Anzeige E-Mails mit Rechtsgarantie Markenbotschaft mit Mehrwert „Anonymität ist oft entscheidend“ Blick nach Brasilien Was Sie über De-Mail und E-Postbrief wissen müssen S.30 Wie Brands im Netz nach Medienpartnern suchen S.16 Stephan Roppel, Gutefrage.net Neue Serie: E-Commercein den BRIC-Staaten S.8 IBM zieht an Google vorbei 183,0 116,0 108,0 95,2 76,7 74,3 73,6 68,8 49,2 Angaben in Mrd. US$ Quelle: Millward Brown © INTERNET WORLD Business 11/12 SINNER SCHRADER Neues Büro in München Die Hamburger Digitalagentur Sinner Schrader hat nach Berlin und Frankfurt am Main auch einen Standort in München eröffnet. Geleitet wird das Büro von Philipp Schäfer und Sascha Echt. Von hier aus soll der Großkunde Allianz künftig besser betreut werden, bis zu 30 Mitarbeiter sind in München geplant. fk INTERNET WORLD Business online www.internetworld.de/social Russland D eutsche Shop-Betreiber schauen immer häufiger über den eigenen Tellerrand: 88 Prozent haben in den vergangenen zwölf Monaten Produkte ins europäische Ausland verkauft, 42 Prozent haben Waren nach Russland exportiert. Weitere wichtige Märkte sind Nordamerika, Australien, die Türkei, China und Brasilien. Das geht aus dem eBay Online Business Barometer hervor, einer Befragung von 869 eBayHändlern. Jeder Zweite erwartet, dass das Exportvolumen auch künftig zunehmen wird. Die Bedeutung Europas wird nach Ansicht der Befragten abnehmen: Nur gut die Hälfte meint, dass Europa 2013 noch der wichtigste Exportmarkt sein wird, fast ein Viertel sieht China dann an der Spitze, 14 Prozent sehen Russland vorne. Europa 88% 30% China Nordamerika 26% 18% Türkei 4% Ägypten Kolumbien Der große Nachbar: Russland steht hinter Europa an zweiter Stelle 4% 5% 2% Vietnam Indien Indonesien 17% Brasilien Haupthemmnisse des grenzüberschreitenden Handels sind schlechte und teure Versandservices, die unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen sowie – insbesondere im Handel mit dem Nicht-EU-Ausland – Zölle und Steuern. Ebay hat en Preiskrieg tal in Deutschland gegen die Ongegenüber dem line-Versender hat Vorjahreszeitraum die Media-Saturnum 3,7 Prozent, in Gruppe vorerst verWesteuropa sogar loren. Allein im ersum 4,2 Prozent. Für ten Quartal 2012 das zweite Quartal hat das Tochterkündigte Koch den unternehmen des Aktionären jedoch Metro-Konzerns steigende Umsätze die Strategie der an. In der VerganAngleichung ihrer Millionen verbrannt: genheit hatte die Preise im Stationär- Metro-Chef Olaf Koch Metro-Gruppe im handel an das durchInternet wenig Forschnittliche Internet-Niveau 50 tune bewiesen. Und bereits Millionen Euro gekostet. Das 2011 war die Strategieberatung gab Metro-Chef Olaf Koch auf Batten & Company in einer der Metro-Hauptversammlung Studie zu dem Ergebnis gebekannt. Gute Zahlen konnte er kommen, dass Media-Saturn im Gegenzug nicht präsentie- einen Preis-Wettlauf mit ren. Die Umsätze von Media- Online-Pureplayern nicht ge■ Saturn sanken im ersten Quar- winnen könne. fk 7% 28% 8% Südafrika Australien n = 869; Mehrfachnennungen möglich deshalb bei der EU ein Positionspapier vorgelegt, in dem diese Punkte thematisiert werden. Bei Steuern ist auch die EU gefragt: „Es würde schon helfen, wenn es beispielsweise international einheitliche Online-Formulare für die Mehrwertsteuer- Metro: Viel Geld für nichts D 42% Quelle: eBay Online Business Barometer, Stand Mai 2012 © INTERNET WORLD Business 11/12 Die zehn wertvollsten Marken der Welt Die große Mehrheit der deutschen eBay-Händler verkauft auch international Abführung gäbe“, erklärt Nikolaus Lindner, Leiter Government Relations bei eBay in Deutschland. Zudem spricht sich eBay für ein einheitliches EU-Kaufrecht aus. Mehr zum grenzüberschreitenden Handel ■ lesen Sie auf Seite 24. cf BMG macht Euro-Deal D er Entertainment-Konzern BMG hat mit der Gema einen Vertrag geschlossen, der dem deutschen MusikrechteVerwerter die europaweite Vergabe von Online-Lizenzen für Titel aus dem BMG-Repertoire erlaubt. Bislang mussten diese Lizenzen separat für jedes Land erworben werden, was etwa Online-Streaming-Portalen den europaweiten Marktzugang erheblich erschwerte. Der Deal umfasst über eine Million Musikstücke aus dem angloameri■ kanischen Bereich. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 2012 ist Apple abermals die wertvollste Marke der Welt, das hat die Unternehmensberatung Millward Brown ermittelt. Auf Platz 2 landet in diesem Jahr IBM und überholt damit Google. Amazon verlor gegenüber 2011 vier Plätze und rangiert auf Platz 18, eine Position vor Facebook, das von Rang 35 auf Platz 19 hochschoss. Die Marke eBay (Platz 64) konnte 18 Plätze zulegen und ist damit mehr wert als Siemens (Platz 73). fk S.42 Das Ausland lockt MARKEN 47,0 www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Foto: Fotolia / Bit24 AUSGABE 11/12 29. MAI 2012 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 AKTUELL Internet World BUSINESS 29. Mai 2012 Kampf ums Copyright In eigener Sache Internet World Messe – jetzt Aussteller werden! Parteien haben ein neues Wahlkampfthema entdeckt: das Urheberrecht Vom 19. bis zum 20. März 2013 dreht sich auf dem Münchner Messegelände wieder alles um das Thema E-Commerce. Auf der Internet World, der führenden E-ComNicole Rüdlin, merce-Messe in Leiterin Events, Deutschland, präsenNeue Medientieren sich über 250 gesellschaft Ulm Aussteller in zwei Messehallen. Bereits jetzt haben 60 Aussteller gebucht und 20 Firmen ihre Standfläche reserviert. Buchen Sie jetzt, damit Sie Ihre Wunschpräsenz auf der Internet World 2013 erhalten und sichern Sie sich bis zum 30. Juni 2012 10 Prozent Rabatt bei der Buchung! Schwerpunkte der Messe sind: E-Commerce, Multichannel, Online Marketing, Social Media, E-Payment, Usability sowie Technik des Internets. Die Messe wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm: Fachvorträge auf vier Bühnen, Guided Tours, Preisverleihungen u.v.m. Parallel zur Messe findet ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top Trends im E-Commerce statt. Praxiserfahrene Referenten namhafter Unternehmen präsentieren spannende Vorträge