Entrepreneurship-Kurs für Berufsschullernende Erläuterungen zu den Foliensätzen Nuria del Rey, Dr. Susan Müller, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz Oser, Prof. Dr. Thierry Volery Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen .......................................................................... 3 M2 Inspiration ........................................................................................................................ 22 M3 Know-how Toolbox ........................................................................................................ 23 M3.1 Einführung Jungunternehmende ...................................................................................... 23 M3.2 Produktentwicklung ......................................................................................................... 36 M3.3 Businessplanning ............................................................................................................. 56 M3.4 Strategie und Geschäftsmodell ........................................................................................ 67 M3.5 Marketing ......................................................................................................................... 80 M3.6 Finanzen ........................................................................................................................... 97 M3.7 Recht .............................................................................................................................. 120 4. M4: Entwicklung eines Geschäftskonzepts ......................................................................... 134 Handbuch für Dozenten Seite 3 1. M1 Von der Idee zum eigenen Unternehmen Das Modul M1 kann im Rahmen eines ein- oder zweitägigen Workshops durchgeführt werden. Untenstehend wird die zweitägige Version beschrieben. Beim eintägigen Workshop werden Inhalte gekürzt. Lernziele 1. Die TN kennen den Ablauf der Intervention. 2. Die TN kennen und verstehen die einzelnen Phasen eines Business Idea Jams. 3. Die TN verstehen wie die beiden Jungunternehmer Christian Groß und Florian Deja das Unternehmen „Die Schrippe GbR“ aufgebaut haben. 4. Die TN verstehen, dass Handel dazu führen kann, dass die Handelspartner mit dem Ergebnis zufriedener sind. Inhalte Spielerischer Einstieg in die Thematik mit dem Handelsspiel und/oder Ultimatumspiel. Ein Video über eine Gründung von jungen Berlinern dient als „Worked-out Example“, das den TN den Gründungsprozess insgesamt vor Augen führt. Im Rahmen eines „Business Idea Jam“ durchlaufen die Teilnehmer dann die verschiedene Phasen einer Gründung: Ideengenerierung, Ideenbewertung, Ideenauswahl, Ideenentwicklung, Ideenpräsentation, Erstellen eines MiniBusinessplans. Methoden zur Wissensvermittlung Spiele, Worked-out Example, Business Idea Jam (Entwicklung eigener Ideen). Die TN erhalten damit innerhalb von ein bis zwei Tagen einen guten Überblick über das gesamte Thema. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 4 Ablauf: Phase 1 – Einführung Tag 1 Zeit Ziel Material Handlungsablauf 150 Minuten (inkl. 20 Minuten Pausen) TN lernen sich kennen, erhalten einen Überblick über die Veranstaltung und sollen auf das Entrepreneurship Programm eingestimmt werden PowerPoint-Folien und 10-Franken-Scheine - Ultimatumspiel: TN spielen das Ultimatumspiel und reflektieren über ihre Erfahrungen - Das Programm wird im Überblick vorgestellt - TN füllen den Ex Ante-Fragebogen für die Evaluation aus - Vorstellungsrunde - Die TN teilen sich in Zweierteams auf. - Jeweils zwei Zweierteams spielen zusammen. - Mithilfe einer Münze entscheiden die beiden Teams darüber, wer das «Entscheiderteam» und wer das «Empfängerteam» ist. Die Spielregeln werden erklärt Alle «Entscheiderteams» erhalten 10 CHF und dürfen festlegen, wie sie die 10 CHF mit dem «Empfängerteam» teilen möchten. Das «Empfängerteam» kann die Entscheidung entweder annehmen oder ablehnen. Die Höhe kann es jedoch nicht mitbestimmen. Lehnt das «Empfängerteam» das Angebot ab, gehen beide Gruppen leer aus. Reflexionsphase Nachdem alle Teams gespielt haben, berichten die Gruppen im Plenum über ihre Erfahrungen: Wie haben sie das Geld aufgeteilt? Wer hat abgelehnt, wer angenommen? Was waren die Gründe dafür? Die Aufteilungen der einzelnen Gruppen werden an der Tafel visualisiert. Es soll diskutiert werden, was sich die «Entscheiderteams» gedacht haben, was ihre Entscheidung beeinflusst hat und was in den «Empfängergruppen» vorging, wie sie sich gefühlt haben. Mit diesem Experiment soll gezeigt werden, dass wirtschaftliche Entscheidungen nicht nur rational Handbuch für Dozenten geprägt sind. So wird es «Empfängerteams» geben, die einen Betrag abgelehnt haben, weil sie ihn als nicht fair empfunden haben. Wären sie jedoch rein ökonomisch vorgegangen, hätten sie jeden Betrag, und sei er auch noch so klein, annehmen müssen. Gerechtigkeitsvorstellungen prallen hier mit ökonomischen Gewinnvorstellungen zusammen (vgl. dazu die interessanten Untersuchungen von Fehr, 2012). - „Ihr Programm im Überblick“ - Den TN wird ein Überblick über das Gesamtprogramm vermittelt. - Betonen, dass das Ziel der Intervention darin besteht ein fertiges Geschäftskonzept zu erstellen. - Die TN sollen damit auf das Programm eingestimmt werden Seite 5 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Dozent gibt TN Hintergrundinformationen zum Pilotprojekt und zur Evaluation. - Anschliessend werden die Ex-Ante Fragebögen verteilt und von den TN ausgefüllt. - Die TN werden darauf hingewiesen wie wichtig es ist, dass sie nicht nur den ersten sondern auch den zweiten und dritten Fragebogen (pre-post-post-Design) ausfüllen und wir alle drei Fragebögen einander zuordnen können. Seite 6 Handbuch für Dozenten - Vorstellungsrunde - Damit sich die TN untereinander kennenlernen können, wird eine Vorstellungsrunde durchgeführt Seite 7 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 8 Ablauf: Phase 2 - Worked-Out Example Zeit 75 Minuten Ziel Die TN erhalten anhand eines Beispiels einen Überblick über den Gründungsprozess: Von der Idee bis zur Implementierung eines Geschäftskonzepts. Material - Arbeitsblatt M1.1 Video von Jungunternehmer aus der Sendung Plan b „Die Brötchenschmierer“ (www.dieschrippe.com) DVD steht zur Verfügung Handlungsablauf - Kurze Einführung zu dem Unternehmen „Die Schrippe“ Arbeitsblatt verteilen Video anschauen und Arbeitsblatt ausfüllen lassen Diskussion der Ergebnisse - Dozent erklärt kurz um welches Unternehmen es sich handelt: Um Berlins ersten mobilen Schrippen-Dealer (=mobiler Brötchenverkauf). - Die Gründer sind sehr jung und müssen mit sämtlichen Schwierigkeiten fertig werden, denen sich Gründungsunternehmen stellen müssen. - Dozent stellt das Arbeitsblatt M1.1 vor. Ggf. werden Fragen der TN geklärt Handbuch für Dozenten - Die TN erhalten das Arbeitsblatts M1.1 - Das Video wird angeschaut und die TN füllen dabei bzw. im Anschluss danach das Arbeitsblatt aus. - Anschliessend werden die Ergebnisse diskutiert. Seite 9 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 10 Ablauf: Phase 3 - Business Idea Jams Teil I Zeit 170 Minuten, inkl. Pausen Ziel Nachdem die TN am Beispiel „Die SCHRIPPE“ gesehen haben, wie eine Idee entwickelt und umgesetzt werden kann, haben sie nun anderthalb Tage Zeit im Rahmen eines Business Idea Jams eigene Geschäftsideen zu entwickeln. Am Ende des ersten Tages haben die TN bereits eine Menge Ideen entwickelt und die Ideen ausgewählt, die am folgenden Tag weiterentwickeln werden. Material - Moderationskoffer und Pinnwände Flipchart Klebepunkte Handlungsablauf - Ideengenerierung: Mit Hilfe von zwei Kreativitätsmethoden werden Ideen generiert. Zudem haben die TN die Möglichkeit eigene Ideen in den Ideenpool einzubringen. Ideenbewertung: Es wird diskutiert was eine gute Idee ausmacht und Kriterien zur Ideenbewertung gesammelt. Ideenauswahl: Die TN können die Ideen, die ihnen am besten gefallen und an denen sie am folgenden Tag weiterarbeiten möchten, auswählen. Am Ende des ersten Tages zeigt der Dozent den TN zudem zur Inspiration Produkte, die von Schülerunternehmen kreiert wurden. - - Überblick über den Ablauf des Business Idea Jams geben. - Es werden fünf Phasen durchlaufen. - Ziel des Business Idea Jams: Am Ende des zweiten Tages haben alle Teams eigene Geschäftsideen entwickelt und einen Mini-Businessplan für die Ideen erstellt und präsentiert. Schritt 1: Ideengenerierung - Dozent erklärt, dass es generell viele Auslöser und Methoden für neue Geschäftsideen gibt. Ideen entstehen in der Freizeit, bei Gesprächen mit anderen, am Arbeitsplatz. - Aber es gibt eben auch die Möglichkeit Kreativitätsmethoden zu nutzen. Letztlich soll damit der Blick geschärft werden, wie man generell zu neuen Ideen kommen kann. - Es werden die Ansätze „Trending“ und „Problemlösungen“ angewendet. Handbuch für Dozenten - Kreativitätsmethode „Trending“ - Es wird folgende Frage gestellt: Welche neuen Trends zeichnen sich ab? Um zielgerichtet nach Trends zu suchen, können bestimmte Bereiche vorgegeben werden, innerhalb derer nach Trends gesucht werden. - Trends = langfristige Entwicklungen, die sich bereits in der Realität abzeichnen. - Die TN „brainstormen“ Trends, die ihnen einfallen. - Die Trends werden auf Karten geschrieben und an eine Pinnwand geheftet. - Anschliessend werden Geschäftsideen gesucht, die von diesen Trends profitieren. - TN nennen Ideenansätze, die von den Trends profitieren. Dabei muss es sich nicht um ausgereifte Geschäftsideen handeln. Erste Ideenansätze reichen aus! - Die Ideen werden auf Karten geschrieben und an eine Pinnwand geheftet. - Die zweite Methode wird vorgestellt. Es geht darum Geschäftsideen zu entwickeln, weil man grundsätzlich mit einer Situation nicht zufrieden ist, weil man ein bestimmtes Problem lösen möchte. - Zunächst werden nur Probleme gesammelt und wiederum auf Moderationskarten gesammelt, die an die Pinnwand geheftet werden. - Anschliessend werden zu den Problemen Ideen gesammelt, die sich für eine Lösung des Problems eignen und die die Basis für eine Geschäftsidee darstellen. Seite 11 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Einige TN bringen evtl. bereits eigene Ideen mit. Diese können nun mit in den Ideenpool eingebracht werden. - Die Ideen werden auf Karten geschrieben und ebenfalls an die Pinnwände mit den Ideensammlungen gepinnt. - Für den Fall, dass in den Kreativrunden nicht genügend Ideen generiert werden, können die TN einige Ideen von der Folie mit „Back-up Ideen“ auswählen Schritt 2: Ideenbewertung - Diskussion über Kriterien, die zur Ideenbewertung herangezogen werden können. - Mögliche Kriterien werden auf einem Flipchart gesammelt. - Die TN sollen damit angeregt werden darüber nachzudenken, was eine gute von einer schlechten Idee unterscheidet. Seite 12 Handbuch für Dozenten - Die Liste kann anschliessend mit den Kriterien auf der nächsten Folie abgeglichen bzw. ergänzt werden Schritt 3: Ideenauswahl - TN erhalten jeweils fünf Klebepunkte, die sich auf die Moderationskarten mit ihren Lieblingsideen kleben sollen. - Zur Auswahl stehen sowohl die Ideen, die durch die beiden Kreativitätsmethoden generiert wurden als auch die von den TN eingebrachten Ideen. - Gruppenzuordnung - Die am besten bewerteten Ideen werden weiterbearbeitet. Die betreffenden Ideenkarten werden am Boden im Raum verteilt und die TN können sich zu ihrer bevorzugten Idee stellen. Die TN sollen sich so aufteilen, dass jede Gruppe aus 3 bis 5 TN besteht. - Eine Idee kann durchaus auch von zwei Teams weiterentwickelt werden. Seite 13 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 14 - Bevor die TN nach Hause gehen, werden zur Inspiration einige Produkte vorgestellt, die von Schülerfirmen entwickelt und hergestellt wurden. - Alle Produkte wurden von Teams entwickelt, die am Programm „Young Enterprise Switzerland“ (YES) mitgewirkt haben. Innerhalb eines Schuljahres werden in Teams Produkte entwickelt und an den Markt gebracht. - Der Accunizer sorgt dafür, das beim Aufladen des Handys das Kabel nicht mehr im Weg ist. - Das Unternehmen PNÖ3 hat aus alten Fahrradschläuchen Etuis entwickelt. PNÖ3 gehörte zu den grössten Abnehmern alter Fahrradschläuche in Zürich. - Das Unternehmen „Ecovase“ stellte kreative Vasen aus Plastik her. Die Vasen wurden mit unterschiedlichen Motiven bedruckt. Ende Tag 1 Handbuch für Dozenten Seite 15 Ablauf: Phase 3 – Einführung Tag 2 Zeit 75 Minuten Ziel TN erfahren was Unternehmertum bedeutet. Sie erfahren spielerisch, dass der freie Handel die Zufriedenheit der Marktteilnehmer erhöht. Material Päckchen mit jeweils 3 Gegenständen für alle TN Handlungsablauf - Trading Game Zusammenfassung Vortag und Ausblick auf den Tag - Spielen Sie mit den TN das Trading Game - Eine detaillierte Beschreibung findet sich auf dem Arbeitsblatt M1.4 - Jeder TN erhält eine Tüte mit drei Gegenständen. Jeder schaut in seine Tüte, zeigt jedoch den anderen nicht, was er vorgefunden hat. Anschliessend wird festgehalten wie zufrieden die TN mit den Dingen in ihrer Tüte sind. Es wird nacheinander mit Handzeichen abgefragt: Wer ist sehr zufrieden und gibt sich eine 5? Wer eine 4? usw. - Die TN legen alle Gegenstände offen auf den Tisch. Sie dürfen aufstehen und sollen nachschauen, was die anderen in ihren Tüten hatten. Anschliessend wird wiederum die Zufriedenheit abgefragt. Die Ergebnisse können an der Tafel festgehalten werden. Erläuterungen zu den Foliensätzen - In einem nächsten Schritt dürfen die TN in Gruppen mit 4 bis 6 Personen tauschen. Anschliessende wird wiederum die Zufriedenheit gemessen. - In einer letzten Runde dürfen alle mit allen tauschen. Wieder wird die Zufriedenheit gemessen. - Normalerweise ist die Zufriedenheit der Gesamtheit nach der 4. Runde am höchsten. Die Ergebnisse werden in der Gruppe diskutiert. - Kurze Zusammenfassung des Vortages, ggf. Fragen beantworten und Überblick über den Tag geben Seite 16 Handbuch für Dozenten Seite 17 Ablauf: