der Pressemitteilung zur Spielzeit

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Pressekonferenz Spielzeit 2017-2018
18. Mai 2017 um 11:00 Uhr
Neues Theater / Glasfoyer
Für weitere Informationen können Sie sich gern
an mich wenden:
Stefanie Eue Pressereferentin
Telefon (0331) 98 11-123 / Fax (0331) 98 11-128
e-Mail [email protected]
www.hansottotheater.de
Hans Otto Theater GmbH / Schiffbauergasse 11 / 14467 Potsdam
Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Potsdam, gefördert mit Mitteln der
Landeshauptstadt Potsdam und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung
und Kultur des Landes Brandenburg.
Redaktionsschluss: 16. 05. 2017
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Pressemitteilung
Anlässlich der Spielzeitpressekonferenz 2017-2018
des Hans Otto Theaters Potsdam
Intendant Tobias Wellemeyer
Geschäftsführender Direktor Volkmar Raback
Überblick
Neuproduktionen (gesamt): 20, davon
Kinder- und Jugendtheater: 6
Musiktheater: 2
Open Air: 1
Uraufführung: 1
Deutsche Erstaufführung: 2
Repertoire (gesamt): 21, davon
Kinder- und Jugendtheater: 4
zusätzlich:
Stückentwicklungen des Theaterjugendclubs HOT: 2
Musiktheater vom Staatstheater Cottbus:2 Gastspiele
2
Starke Gegenwartsgeschichten, Klassiker und große Ensemblestücke
im Neuen Theater
Theatermachen ist Glauben an die Gestaltbarkeit von Gegenwart. Das bedeutet auch
Sprechen über Zukunft und Herkunft. Das Hans Otto Theater setzt unter der Intendanz
von Tobias Wellemeyer auch 2017/2018 sein Theater der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit fort, das in den vergangenen Spielzeiten in großen Spielplanlinien Stoffe wie »Der
Turm« (Tellkamp), »Eisvogel« (Tellkamp), »Kirschgarten – Die Rückkehr« (Düffel),
»Krebsstation« (Solschenizyn), »Schlangenei« (Bergman), »Auferstehung« (Tolstoi),
»Kruso« (Seiler) oder »Abend über Potsdam« (Hübner) zur Diskussion stellte. In der
letzten Spielzeit der Intendanz unterbreitet das Theater nochmals ein frisches und herausforderndes Programm aus neuen Stoffe und Erkundungen. Insgesamt neun Inszenierungen kommen im Abendspielplan des Neuen Theaters zur Premiere.
Mit der Deutschen Erstaufführung »Das Wasser im Meer« von Christoph Nußbaumeder eröffnen wir im September die neue Spielzeit: An seinem achtzigsten Geburtstag
verkündet der Familienpatriarch Stefan, sterben zu wollen – aber nicht hier, sondern in
seiner Heimat, im früheren Sudentenland, der heutigen Tschechischen Republik. Er sei
ein Heimatvertriebener; die ihn als Lebenden nicht haben wollten, sollen ihn als Toten
bekommen … Flucht und Heimat, diese großen Themen unserer Zeit, werden hier wie
durch ein Prisma schillernd aufgefächert, auf politischer und persönlicher, aktueller und
historischer Ebene. Mit seinen kraftvoll und durchaus komisch gezeichneten Figuren
setzt sich Christoph Nußbaumeder mit dem zur Zeit vieldiskutierten Heimatbegriff
auseinander. Es inszeniert Stefan Otteni (»Die Wiedervereinigung der beiden Koreas«).
Zum ersten Mal in Potsdam arbeiten wird 2017/2018 der Schaupiel- und Opernregisseur und Nestroy-Preisträger 2017 Alexander Charim. Gemeinsam mit dem Bildenden
Künstler und Bühnenbildner Ivan Bazak, auch er Nestroy-Preisträger, und dem Kostümbildner Amit Epstein wird er im Oktober den großen Theaterstoff »Prinz Friedrich
von Homburg« von Heinrich von Kleist auf die Bühne bringen. Immer wieder aufs
neue interpretiert, erzählt das Brandenburger Kriegs- und Traumstück von einer Figur,
die uns in den Worten Ingeborg Bachmanns erscheint als »der erste moderne Protagonist, schicksallos, mit sich allein in einer ›zerbrechlichen Welt‹, komplexes Ich, Träumer,
Schlafwandler, der Herr seiner selbst wird«.
In den Herbst starten wir dann musikalisch mit »Rio Reiser. König von Deutschland«.
