Übungen zur Physik II (Elektrodynamik) SS 05 11. Übungsblatt 30.06.2005 Bearbeitung bis Mi. 6.07.2005 Aufgabe 1. Lorentzkraft (2+4) Ein Stab mit der Masse m und dem Ohmschen Widerstand R kann sich reibungsfrei auf zwei parallelen Schienen bewegen. Zwischen den Schienen , die den Abstand l besitzen , herrsche ein senkrechtes, homogenes Magnetfeld B . Durch Schließen des Schalters S werde eine Spannungsquelle mit der Spannung U0 zwischen den Schienen angeschlossen. Die Schienen haben keinen Widerstand. a) Berechnen Sie die Kraft auf den Stab als Funktion des Stromes I durch den Stab. Der Strom fließt von Plus nach negativ , das Magnetfeld zeigt nach oben. Nach der Rechten Handregel wirkt die Lorentz-Kraft nach rechts, also von den Kontaktstellen weg. FL = q(v × B) = q ⋅ v ⋅ B v= da B senkrecht auf v steht . Mit I ρ⋅A ρ= und FL = q q folgt l⋅A I ⋅l ⋅ A B = I ⋅l ⋅ B q⋅ A b) Bestimmen Sie unter Berücksichtigung der Induktion die Geschwindigkeit vs(t) des Stabs. Zeigen Sie, dass eine konstante Endgeschwindigkeit ve für t ∞ erreicht wird. Welcher Strom Ie fließt dann? Hinweis: Gehen Sie von der Bewegungsgleichung F = mv& aus. FL = U U − U ind ⋅l ⋅ B = 0 ⋅ l ⋅ B = m ⋅ v& R R r r & = − d Bdf U ind = −Φ dt ∫ Wegen der Geometrie ist B und F unabhängig voneinander, das Integral vereinfach sich dann zu : U ind = − d dx ( BF ) = − Bl = − Blv dt dt einsetzen in die Lorentzkraft: 1 l⋅B (U 0 − B ⋅ l ⋅ v) = m ⋅ v& R l⋅B l⋅B v& + B ⋅l ⋅v − U0 = 0 m⋅R m⋅R FL = Dies ist eine DGL 1.Ordnung mit konstanten. Mit der AWP v(0)=0 und Trennung der Veränderlichen folgt: U0 B 2l 2 v(t ) = (1 − exp( t )) lB m⋅R Für t ∞ folgt ve = Ie = U0 lB Ue 1 U 1 = (U 0 − B ⋅ l ⋅ ve ) = (U 0 − B ⋅ l ⋅ 0 ) = 0 R R R l⋅B Da es keine Reibung gibt , kann für v= const. Keine Kraft wirken. Augabe 2. Feldspule und Induktion (2+2+2+2) In einer zylindrische Feldspule, mit Länge l und der Windungszahl N1 die von einem Strom I1 durchflossen wird, befindet sich eine Induktionsspule. Die Induktionsspule hat die Windungszahl N2 und einer Windungsfläche A2. In beiden Spulen befindet sich Luft. a) Wie groß ist der magnetisches Fluss in der Induktionsspule , wenn die Spule ruht und der Strom I1 konstant ist. Die Feldspule erzeugt ein homogenes und konstantes Feld . Dieses steht senkrecht auf der Fläche der Induktionsspule. r r A Φ 2 = ∫ Bdf = B1 A2 = µ 0 N1 I 0 2 = 6,28 ⋅ 10 −7 Wb l1 b) Berechnen Sie die Gegeninduktivität M der Anordnung. dI U 2,indu = − M 0 dt Der Gleichung ist zu entnehmen, dass die Spannung aufgrund einer Stromänderung erfolgt. Die Änderung des Fluss der Feldspule erzeugt in jeder der N2 Wicklungen der Induktionsspule die Spannung U0 = − 2 dΦ 2 dt Für die Gesamtspannung gilt dann: dΦ 2 A dI = − µ 0 N1 N 2 2 1 dt l1 dt U 2,indu = − N 2 M = µ 0 N1 N 2 A2 = 5,02 µH l1 