Hommage an Éduard Glissant Di., 01.03.2011, 19:00 Uhr Eintritt frei Édouard Glissant, der bedeutendste Dichter, Denker und Philosoph der französischsprachigen Karibik, ist am 3. Februar 2001 im Alter von 82 Jahren in Paris gestorben. Er beschrieb und analysierte Veränderungen der gesellschaftlichen Strukturen in einer Welt, die immer mehr zusammenrückt. „Eine ‚Bewusstwerdung’ der Welt-Totalität hat die Wahrnehmung oder das Imaginäre verändert, die jede menschliche Gemeinschaft von ‚ihrem’ Land hat. Die physischen Grenzen der Nationen wurden durchlässig für den kulturellen und geistigen Austausch, für die Vermischung der Sensibilitäten, und dies hat bewirkt, dass der Nationalstaat heute nicht mehr genügt, um den Bezug, den jeder zum Land hat, von innen abzusperren.“ (Traktat über die Welt, 1999, S. 175) Frau Dr. Helmtrud Rumpf hat am LateinamerikaInstitut promoviert. Sie stellt uns in diesem Abend Glissant und seine Gedanken vor. Harry Louissere ist Eventmanager für die interkulturelle Marketing- und Kommunikationsagentur Lespritcom und Leiter der interkulturellen Gruppe Classic in Black. An diesem Abend liest er in französischer Sprache Ausschnitte aus Glissants Werk Le quatrième Siècle. W.E.B. Du Bois – eine Biographie Fr., 04.03.2011, 19:00 Uhr Eintritt frei W.E.B. Du Bois, der Soziologe, Historiker, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führender Denker und Aktivist im Namen der Afroamerikaner und Panafrikanist, lebte und studierte für kurze Zeit auch in Berlin. Über die Biographie einer bemerkenswerten Persönlichkeit und seine Zeit in Berlin wird uns Dr. Peter Martin berichten. Moderiert wird der Abend von Dr. Joachim Zeller. Dr. Peter Martin ist promovierter Historiker und Soziologe. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur historischen Bedeutung von Afrikanern und ihrer Rezeption im europäischen, besonders im deutschen Kontext sowie zur Identitätsbildung im Widerstand. Dr. Joachim Zeller, promovierter Historiker, wurde in Namibia geboren und lebt heute in Berlin. Schwerpunkte seiner zahlreichen Veröffentlichungen sind die Kolonial-, Denkmal- und Fotogeschichte. Unter anderem ist er Mitherausgeber zweier kolonialhistorischer Buchreihen. Black History Month 2011 im Afrika-Haus Berlin Bochumer Str. 25, 10555 Berlin Tel.: 030/392 20 10 www.afrikahaus-berlin.de Gefördert durch: Vorwort Der Black History Month wurde in den USA 1926 ins Leben gerufen, um auf den Beitrag von Afroamerikanern zur Geschichte ihres Landes aufmerksam zu machen. Mittlerweile ist er dort zu einer festen Einrichtung geworden und nach und nach entwickelte sich daraus auch ein zunehmendes Interesse an der Erforschung der Geschichte Afrikas. In Deutschland wurde 1990 der Gedanke des Black History Month aufgegriffen. Das Afrika-Haus wird sich im Jahr 2011 zum zweiten Mal an der Gestaltung des Black History Month beteiligen. Le Chevalier de Saint Georges Do., 24.02.2011, 19:00 Uhr Eintritt: 3.-€ Film über das Leben des Musikers: Le Mozart Noir / Joseph Bologne, Le Chevalier Saint Georges, Kanada 2005, 60 Min. Regie: Raymond Saint-Jean Der Film ist in englischer Sprache. RastafarI – Geschichte und Gegenwart Sa., 26.02.2011, 19:00 Uhr Eintritt: 3.-€ Film über RastafarI in Deutschland: Mein kleines Zion, Deutschland 2006, 60 Min. ein Dokumentarfilm von doktales Regie: Robert Paschmann Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit liegt darin, kontinuierlich daran zu arbeiten, das entwicklungspolitische Bewusstsein für die Geschichte und Gegenwart Afrikas zu erweitern und auf unbekannte Biographien hinzuweisen. Im Rahmen des Black History Month 2011 möchten wir auf drei unterschiedliche Lebensläufe und Werke von Schwarzen in der Diaspora hinweisen: auf den Musiker Le Chevalier de Saint Georges, auf den Anfang des Jahres verstorbenen Dichter und Philosophen Eduard Glissant sowie auf den späteren Panafrikanisten W.E.B. Du Bois, der unter anderem auch in Berlin lebte und studierte. Auch gehen wir in diesem Rahmen der Frage nach: Wie ist die Bewegung der RastafarI damals als panafrikanische Bewegung entstanden und was bedeutet RastafarI heute? Wir laden alle Interessierten herzlich ein! Oumar Diallo, Farafina e.V. / Afrika-Haus Der Lebenslauf des Musikers zum ersten Mal als Film von den Media Headquarters Productions wird die Einführung sein für einen Vortrag von Daniele Daude über Leben und Werk des Musikers Le Chevalier de Saint Georges. Dr. Daniele Daude ist promovierte Musik- und Theaterwissenschaftlerin. Sie lehrte an der Humboldt Universität zu Berlin, wo sie sich u.a. mit der Konstruktion von „Rasse“, Gender und Klasse auf Opernbühnen auseinandersetzte und „vergessene“ Schwarze Komponisten der Musikgeschichte Europas und Amerikas porträtierte. RastafarI, mehr als Reggae und Bob Marley. Haile Selassie als der wiedergekehrte Messias? Die Dokumentation begleitet drei deutsche Rastas und gibt dabei einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte und Gegenwart der RastafarI. Jerene Ives wird in seinem anschließenden Vortrag offen gebliebene Fragen beantworten. Was bedeutet RastafarI eigentlich? Was haben die Rastalocken mit dem damaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie zu tun? Gibt es auch heute noch Rastas, und wie denken sie? Lassen Sie sich überraschen! Der Berliner Jerene Ives begann seinen politischen Rasta-Weg vor 14 Jahren, erst später kam dann auch die spirituelle Rastadimension hinzu. Jerene Ives ist Mitbegründer des Moabiter ZiD – Zentrum für interreligiösen Dialog.