Seine Songs, die auf selten erreichte Weise Politisches und Privates aufeinander beziehen, sind der Soundtrack einer ganzen Generation. Autor Heiner Kondschak erzählt anhand der Geschichte von Rio Reiser und seiner Band »Ton Steine Scherben« über eine
Zeit des Aufbruchs für Gerechtigkeit, Solidarität und Selbstbestimmung. Die Musikalische Leitung liegt bei Juan Garcia, für die Regie konnte Frank Leo Schröder gewonnen
werden, der neben seinen Arbeiten fürs Musiktheater auch regelmäßig vor der Kamera
steht (u. a. als der cholerische Vorgesetzte von Anke Engelke in der Sitcom »Anke«).
Zum Jahresbeginn 2018 kommt der große Zeitroman »Unterleuten« von Juli Zeh zur
Premiere. Regie führt Tobias Wellemeyer (Bearbeitung Ute Scharfenberg). In Unterleuten, einem Dorf im Norden Brandenburgs, sollen Windräder aufgestellt werden,
viele. Die Pacht würde an die fließen, deren Flächen ausgewählt werden. Der Kampf
entbrennt: Dörfler gegen Städter, Ossis gegen Wessis, die »Ökologica«, die frühere LPG,
die das halbe Dorf ernährt, gegen Privateigentümer. Ein Dorf bewegt sich in eine neue
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Zeit – widerstrebend, widerborstig, widerständig. Doch die neue Zeit ist nicht zu haben,
solange das Vergangene nicht vergangen ist. Aber wer vergibt die Schuld von gestern?
Und wer schafft den Sprung in die Zukunft?
Der Regisseur Alexander Nerlich, der mit seinen Potsdamer »Peer Gynt« für den
»Friedrich-Luft-Preis 2017« nominiert wurde, wird auch in der neuen Spielzeit
2017/2018 wieder zwei Inszenierungen am Hans Otto Theater erarbeiten: Im Neuen Theater bringt er im Februar 2018 »Verbrechen und Strafe« von Fjodor Dostojewski auf die
Bühne. Der Roman, auch bekannt unter dem Titel »Schuld und Sühne«, fragt danach,
ob sich Gewalttaten im Sinne einer »höheren Sache« rechtfertigen lassen, er fragt nach
Recht und Gerechtigkeit, nach Schuld und Verantwortung. Unsere Gegenwart, geprägt
von ideologisch motiviertem Terror, zeigt, dass auch wir uns diesen Fragen stellen müssen.
Zum ersten Mal wird 2017/2018 der Regisseur Christian Weise in Potsdam arbeiten. Er
bringt den Zyklus »Europa« von Soeren Voima nach Euripides und Sophokles zur Premiere. Auf Grundlage der großen griechischen Tragödien spannt Voima einen Bogen
von der Entführung der Europa durch Göttervater Zeus über die Gründung der Stadt
Theben und die Verfluchung des Königs Ödipus bis hin zum Bruderkrieg zwischen
Eteokles und Polyneikes und zur Auseinandersetzung der hinterbliebenen Schwestern
Ismene und Antigone. Wie ein Fluch verfolgen die Muster von Gewalt und Eroberung
das Geschlecht der Labdakiden – Befreiung bringen kann nur Einsicht in die eigenen
Verstrickungen. In seiner kraftvollen Überschreibung nimmt uns Voima mit auf eine
Reise zu den Wurzeln der europäischen Kultur und Demokratie.
Für ein sozial engagiertes Theater, das Fragen des Zusammenlebens aufwirft, steht mit
»Good People (Mittelschichtblues)« eine weitere Premiere auf der großen Bühne. Elias
Perrig inszeniert das neue Stück des amerikanischen Autors und Pulitzer-Preisträgers
David Lindsay-Abaire im April 2018 als Deutsche Erstaufführung: Margaret ist alleinerziehende Mutter einer erwachsenen behinderten Tochter und hält sich mit schlecht
bezahlten Jobs über Wasser. Als sie gefeuert wird, sucht sie ihre einstige Jugendliebe
Mike auf. Als Chefarzt einer edlen Privatpraxis hat der jedoch die gemeinsame Jugend
im Problemviertel bewusst hinter sich gelassen … Mit Sinn für unsentimentalen Humor
und starke Frauenfiguren zielt Lindsay-Abaire mitten hinein in die Diskussion um Gerechtigkeit und Gemeinschaftlichkeit: Ist jeder an seiner Lage selbst Schuld, oder gehört
doch eine Portion Glück dazu, um auf die Gewinnerseite zu wechseln?