und aktuelle Case Studies in drei parallelen Panels. Weitere Informationen, Impressionen von 2012 und das Buchungsformular für Aussteller für 2013 finden Sie online unter: www.internetworld-messe.de M ickey Mouse, erfolgreichstes Produkt des Unterhaltungskonzerns Disney, wäre schon zweimal in seiner 98-jährigen Geschichte fast zum Allgemeingut geworden: 1976 und 1998 verhinderten neue, erweiterte Copyright-Gesetze das Auslaufen der Markenschutzrechte an der Comic-Figur. Nach in den USA geltender Gesetzeslage endet das Copyright an Mickey erst 2019, im 96. Jahr nach seinem ersten Erscheinen 1923. Eine Vorstellung, mit der sich die Piratenpartei nicht anfreunden kann. Eine der zentralen Forderungen der Polit-Newcomer ist eine Reform des Urheberrechts. Unter Punkt 1 heißt es dort: „Verkürzung der Schutzfristen auf 10 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Die aktuellen Schutzfristen (70 Jahre nach dem Tod des Urhebers) nutzen und dienen in erster Linie den Rechteinhabern.“ Gegen das Völkerrecht Mit ihrer Forderung nach einer Reduzierung der Schutzfrist auf zehn Jahre begibt sich die junge Partei juristisch auf dünnes Eis, denn das aktuell geltende Urheberrecht fußt auf der sogenannten „Berner Übereinkunft“ von 1889, diese schreibt eine Schutzfrist von mindestens 50 Jahren fest und ist als völkerrechtlich verbindlich anerkannt. So verwundert es auch wenig, dass es derzeit keine andere Partei gibt, die sich für verkürzte Schutzfristen ausspricht. Dennoch haben die Wahlerfolge der Piraten die politischen Wettbewerber aufgeweckt. Vor wenigen Tagen verabschiedete die SPD ein Thesenpapier, in dem Änderungen im Umgang mit den Rechten der Urheber angemahnt werden. In einigen Punkten nähern sich die Genossen dabei den Piraten an, so zum Beispiel bei der Forderung, den Abmahnwahnsinn bei Filesharing-Verfahren zu beenden. Auch bei der Forderung, die Nutzung von geschützten Werken für Forschung und Lehre zu erleichtern, gibt es Schnittmengen. Leistungsschutz ade? Heißes Eisen: Rund ums Copyright und dessen Schutz Kaum Anhänger findet hinge- im Internet, sind heftige Diskussionen entbrannt gen die Forderung nach einer „Kultur-Flatrate“, einer Grundgebühr, entschädigt werden. SPD und Piraten mit der alle Internet-User die Nutzung lehnen diesen Vorstoß rundheraus ab, fremder Urheberrechte pauschal abgel- und auch die Kanzlerin Angela Merkel ten würden. Die SPD hält sie für unge- (CDU) lässt durchblicken, dass sie nicht recht, die CDU lehnt sie ab, und im gewillt ist, für dieses Gesetzesvorhaben Reformvorschlag der Piraten taucht sie Streit in der Partei zu riskieren: „Wir ernicht mehr auf. leben an diesen Punkten, wie aufgeheizt Ebenfalls auf wackeligen Füßen steht die Diskussion stattfindet, wie auch in ein Vorhaben, das sich die schwarz-gelbe einer Volkspartei der Riss hier durch die Koalition 2009 in den Koalitionsvertrag Mitglieder, durch die verschiedenen Integeschrieben hat: Ein Leistungsschutz- ressenten geht. Ich glaube, dass die CDU recht für Verlage. Die sehen ihre publizis- da nicht die einzige Volkspartei ist, der es tische Arbeit von Content-Aggregatoren so geht, und insofern ist das nicht ganz ■ wie Google ausgenutzt und wollen dafür einfach“, lässt Merkel wissen. fk INTERNET WORLD Business 11/2012 TRENDS & STRATEGIEN E-COMMERCE Studie: Multichannel 2020 Amazon zielt auf Luxus Der Online-Händler investiert kräftig, um für Designermode attraktiv zu werden 4 5 Rakuten-Gründer Hiroshi Mikitani hat schon ein paar vielversprechende Ideen im Kopf 6 Handel rund um den Erdball Die Skepsis überwiegt noch Real-Time Bidding läuft nur schleppend an Neue Serie: E-Commerce in BRIC-Staaten Im Boom-Land Brasilien ist „Conversa“ das A und O, um neue Handelspartner zu finden 8 Online – aber richtig! 10 MARKETING & WERBUNG Grabarz räumt „up“ Beim Neptun Award gewinnen vor allem die Autobauer, insbesondere der VW up 12 13 SEO bleibt Traffic-Garant Eine Studie beleuchtet die Wichtigkeit von Suchmaschinenoptimierung für Webshops Wünsche und Herausforderungen 22 Die Hamburger Etracker GmbH, Spezialist für Web-Analyse, im Arbeitgeberporträt 23 25 26 14 Wenn Mitarbeiter Firmengeheimnisse auf ihren privaten Geräten speichern, droht Ungemach 27 „Make, Monitor, Monetize!“ Rechnungskauf nach Maß Vor 1.700 Gästen entwirft Publishing-Pionier Adobe eine Vision ganzheitlichen Marketings Universum Group erarbeitet Bonitätsstrategien 15 SPECIAL: BRANDED CONTENT Kreative Kooperation: Werbungtreibende inszenieren sich nun auch im Internet mit eigenen Inhalten – und haben Erfolg 16 28 29 Im Streit um die Sicherheit Der Markt für sicheren Mail-Versand ist milliardenschwer – meinen die Initiatoren 30 Die Vermessung der mobilen Welt Warum die Datenerhebung rund um die mobile Web-Nutzung so komplex ist Gastkommentar: Recht auf Anonymität Ein Plädoyer gegen die Einführung des Klarnamenzwangs im Internet 32 36 Sebastian Deppe, 10 Gerald Heydenreich, Gründer von Pippa & Jean, glaubt an die Emotionalität von Schmuck – auch beim Verkauf über das Web 25 42 RUBRIKEN Stefan Knecht, Strategic Product Innovation Mobile bei Nurago, kennt die Probleme bei der Datenerhebung für Mobile 32 Topkampagne: Nostalgie lockt Youngsters 18 Kevin Lynch, Etats Marketing & Werbung 18 Rechtstipp: Verkauf von Plagiaten auf eBay 27 Chief Technical Officer bei Adobe, fordert, Marketer müssten Content in Millisekunden liefern können 15 Techniktipp: Optimierung mobiler Newsletter 28 TOOLS & TECHNIK Amazon wirbt um SAP Auf dem Cloud-Hosting-Service des Händlers läuft bald mehr Unternehmens-Software 41 MEINUNG Mehr Warenkorb, bitte! Geschäftsführer von Etracker, fühlt sich als Arbeitgeber für den Standort Deutschland zuständig Berater bei BBE, kritisiert, dass sich Händler zu wenig mit dem Internet beschäftigen Von Piraten und Katzen Ein abwechslungsreiches Programm und nette Gäste: Die Audiovisual Media Days (AMD) Revival der Avon-Beraterinnen Nach Traffic- und Konversionsoptimierung beginnen Internet-Händler nun damit, an der Warenkorbhöhe zu schrauben 36 SZENE Grenzüberschreitender Warenverkauf ist für die Mehrzahl