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TOP-Tipp: Selbsthilfe für Magen und Darm
Ob Sodbrennen, Blähungen oder Verstopfung: Oft kann man schon durch ein paar einfache Maßnahmen Beschwerden vorbeugen oder lindern
Bis zu 40 Prozent aller Deutschen leiden an funktionellen Magen-Darm-Beschwerden ohne
organische Ursache. Diese können säurebedingt sein und sich in Form von Sodbrennen,
saurem Aufstoßen oder Magendrücken äußern. Sie können aber auch infolge vermehrter Gasbildung entstehen und zu Völlegefühl, Blähungen oder Verstopfung führen. Ursache ist häufig ein ungesunder Lebensstil. Dementsprechend kann man selbst einiges tun, um
Magen-Darm-Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern:
Sodbrennen, saures Aufstoßen und Magendrücken: Es entsteht, wenn saurer Mageninhalt in den unteren Teil der Speiseröhre zurückfließt. Folge ist eine Schleimhautreizung
der Speiseröhre, die sich durch häufiges Aufstoßen oder Schmerzen hinter dem Brustbein
bemerkbar macht.
• Pflanzliche Mittel einsetzen: Kamillentee (evtl. gemischt mit Melisse) beruhigt die Magenschleimhaut und vermindert die Säureproduktion. Vor allem bei nervös bedingtem Sodbrennen helfen pflanzliche Fertigpräparate mit Kamille, Leinsamen, Pfefferminze,
Schafgarbe oder Süßholz.
• Säurehemmende Mittel einnehmen: Zu den Antacida zählen Magnesium- und Aluminiumhydroxid-Verbindungen, Schichtgitter (z. B. Hydrotalcit, Magaldrat) oder Silikate (z.B.
Aluminium-Magnesium-Silicathydrat und Almasilat). Die Medikamente maximal drei Tage
lang einnehmen.
• Auslöser meiden: Bei Neigung zu Sodbrennen fettreiche und scharfe Speisen meiden.
Auch Zitrusfrüchte, Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und Zucker sind Verursacher. Bei akuten
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Beschwerden Wasser / Milch trinken oder Weißbrot essen – das entschärft die Säure.
•Weniger essen: Essen Sie fünf bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Besonders
das Abendessen sollte nicht voluminös sein.
•Übergewicht abbauen: Versuchen Sie, überflüssige Pfunde abzubauen. Vor allem Bauchfett
erhöht den Druck auf den Oberbauch und begünstigt so den Säurerückfluss.
•Richtig liegen: Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper. Auch günstig: Auf der linken Seite
liegen, da der „Säureangriff“ auf der rechten Seite liegend besonders lange dauert.
• Bequeme Kleidung wählen: Enge Jeans und Gürtel können großen Druck auf den Unterleib
ausüben und so Sodbrennen verstärken. Daher möglichst lockere Kleidung tragen.
• Achtung vor Genussgiften: Verzichten Sie auf Nikotin und trinken Sie Alkohol nur in Maßen.
Da Kaffee unterschiedlich wirkt, am besten die eigene Säure-Verträglichkeit austesten.
Wichtig: Bei häufigem oder länger als drei Tage andauerndem Sodbrennen den Arzt aufsuchen, da es langfristig die Schleimhaut schädigen kann.
Blähungen und Völlegefühl: Blähungen entstehen, wenn sich Gas im Magen und vor allem
im Darm ansammelt. Häufige Ursache sind Luftschlucken (z.B. durch hastiges Essen), Verzehr
von Kohlensäure (z.B. in Getränken) oder Gärungsprozesse durch Abbau unverdauter Nahrungsbestandteile. Mitunter kommt es zu Krämpfen und kolikartigen Schmerzen. Häufigste Ursache für Völlegefühl ist eine Überlastung des Magens durch zuviel Essen.
•Hausmittel anwenden: Wärmflasche oder erwärmtes Körnerkissen auf den Bauch legen.
Auch gut: ein Tee aus Anis, Fenchel oder Kümmel.
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•Medikamente einnehmen: Bewährt hat sich der chemische Wirkstoff Dimeticon (meist als
Kautablette erhältlich), der die Gasbläschen im Darm zerstört. Eine Alternative sind pflanzliche Bittermittel (z.B. Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut, Angelikawurzel).
•Schüßler-Salze einsetzen: Bei akuten Beschwerden Nr. 10 (Natrium sulfuricum) viertelstündlich im Wechsel mit Nr. 11 (Silicea) einnehmen. Bei Schmerzen ist Nr. 7 (Magnesium
phosphoricum, „Heiße Sieben“) sinnvoll. Alle 15 Minuten 1 Tablette einnehmen.
•In Ruhe essen: Vermeiden Sie beim Essen anregende Diskussionen und Problemwälzen. Lassen Sie sich mindestens 15 Minuten Zeit. Wichtig auch: Gut kauen und hastiges Runterschlucken
meiden.
•Schwer verdauliche Lebensmittel meiden: Kritisch sind besonders Hülsenfrüchte, Zwiebeln,
Pilze, Knoblauch oder Artischocken.
