Das Wachstumsdilemma Prof. Dr. Wolfgang Ertel Hochschule Ravensburg-Weingarten Wochen der Sozialen Gerechtigkeit, katholische Erwachsenenbildung Bodenseekreis Tettnang, 8.10.2012 Die Wirtschaft muss wachsen! Die Wirtschaft muss wachsen! 1. März 2012, EU Frühjahrsgipfel in Brüssel: ... Leitlinien verabschieden, mit denen das ” Wirtschaftswachstum angekurbelt werden soll” Schwäbische Zeitung, 11.11.2011 Der Planet ist am Limit • • • • • Klimawandel Überbevölkerung Energiehunger ... Wenn wir so weiter leben, brauchen wir 2,7 Planeten! Die Gesellschaft ist am Limit 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen des Planeten. Die Gesellschaft ist am Limit 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen des Planeten. Die ärmsten 20%: • haben kein sauberes Trinkwasser • Kinder verhungern • ... Die Gesellschaft ist am Limit 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen des Planeten. Die ärmsten 20%: • haben kein sauberes Trinkwasser • Kinder verhungern • ... Die reichsten 1%: wissen nicht, was mit dem Vermögen anfangen! Die Gesellschaft ist am Limit 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen des Planeten. Die ärmsten 20%: • haben kein sauberes Trinkwasser • Kinder verhungern • ... Die reichsten 1%: wissen nicht, was mit dem Vermögen anfangen! Die Gesellschaft ist am Limit 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen des Planeten. Die ärmsten 20%: • haben kein sauberes Trinkwasser • Kinder verhungern • ... Die reichsten 1%: wissen nicht, was mit dem Vermögen anfangen! Schere arm/reich: Das Dilemma der Planet ist am Limit • die Gesellschaft ist am Limit aber: • die Wirtschaft muss wachsen • Warum? Es geht um Geld AAA, Bondversicherer, Collateralized Debt Obligations, Hedgefonds, Subprime, Rating, Asset Backed Securities, Kreditversicherer, Hebel, Monoliner, Mortgage Backed Securities, Wertberichtigung, Zweckgesellschaften, Einlagensicherungsfonds, Abschreibung, Aktien, Asset Backed Securities (ABS), Bad Bank, Bankensystem, Bankgeheimnis, Basel III, Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, Börse, Bretton Woods, Bürgschaft, Bruttoinlandsprodukt, Carry Trades, Credit Default Swaps, CoCo Bonds, Deflation, Depression, Derivate, Eidgenössische Bankenkommission, Einlagensicherung, Eurobonds, Finanzmärkte, Futures, GG-8, G-20, Geldpolitik, Inflation, Interbankenhandel, Investmentbank, IWF, Konjunkturprognose, Konsumentenpreise, Kreditklemme, Leerverkäufe, Leitzins, Libor, Mindestreserve, Notenbank, Optionen, Optionsscheine, Realwirtschaft, Repo-Geschäft, Rezession, Schweizerische Nationalbank, Sichtguthaben, Staatsanleihe, Staatsbankrott, Strukturierte Produkte, Subprime, Swaps, Too big to fail, Universalbanken, Verstaatlichung, Wandelanleihe, Weltbank, Zentralbank, Zweckgesellschaft , 4.10.2012: Sie haben die Schulden — wir den Profit , 8.10.2012: Euro-Rettungsfonds nimmt Arbeit auf Wir spielen Kapitalismus! Monopoly Spielregeln • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Monopoly Spielregeln • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Monopoly Spielregeln • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Bargeld wird nicht verzinst Monopoly Spielregeln • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Bargeld wird nicht verzinst Kapitalanlage = Straßen- oder Hausbau Monopoly Spielregeln • • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Bargeld wird nicht verzinst Kapitalanlage = Straßen- oder Hausbau Zinsertrag = Mieteinnahmen = 3% bis 140% Monopoly Spielregeln • • • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Bargeld wird nicht verzinst Kapitalanlage = Straßen- oder Hausbau Zinsertrag = Mieteinnahmen = 3% bis 140% Konsum: Mietkosten = Mietzins Kapitalismus! Je mehr einer hat, desto mehr kommt dazu! Je mehr einer hat, desto mehr kommt dazu! 1000 Euro mit 3 % Zinsen 20000 18000 16000 Geldmenge 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 0 20 40 60 80 Zeit [Jahre] Exponentielles Wachstum! 100 Wer bezahlt den Kapitalertrag? Wer bezahlt den Kapitalertrag? Die Konsumenten! Wer bezahlt den Kapitalertrag? Die Konsumenten! • Etwa 40% aller Ausgaben im täglichen Leben sind Zinsen! Wer bezahlt den Kapitalertrag? Die Konsumenten! • • Etwa 40% aller Ausgaben im täglichen Leben sind Zinsen! Wo landen die? Wer bezahlt den Kapitalertrag? Die Konsumenten! • • Etwa 40% aller Ausgaben im täglichen Leben sind Zinsen! Wo landen die? Bei Kapitaleigentümern und Banken! Wie lösen wir das Problem? Wie lösen wir das Problem? Appell an die Wohlhabenden: Spendet für die Armen! Wie lösen wir das Problem? Appell an die Wohlhabenden: Spendet für die Armen! Nein! Neue Spielregeln • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Bargeld wird nicht verzinst Zinsertrag = 0 Das Ende