1. Wh und Wt lassen sich berechnen Vertiefung 1 A. Die Eckpunkte im V-p-Diagramm Takt (1) T in K 293 363 p in Pa V in m3 101 300 0,0005 125 501 0,0006 Takt (2) 363 363 125 501 104 584 0,0005 0,0006 Takt (3) 363 293 104 584 84 416 0,0006 0,0006 Takt (4) 293 293 84 416 101 299 0,0006 0,0005 Während der Takte 0 und 2 wird bei konstantem Volumen die Temperatur geändert. Mit p/T = konst. kann man den Druck ausrechnen, der sich einstellt. Beispiel: 101 300 Pa/293 K = pneu/363 K pneu = (101 300 Pa/293 K) · 363 K pneu = 125 501 Pa. Während der Takte 1 und 3wird bei konstanter Temperatur das Volumen geändert. Man berechnet den Druck mit p·V=konst. Beipiel: 125 501 Pa · 0,0005 m³ = pneu · 0,0006 m³ pneu = 125 501 Pa 0,0005 m³/0,0006 m³ pneu = 104 584 Pa B. Wertepaare für die V-p-Kurve Ebenso berechnet man mit p ·V = konst. die Druckwerte für Volumina zwischen 0,0005 m³ und 0,0006 m³ und zeichnet damit das V-p-Diagramm. Wenn die Energie WL zum Aufheizen und Abkühlen der eingesperrten Luft vom Regenerator vollständig „recycelt“ wird, spricht man vom idealen Heißluftmotor. Für diesen einfachen Fall wollen wir den Bruchteil der zugeführten Wärme Wh ermitteln, der als mechanisch nützliche Arbeit Wh – Wt zur Verfügung steht ‹ B 1a . Wh und Wt werden in den Takten 1 und 3übertragen ‹ B 1b . Mit konkreten Werten für unseren Modellversuch mit Rundkolben und Glasspritze, können wir die Koordinaten der Eckpunkte des V-p-Diagramms ‹ B 1c und auch Zwischenwerte der beiden Kurven für Th und Tt berechnen ‹ Vertiefung. Wir benutzen dabei die bekannten Gasgesetze • p ~ T p/T = konst., wenn das Volumen konstant bleibt, • p · V = konst., wenn die Temperatur konstant bleibt. Nimm an: Die Fläche A des Kolbens beträgt 7,5 cm² = 0,00075 m². Wenn das Volumen um 100 cm³ wächst, hebt sich der Kolben um s = 13,3 cm = 0,133 m. Um die als Arbeit übertragene Energie zu berechnen, benötigen wir die Größe der Kraft. Zu Beginn des Taktes 1, beim Druck 125 501 Pa wirkt auf den Kolben die Kraft F = p · A = 125 501 Pa · 0,00075 m² = 94 N, zum Ende des Taktes sind es noch F = 104 584 Pa · 0,00075 m² = 78 N. Die Gleichung W = F · s gilt nur für konstante Kraft. Diese Bedingung ist nicht erfüllt. Uns hilft nur eine Abschätzung: die V-p-Kurven im ‹ B 1c sind ziemlich gerade, der Druck und auch die Kraft am Kolben nehmen während der Volumenänderung etwa gleichmäßig zu oder ab. Rechnen wir also mit dem Mittelwert! Fmittel = (94 N + 78 N)/2 = 86 N, also ungefähr Wh = 86 N · 0,133 m = 11,44 J ≈ 11 J. Für Wt berechnet man ebenso Fmittel = 70 N und Wt ≈ 9 J. 224 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Wirkungsgrad beim idealen Heißluftmotor Das Blockheizkraftwerk 2. Wirkungsgrad einer 90 °C – 20 °C-Maschine Vertiefung 2 Beim Erhitzen der eingesperrten Luft ist bei unserem Modell der Druck von 1013 hPa auf 1025,5 hPa gestiegen, der Kolben wurde nach oben gedrückt, ein Gewichtsstück konnte gehoben werden. Bei genauerer Rechnung ‹ Vertiefung 1 liefert der Vorgang die Arbeit Wh = 11,44 J. Wenn der Kolben im Takt 2 bei 293 K wieder hineingedrückt wird, müssen 9,23 J davon wieder zugeführt werden. Die Energiebilanz für unser Modell eines idealen Kreisprozesses sieht also so aus: Wzugeführt = Wt = 9,23 J, Wgenutzt = Wh – Wt = 11,44 J – 9,23 J = 2,21 J Wh – Wt 2,21 J η = _______ = ______ W 11,44 J = 0,193 h Mit η („eta“) bezeichnen wir den Wirkungsgrad. Nur etwa 20 % der aufgewendeten Energie werden als wertvolle mechanische Energie abgegeben. 