Im Mai 2018 inszeniert Tobias Wellemeyer »Der Sturm« von William Shakespeare –
eine Liebeserklärung an die schöpferische Kraft des Theaters.
Ein Höhepunkt im Potsdamer Kultursommer wird auch 2018 wieder das große Sommer-Open-Air sein. Das Potsdamer Publikum kann sich auf »Effi Briest« von Theodor
Fontane freuen. Effi, Tochter aus gutem Haus, wird mit dem karrierebewussten Landrat
Instetten verheiratet, der fast dreimal so alt ist wie sie. Er verpflanzt sie aus dem ländlich-idyllischen Brandenburg an die karge Ostseeküste. Effi entflieht ihrer Einsamkeit
in eine Affäre. Jahre später hat ihr Fehltritt ein Nachspiel. 2019 jährt sich der Geburtstag
des Menschenkenners Fontane zum 200. Mal. Es inszeniert Christian von Treskow.
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Zeitgenössische und politische Erzählungen in der Reithalle
Vier Neuproduktionen, darunter eine Uraufführung, entstehen 2017/2018 für den
zeitgenössischen Abendspielplan in der Reithalle. Wir eröffnen mit »Die Netzwelt« der
amerikanischen Autorin Jennifer Haley, einem packenden Stoff über die Verheißungen
und Abgründe der virtuellen Welt: Online existiert ein dunkles Paradies, in dem Nutzer
sich ihren geheimsten Begierden hingeben dürfen: Pädophilie, Sodomie, Vergewaltigung, Mord. Als sich ein Ermittler erfolgreich auf die Spur der Programmierer und
Kunden setzt, droht auch er sich in der körperlosen Netzwelt zu verlieren … Können
Phantasien strafbar sein? Oder ist die virtuelle Realität ein Raum absoluter Freiheit? In
diesem philosophischen Krimi wird die Suche nach Antworten zu einer sehr grundsätzlichen Herausforderung gesellschaftlicher Werte. Regie führt Alexander Nerlich.
Dem Potsdamer Autor André Kubiczek gelang mit seinem Roman »Skizze eines Sommers« eine flirrende Coming-of-Age-Geschichte aus der späten DDR, für die er 2016
für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Seine drei jungen Potsdamer Traumtänzer René, Dirk und Michael durchstreifen im Sommer 1985 die urlaubsleere Stadt, hören
The Cure und Killing Joke, lesen Baudelaire und pflegen ihren Weltschmerz im Café
Heider, und auch noch, wenn sie Küssen üben auf der Terrasse der »Seerose«, sind
sie auf der Suche nach dem »vollkommenen Moment«. Die widerstreitenden Gefühle
zwischen Aufbruch und Abschied vereint Kubiczek mit Witz und musikalischer Leichtigkeit. Wir bringen die Geschichte als erstes Theater auf die Bühne. Die Uraufführung
inszeniert Niklas Ritter als Studioproduktion mit den Schauspiel-Studenten der Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf«. In »Ziemlich beste Freunde« nach dem Film
von Éric Toledano und Olivier Nakache werden zwei durch und durch ungleiche Leute
zusammengespannt: der querschnittsgelähmte Stadtpalastbesitzer Philippe und Driss,
das Ghettokid aus der Banlieue. Was zunächst nach Chaos und Krise klingt, entwickelt
sich zu einer großen Freundschaft. Annette Pullen bringt diese anrührende und lebensbejahende Komödie neu auf die Bühne.
In »Heilig Abend«, dem neuen Stück des Erfolgsautors Daniel Kehlmann (»Die Vermessung der Welt«), steht die Professorin Judith unter Verdacht, einen terroristischen
Anschlag geplant zu haben. Heute, Heilig Abend Punkt Mitternacht, soll die Bombe irgendwo in der Stadt detonieren. Ermittler Thomas steht unter Druck – das Verhör gerät
unversehens zum Duell zweier politisch wacher Geister. Andreas Rehschuh (»Terror«)
inszeniert für Potsdam diesen spannenden Thriller mitten aus der Gegenwartsdebatte
um Freiheit, Rechtstaatlichkeit, innere Sicherheit, ihren Auftrag und ihre Grenzen.
