01|Überuns scinexx.de-DasWissensmagazin scinexx®-sprich['saineks],eineKombinationaus“science”und“next generation”-bietetalsOnlinemagazinseit1998einenumfassenden Einblick in die Welt des Wissens und der Wissenschaft. Mit einem breiten Mix aus News, Trends, Ergebnissen und Entwicklungen präsentiert scinexx.de anschaulich Informationen aus Forschung undWissenschaft. DieSchwerpunktthemenliegenindenBereichenGeowissenschaften, Biologie und Biotechnologie, Medizin, Astronomie, Physik, Technik sowie Energie- und Umweltforschung. Das Internetmagazin spricht allewissbegierigenUseran-obinBeruf,StudiumoderFreizeit. scinexx wurde 1998 als Gemeinschaftsprojekt der MMCD NEW MEDIA GmbH in Düsseldorf und des Heidelberger Springer Verlags gegründet und ist heute Teil der Konradin Mediengruppe mit dem bekannten Magazin Bild der Wissenschaft sowie den Wissensangeboten:wissen.de,wissenschaft.de,scienceblogs.de, natur.deunddamals.de. 02|Inhalt 01 02 ÜBERUNS INHALT 03 MYTHOS„2012“ Mythos 2012Die Maya, der 21. Dezember2012-unddieFakten 04 IMPRESSUM 03|Mythos„2012“ Mythos2012DieMaya, der21.Dezember 2012-unddieFakten VONNADJAPODBREGAR BaldbeginntdasJahr2012.HabendieMayatatsächlicheine “Zeitenwende”odergardenWeltuntergangfürden21.Dezember 2012vorhergesagt?EndetihrKalenderwirklichandiesemDatum? UndwasistdranandenEndzeitszenariendesFilms“2012”,dem PolsprungunddenkosmischenKonstellationen?Wirbringendie Fakten. DERUNTERGANG D ie Endzeitszenarien im Film „2012“ und anderswo Wir schreibendasJahr2009:DerWissenschaftlerDr.Satnam Tsurutani entdeckt, dass ungewöhnlich starke Sonneneruptionen eine Neutronenstrahlung ausgelöst haben, durch die unerwarteterweise die Temperatur des Erdkerns stark ansteigt. Berechnungen ergeben, dass bis zum Jahr 2012 die Erdkruste zu schmelzen beginnt und instabil wird. Dieses löst katastrophaleErdbeben,VulkanausbrücheundTsunamisaus,diedie Erdoberflächeunbewohnbarmachen. „Wirwarengewarnt“ AuchandereForscherstoßenaufähnlicheHinweise.Siebringendies in Verbindung mit einer alten Prophezeiung der Maya, nach der ein 26.000 Jahre alter Zyklus am 21. Dezember 2012 enden soll. Dann, so die Warnung, wird eine äußerst seltene kosmische Konstellation das alte Zeitalter zerstören und ein neues einläuten. Und es geschieht das Unausweichliche: Unter dramatischen Szenarien geht dieWeltunter.DieErde,wiewirsieheutekennen,gibtesnichtmehr. Soweit das Szenario im Spielfilm „2012“ von Roland Emmerich, der Ende 2009 in die Kinos kam. Eigentlich nichts anderes als ein typischer HollywoodSchocker, könnte man meinen. Doch diesmal traf der Film einen Nerv. Denn er bezieht sich auf einem vor allem in esoterischen Kreisen ohnehin schon verbreiteten Mythos. Schon bevor Sony PicturesimOktober2008die ersten Trailer für den Film veröffentlichte, kursierten im Netz und auch in Buchform bereits Gerüchte über prognostizierte dramatische Ereignisse am 21.Dezember 2012. Katastrophen… Jenachdem,auswelcherEcke die Interpretation der „Prophezeiungen“kommt,soll PlakatdesFilm“2012”©2009Sony PicturesReleasingGmbH es wahlweise entweder eine apokalyptische Katastrophe oder aber einen spirituellen „Übergang“ geben. So sieht der Autor des Buches „Apokalypse 2012“, Lawrence E. Joseph, schon jetzt in Naturkatastrophen wie dem Hurrikan Katrina oder dem Tsunami im Indischen Ozean erste Anzeichen für den bevorstehenden Untergang. Seiner Interpretation nach sahen die Maya schon vor tausenden Jahren voraus, dass 2012 gewaltige Eruptionen auf der Sonne das Erdmagnetfeld zum „Umkippen“ bringen und gewaltige Katastrophen verursachen. Andere Interpreten sehen eine spezielle astronomische Konstellation – entweder der Erde mit dem Zentrum derMilchstraßeoderabervonallenPlanetendesSonnensystemsals Auslöser fataler Gezeitenwirkungen. Auch ein angeblich bisher unentdeckter Planet, „Nibiru“, wird dabei ins Spiel gebracht und soll inErdnähevorbeirasen–mitschlimmenAuswirkungen. …oderNeubeginn Der selbsternannte „Biophysiker“ Dieter Broers schreibt unter anderem: „Das mittelamerikanische Volk der Mayas hinterließ uns die Information, dass dieseletzteEpochederZeitlichkeitdurch Filmszene:DieKüste diekosmischeAbsichtgelenktwürde.Ein KaliforniensversinktimMeer. ©2009SonyPictures so genannter Synchronisationstrahl ReleasingGmbH würde – vom Zentrum unserer Milchstraßeausgehend–unsereErdeunddamitunsMenschenneu ausrichten.