3. Wirkungsgrad der Th-Tt- Maschine In der Gleichung für den Wirkungsgrad werden die Größen Wh und Wt benötigt. ‹ Vertiefung 2 zeigt, wie Wh und Wt mit den Temperaturen Th und Tt zusammenhängen: Th Wh ___ = __ Tt Wt Daraus folgt für den Wirkungsgrad: Wh – Wt Wt Tt h h A. Die Größe von Wh und Wt kann man mit dem Mittelwert pm abschätzen: Fm = pm · A, W = Fm · s = pm · A · s. A (die Fläche des Kolbens) und s (der Hubweg) sind konstant, also gilt W ~ pm. Ob pm bei hoher Temperatur Th oder pm bei niedriger Temperatur Tt, das Volumen ist das gleiche, also gilt das Gasgesetz p ~ T. Aus W ~ pm und pm ~ T folgt W ~ T. Wenn W und T proportional sind, dann gilt Quotientengleichheit: W Wh ___ Wh __ T ___ = T t ___ = Th Th Wt t t B. Übrigens: In der obigen Herleitung ist A · s gerade der Wert, um den das Volumen größer oder kleiner wird: ΔV = Vh – Vt Wir können also für die bei der Volumenänderung übertragene Arbeit auch schreiben: W = pm · ΔV. Oder mit p1 und p2: 1 W = _2_ (p1 + p2) · ΔV __ η = _______ =1−___ W W = 1−T h Wie hängt W von T ab? Merksatz Der Wirkungsgrad des idealen Heißluftmotors hängt nur von den Temperaturen der heißen und der kalten Seite ab. Je größer Th und je kleiner Tt , desto größer ist der Wirkungsgrad. n Der Vergleich mit der Formel für das schraffierte Trapez zeigt: Wh und Wt können als Fläche unter der V-p-Kurve gedeutet werden. Kompetenz – vereinfachen, idealisieren Kann eine Wärmekraftmaschine innere Energie vollständig in mechanische Energie wandeln und als Arbeit abgeben? Reale Wärmekraftmaschinen funktionieren nicht ohne Abwärme. Dies ist eine Erfahrung, wir suchten eine theoretische Begründung. Gründen im vierten Takt Energie ins kalte Reservoir fließen. Wir untersuchten die Funktion des Regenerators und konnten für den idealen Heißluftmotor eine einfachere Energie-Übertragungskette zeichnen. Wir untersuchten das Funktionsmodell eines S TIRLING Motors und verstanden, wie ein Heißluftmotor im Prinzip arbeitet. Wir sahen: Wenn der Motor nach vier Takten, am Ende eines Zyklus, den gleichen Zustand haben soll wie am Anfang, dann muss aus physikalischen Mit einer weiteren Vereinfachung der Energiebilanz berechneten wir dann den Wirkungsgrad des idealen Heißluftmotors: Mit dem Mittelwert für die Kraft konnten wir gemäß Kraft mal Weg die übertragenen Energieportionen näherungsweise berechnen. Wirkungsgrad beim idealen Heißluftmotor Energie, Leistung, Wirkungsgrad 225 Reale Wärmekraftmaschinen 1. Reale Heißluftmotoren Anstoß 1. Wenn die Flamme des Spiritusbrenners angezündet wird, heizt sie die Luft im vorderen Teil des Reagenzglases, diese dehnt sich aus, der Arbeitskolben wird angehoben, die Glaskugeln rollen nach vorne, … . Überlegt weiter, wie dieser Murmelmotor funktioniert und beschreibt die vier Takte des Kreisprozesses. 