Wichtige virale Infektionen

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Wichtige Virusinfektionen
Dr.Klara Werling
Human Herpesviren
Epstein-Barr - Pfeiffer-Drüsenfieber
Virus- Pathogenese
• EBV kann Nasopharyngeale und B Zellen
infizieren, die einen Glykoproteinrezeptor
(CD21) tragen
↓
Beginn der virale und zellulären DNS-Synthese
EBV
Primärinfektion: bei Kontakt durch Speichel –
„kissing disease”
In der akuten Phase der Mononukleose können
zwischen 5-20% der B-Zellen EBV-Infiziert sein
(polyklonale Transformation) – heterophile
Autoantikörper – Paul-Bunnel-Test
EBV
Verlauf:
1. Elimination: die EBV-infizierten Zellen werden durch
das intakte Immunsystem eliminiert
2. Chronische Infektion
Es kommt zur chronischen Infektion epithelialer Zellen
des Pharynx, der Zunge, der Speicheldrüsen, B-Zellen
Möglichweise wird hier lebenslang ständig Virus
produziert
Verbleiben einige latent infizierte B-Zellen- Möglichkeit
der Reaktivierung im späteren Leben - selten
EBV - Symptome
Infektiöse Mononukleose
-Seroprevalenz: 60-100%
-Die Infektion fast immer subklinisch
-Inkubationszeit: 30-50 Tagen
-Prodromalphase: während der 3-5 tägigen:
Abgesclagenheit, Kopfschmerzen
-Klinische Manifestation:
Angina-Syndrome: petechiale
Schleimhautblutungen, Hyperplasie der
orophagyngealen lymphatischen Gewebe
Symptome
EBV-Symptome
- Weitere Symptome: Fieber, Exanthem,
generalizierte Lymphadenopathie, Gelbsucht,
Splenomegalie ( selten Milzruptur), Übelkeit,
Erbrechen, Myalgien, Schüttelfrost
- Das Fieber dauert 10 Tage an und fällt dann
während weiterer 10 Tage ab
- Bei IM in 30% hämolysierende Streptokokken
nachweisbar sind: Th keinfalls mit Ampicillin bei
100% kommt Arzneimittelexanthem
EBV - Komplikationen
Blutbildungsstörungen: TCT-penie,
Granulozytopenie
psychiatrische, neurologische
Krankheitsbilder
Pneumonie, Myokarditis, Perikarditis
renale Manifestationen
Konjunktivitis, Uveitis
EBV - Symptome
Burkitt-Lymphom:
eine Assoziation mit EBV ist aufgrund molekularbiologischer, seroepidemiologischer Daten
wahrscheinlich
Nasopharynxkarzinom:
Zusammenhang zwischen EBV
in fast allen NPC können EBV-Genom,
m-RNS-Transkription nachweisen werden
EBV: Kofaktor
EBV - Symptome
Bei erworbene Immundefizienz :
Transplantatempfänger, AIDSPatienten, Immunsuppression
↓
EBV-assozierte B-Zell-Lymphomen
Differentialdiagnose
•
•
•
•
•
Streptokokken Inf
Akute HIV
CMV
Toxoplasmen
Akut Leukemie
EBV Antigene
EBV Diagnostik
EBV – Therapie
Therapie:
Symptomatische Th
Aciclovir - keine gesicherten
therapeutischen Konsequenzen
Zytomegalievirus (CMV)
• In Europe: >50% von Population Antikörper poz.
• 0.3-2.5% aller Kinder bereits intrauterin mit CMV
infiziert
Konnatale Infektion
• Etwa 5% der iu Infizierten – konnatale CMV: petechiale
Blutungen Hepatosplenomegalie, Ikterus, Mikrozephalie,
Chorioretinitis- die Prognose ist schlecht
• Weitere 5% haben geringfügige Symptome bei der
Geburt - 10% Hörverlust
• Schwer geschädigte Kinder sind meist einer CMVPrimärinfektion der Mutter während der
Schwangerschaft
• Infektionen können unter der Geburt (Vaginalsekret)
oder postnatal durch Kontakt mit der Mutter
(Speichel,Muttermilch)
CMV-Postnatale Infektion
• Bei älteren Kindern und Erwachsenen
manifestiert sich die Primäinfekction – mild
verlaufende Mononukleose – 8% aller
Mononukleose werden durch CMV verursacht
• 90% sind symptomlos
• Später kann die Virusübertragung sexuell
erfolgen
CMV-Symptome
• Mononukleose: Müdigkeit,Exanthem,
gutartig,
• selten kann es zu EKG –Veränderungen,
Pneumonie, ZNS-Beteiligungen
• Die Speicheldrüsen infiziert – ein
mumpsartiges Krankheitsbild
CMV-Symptome
• Immunkomplementen: besondere klinische
Bedeutung: Transplantatempfänger,
Tumorpatienten, AIDS-Patienten
• Endogene Reaktivierung eines letanten CMV
können zu lebensbedrohlichen Erkrankungen
führen: Retinitis, Hepatitis, ulzeröse Enteritis,
Pneumonie, ZNS-Beteiligung, Leukozytopenie,
Thrombozytopenie
• Entsprechendes Spenderscreening ist
obligatorisch
CMV Diagnostik, Therapie
• Virusantigen, Virus DNA
• Serologische Diagnose:
- Primärinfekcion - CMV-IgM
- Persistierende – CMV - IgG
- Reaktivierung – CMV-IgM erneut
nachweisbar
Therapie: Ganciclovir, Foscarnet,
Hyperimmunglobulingabe- passive Immunization
Herpes-simplex-Virus Typ 1
Die Primärinfektion: >90% asymptomatisch
Übertragung : Speichel
Bei symptomatische Verläufen (10%):
nach einer Inkubationszeit (3-6Tagen)
fieberhafte Gingivostomatitis
vesiculäre Enanthem
Zahnfleischschwellung (Mundfäule)
lokale Lymphadenopathie
HSV Typ 2
Genitale Primerinfektionen:
fieberhafte, schmerzhafte Vulvovaginitis, inguinale
Lympadenopathie, Miktionsstörung,
Übertragung: sexuell
10-30% von Erwachsenen : Antikörper poz.