Neue Texte für die zeitgenössische Darstellende Kunst stehen im Fokus gleich zweier
Projekte in der Reithalle. Gemeinsam mit der Berliner Universität der Künste und der
Potsdamer Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf« stellen wir auch in der neuen
Spielzeit 2017/2018 wieder junge Autoren und ihre Texte vor. Bereits die sechste Auflage
erlebt das Festivalprojekt »Wildwuchs. Junge Texte fürs Theater« im Februar 2018. Studierende der UdK-Studiengänge Szenisches Schreiben und Schauspiel präsentieren mit
unseren Schauspielern und unter der Leitung von erfahrenen Regisseuren in Werkstattinszenierungen neue Theatertexte aus dem Schreibprozess. Und im Frühsommer 2018
öffnen wir zum vierten Mal unsere Türen für »Scenic Reading. Junge Texte für Film
und TV«. Junge Autoren im Studiengang Drehbuch/Dramaturgie an der Potsdamer
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Filmuniversität gewähren eine lange Nacht lang einen intimen Blick in ihre Schreibproduktion. Unterstützt werden sie von Studierenden des Studiengangs Schauspiel der
Filmuniversität und von Schauspielern des Hans Otto Theaters.
Mit dem »Forum« in der Reithalle haben wir bereits im Oktober 2016 einen neuen
Spielort für Diskurs und Begegnung eröffnet. In der Reihe »Stadt der Zukunft« dreht
sich auch in der neuen Spielzeit alles um Fragen der Stadtgesellschaft, ihre Chancen und
Herausforderungen. Gemeinsam mit Gästen, Künstlern, Experten, Potsdamer Initiativen und Zuschauern erzählen wir von der urbanen Gegenwart vor Ort und ihrer Gestaltung.
Potsdamer Winteroper 2017
Seit 2005 bringt das Hans Otto Theater alljährlich in Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam die »Potsdamer Winteroper« heraus. Während der aktuellen Rekonstruktionsarbeiten am Neuen Palais ist, mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Friedenskirchensgemeinde und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten,
die Friedenskirche Sanssouci Spielstätte der Potsdamer Winteroper. Geboten werden
szenische Aufführungen biblischer Oratorien. 2017 kommt das szenische Oratorium
»Elias« von Felix Mendelssohn Bartholdy zur Aufführung. Für die Musikalische Leitung
konnte Titus Engel gewonnen werden, der sich durch eine besondere Offenheit für
ungewöhnliche musikalische Formate auszeichnet. Neben seiner Beschäftigung mit sinfonischen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts gilt seine große Leidenschaft sowohl der
zeitgenössischen wie der Barockmusik. Regie führt 2017 Andreas Bode. Beide verbindet
eine mehrjährige Zusammenarbeit auf Kampnagel Hamburg, wo sie gemeinsam die
Opernprojekte »Der Freischütz«, »Don Giovanni«, »L’Orfeo« und eine szenische Umsetzung des »Requiems« von Mozart realisierten.
Theater für junge Zuschauer
Mit besonderer Aufmerksamkeit wendet sich das Potsdamer Theater auch in der neuen
Spielzeit an die jungen Zuschauer. Das Hans Otto Theater ist das produktivste und
zuschauerstärkste Kinder- und Jugendtheater im Land Brandenburg. Ein Drittel aller
eigenen Veranstaltungen 2016 des Hans Otto Theaters, nämlich 225, richtete sich an Kinder und Jugendliche. Die Abozahlen des Theaters im Kinder- und Jugendbereich liegen
kontinuierlich hoch, mit einer seit Jahren steigenden Tendenz. 2016 nutzten über 8.880
Abonnenten die Angebote für junge Zuschauer. Jeder von ihnen kam drei bzw. vier Mal
im Jahr ins Theater – eine Gesamtzahl von fast 28.400 Theaterbesuchen allein in den
Abonnements.
In der Spielzeit 2017/2018 laden wir wieder zu sechs neuen Inszenierungen und einem
reichen theaterpädagogischen Angebot für Kinder und Jugendliche ein. Den Auftakt
macht das neue Kinderstück »Dicke Sternschnuppe« (6+) von Julia Penner, eine warmherzige Geschichte über Abschied und Trauer, Außenseitertum und Freundschaft. Regie
führt Robert Neumann, der in Potsdam u. a. bereits die Uraufführung »Asip und Jenny«
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auf die Bühne gebracht hat. In »Agent im Spiel« (9+) erzählt der kanadische Jugendautor David S. Craig von dem Jungen Daniel, der immerzu umziehen muss. Freunde
kann er so natürlich keine kennenlernen, deshalb erfindet er sich welche. Doch diesmal
könnte es anders kommen, wenn es Daniel gelingt, seine Chance zu ergreifen …
Die Regisseurin Aurelina Bücher (»Auf Eis«) inszeniert dieses Kinderstück über
Freundschaft und ihre Kosten – und über eine Ankunft im Leben. Zu Weihnachten
können sich Kinder und Familien auf »Der Zauberer von Oz« (6+) von L. Frank Baum
freuen. Kerstin Kusch bringt den Märchenklassiker um das Mädchen Dorothy und
deren drei Freunde Vogelscheuche, Löwe und Blechmann neu auf die Bühne. Mit »In
einem tiefen, dunklen Wald« (6+) hat der bekannte Kinderautor Paul Maar ein modernes Märchen mit Witz und kömödiantischem Temperament geschrieben: Gleich zwei
Prinzessinnen machen sich darin auf, ihr Glück zu finden. Doch während die eine sich
einen Diener für die ganze Arbeit mitnimmt, schnallt sich die andere selbst das Schwert
um … Marita Erxleben bringt dieses Familienstück für alle ab sechs Jahren im Februar
2018 auf die Bühne.