deutscher Shop-Betreiber nun Alltag 24 Shopping Parties gelten als neuester Schrei im E-Commerce – zum Gefallen der Investoren Christian Bennefeld, MENSCHEN & KARRIERE Recht: Risiko Privathandy Kreativität im Fokus Die Sieger des ADC Wettbewerbs 2012 Dem Handel steht in Sachen Multichannel noch einiges an Umbauarbeit bevor Meinungen in diesem Heft Was will Rakuten mit Pinterest? Zeit für Filme Moviepilot bekommt fünf Millionen Euro Der Einzel- und Versandhandel tut sich schwer damit, für den Internet-Handel umzurüsten 11/12 Foto: Fotolia / Ruslan Olinchuk 2 Stephan Roppel, Geschäftsführer Gutefrage.net, wendet sich energisch gegen einen Klarnamenzwang im Internet 42 Etats Tools & Technik 29 Dienstleisterverzeichnis 33 Menschen & Karriere 38 Jens Schmidt, Impressum 38 Stellenmarkt 39 Kreativdirektor bei Moccu, wünscht sich digitale Werbung, die als Kulturgeber funktioniert Termine 41 Florian Schneider, Gehört 42 Feedback 42 13 Creative Director Netz98, hält die Einzelbetrachtung von Traffic oder Warenkorbwert für einen Fehler 26 AKTUELL 3 Lohnt sich Facebook-Werbung? Vermarkter sind mit dem sozialen Netzwerk zunehmend unzufrieden M 4.4 p le n Einige zahlende Nutzer kritisieren, Facebook schenke ihnen nicht genügend Beachtung geting-Möglichkeiten. Kurzum: die Chance auf eine nennenswerte Click-Through-Rate“, erklärt David Eicher, Geschäftsführer der Agentur Webguerillas. „Wer sein Facebook-Engagement aber allein auf Werbung reduziert, verengt seinen Blick. Es ist mehr als ein reiner Push-Kanal“, so Eicher. Dennoch setzen viele große Marken wie Ford, BMW oder Audi nach wie vor auf Facebook-Werbung. Auch Andreas Heidenreich, Online Marketing Manager bei Spreadshirt, empfindet Facebook-Werbung als sinnvoll. Der Vorteil liege hier im präzisen Targeting der Zielgruppe: „Je relevanter die Anzeige, desto höher die Klickrate. Auch wenn die Nutzer nicht sofort kaufen, kann Facebook-Werbung ein guter Erstkontakt sein. Außerdem eignet sich Facebook hervorragend zum Testen von Creatives und Slogans.“ Jan Heidenreich, Country Manager DACH der auf Facebook-Marketing spezialisierten Agentur TBG Digital aus Hamburg, sieht das ganz ähnlich: „Facebook entwickelt sich ständig weiter, ebenso die Erfahrungen von Werbungtreibenden, wie sie das gewaltige Potenzial für Empfehlungsmarketing nutzen können. Einige Werbungtreibende werden ‚ihren‘ Weg noch finden müssen. Wir sehen jedoch auch heute schon regelmäßig Kunden, die einen direkt messbaren positiven Return-onInvestment aus ihren Facebook-Kampagnen er■ zielen.“ sg/tdz lia / oto o: F Fot atta Nap it seinem Börsengang am 18. Mai hat Facebook Geschichte geschrieben, kein Internet-Unternehmen wurde beim Börsengang jemals so hoch bewertet. Doch die hochgejubelte Aktie erfüllt die Erwartungen nicht. Indessen kritisieren Marketingexperten, Facebook würde seinen zahlenden Nutzern, die Werbung über das Netzwerk schalten, zu wenig Beachtung schenken. Das Social Network habe noch kein Modell für einen langfristigen Vermarktungserfolg gefunden. Der Autobauer General Motors, drittgrößtes werbungtreibendes Unternehmen in den USA, zieht Konsequenzen und will seine Werbeaktivitäten auf Facebook einstellen. Die bezahlten Anzeigen hätten nur wenig Einfluss auf Konsumenten, so die ernüchternde Erkenntnis. INTERNET WORLD Business-Leser machen ähnliche Erfahrungen: Facebook-Werbung erziele „so ziemlich die schlechtesten Ergebnisse von allen Kanälen“, so etwa Facebook-Nutzer Markus Himmelstoß. „Social-Media-Plattformen sind halt kein Werbekanal“, findet Andreas Liebhart und User „Pixxelstube“ schreibt: „Ich persönlich habe mich noch nie für Werbeanzeigen bei Facebook interessiert, geschweige denn draufgeklickt.“ Diese Standpunkte decken sich mit den Befunden einer globalen Umfrage, die die Londoner Agentur für digitales Marketing Greenlight kürzlich durchgeführt hat. Ihrzufolge würden 44 Prozent der Nutzer „niemals“ auf eine gesponserte Werbeanzeige in Facebook klicken. „Was Werbungtreibenden bei Facebook fehlt, sind interessante Werbeformate, aufmerksamkeitsstarke Platzierungen und umfangreiche Tar- : now OuttyM arkets Eddie Meisel, Geschäftsführer Adjug GmbH, München Roman Kirsch, CEO Europe Fab, Berlin „Werbung auf Facebook kann durchaus eine sinnvolle Maßnahme im gesamten OnlineChannel-Mix sein. Wichtig dabei ist, dass die Performance von Facebook nicht isoliert betrachtet wird. Nicht der letzte Klick zählt, sondern der gesamte ‚Path to Conversion‘ muss bewertet werden. Wer ausschließlich dem letzten Touch Point vor der Conversion den gesamten Credit einräumt, vernachlässigt sträflicherweise die Attribution der anderen Kanäle.“ „Facebook ist ein Garant für Werbeerfolg, wenn man es richtig macht. Das soziale Netzwerk ist ein Tool, das Werbetreibenden viele Chancen bietet, wenn man das Verständnis hat, wie dieser Kanal zu nutzen ist. Aktuell hat Facebook es noch nicht im Fokus, es Werbetreibenden leicht zu machen. Mit neuen Innovationen ist da noch viel möglich. Derzeit gibt es noch relativ wenige E-Commerce-Unternehmen, die sich über Facebook vermarkten können.“ David Eicher, Geschäftsführer Webguerrillas, München Mark Schumacher, Projektmanager Travelscout24, Offenbach am Main „Unternehmen müssen im Rahmen einer Mittelfrist-Strategie eine Beziehung zu ihrer Community aufbauen, diese Schritt für Schritt involvieren und intensivieren, um so die Reichweite sukzessive zu monetarisieren. Dies geschieht vor allem durch die zielgerichtete, aktive Einbindung der User, wie es beispielsweise auf der Pinnwand, über Apps oder diverse Projekte möglich ist. Quick Wins dagegen sind auf Facebook schwer zu realisieren.“ „Mit einer Facebook-Anzeige lenke ich die Nutzer von ihrer eigentlichen Motivation ab – dem Austausch mit Freunden. Als Werbetreibender muss ich es schaffen, in dem Netzwerk der Konsumenten einen dauerhaften Platz zu erhalten. Dies werden die wenigsten durch das Schalten von Anzeigen schaffen, sondern vielmehr durch den Aufbau wirklich relevanter Facebook-Seiten, die einen Vorteil für den Nutzer bieten.