Vortrag Frau Scholl

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Förderung im Physikunterricht
der Sekundarstufe1
auf der Grundlage von
Lernstandsanalysen
Margrit Scholl, Fachmoderatorin für Naturwissenschaften
SUPER UNTERRICHT
aber eine Enttäuschung beim Test
Diagnostik als Basis pädagogischen Handelns
zur Erkennung frühzeitiger Lern- und Entwicklungsprobleme
zur Ergreifung von Vorbeugemaßnahmen
zur schülergerechten Umgestaltung des eigenen Unterrichts
zur individuellen Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler
zur spezifischen Förderung von Talenten und Entwicklungspotentialen
zur Förderung der Partizipation und Rückmeldung der Lernenden
zur Überprüfung der outcomeorientierten Bildungsstandards
Untersuchung und Analyse von Lernprozessen
Möglichkeiten der Diagnose:
Diagnosebögen
Fremddiagnose
Selbstdiagnose
Beobachtung (durch den Lehrenden)
Interviews / Unterrichtsgespräch
Portfolio
Lerntagebuch
Concept Maps
Concept Cartoons
Im Mittelpunkt der Diagnose steht:
Welche Ziele stehen im Mittelpunkt des
Unterrichts?
Welche Kompetenzen sollten
im Unterricht vermittelt werden?
Beispiel I:
Förderung der Selbstständigkeit und der
Kommunikation der Schüler bei der Durchführung
von Schülerexperimenten durch Fragebogen
Schüler
•reflektieren eigenes Verhalten und die Kommunikation
in der Gruppe
•förderliches Verhalten im Team wird transparent
•bekommen Feedback durch die Gruppenmitglieder
•bekommen Feedback durch den Lehrer
Lehrer
•kann eigene Sichtweisen revidieren
•bekommt Einblicke in die Zusammenarbeit innerhalb
der Schülergruppen
Raster zur Untersuchung der Teamfähigkeit und Kommunikation
Name der Gruppenmitglieder
Verhalten in der Gruppe
Sb
Fb En Sb
Fb En Sb
Fb En
Sb
Fb
En
hilft anderen geduldig und geschickt
bringt mit seinen/ihren Ideen und Vorschlägen
die Gruppe voran
achtet darauf, dass zügig angefangen wird
bemüht sich sehr, dass alle in der Gruppe
mitarbeiten
kann gut zuhören und auf andere eingehen
arbeitet in der Gruppe aktiv u. interessiert mit
liest aufmerksam die Aufgabenstellung durch
spricht "Missstände in der Gruppe offen an
toleriert andere Meinungen und Vorschläge
arbeitet ergebnisorientiert u. läßt sich nicht ablenken
Durchschnitt der Bewertungen
Lehrerbewertung
Dieser Bewertungsbogen gibt dir die Gelegenheit zur Selbstbewertung=Sb sowie zur Fremdbewertung=Fb deiner Guppenmitglieder. Außerdem enthält er eine
Spalte "Durchschnitt", in die ihr später die Bewertungen eintragt, auf die ihr euch in der Gruppe geeinigt habt. In der vorletzten Zeile tragt ihr dann den
Durchschnitt der Bewertungen ein. Ganz unten trägt dann der Lehrer seine Bewertung ein. Bei der Bewertung steht dir die Bewertungsskala von 1 bis 10 zur
Verfügung. Trage nun in alphabetischer Reihenfolge von links nach rechts die Nachnamen deiner Gruppenmitglieder ein, und bewerte dann zunächst dein
eigenes Verhalten, und trage die gewählten Bewertungsziffern in die Sb-Spalte unter deinem Vornamen ein. Bitte sei ehrlich und überlege genau!
Bewerte dann in in gleicher Weise alle anderen Mitglieder deiner Gruppe und trage deine Bewertungsziffern in die Fb-Spalte unter deren Namen ein!
Später werden auch die anderen Gruppenmitglieder ihre "Fb"-Punkte bekanntgeben. Nehmt euch nun in der Gruppe das erste Gruppenmitglied vor. Tauscht
zu jeder Verhaltensweise eure Bewertungsvorschläge aus, tragt sie in das Raster ein und einigt Euch am Ende auf eine Bewertung (En). Dann nehmt Euch das
zweite Mitglied vor usw. usw. Einen sauber ausgefüllten Bewertungsbogen gebt ihr schließlich eurem Lehrer. Dieser ist auf eure Mithilfe bei der Bewertung
der Teamfähigkeit angewiesen. Bei Abweichungen zu seinen Bewertungen, kommt er sicher auf euch zu.
Beispiel II:
Untersuchung der Selbstständigkeit der Schüler
durch Fragebogen
ErziehungsDiagnoseinstrument (EDI, Version 5.0a), Richard Bessoth, G.f.b.W. St. Ingbert
Weitere Faktoren, welche durch diesen Fragebogen
überprüft werden können:
•Gemeinschaft
•Leistungsbereitschaft
•Teamverhalten
•Selbstbewusstsein
Beispiel III:
Untersuchung des Fachwissens durch Tests
•Formuliere eine Gleichung zur Berechnung der
Geschwindigkeit. Benutze dabei die physikalischen
Formelzeichen.
•Du hast ein Gummi und eine Schraubenfeder zur
Verfügung. Welches Gerät eignet sich deiner Meinung
nach für die Messung von Kräften? Begründe!
•Stelle die Gewichte so auf die Wippe, so dass
sie im Gleichgewicht ist.