c) Bestimmen Sie die Induktionsspannung U2,indu in Abhängigkeit der Zeit. Wenn gilt: I1(t)=I0e-t/τ Hier setzen wir den Strom in das Ergebnis von b) ein: d M U 2,indu = −M I 0 exp(− t ) = I 0 exp(− t ) τ τ dt τ U 0,indu = M τ I 0 = 3,06mV d) Sei I1 =I0 wieder konstant . Berechnen Sie die induzierte effektive Stromstärke I2,eff , wenn die Induktionsspule um die Symmetrie Achse S mit der Drehfrequenz f rotiert. Der Widerstand der Induktionsspule sei R2 Bn = B1 cos(ω ⋅ t ) mit ω = 2π ⋅ f Φ 2 = Bn A2 = µ 0 N1 I 0 U 2,indu = − N 2 A2 cos(ω ⋅ t ) l1 dΦ 2 = ω ⋅ M ⋅ I 0 sin (ω ⋅ t ) dt Es liegt also eine Wechselspannung vor. Die Effektivwert der Spannung und des Stroms sind somit U indu ,eff = U indu ,eff = ω ⋅ M ⋅ I0 2 ω ⋅ M ⋅ I0 2 ⋅ R2 Aufgabe 3. Spule(2) 3 = 22,3mA Integration über den gezeigten geschlossen Weg mit den Ampereschen Gesetzes. Die Teile des Pfades außerhalb der Spule trägt nicht bei, da B = 0. Die beiden Seitenstrecken sind betragsmäßig gleich, haben aber Unterschiedliche Vorzeichen wegen der Integrationsrichtung. Der einzige Beitrag stammt von dem Teil der parallel zum Magnetfeld ist: r r B ∫ ⋅ ds = B ⋅ L = µ 0 ∑ I =µ 0 NI C B = µ0n ⋅ I Wobei N die Wicklungen sind die vom Pfad eingeschlossen sind. Aufgabe 4. Koaxial Kabel (3) Bestimmen die Induktion pro Länge l eines Koaxial Kabels dessen innere Leiter den Radius r1 und der äußere den Radius r2 hat. Nehmen Sie dazu an, dass die Leiter dünne Hohlzylinder seinen und mit Luft gefüllt. Die Leiter tragen gleiche gegengesetzte Ströme. Wir bestimmen den magnetischen Fluss ΦB. Für das Magnetfeld des inneren Leiters gilt: B= µ0 I 2π ⋅ r Der Fluss durch eine Fläche der Länge l und der Breite dr. dΦ B = B(l ⋅ dr ) = µ0 I l ⋅ dr 2π ⋅ r Der Gesamte Fluss ist dann: r2 µ I dr µ 0 I r Φ B = ∫ dΦ B = 0 l ∫ = l ln 2 2π r r 2π r1 1 Da die Ströme in den Leiter entgegngesetzt gleich sind, haben wir nur eine Schleife. 4 Die Selbstinduktion ist dann L= Φ B µ 0l r2 = ln I 2π r1 Für die Induktion pro Länge folgt dann: L µ 0 r2 = ln l 2π r1 Aufgabe 5. LR- Schaltung (1+1+1+1+1) Ein Widerstand R, 30 Ω, und eine Spule L, 220 mH , seine in Reihe geschaltet. Zum Zeitpunkt t=0 wird eine 12V Batterie an die Schaltung angeschlossen. Man berechne: a) den Strom zum Zeitpunkt t=0 Der Strom ist I = 0. Da die Induktion der Spule dem Strom entgegenwirkt. b) die Zeitkonstante τ τ =L/R=7,3 ms c) den maximalen Strom Der maximale Strom fließt nach t ∞ . Imax = U/R= 0,4 A d) die Zeit bis der Strom auf die Hälfte des Maximums angestiegen ist. -t/τ Es gilt I = Imax(1-e ) : ½ = (1-e-t/τ) t = τln2 = 5,0 ms e) Wie groß ist die Energieänderung ist im Feld im Fall d) W = 1 dI dW L ⋅ I 12/ 2 = LI1 / 2 ⋅ 1 / 2 2 dt dt Es gilt : L dI + RI = U dt (DGL) Daraus folgt: dI dW = I1/ 2 ⋅ L 1/ 2 = I1/ 2 (U − IR) = 1,2W dt dt 5 6