“ VON DER POLE-POSITION IN DEN ONLINE-HANDEL Neu in plentyMarkets 4.4 • benutzerfreundlicheres Back-End • vereinfachte Navigation • noch geringere Ladezeiten • neuer My-Account und Check-Out Bereich im Webshop für optimale Usability • größtmögliche Flexibilität in der Layoutgestaltung • die neue plentyCloud: höchste Ausfallsicherheit und maximale Geschwindigkeit plentyMarkets jetzt 30 Tage gratis testen unter www.plentymarkets.eu/Gratistest Jetzt Tickets buchen unter: www.plentysystems.de/online-haendler-kongress/ * die ersten 200 Tickets gibt es zum Vorzugspreis von 49,- EUR statt 99,- EUR (Preis an der Tageskasse) 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Webshops für Luxusmarken EASYBRING Persönliche Zustellung Das norwegische Start-up Easybring.com, derzeit noch in der geschlossenen Betaphase, will Pakete von Privatleuten an Privatleute zustellen lassen. Das Thema „Mit- Easybring zeigt bislang nur ein Video auf dem Web-Auftritt bringen“ berge noch erhebliches Innovationspotenzial, schreibt der Branchen-Blog Excitingcommerce.de. In einer zunehmend mobileren Gesellschaft und mit den Möglichkeiten kostengünstiger RFID-Technologien nehmen die Optionen für vertrauenswürdige Zustellalternativen zu. is BURDA DIREKT SERVICES Beteiligungsportfolio erweitert Die Burda Direkt Services GmbH hat mit 50,1 Prozent die Mehrheit an der Paketplus Marketing GmbH, Berlin, übernommen. Paketplus Marketing ist ein Distributor von Paketbeilagen und bringt Werbungtreibende und Online-Händler zusammen. „Die Beteiligung ermöglicht uns den Kontakt zu stark wachsenden E-Commerce-Partnern“ sagt Michael Rohowski, Sprecher der Geschäftsführung Burda Direkt Services. Mit der Reichweite des PaketplusNetzwerks positioniert sich Burda Direkt Services laut eigenen Angaben als einer der größten Vermarkter von Paket- und Rechnungsbeilagen in Europa. is Anzeige 11/12 Amazon zielt auf Luxus YOOX GROUP Der italienische Online-Modehändler Yoox verhandelt mit dem französischen Unternehmen PPR SA, Paris, über eine Zusammenarbeit bei E-Commerce-Projekten. Zu PPR gehören unter anderem die Luxusmarken Gucci, Balenciaga sowie die Sportmarke Puma und die französische Kaufhauskette FNAC. Laut Medienberichten soll ein Joint Venture von PPR und Yoox die Online Shops der Luxusmarken von PPR betreiben. Yoox teilte mit, die Gespräche seien Teil der normalen Geschäftsaktivitäten, die beiden Unternehmen hätten bislang keine abschließende Vereinbarung unterzeichnet. Die Yoox-Gruppe betreibt Online Shops für über 30 Mode- und Luxusgütermarken weltweit, darunter Armani.com. Auf Yoox. com, Thecorner.com und Shoescribe.com verkauft Yoox Designerbekleidung. is 29. Mai 2012 Der Online-Händler investiert kräftig, um für Designermode attraktiv zu werden A mazon will das Luxusmodesegment erobern und scheut hierfür keine Kosten. Laut einem Artikel der „New York Times“ investiert das Unternehmen „signifikant“ in den Bereich Mode und will Topmarken davon überzeugen, mit Amazon zusammenzuarbeiten. Es gehe nicht darum, Kleider mit starken Preisnachlässen zu verkaufen, sondern man wolle zu Preisen anbieten, mit denen die Designermarken glücklich seien, so Amazons Chief Executive Officer Jeff Bezos. Amazon verkauft bereits seit Langem Bekleidung. Nun will das Obwohl das Unterneh- Unternehmen Luxusmarken auf die Plattform bringen men in anderen Segmenten eine Niedrigpreisstrategie verfolge, werde Die Entscheidung, in das Segment Luxusdas in der Sparte Mode nicht der Fall sein. mode einzusteigen, sei eine rein ökonomiDen Modehandel dürfte Amazons neue sche, schreibt die „New York Times“. AmaStrategie beunruhigen. In vielen anderen zons Kosten bleiben in etwa gleich, egal ob Segmenten, beispielsweise bei Elektronik- das Unternehmen ein Buch für zehn USprodukten, ist Amazon mit günstigen Dollar oder einen Rock für 1.000 US-DolPreisen und gutem Service zum großen lar versende. Der Bruttogewinn pro Artikel Konkurrenten des stationären wie auch sei bei Mode aber viel höher, sagt Bezos. des Online-Handels geworden. Amazon verkauft bereits Bekleidung auf Amazon.com. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mit Sitz in Seattle die Flash-SaleWebseite Myhabit.com gestartet. 2009 hatte Amazon den OnlineSchuhhändler Zappos.com übernommen und 2007 den SchuhShop Endless.com (in Deutschland Javari.de) gestartet. Viele Marken sind jedoch mit der Warenpräsentation auf AmaAmazon sponsert eine Modeausstellung im Metropolitan zon Fashion nicht zufrieden. Daran arbeitet der Online-Händler. Museum of Art und die Eröffnungsparty dazu Ausgelagertes Trading Desk RTB-Spezialist GDM Digital eröffnet Niederlassung in Köln D er britische FullserviceRTB-Spezialist GDM Digital hat in Köln eine Niederlassung eröffnet. Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz ist Siamac Alexander Rahnavard, der vorher bei Mexad tätig war. GDM Digital wendet sich an mittelgroße Kreativund Media-Agenturen, die die Möglichkeiten des Real- GDM Digital will kleinere und mittelgroße Kreativ- und MediaTime Bidding (RTB) beim Agenturen beim Display Engine Marketing unterstützen Einkauf von Display-Inventar für ihre Kunden nutzen wollen. GDM Plattformen und Ad Exchanges bereitgeDigital versteht sich als outgesourctes Tra- stellte Inventar zuzugreifen. Die eigene ding Desk für die Agenturen, für die ein Technologie diene dem Targeting und daeigener Zugang zu den Werbemarktplät- zu, das eingekaufte Inventar zu „sortieren“, zen aufgrund der Kosten nicht sinnvoll ist. erklärt Rahnavard. GDM Digital unterDas Unternehmen nutzt die Technologie scheide sich von anderen Anbietern durch von Appnexus als Demand-Side-Plattform Transparenz und Unabhängigkeit, meint zusammen mit einer eigenentwickelten er. Der Kunde erfahre genau, auf welchen ■ Technologie, um auf das von Supply-Side- Seiten die Kampagne laufe. is In einem eigenen Fotostudio produziert das OnlineKaufhaus Produktpräsentationen, und zwar auch bewegte. Dazu hat es Stylisten engagiert und Testpersonen, die den ganzen Tag Kleidungsstücke anprobieren, um die Produkte aus Käufersicht zu beschreiben: Fällt etwa das Kleid oder der Schuh groß oder klein