Wie Jugendliche sich radikalisieren, erkundet das neue Jugendstück »Nadia« (13+) von
Daniel van Klaveren. Darin suchen die Freundinnen Nadia und Anna auf unterschiedliche Weise nach Orientierung in ihrem Leben: Während Anna in eine Disco-Welt
abtaucht, beginnt Nadia mit dem jungen Brahim zu chatten, der ihr Sinn, Heimat und
Glück im Kalifat verspricht. Das Stück entstand 2016 in einem Kooperationsprojekt
mehrerer europäischer Partnerbühnen. Kerstin Kusch inszeniert es, ebenfalls im Februar 2018, für das Potsdamer Publikum.
Besonderes für Familien
Unsere Kinder-, Jugend- und Familienstücke werden ergänzt durch besondere Angebote
für die ganze Familie. Dazu gehört natürlich unser »Großes Theaterfest« zur Eröffnung
der neuen Spielzeit, mit einem vielfältigen Programm vor und hinter den Kulissen. Fortgeführt wird auch 2017/2018 unsere beliebte monatliche Sonntagslesereihe »Na sowas?
Kindergeschichten für Groß und Klein«, bei der die Schauspieler unseres Ensembles
ihre ganz persönlichen Lieblingskinderbücher vorstellen. Auch zu besonderen Tagen im
Jahr laden wir zu Schauspielerlesungen für die ganze Familie vor: So können sich Groß
und Klein zur Adventszeit u. a. auf »Das Gespenst von Canterville« von Oscar Wilde
und »Die Weihnachtsgans Auguste« von Friedrich Wolf freuen.
Kulturelle Bildung
Kulturelle Bildung wird am Hans Otto Theater groß geschrieben. Komplettiert wird der
Spielplan des Theaters für junge Zuschauer auch in der neuen Spielzeit durch Produktionen des Theaterjugendclubs. Der »Jugendclub HOT« bietet jungen Menschen
zwischen 12 und 26 Jahren Gelegenheit, sich selbst im Theatermachen auszuprobieren.
Dabei erlernen sie die Kulturtechnik Theater und erwerben die Fähigkeit, sich sozial
verantwortlich zu positionieren. Ein Höhepunkt der Jugendclubsaison 2016/2017 war
die Einladung des Projekts »flucht nach vorn« zur Bundestagung Theaterpädagogik
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2016 zum Thema »Theaterarbeit mit Geflüchteten«. Als Leuchtturmprojekt wurde die
Szenencollage, in der sich 27 junge Menschen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan,
Gambia und Mauretanien mit den brisanten Fragen von Flucht und Migration auseinandersetzten, dort gezeigt.
Auch in der Spielzeit 2017/2018 machen wir wieder ein reiches theaterpädagogisches
Angebot, das Kindern und Jugendlichen Einblick in künstlerische Prozesse bietet. Die
Theaterbesuche der jungen Zuschauer werden vor- und nachbereitend betreut. Mehr als
45 Programme führten die beiden Theaterpädagoginnen Kerstin Kusch und Manuela
Gerlach 2016 durch; erreicht wurden damit um die 1.100 Schülerinnen und Schüler aus
Potsdam und der Region. Vielfältige Partnerschaften und intensive Kooperationen mit
Bildungsinstitutionen und Schulen stehen im Zentrum der Vermittlungsarbeit am
Hans Otto Theater. Fortgeführt wird in der neuen Saison auch die Initiative »TheaterScouts« in Kooperation mit Studierenden Potsdamer und Berliner Hochschulen. Im
Zentrum dieser Arbeit stehen die Entwicklung des kulturellen Bewusstseins der Studenten und ihres Interesses am Theater.
Im Herbst 2017 wird das Hans Otto Theater Gastgeber für den »33. Bundeswettbewerb
Schultheater der Länder«, das Festival des Bundesverbandes Theater in Schulen, sein.