•Bekömmliche ballaststoffhaltige Lebensmittel bevorzugen. Hierzu zählen u. a. Vollkornbrot,
Haferflocken, grüne Blattsalate, Tomaten, Möhren, Zucchini, Fenchel und Mais.
•Kräuter verwenden: Bereiten Sie Speisen mit blähungsmindernden Kräutern und Gewürzen
zu (z.B. Kümmel, Fenchel, Rosmarin, Salbei).
•Kohlensäureverzehr einschränken: Verzichten Sie auf kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke (Sprudel und Cola), Sekt, Weißwein und Bier (v. a. Hefeweißbier).
Wichtig: Wenn Sie häufig unter starken schmerzhaften Blähungen leiden, kann auch ein
Pilzbefall des Darms dahinterstecken. Suchen Sie in diesem Fall einen kundigen Arzt oder
Heilpraktiker auf.
Verstopfung: Bewegungsmangel, geringe Flüssigkeitszufuhr, eine ballaststoffarme Kost,
aber auch Aufregung und Stress, eine ungewohnte Umgebung sowie ein durcheinander geratener Tagesrhythmus (z.B. auf Reisen) können Gründe dafür sein, dass man „nicht kann“.
Neben Bauchschmerzen und Darmkrämpfen können auch Erschöpfung oder Mundgeruch auftreten.
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Was Sie tun können:
•Quellmittel einnehmen: Weizenkleie, Lein- oder Flohsamen fördern die Verdauung auf natürliche Weise, indem sie aufquellen und so das Volumen des Stuhls erhöhen. Täglich 1 EL
in Saft oder Wasser rühren.
•Viel und regelmäßig trinken: Pro Tag sollten es mindestens acht Gläser oder 1,5 bis zwei
Liter Wasser sein. Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt, damit die Verdauung gleichmäßig gefördert wird.
•Hausmittel einsetzen: Bewährtes Hausmittel: Vor dem Zubettgehen drei oder vier Backpflaumen und den Saft einer Zitrone in ein Glas Wasser einweichen. Am nächsten Morgen
Pflaumen essen und Zitronenwasser dazu trinken.
•Obst und Gemüse essen: In Karotten, Äpfeln oder Sellerie stecken nicht nur reichlich Ballaststoffe, sondern auch Vitamine (allen voran Vitamin C und Magnesium), die ebenfalls
wichtig für eine gesunde Darmfunktion sind. Essen Sie deshalb reichlich Früchte und Gemüse.
Alternative: ungesüßte Gemüse- und Obstsäfte
•Sich regelmäßig bewegen: Bei Verstopfung wirkt etwas Sport (z.B. Fahrrad fahren, Joggen, Walken) oft wahre Wunder. Auch einfaches Spazierengehen bringt einen müden Darm
wieder auf Trab.
•Vorsicht vor Medikamenten: Viele Medikamente – darunter Antibiotika, Magensäure bindende Mittel, Muskel-Relaxanzien, Antidepressiva, Schmerz- und Bluthochdruckmittel – können als Nebenwirkung Verstopfung auslösen. Fragen Sie Ihren Arzt nach möglichen
Alternativen.
Wichtig: Sorgen um die natürliche Verdauung sind in vielen Fällen unbegründet. So ist es
völlig normal, wenn Sie nicht jeden Tag Stuhlgang haben. Zum Arzt sollten Sie jedoch dann
gehen, wenn Sie länger als einen Monat lang weniger als zwei- bis dreimal pro Woche Verdauung haben.
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Magenbeschwerden, –zur symptomatischen Behandlung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren.
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TOP-Tipp: Vor der Hochgebirgstour zum Arzt
Viele Menschen zieht es zum Skifahren oder Wandern in die Berge.
Doch Vorsicht, wenn es hoch hinauf gehen soll: Bereits ab einer Höhe
von 2.500 Metern über Normalnull kann es zu einer mitunter lebensgefährlichen Höhenkrankheit kommen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Grund: Mit zunehmender Höhe
sinkt der Luftdruck. Dadurch nimmt der Körper weniger Sauerstoff
über die Atmung auf. Mögliche Folge sind Kopfschmerzen, Appetitverlust, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Benommenheit oder Schlafstörungen. Da die Symptome in den ersten drei Tagen nach dem Aufstieg
auftreten, werden sie oft irrtümlicherweise als Folge der körperlichen
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Anstrengung angesehen. Bei einer akuten Höhenkrankheit sammelt
sich Wasser im Gewebe, so dass sich Ödeme in Gehirn und Lunge bilden können. Unbehandelt führt dies innerhalb weniger Tage zum Tode.
Die DGIM rät daher, sich vor einer Tour ins Gebirge vom Arzt beraten
zu lassen. Vorbeugend hilft ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die
Einnahme von Wirkstoffen wie Dexamethason oder Acetazolamid.
Wichtig ist auch der Verzicht auf Medikamente wie das Hustenmittel
Codein, da es die Atmung verlangsamt. Menschen mit Herz-/Kreislaufoder Lungenkrankheiten sollten Aufenthalte in mehr als 2.000 Metern
Höhe ganz meiden.
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