aus, daß ein freies s-Elektronenpaar existiert, das ziehung der ursprünglichen beiden s-Elektronen in nicht direkt in die Bindungsfunktionen einbezogen ist. die Valenzbetätigung, was ihre Entkoppelung, Die energetische Anregung des einen in ein p- oder d- Bindungselektronen haben überwiegenden p- die Charakter, was sich dadurch erweist, daß die Valenz- Niveau und eine anschließende Hybridisierung aller winkel der entsprechenden Verbindungen nicht allzu Valenzelektronen zur Voraussetzung hat (s. Abb. 11). Dies alles sind aber Vorbedingungen, die einen nicht weit von 90" abweichen. - — 111,8 eV Si 2 + -> Si 4 + + 2e — 78,2 „ G e ' + - > G e 4 + - f 2 e - — 79,6 „ S n 2 + - > S n 4 + + 2e- — 71,0 „ Pb2+—• Pb4 + + 2e- — 73,9 „ Tab. 7. Ionisierungsenergien E 2 + — E 4 + + 2 e". C2+ C4+ 2 e PF 3 : 104° AsF 3 : 97° PC13: 102° AsCl 3 :103° SbCl 3 : 94° BiCl 3 93° PBr 3 : 104° AsBr 3 :101° SbBr 3 : 98° PJ 3 : 105° ASJ3: 102° SbJ 3 : 99° «— Hybridisierung Tab. 8. Valenzwinkel 3-bindiger Elemente der 5. Hauptgruppe. Dies ist aus T a b . 8 ersichtlich, ebenso wie die Tatsache, daß innerhalb dieser Gruppe sonst ähnlich konstituierter Verbindungen die leichten Zentralatome unbeträchtlichen Energieaufwand erfordern. Gelie- fert werden kann dieser Energiebetrag z. T. durch die um 2 erhöhte Zahl von Liganden, vor allem aber und zum wesentlichen Anteil dadurch, daß mit der Hybridisierung beträchtliche infolge durch Ladungskonzentrierung Stärkung der verstärkter eine Einzelbindungs-Energie Überlappungs-Möglichkeit ver- knüpft ist. E s werden also zur Aufbringung der erforderlichen Anregungsenergie nur solche Elemente befähigt sein, deren Elektronenhülle im erforderlichen Umfange zu hybridisieren vermag, und das sind eben — wie schon mehrfach erwähnt — vorzugsweise die kleinen und leichten Elemente. Diese kurze Reihe von Beispielen möge in diesem Zusammenhang genügen, um darzulegen, welcher vielfältigen Anwendung der Hybridbegriff hinsicht- der Hybridisierung noch am ehesten, die schweren lich einfachster wie auch bisher ungeklärter Probleme dagegen kaum zugängig sind. ( D a ß hieran die steri- fähig ist. Die Vielfalt von strukturellen Konsequen- schen und elektrostatischen Effekte, die meist hier- zen, die sich alle folgerichtig aus dem zentralen Be- für verantwortlich gemacht werden, nicht oder nur zu griff der Hybridisation ergeben, läßt es angebracht einem geringen Anteil beteiligt sind, wurde schon erscheinen, ihn mehr als bisher in den Mittelpunkt oben an Hand einiger Hydride dargelegt.) struktureller Betrachtungen zu ziehen und ihn als di- Die Realisierung der Oxydationsstufen n erfordert im Gegensatz zur Stufe (n — 2) eine völlige Einbe- daktisches Hilfsmittel auch für den Unterricht ein- zusetzen. NOTIZEN Über die Hydrierung von Halogenverbindungen der 5. Hauptgruppe I. Zur F r a g e der Existenz eines Phosphor(V)-wasserstoffs PH 5 Von E g o n W i b e r g und K u r t M ö d r i t z e r 1 Institut für Anorganische Chemie der Universität München (Z. Naturforschg. I I b , 747—748 [1956]; eingeg. am 11. Okt. 1956) Bei der Hydrierung von Phosphor(V)-chlorid mit überschüssigem Lithiumboranat (bei — 80° C) bzw. Lithiumalanat (bei — 100° C) entsteht statt des nach PC15 + 5 L i E H 4 — PH 5 + 5 EH 3 + 5 LiCl (E = B bzw. AI) zu erwartenden Phosphor(V)-wasserstoffs PHs ein äquimolekulares Gemisch von PHs und H->. Ein Phosphor(V)-wasserstoff PH., ist hiernach