Phase 4 – Business Idea Jam Teil II Zeit Ziel Material Handlungsablauf 360 Minuten TN entwickeln die Ideen weiter und präsentieren sie zum Schluss. TN wissen was man unter einem Geschäftsmodell versteht. - PowerPoint Folien - Flipchart-Papier und Stifte - Problemdefinition: TN überlegen sich zunächst, welches Problem sie mit ihrer Geschäftsidee lösen möchten und welchen Kundennutzen sie stiften möchten. Was mit Kundennutzen gemeint ist, wird am Beispiel von Luxusbabe.de erklärt. - Perspektivenwechsel: TN sollen die Idee / die Problemstellung aus folgenden Sichtweisen diskutieren: Kundensicht (Was ist den Kunden wichtig? Welche Funktionen möchten die Kunden haben?), technische Sicht (Was ist technisch machbar?), betriebswirtschaftliche Sicht (Wie kann man damit Geld verdienen?) - Kurzer Inputvortrag zum Thema Geschäftsmodells: Die drei wesentlichen Bestandteile eines Geschäftsmodells werden erläutert (Ertragsmodell, Architektur der Leistungserstellung, Value Proposition) - TN entwickeln für die von Ihnen ausgewählte Idee ein Geschäftsmodell - TN erstellen einen Mini-Businessplan - Die Teams präsentieren ihre Mini-Businesspläne Schritt 4: Ideenentwicklung - TN überlegen sich zunächst, welches Problem sie mit ihrer Geschäftsidee lösen möchten und welchen Kundennutzen sie stiften möchten. - Ergebnisse kann jede Gruppe auf einem Flipchart festhalten - Am Beispiel von Luxusbabe.de wird erläutert, wie man den Kundennutzen beschreiben kann („Handtaschenflatrate“ mit der Möglichkeit jeden Monate eine andere Designerhandtasche zu besitzen) Erläuterungen zu den Foliensätzen - TN sollen die Idee / die Problemstellung aus folgenden Sichtweisen diskutieren: - Kundensicht: Was ist den Kunden wichtig? Welche Funktionen möchten die Kunden haben? - Technische Sicht: Was ist technisch machbar? - Betriebswirtschaftliche Sicht: Wie kann man damit Geld verdienen? Die drei Sichtweisen werden später beim Konzept des Design Thinking, Toolbox 2, wieder aufgegriffen. - Den TN soll das Konzept des Geschäftsmodells im Überblick vermittelt werden (Details werden später in der Toolbox „Strategie und Geschäftsmodelle“ vermittelt) - Die drei wesentlichen Bestandteile eines Geschäftsmodells werden erläutert: - Ertragsmodell - Architektur der Leistungserstellung - Kundenwert (Value Proposition) Seite 18 Handbuch für Dozenten - Das Konzept „Geschäftsmodell“ wird anhand des Unternehmens „Zaunteam“ erläutert. - Zunächst wird das Unternehmen kurz vorgestellt… - …bevor dann die drei Grundkomponenten eines Geschäftsmodells anhand des Beispiels erläutert werden. Seite 19 (Das Unternehmen Zaunteam wird auch später in Toolboxen als Beispiel auftauchen.) - Aufgabe: TN erhalten 45 min. Zeit, um für die von Ihnen ausgewählte Idee ein Geschäftsmodell zu entwickeln - In einem nächsten Schritt sollen die TN einen „Mini-Businessplan“ erstellen Die Ergebnisse können auf Flipchart-Papier notiert werden Erläuterungen zu den Foliensätzen - Vorstellung des Mini-Businessplans - Produkt/Dienstleistung - Zielgruppe - Kundennutzen - Bisherige Problemlösung - Ertragsmodell - Differenzierungsmerkmal Die Struktur ist vergleichbar mit der Struktur, die später die Businessplanvorlage haben wird (es wurden einfach einige Punkte gestrichen) - Der Mini-Businessplan wird dann nochmals anhand eines Beispiels erläutert… - …bevor die TN dann 90 Minuten Zeit haben, um ihr eigenes Konzept zu erarbeiten: TN erarbeiten in Teams ihren Mini-Businessplan und der Dozent geht als Coach von Gruppe zu Gruppe. Die Ergebnisse werden auf Flipchart-Papier geschrieben. Schritt 5: Ideenpräsentation - Die einzelnen Teams präsentieren ihre Ergebnisse (jeweils 1 oder 2 Personen pro Team sollen präsentieren) - Zeitmanagement an einen TN vergeben: 5 Minuten Präsentation / 5 Minuten Feedback Seite 20 Handbuch für Dozenten Seite 21 Ablauf: Phase 5 – Abschlussphase Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten - TN erhalten die Möglichkeit sich zu den 2 Tagen zu äussern und das Erlebte nochmals zu reflektieren. - TN sollen einen guten Überblick über den Rest der Intervention erhalten. - Die Ideenbücher sollen dazu führen, dass die TN immer und überall nach Ideen „fahnden“ und diese notieren - Ideenbücher (Moleskine-Bücher) - Feedbackrunde: Was war gut? Was war weniger gut? Jeder TN soll sich äussern können - Ausblick auf den Rest der Intervention + Ideenbücher: - Es wird nochmals erläutert wie die Intervention abläuft (Inhalte, Termine, Coachings etc.) - Am Ende werden Ideenbücher (kleine Bücher mit leeren Seiten, Moleskine) verteilt. Hier sollen die TN in den nächsten Wochen Ideen eintragen, die ihnen einfallen Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 22 2. M2 Inspiration Lernziele 1. Inspiration durch Rollenmodelle Inhalte Firmenbesuche bei Unternehmern. Nach Möglichkeit sollten die Unternehmer Identifikationspotenzial bieten (Alter, ähnlicher Werdegang etc.). Wenn zwei Firmenbesuche durchgeführt werden, sollten sich die beiden besuchten Unternehmen von der Art des Geschäftsmodells unterscheiden (z.B. ein Handwerksbetrieb der aufgrund von Produktinnovationen Erfolg hat versus ein Dienstleistungsunternehmen) . Der Firmenbesuch sollte einen Vortrag des Unternehmers enthalten: - Wie kam er auf die Idee? - Die ersten Schritte - Finanzierung - Hochs und Tiefs - Wo steht er jetzt und wo möchte er hin? - Erfolgsfaktoren - Fragen der Studierenden (im Vorfeld vorbereitet) Handbuch für Dozenten Seite 23 3. M3 Know-how Toolbox M3.1 Einführung Jungunternehmende Lernziele 1. Die Teilnehmer kennen 3 wichtige Unternehmer und ihren Weg zum Unternehmer. 2. Die Teilnehmer kennen einige typische Merkmale von Unternehmern. 3. Die Teilnehmer können den Gründungsprozess eines Unternehmens anhand eines vorgestellten Beispiels grob skizzieren (Geschäftsgelegenheit erkennen (Geschäftsidee), bewerten und umsetzen) und können den Gründungsprozess auch bei neuen Beispielen nachzeichnen. D.h. die Teilnehmer wissen was Geschäftsideen sind und wie diese entstehen. Inhalte Einführung in das Thema Jungunternehmer anhand von Beispielen von bekannten erfolgreichen Unternehmern und Jungunternehmern aus der Schweiz und dem Ausland. Was sind Geschäftsideen und wie entstehen diese. Methoden zur Wissensvermittlung Powerpoint Präsentation, Videos und Texte sowie dazugehörige Arbeitsblätter , Diskussion in Kleingruppen und im Plenum - Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 24 Ablauf: Phase 1 – Wer kennt diesen Mann? Zeit 45 Minuten Ziel - Werdegang von Bill Gates aufzeigen. Bewusst machen, dass auch der grosse Bill Gates klein (und jung) angefangen hat. Den Jungunternehmer Marvin Andrä kennenlernen und sehen, wie er auf seine Idee kam, an was er alles denken muss, auf was für Probleme er stösst, wie er sie löst etc. Material Powerpoint Einführung Jungunternehmer (Folien 4-9), Text „Bill Gates letzter Arbeitstag“, Arbeitsblatt zum Text, Video zu Marvin Andrä und dazugehöriges Arbeitsblatt Handlungsablauf - Dozent projiziert die Folien zu Bill Gates und gibt Erklärungen dazu. Die Teilnehmer hören zu. Dozent verteilt den Text und das Arbeitsblatt und fordert die Teilnehmer dazu auf, den Text zu lesen und das Arbeitsblatt zu bearbeiten. Danach werden die beantworteten Fragen im Plenum diskutiert. Dozent macht Übergang zu Marvin Andrä. Danach verteilt er die Arbeitsblätter und spielt das Video zu Marvin Andrä ab. Die Teilnehmer beantworten die Fragen (allein oder zu zweit) und der Dozent sammelt die Antworten. - Frage ins Plenum: Wer kennt diesen Mann? - Spätestens jetzt, haben ihn alle erkannt. Es handelt sich um Bill Gates, den Gründer von Microsoft. - Jetzt fragen Sie sich bestimmt, was einer der erfolgreichsten Unternehmer und reichsten Männer der Welt, mit Jungunternehmertum zu tun hat. Handbuch für Dozenten - Das ist Bill Gates mit 22 Jahren. Auch er hat mal klein angefangen. - Hier sieht man ihn, als er wegen zu schnellen Fahrens verhaftet wurde. - Bitte lesen Sie den Text „Bill Gates letzter Arbeitstag“ durch und beantworten Sie die Fragen zum Text. - Arbeitsblatt M3.1.1 zu Bill Gates letztem Arbeitstag - Nachdem die Teilnehmer das Arbeitsblatt ausgefüllt haben, werden die Antworten im Plenum diskutiert. Seite 25 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Bill Gates haben wahrscheinlich alle von Ihnen gekannt. - Nun kommen wir aber zu einem Unternehmer, den Sie wahrscheinlich nicht kennen. - Sehen Sie sich das Video aufmerksam an und füllen Sie das Arbeitsblatt dazu aus. - Arbeitsblatt M3.1.2 zum Video von Marvin Andrä. - Die Teilnehmer können das Arbeitsblatt auch zu zweit ausfüllen und besprechen. Seite 26 Handbuch für Dozenten Seite 27 Ablauf: Phase 2 – Erfolgreiche Schweizer Unternehmer Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten Erfolgreiche Schweizer Unternehmer kennenlernen. Ihren Werdegang aufzeigen. Die Teilnehmer sollen selber überlegen, was sie für Unternehmer kennen. Powerpoint (Folien 10-20) - Dozent stellt 5 bekannte Schweizer Unternehmer vor, erläutert ihren Werdegang vom Nobody zum erfolgreichen Geschäftsmann. Bei Otto Ineichen erfolgt ein Exkurs zum Thema Scheitern bei Unternehmern. Aufzeigen, dass Unternehmertum nicht unbedingt zum Erfolg führt. Jedes zweite Jungunternehmen existiert nach den ersten fünf Jahren gar nicht mehr. - Dozent fragt die Teilnehmer, was für Unternehmer sie kennen (berühmte Unternehmer, Jungunternehmer, Unternehmer in ihrem Umfeld). Sie sollen kurz erklären was diese machen. - Nun haben wir einen der bekanntesten Unternehmer der Welt und einen schwäbischen Jungunternehmer kennengelernt. - Aber auch in der Schweiz gibt es einige bedeutende Unternehmer. - Hier einige Beispiele - Otto Ineichens Weg zum erfolgreichen Unternehmer - Betonen, dass er vor dem Erfolg mit Ottos Warenposten mit einer Firma bankrott ging. Er gab jedoch nicht auf und gründete eine neue Firma. - Erläutern wie Otto Ineichen mit seiner ersten Firma bankrott ging und daran fast zerbrach. - Aufzeigen, dass Unternehmertum nicht unbedingt Erfolg bedeutet und jedes zweite Unternehmen nach den ersten 5 Jahren nicht mehr existiert. - Obwohl in unserem Sprachraum Scheitern als etwas Negatives verstanden wird, muss die unternehmerische Pleite nicht die Erläuterungen zu den Foliensätzen gesellschaftliche Pleite bedeuten. Zudem muss das Scheitern des Unternehmens nicht bedeuten, dass sämtliche persönliche Finanzen aufgebraucht sind. - Aus der Grafik geht hervor, wie viele Unternehmen nach ein, zwei, drei, vier und fünf Jahre nach ihrer Gründung noch existieren. Zusätzlich zur Gesamtzahl, sieht man auch den Prozentsatz der überlebenden Jungunternehmen nach Rechtsform unterteilt. - Gesamthaft überleben nur 50% der Jungunternehmen die ersten 5 Jahre, d.h. jedes zweite geht zu Grunde. - Peter Spuhlers Weg zum erfolgreichen Unternehmer - Er hat keine Firma gegründet. Jedoch eine übernommen und zum Erfolg geführt. - In den nächsten Jahren stehen viele Familienunternehmen vor Nachfolgeproblemen, z.B. wenn die eigenen Kinder etwas anderes verfolgen und auch sonst keine potenziellen Nachfolger im Unternehmen aufgebaut wurden. Die Überlebenschancen von Unternehmen, die übernommen wurden, sind weit höher als die Überlebenschancen von Start-up Unternehmen (ca. 80% versus 50%). - Tally Weijls Weg zur erfolgreichen Unternehmerin. Seite 28 Handbuch für Dozenten - Jürg Marquards Weg zum erfolgreichen Unternehmer. - Fredy Hiestands Weg zum erfolgreichen Unternehmer. - Fragen was die Teilnehmer für Unternehmer kennen. Wenn möglich, sollen die Lernenden auch kurz sagen, was die ihnen bekannten Unternehmer machen, d.h. was ist ihre Geschäftsidee und wie kamen sie dazu. - Antworten sammeln und eventuell notieren (Wandtafel, Hellraumprojektor, Flipchart). Seite 29 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Erläutern was eine Geschäftsidee überhaupt ist. Definition von Geschäftsidee. - Es gibt verschiedene Arten, wie Geschäftsideen entstehen. Hauptsächlich kann man unterscheiden zwischen: durch Zufall/spontan, durch systematische Suchen und durch auslösende Ereignisse, wie z. B. ein Kundenproblem Seite 30 Handbuch für Dozenten Seite 31 Ablauf: Phase 3 – Schweizer Jungunternehmer Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten Teilnehmern aufzeigen, dass es in der Schweiz viele erfolgreiche Jungunternehmer gibt. Die Geschäftsidee und den Werdegang dieser Jungunternehmer aufzeigen. Powerpoint (Folien 21-30), Videos und dazugehörige Arbeitsblätter (Pascal Stoop und Corinne John), Text zu Blacksocks. - Dozent präsentiert 5 Schweizer Jungunternehmer, ihre Geschäftsidee, ihren Weg als Jungunternehmer. - Bei Dirty Hands und Breakfaster nur erzählen, bei Corinne John und Pascal Stoop Video abspielen und Arbeitsblatt verteilen, bei Samy Liechti Text über Entstehung der Geschäftsidee verteilen und lesen lassen. - Als Abschluss sollen die Teilnehmer in Kleingruppen diskutieren, was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vorgestellten Unternehmer sind. Jede Gruppe schreibt ihre Antworten auf eine Folie und präsentiert diese. Danach Diskussion im Plenum. - Übergang zu Schweizer Jungunternehmern, die mehr oder weniger am Anfang ihrer Karriere stehen. - Mit ihren Auftritten gewannen sie bereits den Prix Walo und Mark Dossenbach schaffte es mit seinen 16 Drehungen beim Reversed Elbowspin sogar ins Guinness Buch der Rekorde. - Hervorheben, dass es auch Dinge gibt, die sie weniger gerne machen und sie hart arbeiten müssen. Erläuterungen zu den Foliensätzen - Teilnehmer auffordern sich das Video über die Jungunternehmerin Corinne John aufmerksam anzuschauen. - Arbeitsblatt mit den Fragen zum Video verteilen und ausfüllen lassen. - Vor dem Abspielen des Videos kann die Folie mit den Fragen projiziert werden. - Arbeitsblatt M3.1.3 zum Video über die Jungunternehmerin Corinne John verteilen Seite 32 Handbuch für Dozenten - Verteilen des Textes über die Entstehung der Geschäftsidee von Samy Liechti. - Teilnehmer sollen Text lesen. - Es wird ihnen auffallen, dass manchmal aus