“ Doch es geht noch esoterischer: So schreibt Semir Osmanagic am Ende seines Buchs „The World of the Maya“: „Wenn die Himmel sich öffnen und kosmische Energie durch unseren kleinen Planeten fließt, dann werden wir durch die Vibrationen auf ein höheres Niveau angehoben.“ Woher aber kommen all diese Vorstellungenund„Prophezeiungen“? „13.0.0.0.0“ D er Maya-Kalender und die Zeitenwende Nahezu alle Szenarienzum21.Dezember2012berufensichaufdie Maya. Was aber haben die Gelehrten und Astronomen deraltenHochkulturwirklichgewusstundgemeint?Und washatesmitdem„EndediesesZeitalters“aufsich? Kalender-ZahnräderbestimmenZyklen Im Gegensatz zu unserem Kalender ist der alte Kalender der Maya nichtlinearundnachhintenoffen,sondernzyklischangelegt.Wiebei einemSystemausmehrerenZahnräderngreifendabeiverschiedene Teilkalenderineinander.SoumfasstderrituelleTsolkin-Kalendereine Periode von 260 (13 mal 20)Tagen, der an der Sonnenbahn orientierteHaab-Kalenderfürden„zivilen“Gebrauch365Tage-rund einJahr.UmgrößereZeiteinheitenzubeschreiben,kombiniertendie Maya beide Zählungen: Durch die Benamung eines Tags sowohl mit seinem Tsolkin- als auch seinem Haab-Namen erhielten sie eindeutige, sich nicht wiederholende Tagesbezeichnungen über 52 Jahrehinweg. Der Long Count: DatumszählunginfünfStellen Noch längere Zeitperioden decktedersogenannte„Long Count“, die „Lange Zählung“ ab. Bei diesem auf dem Zwanzigersystem beruhenden Kalender war jeder Tag durch fünf Ziffern gekennzeichnet. Diese konnten jeweils die Zahlenwerte 1 bis 19, die vorletzte Stelle nur bis 17, annehmen.Sobeginnteinan der Westwand des Tempels von Palenque erhaltener Text zum Ruhme des Königs K’inich Janaab Pakal mit der Angabe: 9.8.9.13.0, dem DieRückseitederSteleCausTresZapotes gbtdasLongCount-Datum7.16.6.16.18 an.©gemeinfrei Geburtsdatum des Herrschers. Unserem Kalender nach entspricht dies dem 24. März des Jahres 615 vor Christus. Ein Jahreswechsel wardurchNullenindenletztenbeidenStellengekennzeichnet(zum Beispiel 9.15.13.0.0), die Vollendung einer 20-Jahresperiode durch NullenandenletzendreiStellen. Übergänge:wichtigeMeilensteineauchfürdieMaya Mayaforscher wie Mark van Stone von der Foundation for the Advancement of Mesoamerican Studies (FAMSI) in Florida haben in den Aufzeichnungen nachgewiesen, dass solche „runden“ Tage besonders beachtet und auch gefeiert wurden. Wenn ein König beispielsweise seinen 60. Geburtstag erreichte, erhielt er den Ehrentitel „4-K’atun-Lord“, denn er trat nun in die vierte 20Jahresperiode seines Lebens ein. Einige, darunter K'inich Janaab' Pakal von Palenque, wurden sogar 80 und erreichten damit den Statuseines5-K’atun-Lords.FürsolcheÜbergängebesaßendieMaya sogar eine eigene Glyphe, „Tzutz“: eine zeigende Hand, von deren Zeigefinger eine Art Perle baumelte. Sie bedeutet so viel wie enden, auslaufen oder auch eintreten. Die meisten Mayaforscher gehen davonaus,dassauchderLongCountzyklischverläuft:Erbeschreibt einen 5.125 Jahre dauernden Zyklus, der jeweils dem Datum 12.19.19.17.19endet.DanachspringtdasDatumumauf13.0.0.0.0, und anschließend beginnt die Zählung von Neuem. Die Entzifferung von Mayainschriften deutet darauf hin, dass sie den Beginn des jetzigen Zyklus auf den 11. August 3114 v.Chr. datierten. Demnach wäreseinEndetatsächlicham21.Dezember2012zuerwarten.Was aberhießdiesfürdieMaya? WENDE,ENDEODERNICHTSBESONDERES? W as die Maya über den „Übergang“ dachten Am 21. Dezember 2012 endet der jetzige Long Count-Zyklus des Maya-Kalenders, für die alten Maya wäre damit derÜbergangineineneueEpocheerfolgt.Darinsind sich die Wissenschaftler einig. Welche Bedeutung die Menschen der alten Hochkultur aber dieser „Zeitenwende“ zumaßen, darüber wird heftig gestritten – vor allem allerdings außerhalb der etablierten Mayaforschung. ZyklischeSchöpfungen Denn das große Problem an dieser Stelle: Es gibt in den erhalten Maya-InschriftennurwenigeBezügeaufdieseZeitenwende.