Die Anständigen werden lächerlich gemacht

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08.10.2007 13:24 Uhr
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WAHLBAROMETER
Akt. 24.09.07; 16:58 Pub. 24.09.07; 16:50 dhr
«Die Anständigen werden lächerlich
gemacht»
Die Schweiz erlebt derzeit ihren härtesten und unfairsten Wahlkampf. Wer
profitiert und wer verliert - das erklärt die Politologin Regula Stämpfli im
Interview.
Wenn heute Wahlen wären, für welche Partei würden
Sie stimmen?
SP
Grüne
CVP
FDP
SVP
20minuten.ch: Frau Stämpfli, wem
nützt dieser Brutalo-Wahlkampf, den
die Schweiz derzeit erlebt? Den Linken?
Oder den Rechten?
Regula Stämpfli: Grundsätzlich profitieren
die Plakativen meistens von
Medienaufmerksamkeit – sprich: die
rechtsbürgerlichen Parteien. Es ist wie
überall in den Medien: Die Täter, die
«Auch ein fairer Wahlkampf kann bissig
Extremen, die Unanständigen kriegen Platz.
sein»: Politologin Regula Stämpfli.
Während die Opfer namenlos, die Normalen
unerwähnt und die Anständigen lächerlich
Wie wichtig ist diese Story?
gemacht werden. In dem diesjährigen
sehr wichtig
Wahlkampf ist der Bogen aber schon so weit unwichtig
gespannt, dass viele Wählenden ziemlich
Politik verdrossen werden und nicht mehr
Info-Box
teilnehmen wollen. Was sehr schade ist.
Regula Stämpfli
Die Berner Politologin lebt und arbeitet in
20minuten.ch: Zahlt sich in der Politik
Brüssel und in der Schweiz. Neben ihrer
denn «gutes Betragen» überhaupt aus? Tätigkeit als Dozentin für Politik und
Oder geht man damit in Schönheit
politische Philosophie an diversen
unter, gerade während eines
Bildungsanstalten hat sie zahlreiche
Wahlkampfes?
Artikel, Kolumnen und Bücher publiziert.
www.regulastaempfli.ch
Stämpfli: Für die Demokratie im Alltag ist
gutes Betragen keine Frage des Gewinns, sondern der Notwendigkeit. Während den
Wahlen soll und darf es durchaus etwas heftiger zugehen. Zu wünschen wären aber nicht
Schlamm- und Negativkampagnen, sondern gut gemachte Themendiskussion. Dass es
auch anders geht, zeigt meiner Meinung nach die aktuelle WWF-Werbung mit dem
Slogan «Ich bin leider nur ein Plakat...» Da wird mit Humor vereinfacht - und das wirkt
mobilisierend. Manchmal sind auch einfach die Werbeheinis der Parteien etwas gar
uninnovativ!
20minuten.ch: Aber ist ein braver, nach allen Seiten fairer Wahlkampf
tatsächlich wünschenswert? Oder schläft dann das Publikum auf den Rängen
ein?
Stämpfli: Wahlen sind keine Unterhaltungsveranstaltung. Es wäre schön, wenn das mehr
Journalisten und Politiker merken würden. «Brav» muss nicht automatisch «langweilig»
heissen - was ist das für ein Weltbild? Auch ein fairer Wahlkampf kann bissig sein denken Sie nur an die letzten Frankreichwahlen.
Mit 16 an die Urne?
Wählen statt randalieren:
Welche Meinung haben Sie
zum Stimmrechtsalter 16?
Umfrage
Blog
UMFRAGE
Deutsche Neonazis haben
die SVP-Schäfli-Kampagne
übernommen. Muss die
SVP sie nun stoppen oder
so weitermachen?
Story
stoppen
weitermachen
egal
Abstimmen
20minuten.ch: Wir haben heute mehr Frauen in der Politik als vor zehn,
zwanzig Jahren - weshalb prägen diese Frauen nicht stärker den Stil der
politischen Auseinandersetzung?
Stämpfli: Für Politikerinnen ist es viel schwieriger, Öffentlichkeit zu erhalten. In diesem
Wahlkampf werden die Frauen nicht einmal gemäss ihres Anteils unter den
Kandidierenden erwähnt. Und: Frauen haben achtmal die grössere Chance mit Bild zu
erscheinen als mit Titel und Namen erwähnt zu werden. Ich kenne das aus persönlicher
Erfahrung: Wenn ich während Fernsehdiskussionen auch nur einen Drittel der Sprechzeit
der anwesenden Männer in Anspruch nehme, dann gelte ich schon als dominant. Kurz:
Bis Frauen in der Schweiz tonangebend werden, dauert es wohl noch eine Weile. Daran
ändert auch ihr statistisches Übergewicht an der Bevölkerung nicht.
Tabak und Hanf
Um den Rauch tobt ein
erbitterter politischer Kampf:
Soll Cannabis legalisiert
werden? Und soll Tabakrauch
weiter eingedämmt werden?
Umfrage
Story
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Interview:: mma.
http://www.20min.ch/myvote/wahlnews/story/27738669
20 Minuten Shop Tipp
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08.10.2007 13:24 Uhr
Ex-SP-Präsident Helmut
Hubacher und Ex-«Blick»Chef Peter Uebersax kreuzen
im Blog von 20minuten.ch
die Klingen.
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ein Bild, wen Sie eigentlich
wählen sollen.
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Sie mit bei unserer Umfrage.
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aufwachen? Oder Moritz
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Welche Partei darfs denn
sein? Porträts der vier
Bundesratsparteien und der
Grünen Partei.
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dem Konzert in Zürich
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haben.
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