alltäglichen Situationen Geschäftsideen entstehen können, indem man sieht, dass man etwas verbessern könnte. - Pascal Stoop machte mit 18 Jahren, als er noch in seiner Informatik-Lehre steckte, bei der SF-Sendung Start-up mit. - Teilnehmer sollen sich einen Ausschnitt aus dem Video anschauen und die dazugehörigen Fragen beantworten. - Verteilen des Arbeitsblatts. - Zusätzlich zum Verteilen des Arbeitsblatts, kann die Folie mit den Fragen projiziert werden. Seite 33 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Arbeitsblatt M3.1.4 zum Video über Pascal Stoop. - Die drei Studenten haben im Rahmen eines Studienprojekts eine Geschäftsidee entwickelt und haben diese auch nach dem Projekt weiterverfolgt. - Neben dem Studium führen die drei ihr Unternehmen weiter. - Bis heute beliefern die Breakfaster Bern mit Frühstück. Inzwischen haben sie ihr Angebot auch um ein Züpfe-Abo erweitert. - Teilnehmer auffordern in Kleingruppen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vorgestellten (Jung-)Unternehmer zu diskutieren. - Ihre wichtigsten Ergebnisse sollen die Gruppen auf eine Folie schreiben und dann der ganzen Gruppe/Klasse vorstellen. - Danach sollen die Ergebnisse im Plenum diskutiert werden. Seite 34 Handbuch für Dozenten - Nach Beendigung der Wissensvermittlung, soll der Dozent bei den Teilnehmern nachfragen, wie weit diese bezüglich Ideen-/ und Gruppenfindung bereits sind. - Bis zum nächsten Mal sollen die Teilnehmer wissen, mit wem sie zusammenarbeiten möchten. Im besten Fall haben die Teams bereits erste Vorstellungen über die zu entwickelnde Geschäftsidee. - Zum Schluss werden die Aufgaben für Modul 4 präsentiert. - Als Aufgabe für diese erste Toolbox sollen erste weiterführende Informationen zu den Geschäftsideen gemacht werden. Hierfür eignen sich Internetrecherchen und Gespräche mit Bekannten, Freunden und Familie. - Bis zum nächsten Mal sollen sich die Gruppen wenn möglich auf eine Geschäftsidee festlegen. Die Gruppen müssen jedoch bereits feststehen. Seite 35 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 36 M3.2 Produktentwicklung Lernziel 1. Die TN haben die Grundidee des „Design Thinking“ verstanden. 2. Die TN haben die Prinzipien des „Design Thinking“ verstanden. 3. Die TN kennen die Phasen des „Design Thinking“ (Zielsetzungen, Vorgehensweise, Inhalte der Phasen) 4. Die TN können die „Design Thinking“ Methode anwenden. Inhalte Die TN nutzen die Methode des „Design Thinking“ um das Handy oder ein anderes Produkt ihrer Wahl neu zu erfinden. Anhand des Beispiels lernen Sie die Methode des Design Thinking und dessen Besonderheiten kennen (z.B. iteratives Vorgehen, frühes Prototyping). Methoden zur Wissensvermittlung Erfahrungslernen: Die TN „erfinden“ während der Lerneinheit das Handy oder ein anderes Produkt ihrer Wahl neu. Handbuch für Dozenten Seite 37 Ablauf: Phase 1 – Produktentwicklung und Scheitern Zeit 5 Minuten Ziel Vermitteln, dass Scheitern dazugehört und sich, gerade bei innovativen Produkten, nie ganz ausschliessen lässt. Scheitern heisst aber immer auch Lernen was im Markt funktioniert und was nicht funktioniert. Material Folien Handlungsablauf Dozent berichtet von der italienischen Designfabrik ALESSI, die es immer wieder schafft Designklassiker hervorzubringen, die aber auch immer wieder Produkte auf den Markt bringt, die ein Flop werden. Teilnehmer hören zu. - Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. - Scheitern heisst immer auch Lernen was im Markt funktioniert und was nicht funktioniert. Für manche Unternehmen gehört Scheitern mit dazu, so wie für die Designfirma Alessi… Erläuterungen zu den Foliensätzen - Alessi ist eine bekannte italienische Designfabrik von Alberto Alessi. - Gegründet wurde sie von dessen Grossvater im Jahr 1921. - Im Produktprogramm finden sich stilvolle Accessoires, ReEditionen von Designklassikern des Bauhauses, etc. - Es sind über 2000 Küchenartikel lieferbar. Zudem gibt es seit 2002 ein Badprogramm - Kurve Vorstellung von drei Designklassikern. - Aus einem Interviewausschnitt aus der brand eins (monatlich erscheinendes Wirtschaftsmagazin) geht hervor, dass für Alberto Alessi das Scheitern einzelner Produkte dazugehört Seite 38 Handbuch für Dozenten - Überleitung zum Design Thinking: Auch wenn sich das Scheitern von Produkten nie gänzlich vermeiden lassen wird, sollte man dennoch versuchen Produkte nah an den Kunden und am Markt zu entwickeln, um das Risiko von Flops zu verringern. Seite 39 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 40 Ablauf: Phase 2 – Einführung Design Thinking Zeit 30 Minuten Ziel TN erhalten anhand eines Beispiels einen Überblick über den Prozess des Design Thinking Material YouTube-Video: www.youtube.com/watch?v=M66ZU2PCIcM Handlungsablauf - Einführung in den Prozess des Design Thinking Anhand eines Beispiels wird gezeigt, wie die Methode dazu genutzt wurde, den Einkaufswagen neu zu erfinden - Die Methode des Design Thinking wird den TN anhand eines Beispiels („Neuerfindung“ des Einkaufswagens) vorgestellt - Kurz erläutern, dass es sich bei der Methode des „Design Thinking“ um eine strukturierte Methode handelt, um innovative, neue Produkte zu entwickeln bzw. um vorhandene Produkte neu zu erfinden - Das Unternehmen IDEO hat unter anderem die erste ergonomische Maus für Microsoft mit Hilfe der Design Thinking-Methode „designed“, also eine Maus, die der Handform der Benutzer angepasst ist Handbuch für Dozenten - Entwickelt wurde die Methode von Tim Brown & David Kelley von dem USUnternehmen IDEO. - Berichten, dass IDEO vom Fernsehsender abc herausgefordert wurde den Einkaufswagen neu zu erfinden – und das in der Zeit von lediglich 5 Tagen - TN und Dozent schauen gemeinsam den YouTubeBeitrag an, in dem gezeigt wird, wie das Team den Einkaufswagen sogar in nur 4 Tagen neu erfindet. - TN erhalten den Auftrag darauf zu achten, WIE das Team vorgegangen ist: Die TN sollen sich Notizen dazu machen welche Schritte durchlaufen wurden. - Der Prozess wird zunächst im Ganzen gezeigt. - TN fragen, was das IDEO Team im Rahmen der einzelnen Schritte gemacht hatte. Ergebnisse können am Flipchart oder an der Tafel festgehalten werden. Seite 41 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Den TN wird nochmals das Ergebnis gezeigt… - …um zu demonstrieren, dass selbst ein ausgereiftes Produkt neu gedacht werden kann. - Das Ergebnis wird mit den TN diskutiert: Was bedeuten die Veränderungen für den Kunden? Wie verändert sich das Einkaufserlebnis für den Kunden? Hier könnten folgende Punkte erwähnt werden: - Der Kunde kann sich viel freier im Supermarkt bewegen, da er die Körbe herausnehmen und sich ohne den Einkaufswagen zwischen den Regalen bewegen kann. - Der Scanner sorgt dafür, dass der Kunde den Bezahlvorgang selbst erledigt. Das Personal muss dann nicht mehr an der Kasse sitzen, sondern kann stattdessen die Kunden beraten. - Seite 42 Handbuch für Dozenten - So die Zeit ausreicht, kann der Film erneut angeschaut werden. Nachdem die einzelnen Schritte diskutiert wurden, sollten die TN nun besser in der Lage sein, das Gesehene einzuordnen. - Eventuell gab es auch Verständnisschwierigkeiten, weil der Film auf Englisch ist, daher bietet sich ein nochmaliges Anschauen ggf. an. Seite 43 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 44 Ablauf: Phase 3 – Anwendung des Design Thinking Prozesses Zeit Ziel Material Handlungsablauf 125 Minuten TN erhalten die Aufgabe das Handy neu zu erfinden und dafür die Methode des „Design Thinking“ einzusetzen - Arbeitsblätter M3.2.1, M3.2.2, M3.3.3 - Bastelmaterial für das Prototyping - Pinnwände, Moderationskarten, Pins - TN erhalten die Chance den Prozess nun selbst auszuprobieren. - In einem nächsten Schritt dürfen die TN die Methode des „Design Thinking“ ausprobieren und das Handy oder ein anderes Produkt ihrer Wahl neu erfinden - Den TN werden einige Optionen präsentiert. - Zunächst werden die TN darauf aufmerksam gemacht, dass der Prozess des Design Thinking ein iteratives Vorgehen erlaubt, sprich, man kann jederzeit im Prozess zurückspringen, um eine Phase erneut zu durchlaufen – solange bis man mit dem Ergebnis zufrieden sind Handbuch für Dozenten - In der ersten Phase geht es darum die Aufgabenstellung besser zu verstehen… - Es geht nicht nur darum das Handy (oder eben ein anderes Produkt) zu verbessern, es geht darum das Handy neu zu erfinden... - TN erhalten die Aufgabe sich zunächst zu überlegen, was man an einem Handy generell alles verändern könnte. Sprich, die Teilnehmer sollen sich klar machen, welches Potenzial in der Aufgabenstellung steckt und was eine Neuerfindung letztlich bedeuten kann. - Jeder TN überlegt für sich was an einem Handy verändert werden kann … Seite 45 Erläuterungen zu den Foliensätzen - und trägt die Ergebnisse im Arbeitsblatt M3.2.1 ein - In der nächsten Phase sollen die TN durch Beobachtung die Produkteigenschaften eines Handys (oder eines anderen Produktes) identifizieren, die verbessert werden sollte. - Zunächst interviewen sich die TN gegenseitig: - Wie wird das Handy verwendet? - Was stört den anderen am Handy? Seite 46 Handbuch für Dozenten - Die Ergebnisse können die TN auf dem Arbeitsblatt M3.2.2 eintragen. - Als nächstes spielt einer der beiden TN den „Nutzer“, der andere ist „Beobachter“. Der Nutzer nutzt verschiedene Funktionen und soll dabei laut aussprechen, was ihm auffällt (z.B. im Hinblick auf die Benutzerführung). Der andere macht sich Notizen (Arbeitsblatt M3.2.2) - In der Beobachtungsphase kann es vor allem hilfreich sein, dass Sie nicht nur „normale“ Nutzer beim Gebrauch eines bestimmten Produktes oder bei der Nutzung einer bestimmten Dienstleistung beobachten, sondern dass Sie sich das Nutzungsverhalten extremer Nutzer ansehen. - „Extrem“ kann ein Nutzer sein, weil er ein bestimmtes Produkt sehr häufig nutzt, weil er es anders nutzt, weil es sich um ein Kind oder einen älteren Menschen handelt oder um eine Person mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten Seite 47 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Da wir nicht sehr viel Zeit für die Beobachtungsphase haben, simulieren wir nun die Nutzung eines Handys bei eingeschränkten motorischen Fähigkeiten. - Innerhalb eines 2er-Teams werden die Rollen „Nutzer“ und „Beobachter“ getauscht. Der „Nutzer“ soll nun mit Handschuhen versuchen sein Handy zu benutzen. So erfährt der Nutzer, was es heisst, ein Handy mit eingeschränkter Motorik zu verwenden. Der „Beobachter“ notiert seine Beobachtungen (Arbeitsblatt M3.2.2) und kann Zwischenfragen stellen. - In der Synthese-Phase sollen die Teilnehmer Ihre Erfahrungen untereinander austauschen. So entdecken sie vielleicht Potenziale, die sie innerhalb ihres 2er-Teams noch gar nicht entdeckt haben - Jeweils 3 Gruppen (also 3 x 2 Personen) tauschen ihre Erfahrungen aus und kleben die Erkenntnisse mit Post-its an die Wand - Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? - Was ist das Gesamtergebnis der Recherche? - Was bedeutet dies alles für die weitere Entwicklungsphase? Welche Aspekte möchten Sie im Weiteren beachten? Seite 48 Handbuch für Dozenten - Im nächsten Schritt werden konkrete Ideen für das neue Handy (oder das jeweilige Produkt, um das es sich handelt) generiert und gesammelt… - Die drei Design ThinkingGrundsätze werden vorgestellt: - Erwünschtheit - Umsetzbarkeit - Wirtschaftlichkeit - TN sollen möglichst viele Ideen zur Weiterentwicklung des Handys sammeln. Es sollen dabei Lösungen für die Probleme und Potenziale gefunden werden, die in der „Beobachtungsphase“ aufgedeckt wurden. - TN sollen unter Berücksichtigung der 3 Grundsätze die besten Ideen auswählen… Seite 49 Erläuterungen zu den Foliensätzen - …und in der nächsten Phase mit Hilfe eines Prototyps umsetzen. - Für die Erstellung des Prototyps steht den TN Bastelmaterial, Papier etc. zur Verfügung… - Hier ein Beispiel, wie ein Prototyp für ein Zahnarztinstrument aussehen kann: Es geht nicht darum etwas Aufwändiges zu machen, im Gegenteil, es geht lediglich darum, die Ideen für alle zu visualisieren. Dadurch werden sie besser diskutierbar… - TN sollen merken, dass man auch in sehr kurzer Zeit einen einfachen Prototyp erstellen kann, der dabei hilft, die Idee mit anderen zu teilen und zu diskutieren. - In der Testphase werden die Prototypen normalerweise den potenziellen Kunden vorgeführt und damit „getestet“. Seite 50 Handbuch für Dozenten - - - Je nachdem ob sich im Schulgebäude noch andere Schüler befinden, können die TN die Prototypen entweder anderen Personen im Schulgebäude oder anderen Teams innerhalb der Gruppe vorstellen und Feedback erhalten: - Was gefällt den zukünftigen Kunden? - Was gefällt ihnen nicht? - Was fehlt Ihnen? Die Ideen der anderen sollen inspirieren. TN sollen erkennen, dass auch in sehr kurzer Zeit gute Ideen entstehen können. Das Team, das Feedback erhält, kann dieses auf dem Arbeitsblatt M3.3.3 festhalten. Seite 51 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 52 Ablauf: Phase 4 - Hintergrundinformationen Zeit Ziel Material Handlungsablauf 10 Minuten Reflektion des durchlaufenen Prozesses PowerPoint Folien - Kurzer Inputvortrag über Design Thinking: Was ist Design Thinking? Was sind die Grundprinzipien? - So wird der Prozess des „Design Thinking“, den die TN gerade durchlaufen und damit erfahren haben, nochmals reflektiert. - Einige Hintergrundinfos zu „Design Thinking“… - ….es geht um Innovationsentwicklung, was sowohl Innovationen auf Prozess- als auch auf Produktebene beinhalten kann. - Unter anderem wird die Methode an den „d.schools“ in Stanford und Potsdam genutzt. Handbuch für Dozenten - Es geht nicht nur um Formen, sondern eben auch um die Funktionen. - Wichtig: Anders als bei vielen technikgetriebenen Erfindungen, geht es eben nicht nur um das was technisch machbar ist, sondern auch darum, was der Kunde möchte und darum, wie und ob man damit Geld verdienen kann. - Ein weiterer Aspekt, der bei Produkten und Dienstleistungen zunehmend wichtiger wird, ist der Aspekt