selbst bei einer Temperatur von -— 100° C nicht existenzfähig. Der Phosphor bildet außer Phosphor(III)-halogeniden PX., auch Phosphor(V)-halogenide PX_, deren Beständigkeit in der Riditung vom Phosphor(V)-ffuorid P F . zum Phosphor(V)-jodid PJ- hin abnimmt. Verantwortlich für diese Abnahme der Stabilität ist einerseits die Abnahme der Elektronegativität vom Fluor zum Jod hin (abnehmende Fähigkeit der Halogene zur Beanspruchung des vierten und fünften Valenzelektrons des Phosphors) und andererseits die Zunahme des Atomradius in gleicher Richtung (zunehmender Platzbedarf der LIalogene). Nun ist der Wasserstoff bezüglich seiner Elektronegativität nach dem Jod, bezüglich seines Atomradius vor dem Fluor einzureihen: ^ F Cl Br J H 2,1 Elektronegativität 4,0 3,0 2,8 2,5 0,72 0,99 1,14 1,33 Atomradius (Ä) 0,28 Somit sind im Falle des Wasserstoffs die beiden genannten Effekte in entgegengesetzter Richtung wirksam, so daß ohne eine genauere theoretische Analyse des Einflusses beider Faktoren auf die Beständigkeit von Phosphor(V)-verbindungen eine eindeutige Voraussage über die Existenzfähigkeit eines Phosphor(V)-wasserstoffs PHschwer möglich ist. Zur experimentellen Klärung der Frage wurde daher die Hydrierung von Phosphor(V)ehlorid mit überschüssigem Lithiumboranat bzw. Lithiumalanat untersucht. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. Hydrierung mit L i t h i u m Ii o r a n a t . Zur Durellführung der Umsetzung zwischen Phosphor(V)-chlorid und Lithiumboranat bei möglichst tiefer Temperatur wurde festes PCI. mit Äther überschichtet, das Ganze mit flüssigem Stickstoff eingefroren und eine ätherische LiBH 4 -Lösung so zugetropft, daß sie ebenfalls einfror (Molverhältnis PCL : LiBH 4 ~ 1 : 6). Beim langsamen Auftauen des Reaktionsgemischs unter Rühren im Hochvakuum setzte bei einer Badtemperatur von ca. — 80° C schlagartig eine von heftiger Gasentwicklung begleitete Reaktion ein. Nach Beendigung dieser Reaktion war beim weiteren Erwärmen auf — 5 0 ° C keine zusätzliche Gasentwicklung mehr zu beobachten. Nun wurde wieder mit flüssigem Stickstoff eingefroren und der hierbei nicht kondensierbare Anteil (Wasserstoff) des entwickelten Gases abgepumpt und gemessen, wobei sich herausstellte, daß auf 1 Mol PCL genau 1 Mol H., entstanden war (gefunden: 1,02 Mol). Hierauf wurde alles Flüchtige bei — 50° C im Hochvakuum abdestilliert, wobei ein gelblicher, deutlich nach Phosphin riechender, aber nur Spuren von Phosphor enthaltender Rückstand von LiCl und unverbrauchtem LiBH 4 verblieb, dessen LiBH 4 -Gehalt einen Umsatz von 5 Mol LiBH 4 (gefunden: 5,01 Mol) je Mol PCL ergab. Das Destillat enthielt neben Äther 5 Mol BH, (gefunden: 4,67 Mol) und 1 Mol PH 3 (gefunden: 0,88 Mol in einem Parallelversuch) je Mol PCL. Somit war die Umsetzung zwischen PCI. und LiBH 4 gemäß der Gleichung PCL + 5 LiBH 4 - PH 3 + H 2 + 5 BH 3 + 5 LiCl (1) verlaufen. Aus dem Verbrauch von 5 Mol LiBH 4 und der Bildung von 5 Mol BH, je Mol PCI. kann man schließen, daß das Phosphor (V)-chlorid durch die Lithiumhydrid-Komponente des Lithiumboranats LiBH 4 (—- LiH • BH 3 ) zwar primär zum gesuchten Phosphor(V)-wasserstoff PH. hydriert wird: PCL + 5 LiH • BH , - PH 5 + 5 BH, + 5 LiCl. (2) Die Verbindung ist aber bei der Reaktionstemperatur von —• 80° C offensichtlich bereits unbeständig und zerlallt, wie die Bildung von je 1 Mol PH, und H„ je Mol PCI. zeigt, gemäß PH. - PH, + H, (3) in