„Obwohl die Maya an zyklische, aufeinanderfolgende Schöpfungen glaubten, gibt es keine klaren Belege dafür, was sie für unseren 13.0.0.0.0 erwarteten“, erklärt Anthony Aveni, Professor für Astronomie und Anthropologie an der Colgate Universität im US-Bundesstaat New YorkimFachmagazin„Archeology“. Die wenigen Inschriften, in denen überhaupt ein solcher Übergang vorkommt, beziehen sich auf den Zeitpunkt der letzten Zeitenwende, den Beginn der vierten, jetzigen Schöpfung nach Mayaglauben und sind rein historisch,nichtprophetisch.Sofolgtauf derSteleCinQuiriguainGuatemalaauf Maya-ReliefausPlaceres, die Inschrift 13.0.0.0.0 eine Hieroglyphe, Campeche.©Wolfgang Sauber/GFDL die auf das Herabsteigen der Götter verweist,diedamalsdenerstenHerddurchdreiStützsteineerrichtet haben sollen. Stele 25 in Izapa, einer präklassischen Mayastadt im Westen Mexikos, verweist nach Ansicht von Aveni ebenfalls auf die Schöpfung: In ihr sieht man eine Vogelgottheit auf einem Baum sitzen. WenndieGottheitherabsteigt… NureineneinzigeneindeutigenBezugaufdaskommende13.0.0.0.0 kennen die Mayaforscher – und diese Inschrift ist so stark erodiert, dassnurnochderAnfangzuerkennenist.Aufdiesemsogenannten Monument 6 im mexikanischen Tortuguero, einer Mayastätte aus dem 7. Jahrhundert v.Chr. , folgt auf das Datum eine Glyphe, die ebenfalls das Herabsteigen eines transzendenten Wesens auf die Erde beschreibt. Die Inschrift lautet wörtlich: „Das 13. Baktun wird enden am 4. Ajaw, dem 3. Uniiw. Schwarz … wird geschehen. Der Bolon Yookte' K'uh wird herabsteigen zum großen (oder roten)…” AllesFolgendeistnichtmehrlesbar.UndauchdieGottheit,umdiees geht, ist nicht eindeutig bestimmbar, wenngleich er in anderen Inschriften teilweise als Gott des Krieges oder der Unterwelt erscheint. …gehtdieWeltunter Eine weitere Quelle, das Chilam Balam, eine Sammlung von postkolonialen Maya-Mythen und Prophezeiungen, ist äußerst umstritten. Von diesen angeblich von einem „Jaguar Propheten“ stammenden Offenbarungen existieren heute mehrere unterschiedliche Fassungen. InderFassungausTiziminim Nordosten Yucatans, gibt es eine Zeile, die nach Ansicht der Archäoastronomin Maud Worcester Makemson auf ein wichtiges Ereignis bei SeiteausdemChilamBalamvonChumayel Eintreten des 13. Baktuns ©PrincetonDigitalLibrary hinweist. Ihre 1957 veröffentlichte Übertragung lautet: „Der 13. Baktun kommt und bringtdieOrnamentevondeinenAhnen,vondenenichgesprochen habe.DannwirdderGottkommenundseineKleinenbesuchen.“Ein andererMayaforscher,derAnthropologeMunroEdmundsonsiehtin dieserZeilejedochkeinenBezugaufden13.Baktun,dadielokalen Schreiber mit einem anderen Zahlensystem rechneten. In anderen Fassungen wird der 13. Baktun zwar erwähnt, aber nicht genau definiert, ob es sich um einen historischen oder zukünftigen Übergang handelt. Der Archäologe und Anthropologe Michael D. Coe, renommierter Mayaforscher der Yale Universität, zog in den 1960erJahrendennochdenSchluss,dassdieMayaamEndedes12. Baktun eine Art Armageddon erwarten würden: „Es gibt Hinweise darauf[…],dassArmageddondiedegeneriertenVölkerderErdeund die gesamte Schöpfung am Tag des 13. Baktuns überkommen wird. […]Unser gegenwärtiges Universum werde ausgelöscht, […], wenn derLongCountseineVollendungerreicht.“ …oderauchnicht CoesAnsichthältsichbisindie1990erJahre,dannjedochänderner undseineKollegenihreInterpretationaufgrundneuerForschungen ins Gegenteil. Im Oktober 2009 konstatiert Coe in der britischen Zeitung „The Guardian“: „Dieser ganze Aufruhr über das angebliche Ende des Universums, dem Ende der Zeit und so weiter, erzählt einem mehr über meine Mitamerikaner als über die klassischen Maya.“ Und Sandra Noble, Direktorin der Foundation for the Advancement of Mesoamerican Studies (FAMSI) in Florida erklärt: „FürdiealtenMayawareseinegroßeFeier,dasEndeeinesganzen Zyklus zu erreichen.