Das Schultheater der Länder (SDL) ist das größte Schultheaterfestival in Europa. Es
präsentiert als bundesweiter künstlerischer Wettbewerb vom 17. bis 23. September die
Vielfalt von Schultheater aller Schulstufen und Schulformen aus allen sechzehn Bundesländern. Am Festival beteiligen sich rund 300 Schüler und 150 Theaterlehrer und
Theaterpädagogen sowie zahlreiche Werkstattleiter und Referenten. Das Festival zeigt
beispielhaftes Schultheater, das durch seine ästhetische Vielfalt impulsgebend für die
schulische Praxis ist. Der thematische Schwerpunkt lautet 2017 »Theater.Film«. Im
Rahmen der zeitgleich stattfindenden Fachtagung wird das Festivalthema auch wissenschaftlich beleuchtet und in Workshops und Fachforen didaktisch vertieft.
Darüber hinaus lädt das Hans Otto Theater freie Projekte der kulturellen Bildung ein
und kooperiert bei den Produktionen, u. a. in der traditionellen großen BühnenKoproduktion mit der Ballettschule Marita Erxleben und dem »Spaß am Tanz« e. V.
Noch in dieser Spielzeit kommt das Kinderballett »Wie der Rabe das Licht brachte« für
alle ab 4 Jahren im Hans Otto Theater zur Premiere.
Ebenfalls fortgeführt wird das Angebot TamiDos – Theateraufführungen mit Gebärdendolmetschern, das 2016 sein 20-jähriges Jubiläum feierte. Seit 1996 öffnet das
Potsdamer Theater in einem bundesweit einmaligen Programm auch tauben und hörbehinderten Menschen ein Tor zur Bühnenkunst, indem ausgewählte Inszenierungen
für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in Gebärdensprache übersetzt werden. Dabei
stehen die Dolmetscher mit auf der Bühne und ermöglichen so ein inklusives Kulturerlebnis. Im Sinne der kulturellen Bildung liegt dem Hans Otto Theater auch die Vermittlung der Theaterstoffe und der inszenatorischen Ansätze am Herzen. Dazu dienen
u. a. regelmäßige Stück-Einführungen und Publikumsgespräche durch die Dramaturgen
vor den Abendvorstellungen im Neuen Theater und in der Reithalle sowie in den Verbundgastspielorten Frankfurt/Oder und Brandenburg.
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Neu im Ensemble
Als neue Ensemblemitglieder begrüßen wir Katrin Hauptmann, Marie Fischer und
Arne Lenk. Katrin Hauptmann stellt sich bereits im Juni 2017 in der Premiere »Der Tod
und das Mädchen« von Ariel Dorfman (Regie: Christian von Treskow) dem Potsdamer
Publikum vor. Sie studierte Schauspiel am Landeskonservatorium Klagenfurt und war
von 2009 bis 2014 festes Ensemblemitglied am Vorarlberger Landestheater. 2010 und
2013 wurde sie mit dem Förderpreis der östereichischen Bundesländer Vorarlberg und
Kärnten ausgezeichnet. Von 2014 bis 2016 war sie fest am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Darüber hinaus gastierte sie u. a. am Theater Lübeck und am Schauspiel Frankfurt und
arbeitete für den Hörfunk. Marie Fischer, geboren 1993 in Berlin, ist Schauspielabsolventin der Otto-Falckenberg-Schule in München. Bereits während des Studiums war sie
u. a. am Residenztheater München und an den Münchner Kammerspielen zu sehen. Sie
gibt ihr Potsdam-Debüt in der Eröffnungsproduktion 2017/2018 »Das Wasser im Meer«
von Christoph Nußbaumeder. Arne Lenk, 1979 geboren in Hamburg, absolvierte seine
Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Erste Engagements führten ihn nach Bochum, Wuppertal und Oberhausen. Von 2006 bis 2013 war
er festes Ensemblemitglied am Theater Bonn. Danach ging er für zwei Jahre ans Theater
Bielefeld und wechselte 2015 ans Theater Bern.
Kooperation und Vernetzung
Als Stadttheater der Landeshauptstadt Potsdam setzen wir auf eine konstruktive und
vielfältige Zusammenarbeit mit den verschiedensten Institutionen und Partnern in der
Stadt und Region. Zu den wichtigen Initiativen zählt das 24-Stunden-Fest »Stadt für
eine Nacht« unter Mitwirkung von Kreativen und Aktiven aus Kunst, Wissenschaft, Gewerbe und sozialen Projekten. Es zählen dazu auch u. a. das jährliche »Große Theaterfest« zum Spielzeitauftakt, das Sommer-Open-Air im denkmalgeschützten Gasometer
am Neuen Theater und die Festivalprojekte »Wildwuchs. Junge Texte für das Theater«
in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin und »Scenic Reading. Junge Text
für Film und TV« in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf«.