2. Stellt dar und begründet, wie und wo beim Murmelmotor die vom Brenner gelieferte Wärme in die Umgebung fließt. Denkt auch an Energiewandlung durch Reibung. 3. Erläutert: „Im Blockheizkraftwerk kann jede Art von Abwärme genutzt werden.“ 4. Sucht zum Murmelmotor im Internet Bilder und Videos. Erfunden hat den Motor W. S CHLANGENHAUF . Sein Name hilft bei der Recherche im Internet. n Für die Berechnung des Wirkungsgrades beim idealen Heißluftmotor haben wir die Energieübertragung im System aus heißem Reservoir, Motor und kaltem Reservoir so vereinfacht, dass in der Energiebilanz nur die Wärmemengen Wh und Wt vorkommen. Ein realer Heißluftmotor erfüllt diese Bedingung nicht. Energie wird nicht nur als Wärme Wt und als Arbeit Wh – Wt abgegeben, sondern kriecht an vielen Stellen als Wärme ungenutzt in die Umgebung. Auch erfüllen reale Regeneratoren ihren Zweck nicht vollständig. Auf vielen zusätzlichen Wegen fließt Wärme aus dem heißen Reservoir in die Umgebung. Wir vereinfachen diesen Sachverhalt und fassen alle Verluste in einem Posten Wungenutzt zusammen. Damit gilt: Wzugeführt = Wh + Wungenutzt = Wmechanisch + Wt + Wungenutzt. In ‹ B 1 ist die Energieübertragung für ein Zahlenbeispiel dargestellt. Wir nehmen dabei an, dass die Wärme bei Th = 450 K auf die eingesperrte Luft übertragen wird und die Umgebung mit Tt = 300 K das kalte Reservoir bildet. Von Wzugeführt = 100 J fließen – so nehmen wir einmal an – 40 J ungenutzt in die Umgebung; es gilt also Wh = 60 J. Damit gilt bei den gegebenen Temperaturen ‹ B 1 2 2 Wt = _3 Wh = _3 · 60 J = 40 J. So sieht dann die Bilanz aus: 100 J = 60 J + 40 J = Wmech + 40 J + 40 J. Das Ergebnis heißt: Wmech = 20 J. Dieser Teil der insgesamt zugeführten 100 J wird als Arbeit übertragen. η = 0,2 (oder 20 %) ist der Wirkungsgrad. Vielleicht gelingt es ja den Motor so zu verbessern, dass nicht 40 J (von 100 J) ungenutzt in die Umgebung fließen, sondern 2 nur 25 J. Dann würde die Maschine Wt = _3 75 J = 50 J zusätzlich als Abwärme abgeben, also 25 J von 100 J als Arbeit liefern η = 25 %. Maximal wären 33 % erreichbar. Dann dürfte aber außer Wt keine Wärme mehr ungenutzt in die Umgebung fließen. Dies wäre dann wieder eine ideale Wärmekraftmaschine. Merksatz Der Wirkungsgrad einer realen Wärmekraftmaschine, die zwischen den Temperaturen Th und Tt arbeitet, ist immer kleiner als B 1 Mit den angenommenen Werten für die Temperaturen sowie für Wzugeführt und Wungenutzt erreicht man 20 % Wirkungsgrad. Bei den gewählten Temperaturen gilt: Wt Tt 300 K 2 2 ___ = __ = _____= __ Wt = _3_ · Wh. Wh Th 450 K 3 226 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Reale Wärmekraftmaschinen Wnutzbar Wh – Wt Tt ηmax = ________ = _______ = 1 − __ W W T . zugeführt h h n Der Verbrennungsmotor im Blockheizkraftwerk ist wie die Dampfmaschine eine reale Wärmekraftmaschine. Der maximal mögliche Wirkungsgrad hängt wie beim Heißluftmotor allein von den Temperaturen Th und Tt ab. Das Blockheizkraftwerk Vertiefung Mehr Wirkungsgrad bei großer Temperaturdifferenz Sucht man im Internet nach heutigen Anwendungen von Heißluftmotoren, so findet man sie bei Herstellern von solaren Kleinkraftwerken. Ein Hohlspiegel wird der Sonne nachgeführt. Er bündelt das Licht der