“ Für sie ist die Darstellung des 21. Dezember 2012 als Endzeit oder kosmischer Übergang „eine komplette Erfindung und eine Chance für einen Menge Leute, Geld zu verdienen.“ Sie vergleicht die Assoziationen eher mit den traditionellenRitenderErneuerung,dieauchinunserenKulturenam NeubeginneinesJahresoderanderenAbschnittsüblichsind. „Business as usual“ auch nach der Zeitenwende Und ein Text, eingemeißelt in der Westwand des Tempels von Palenque, zeigt sogar sehr deutlich, dass die Maya an eine Zukunft auch nach der Zeitenwende glaubten, sogar eine, die GlyphenausPalenque-nur wenigesindsoguterhalten.© WolfgangSauber/GFDL ihrer Gegenwart ähnelte. Denn anstatt von Katastrophenszenarien oder neuen Anfängen zu berichten, wird hier ganz prosaisch konstatiert, dass sich am 21. Oktober 4772 (unserer Zeitrechnung) die Krönung des Königs K’inich Janaab‘ Pakal in der 80. Kalenderrunde jährt. Die Schreiber erwarteten ganz offensichtlich nicht nur, dass in dieser fernen Zukunft die Zivilisation noch existiert, sondern auch, dass es noch Menschen geben würde, die sich an den Mayakönig erinnern. „Wir wissen, dass die Maya an einen Zyklus vor diesem glaubten“, erklärt Wyllys Andrews, Leiter des Forschungsinstituts für MittelamerikaanderTulaneUniversität.„Unddasdeutetdaraufhin, dasssieauchmitderIdeeeinesweiterennachdiesemkeinProblem hatten.“ Auch Forscher, die sich mit der Religion und Weltsicht der Maya beschäftigen, sehen in den Vorstellungen einer Apokalypse eher die Projektion des typisch westlichen Hangs zu Endzeitmythen. Das sei ein westliches Konzept, das wenig bis gar nichts mit den Glauben der Maya zu tun habe, konstatiert der mexikanische ArchäologeGuillermoBernal. „DERDUNKLEWEG“ M aya, Milchstraße und Konstellationen – die Mythen Eine der verbreitetesten Endzeitmythen zu 2012 hat ihren Ursprung vermutlich am Altar 8 der klassischen Mayastadt Tikal. An ihm ist in einem Relief ein GefangenermitaufdemRückengebundenenHändenzusehen,der nach unten schaut. Unter ihm ist ein Schädel mit drei Hieroglyphen abgebildet, die von rechts nach links gelesen das Wort „Xibalbe“ ergeben. In der Sprache der heutigen Nachkommen der Maya, der Quiché im Hochland von Guatemala, bedeutet „Xibalba“ Unterwelt, alssolcheskommtesauchim heiligenBuchderQuiché,dem Popol Vuh, häufig vor. Viele mesomamerikanische, aber auch andere Religionen sehen den Tod als eine Reise der Seele in das Land der Toten,indieUnterwelt.Tatsächlichhat dieSilbe„be“inden meisten MayasprachenauchdieBedeutungStraße,WegoderPfad. „DunkleStraße“amHimmel Der amerikanische Mayaforscher Michael D. Coe entdeckte bereits in den 1970er Jahren eine weitere Entsprechung für das „Xibalbe“ der klassischen Maya: In Quiché wird auch die Milchstraße in ihrer scheinbar durch ein dunkles Band geteilten Winteransicht „xibal bey“ genannt. Die mit bloßem Auge sichtbaren Maya-TempelinTikal,Guatemala©CCby SA2.0 dunklen Bereiche kommen durch insterstellare StaubwolkenimZentrumunsererGalaxiezustande,diedasLichthier nahezu vollständig schlucken. Coe war der Ansicht, dass für die Maya, wie auch für andere frühe Kulturen, diese gut sichtbare „dunkleStraße“amHimmelsymbolischfürdenWegderSeelenindie Unterwelt gestanden haben könnte. Soweit die klassische Mayaforschung. KonjunktionöffnetHimmelstor… DochimZugeder2012-Mythenerhältdie„dunkleStraße“nochviel weitergehendeInterpretationen:Soliestmanbeispielsweiseaufden Seiten der „Feng-Shui-Akademie“ und anderen esoterischen Seiten: „Zur Wintersonnwende im Jahr 2012 wird die Sonne in Konjunktion mitdemÄquatorderMilchstraßestehen.ZudiesemZeitpunktfindet eine äußerst seltene astronomische Konstellation statt, die sich seit Tausenden von Jahren langsam abzeichnet. Zur Dämmerung der Wintersonnwende im Jahr 2012 wird die Sonne sich direkt in dieser dunklenSpaltebefinden,undzwarsoplatziert,dassdieMilchstraße den Horizont an allen Punkten ringsum umfasst. Dadurch “sitzt” sozusagendieMilchstraßeaufderErde,berührtsieinallenPunkten ringsum-undöffneteinkosmischesHimmelstor.Diegalaktischeund solareEbenebefindensichinKonjunktion.