Canadian Eskimo Dog Der Canadian Eskimo Dog, auch als Canadian Inuit Dog bezeichnet, ist eine der ältesten, indigenen Hunderassen Nordamerikas. Seine Wurzeln in der Arktis gehen über 4000 Jahre zurück. Für die Inuit, die den Hund Qimmiq nennen, gehörten die Hunde seit jeher untrennbar zu ihrem Leben in der Arktis. Sie nutzten ihre Qimmiq als Schlittenhunde zum Transport ihres Hab und Guts, zur Jagd, zum Stellen von Eisbären und zum Schutz ihrer Lager in der arktischen Tundra. Im 19. Jahrhundert war der Canadian Eskimo Dog sehr beliebt bei Forschern und Entdeckern für Expeditionen in die Polargebiete, sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis. In den 1920er Jahren gab es rund 20.000 Hunde in Kanada. Als die kanadische Regierung die Inuit zwang, ihr traditionelles Dasein als Jäger und Nomaden aufzugeben und in Siedlungen sesshaft zu werden, veränderte sich das Leben der Menschen und damit auch das Leben der Hunde dramatisch. Viele Inuit verdienten in ihrem “neuen Leben” nicht genug Geld, um die Hunde zu ernähren. Außerdem passte die Art, wie die Tiere traditionell gehalten wurden nicht in die modernen Siedlungen. Frei laufende Tiere wurden von der RCMP erschossen, mit der Begründung, sie seien eine Bedrohung für die Einwohner. Tatsächlich sollten die Menschen vermutlich daran gehindert werden, ihr gewohntes, unabhängiges Leben weiter zu führen. In den späten 1960er Jahren nahmen zudem Motorschlitten immer mehr den Platz der Hunde ein. So waren 1970 nur noch wenige hundert Tiere übrig. Vermutlich wäre die Rasse ausgestorben, wenn nicht in Kanada einige Menschen begonnen hätten, sich für sie einzusetzen. 1972 gründeten William Carpenter und John McGrath die Eskimo Dog Research Foundation (EDRF). Der EDRF kaufte einige der übrigen Eskimo Dogs von den Inuit und begann gemeinsam mit verschiedenen Züchtern ein Zuchtprogramm um die Zahl der Tiere wieder zu erhöhen. Auch Brian Ladoon holte reinrassige Hunde aus arktischen Siedlungen und gründete die Canadian Eskimo Dog Foundation (CEDF) mit dem Ziel, den Genpool ursprünglich und gesund zu halten. Am 1. Mai 2000 bestimmte das kanadische Territorium Nunavut den “Canadian Eskimo Dog” als sein Wappentier. Briefmarke Münze “Stern of Churchill” Bis 1959 war der Canadian Eskimo Dog im Amerikanischen Kennel Club (AKC) anerkannt, der sie jedoch aufgrund der geringen Population aus dem Register strich. Heute ist die Rasse im Canadian Kennel Club (CKC) sowie im The Kennel Club in Großbritannien gelistet. Auch im FCI war die Rasse in der Vergangenheit bereits unter der Nummer 211 gelistet, ist aber aktuell nicht anerkannt. Ein Antrag auf Wiederaufnahme läuft. In Großbritannien setzt sich der CEDCGB (Canadian Eskimo Dog Club of Great Britain) für die Rasse ein und es gibt eine wachsende Zahl im britischen Kennel Club registrierte Hunde. Erscheinungsbild Der Canadian Eskimo Dog legt ein imposantes Erscheinungsbild an den Tag. Er ist athletisch, aber gleichzeitig sehr kräftig gebaut, sodass schon sein Äußeres auf seine Neigung zur harten Arbeit hinweist. Durch ihr feineres Knochengerüst und den etwas kleineren Körperbau wirken weibliche Tiere im Unterschied zu männlichen Hunden deutlich leichter. Größe: Männlich: 58–70 cm, Weibchen: 50–60 cm Gewicht: Männlich: 30–40 kg, Weibchen: 18–30 kg Haarkleid: Doppeltes Haarkleid. Dicke, weiche Unterwolle sowie ein dichtes, glattes und grobes Deckhaar von 8-15 cm Länge. Am Hals bildet sich ein Kragen, der besonders bei Rüden das eindrucksvolle Äußere verstärkt. Hündinnen haben insgesamt ein etwas kürzeres Haarkleid. Farbe: Alle Farben sind erlaubt, mehrfarbig und einfarbig sind zugelassen. Schädel: Breiter, keilförmiger Schädel. Hündinnen haben einen wesentlich schmaleren Schädel als Rüden. Augen: Meist dunkel, können aber auch hell oder gelb sein. Niemals blau. Leicht schräg gestellt, weder hervortretend noch zu tief liegend. Ohren: Kurz, dreieckig und an den Spitzen abgerundet. Stramm aufrecht getragen. Die Ohren sind innen und außen mit kurzem, dichtem Haar geschützt. Kiefer/Zähne: Starke Kiefer mit kräftigen Zähnen. Scherengebiss. Körperbau: Der Körperbau zeugt für Kraft und Ausdauer. Muskulös und kompakt. Tiefe, breite Brust, breite Lenden. Kurzer, gerader, kräftiger Hals. Vorderläufe: Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe vollkommen gerade; kräftige Bemuskelung und kräftige Knochen. Pfoten: Große, fast runde, gewölbte Pfoten. Starke Ballen mit Haaren zwischen den Zehen. Rute: Lange, buschige Rute, die über dem Rücken getragen wird. Charakter / Wesen Hart arbeitender, passionierter Schlittenhund. Menschen, auch Fremden gegenüber verhält er sich freundlich. In den meisten Fällen liebt er die Aufmerksamkeit des Menschen. Eher ruhiges Temperament. Kann typisch nordisch geräuschvoll sein. Starker Rudelinstinkt. Werden die Hunde in Gruppen gehalten, gibt es eine klar strukturierte Rangordnung, die innerhalb des Rudels ausgemacht wird. Kleinere Verletzungen von Kämpfen sind hier keine Seltenheit. Im Vergleich zu modernen, domestizierten Hunderassen, zeigt diese ursprüngliche Rasse sehr schnelle und intensive Resonanz auf äußere Einflüsse, egal ob es um Futter, Spielen, Kämpfen oder Arbeiten geht. Quellen, Links, weitere Infos: Kanadischer Kennel Club (CKC): http://www.ckc.ca/en/Choosing-a-Dog/Choosing-a-Breed/Working-Dogs/Canadian-Eskimo-Dog Britischer Kennel Club (The Kennel Club): http://www.thekennelclub.org.uk/services/public/breed/standard.aspx?id=5182 www.canadianeskimodogfoundation.ca http://www.inuitsleddoginternational.com www.canadianinuitdogs.com www.canadianeskimodog.de