Sonne in seinem Brennpunkt. Dort befindet sich der heiße Teil des Zylinders eines Stirlingmotors. Seine kalte Seite wird mit Wasser gekühlt. Der Stirlingmotor treibt einen Generator an, dessen elektrische Leistung in der Größenordnung 10 kW angegeben wird. Zur Sicherstellung der Stromversorgung rund um die Uhr kann Wärme auch mit Hilfe eines zusätzlichen Gasbrenners (z. B. für Biogas) zugeführt werden. Bei solar betriebenen Heißluftmotoren wird die Wärme Wh bei 900 K (≈ 625 °C) zugeführt. Kühlung erfolgt bei 300 K. Aus den Temperaturwerten folgt für das Verhältnis aus Wt und Wh: Wt 300 K _1_ ___ _____ Wh = 900 K = 3 2 Im Idealfall wären _3, also 67 von 100 zugeführten Joule mechanisch verfügbar. Real erreichen die Inge- nieure 30 bis 35 Joule. Wir wissen bereits, woran das liegt. Bei einem Verbrennungsmotor wie er im Blockheizkraftwerk des Einfamilienhauses verwendet wird, rechnet man mit den Temperaturen Th = 2800 K und Tt = 350 K. Mit der schon mehrfach benutzten Proportionalität berechnet man Wt/Wh = 350 K/2800 K = 1/8. Ein Achtel der bei der Verbrennung im Zylinder abgegebenen Wärme muss aus physikalischen Gründen als (Ab-)Wärme Wt in die Umgebung, sieben Achtel oder 88 % kann der Motor im Idealfall und maximal als mechanische Energie abgeben. 30 % bis 50 % sind Realität. 50 % bis 70 % der dem Verbrennungsmotor mit dem Brennstoff zugeführten Energie fließen also in die Umgebung – wenn sie nicht wie beim Blockheizkraftwerk für Heizzwecke genutzt werden. Mach‘s selbst A 1 Nenne Beispiele für die Nutzung von Wind, fließendem Wasser und Haustieren als „mechanische Energiequellen“. A 2 Ein idealer Heißluftmotor, dessen kalte Seite auf 50 °C gekühlt wird, soll einen Wirkungsgrad von 50 % besitzen. Berechne die Temperatur des heißen Reservoirs in K und °C. A3 WATT s erste Dampfmaschine erzeugte beim Verbrennen von 100 kg Steinkohle (spezifischer Heizwert 31 MJ/kg) eine mechanische Energie von 4 MJ. Berechne ihren Wirkungsgrad. A4 Eine Dampfturbine im Kraftwerk arbeitet zwischen den Temperaturen 1000 °C und 100 °C. Berechne ihren maximal möglichen Wirkungsgrad. Suche Informationen über den technisch möglichen Wirkungsgrad und erkläre den Unterschied in einem Energiefluss-Diagramm. A 6 Suche im Internet Informationen über die bei Dampflokomotiven verwendeten Arbeitstemperaturen. Berechne ihren idealen Wirkungsgrad und vergleiche diesen mit Angaben über reale Wirkungsgrade. A5 Das abgebildete Modell eines Heißluftmotors benutzt die Hand und die Umgebung als Temperatur-Reservoire. a) Schätze den idealen Wirkungsgrad ab. b) Erkläre die Funktion des Schwungrades. Reale Wärmekraftmaschinen Energie, Leistung, Wirkungsgrad 227 Wärmepumpe und Kühlschrank Vertiefung Im Rückwärtsgang wird Wärme gepumpt A. Kreisprozess im Rückwärtsgang Der Heißluftmotor im ‹ Bild links wird mit der Hand angetrieben – rückwärts. Ihm wird von außen Arbeit, also mechanische Energie zugeführt. Die Temperatur der beiden Zylinderseiten wird gemessen. Vor Beginn des Versuchs hatten beide Seiten die gleiche Temperatur. Nun steigt überraschenderweise die Temperatur am „Wärmefinger“ der linken Seite (dort wo bisher von außen geheizt wurde) und