“ …oderlöstSynchronisationsstrahlaus Andere, wie der selbsternannte BiophysikerundEsoterikerDieterBoers, erwarten am 21. Dezember 2012 einen „Synchronisationsstrahl“ aus dem Zentrum der Milchstraße, der angeblich bereits von den Maya vorhergesagt BlickaufdieMilchstraße:Ein worden sei: „Das mittelamerikanische dunklesStaubbandverdeckt dasZentrum©NASA Volk der Maya hinterließ uns hierzu die Information, dass diese ‚letzte Epoche‘ der Zeitlichkeit” durch ‚die kosmische Absicht‘ gelenkt würde. Ein sogenannter Synchronisationsstrahl würde – vom Zentrum unserer Milchstraße ausgehend–unsereErdeunddamitunsMenschenneuausrichten“, beschreibter2008ineinemInterviewinderZeitschrift„Hörzu“. MILCHSTRASSEN–“PFAD”JEDESJAHR D ie astronomischen Fakten Astronomen schlagen angesichts der halbgaren pseudoastronomischen Szenariender2012-GemeindeeherdieHändeüberdem Kopf zusammen. Der Astronom Florian Freistetter beispielsweisesetztsichinseinemBlog„Astrodictiumsimplex“bereits seit Monaten mit der in seinen Augen ärgerlichen Verbreitung von FalschemundHalbwissenindiesemZusammenhangauseinander. WasalsohateswirklichmitderMilchstraßeundihrer„Konjunktion“ auf sich? Tatsächlich verändern sich die Position der Erde und ihrer kosmischenUmgebungimLaufederZeitaufgleichmehrfacheWeise gegeneinander: Zum einen kreist das in einem Außenarm unserer Spiralgalaxie gelegene Sonnensystem im Laufe von 230 Millionen JahreneinmalumdasMilchstraßenzentrumherum.AufdiesemWeg „eiert“ die Sonne – und mit ihr die Erde: Sie bewegt sich in einer Wellenlinie mal oberhalb und mal unterhalb der Ebene der Milchstraße,derEkliptik. Schonvorbei:dieMilchstraßen-„Konjunktion“ Alle30bis45MillionenJahrekreuztsiedieEkliptikundbefindetsich dann genau „in Konjunktion“ mit dem Milchstraßenzentrum, der Anordnung, die die Esoteriker – und angeblich die Maya - für den 21.Dezember 2012 prognostizieren. Dummerweise hat die Sonne die Milchstraßenebene bereits gekreuzt, Vor 1,5 MillionenJahrengeschahdies ohne irgendwelche dramatischen oder sonstigen Auswirkungen. In drei Jahren passiert daher in dieser Hinsicht – gar nichts. Im MomentbewegensichSonne LagedesSonnensystemsinder Milchstraße©NASA und Erde sogar von der Milchstraßenebene weg, die nächste Passage ist erst in mindestens 28,5 Millionen Jahren fällig. Aber vielleicht zeigt ja 2012 wenigstens die Erdachse auf das Milchstraßenzentrum, wie von einigen postuliert? Leider auch dies nicht. Denn die Rotationsachse unseres Planeten verändert zwar im Laufe von vielen tausend Jahren ihre Ausrichtung. In einem Zyklus von 25.800 Jahren führt sie eine Art Taumelbewegung gegenüber dem Sternenhintergrund durch, die so genannte Präzession. Im Moment steht sie beispielsweise so, dass sie bei uns auf der Nordhalbkugel auf den Polarstern zeigt, in rund 12.000 Jahren jedoch wird der Stern Wega in der Konstellation Lyra der neue „Nordstern“sein.IneineRichtungaberkannsiedabeiaufkeinenFall und niemals zeigen: auf das Zentrum der Milchstraße. Damit dies geschieht,müssteschondieErdeinihrerBahnkippen. DasGeheimnisderWintersonnenwende Was aber ist mit der Wintersonnenwende und der dunklen Straße, die den Horizont berührt? Zumindest hier findet sich in den 2012Mythen das sprichwörtliche Körnchen Wahrheit: Denn zur Wintersonnenwende 2012 wird die Sonne tatsächlich vor dem dunklen Band im Zentrum der Milchstraße stehen. Bei Sonnenaufoder Untergang berührt dann dieses Band auch scheinbar den Horizont – allerdings tut es dies im Moment jedes Jahr zur Wintersonnenwende. Denn die Präzession der Erdachse führt auch dazu, dass die scheinbare Sonnenbahn sich gegenüber den Tierkreiszeichen am Himmel verschiebt. Alle 72 Jahre rücken die Konstellationen dabei gegenüber der Ekliptik um ein Grad weiter. Dadurch verschiebt sich auch die Position der Sonne bei der Wintersonnenwende:ImMomentbefindetsiesichdabeiimSternbild des Schützen. Und dieses Sternbild wiederum liegt tatsächlich von der Erde aus gesehen nahe dem galaktischen Zentrum der Milchstraße. 