Die letzten Meter des Wassers unter der Lupe

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Die letzten Meter des
Wassers unter der Lupe
über mikrobiologische Gefahren, Rechtsgrundlagen
und Massnahmen
Andreas Peter / WVZ
adaptiert nach einem Referat von Hans Peter Füchslin, KLZH
Wasserversorgung
Einwandfreies Trinkwasser?
Stadt Zürich
Wasserversorgung
Folie 2
Inhaltsverzeichnis
Verkeimung in Hausinstallationen
Rechtliche Grundlagen
Legionellen
Präventiv- und
Sanierungsmassnahmen
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Folie 3
Verkeimungsprobleme
1. Ästhetische Probleme
- Geschmacks und Geruchsprobleme  muffig, modrig, etc.
- Trübung
- Verfärbung
- Schleimfetzen lösen sich ab
2. Krankheitserreger im Biofilm
- Legionellen
 Legionellose
- Pseudomonaden  Wundinfektionen
-…
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Folie 4
Die Verkeimung hat verschiedene
Ursachen
Einflussfaktoren:
- Temperatur
- Stagnationszeit
- Organisches Substrat (AOC)
 Netzwasser
 Leitungsmaterial
- Inhibitoren (Netzschutz wie Chlor)
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Folie 5
Woher kommen die Nährstoffe?
a) Rohrmaterial
b) Wasserphase
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Folie 6
Biologische Stabilität
Wässer ( AOC [µg/L C])
Material (Zellen / cm2)
-Stark DOC-haltige Grundwässer
- Plastifizierter PVC
- Anaerobe Grundwässer
- Natürliche Gummi
-Teichwasser
- Fiberglass
- Seewasser
- Polyeter, Polyethylen
- Flusswasser
- Silikon
- Aktivkohlefiltrat
-Fiberglas verstärktes Epoxy
-Aerobes Grundwasser
- PVC
-Langsamsandfiltrat
- PTFE
- Rostfreier Stahl
- Glas
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Folie 7
Orte der Verkeimung
- Dichtungsringe
- Toträume
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Folie 8
- Filter-/Enthärtungslagen
- Rohrinnenwand
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Folie 9
- Duschschläuche
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Folie 10
- Duschköpfe
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Folie 11
Gesetzgebung und Normen
Aktuell
a) Eidg. Lebensmittelgesetzgebung (Anforderungen an
Trinkwasserqualität)
b) Bauproduktegesetz
c) BAG-Module (Legionellen)
d) Andere Normengeber: SVGW, SIA (Stand der Technik)
Lebensmittelverordnungen 2016
Neue Verordnung über Wasser für den menschlichen Konsum und
Humankontakt (VQWmK)
 Regelung von Dusch- und Badewasser
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Folie 12
Problem der Zuständigkeit
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Steckbrief Legionellen
•
•
•
•
Gramnegative Stäbchenbakterien
0.3-0.9 µm Breite, 2 µm Länge
Mobil mit Flagellen
Freie Lebensform und in Amöben
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Legionellen im Biofilm
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Folie 15
Infektion durch Legionellen
-
Beim Einatmen von Aerosolen (Wassertröpfchen)
-
Keine Übertragung
a) von Mensch zu Mensch
b) Beim Trinken
- Nur selten Infektion bei Kontakt mit Wunden
- Stark abhängig vom Gesundheitszustand
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Folie 16
Legionellose-Fälle in der Schweiz
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Folie 17
Legionellen-Grenzwerte
Legionellen KBE / 1 L
Zielwert
< 100
Massnahmenwert
< 1000
Gefahrenwert
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< 10’000
Folie 18
Temperatur und Legionellenvermehrung
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Folie 19
Vorgaben BAG Modul 12
Bereich
Temperatur
Boilerausgang
60 Grad Celsius
Verteilsystem
55 Grad Celsius
Ausgang Warmwasserleitung
50 Grad Celsius
Kaltwasser
< 20 Grad Celsius
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Legionellen Hot-spots
Boiler Kältesee
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Mischzonen
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Erwärmung Kaltwasser
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Folie 23
Dusche Mischregler
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Folie 24
Stagnation durch Toträume
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Gegenmassnahmen
a) Prävention
a) Richtige Planung: Sanitärnetz
b) Unterhalt: Temperatur von Boiler und Netz, Spülen
c) Kein Ablagerung und Korrosion im Netz
b) Monitoring
a) Temperatur
b) Kontrolle Netz: Totleitungen,
c) Eventuell Nachweis von Legionellen
c) Intervention
a) Einfache Massnahmen: Thermoschock und Spülen
b) Zuerst Reinigen und dann Desinfizieren
c) Zudosierung: Silberionen und Chlor
d) Änderung Infrastruktur
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Folie 26
Stagnation vermeiden
- Überdimensionierungen vermeiden
- Totleitungen entfernen
- Bei Nichtgebrauch spülen (Bsp. Hotels,
Altersheime)
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Folie 27
Zustand der Leitungen
1. Keine Verkeimung durch Migration von
Kohlenstoffverbindungen
 geprüftes Material einbauen
2. Keine Korrosion und Verkalkung
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Folie 28
Legionellenprävention
Einhaltung der empfohlenen Temperaturen
Bereich
Temperatur
Boilerausgang
60 Grad Celsius
Verteilsystem
55 Grad Celsius
Ausgang Warmwasserleitung
50 Grad Celsius
Kaltwasser
< 20 Grad Celsius
- Kein «Kältesee» im Boiler
- Keine Mischzonen im Hausnetz
- Keine zu grosse Abkühlung im Warmwassernetz
- Keine Erwärmung des Kaltwassernetzes
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Monitoring
1. Temperatur
2. Zustand Leitungsnetz
3. Mikrobiologische Parameter Warmwasser
a) Legionellen
b) Aerobe mesophile Keime
c) Totalzellzahl
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Intervention bei Legionellenbefall
Bereich
Bemerkung
Thermische Schocks
Maximale Boilertemperatur
70oC
Reinigen, Spülen,
Desinfizieren
Bsp. Impulsspülverfahren
Zudosierung von Bioziden
Chlor, Silberionen
Umbau Leitungsnetz
Vermeiden:
a) Mischwasserzonen
b) Stagnation
c) Entfernen Totleitungen
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Für weitere Infos und Anfragen zu Wasser-Analysen:
Andreas Peter / WVZ
[email protected]
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