Innerhalb des Theaterverbundes gastiert das Hans Otto Theater mit den Hauptwerken
der Saison in der Stadt Frankfurt (Oder); auch in Brandenburg an der Havel lädt das
Ensemble aus Potsdam regelmäßig zu Gastspielen aus dem Jahresprogramm ein. 44 Mal
war das Hans Otto Theater 2016 mit seinen Stücken in den beiden Städten zu Gast.
Auch in der neuen Spielzeit wird das Hans Otto Theater seine lokalen und regionalen
Netzwerke pflegen und ausbauen. Kooperationen unterhält es mit dem Staatstheater
Cottbus, dem Kleistforum Frankfurt (Oder), dem Nikolaisaal Potsdam, der Kammerakademie Potsdam, der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam, dem
Potsdam Museum, dem T-Werk (»Unidram«), der »Fabrik« Potsdam (»Potsdamer
Tanztage«), dem »Spaß am Tanz« e. V., dem »Literaturladen Wist«, der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, mit Potsdamer und Brandenburger Ehrenamtsagenturen u. v. a.
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Unsere Partner
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Premieren 2017-2018
Das Wasser im Meer
Unterleuten von Juli Zeh
von Christoph Nussbaumeder
In einer Fassung für das Hans Otto Theater
Deutsche Erstaufführung in einer Neufassung
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 19. Januar 2018
Regie Stefan Otteni Premiere 15. September 2017
Spielort Neues Theater
Spielort Neues Theater
Prinz Friedrich von Homburg
Verbrechen und Strafe
von Fjodor Dostojewski
von Heinrich von Kleist
Regie Alexander Nerlich Premiere 2. Februar 2018
Regie Alexander Charim Premiere 7. Oktober 2017
Spielort Neues Theater
Spielort Neues Theater
Elias Potsdamer Winteroper 2017
Europa
von soeren Voima
von Felix Mendelssohn Bartholdy
Nach Sophokles und Euripides
Szenisches Oratorium
Regie Christian Weise Premiere 23. März 2018
Musikalische Leitung Titus Engel
Spielort Neues Theater
Regie Andreas Bode Premiere 23. November 2017
Spielort Friedenskirche Sanssouci
Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam
Die Netzwelt
von Jennifer Haley
Regie Alexander Nerlich Premiere 24. November 2017
Spielort Reithalle
Rio Reiser.
König von Deutschland
von Heiner Kondschak
Good People (Mittelschichtblues)
von David Lindsay-Abaire
Deutsche Erstaufführung
Regie Elias Perrig Premiere 7. April 2018
Spielort Neues Theater
Heilig Abend
von Daniel Kehlmann
Regie Andreas Rehschuh Premiere 12. April 2018
Spielort Reithalle
Musikalische Leitung Juan Garcia Regie Frank Leo
Der Sturm
Schröder Premiere 25. November 2017
von William Shakespeare
Spielort Neues Theater
Regie Tobias Wellemeyer Premiere 18. Mai 2018
Skizze eines Sommers
Spielort Neues Theater
von André Kubiczek
Effi Briest Sommer-Open-Air
Uraufführung
von Theodor Fontane
Regie Niklas Ritter Premiere 9. Dezember 2017
Regie Christian von Treskow Premiere 8. Juni 2018
Spielort Reithalle
Spielort Gasometer
Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg
»Konrad Wolf«
Ziemlich beste Freunde
von Éric Toledano und
olivier Nakache
Wildwuchs Junge Texte fürs Theater
festival
Gemeinschaftsprojekt mit der
Universität der Künste Berlin
wann 17. und 18. Februar 2018 wo Reithalle
Regie Annette Pullen Premiere 12. Januar 2018
Spielort Reithalle
11
Scenic Reading Junge Texte
für Film und TV
Gemeinschaftsprojekt mit der
Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf«
wann Juni 2017 wo Reithalle Forum
Familiengeschäfte
von Alan ayckbourn
Regie Tobias Wellemeyer Spielort Neues Theater
Terror
von Ferdinand von Schirach
Regie Andreas Rehschuh Spielort Reithalle
Repertoire
Ein seltsames Paar
von Neil Simon
Regie Niklas Ritter Spielort Neues Theater