sinkt an den Rippen der rechten Seiten (dort wo bisher gekühlt wurde.) Wenn wir den Modellversuch aus Rundkolben und Spritze, mit dem wir den Heißluftmotor „erfunden“ haben, rückwärts „laufen“ lassen, liefert der Kolben Arbeit bei Ausdehnung der kalten Luft; zum Komprimieren in heißer Umgebung muss aber mehr Energie als Arbeit zugeführt werden, sie wird bei konstanter Temperatur als Wärme an die heiße Umgebung weitergegeben. Wir sehen: Der rückwärts angetriebene Heißluftmotor wird zur Wärmepumpe. Die ideale Wärmepumpe „pumpt“ mit der zugeführten Arbeit Wmech die Wärme Wt vom kalten Reservoir Tt ins heiße Reservoir Th. Bei Th wird die Wärme Wh abgegeben. Es gilt auch hier Wh/Wt = Th/Tt. Wenn bei Tt = 300 K 100 Joule als Wt aufgenommen werden, können bei Th = 450 K 150 Joule als Wh abgeliefert werden, vorausgesetzt man fügt die fehlenden 50 Joule als mechanische Arbeit hinzu. Bei der realen Wärmepumpe wirkt der Regenerator nicht 100-prozentig und überall findet die Energie Wege, auf denen sie von Heiß nach Kalt kriecht. Im Energiediagramm für die reale Wärmepumpe fließt diese ungenutzte Energie gegen die Pumprichtung vom heißen Reservoir ins kalte Reservoir und verschlechtert die Energiebilanz ‹ Bild mitte . 228 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Wärmepumpe und Kühlschrank B. Auf die Größe des Reservoirs kommt es an Bisher kamen in unseren Überlegungen Temperaturänderungen im heißen oder im kalten Wasserbad nicht vor. Die beiden Eimer in ‹ Bild rechts sind keine großen Reservoire. Wenn die Wärmepumpe einige Zeit läuft, wird sich die Temperatur in beiden Eimern ändern: In dem einen wird sie abnehmen, in dem anderen zunehmen. Bei einigen technischen Anwendungen spielt die Größe der Reservoire sogar die entscheidende Rolle: • Bei einem Kühlschrank bildet der isolierte Innenraum ein kleines Reservoir mit der Temperatur Tt. Sie sinkt, wenn die Wärmepumpe stetig die Energie Wt entnimmt. Zugleich wird die Umgebung geheizt – sie ist ein großes Reservoir, die Temperaturänderung ist nur gering ‹ Physik und Technik. • Bei der Heizung eines Hauses mittels Wärmepumpe bilden die Zimmer im Haus das kleine Reservoir mit der Temperatur Th. Bei stetig zugeführter Energie Wh steigt die Temperatur im Zimmer. Die Energie Wt wird z. B. über einen Brunnen dem Grundwasser entnommen. Dieses große Reservoir ändert seine Temperatur dabei kaum. Wer mit einer Wärmepumpe bei 310 K (Fußbodenheizung) die Wärme Wh = 100 Joule zuführen will, kann dem Erdboden bei 280 K die Wärme Wt = 100 J · (280 K/310 K) = 90 J entnehmen und müsste mit einer idealen Wärmepumpe nur die Arbeit Wmech = 10 J hinzufügen – aus 10 Joule wertvoller Energie werden 100 Joule Heizenergie! Im Realfall muss aber auch die Energie zugeführt werden, die ständig ungenutzt von Heiß nach Kalt fließt (wie im Bild oben). Dann sind für die gleiche Heizwirkung 20 bis 30 Joule an elektrischer Energie erforderlich. Das Blockheizkraftwerk Vertiefung C. Im Kühlschrank arbeitet eine Wärmepumpe An der Rückseite der meisten Kühlschränke findest du schwarze, von einem schlangenförmigen Rohr durchzogene Kühlrippen ‹ Bild links . Während der Kühlschrank „läuft“, besitzen