Beispiel IV:
Selbstdiagnose
•Formulieren von Kompetenzen und Wissensaussagen:
Ich kann....
•Möglichkeiten zum Ankreuzen:
z.B. sehr sicher, sicher, ziemlich sicher, unsicher
•Anwendung in Grafstat (kostenlos) kann,
wenn direkt am PC eingetragen wird, eine sofortige
Auswertung ermöglichen
•Ergänzung: Weitere Spalte mit Fördermaßnahmen
(Aufgaben im Buch, Link im Internet usw.)
Beispiel V:
Partnerdiagnose
•Aufgaben werden in Einzelarbeit oder als
Hausaufgabe bearbeitet
•Die Lösungen werden dem Partner / der Partnerin
jeweils gegenseitig erklärt
•Fehler werden berichtigt und farbig markiert
•Ein Diagnosebogen teilt dem Lehrenden mit, welche
Aufgaben richtig / falsch gelöst wurden
•Freier Platz für Begründung
Beispiel VI:
Bogen zur Selbsteinschätzung der Schüler
•Schüler beurteilen selbst ihre Kompetenzen
•Eventuelle Defizite werden durch Eigenarbeit (Buch,
Hilfe durch Mitschüler oder Lehrer, Heft, Internet...)
ausgeglichen
•Bearbeitung der gegebenen Aufgaben durch Schüler
•Erneute Überprüfung der eigenen Fähigkeiten im
Kompetenzraster und Kennzeichnung mit anderer Farbe
War die Selbsteinschätzung am Anfang richtig?
Beispiel VII:
Concept Maps
-Bildung von Begriffsnetzen-
Beispiel VIII:
Concept Cartoons
Was denkt der Lernende?
Wie kann man Bereiche
identifizieren, in denen
diffuse Vorstellungen und
Unsicherheiten vorhanden sind?
?
Concept Cartoons
fokussieren auf ein Problem
Integration des Problems in einem Kontext
Anregung und Legitimation von Diskussionen
eigene Ideen müssen begründet, verteidigt und bewiesen
werden
Beispiel IX:
Concept Cartoons als Anregung zur Erstellung
zweistufiger Diagnosetests
Zweistufiger Diagnosetest:
•1. Teil:
Frage mit zwei bis drei Auswahlantworten
•2. Teil:
4-5 Begründungen für die Auswahl
(richtige Begründung, typische Fehlkonzepte,
evtl. klar falsche Begründung)
Wo muss der Schalter in der Schaltung mit einer
Lampe und einer Batterie sein, um die Lampe ein- bzw.
auszuschalten?
1. Der Schalter muss vor der Lampe sein.
2. Der Schalter kann an einer beliebigen Stelle sein.
Begründung:
a) Der elektrische Strom beginnt an der Batterie und
fließt nacheinander durch jedes Bauteil im Stromkreis.
b) Der elektrische Strom fließt gleichzeitig durch alle
Teile des Stromkreises.
c) Der elektrische Strom darf nicht zur Lampe hin fließen.
d) Die Leitung zur Lampe hin ist für den Energietransport
zuständig.
e) Spannung ist auch da, wenn kein Strom fließt.
weitere Beispiele:
Möglichkeiten der Förderung und Differenzierung
•Phasen offenen Unterrichts
•Projektorientierter Unterricht
•kooperatives Lernen / heterogene Teams
•mädchenfreundlicher Unterricht
•Differenzierung bezüglich der unterschiedlichen
mathematischen Fähigkeiten
•Lernen an Stationen
•Aufgaben verändern / unterschiedliche Aufgaben stellen
•Methoden-Werkzeuge
•Selbstständigkeit fördern
•Förderung begabter Schüler (Universitäten,
Teilnahme an Wettbewerben, Jugend Forscht...)
•Bildung von Arbeitsgemeinschaften
•Tutorensystem
Arbeitsauftrag:
Ihnen liegen mehrere Concept Cartoons als
Anregungen für fehlerhafte Schülervorstellungen vor.
Entwickeln Sie zweistufige Diagnosetests, indem Sie
für die unterschiedlichen Schülervorstellungen
Begründungen suchen.
Stellen Sie Ihre Ideen am Schluss den anderen
Teilnehmern vor.
Literatur:
• ErziehungsDiagnoseinstrument (EDI, Version 5.0a), Richard Bessoth, G.f.b.W. St. Ingbert
•Naturwissenschaften im Unterricht Physik, Themenheft Differenzierung, Heft 99 / 100
•Diagnose im Chemieunterricht und ihre Instrumente (Udo Klinger)
•Diagnose von Schülerleistungen durch Begriffsnetze (Concept Mapping), Udo Klinger
•Use of concept cartoons as an assessment tool in physics education, Sebnem Kandil Ingec,
US-China Education Review, ISSN1548-6613, USA, Nov. 2008, Volume 5, No.11 (Serial
No.48)
•Treagust, David F.: Developement and use of diagnostic tests to evaluate students‘
miscconceptions in science, in Int. J. Sci. Edu. (1988), Vol 10. No.2, 159-169
•Concept Cartoon in Science Education, Stuart Naylor/ Brenda Keogh
• Vorstellungen vom elektrischen Stromkreis, Christoph v. Rhöneck,
aus: Naturwissenschaften im Unterricht – Physik/Chemie (1986), Heft 13, S. 10-14
•Schülervorstellungen in der Physik, Aulis Verlag Deubner, Hrsg. Müller, Wodzinski, Hopf
Margrit Scholl, Fachmoderatorin für Naturwissenschaften
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