der Nachhaltigkeit, also der Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten. - Ein Beispiel für ein Unternehmen, das dies sehr erfolgreich tut ist das Unternehmen Switcher. - Über eine eindeutige Kennzeichnung (DNA) erhält der Kunde Informationen über die Wertschöpfungskette des Produktes. Seite 53 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Im Folgenden werden 3 wesentliche Grundprinzipien des Design Thinking vorgestellt: Grundprinzip #1. Um möglichst kreative Ideen und unterschiedliche Perspektiven zu erhalten, sollen möglichst interdisziplinäre Teams eingesetzt werden. Grundprinzip #2. Die Arbeit sollte in flexiblen Räumlichkeiten stattfinden. Grundprinzip #3. Man folgt dem gerade kennengelernten Prozess. Kurze Zusammenfassung am Ende: Ideenentwicklung muss man nicht dem Zufall überlassen, unterschiedliche Perspektiven sind wichtig für innovative Lösungen, frühes Prototyping etc… Seite 54 Handbuch für Dozenten Seite 55 Ablauf: Gruppenphase Zeit Ziel Material Handlungsablauf 15 Minuten (da der Design Thinking-Prozess viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Gruppenphase bei dieser Toolbox kürzer) Jede Gruppe soll für sich überlegen, wie sie den Prozess des „Design Thinking“ auf ihr Projekt anwenden kann, speziell die Beobachtungsphase: Wie kann man möglichst viel über die Kundenerfahrung erfahren? PowerPoint Folien Aufgabe für die Gruppenphase: Die Gruppe muss sich überlegen, welche Aktivitäten sie bis zum nächsten Coaching-Termin durchführen möchte, um das Kundenproblem besser zu verstehen: Wer kann wie beobachtet oder befragt werden? (Phase 1 und 2 des Design Thinking Prozesses). Die Aktivitäten sollen einzelnen Teammitgliedern zugeordnet werden. Da das Design Thinking länger als die anderen Toolboxen dauert, hat man nur wenige Minuten für die Gruppenphase. Die TN sollen aber dennoch die Aufgabe für M4 bereits jetzt planen: Gruppe soll sich überlegen, wie sie die Phasen 1 und 2 des „Design Thinking“ auf ihr Projekt anwenden kann: Die Gruppe muss sich überlegen, welche Aktivitäten sie bis zum nächsten Gruppentreffen durchführen möchte, um das Kundenproblem besser zu verstehen: Wer kann wie beobachtet oder befragt werden? Mit welchen Experten kann man sprechen? (Phase 1 und 2 des Design Thinking Prozesses). Die Aktivitäten werden den einzelnen TN zugeordnet. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 56 M3.3 Businessplanning Lernziel 1. TN können den Sinn und Zweck eines Businessplans erklären. 2. TN kennen die wesentlichen Elemente eines Businessplans und deren Inhalte. 3. TN sind in der Lage einen Businessplan für ihre Idee zu entwickeln. Inhalte - Sinn und Zweck des Businessplans (wer sind die Adressaten?) Wesentliche Bestandteile eines Businessplans - Executive Summary - Idee & Produkt - Personen & Team - Kunden und Konkurrenz - Märkte und Marketing - Organisation und Vertrieb - Umsetzungsplan - Risiken und Gegenmassnahmen - Finanzplanung und Finanzierung Methoden zur Wissensvermittlung - Vortrag über Funktionen des Businessplans Vortrag über die wesentlichen Bestandteile des Businessplans und direkte Übertragung auf eigene Ideen der Teilnehmer Businessplanvorlage vorstellen, Beispielbusinessplan austeilen Ggf. Einladen eines Bankers, der erzählt, was ihm an einem Businessplan wichtig ist Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. Handbuch für Dozenten Ablauf: Phase 1 - Grundlagen Zeit Ziel Material Handlungsablauf 15 Minuten Zweck eines Businessplans verstehen PowerPoint Folien Es wird erläutert… 1. was ein Businessplan ist 2. was die Funktionen eines Businessplans sind Überblick über die Punkte: Die Lernenden werden am Ende der Toolbox wissen, was ein Businessplan ist und wozu man ihn braucht. Sie werden die wesentlichen Bestandteile eines Businessplans kennen und spätestens jetzt die Businessplanvorlage erhalten. Zunächst werden die wesentlichen Fragen erläutert auf die ein Businessplan Antworten geben muss. Die Erstellung eines Businessplans ist kein Selbstzweck. Es wird daher darauf eingegangen welche Funktionen, welchen Sinn und Zweck ein Businessplan erfüllt. Seite 57 Erläuterungen zu den Foliensätzen Die beiden Hauptfunktionen eines Businessplans erläutern: - Der Businessplan als Kommunikationsmedium… - Der Businessplan als „Working Document“, um die Idee kontinuierlich weiterzuentwickeln Seite 58 Handbuch für Dozenten Seite 59 Ablauf: Phase 2 - Aufbau eines Businessplans und Erarbeitung erster Inhalte Zeit Ziel Material Handlungsablauf 100 Minuten TN haben einmal den kompletten Businessplan durchdacht und bereits erste Punkte für ihren eigenen Businessplan gesammelt. Sie sollen sich mit dem Instrument vertraut gemacht haben und bereits erste kleine Erfolgserlebnisse gehabt haben - PowerPoint Folien - Arbeitsblatt M3.3.1 - Die wesentlichen Bestandteile des Businessplans werden vom Dozenten erläutert. Die TN werden jeweils aufgefordert das Gehörte auf ihre Idee zu übertragen (jeder für sich). Damit erarbeiten sie sich bereits die ersten Inhalte für ihren eigenen Businessplan - Im Folgenden werden alle wesentlichen Bestandteile (=Kapitel) des Businessplans vorgestellt. - Es wird jeweils erläutert worauf es innerhalb der einzelnen Kapitel ankommt. Zudem erhalten die TN nach der Vorstellung jedes Kapitels Zeit zu überlegen, was sie in dem jeweiligen Kapitel schreiben würden. - Zunächst wird eine Übersicht über die Bestandteile eines Businessplans gegeben. - TN darauf aufmerksam machen, dass sie sowohl eine Businessplan-Vorlage als auch einen ausformulierten Beispiel-Businessplan erhalten werden. - Es gibt sehr viele verschiedene Businessplanvorlagen (Internet, Handelskammern etc.) und der Aufbau der einzelnen Vorlagen ist natürlich nicht identisch. Aber alle hier genannten Bestandteile finden sich so oder ähnlich auch in anderen Vorlagen. Erläuterungen zu den Foliensätzen - Zunächst wird der Executive Summary erläutert. - In diesem Zusammenhang wird auch erläutert, was ein „Elevator Pitch“ ist. - Die Aufgabe: Die TN sollen, jeder für sich, versuchen in drei Sätzen ihre Idee zu beschreiben (Arbeitsblatt M3.3.1). - Das Ergebnis sollen die TN in das Arbeitsblatt M3.3.1 eintragen. - Falls ausreichend Zeit ist, können ein oder zwei TN gebeten werden ihr Ergebnis vorzulesen. Der Rest der Gruppe kann ein kurzes Feedback geben. - Anschliessend wird darauf eingegangen, worauf man beim Executive Summary achten muss. - Zudem wird die Bedeutung des Executive Summary herausgestellt: Ist der Executive Summary schlecht, wird der Adressat vielleicht gar nicht erst weiterlesen… Seite 60 Handbuch für Dozenten - Im Kapitel „Produkte, Dienstleistungen und Geschäftskonzept“ sollen das Produkt und das Geschäftsmodell (auf die drei Bestandteile eines Geschäftsmodells wird nochmals eingegangen) vorgestellt werden. Sehr wichtig ist es dabei das Alleinstellungsmerkmal der Idee herauszuarbeiten. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). - Bei den Tipps soll vor allem nochmals auf das Herausarbeiten des Alleinstellungsmerkmals eingegangen werden. - Das Kapitel „Gründerteam“ und dessen Inhalte werden vorgestellt. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). Seite 61 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Aus dem Businessplan muss hervorgehen, weshalb genau dieses Team in der Lage ist die Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. - Oftmals verfügen Junggründer nicht über alle Kompetenzen, die benötigt werden. Dies kann man aber ausgleichen, indem man einen „Beirat“ oder einen „Expertenkreis“ einrichtet, in dem erfahrende Unternehmer und Experten vertreten sind. Diese können eine Coaching-Funktion übernehmen und die jeweiligen Personen können im Businessplan genannt werden. Das erhöht die Glaubwürdigkeit. - Als nächstes wird das Kapitel „Markt“ und dessen Inhalte vorgestellt. - Die TN sollen sich Gedanken zu ihren Kunden machen und die Ergebnisse wiederum auf dem Arbeitsblatt festhalten. - Es wird erläutert, was im Hinblick auf die“ Konkurrenz“ recherchiert und beschrieben werden soll. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). Seite 62 Handbuch für Dozenten - Den TN wird zudem noch eine Checkliste zum Thema „Konkurrenz“ an die Hand gegeben. - Im Kapitel „Marketing“ wird darauf eingegangen, wie man mit Hilfe einer Marktsegmentierung seine Kundengruppe besser beschreiben kann. - Zudem werden die 4P des Marketings erläutert. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). - Im Kapitel „Standort, Herstellung und Administration“ soll darauf eingegangen werden, wo das Produkt auf welche Art und Weise hergestellt wird. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). - Im Kapitel „Risikoanalyse“ sollen alle internen und externen Risiken dargestellt und entsprechende Gegenmassnahmen erläutert werden. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). Seite 63 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die wesentlichen Finanz- und Planungsinstrumente werden genannt. - Es soll an dieser Stelle nicht im Detail auf die Instrumente eingegangen werden. Dies erfolgt dann erst später in der Toolbox 6 „Finanzen“. Ganz wichtig im Hinblick auf die Finanzierung: - Die Unternehmensüberschüsse müssen mittelfristig für die Deckung der kompletten Lebenshaltungskosten, der Steuern und der Kapitalkosten reichen. - Wichtig: Die Finanzzahlen werden sich nicht 1:1 umsetzen lassen. Wichtig ist daher, dass man die Zahlen immer wieder anpasst, feststellt wo die Unterschiede herkommen um ggf. rechtzeitig gegenzusteuern. - Im Umsetzungsplan sollen die wichtigsten Meilensteine definiert werden. - Aufgabe: Die Antworten können wiederum im Arbeitsblatt M3.3.1 eingetragen werden (jeder TN für sich). Seite 64 Handbuch für Dozenten Seite 65 Ablauf: Phase 3 – Vorstellen der Businessplanvorlage Zeit Ziel Material Handlungsablauf 20 Minuten TN sollen die Businessplanvorlage verstehen und nutzen können - Businessplanvorlage - Computer / Laptops - Jeder TN soll die Vorlage auf seinem Rechner haben. TN können sich auch zu zweit einen Rechner teilen - Dozent erläutert die Businessplanvorlage, die die TN für die Entwicklung ihres Geschäftskonzepts nutzen sollen. - Businessplan soll von den TN als Dokument verstanden werden, das sich laufend weiterentwickelt („working document“). Alle TN sollen die Businessplanvorlage zur Verfügung gestellt bekommen (ggf. vorher per Mail verschicken oder über einen Datenstick austeilen). Die Businessplanvorlage wird erläutert. In jedem Kapitel finden sich nochmals Hinweise auf die Inhalte sowie Checklisten. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 66 Ablauf: Gruppenphase Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten TN sollen die Businessplanvorlage nutzen, um sich mit dem Instrument vertraut zu machen - Businessplanvorlage - Computer / Laptops Gruppenaufgabe - Die Teams sollen damit beginnen den Businessplan mit ersten Inhalten zu füllen. Grundlage sind die individuellen Notizen, die vorher erstellt wurden. Eventuelle Unterschiede und Unklarheiten zwischen den Teammitgliedern müssen geklärt werden. - Es geht nicht darum einen ausführlichen Text in der Gruppe zu schreiben. Es sollen lediglich Stichworte gesammelt und in das Dokument eingetragen werden. Hausaufgabe für die Gruppe bekannt geben Businessplanentwurf soll weiter ausgearbeitet werden. Vor allem die folgenden Kapitel der Businessplanvorlage: „Produkte, Dienstleistungen und Geschäftskonzept“ und Gründerteam“ Vorstellung der Gruppenarbeit / Hausaufgabe. Handbuch für Dozenten Seite 67 M3.4 Strategie und Geschäftsmodell Lernziel 1. TN wissen, was man unter einer unternehmerischen Strategie versteht. 2. TN wissen, wie man eine unternehmerische Strategie für das eigene Unternehmen entwickeln kann. Sie können dies anhand eines Beispiels durchspielen. 3. TN wissen, was ein Geschäftsmodell ist und kennen dessen wesentliche Bestandteile. Inhalte Strategie - Was versteht man unter einer unternehmerischen Strategie? - Wie entwickelt man eine Unternehmensstrategie? Geschäftsmodell - Was versteht man unter einem Geschäftsmodell? - Was sind die Hauptbestandteile eines Geschäftsmodells? - Kundennutzen (Value Proposition) - Architektur der Leistungserstellung - Ertragsmodell Methoden zur Wissensvermittlung - Anhand von bekannten Unternehmensbeispielen erarbeiten sich die TN selbst die Erkenntnisse darüber, was eine Strategie bewirkt (nämlich die langfristige Ausrichtung eines Unternehmens in eine bestimmte Richtung) TN erarbeiten selbst eine unternehmerische Strategie für einen Pizzalieferservice Inputvortrag zum Thema Geschäftsmodell und Erläuterung anhand des Beispiels MyMuesli (Werbevideo anschauen) Praktische Arbeit: Verbessern des eigenen Geschäftsmodells Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 68 Ablauf: Phase 1: Einführung Strategie Zeit Ziel Material Handlungsablauf 105 Minuten TN wissen, was man unter einer unternehmerischen Strategie versteht PowerPoint-Folien - - TN erarbeiten sich, was eine gute Strategie leisten kann - TN erarbeiten sich anhand von bekannten Beispielen ein Verständnis darüber, was eine gute Strategie leisten kann. Hierfür werden den TN mehrere Logos von bekannten Unternehmen gezeigt: Apple, MIGROS, Denner, Victorinox, IKEA, Ricola, Red Bull, Google. Jeder TN für sich soll die Eigenschaften und Werte notieren, die er oder sie mit dem Unternehmen verbindet. - Anschliessend wird eine Seite mit den Markenkernwerten der jeweiligen Organisationen gezeigt. Die TN sollen prüfen, inwiefern sie mit dem gezeigten Begriff übereinstimmen. TN, die ähnliche Begriffe gewählt haben, können sich jeweils mit Handzeichen melden. - Erwartetes Ergebnis: Vermutlich wird jeweils die Mehrheit der TN Begriffe gewählt haben, die mit den Markenkernwerten der Unternehmen übereinstimmen oder diesen ähnlich sind. Die TN erhalten ein Gespür dafür, was eine unternehmerische Strategie bewirken kann: nämlich eine klare Positionierung des Unternehmens und ein einheitliches Bild nach aussen Kurzer Inputvortrag über das Wesen einer unternehmerischen Strategie Übung: Entwicklung einer unternehmerischen Strategie für „Pizza Luzern“ Vorstellung der Ergebnisse und Feedback: Drei bis vier Teams stellen ihre Ergebnisse vor und erhalten Feedback von den anderen - Definitionen von „Strategie“ sind immer sehr abstrakt. - Daher wählen wir einen anderen Ansatz: Sie finden selbst heraus, was eine unternehmerische Strategie ist und nutzen dafür das, was Sie schon wissen… - Jeder von Ihnen kennt den Apple iPod, das Apple iPhone oder den Apple iPad (Tablet-Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm). Einige von Ihnen besitzen vielleicht eines oder mehrere dieser Geräte. - Bitte notieren Sie kurz auf einem Zettel, welche Eigenschaften und Werte Sie mit dem Unternehmen „Apple“ verbinden. Für was „steht“ Handbuch für Dozenten das Unternehmen? - Notieren Sie auf einem Zettel lediglich ein oder zwei Stichworte, die Ihnen als erstes in den Sinn kommen. - Die Aufgabe erledigt jeder für sich, nicht beim Nachbarn abschauen… - Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit der Migros…? - Die TN erhalten jeweils einige Sekunden Zeit, um sich eine Notiz zu machen. Es ist nicht notwendig, dass die TN zu lange über die Aufgabe nachdenken. - Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit Denner? - Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit Victorinox? Seite 69 Erläuterungen zu den Foliensätzen Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit IKEA? Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit Ricola? Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit Red Bull? Seite 70 Handbuch für Dozenten Welche Eigenschaften und Werte verbinden Sie mit Google? - Auf dieser Seite sehen die TN die Markenkernwerte der vorgestellten Unternehmen. Markenkernwerte = die Werte und Eigenschaften, die die Konsumenten im Allgemeinen mit der Marke verbinden. - Für jedes Unternehmen werden kurz die Markenkernwerte genannt. - Alle TN, die ähnliche Werte und Eigenschaften aufgeschrieben haben, sollen jeweils kurz die Hand heben. - Erwartetes Ergebnis: Vermutlich wird jeweils die Mehrheit der TN ähnliche Begriffe gewählt haben. Die TN erhalten ein Gespür dafür, was eine unternehmerische Strategie bewirken kann: Eine klare Positionierung des Unternehmens und ein einheitliches Bild nach aussen! Nachdem sich die TN das Wesen bzw. das Ergebnis einer guten Strategie selbst erarbeitet haben, wird ihnen nun nochmals im Rahmen eines kurzen Inputvortrags das Wesen einer unternehmerischen Strategie erläutert Seite 71 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Eine Strategie muss deutlich machen, für was das Unternehmen steht und was es von anderen Unternehmen unterscheidet. - So steht beispielsweise das Unternehmen „Apple“ für eine intuitive Benutzerführung und für ein tolles Design. Welche Rolle spielt eigentlich der Gründer im Bezug auf die Strategie? - Meistens ist die Strategie vom Gründer geprägt und bringt seine Vorstellungen zum Ausdruck. - So wollte Steve Jobs beispielsweise zeigen, dass Computer für Menschen da sind und nicht umgekehrt. - Wichtig: Eine Strategie ist kein detaillierter Plan, den man einfach Schritt für Schritt abarbeiten kann. Es handelt sich vielmehr um eine Vision oder um eine gute Idee „wo’s hingehen soll“. - Der Weg dorthin lässt sich nicht bis ins letzte Detail planen. Ändert sich die Situation oder das Umfeld kann dies dazu führen, dass ein anderer Weg eingeschlagen werden muss. - Generell lässt sich aber festhalten, dass sich eine Strategie in allen wesentlichen Entscheidungen widerspiegelt, die der Unternehmer und seine Mitarbeiter treffen. Seite 72 Handbuch für Dozenten Es geht in einem nächsten Schritt darum, eine eigene Strategie zu entwickeln – für einen „Pizzaservice“ in Luzern… - Die Teilnehmer sollen sich vorstellen, dass sie eine Pizzeria oder einen Pizzalieferdienst in Luzern eröffnen möchten. - Die TN haben nun die Aufgabe in Kleingruppen (ca. 3 bis 4 Personen) hierfür eine Strategie zu erarbeiten. - Hier sehen die TN das direkte Umfeld, in dem sich die Pizzeria oder der Lieferdienst ansiedeln würde. Seite 73 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die TN haben nun 30 Minuten Zeit, um sich auf eine strategische Ausrichtung für Ihre Pizzeria zu einigen. - Dabei können sich die TN an den Leitfragen auf der Folie orientieren Wer ist die Zielgruppe? Wie teuer seid ihr? etc. - Die TN können die Ergebnisse auf Flipcharts festhalten. - Anschliessend stellen 3 bis 4 Teams ihre Ergebnisse vor und erhalten Feedback. Seite 74 Handbuch für Dozenten Ablauf: Phase 2: Einführung Geschäftsmodell Zeit Ziel Material Handlungsablauf 30 Minuten - Verstehen, was ein Geschäftsmodell ist. - Hauptbestandteile eines Geschäftsmodells kennen: 1. Kundennutzen (Value Proposition), 2. Architektur der Leistungserstellung, 3. Ertragsmodell PowerPoint Folien - Die Bestandteile eines Geschäftsmodells werden vorgestellt - Anhand von MyMuesli werden die einzelnen Bestandteile erklärt - Der Begriff Geschäftsmodell wird sehr häufig verwendet, auch in der Presse. - Häufig wird der Begriff jedoch missverständlich oder falsch verwendet. Manchmal wird beispielsweise vom Geschäftsmodell gesprochen, aber eigentlich geht es lediglich um das Ertragsmodell. - Die drei wesentlichen Fragen, auf die ein Geschäftsmodell Antworten geben soll, werden vorgestellt. - Für jede der drei Fragen / Bestandteile eines Geschäftsmodells wird erklärt, was darunter zu verstehen ist. Seite 75 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Das Beispiel MyMuesli soll verwendet werden, um anhand dieses Beispiels die Bestandteile eines Geschäftsmodells zu erläutern. - Um den TN die Idee nochmals ins Gedächtnis zu rufen, wird ein kurzes Youtube-Video mit einem Werbespot von MyMuesli gezeigt. - Nun werden den TN mit Hilfe einer Übersicht die Unterschiede zwischen konventionellen Müslis und MyMuesli aufgezeigt. - Dabei werden die Unterschiede jeweils anhand der drei Komponenten eines Geschäftsmodells herausgearbeitet. - Anschliessend können die TN Fragen stellen. - Am Beispiel der Aravind Augenkliniken werden nochmals die Komponenten eines Geschäftsmodells sowie das Konzept des Sozialunternehmens eingeführt. Da das Video auf Englisch ist, sollte vorher auf Deutsch eine kurze Erklärung zu dem Unternehmen gegeben werden: - Es geht um eine Augenklinik in Indien. - Ziel ist „Eradication of needless blindness“, also die Ausrottung unnötiger Blindheit. - Die Klinik hat sich auf Augenoperationen im Zusammenhand mit „grauem Seite 76 Handbuch für Dozenten Star“ (englisch „cataract“) spezialisiert. Beim grauen Start trübt sich die Linse bis man schliesslich erblindet. Wird die Linse jedoch durch eine künstliche Linse ersetzt, kann das Augenlicht erhalten bleiben. Es handelt sich um eine Standard-Operation, die nur wenige Minuten dauert. - Der Gründer hatte die Idee die Operationen „am Fliessband“, ähnlich wie McDonald’s durchzuführen. Das Geschäftsmodell des Aravind Eye Hospitals wird anhand der drei genannten Bestandteile beschrieben. Das Konzept des „Sozialunternehmens“ wird anhand von fünf wesentlichen Merkmalen vorgestellt. Seite 77 Erläuterungen zu den Foliensätzen Diskussion über Sozialunternehmen. Falls nicht genügend Beispiele von den Lernenden genannt werden, können folgende Konzepte erwähnt werden: - Grameen Bank: Die Grameen Bank wurde im Jahr 1983 von Muhammad Yunus in Bangladesch gegründet. Die Organisation vergibt Mikrokredite an arme Menschen, die über keinerlei Sicherheiten verfügen. Trotzdem liegen die Rückzahlungsquoten bei über 98%. Für seine Idee hat Muhammad Yunus im Jahr 2006 den Friedensnobelpreis erhalten. - Auch in der Schweiz gibt es einige Sozialunternehmen. Ein Beispiel ist die Job Factory in Basel, die für 130 Jugendliche eine temporäre Beschäftigung bietet und sie dabei unterstützt eine Lehrstelle zu finden. Die Job Factory ist vergleichbar mit einem kleinen Shoppingcenter mit Coiffeursalon, Modegeschäft, etc. Seite 78 Handbuch für Dozenten Seite 79 Ablauf: Phase 3 – Gruppenphase Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten - Verstehen, was ein Geschäftsmodell ist. - Hauptbestandteile eines Geschäftsmodells kennen: Kundennutzen (Value Proposition), Architektur der Leistungserstellung, Ertragsmodell PowerPoint Folien TN sollen das eigene Geschäftsmodell unter Berücksichtigung des Gelernten verbessern: - Wie kann der Nutzen für den Kunden verbessert werden? - Wie kann die Leistungserstellung verbessert werden? - Wie kann das Ertragsmodell geändert werden? Hausaufgabe: Verbesserung des eigenen Geschäftsmodells - Die Teilnehmer haben Zeit in ihren Teams am Geschäftsmodell zu arbeiten. - Als Hausaufgabe sollen die Teilnehmer einen Elevator Pitch üben und versuchen ihr Geschäftsmodell in drei Minuten zu erklären. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 80 M3.5 Marketing Lernziel 1. Die Teilnehmer wissen was Marketing ist (Ausrichtung des eigenen Unternehmens am Markt), und was die Instrumente sind um ein Unternehmen am Markt auszurichten– die 4P des Marketing (Product, Place, Promotion, Price). 2. Die Teilnehmer wissen, was es bedeutet, das eigene Unternehmen am Markt auszurichten. Sie erkennen die Wichtigkeit einer marktorientierten Unternehmensführung und können anhand eines Beispiels (eigenes Geschäftskonzept) die Markteinführung eines Produkts planen. 3. Die Teilnehmer wissen, wie man Informationen am Markt sammelt um das eigene Unternehmen an dessen Gegebenheiten anzupassen. Sie kennen die wichtigsten Methoden der Marktforschung und können diese auch beispielhaft anwenden. Inhalte Die Teilnehmer erhalten eine Einführung in das Thema Marketing. Im Fokus steht, dass Marketing nicht nur Werbung ist sondern die Ausrichtung des ganzen Unternehmens am Markt und an den Kunden bedeutet (Marktorientierte Unternehmensführung). Weiter werden die 4P des Marketings vorgestellt und vertieft sowie die Analyse von Kundenbedürfnissen, die Marktforschung und die Konkurrenzanalyse vorgestellt. Methoden zur Wissensvermittlung Powerpoint, Videos und dazugehörige Aufgaben. Die TN erwerben das für eine Unternehmensgründung relevante Wissen über Marketing und wenden es direkt auf ihr Produkt an. Durch Zusammenschliessen der Lernphase 3 mit der Gruppenphase erhalten sie zudem Feedback von den anderen TN und sehen wie die anderen Gruppen die Markteinführung planen würden. - Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. Handbuch für Dozenten Seite 81 Ablauf: Phase 1 – Was ist Marketing? Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten - Aufzeigen, dass Marketing nicht nur Werbung ist, sondern die gesamte Ausrichtung des eigenen Unternehmens am Markt, d.h. schlussendlich an den Kundenbedürfnissen. Werbung ist nur eines von vier Instrumenten des Marketing (4P). Powerpoint „Marketing“ (Folien 4- 23), Arbeitsblätter 3.5.1 und 3.5.2 - Ins Thema Marketing einsteigen mit der Behauptung, dass die meisten glauben, dass Marketing mit Werbung gleichzusetzen ist. Aufzeigen, dass Marketing viel mehr beinhaltet, nämlich die Ausrichtung des gesamten Unternehmens am Markt. Dies wird mit dem zentralen Instrument des Marketings, den 4P erreicht. Vorstellen der 4P des Marketings. Erläutern für was sie stehen und was diese beinhalten. Die Teilnehmer sollen sich danach überlegen, wie CokeZero die 4P’s für sich nutzte und nutzt. Noch mal den Grundgedanken und die Ziele des Marketings aufführen und danach auf die speziellen Herausforderung des Marketings von Jungunternehmen (wenig Ressourcen und keine Erfahrungswerte) eingehen. Am Beispiel von „True Fruits“ aufzeigen, dass gutes Marketing nicht immer teuer sein muss um Aufmerksamkeit zu erregen. Indikatoren erfolgreichen Marketings (Kundenzufriedenheit, Markenwert, Marktanteil und Umsatz) darstellen und Beispiele nennen, wie diese ermittelt werden. Als Abschluss eine Diskussion starten zum Thema, ob Marketing überhaupt ethisch vertretbar ist oder ob es dabei nur um Täuschung, Verführung und Manipulation geht. Als Einstieg in die Diskussion dient die Frage, ob Marketing nicht auch Bedürfnisse generiert. - Einstieg in das Thema mit der Behauptung, dass die meisten Menschen glauben, dass Marketing mit Werbung gleichzusetzen ist. - Marketing ist aber viel mehr als nur Werbung. - Der Grundgedanke des Marketings ist, ein Unternehmen an den Bedürfnissen des Marktes und der Kunden auszurichten. - Dies geschieht unter anderem mit vier Instrumenten. Den 4P des Marketings. Notwendig sind aber auch kontinuierliche Markt- und Konkurrenzanalysen. Erläuterungen zu den Foliensätzen - Hier die 4P des Marketings im Überblick. Die 4P’s bilden zusammen den Marketing-Mix. - Hier dargestellt anhand des Beispiels einer Glace. - Bei den 4P handelt es sich um: Product, Place, Promotion, Price. - Erläutern für was diese 4 P aus dem englischen stehen, nämlich für die Produktgestaltung (Product), die Distributionspolitik (Place), die Kommunikationspolitik (Promotion) und die Preispolitik (Price) - Was beinhaltet die Produktgestaltung? erläutern, Beispiele bringen Seite 82 Handbuch für Dozenten - Was beinhaltet die Distributionspolitik? erläutern, Beispiele bringen - Hier sollte nicht nur an klassische Vertriebswege gedacht werden. Auch Verkaufsabende für Tupperware und ähnliches können einen erfolgreichen Distributionskanal darstellen. - Was beinhaltet die Kommunikationspolitik? erläutern, Beispiele bringen - Was beinhaltet die Preispolitik? erläutern, Beispiele bringen - Bei der Ermittlung des Preises reicht es nicht aus Herstellkosten + Gewinn zu rechnen, man muss auch sehen, welche Preise die Konkurrenz verlangt. Zudem muss der Preis eines Produktes zur angestrebten Positionierung passen. Seite 83 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die Wichtigkeit der Kombination dieser verschiedenen Instrumente, des Marketing-Mixes betonen! - Ins Plenum fragen, wie CokeZero die 4P’s nutzte und nutzt. Die Teilnehmer sollen Antworten auf die folgenden Fragen finden: Wie sieht das Produkt aus? Wie teuer ist es? Mit welchen Kommunikationsmitteln wurde es den Kunden vorgestellt? Welche Zielgruppe hat CokeZero? - Lösungen finden sich auf dem Arbeitsblatt 3.5.1 und 3.5.2. - Arbeitsblatt 3.5.1: Lösung zu den 4P’s bei CokeZero Seite 84 Handbuch für Dozenten - Arbeitsblatt 3.5.2: Zeitungsartikel aus der Berner Zeitung zur Markteinführung von Coke Zero - In der industriellen Ära war das Marketing hauptsächlich produktgetrieben. - Philip Kotler legte den Grundstein für das heutige Verständnis von Marketing im Sinne einer Marktorientierten Unternehmensführung mit dem Hauptziel die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und dadurch die Rentabilitätsziele eines Unternehmens sicher zu stellen. - Noch mal die Ziele des Marketings rekapitulieren - Betonen, dass es der Grundgedanke des Marketings ist, das Unternehmen an den Bedürfnissen der Kunden und damit am Markt auszurichten. Seite 85 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Das Marketing von Jungunternehmer stösst auf spezielle Herausforderungen, mit welchen grosse, etablierte Unternehmen nicht zu kämpfen haben. - Jungunternehmen haben keine Erfahrungswerte und meistens knappe Ressourcen, d. h. Marketingmassnahmen dürfen nicht allzu viel kosten und müssen dennoch für Aufmerksamkeit sorgen. - Entstehungsgeschichte des Jungunternehmens True Fruits erzählen. - Das Produkt von True Fruits zeigen. Getränk aus purer Frucht, in Glasflaschen auf denen direkt draufsteht, was drin ist und welches im Hochpreissegment angesiedelt ist. Nach 3 Jahren verkaufte das Unternehmen bereits eine halbe Million Flaschen pro Monat! Seite 86 Handbuch für Dozenten - Marketingmassnahmen und insbesondere Promotion-Aktionen des Jungunternehmens aufzeigen. - Website, Weblog, Aktion „Rettet den White“ als Beispiel. - Die Frage, ob eine Marketingstrategie, und damit das Unternehmen erfolgreich ist, kann man mit verschiedenen Messgrössen beantworten. - Die wichtigsten Messgrössen sind: Kundenzufriedenheit, Markenwert, Marktanteil und Umsatz. - Erläutern wie diese Messgrössen ermittelt werden. - Im Lehrbuch wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bedürfnisse, auf die das Marketing anspricht bereits im Kunden vorhanden sind. - Diskussion im Plenum: Die Frage aufwerfen, ob Werbung nicht auch Bedürfnisse generiert. Seite 87 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Im Rahmen der Diskussion auch die Frage aufwerfen, ob Marketing in jedem Fall ethisch vertretbar ist. Kann es nicht auch als Täuschung, Verführung oder Manipulation angesehen werden? Wie viel Verantwortung trägt ein Unternehmen der Gesellschaft gegenüber? - Beispiel Tabakindustrie Seite 88 Handbuch für Dozenten Seite 89 Ablauf: Phase 2 – Marktanalyse Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten Sinn und Ziel des Marketings, die Ausrichtung des Unternehmens am Markt, wiederholen und vertiefen. Die Grundlage dazu, die Marktforschung, erläutern und Instrumente für die Analyse des Marktes vorstellen (Analyse von Kundenbedürfnissen, Konkurrenzanalyse). Powerpoint (Folien 24-38), Ausschnitt aus dem Plan b Video zu den Schrippenjungs, Video aus SF Eco zum Getränk ixso welches sich nicht am Markt durchsetzen konnte: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=d04dc4ff-88ce-44ed-bd1d-4a61e135f776 - Nochmals die Wichtigkeit, der Ausrichtung des eigenen Unternehmens am Markt und an den Kundenbedürfnissen betonen, schliesslich hängt davon ab, ob die Kunden ein Produkt kaufen. Um zu wissen was die Kunden wollen braucht es die Marktforschung als Grundlage. - Darstellung der Grafik zur Entwicklung einer Marketingstrategie und Erläuterung der Segmentierung und Positionierung. - Nochmals die Wichtigkeit der Analyse der Kundenbedürfnisse betonen und danach zur Vorstellung der Instrumente der Marktforschung übergehen. Als Einstieg dient hier ein Ausschnitt aus dem Plan B Video mit den Schrippenjungs, die Marktforschung betreiben. - Danach auf die Konkurrenzanalyse eingehen und ein Beispiel für diese zeigen. - Als Abschluss soll der Dozent das Video zum Getränk ixso abspielen. Dieses dient als Beispiel, dass eine Marketingstrategie auch scheitern kann und dies weitreichende Konsequenzen hat. http://www.videoportal.sf.tv/video?id=d04dc4ff-88ce-44ed-bd1d4a61e135f776 - Das Ziel eines jeden Unternehmens ist seine Produkte zu verkaufen! - Ein Kunde kauft ein Produkt nur, wenn dieser das Gefühl hat, dass seine Bedürfnisse damit befriedigt werden. - Um diese zu kennen braucht es die Marktforschung - Die Marktforschung bildet den Grundstein bei der Erarbeitung einer Marketingstrategie. - Aufbauend auf der Marktforschung kann eine Segmentierung, Positionierung der eigenen Unternehmung durchgeführt werden und darauf aufbauend der MarketingMix umgesetzt werden. Erläuterungen zu den Foliensätzen Erläutern was die Segmentierung des Marktes bedeutet: - Markt unterteilt sich in verschiedene Abnehmergruppen. - Auswählen derjenigen Marktsegmente, die lohnenswert erscheinen. Erläutern was die Positionierung des Unternehmens bedeutet: - Unverwechselbares Angebot - Vorteilhaft für den Kunden Erläutern der Umsetzung mit den 4P des Marketing Gestaltung des Produkts etc. Wichtig ist dabei, dass sich das Angebot von dem der Mitbewerber unterscheidet. Seite 90 Handbuch für Dozenten - Wichtigkeit der Analyse von Kundenbedürfnissen in Bezug auf eine Unternehmensgründung betonen. - Einfluss von Trends auf Kundenverhalten - Schwierigkeit durch hybride Kunden. - Zuerst nur Folie projizieren und fragen, ob die Teilnehmer noch wissen, was die Schrippenjungs auf dem Foto machen. - Falls genügend Zeit vorhanden ist, auch den Ausschnitts mit den Schrippenjungs, die Marktforschung auf der Strasse durchführen, abspielen. (Video Plan b, Minute 16 – 22) - Den Teilnehmern die beiden Fragen stellen. - Diskussion im Plenum - Dozent sammelt Antworten an Tafel oder Flipchart. Seite 91 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Unterschied zwischen Primär- und Sekundärmarktforschung darstellen. - Übersicht über die verschiedenen Methoden der Primärmarktforschung darstellen. - Darstellen wie die Marktforschungsinstrumente verwendet werden. Seite 92 Handbuch für Dozenten - Wichtigkeit der Konkurrenzanalyse darstellen. - Rückgreifen auf die Positionierung des Unternehmens. Abgrenzen zur Konkurrenz - Vergleich zwischen den Stärken und Schwächen der eigenen Unternehmung und jener der Konkurrenz. - Beispiel für eine Konkurrenzanalyse aus Kühn (2000). - Mit Hilfe einer solchen Darstellung kann man sich einen Überblick über die Konkurrenten verschaffen. - Am Beispiel des Getränks ixso aufzeigen, dass eine Marketingstrategie auch scheitern kann. Der ehemalige Red-Bull CEO wollte mit einem eigenen Energy-Drink auf natürlicher Basis ein Unternehmen aufbauen und hatte damit keinen Erfolg. Video aus der SF Sendung ECO: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=d04d c4ff-88ce-44ed-bd1d-4a61e135f776 - Nach dem Video fragen, woran es laut dem Unternehmer liegt, dass sich ixso nicht durchsetzen konnte. Was hat er falsch gemacht? Seite 93 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 94 Ablauf: Phase 3 – Markteinführung eines Produkts Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten + Gruppenphase Am Beispiel des eigenen Produkts eine Marketing-Strategie für die Markteinführung entwickeln. Folien 40 und 41. Video von MyMuesli aus der DVD von der Uni St. Gallen. Hilfsmittel: Arbeitsblätter 3.5.3 Aufgabenstellung zur „Markteinführung eines Produkt“, 3.5.4 Konkurrenzanalyse und 3.5.5 Marktsystem. Die Teams erarbeiten in 30 Min. eine Marketing-Strategie für das eigene Produkt/Geschäftskonzept. Danach präsentiert jede Gruppe ihre Marketing-Strategie und erhält Feedback von den Dozenten und den anderen Teilnehmern. - Wie kommt man als Jungunternehmer in den (meistens hart umkämpften) Markt hinein? - Als Fallbeispiel das Video aus der DVD der Uni St. Gallen zeigen, auf welchem gezeigt wird, wie die jungen Leute die Markteinführung von MyMuesli planten. Aufgabe für die nächsten 45 Minuten präsentieren: - In den Gruppen soll in 30 Minuten die Markteinführung des eigenen Produkts/ Dienstleistung geplant werden und auf Flipchart dargestellt werden. - In den 15 Minuten präsentiert jede Gruppe die geplante Markteinführung und erhält Feedback. Handbuch für Dozenten Als zusätzliches Hilfsmittel kann die Aufgabenstellung auf dem Arbeitsblatt M3.5.3 zur Markteinführung eines Produkts, verteilt werden. Ebenfalls als Hilfsmittel kann das Arbeitsblatt M3.5.4 zur Konkurrenzanalyse verteilt werden. Und auch das Arbeitsblatt M3.5.5 zum Marktsystem kann als Hilfsmittel verteilt werden. Seite 95 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Zum Schluss wird die Aufgabe für Modul 4 präsentiert. - Die Teilnehmer sollen in der Fussgängerzone einen Markttest zu ihrem Produkt/ ihrer Dienstleistung durchführen. - Dabei sollen sie Passanten fragen, ob diese das Produkt kaufen würden, wie viel sie dafür bezahlen würden etc. Seite 96 Handbuch für Dozenten Seite 97 M3.6 Finanzen Lernziele 1. TN kennen die wichtigsten Finanzierungsquellen und sind in der Lage, die für ihre Geschäftsidee und die für ihre Unternehmensphase passenden Finanzmittel zu identifizieren. 2. TN haben erkannt, dass die meisten Jungunternehmer mit sehr geringen Finanzmitteln starten. Auch der Grossteil der erfolgreichen Unternehmen hat mir sehr geringen Finanzmitteln angefangen. Die TN kennen den Begriff „Bootstrapping“ und Methoden des „Bootstrapping“. 3. TN kennen die wichtigsten Finanzwerkzeuge und können diese unter Zuhilfenahme der Unterlagen bzw. Excel-Tabellen eigenständig anwenden (Pricing, Liquiditätsplanung, Planerfolgsrechnung, Planbilanz) Inhalte - Finanzierungsquellen Bootstrapping Preisermittlung Liquiditätsplanung Planertragsrechnung Planbilanz Methoden zur Wissensvermittlung Inputvorträge, eigene Aktivitäten: z.B. Preisberechnung und Liquiditätsplanung für ein fiktives Unternehmen Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 98 Ablauf: Phase 1 – Finanzierungsquellen Zeit Ziel Material Handlungsablauf 25 Minuten - TN haben konkrete Vorstellungen über Finanzierungsquellen und –formen erhalten - TN erkennen, dass für die unterschiedlichen Unternehmensphasen unterschiedliche Finanzierungsquellen in Frage kommen - TN erkennen, dass auch erfolgreiche Unternehmer häufig mit sehr geringen Mitteln starten - TN haben einen Überblick über verschiedene Finanzmittel erhalten - Folien mit Beispielen von Unternehmern und deren Finanzierung - Folien mit Übersichten über verschiedene Finanzierungsquellen - Dozent erklärt anhand von 3 konkreten Beispielen wie die Finanzierung dort stattgefunden hat: - Für was wurden die ersten Finanzmittel verwendet? - In welchen Unternehmensphasen kamen welche Finanzmittel zum Einsatz? - Dozent stellt die Finanzmittel im Überblick vor - Eine solide Finanzierung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, wenn es darum geht ein Unternehmen zu starten. - Dabei geht es nicht nur darum, darauf zu achten, dass das Unternehmen „übers Jahr genug Geld verdient“. Vielmehr muss die Zahlungsbereitschaft zu jeder Zeit gewährleistet sein, da ansonsten eine Insolvenz wg. Zahlungsunfähigkeit droht. - Viele Unternehmen gehen nicht pleite, weil die Idee schlecht ist, sondern weil sie in Liquiditätsengpässe geraten. Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4. Handbuch für Dozenten - Anhand von drei Beispielen soll gezeigt werden, wie Unternehmer es geschafft haben ihr Unternehmen auch ohne grosse finanzielle Eigenmittel zu starten. - MyMuesli beispielweise wurde von drei Studenten gegründet…. - Die drei hatten für die Startup Finanzierung 10,000 EUR zur Verfügung - Wichtige Erkenntnis: Zwar war dies kein riesiger Betrag, aber das Unternehmen hat ab dem 1. Tag Einnahmen generiert. Die Kunden mussten zunächst mit Vorkasse bezahlen und die Ware wurde erst ausgeliefert, wenn das Geld bei MyMuesli war. - Das Wachstum konnte daher aus dem laufenden Geschäft bezahlt werden. - Gerade für Start-up Unternehmen ist es wichtig, auf den CASH-FLOW zu achten. Sprich, so schnell wie möglich das Geld in der eigenen Kasse zu haben. Seite 99 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die Finanzierungsquellen von MyMuesli werden anhand der verschiedenen Unternehmensphasen dargestellt. - Später kam dann auch ein Investor dazu, der für einen bestimmten Kapitalbetrag Anteile am Unternehmen erhalten hat (=Equity). - Im zweiten Beispiel geht es um das Unternehmen „Die Schrippe“, das die TN schon aus Modul 1 kennen. - Zur Erinnerung: Zwei Berliner Jungs bieten im Bauchladen an Berliner UBahn-Stationen Schrippen (=Brötchen) an. - Auch sie finanzierten sich mit Eigenmitteln und hatten weit weniger Geld zur Verfügung als die MyMuesliGründer. - Auch hier waren es nicht entnommene Gewinne, die die ersten Schritte der Expansion finanzierten. Seite 100 Handbuch für Dozenten - Das dritte Beispiel ist ein Unternehmer, der ein Franchise für Zaunsysteme ins Leben gerufen hat. - Im Unterschied zu den beiden vorher genannten Beispielen hat er die Anfangsphase über einen Kredit finanziert. - Interessant: Das Geld hatte er aufgrund eines Businessplans bekommen -- ohne Sicherheiten. Zudem war die ursprüngliche Idee eine ganz andere gewesen. Was zeigt: Auch wenn sich Geschäftspläne mit der Zeit ändern oder komplett in Frage gestellt werden, heisst das noch lange nicht, dass man ein schlechter Unternehmer ist. - Hervorheben: Das FranchiseSystem wurde zur Finanzierung der weiteren Expansion genutzt. - Kurz erklären, wie ein Franchise-Unternehmen funktioniert. Was macht üblicherweise der Franchisenehmer, was der Franchisegeber… Seite 101 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Zunächst die klassischen 4Fs vorstellen, auf die Gründer in der Regel zurückgreifen. - Finanzierungsformen im Überblick zeigen - Verdeutlichen, dass die Finanzierung so ausgestaltet sein muss, dass damit die Unternehmensaktivitäten