HSV – Endogene Reaktivation
• Über axonalen Transport in sensiblen,
autonomen Nerven – Infektion der Ganglienzelle
• Endogene Reaktivation: aus dieser Latenz –
axonale Auswandern des Virus in die Peripherie
mit asymptomatischer Virusvermehrung,
Ausscheidung oder Rekurrenz mit klinischer
Manifestation
HSV- Komplikationen
- Herpesencephalitis:
-die häufigste Ursache einer
sporadischen akuten Enzephalitis
(90% HSV 1): Fieber,Kopfschmerzen,
Bewustlosigkeit, Koma
- HSV kann eine Fazialisparese auslösen und
andere Hirnnerven betreffen
Besondere Krankheitsbild von
HSV
• Konnatale HSV Infektion im Geburstkanal:
Herpes generalisatus neonatorum (Letalität
50%)
• Bei immunsupprimierten Patienten – septisch
verlaufende Infektionen: kutane und viszerale
Dissemination
• Korneale Herpes: Ursache für
Hornhautschäden mit Visusverlust
• Zusammenhang mit Tumoren
HSV Diagnostik, Therapie
• Virusantigen, Virus DNA
• Virusisolierung: leicht, schnell
• Serologische Untersuchungen: IgM
Nachweis
• Therapie: Aciclovir, Valaciclovir,
Famciclovir
Varizellen-Zoster- Virus
- Inkubationszeit:14 Tagen
- 90% Kinder
1. Varizellen ( Windpocken):
Das vesikuläre Exanthem mit den Bläschen
Die Bläschen treten in mehreren Wellen
vorwiegend am Stamm auf, verschiedene
Reifegrade gleichzeitig sichtbar
(Sternenhimmel)
geringe Fieber
VSV
2. Zoster:
• Nach der Primärinfektion kommt es zur
ganglionären Latenz: bei älteren Menschen zum
segmentalen Zoster kommen kann
• Wird der Ramus ophthalmicus des N trigeminus
betroffen: erhebliche Lidschwellung,
Hornhautbeteiligung
Herpes Zoster
VZV- Komplikation
• Heftige postzosterische Neuralgien (10%), Fieber
• Pneumonie: bei Erwachsenen häufiger (Letalität 1040%)
• Bei Immunsupprimierten: schwerer verlaufen ( 10-30%
Letalität bei Leukämiekindern)
• VZV geht diaplazentar auf das Kind über
• Mit einem Schädigungsrisiko von 1% ist bei Infektion der
Mutter in der Frühschwangerschaft zu rechnen
• Wird man sich einen Schwangerschaftsabbruch
• ZNS-Beteiligung ( sehr selten)
VZV Diagnostik, Therapie
• IgM Antikörper: deutlich Anstieg
• Antigene Bestimmung
• Varizellenimmunität: bei Nachweis spezifischer
IgG-Antikörper
• Therapie: Aciclovir, Valaciclovir, Famciclovir
• Passive Immunisierung mit einem
Hyperimmunglobulin
• Ein aktiver Lebendimpfstoff steht zur Verfügung
Mumpsvirus
Epidemiologie
- Jahreszeitliche Häufung: im Frühjahr
- Übertgragung: durch Speichel: 1 Woche
vor bis 2 Wochen nach Beginn der
Parotisschwellung infektiös ist.
Pathonegese
- Inkubationszeit: 2-3 Wochen
Mumpsvirus - Symptome
- Parotitis epidemica : bei 75%
- Allgemeinsymptome: Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit,
- ZNS-Beteiligung: prognostisch günstigen Meningitis,
zerebellare Ataxie, selten Enzephalitis
- Myokarditis, Leber und Niere-Beteiligung
- Pankreatitis: im Kindesalter nicht selten, Typ 1 DM
- Orchitis: nach der Pubertät kommt es beim Mann in
20-35% der Fälle, eine Woche nach der
Parotitis→Hodenatrophie→ Sterilität
Mumps - Diagnostik
Virusisolierung:
- aus Speichel, Urin auf Zellkulturen möglich
Serologisch:
- Mumps-IgM : frische Infektion
- Antikörperanstieg
- Immunität: Mumps-IgG
Mumpsvirus - Therapie
• Eine spezifische Therapie ist nicht möglich
• Symptomatische Maβnahmen ist
erforderlich: mit Kortikosteroiden bei
Orchitis
• Aktiver Lebendimpfstoff: zur Verfügung
Caliciviridae
• 23-40nm groβe RNS-Viren
• verursachen nicht persistierende, akute
Infektionen der Dünndarmschleimhaut,
klinisch als Durchfälle manifestieren
• Vorwiegend bei Erwachsenen und
Schulkindern
• Dauert 1-2 Tagen
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