2012 liefert damit zwar die beschriebene Konstellation, sieistaberallesanderealsseltenoderbesonders.Zudemhabenwir die genaueste Ausrichtung von Erde und Sonne mit dem Milchstraßenzentrum längst verpasst: Sie ereignete sich schon im Winter1998. KeinSynchronisationsstrahl Könnte wenigstens eine ungewöhnliche Strahlung aus dem Milchstraßenzentrum kommen, wie es Boers prognostiziert? Leider auchdasnicht.ZwarsendetdasSchwarzeLochimZentrumunserer GalaxietatsächlichverschiedeneFormenderStrahlungaus,dochder größte Teil davon wird von den umgebenden dichten Staubwolken geschluckt. Hindurch dringen allerdings Infrarotstrahlen und eine besondere Form der Radiowellen, die so genannte Synchrotronstrahlung. Diese ist allerdings ungefährlich und entfaltet auch keinerlei mentale oder gar spirituelle Wirkung. Ein „Synchronisationsstrahl“, wie ihn die Mayas angeblich vorhergesagt habensollen,istderAstronomiejedochvölligunbekannt. PLANETENDESUNHEILS E benfalls um eine spezielle Konstellation geht es in einigen 2012- Szenarien, die eine Konjunktion aller Planeten prognostizieren. Ein scheinbares Zusammentreffen von Planeten am Nachthimmel ist per se erstmal nichts Ungewöhnliches,dieletzteKonjunktionvonMerkurundSaturnliegt erstwenigeWochenzurück,sieereignetesicham8.Oktober2009. „Planetenlinie“nuralle340MillionenJahre Doch je höher die Zahl der beteiligten Himmelskörper dabei wird, destoselteneristeinsolchesEreignis.DaserklärtauchderAstronom Florian Freistetter in seinem Blog „Astrodictium simplex“. Seinen AngabennachgabesdieletzteDreier-KonjunktionmitMond,Venus und Jupiter im November 2008. Die letzte „große“ Konjunktion von Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und Mond ereignete im Jahr 2000, damals waren die Planeten allerdings keineswegs alle eng beieinander am Himmel zu sehen, sondern lagen weit verteilt über den Bereich von 26 Grad. Sollen aber alle Planeten in einer scheinbaren Linie stehen, wie es die 2012-„Propheten“ vorhersagen, dann wäre dies eine Konstellation, die nur einmal alle 340 MillionenJahrevorkommt,wieFreistetter Sonnensystem-entstanden berechnethat.SollendabeiallePlaneten auseinerStaubwolke© NASA/NRAO auch noch auf einer Seite der Sonne aufgereiht sein, dann geschieht dies nur alle 180 Billionen Jahre. Da das Universum erst seit rund 15 MilliardenJahrenexistiert,istdieWahrscheinlichkeitdafürnaheNull. Gravitationskräfte vernachlässigbar Doch was wäre wenn doch? Dann, so erklärt der Astronom,wäreaufjedenFall einesnichtmöglich:Dasseine solche Konjunktion in irgendeiner Form verstärkte und damit katastrophale Gravitations-oder Gezeitenkräfte auf die Erde ausübt. Denn die Anziehungskraft eines Himmelskörpers auf einen PlanetengrößenimVergleich©NASA anderen verringert sich mit dem Quadrat der Entfernung. Der Mond, als unser nächster Begleiter, steht tatsächlich in enger Wechselwirkung mit der Erdschwerkraft.Dochdannwirdesschondünn:NurderJupiter,der größte Planet unseres Sonnensystems, hat noch einen signifikanten Einfluss, wenn auch hundertmal schwächer als der Mond. Stünden alle Planeten in einer Reihe, entspräche ihre Gravitationswirkung zusammengenommen gerade einmal zwei Prozent des lunaren Einflusses. Und da sich dieser ohnehin im Verlauf seiner leicht elliptischen Bahn um bis zu 25 Prozent ändern kann, sind katastrophaleFolgenwohlehernichtzuerwarten. STURMVONDERSONNE K atastrophenauslöser Sonnenaktivität? Im UntergangsszenariovonRolandEmmerichspieltdieSonne eine entscheidende und destruktive Rolle: Ungewöhnlich starke Eruptionen verbunden mit Neutronenstrahlen auf ihrer Oberfläche sind es, die die Erdkruste zum Schmelzen bringen. Und auch in vielen anderen 2012-Katastrophenmythen wird der Höhepunkt des elfjährigen Sonnenzyklus, das solare Aktivitätsmaximum, das 2012 erreicht sein soll, als möglicher Katastrophenauslösergesehen. SonnenaktivitätmiteinemMaximumalleelfJahre Doch auch hier liegen die Mythen und Szenarien falsch. Zwar durchläuftdieSonnetatsächlicheinenelfjährigenZyklusderAktivität, in dem sowohl die Anzahl der Sonnenflecken als auch der Plasmaeruptionen an ihrer Oberfläche variieren. Unser Zentralstern