der jeweiligen Unternehmensphase finanziert werden können. - Zudem muss man auf die Gewinnentwicklung achten: In der Anfangsphase kann über mehrere Monate eventuell kein Gewinn erwirtschaftet werden, so dass dringend Eigenmittel oder Gelder von aussen eingebracht werden müssen. Seite 102 Handbuch für Dozenten - Grundsätzliche Unterscheidung nach EK und FK vornehmen. - Wichtig ist es zwischen FK und einer Beteiligungsfinanzierung abzuwägen. Bei der Beteiligungsfinanzierung kommt man vielleicht schnell an viel Geld und muss keine Zinsen zahlen, dafür muss man aber Anteile und ggf. einen Teil der Kontrolle abgeben. Seite 103 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 104 Ablauf: Phase 2 – Bootstrapping Zeit Ziel Material Handlungsablauf 15 Minuten TN verstehen was „Bootstrapping“ bedeutet und kennen Bootstrapping-Strategien PowerPoint Folien - Schätzfrage: TN werden gebeten zu schätzen, wie hoch das durchschnittliche Startkapital, der am schnellsten wachsenden amerikanischen Unternehmen war. TN schreiben ihre Schätzung individuell auf Zettel. Die Auswertung übernehmen 2 TN - Parallel wird das Konzept des Bootstrappings vorgestellt. - Anschliessend wird das Ergebnis der Umfrage mit dem tatsächlichen Wert von $10,000 verglichen. - Es werden die Vorteile diskutiert, wenn man mit geringen Finanzmitteln starten muss - Im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen bedeutet Bootstrapping „es aus eigenen Kräften zu schaffen“. Man zieht sich sozusagen selber aus dem „Schlamassel“. - TN sollen eine eigene Schätzung darüber abgeben, wie hoch das Startkapital, der am schnellsten wachsenden US-Unternehmen war. - TN sollen sich also gedanklich auf das Thema einlassen. - 2 TN werden gebeten die Auswertung zu übernehmen und den Durchschnittspreis zu ermitteln. Handbuch für Dozenten - Woher kommt der Begriff „Bootstrapping“? An Stiefeln oder Boots findet man manchmal Schlaufen, um sich die Schuhe besser anziehen zu können… - Übertragen auf Entrepreneurship geht es darum ein Unternehmen mit sehr geringen Mitteln aufzubauen. - Im Folgenden werden Bootstrapping-Tipps von Guy Kawasaki vorgestellt. Guy Kawasaki ist ein Venture Capitalists aus dem Silicon Valley, früher war er bei Apple verantwortlich für das Marketing des Macintosh. - Cash-flow ist extrem wichtig: Liquiditätsengpässe stellen einen wesentlichen Grund dar, weshalb Unternehmen scheitern. - In Businessplänen findet man häufig Top-down Schätzungen: z.B. Der Markt ist 200 Millionen gross und in 5 Jahren werden wir 10% Marktanteil haben – diese Schätzungen sind meistens unrealistisch besser: Bottom-up Schätzungen vornehmen… Seite 105 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Walter Hübscher, der Gründer von Zaunteam, hat mal gesagt: Wenn ich mit dem Markteintritt warte bis ich 100% aller Informationen zusammen habe, ist es wahrscheinlich zu spät… - Gerade in dienstleistungsintensiven Unternehmen können Personalkosten den Grossteil der Kosten ausmachen. Mit der zu frühen Einstellung von neuem Personal sollte man daher vorsichtig sein. - Gerade das Internet bietet heute eine einfache Möglichkeit direkt und ohne Zwischenhändler an die Endkunden zu verkaufen. - Zudem gibt es bereits „fertige“ Shop-Systeme, die lediglich individualisiert werden müssen. - Beispiele für Unternehmen nennen, die direkt verkaufen: Ratiodrink, Teekampagne etc. Seite 106 Handbuch für Dozenten - Wie vermarktet man sein Start-up Unternehmen ohne viel in Werbung zu investieren? Wie kommuniziert man so, dass jeder etwas damit anfangen kann? Eine Möglichkeit besteht darin, sich in der Kommunikation, in der Aussendarstellung, gegenüber dem Marktführer zu positionieren. - Cash ist wie gesagt äussert wichtig, um das Überleben in der Start-up-Phase zu sichern. Daher sollte man unbedingt wissen, für welchen Zeitraum die finanziellen Mittel reichen Berechnen der „Cash burn rate“. - Inzwischen sollten die beiden „Beauftragten“ das Ergebnis der Schätzfrage berechnet haben und sollen das Ergebnis bekannt geben. - Wahrscheinlich liegen die Vermutungen über dem eigentlichen Startkapital… Seite 107 Erläuterungen zu den Foliensätzen …von lediglich 10,000 USD Seite 108 Handbuch für Dozenten Seite 109 Ablauf: Phase 3 – Finanzplanungsinstrumente Zeit Ziel Material Handlungsablauf 95 Minuten TN sollen selbständig - einen Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung ermitteln. TN verstehen, dass der Preis eines Produktes auch die Overheadkosten sowie einen Gewinn beinhalten muss. - eine Liquiditätsplanung erstellen - eine Planerfolgsrechnung und eine Planbilanz lesen können - PowerPoint Folien - TN benötigen Computer / Laptops (2 TN können gemeinsam vor einem PC sitzen) - Excel-Tabelle für die Erstellung eines Liquiditätsplans - Excel-Tabelle mit einer Plan-Erfolgsrechnung und einer Plan-Bilanz (als Beispiele) Preisberechnung - Die TN sollen sich vorstellen, dass Sie ein Unternehmen gründen, das Tragetaschen herstellt und verkauft. Die Tragetaschen werden aus Verpackungen hergestellt. In 2erTeams sollen die TN nun selbständig den Preis ermitteln. Hierfür erhalten sie einige Hintergrundinformationen. - Der Dozent gibt bei Bedarf Hilfestellung. - Ein Team stellt die eigenen Berechnungen kurz an der Tafel vor. Die vorgestellte Berechnung wird diskutiert. Liquiditätsplanung - Der Dozent erklärt die Bedeutung und die Grundstruktur der Liquiditätsplanung. - Anschliessend sollen die TN eine kleine Liquiditätsplanung erstellen Planerfolgsrechnung und Plan-Bilanz - Der Dozent erklärt den Nutzen und den Aufbau der Plan-Erfolgsrechnung und der PlanBilanz - Im Folgenden sollen einige wichtige Instrumente zur Finanzplanung vorgestellt werden. Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die Finanzplanungsinstrumente sollen anhand eines Beispiels dargestellt werden, das sich die TN gut vorstellen können. - Die Unternehmensidee: Ein Unternehmen, das Tragetaschen herstellt, die aus Verpackungen gemacht wurden. - Zum Beispiel Tragetaschen aus Ritter-Sport-Verpackungen… …oder Tragetaschen aus CapriSonne-Verpackungen Seite 110 Handbuch für Dozenten - Hier noch einige Beispiele wie die Taschen aussehen könnten. - Die TN sollen nun in 2er-Teams berechnen, wie viel eine Tasche kosten soll… - …dabei sollen sie die Informationen, die sich auf der Folie befinden, berücksichtigen. - Falls Informationen fehlen sollen die TN Annahmen treffen. - Die TN können die Berechnung handschriftlich oder, falls Computer zur Verfügung stehen, in einer Excel-Tabelle vornehmen Seite 111 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Als nächstes soll nun eine Liquiditätsplanung vorgenommen werden. - Erklären, was Liquidität bedeutet. - Liquidität = das Unternehmen ist in der Lage die fälligen Verbindlichkeiten (z.B. weil Waren von anderen Unternehmen eingekauft wurden) jederzeit fristgerecht und uneingeschränkt begleichen zu können. - Erklären, für welchen Zeitraum eine Liquiditätsplanung sinnvoll ist. - Zunächst wird eine grobe Struktur der Finanzplanung erläutert… Seite 112 Handbuch für Dozenten - …bevor dann weitere Details folgenden. - TN sollen die Excel-Tabelle mit der Liquiditätsplanung öffnen…(ggf. vorher per Mail verschicken oder über einen Datenstick austeilen). - … um dann eine Liquiditätsplanung für das Taschenunternehmen zu erstellen. - Die Liquiditätsplanung soll für einen Zeitraum von 3 Monaten erstellt werden - Die TN können wieder in 2erTeams arbeiten Seite 113 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Falls noch Zeit ist soll nun eine zweite Liquiditätsplanung erstellt werden, ebenfalls für 3 Monate. Aber wir stellen uns vor, dass wir uns bereits im Jahr 2012 befinden. - Ggf. sollen diese Aufgabe nur die Teams erledigen, die die erste Berechnung bereits durgeführt haben. - Die Plan-Erfolgsrechnung und die Plan-Bilanz werden lediglich vorgestellt. - Dozent erklärt den Sinn und Zweck der Plan-Erfolgsrechnung (=Gewinn- und Verlustrechnung). Seite 114 Handbuch für Dozenten - Zunächst wird der Begriff „Ertrag“ erklärt. - Wichtig: Erklären, dass „Ertrag“ nicht gleichzusetzen ist mit „Liquidität“. - Der Begriff „Aufwand“ wird erklärt. - Auch hier wieder betonen, dass es letztlich um eine rechnerische Grösse geht, die gebraucht wird um den Erfolg eines Unternehmens für eine Periode (z.B. ein Jahr) berechnen zu können. - Aufwendungen müssen aber nicht gleichbedeutend sein mit Liquiditätsabflüssen. - Es geht nicht darum den TN alle Einzelheiten einer PlanErfolgsrechnung zu erklären. Sie sollen jedoch einen guten Überblick erhalten und die wichtigsten Positionen verstehen. - Da Abschreibungen eine wichtige Rolle innerhalb einer Plan-Erfolgsrechnung einnehmen, soll das Konzept der Abschreibung auf jeden Fall erläutert werden. Seite 115 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die konkreten Zahlen können durchaus dazu führen, dass man vergisst, dass es sich lediglich um eine PLANUNG handelt. Dies soll den TN an dieser Stelle nochmals verdeutlicht werden. - Als nächstes wird den TN die Plan-Bilanz erläutert. - Wie bei der PlanErfolgsrechnung geht es nicht darum, dass die TN anschliessend eine eigene Bilanz erstellen können. Vielmehr geht es darum, dass sie den Zweck der Bilanz verstehen und eine Bilanz grob lesen können. - Die Grundidee der Planbilanz wird erläutert: Darstellung der zukünftigen Vermögenssituation Seite 116 Handbuch für Dozenten - Die Grundstruktur der Planbilanz wird erläutert… - Aktiva = Mittelverwendung, Passiva = Mittelherkunft - UV: Vermögensgegenstände, die „umgesetzt“ werden sollen und deren Bestand sich durch Zuund Abgänge häufig ändert (Bargeld, Bankkonto, zur Produktion notwendige Rohstoffe etc.) - AV: Vermögensgegenstände, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen (Grund und Boden, Maschinen, Gebäude etc. + immaterielle Vermögensgegenstände wie Lizenzen und Patente) - Auf der Passivseite wird aufgeführt, in welchem Verhältnis das Vermögen des Unternehmens durch EK und FK finanziert ist. - Die TN haben die Möglichkeit eine Beispiel-Planbilanz im Excel-Format einzusehen. Seite 117 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis aus dem schweizerischen Obligationenrecht: das EK darf vom Verlust eines Jahres nicht mehr als 50% reduziert werden. - Dozent erklärt das Phänomen der „Living Deads“: Unternehmen, die nicht scheitern aber auch nicht wirklich erfolgreich sind und Unternehmer, die trotzdem an ihrer Idee festhalten, weil sie hoffen, dass es doch irgendwann noch klappen wird. - Ein Erklärungsansatz: Irrationale Entscheidungen aufgrund von Selbstverpflichtungs-Mechanismen, die psychologisch und sozial konstruiert werden, z.B. Verantwortungsgefühl gegenüber einer einmal getroffenen Entscheidung, Angst vor Gesichtsverlust, Bedürfnis, die einmal getroffene Entscheidung vor sich selbst zu rechtfertigen (Baron, 1998). Seite 118 Handbuch für Dozenten Seite 119 Ablauf: Phase 4 – Gruppenphase Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten TN entwickeln konkrete Ideen, wie ihr Unternehmen in der Start-up Phase finanziert werden kann - PowerPoint Folien TN sollen einen groben Finanzierungsplan für die Anfangsphase Ihres Unternehmen entwickeln: - Wie viel Geld wird bis zum Start des Unternehmens und in den ersten Monaten benötigt? - Für welche Aktivitäten wird das Geld benötigt? - Woher kommen die Finanzmittel für die Start-up Phase? - Nachdem die TN verschiedene Finanzquellen kennengelernt haben, sollen sie sich überlegen, woher die Mittel für ihr Start-up kommen sollen und wie viel Geld sie benötigen. - Bei der Schätzung der benötigten Kapitalmenge sollen sich die Studierenden auf die WESENTLICHEN Ausgabenblöcke konzentrieren. - Ziel ist eine Zuordnung von Finanzquellen und Ausgabenblöcken, vergleichbar mit den gezeigten Beispielen (Zaunteam, Die SCHRIPPE, MyMuesli). - Hausaufgabe bekannt geben Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 120 M3.7 Recht Lernziele 1. TN wissen, an was sie bei einer Unternehmensgründung im rechtlichen Bereich alles denken müssen. Dazu gehört die Frage des geistigen Eigentums, die Wahl der Rechtsform, das Handelsregister, Fragen der Sozialversicherung, der Steuern, des Arbeitsrechts, der Wirtschaftsförderung und des Imports und Exports. 2. Die TN kennen die 3 häufigsten Rechtsformen (Einzelunternehmen, GmbH, AG) und deren jeweiligen Vorteile und Nachteile. Die TN wissen wann sich welche Rechtsform am besten eignet. 