Phosphor(III)-wasserstoff und Wasserstoff. Die Summieret ng der Teilgleichungen (2) und (3) ergibt dabei die G c amtgleichung (1). Das kleine Defizit an BH, und PH, gegenüber den nach (1) zu erwartenden Werten ist auf die Bildung einer Additionsverbindung B H , • PH, zurückzuführen-, H y d r i e r u n g m i t L i t h i u m a l a n a t . Zu dem gleichen Ergebnis führten die in analoger Weise durchgeführten Versuche zur Hydrierung von Phosphor(V)ciilorid mit Lithiumalanat (Molverhältnis PCL : LiAlH 4 ~ 1 : 2). Hier beobachtete man bereits bei einer Badtemperatur von ca. — 1 0 0 C das Einsetzen einer mit heftiger Wasserstoffentwicklung und Gelbfärbung des RjakLonsgemischs verknüpften spontanen Reaktion, nach deren Beendigung auf — 50° C erwärmt wurde, wobei keine weitere Wasserstoffabgabe mehr erfolgte. Die Menge des entwickelten Wasserstoffs betrug genau 1 Mol (gefunden: 1,01 Mol), die Menge des verbrauditen Hydridwasserstoffs 5 Grammatome (gefunden: 5,20 Grammatome), die Menge des gebildeten Phosphor(III)-wasserstoffs 1 Mol (gefunden: 0,79 Mol in einem Parallelversuch) je Mol PCL. Aus diesen Werten geht hervor, daß audi in diesem Fall offensichtlich primär der gesuchte Phosphor(V)-wasserstoff PH. entsteht: PCL + x LiAlH 4 - PH. + x AlHj.yCly + x LiCl (4) (x • ij + x — 5), der bei der Reaktionstemperatur von — 100' C bereits in Phosphor(III)-wasserstoff und Wasserstoff zerfällt: PH. - PH, + H 2 , (3) so daß sich insgesamt die Gleichung PCI.o + x LiAlH.4 — PH, + H 2 + x AlH,_ y Cl y + x LiCl (5) ergibt. Sie unterscheidet sidi von der Gesamtgleichung im Falle des Lithiumboranats (1) nur dadurdi, daß hier bei x < 5 nicht nur die Lithiumhydrid-Komponente des Lithiumalanats LiAlH 4 ( = LiH • A1H,), sondern das gesamte Doppelhydrid hydrierend wirkt. Zusammenfassend kann somit gesagt werden, daß ein Phosphor(V)-wasserstofl PH. bei Temperaturen bis herab zu — 100° C nicht existenzfähig ist, sondern beim Versuch seiner Darstellung in Form der Zerfallsprodukte PH, und H., erhalten wird. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß auch das nächsthöhere „Homologe" des Phosphor(V)-wasserstoffs PH., das Phosphor(V)-methyl P(CH,)_ nicht existenzfähig ist, sondern beim Versuch seiner Darstellung gemäß der Zersetzungsreaktion P(CH,). - P(CH S ),—CH, + CH 4 (6) unter Methanabspaltung in ein Trimethyl-phosphonium+ — methylid P(CH,) 3 —CH, übergeht». Eine solche „Ylid"Bildung ist im Falle des Phosphor(V)-wasserstoffs PHnaturgemäß nicht möglich, weshalb an ihre Stelle der Zerfall nach (3) tritt. Vgl. Dissertation K. M ö d r i t z e r , München 1955. - Nach E. L. G a m b l e u. P. G i 1 m o n t (L Amer. ehem. Soc. 62, 717 [1940]) reagiert BH :i mit PH:i oberhalb von — 100° C unter Bildung einer Additionsverbindung BHa • PH:i, deren Dissoziationsdruck bei — 21° C 11 mm beträgt. 3 G. W i 11 i g u. M. R i e b e r , Liebigs Ann. Chem. 562, 177 [1949], 1 Über die Hydrierung von Halogenverbindungen der 5. Hauptgruppe II. Zur F r a g e der Existenz eines Antimon(V)-wasserstoffs SbH-, Von E g o n W i b e r g und K u r t M ö d r i t z e r 1 Institut für Anorganische Chemie der Universität München (Z. Naturforschg. I I b . 748—750 [1956]; eingeg. am 11. Okt. 1956) Bei der Hydrierung von Antimon(V)-chlorid mit Lithiumboranat (bei — 80°), Lithiumalanat (bei — 120°) oder Lithiumhydrid (bei 0°) entsteht statt des nach SbC!.-, + 5 H " — SbHr, + 5 C l " zu erwarten-