aus? Die Warenpräsentation auf Myhabit.com zeige, wie sich die Modeseiten optisch entwickeln sollen. Amazon kann nicht nur mit Reichweite und Bekanntheit punkten, sondern den Marken auch bessere Verkaufskonditionen als andere Läden bieten, berichtet die „New York Times“. Um Marken auf die Plattform zu bringen, sei das Unternehmen bereit, große Mengen abzunehmen. Amazon meint es ernst mit dem Einstieg in die Luxusmode. Gerade hat das Unternehmen die Costume Institute Gala des Metropolitan Museum in New York gesponsert und das Schaulaufen der Stars auf dem roten Teppich live gestreamt – natür■ lich auf Amazon.com/fashion. is Marktplatz für Sportler Z ielgruppe sind anspruchsvolle Individualsportler: Der neue Online-Marktplatz Sportrade.de will zum Treffpunkt für Triathleten, Läufer, Schwimmer und Radfahrer werden. Auf Sportrade können sie nicht nur neue Ausrüstungsgegenstände kaufen, sondern auch ihre gebrauchten anbieten. Zudem will Sportrade dem stationären Einzelhandel den Weg ins Web erleichtern. Zwar bieten auch andere Marktplätze wie eBay oder Amazon Sportartikel an, erklärt Stefan Moosleitner, einer der Gründer von Sportrade. Doch viele Sportler suchen spezielle Produkte, die man auf den großen, allgemeinen Marktplätzen oft nicht finde. Moosleitner hat Sportrade zusammen mit Helge Hinrichs gegründet. Die Shop-Software wurde von Avocado Store lizenziert. Avocado Store ist ein auf ökologische Produkte spezialisierter Marktplatz von Philipp Gloeckler und Qype-Gründer Stephan Uhrenbacher. Sportrade startete im März in die Beta-Phase und verfügt ■ aktuell über 6.000 Produkte. is 11/12 TRENDS & STRATEGIEN 29. Mai 2012 Schnell und mit Perspektive R isikokapital-Finanziers, Business Angel, Investmentbanker und Unternehmer haben im Auftrag der US-amerikanischen Investmentbank GP Bullhound die 50 Start-ups, die am schnellsten wachsen, sowie erfolgreiche Web-Unternehmen aus Europa benannt: Die Liste der aussichtsreichsten Start-ups führen Flip4New und Sponsorpay an. Flip4New kauft gebrauchte Waren auf, überarbeitet diese und vertreibt sie über Shops und Marktplätze weiter. Sponsorpay bietet etwa Markenherstellern die Möglichkeit, die virtuellen Güter von Usern in Online Games zu sponsern. Im Gegenzug stellen sich die User für Umfragen zur Verfügung. Ebenfalls auf der Liste stehen der Brillenhändler Mister Spex, der B2B-Dienstleister Open-Xchange, die Karriereplattform Experteer sowie Searchmetrics, Anbieter von Analysetools fürs Suchmaschinenmarketing. Neben den 50 Start-ups, die im letzten Jahr zwischen 36 und 1.650 Prozent wuchsen, suchten die Finanzexperten noch etablierte Web-Unternehmen aus, die ebenfalls hohen Umsatzzuwachs erzielen: Hier finden sich aus Deutschland die Euroweb-Gruppe, ein B2B-Dienstleister, der Inhaltelieferant Frogster sowie die Bezahlspezialisten von Mindmatics. Als Firmen, deren Entwicklung Branchenkenner im Auge behalten sollten, empfehlen die Investoren den App-Vermarkter Madvertise, die Plattform für den Musikvertrieb Soundcloud.com sowie den Online Shop Windeln.de. vs ■ Internet World BUSINESS Zeit für Filme Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Moviepilot bekommt gut fünf Millionen Euro und will in den USA starten D as Ziel ist Los Angeles: Moviepilot-Team: Die Hamburger setzen an zum Sprung Die Plattform für Film- über den großen Teich empfehlungen Moviepilot.de hat sich mehr als fünf Millionen Euro Risikokapital gesichert. In der ersten internationalen Finanzierungsrunde des Hamburger Unternehmens, das 2007 gegründet wurde, beteiligten sich die Londoner Gesellschaft DFJ Esprit sowie T-Venture, Grazia Equity und die IBB Beteiligungsgesellschaft. „Die Finanzierung ermöglicht uns einen großen Entwicklungsschritt und wird die Expansion in die USA vorantreiben“, ist Mitgründer Tobias Bauckhage überzeugt. Seit 2011 sind die Hamburger mit einer englischsprachigen Version ihrer Plattform im World Wide Web vertreten. Sie wird bisher vom Londoner Büro betreut, Moviepilot: Kritiken, Empfehlungen, Gerüchte demnächst soll ein Standort in Los Ange- rund um Filme und Fernsehsendungen les eröffnet werden. Moviepilot sammelt Gerüchte, Informationen und Rezensio- ment. Moviepilot verlinkt seine Plattform nen rund um Filme, Fernsehreihen, zudem mit Medienhändlern und VideoSchauspieler oder Regisseure. Verleiher on-Demand-Anbietern und profitiert so und Sender machen hier Produktionen von Provisionen. bekannt und vermarkten diese auch. „MoNutzerzahlen gibt Moviepilot nicht beviepilot nutzt Internet-Technologien, um kannt, laut eigenen Angaben wurden Filmfans zu aktivieren und hilft Studios, knapp 50.000 Filme auf der Plattform beMarketingaktivitäten besser auf Zielgrup- wertet, zudem gibt’s rund 300.000 Kritipen abzustimmen“, begründet Krishna ken. Auf Facebook folgen Moviepilot etwa ■ Viswanathan von DFJ Esprit das Invest- fünf Millionen Fans. vs ETSY.COM Finanzspritze von Burda Der US-amerikanische Marktplatz für Handgearbeitetes und Design hat sich in einer fünften Finanzierungsrunde rund 40 Millionen US-Dollar gesichert. Das Geld kommt vor allem von Index Ventures, Accel und Burda Digital Ventures. Burda kooperiert mit seinem Nähmagazin Burda Style seit mehreren Jahren mit Etsy. Die Finanzspritze soll Etsy bei der Internationalisierung helfen. Konkurrent Dawanda.com hat vor Kurzem auch eine zweistellige Millionen-Euro-Summe für die Expansion eingesammelt. vs LINGUEE.DE Bezahlte Inhalte Die Sprachsuche Linguee.de erweitert ihr Geschäftsmodell. Zur kostenlosen Suche von Begriffen und Formulierungen auf Englisch, Französisch oder Spanisch setzt das Kölner Unternehmen jetzt auch auf bezahlte Services. Für 4,99 Euro im Monat liefert Linguee ein Webtool für Windows-Programme, aus denen dann direkt nach Übersetzungen gesucht werden kann; für 9,99 Euro im Monat können Übersetzer diesen Service in ihre spezifischen Programme einbinden. Die Lexikon- und Suchfunktion bleibt indes auch künftig kostenfrei. vs FASHIONLEND.COM Kapital für Rocket Internet Access Industries steigt angeblich beim Berliner Inkubator ein R ocket Internet, der Inkubator