strahlt dabei nicht nur Licht und Wärme ab, von ihm geht auch ständig ein Strom geladener energiereicher Teilchen aus, der Sonnenwind.ErwirdnormalerweisevomMagnetfeldderErdeschon inderoberstenAtmosphärenschichtabgefangenundtrifftunsdaher nicht. Im Verlauf des Sonnenzyklus verändert sich das solare Filamenteeiner Sonneneruption©SOHO/ NASA/ESA Stromausfälle Polarlichter, aber Weltuntergang Magnetfeldjedochallmählich,biseszum Zeitpunkt des solaren Maximums zusammenbricht und sich in entgegengesetzter Orientierung neu formiert. Zu dieser Zeit häufen sich starke Eruptionen an der Sonnenoberfläche, so genannte Flares oder Protuberanzen. Sie schleudern heißes Plasma weit ins All hinaus und verstärken dann den Sonnenwind zum Sonnensturm. und kein Ein Teil dieses Teilchensturms kannmanchmal–vorallemin denPolarregionenderErde– ein wenig weiter in die Erdatmosphäre eindringen. Polarlichter zeugen dann von Sonnenwind©SOHO(NASA/ESA) den elektromagnetischen Turbulenzen, durch die auch Satelliten in ihrer Bahn gestört werden können. Die erhöhte AufladungderLuftkann,soerklärtdieNASA,imExtremfallaberauch KurzschlüsseinelektrischenLeitungsnetzenamErdbodenerzeugen. Doch das nächste solare Maximum erwarten die Astrophysiker erst für den Mai 2013 erwartet. Und entgegen früherer Prognosen der NASA wird es diesmal deutlich schwächer ausfallen als normal. Und selbst wenn ein starker Sonnensturm die Erde trifft – was in der Vergangenheit schon mehrfach der Fall war: Temporäre und lokale Stromausfälle oder gestörte Satelliten sind zwar in unserer technisierten Zivilisation eine lästige Unterbrechung, einen Weltuntergang provoziert dies jedoch eher nicht. Und auch Neutronenstrahlen, die die Erdkruste schmelzen, sind nicht zu befürchten,dasindsichdieSonnenforscherganzsicher. POLSPRUNG W irdsichdasMagnetfeldderErdeumpolen?Die2012Szenarien beschränken sich keineswegs auf astronomische Auslöser und Ereignisse, auch die Geophysik kommt dabei manchmal ins Spiel, meist in Form eines „Polsprungs“. Diese plötzliche Umkehrung des Erdmagnetfelds soll katastrophale Folgen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Tsunamis nach sich ziehen und darüber hinaus die Erde ihres natürlichen Schutzschilds gegen tödliche StrahlungausdemAllberauben. DieUmpolungistüberfällig DieschlechteNachricht:SolcheUmpolungengibteswirklichundhat es im Laufe der Erdgeschichte schon häufig gegeben. Die Gute: sie ereignen sich weder schnell, noch ziehen sie katastrophale Folgen nachsich.WennGeowissenschaftlervoneinem„plötzlichen“Ereignis sprechen, dann geht es in der Regel nicht um Monate oder Jahre, sondernumgeologischeZeiträume:tausendeodergarMillionenvon Jahren.DieletztegrößereUmpolungdesirdischenMagnetfeldsliegt heute schon rund 750.000 bis 780.000 Jahre zurück. Nach geophysikalischen Maßstäben ist dies bereits eine halbe Ewigkeit. Dennwährendderletzten100Millionen Jahre der Erdgeschichte dauerten die einzelnen Pausen zwischen den Umpolungen durchschnittlich nur 200.000bis500.000Jahre.Eineerneute Inversion ist daher eigentlich längst überfällig. Kommt vielleicht 2012 die großeUmpolung? …abererstin1.300Jahren Untersuchungen zeigen, dass wir uns tatsächlich in einer Phase der MagnetfeldderErde©MMCD abnehmenden magnetischen Feldstärkenbefinden.DochGrundzurPanikbestehtnicht.Dadiese langsame Abschwächung sich über Hunderte von Jahren hinzieht, werden zumindest einige Generationen der Menschheit noch ohne dieseErfahrungleben.Expertenschätzen,dasssichdasFelderstin rund 1.300 Jahren soweit abgeschwächt haben könnte, dass es umkippt. Was genau wird dann passieren? Simulationen zeigen, dass die Magnetlinien zunächst langsam beginnen zu fluktuieren, sie bilden chaotische Strukturen. Für kurze Zeit können dabei sogar drei, vier oder sogar mehr Pole gleichzeitig entstehen. Die Intensität des magnetischen Feldes schwächt sich währenddessen um rund das Zehnfacheab.DieshatauchFolgenfürdasLebenaufderErde:Wird das Magnetfeld schwächer, nimmt auch seine Schutz- und Filterwirkung gegen die harte kosmische Strahlung