des Kommunismus! Warum? • Die Zinsen als Anreiz für Geldanlage fehlen! Warum? • • Die Zinsen als Anreiz für Geldanlage fehlen! Geld wird gehortet Warum? • • • Die Zinsen als Anreiz für Geldanlage fehlen! Geld wird gehortet Zinsen = Umlaufsicherung Neue Spielregeln • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Zinsertrag = 0 Neue Spielregeln • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Zinsertrag = 0 Bargeld zerfällt radioaktiv! Neue Spielregeln • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Zinsertrag = 0 Pro Runde geht vom Bargeld 10% weg! Neue Spielregeln • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Zinsertrag = 0 Pro Runde erhält der Staat 10% des Bargelds Neue Spielregeln • • • • • Startkapital pro Spieler: 1500 –C Grundeinkommen: 200 –C pro Runde Zinsertrag = 0 Pro Runde erhält der Staat 10% des Bargelds Der Staat verteilt diese Einnahmen gleichmäßig an alle! Alle sind zufrieden! Natürliche Wirtschaftsordnung2 1 2 siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung2 • 1 2 Geld ohne Zinsen (Freigeld, Schwundgeld) siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung2 • • 1 2 Geld ohne Zinsen (Freigeld, Schwundgeld) neues Bodenrecht siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung2 • • • 1 2 Geld ohne Zinsen (Freigeld, Schwundgeld) neues Bodenrecht Steuerreform: siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung2 • • • Geld ohne Zinsen (Freigeld, Schwundgeld) neues Bodenrecht Steuerreform: • 1 2 keine Einkommenssteuer siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung2 • • • 1 2 Geld ohne Zinsen (Freigeld, Schwundgeld) neues Bodenrecht Steuerreform: • keine Einkommenssteuer • ökologisch/soziale Umsatzsteuer1 siehe auch: Gemeinwohlökonomie (Christian Felber) Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung • 3 freie Marktwirtschaft wie bisher! Nach Silvio Gesell, 1919 3 Natürliche Wirtschaftsordnung • • 3 freie Marktwirtschaft wie bisher! Geld ohne Zinsen (Freigeld) Nach Silvio Gesell, 1919 3 Natürliche Wirtschaftsordnung • • • 3 3 freie Marktwirtschaft wie bisher! Geld ohne Zinsen (Freigeld) bei gleichem Wohlstand nur ca. 24 Std/Woche arbeiten! Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung • • • • 3 3 freie Marktwirtschaft wie bisher! Geld ohne Zinsen (Freigeld) bei gleichem Wohlstand nur ca. 24 Std/Woche arbeiten! kein Kommunismus! Nach Silvio Gesell, 1919 Natürliche Wirtschaftsordnung • • • • • 3 3 freie Marktwirtschaft wie bisher! Geld ohne Zinsen (Freigeld) bei gleichem Wohlstand nur ca. 24 Std/Woche arbeiten! kein Kommunismus! kein Kapitalismus! Nach Silvio Gesell, 1919 Vergleich Kapitalismus Dynamik Kapitalbesitz Wettbewerb instabil wenige + Vergleich Kapitalismus Kommunismus Dynamik Kapitalbesitz Wettbewerb instabil wenige + — Staat — Vergleich Kapitalismus Kommunismus Natürliche Wirtschaftsordn. Dynamik Kapitalbesitz Wettbewerb instabil wenige + — Staat — stabil alle + Natürliche Wirtschaftsordnung • Wohlstand ohne Wachstum! Natürliche Wirtschaftsordnung • • Wohlstand ohne Wachstum! keine Staatsverschuldung! Natürliche Wirtschaftsordnung • • • Wohlstand ohne Wachstum! keine Staatsverschuldung! bedingungsloses Grundeinkommen! Umsetzung Wie läßt sich solch eine neue Wirtschaftsordnung umsetzen? Occupy Wall Street Regiogeld / Konmplementärgeld • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Regiogeld / Konmplementärgeld • • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Fördert regionales Wirtschaften Regiogeld / Konmplementärgeld • • • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Fördert regionales Wirtschaften Fördert Bewusstsein in der Bevölkerung Regiogeld / Konmplementärgeld • • • • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Fördert regionales Wirtschaften Fördert Bewusstsein in der Bevölkerung In Deutschland schon 8 aktive Regionalwährungen Regiogeld / Konmplementärgeld • • • • • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Fördert regionales Wirtschaften Fördert Bewusstsein in der Bevölkerung In Deutschland schon 8 aktive Regionalwährungen Regiogeldinitiative in Oberschwaben (BOB), → Armin Hipper Regiogeld / Konmplementärgeld • • • • • • Regionale Währungskonzepte, oft als Schwundgeld” ” Fördert regionales Wirtschaften Fördert Bewusstsein in der Bevölkerung In Deutschland schon 8 aktive Regionalwährungen Regiogeldinitiative in Oberschwaben (BOB), → Armin Hipper Forschungsprojekt an der Hochschule Ravensburg-Weingarten geplant! Literatur Margrit Kennedy, Geld ohne Zinsen und Inflation, Goldmann Verlag, 2006. Silvio Gesell, Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld, 1919. www.geldreform.de Exzellente Sammlung von Literatur und Links. www.wirundjetzt.org Nachhaltigkeit in der Region Allgäu-Bodensee-Oberschwaben