3. Die TN wissen was geistiges Eigentum ist. Sie kennen den Unterschied zwischen Urheberrecht und gewerblichen Schutzrechten und kennen die wichtigsten Schutzrechte. Inhalte Relevante rechtliche Themen im Zusammenhang mit einer Unternehmensgründung: - Geistiges Eigentum - Unternehmensformen - Handelsregister - Ferner Sozialversicherungen und Arbeitsrecht Methoden zur Wissensvermittlung Powerpoint Präsentation, Video Plan B über den Kaffeefreund, Material von MySchool von SF über Unternehmensformen und dazugehörige Arbeitsblätter, Tabellen mit Vor- und Nachteilen der häufigsten Unternehmensformen. Handbuch für Dozenten Überblick über das übergreifende Lernziel der Toolbox, die Inhalte und die dazugehörigen Hausaufgaben resp. Aufgaben für Modul 4.. Vor Einstieg in die eigentlichen Themen soll aufgezeigt werden, an welche rechtlichen Aspekte Jungunternehmer bei einer Unternehmensgründung ggf. denken müssen. Im Anhang finden sich Folien dazu, welche die TN je nach Bedarf durchlesen können. Seite 121 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 122 Ablauf: Phase 1 – Geistiges Eigentum Zeit Ziel Material Handlungsablauf 45 Minuten Wissensvermittlung über das Thema des geistigen Eigentums. Vorteile des Schutzes von geistigem Eigentum aufzeigen. Unterschied zwischen Urheberrecht und gewerblichem Rechtsschutz kennen. Wissen, welche Formen des gewerblichen Rechtsschutzes existieren (Marken, Patente, Designs), wie diese geschützt werden können, was sie kosten und wie lange sie andauern. Aufzeigen, dass es auch Probleme geben kann, wenn man sich mit diesem Thema nicht auseinandersetzt und nicht überprüft, ob eine Idee oder Marke bereits registriert ist.. Powerpoint Präsentation (Folien 6-23), Video Kaffeefreund Dozent präsentiert Powerpoint zum Thema geistiges Eigentum. - Einstieg mit dem Beispiel des legendären 100-jährigen Rechtsstreits um die Marke Budweiser. - Aufzeigen, warum der Schutz von geistigem Eigentum von Vorteil sein kann. Als nächstes soll der Unterschied zwischen Urheberrecht und gewerblichen Rechtsschutz erläutert werden (Urheberrecht entsteht automatisch). Danach Vertiefung des Wissens über den gewerblichen Rechtsschutz (Patent, Marke, Design) mit Beispielen (Recherchen auf Swissreg etc.) und Erläuterungen. - Beispiel eines Jungunternehmers (Video mit dem Kaffeefreund), der sich nicht informierte und kurz vor der Eröffnung seines Geschäfts noch den Namen wechseln musste, weil dieser von jemand anderem geschützt worden war. - Als Abschluss der Lernphase die Frage aufwerfen, ob der Schutz des geistigen Eigentums überhaupt Sinn macht und ob es gerecht ist, dass in einigen Fällen vor allem die Stärkeren davon profitieren, weil kleineren Unternehmen häufig die Mittel fehlen, um ihre Rechte gegenüber sehr großen Unternehmen durchzusetzen. Einstieg mit dem legendären Rechtsstreit zwischen Budweiser aus St. Louis (USA) und der kleinen tschechischen Brauerei Budvar. Handbuch für Dozenten - Wichtigkeit des Schutzes vor Nachahmern. Durch den Schutz vor Nachahmern kann ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil erzielt werden. - Durch den Schutz des geistigen Eigentums können bestimmte Elemente wie z. B. der Name, die Machart etc. rechtlich geschützt werdenAndere können diese Elemente nicht mehr vermarkten Vorteile: - im besten Fall eine monopolartige Stellung auf dem Markt. - Vorteil beim Kapitalbeschaffen. Immaterialgüterrechte: - Sammelbegriff für alle Rechte in Zusammenhang mit geistigem Eigentum - Unterscheidung zwischen dem gewerblichen Rechtsschutz, zu denen Patente, Marken etc. gehören, und dem Urheberrecht. Was schützt das Urheberrecht und was der gewerbliche Rechtsschutz? - Definition des Urheberrechts aus www.kmu.admin.ch - Urheberrecht entsteht automatisch Seite 123 Erläuterungen zu den Foliensätzen Was schützt das Urheberrecht und was der gewerbliche Rechtsschutz? - Rechte aus dem gewerblichen Rechtsschutz müssen registriert werden Registerrechte - 3 wichtigste Arten des gewerblichen Rechtsschutzes darstellen (Patent, Marke, Design) Definitionen der 3 wichtigsten Formen des gewerblichen Rechtsschutzes (Patent, Marke, Design) im Überblick - Was sind sie? - Was schützen sie jeweils? - Patent als Schutztitel für Erfindungen, die eine Lösung für ein technisches Problem bieten. - Wichtig, zuerst ist zu überprüfen, ob die Erfindung bereits registriert ist. Wenn nicht, kann man die eigene Erfindung schützen. - Maximale Dauer: 20 Jahre. - Kosten: 700 CHF für die Anmeldung für die ersten 5 Jahre. - Marke, die grundsätzlich alle grafisch darstellbaren Zeichen sein kann (Wörter, Buchstabenkombinationen etc.) - Beispiele für die verschiedenen Arten von Marken. - Kosten: 550 CHF für eine 10jährige Markenhinterlegung. Seite 124 Handbuch für Dozenten - Auch ein Design kann geschützt werden. Damit ist es Anderen verboten dasselbe Design zu benutzen und zu vermarkten. - Wichtig, weil es eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielt. - Kann maximal 25 Jahre geschützt werden. - Das Institut für geistiges Eigentum (IgE) in Bern - Hier kann in einem ersten Schritt recherchiert werden, ob eine Idee, eine Marke etc. schon registriert und damit geschützt ist. - In einem zweiten Schritt kann hier das eigene schützenswerte geistige Eigentum registriert werden. - Auch Online kann recherchiert werden. Auf der Homepage www.swissreg.ch - Hier beispielhaft die Suchmaske für ein Patent. - Und hier ein beispielhaftes Ergebnis für eine Recherche nach der Marke Ricola. Seite 125 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Projektion der Notenfolge. - Weiss jemand worum es sich dabei handelt? - Es handelt sich dabei um den geschützten Werbeslogan der Migros. - So sieht der gesamte Eintrag auf Swissreg aus. - Beispiel für einen Jungunternehmer, der bei seiner Unternehmensgründung auf Probleme stösst. - Video abspielen und kurz erläutern, was aus den Ausschnitten nicht klar wird. - Der Jungunternehmer überlegt zuerst lange, wie er sein mobiles Fahrradcafe nennen soll (Ausschnitt Minute 4.50 – 9.46) - Er einigt sich schlussendlich tatsächlich auf den Kaffeemann. - Doch dann, muss er kurz vor der Eröffnung aus dem Kaffeemann den Kaffeefreund machen, weil der Kaffeemann geschützt ist (Ausschnitt Minute 28.25 – 29) Seite 126 Handbuch für Dozenten - Frage nach der Sinnhaftigkeit des Schutzes von geistigem Eigentum aus Unternehmenssicht. - Viele Jungunternehmen schützen ihre Produkte gar nicht erst, weil sie sowieso kaum Chancen hätten, ihre Interessen gegen jene der Grossen der Branche durchzusetzen. - Frage nach der Sinnhaftigkeit des Schutzes von geistigem Eigentum aus Sicht des Verbrauchers. - In der Pharma-Branche sind Patente gang und gäbe um die Entwicklungskosten wieder reinzuholen. Durch das so gebildete Monopol bleiben Medikamente lange teuer und sind teilweise jenen nicht zugänglich, die diese dringend benötigen. Seite 127 Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 128 Ablauf: Phase 2 – Rechtsformen Zeit Ziel Material Handlungsablauf 60 Minuten (ev. etwas länger Phase 3 ist dafür kürzer) Überblick über die verschiedenen Rechtsformen verschaffen. Vertiefung des Wissens über die Einzelfirma, GmbH und AG als häufigste Rechtsformen bei Unternehmensgründungen. Powerpoint Präsentation (Folien 25-34), Material von SF MySchool (Video, Arbeitsblatt, Homepage), Arbeitsblätter zum Fallbeispiel mit Frau Bickel und Tabellen mit Vor- und Nachteilen der Einzelfirma, GmbH und AG - Wissensvermittlung über die Rechtsformen mit Hilfe der Powerpoint Präsentation. Zuerst Überblick über die verschiedenen Rechtsformen vermitteln (Vor- und Nachteile etc.). Positionierung der häufigsten Rechtsformen bei einer Unternehmensgründung (Einzelfirma, GmbH, AG) innerhalb der Grafik. Vertiefung des Wissens über die Einzelfirma, die GmbH und die AG. - Kleines Übungsbeispiel mit Frau Bickel: Die Teilnehmer überlegen mit Hilfe der Tabelle zu den häufigsten Rechtsformen, welche Rechtsform sich für Frau Bickel am besten eignen würde. Anschliessend ist eine kurze Diskussion möglich, mit der Frage, warum sich die Teilnehmer für diese Rechtsform entscheiden würden. - Als Abschluss kommt das Arbeitsmaterial von SF MySchool zum Zug. Dozent präsentiert Video und verteilt dazugehöriges Arbeitsblatt, welches die Teilnehmer ausfüllen sollen. - Eventuell als Hausaufgaben: Online-Kreuzworträtsel von MySchool - Das sind typische Firmennamen, wie man sie an jeder Strassenecke sehen kann. - Bei vielen Firmennamen, wie dies auch bei den vorherigen Beispielen der Fall ist, stehen Zusätze wie z. B. AG, GmbH, Co etc. - Was sagen diese Zusätze überhaupt aus? Der Zusatz informiert über die Rechtsform eines Unternehmens. Handbuch für Dozenten - Und was sagt die Rechtsform über eine Unternehmung aus? - Diese informiert über die Rechte und Pflichten des Unternehmens und sagt auch etwas über deren Haftung und steuerliche Belastung aus. - Mit der Rechtsform definiert sich das Unternehmen auch nach aussen. So ist (potenziellen) Kunden zum Beispiel klar, dass bei einer GmbH oder AG für die Gründung Kapital aufgebracht werden musste (in Form von Stammkapital), um das Unternehmen zu gründen. Dies erhöht die Glaubwürdigkeit. - Mit jeder Rechtsform sind sowohl Vorals auch Nachteile verbunden. - Obwohl es grundsätzlich möglich und vielleicht sogar nötig ist, die Rechtsform des Unternehmens im Laufe der Zeit anzupassen, ist dies mit Aufwand und Kosten verbunden. - Deshalb sollte schon im Vorfeld genau überlegt werden, welche Rechtsform man für das eigene Unternehmen wählt. - Doch welches ist die geeignete Rechtsform für ein Unternehmen? - Es gibt sehr viele verschiedene Rechtsformen - Hier ein Überblick über die verschiedenen Rechtsformen erläutern Seite 129 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Die am häufigsten verwendeten Rechtsformen bei Unternehmensgründungen sind die Einzelfirma, die GmbH und die AG - Im Überblick sieht man noch mal, wo diese Rechtsformen anzusiedeln sind. In dieser Tabelle sind überblicksartig die wichtigsten Eckpfeiler von Einzelfirma, GmbH und AG aufgeführtDaraus können die Vor- und Nachteile dieser drei Unternehmensformen eruiert werden Tabelle erläutern - Um die richtige Rechtsform für das eigene Unternehmen zu finden, sollte man sich mit folgenden Fragen auseinandersetzten: - Beispielsweise ob man alleine oder mit anderen zusammen gründen willWill man alleine gründen fallen verschiedene Rechtsformen schon aus etc. Seite 130 Handbuch für Dozenten - Kleines Übungsbeispiel mit Frau Bickel und ihrem Backwarengeschäft - Dozent verteilt die Arbeitsblätter M.3.7.1, M3.7.2 und M3.7.3 zum Fallbeispiel mit Frau Bickel und die dazugehörigen Tabellen. - Die Teilnehmer sollen mit Hilfe der Tabellen die Fragen beantworten (allein oder in Kleingruppen). Am Schluss soll der Dozent die Antworten der Teilnehmer sammeln. Kurze Diskussion möglich warum sich die Teilnehmer für eine GmbH oder Einzelunternehmung entschieden haben. - Weitere Vertiefung des Thema Rechtsformen mit dem Arbeitsmaterial von SF MySchool. Video: http://www.sf.tv/sendungen/myschool/detaili nfo.php?docid=3571 Seite 131 Erläuterungen zu den Foliensätzen - Dozent verteilt Arbeitsblatt M3.7.4 zum Video von MySchool und gibt den Auftrag, dieses mit Hilfe des Videos auszufüllen. Wenn die Teilnehmer nicht durchkommen mit dem Arbeitsblatt, welches doch ein bisschen umfangreicher ist, können Sie es auch als Hausaufgabe fertig machen und dazu nochmals das Video anschauen. - Als Hausaufgabe können die Teilnehmer das Online-Kreuzworträtsel von MySchool lösen. http://www.sf.tv/sendungen/myschool/media/ 3571_interaktiv/online_ab/kreuzwort.htm Seite 132 Handbuch für Dozenten Seite 133 Ablauf: Phase 3 – Weitere rechtliche Schritte Zeit Ziel Material Handlungsablauf 20 Minuten Aufzeigen, dass es weitere Themen im rechtlichen Bereich gibt, die je nach Fall von Bedeutung sein können, wenn man ein Unternehmen gründet. Wichtig ist die Vermittlung eines Überblicks und das darauf hingewiesen wird, dass es noch weitere Themen gibt, mit denen man sich ggf. auseinandersetzen muss (z. B. Arbeitsrecht, Import-Export). Powerpoint Präsentation (Folien 41-47) Der Dozent vermittelt mit den Folien einen Einblick in das Thema Handelsregister und zeigt auf, welche Themen noch auf einen Jungunternehmer zukommen könnten. Neben den beiden Hauptthemen im rechtlichen Bereich, die bei einer Unternehmensgründung bedacht werden müssen (Geistiges Eigentum und Rechtsform), gibt es weitere Themen, die (eventuell) bedacht werden müssen, wenn man ein eigenes Unternehmen gründet: - Die Eintragung im Handelsregister bringt insbesondere die Buchführungspflicht mit sich (d. h. die korrekte Buchhaltung, die mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden muss). - Der Eintrag ins Handelsregister ist für manche Rechtsformen (GmbH, AG) vorgeschrieben. Dafür ist der Name des Unternehmens, in der Gemeinde, in der das Unternehmen seinen Sitz hat, geschützt. In einigen Ausnahmen sogar schweizweit - Zum Schluss werden die Aufgaben für Modul 4 präsentiert. - Die Teilnehmer sollen auf Swissreg eine Recherche zu ihrem Produkt/ ihrer Dienstleistung durchführen um zu sehen ob es ähnliche Dinge bereits gibt und wie diese geschützt sind. - Zusätzlich sollen sie ein Gespräch mit einem Anwalt oder einem Gründungsberater führen, um eventuelle rechtlichen Knackpunkte ihrer Geschäftsidee zu entdecken. Erläuterungen zu den Foliensätzen Seite 134 4. M4: Entwicklung eines eigenen Geschäftskonzepts Die Gruppen treffen sich regelmässig, um an ihrem Geschäftskonzept zu arbeiten: Zum einen haben die Teams am Ende jeder Toolbox Zeit das Gelernte direkt auf ihr Konzept anzupassen. Zum anderen haben die TN, abwechselnd mit den Toolbox-Einheiten, 7 halbe Tage zur Verfügung, an denen sie ihr Geschäftskonzept vorantreiben können. Im Rahmen dieser Gruppenarbeitszeit finden zudem Coaching-Gespräche (jeweils ca. 45 min) statt. Lernziele: Die TN sind in der Lage ein eigenes Geschäftskonzept zu entwickeln, das die wesentlichen Elemente einer zukünftigen Gründung enthält: Produkt / Dienstleistung, Strategie, Marketing, Finanzen, Recht & Organisation etc. Methode: Die TN arbeiten in Kleingruppen mit ca.2-5 Personen. Die TN haben über den Verlauf der Intervention 7 Coachings (jeweils ca. 45 Minuten – 60 Minuten). Das Coaching hat vor allem die Aufgabe Reflexions- und Lernprozesse zu unterstützen. Der Coach soll zwar auch inhaltlich weiterhelfen, im Vordergrund stehen jedoch die Initiierung und die Unterstützung von Lernprozessen sowie das Teamcoaching. Das Coaching wird durch Unternehmer aus der Region wahrgenommen. Um zu vermeiden, dass die TN marktferne Geschäftskonzepte entwickeln, müssen sie im Laufe des Schuljahres mit potenziellen Kunden, potenziellen Geschäftspartnern und mit potenziellen Unternehmern aus der Branche in Kontakt treten (Gespräche, Interviews, Online-Fragebögen etc.). Notwendige Unterlagen: Businessplanvorlage Räumlichkeiten: Die TN können sich in den Räumlichkeiten der jeweiligen Schulen treffen. Präsentation: Am Schluss des Kurses stellen die Gruppen ihr Geschäftskonzept einer Jury vor. Diese bewertet die Präsentation, die die Geschäftsidee und den Businessplan beinhaltet, nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten. Mindestens die ersten drei Gruppen erhalten einen Preis. Bei den Preisen soll es sich nach Möglichkeit um eine kleine Finanzierungshilfe für die Umsetzung der Geschäftsidee handeln. Dafür können Unternehmen oder Stiftungen aus der Region angefragt werden, die ggf. auch direkt als Jury-Mitglied fungieren können.