ab. In dieser Phase sind daher alle Organismen auf der Erdoberfläche höheren DosenelektromagnetischerStrahlungausgesetzt. KeinUntergangderMenschheit Doch Geophysiker wie Bruce Buffett von der Universität von British ColumbiasehendarindennochkeinenAnlasszurSorge:„Esistklar, dass auch unsere frühesten Vorfahren schon einige Umpolungen schadlos überstanden haben”, erklärt Buffett. „Die offensichtlichste Konsequenz ist vermutlich, dass wir einen neuen Kompass bräuchten.” Nach dieser Übergangsphase beginnen sich die Magnetlinien langsam zu stabilisieren und die Feldstärken nehmen zu. Es bilden sich wieder zwei Pole an den entgegengesetzten Enden der Erdkugel allerdings in genau umgekehrter Polung wie zuvor. Dass die Maya damals die Eigenschaften des MagnetfeldwährendderUmpolung© LANL/G.Glatzmaier Magnetfelds und seine Umpolungen kannten, ist mehr als unwahrscheinlich, ebenso eine entsprechendeVorhersagefürdenDezember2012.Dennbisheute lassensichsolcheUmpolungennichtimVorausprognostizieren,auf das Jahr schon gar nicht. Anhaltspunkte geben allein gemessene Abschwächungen und das Wissen um den Abstand zum letzen EreignisdieserArt–FähigkeitenundWissen,dassdieMayadefinitiv nichthatten. PLANETARERQUERSCHLÄGER U nheil durch den angeblich “verborgenen” Planet Nibiru? Und noch einmal zurück zum Kosmischen: Nach Ansicht einiger 2012-Endzeit-„Propheten“ droht auch Unheil von einem fremden Planeten. Der noch unentdecktePlanet„Nibiru“sollaufeinerextremexzentrischenBahn ausdemäußerenSonnensystembisinErdnäherasenunddanndort entweder kollidieren oder aber katastrophale Folgen auf der Erde auslösen.AngeblichbeträgtseineUmlaufzeit3.600Jahre,sodasser zur Zeit der biblischen Plagen in Ägypten das letzte Mal in Erdnähe auftauchte und entsprechende Katastrophen verursachte. Wenn er das nächste Mal – 2012 – kommt, sollen die Auswirkungen noch schlimmersein. Warum eigentlich nicht? könnte man fragen. Gibt es doch auch Kometen und Asteroiden, die die Erdbahn kreuzen oder auf exzentrischen Bahnen durch das Sonnensystem fliegen. Doch diese kleineren Himmelskörper verhalten sich anders als ausgewachsene PlanetenodergarBrauneZwerge.Denn nach dem Newtonschen Gravitationsgesetzt kann ein Objekt dieser Größe nicht mitten durch das Sonnensystem fliegen, ohne auf die anderen Planeten deutlich messbare Schwerkraftwirkungen auszuüben. Die so ausgelösten Turbulenzen hätten im Laufe der Zeit entweder den AufeinerKeilschrifttafelder „verborgenen“ Planeten aus seiner Babylonierwird“Nibiru”als exzentrischen Bahn katapultiert, oder “MarduksStern”beschriebenwahrscheinlichwaraberKomet aberihnmiteinemderanderenObjekte gemeint.©NASA kollidieren lassen. Wenn dieser geheimnisvolle Planet „Nibiru“ im Dezember 2012 bei der Erde eintreffen soll, dann müsste er, das lässt sich über das zweite Keplersche Gesetz ausrechnen, inzwischen bereits innerhalb der BahndesSaturnsein–unddamitnachweisbar.EingefleischteNibiruAnhänger argumentieren hier gerne mit einer Verschleierungskampagne der NASA, die jede Bekanntmachung der drohenden Katastrophe unterdrücke. Doch dagegen spricht, dass gerade die Suche nach Asteroiden und Kleinplaneten heute extrem dezentral läuft: Hunderte oder tausende von Amateurastronomen suchen Nacht für Nacht den Himmel mit ihren Teleskopen ab, tauschen sich in Foren über Neufunde aus und melden Neues an zentrale Datenbanken. Einen Maulkorb für alle gibt es schlichtweg nicht. Zudem wäre der Planet Nibiru inzwischen längst auch ohne TeleskopalsleuchtenderLichtpunktamNachthimmelsichtbar. 04|Impressum scinexx.de-DasWissensmagazin MMCDNEWMEDIAGmbH Elisabethstraße42 40217Düsseldorf Tel.0211-94217222 Fax03212-1262505 www.mmcd.de [email protected] Geschäftsführer:HaraldFrater,[email protected] Chefredakteurin:NadjaPodbregar,[email protected] Handelsregister: Düsseldorf,HRB56568;USt.-ID.:DE254927844; FinanzamtDüsseldorf-Mitte Konzeption/Programmierung YOUPUBLISHGmbH Werastrasse84 70190Stuttgart M:info(at)you-publish.com Geschäftsführer:AndreasDollmayer ©2016byKonradinMedienGmbH,Leinfelden-Echterdingen