Stevia – Merkblatt mit Pflegetips der Biogärtnerei Neubauer, Erlen www.neubauer.ch Herkunft Man nennt es auch, das Honigblatt aus Paraguay! Die Urbevölkerung der Region Paraguay, Brasilien und Argentinien, die Guarani, nutzen Stevia seit Jahrhunderten als Heilpflanze und zum Süssen von Mate-Tee. Die Europäer kamen erst später in Kontakt mit Stevia. 1899 beschrieb der Tessiner Wissenschaftler Moisés Bertoni erstmals die Stevia rebauduiana. Stevia Heute Heute gewinnt die Süsspflanze im Zusammenhang mit den vielfältigen Ernährungsproblemen an Bedeutung. Süssen fast ohne Kalorien, ohne Kariesfolgen und im besten Fall erst noch direkt aus dem Kräutergarten, das entspricht einem breiten Bedürfnis. Gesundheitliche Vorteile Die Süsse der Pflanze ist praktisch Kalorienfrei: 0.21kcal pro Gramm Steviosid. Stevia beeinträchtigt den Blutzuckerspiegel nicht. Bei folgenden ErnährungsTherapien ist die Anwendung von Stevia hilfreich: - bei Uebergewicht und- prophylaxe - bei ADS-Kindern (Hyperaktive Kinder) - bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 - bei Diabetesprophylaxe - bei Candida-Pilzbefall Aus frischen oder getrockneten Steviablättern kann selber ein süsser Stevia - Auszug gemacht werden (s. Steviakochbuch von Brigitte Speck) mit welchem vieles gesüsst werden kann. In Apotheken oder Drogerien gibt es getrocknete Steviablätter zu kaufen, Steviapulver oder –Tropfen. Botanik Grösse: Blätter: Blüten: Familie: Besonderheit: kleiner, blattreicher Strauch, 50-100cm lanzettförmig weisse Blüten, kleine Korbblütler Asteracea sie enthält Steviosid, ein Molekül, das 300 mal süsser ist als Zucker. Anbau und Pflege: Die Stevia-Pflanze wünscht dieselbe Behandlung wie Basilikum. Sie bevorzugt warme und geschützte Standorte, mit Vorliebe um die 20°, nicht zu trocken und nicht zu heiss. Stevia gedeiht auf humus- und nährstoffreichem Boden am besten, mit genügend Wasserzufuhr. Nördlich der Alpen ist die Kultur in Töpfen dankbarer als die Auspflanzung ins Freie. Die Blattläuse sind bei ihr rasch zur Stelle, verursachen aber keine gravierenden Schäden. Mit einem Schmierpflanzenpräparat (Natural v. Andermatt) sind sie zu bekämpfen, ohne dass auf ein späteres Ernten verzichtet werden muss. In unseren Breitengraden ist die Steviapflanze als einjährige Pflanze einzuordnen. Wer einen besonders grünen Daumen hat, kann die Überwinterung der Pflanze wagen. Ernte: Die Steviablätter erntet man laufend, indem man die obersten Triebe abzweigt. So kann die Pflanze seitlich weiter austreiben und wird dadurch buschiger. Je trockener die geernteten Blätter sind, desto stärker ist die Süsskraft! Getrocknete Blätter lassen sich sehr gut aufbewahren und den ganzen Winter durch gebrauchen. Verwendung: Der Stevia-Auszug eignet sich besonders zum Süssen von Wähenguss, Milchshake, Bichermüesli, Quarkcrème und Blitzeis (gefrorene Beeren gemixt und mit Schlagrahm vermischt).