die Kühlrippen eine höhere Temperatur als die Umgebung. Du kannst das mit der Hand nachprüfen! Offensichtlich transportiert eine Wärmepumpe Energie aus dem Inneren des Kühlschrankes dorthin. Derartiges geschieht niemals von selbst, es braucht Energiezufuhr von außen. Die Wärmepumpe eines Kühlschrankes besteht im Wesentlichen aus einem geschlossenen Rohrsystem, in dem ein Kühlmittel zirkuliert ‹ Bild rechts . Als Kühlmittel eignen sich nur Stoffe, die eine Siedetemperatur von niedriger als –20 °C besitzen. Das Kühlmittel gelangt in flüssiger Form in das Innere des Kühlschrankes. Im Verdampfer, einem schlangenförmig verlegten Rohr, siedet es. Die zum Verdampfen erforderliche Wärme entzieht das Kühlmittel der Luft im Kühlschrank. Der elektrisch angetriebene Kompressor pumpt das nun gasförmige Kühlmittel zum Kondensator, einem schlangenförmig verlegten Rohr an der Rückseite des Kühlschrankes. Wegen des hohen, vom Kompressor erzeugten Druckes, kondensiert es bei Umgebungstemperatur. Die wieder frei werdende Verdampfungswärme wird über die Kühlrippen an die Zimmerluft abgegeben. Anschließend fließt das flüssige Kühlmittel durch ein sehr enges Rohr zurück zum Verdampfer. Das enge Rohr hält den hohen Druck des Kompressors vom Verdampfer fern, wo der Druck klein sein muss. Wärmepumpen zum Beheizen von Gebäuden sind im Prinzip genauso aufgebaut: Sie entziehen dem Erdboden, Gewässern oder der Außenluft Energie und pumpen diese in die Gebäude. Projekt Das Peltier-Element Ein Peltier-Element wirkt als Thermogenerator oder als Wärmepumpe. Als System gleicht es dem Stirling-Motor, der vor- oder rückwärts betrieben werden kann. 1. Sucht Informationen über das Peltier-Element als elektronisches Bauteil und seine Verwendung. Erläutert mithilfe selbst erstellter Energie-Übertragungsketten die Analogie zum Heißluftmotor. 2. Erklärt anhand des Cartoons, dass es auch beim Peltier-Element auf die Temperaturdifferenz ankommt. Beschreibt die Umkehrung des Vorgangs und zeichnet einen dazu passenden Cartoon. 3. Es gibt Kühlboxen fürs Picknick, die mit einem Peltier-Element kühlen. Untersucht eine solche Box, beschreibt ihre Bauweise. 4. Demonstriert anhand von eigenen Experimenten mehrere Anwendungen von Peltier-Elementen. Wärmepumpe und Kühlschrank Energie, Leistung, Wirkungsgrad 229 Was heißt Energieentwertung? 1. Natürliche Vorgänge sind nicht umkehrbar Anstoß In ‹ V 1 fällt eine Stahlkugel auf eine dicke Glasplatte und hüpft viele Male auf und ab. Genaue Beobachtung zeigt: Die Hüpfhöhe nimmt von Mal zu Mal ab. Deshalb ist die Frage, in welcher Richtung die Kugel durch das Gesichtsfeld hüpft, leicht zu beantworten. Dieser Vorgang läuft nur in einer Richtung aus, sähe „unnatürlich“ aus, wenn er im Video oder Daumenkino rückwärts vorgeführt würde. Noch nie hat jemand beobachtet, dass die Hüpfhöhe ohne Zutun von außen von Mal zu Mal höher wird. 1. Angestoßen und ausgeschaukelt: Filme oder zeichne ein Daumenkino. Schaue den ganzen Vorgang an, vorwärts und rückwärts. Begründe, warum der Vorgang rückwärts gesehen so unnatürlich aussieht. 