der Samwer-Brüder Alexander, Marc und Oliver, soll sich umgerechnet rund 155 Millionen Euro Kapital von der US-amerikanischen Industrie-Holding Access Industries gesichert haben. Rocket Internet kommentierte diese Nachricht bis Redaktionsschluss nicht. Hinter Access Industries steht der in Russland geborene Milliardär Leonard Blavatnik, der bevorzugt in die Bereiche Rohstoffe, Immobilien sowie Medien und Telekommunikation investiert. Access Industries hält etwa Anteile an der Warner Music Group sowie dem russischen Filmund Fernsehproduzenten Amedia. Mit einem Engagement bei Rocket Internet würden die US-Amerikaner offensiv ins Internet-Geschäft einsteigen. Für Rocket Internet wäre Access Industries der zweite größere Investor nach In- Rocket Internet ■ 2007 in Berlin als Inkubator für Start-ups im Internet gegründet ■ Durch Access Industries gegenwärtig finanziert mit rund 815 Millionen Euro ■ Der Inkubator hat unter anderem Zalando, Wimdu (Zimmer), Citydeal (Groupon), Betreut.de, Billpay, Glossybox (Warenmuster), Ladenzeile (Marktplatz) angeschoben Unterstützung für Engel E Rocket Internet: Millionen für neue Geschäftskonzepte aus Schweden und den USA vestment AB Kinnevik. Die schwedische Investment-Bank hat sich Anfang des Jahres 25 Prozent der Anteile von Rocket Internet gesichert und in den vergangenen Jahren rund 700 Millionen Euro investiert, teils direkt in den Inkubator, teils in Startups wie die Zimmervermittlung Wimdu und Citydeal, das Groupon kaufte. Rocket Internet entwickelt aus Konzepten Firmen, primär im Bereich E-Commerce. Eigenen Angaben zufolge hat Rocket Internet seit 2007 mehr als 100 Start-ups gegründet und bei rund 25 Prozent den Exit geschafft. Rocket Internet will unbedingt einen Global Player im Internet aufbauen – die Methoden dazu sind umstritten: Im Inkubator herrsche ein rüdes Klima, auch das schnelle Kopieren schaffe Probleme. vs ■ rstmals investiert der European Angels Fund (EAF) in Deutschland: In den Genuss der Finanzspritze kommt der Marktplatz Fotograf.de mit Sitz in Karlsruhe. Hier vermarkten Profi-Fotografen Bilder, aber auch Termine: Nutzer können die Profis etwa für Hochzeiten oder Veranstaltungen und Firmen-Events buchen. Als Co-Investment-Fonds unterstützt der EAF Business Angels bei der Finanzierung von Geschäftsideen. Er verdoppelt dafür in der Regel den finanziellen Einsatz seiner Angel-Partner bei Start-ups. Im Fall von Fotograf.de riefen der Karlsruher Investor Friedrich Georg Hoepfner und zwei weitere Business Angels das Kapital ab. Nach dem Start will der EAF nicht nur mehr in Deutschland investieren, sondern auch in anderen europäischen Ländern ■ Business Angels unterstützen. vs Fotograf.de: Internet-Verkaufsplattform für Fotografen bekommt Risikokapital Mode leihen statt kaufen Gemeinsam konsumieren ist ein Trend, dem eine große Zukunft prognostiziert wird. Nach Autos, Wohnungen oder Spielen können Verbraucher nun auch Kleidung voneinander mieten. Das USStart-up Fashionlend.com ermöglicht das bereits in London und einigen USStädten. Wer genug Kleidung hat, kann diese gegen eine Miete verleihen – Fashionlend profitiert von Provisionen. vs VORWERK DIRECT SELLING VENTURES Kapital für Pippa & Jean Die Beteiligungsgesellschaft von Vorwerk hat sich an der Einkaufs-Community Pippa & Jean beteiligt, die vom einstigen Buy-Vip-Manager Gerald Heydenreich gegründet wurde. User und Hersteller sollen bei Pippa & Jean Einkaufspartys und individuelle Direktverkäufe von Mode organisieren können. vs BLUESEED Eine Arche für Gründer Im Silicon Valley (mit)gründen: Dieser Traum scheitert oft an den rigiden Einwanderungsregeln der USA. Ein Team um den Kubaner Max Marty will nun ein Schiff für Gründer einrichten. Unweit des Silicon Valley und 20 Seemeilen von den USA entfernt soll Blueseed (www.blue seed.co) Abgewiesene aufnehmen. Die können so tageweise nach San Francisco pendeln oder Wartezeiten für Visa überbrücken und trotzdem mitgründen. vs 5 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 6 29. Mai 2012 11/12 AUTOMATISIERTER DISPLAY-HANDEL Die Skepsis überwiegt noch Viele Vermarkter sind vom Display-Handel in Echtzeit noch nicht überzeugt lles scheint bereit zu sein für den automatisierten Display-Handel und für die Versteigerung von Inventar in Echtzeit: Demand-Side-Plattformen, Supply-SidePlattformen, Trading Desks der Agenturen und Werbemarktplätze stehen in den Startlöchern und wollen den deutschen Markt erobern. Doch Real-Time Bidding (RTB) kommt bislang in Deutschland nur schleppend in Gang. Warum? Als einen Hauptgrund nennen Branchenexperten immer wieder, dass sich deutsche Vermarkter schwertun, ihr Inventar für die Versteigerung in Echtzeit bereitzustellen. INTERNET WORLD Business hat sich unter führenden deutschen Vermarktern umgehört, wie sie die Entwicklung hin zum Echtzeithandel von Display-Werbung beurteilen. Viele Premiumvermarkter betrachten dies skeptisch, beispielsweise Spiegel QC: „Auch Spiegel QC testet den Einsatz neuer Technologien im Bereich Yield-Optimierung oder RTB. Zurzeit sehen wir aber weiterhin keine Alternative zu unserem Ansatz der individuellen und persönlichen Beratung unserer Werbepartner. Nur so können wir unsere hochwertigen Umfelder optimal vermarkten, Transparenz und Sicherheit bieten und Medienhäuser und die großen gemeinsam mit unseren KunVermarkter noch nicht zu den deren Kommunikationsziele überzeugen. „Die Grundidee erreichen“, sagt André Pätzold, von RTB ist sicher zukunftsLeiter Performance Marketing weisend und die Bedeutung und stellvertretender Leiter wird in den nächsten Jahren Digital bei Spiegel QC, Verweiter zunehmen. Jedoch bleibt markter des Spiegel Verlags. diese vollautomatisierte AusDie Vermarkter betrachten steuerung bisher deutlich hinReal-Time Bidding noch mit ter unseren eigentlichen Ervorsichtiger Zurückhaltung, wartungen zurück“, sagt Marschließlich steht für sie viel auf cus Prosch, Leiter Unternehdem Spiel. Sie befürchten, dass menskommunikation Sales dadurch die Tausendkontaktund Diversifikation bei Sevenpreise und damit ihre Werbeone Media. „Aus