Die Stunde da wir nichts
voneinander wußten
von Peter Handke
Die Wiedervereinigung der
beiden Koreas
von Joël Pommerat
Regie Stefan Otteni Spielort Neues Theater
Ein Sommernachtstraum
von william shakespeare
Regie Kerstin Kusch Spielort Neues Theater
Regie Alexander Nerlich Spielort Neues Theater
»Kunst«
Kooperation mit dem Kleist Forum Frankfurt (Oder)
von Yasmina Reza
Der Tod und das Mädchen
Regie Tobias Wellemeyer Spielort Neues Theater
von Ariel Dorfman
Juckreiz in der Seele Liederabend
Regie Christian von Treskow spielort Reithalle
Musikalische Leitung Reinmar Henschke
Dogville
Spielort Reithalle Forum
von Lars von Trier
Tschick
Regie Christoph Mehler Spielort Neues Theater
von Wolfgang Herrndorf
Abend über Potsdam
Regie Sascha Hawemann Spielort Reithalle
von Lutz Hübner /
Ko-Autorin Sarah Nemitz
Frau Müller muss weg
Uraufführung
Regie Isabel Osthues Spielort Reithalle
Regie Isabel Osthues Spielort Neues Theater
von Lutz Hübner
von Gotthold Ephraim Lessing
My Fair Lady Musical
von Alan J. Lerner und
Frederick Loewe
Regie Tobias Wellemeyer Spielort Neues Theater
Musikalische Leitung Ludger Nowak
Nathan der Weise
Das goldene Vlies
Regie Nico Rabenald spielort Neues Theater
von Franz Grillparzer
Regie Alexander Nerlich Spielort Neues Theater
Die schönen Dinge
von virginie despentes
Uraufführung
Regie Wojtek Klemm Spielort Reithalle
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Stücke für junge Zuschauer
Premieren
Repertoire
Dicke Sternschnuppe (6+)
Wie man unsterblich wird (13+)
von Julia Penner und andreas Wrosch
von Sally Nicholls
Regie Robert Neumann Premiere 7. September 2017
Regie Fabian Gerhardt Spielort Reithalle
Spielort Reithalle
Agent im Spiel (9+)
Schnickschnack und Schnuck
auf der Jagd nach der Liebe (6+)
von David S. Craig
von Jörg Isermeyer
Regie Aurelina Bücher Premiere 5. Oktober 2017
Regie Marita Erxleben Spielort Reithalle
Spielort Reithalle
Weihnachtsmärchen
Der Zauberer von Oz (6+)
Wenn Pinguine fliegen (9+)
von Sarah Trilsch
Uraufführung
von L. Frank Baum
Fassung von Alexander de Montléart/
Renier Baaken
Regie Kerstin Kusch Spielort Reithalle
Regie Kerstin Kusch Premiere 9. November 2017
von Petra Wüllenweber
Spielort Neues Theater
Regie Aurelina Bücher Spielort Reithalle
Auf Eis (13+)
Ziemlich beste Freunde (13+)
von Éric Toledano und
olivier Nakache
Regie Annette Pullen Premiere 12. Januar 2018
Spielort Reithalle
In einem tiefen,
dunklen Wald (6+)
von Paul Maar/Theater Pfütze
Regie Marita Erxleben Premiere 13. Februar 2018
Spielort Reithalle
Nadia (13+)
von DaniËl van Klaveren
Regie Kerstin Kusch Premiere 27. Februar 2018
Spielort Reithalle
13
Reihen
außerdem
Stadt der Zukunft
Großes Theaterfest
Programmreihe mit Kunst, Diskurs und Begegnung
zum Auftakt der Spielzeit
Märkische Leselust
Lesereihe des Hans Otto Theaters
Sonntag um 11
Matineen-Reihe zu unseren Premieren
Na sowas?
am 9. September 2017
33. Bundeswettbewerb
Schultheater der Länder 2017
»Theater.Film«
Festival des Bundesverbandes Theater in Schulen
vom 17. bis 23. September 2017
Kindergeschichten für Groß und Klein
Lehrertag
Lesesonntag für die ganze Familie
am 14. Oktober 2017
Das Gespenst von Canterville
Adventslesung
von Oscar Wilde
am 10. Dezember 2017
Die Weihnachtsgans Auguste
Adventslesung
von Friedrich Wolf
am 17. Dezember 2017
Kinderballett der Dance Company und
Tanzakademie Marita Erxleben
Koproduktion mit der Tanzakademie Marita Erxleben
und dem Verein »Spaß am Tanz e. V.«
Premiere am 22. Juni 2018
Stadt für eine Nacht
24-Stunden-Schiffbauergassefest
am 30. Juni/1. Juli 2018
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