2. Sucht einen Vorgang und fertigt einen Videoclip, bei dem vorwärts und rückwärts auf Anhieb nicht zu unterscheiden sind. n Die Energiebetrachtung zeigt uns noch mehr: Das Prinzip der Energieerhaltung konnten wir in der Mechanik allein mit Bewegungs-, Höhen- und Spannenergie nicht formulieren; erst zusammen mit der inneren Energie der beteiligten Körper und der Umgebung gelang dies. Durch unvermeidliche Reibung wird bei jedem Vorgang wertvolle mechanische Energie zu innerer Energie – so auch bei der hüpfenden Stahlkugel ‹ B 1 . Wir sind bei mechanischen Vorgängen geübt zu „sehen“, wenn Reibung im Spiel ist und Energie als Wärme in die Umgebung fließt. Wir sagen „das kann nicht sein“, wenn der Film rückwärts läuft. Wer im Bild zu ‹ V 1 die hüpfende Kugel nur im grünen Fenster sieht, kann die richtige Richtung des Ablaufs nicht erkennen. Beim Flug durch die Luft spielt die Umwandlung von mechanischer Energie in innere Energie kaum eine Rolle, der Vorgang sieht umkehrbar aus. Eine Stahlkugel fällt aus 1 m Höhe auf eine dicke Glasplatte. Das Bild zeigt die stroboskopische Aufnahme des Vorgangs. Wie läuft er ab – von links nach rechts oder von rechts nach links? V1 Wir schauen uns in ‹ V 2 einen anderen Vorgang an, bei dem Energie als Wärme fließt. Auch hier ist nach all unseren Erfahrungen klar, dass der Vorgang eine natürliche Richtung hat – von Heiß nach Kalt. Noch nie hat jemand etwas anderes beobachtet. Wir sprachen früher von Energieentwertung, wenn Energie unwiderruflich als Wärme in die Umgebung geflossen ist. Wir können jetzt sagen: Natürliche Vorgänge, bei denen Energie entwertet wird, sind nicht umkehrbar. B 1 Zu ‹ V 1 : Bei jedem Aufprall der Kugel wird ein Teil der Energie unumkehrbar in innere Energie gewandelt. Zwei gleichartige Körper, der eine heiß der andere kalt, werden in Kontakt gebracht. Außen herum sind sie gut isoliert. Wärme fließt von Heiß nach Kalt. V2 230 Energie, Leistung, Wirkungsgrad Was heißt Energieentwertung? Merksatz Wie die Übertragung von Heiß nach Kalt ist auch die Umwandlung von Energie über Reibung in innere Energie nicht umkehrbar. Bei solchen Vorgängen wird Energie entwertet. n Umwandelbarkeit ist für die Nutzung von Energie ein wichtiges Merkmal. Höhenenergie und Bewegungsenergie sowie Spannenergie, auch elektrische Energie sind theoretisch uneingeschränkt umwandelbar. Deshalb sind sie wertvoll. Mit Wärmekraftmaschinen, das wissen wir jetzt, kann innere Energie in wertvolle mechanische Energie gewandelt werden, aber nur eingeschränkt. Es geht nie ohne Abwärme. Das Blockheizkraftwerk 2. Wert der Energie Vertiefung Die Geschichte zu ‹ V 1 begann mit Höhenenergie der Stahlkugel und endete mit innerer Energie der Stahlkugel. Die Kugel hat sich beim Aufprall auf die Glasplatte verformt, die entstehende Spannenergie ist danach nicht restlos in Bewegungsenergie zurückgewandelt worden, ein Teil hat die Temperatur der Stahlkugel erhöht. Die zusätzliche Wärme der Kugel fließt dann am Ende von alleine in die Umgebung, bis die Temperatur der Kugel ausgeglichen ist. Diese Wärme ist für uns endgültig verloren. Wir können keinen idealen Heißluftmotor einbauen, der die Wärme Wh von der Stahlkugel bekommt und davon die Arbeit Wh – Wt für uns rettet. Das aber wäre möglich, wenn wir die Wärme einem Reservoir hoher Temperatur entnähmen. Das schauen wir uns an einem Beispiel genauer an: 50 ℓ Badewasser sind mit 12 570 000 J elektrischer Energie von 17 °C auf 77 °C erhitzt worden. Die Energie steckt als innere Energie im Wasser. Wie viel davon könnten wir als wertvolle mechanische Energie mit einem idealen Heißluftmotor entnehmen, wenn er die Abwärme bei Tt = 300 K in die Umgebung entlässt? So rechnen wir für den Idealfall: Wt 300 K ___ _____ Wh = 360 K = 0,833 ≈ 83 %. Nur 17 % gewinnen wir also als wertvolle Arbeit. Mit ihr könnten wir ein Loch in die Wand bohren. Dabei gingen dann auch diese 17 % als Wärme in die Umgebung. Damit wäre die gesamte Energie entwertet. Wir könnten die 83 % Abwärme aber auch zusammen mit den 17 % Arbeit mittels einer idealen Wärmepumpe in das Reservoir von 360 K zurückpumpen, dann wäre noch nichts verloren. Wir könnten ja diesen Prozess endlos wiederholen. Der ideale Stirlingprozess entwertet Energie also nicht zwangsläufig. Bei einem realen Heißluftmotor wird mehr Wärme abgegeben, als es dem idealen, also maximalen Wirkungsgrad entspricht. Dies wäre bei unserem Beispiel der Fall, wenn nicht nur 83 %, sondern z. B. 90 % als Abwärme aufträten. Die zusätzlichen 7 % wären endgültig entwertet. Merksatz Mechanische und elektrische Energie sind wertvoll, weil sie ohne Einschränkungen in andere Energieformen gewandelt werden können. Innere Energie kann immer nur zu einem Teil in mechanische Energie gewandelt werden. Dieser Anteil hängt von der Temperatur Th ab, bei der die innere Energie verfügbar ist, und der Umgebungstemperatur. Entsteht mehr Abwärme, als es dem idealen Wirkungsgrad entspricht, so ist dieser Energieanteil endgültig entwertet. n Entwertung kann nützlich sein Die Abwärme des Verbrennungsmotors im Blockheizkraftwerk wird bei 85 °C abgegeben. Bei dieser Temperatur ist die Energie im physikalischen Sinn noch nicht völlig entwertet. Ihr Wert gemessen daran, dass man noch eine Wärmekraftmaschine antreiben könnte, ist aber gering. Für uns ist die Abwärme dennoch nützlich, weil sie von alleine von Heiß nach Kalt fließt. Vom Wärmetauscher (85 °C) zum Heizungswasser (60 °C), zum Heizkörper (50 °C), in die Zimmerluft (21 °C), durch die Wände in die Umgebung (18 °C). Die restlose Entwertung der Energie nimmt man dabei gerne in Kauf. Hauptsache es ist behaglich warm im Wohnzimmer. Mach‘s selbst Einem realen Heißluftmotor werden 50 kJ Wärme bei 600 °C zugeführt. Er gibt 41 kJ als Wärme an die Umgebung (15 °C). Berechne die vom Heißluftmotor endgültig entwertete Energie. A 2 In einem konventionellen Wärmekraftwerk geht die Energie vom Feuerraum (1600 °C) zum Wasserdampf (550 °C) und wird von der Turbine zwischen 550 °C und 30 °C (Abwärme) in mechanische Energie gewandelt. Stelle den Weg der Energie in einem Bild dar. Markiere und erkläre die Stellen, an denen Entwertung geschieht. A3 Max verbessert den Wirkungsgrad: Er wählt für die kalte Seite des Heißluftmotors das Innere einer Gefriertruhe (–20 °C) und gewinnt so mehr Energie zurück. Nimm zu dieser Verbesserung Stellung. A1 Was heißt Energieentwertung? Energie, Leistung, Wirkungsgrad 231