unserer Sicht einnahmen weiter sinken werwird der automatisierte Handel den. Viele machen sich auch auch weiterhin nur für eine Sorgen, sie könnten die Kontrolle darüber verlieren, welche Inventar unter Verschluss: Nur ein Bruchteil fließt in Real-Time Bidding kontrollierte und klar definierte Menge unseres Inventars releMarke oder welches Unternehmen auf ihren Web-Angeboten wirbt oder Media-Agenturen mithilfe von Demand- vant und möglich sein“, ergänzt er. Nur dass die werbende Marke nicht zu ihrem Side-Plattformen, Trading Desks und Ad wenn in der Wertschöpfungskette ein nenExchanges genau die „richtigen“ Nutzer nenswerter Mehrwert geschaffen werde, (Premium-)Content passen könnte. Technologieanbieter für den automati- unter all den Webseitenbesuchern heraus- sei die Nutzung solcher Systeme für den sierten Handel von Display-Werbung hal- picken können, wären sie gerne bereit, einen automatisierten Handel aus Publisherten dagegen, dass die automatisierte Ver- höheren Preis für diesen als wertvoll er- Sicht sinnvoll, meint Matthias Ehrlich, steigerung von Display den Vermarktern achteten Werbemittelkontakt zu zahlen. Vorstand United Internet Media. Lesen Sie unten weitere Antworten auf und Publishern höhere Einnahmen be- Die „richtigen“ Nutzer sind solche, die zur schert. Die Logik lautet so: Wenn sich die Zielgruppe der jeweiligen Kampagne ge- unsere Fragen zur Einschätzung des auto■ Werbungtreibenden beziehungsweise ihre hören. Doch: Dieses Argument scheint matisierten Display-Handels. is/häb Foto: Fotolia / Artsem Martysiuk A INTERNET WORLD Business fragt Vermarkter, was sie von Real-Time Bidding halten Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media Jens Pöppelmann, Bereichsleiter Prozesse & Services bei IP Deutschland Markus Frank, Director Sales und Marketing, Microsoft Advertising Was halten Sie vom automatisierten DisplayHandel und von Real-Time Bidding (RTB)? Dort, wo automatisierte Technik eingesetzt wird, um die Logistik der Distribution des komplexen Mediums Online in den Griff zu bekommen, macht sie ökonomisch Sinn. Insofern werden Media-Automatisierungen wie Real-Time Bidding ihren Platz im Display-Ökosystem finden. Darüber hinaus müssen noch die Modelle gefunden werden, damit mehr als Optimierung von Performance herauskommt. Der Erfolg von Online-Werbung hängt vom optimalen Zusammenspiel verschiedenster Faktoren wie Kreation, Werbeformat etc. ab. Der zum Bruchteil einer bestimmten Sekunde erzielbare Auktionspreis eines einzelnen Werbekontakts ist da sicher nicht der entscheidende. Hier muss man zunächst einschränken, dass Real-Time Bidding zwar in den USA eine treibende Kraft im Online-Werbemarkt ist, in Deutschland aber nach wie vor noch ein Nischenthema ist. Dennoch ist es eine Marktentwicklung, die wir mit Interesse beobachten, und wir können jetzt schon sagen, dass es ein Thema ist, das Vermarkter auch selber in die Hand nehmen müssten, statt nur auf Dienstleister zu setzen. Wir arbeiten bereits an einer Einbuchungssoftware, die Media-Agenturen eine direkte Online-Anbindung an unser internes Buchungssystem ermöglicht. Perspektivisch wird man mit dieser Software auch auf Kampagnenebene bieten können. Die Vorteile von Real-Time Bidding Exchanges liegen in der neuen Art des skalierbaren Kaufs von Online-Werbung. Der automatisierte Echtzeithandel hat sich neben der herkömmlichen Planung von Online-Medialeistungen etabliert und wird die Branche weiter verändern: Werbungtreibende und Agenturen haben jederzeit – in Echtzeit – die Kontrolle über den Preispunkt, den gewünschten Mediadruck und die Erreichbarkeit ihrer Zielgruppen sowie die Kontrolle über die Erreichung und Optimierung der Kampagnenziele. Möglichkeiten, die es beispielsweise im Search Advertising bereits seit über zehn Jahren gibt. Testen Sie den automatisierten Handel von Display-Werbung und in diesem Zusammenhang auch Real-Time Bidding? Für einige Vermarkter macht Real-Time Bidding sicher noch keinen Sinn. Es ist richtig, dass sich United Internet Media RealTime Bidding im Rahmen und neben verschiedensten Szenarien auch ansieht. Es gibt verschiedene Anbieter, mit denen wir Tests durchgeführt haben. Wir haben festgestellt, dass es bei Yield-Optimierern/SSP gegenüber unserem eigenen Yield Management keinen signifikanten Anstieg des eTKP gab. Bisher haben wir noch keine Lösung gefunden, die unseren Anforderungen entspricht. Wir haben unsere Testphase bereits zur Dmexco 2011 beendet und sind seither als globaler Anbieter auch auf dem deutschen Markt präsent. Wir vermarkten sehr erfolgreich das Inventar von MSN und Windows Live über die Microsoft Advertising Exchange. Was hält Sie davon ab, mehr Inventar automatisiert über Ad Exchanges oder andere Technologieplattformen wie Supply-Side-Plattformen (SSP) zu handeln? Der fehlende kommerzielle Mehrwert für uns und unsere MeDer Fokus bei unseren Ressourcen liegt in der Premiumverdia. Das Ganze ist eine einfache Opportunitätskostenrechnung, marktung. Dabei dienen Ad Exchanges und Yield-Optimierung bei der gerne ein zentraler Aspekt vergessen wird: Solche Systeme über SSP lediglich als eine Ergänzung. kosten – und das nicht zu wenig. Diese Kosten müssen refinanziert werden und schrauben den Preis für die gehandelten Media zunächst einmal in die Höhe. Dabei wird aber noch keine Wertschöpfung an der Media vollzogen, die diesen Preisaufschlag rechtfertigen würde. Da wir unser Inventar im Premiumbereich und auf der Basis garantierter Impressions sehr gut monetarisieren, fließt nur ein relativ kleiner Teil in die Microsoft Advertising Exchange. Deshalb führen wir Gespräche mit ausgewählten Partnern, die großes Interesse haben, ihr Inventar über unsere Plattform anzubieten. Supply-Side-Plattformen bzw. Yield-Optimierer sind weitere „Zwischenhändler“ in der Wertschöpfungskette, die für ihre Leistung einen Teil des Werbeumsatzes erhalten. Lohnt sich aus Ihrer Sicht der Einsatz solcher Dienstleister oder nicht? Das lässt sich nicht generalisieren. Für Anbieter geringwertiger Massenmedia, die ganz oder teilweise auf Netzwerkvermarktung angewiesen sind, kann sich der Einsatz von SSP zu den Konditionen marktüblicher Revenue-Share-Modelle lohnen – das ist einmal mehr eine Rechenfrage. Was das Thema Yield Optimization betrifft, so ist dieser Aspekt ein wenig anders gelagert: Optimierungstechnologien, vor allem wenn man sie inhouse und mit dem Ziel hochwertiger Lösungen vorhalten kann, sind auf jeden Fall interessant. Wir optimieren unser entsprechendes Inventar schon seit Langem mit eigenen dedizierten Ressourcen und Technologien. © INTERNET WORLD Business 11/12 Yield-Optimierer sind eine Ergänzung, aber keine Wunderwaffe. Inwieweit sich der Einsatz eines Yield-Optimierers lohnt und inwieweit sich vor allem Yield-Optimierer im Markt halten, ist eine Frage der Technologie, die eingesetzt wird. Häufig ist die Technologie eine Blackbox – oder es wird manuell optimiert. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Technologie häufig offshore billig entwickelt worden ist. Der Einsatz einer solchen Technologie wird sich für Vermarkter nur dann lohnen, wenn auch eine komplett technische Optimierung möglich ist und zusätzliche Daten beim Ausspielen berücksichtigt werden – ähnlich wie beim Re-Targeting. SSP und Yield Optimizer sind für uns als Auktionsplattform-Betreiber potenziell sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite relevant. Deshalb sind wir insbesondere auf der Demand-Seite offen für diese Partner: Im Rahmen des Auktionssystems ergibt sich über das Gebotsniveau ein Korridor, in dem eine Zusammenarbeit für beide Seiten sinnvoll ist. Mit anderen Worten: Wenn die Höhe des Gebots stimmt, bedienen sich Reseller wie Yield Optimizer schon heute aktiv aus unserem Inventarpool. Anz_OStar_280x381_2012_V1.qxd:Anz_OStar_210x297.qxd 23.05.2012 14:21 Uhr Seite 1 Wähle die BELIEBTESTEN WEBSITES des Jahres für den ONLINESTAR 2012 und gewinne eine Reise für zwei Personen nach Dubai! Beim OnlineStar 2012 Publikumspreis kommt es auf Deine Stimme an. Unter allen Teilnehmern verlost TravelScout24.de eine Reise nach Dubai – eine Woche für zwei Personen im Wert von 2.000,- Euro. Weitere Informationen unter onlinestar.de Eine Veranstaltung der VERLAGSGRUPPE EBNER ULM Sponsoren: Medienpartner: • com! • Internet World Business • Page TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 8 29. Mai 2012 11/12 SERIE: E-COMMERCE-POTENZIALE IN DEN BRIC-LÄNDERN Brasilien: „Conversa“ ist das A&O In Brasilien sagen Geschäftsleute ungern Nein. Das sollten dem Land Geschäfte machen wollen. Und: Bevor es zu W enn brasilianische Unternehmer über die aktuelle wirtschaftliche Situation in ihrem Land sprechen, geraten sie ins Schwärmen: Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum liegt jährlich bei vier Prozent. Die Inflationsrate und das Zinsniveau sind auch während der Finanzkrise stabil geblieben. Und die rund 195 Millionen Einwohner des Landes sind im Schnitt 27,4 Jahre alt. Nur sechs Prozent der Bevölkerung sind über 65. „Das ist eine einmalige Chance für unser Land“, sagt José Gallo, Geschäftsführer von Lojas Renner, einem der größten Textil-Filialisten des Landes. Außerdem: Diese Bevölkerung hat immer mehr Geld in der eigenen Brieftasche. Verfügten 2005 noch 92,9 Millionen Brasilianer pro Jahr über weniger als 5.200 US-Dollar Haushaltseinkommen, so sank dieser Anteil bis zum Jahr 2010 auf 48 Millionen Einwohner. Im Gegenzug stieg die Zahl der Verbraucher mit einem jährlichen Haushaltseinkommen zwischen 5.200 und 13.400 US-Dollar von 52,7 auf 101,1 Millionen Einwohner – und die der Topverdiener mit einem Einkommen von über 13.400 US-Dollar nahm von 26,4 Millionen auf 42,2 Millionen zu (siehe Grafik links unten). Die Arbeitslosigkeit sank auf magere vier Prozent. Fünftgrößte Wirtschaftsmacht Bis zum Jahr 2015 will Brasilien zur fünftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt werden. Fortschreitende Industrialisierung, politische Stabilität und große Rohstoffvorkommen bergen weiteres wirtschaftliches Potenzial. Die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 lassen zudem auf mehr Wachstum hoffen. Kein Wunder, dass sich Viva Brasil: Brasilien hat beste ökonomische Voraussetzungen deutsche E-Commerce-Unternehmer wissen, wenn sie in einem Abschluss kommt, wird lange und viel geredet E-Commerce in den BRIC-Ländern In Brasilien, Russland, Indien und China kommt der OnlineHandel richtig in Schwung. ■ Folge 1: Brasilien Ausgabe 11/2012 ■ Folge 2: Russland Ausgabe 12/2012 ■ Folge 3: Indien Ausgabe 13/2012 ■ Folge Schlechte Shops, schlechte CRs 4: China Ausgabe 14/2012 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode Webcode 1211008 herunterladen Foto: Fotolia / Bit24 auch ausländische Investoren immer stärker für das südamerikanische Land interessieren. Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) sind seit 2005 um über 400 Prozent gestiegen. Unter den vier größten Investoren nach Ländern liegt auch Deutschland. „Wenn mit der Welt nichts Schlimmes passiert, können Sie für die kommenden zehn Jahre mit Wachstum rechnen“, so Hanjo Schneider, der als Konzern-Vorstand Services der Otto Group verantwortlich ist für die Expansion der Hamburger in den brasilianischen Markt. 78 Millionen Websurfer Auch die Internet-Penetration in Brasilien nimmt zu. Lag der Anteil der InternetNutzer 2009 noch bei 33 Prozent, werden es 2015 bereits 74 Prozent sein. Absolut gesehen heißt das, dass in Wachstumsimpulse für die Wirtschaft durch drei Jahren 155 Milliodie immer größer werdende Mittelschicht nen Brasilianer im Web Haushaltseinkommen pro Jahr surfen werden, drei Mal so viele wie in DeutschEinkommensklasse 2005 2010 A/B > 13.400 US-Dollar 26,4 Mio. 42,4 Mio. C 5.2200– 13.400 US-Dollar 62,7 Mio. 101,7 Mio. D/E < 5.200 US-Dollar 92,9 Mio. 48,0 Mio. setzungen also für den E-Commerce, so sollte man meinen. Ein Blick in weitere Studien und Statistiken zeigt aller allerdings: Über das Web verkauft werden aktuell vornehmlich Elektronikartikel. Hier flossen 2011 immerhin bereits knapp 4,3 Milliarden Euro. Der Online-Handel für Kleidung jedoch ist mit Umsätzen in Höhe von 323,1 Millionen US-Dollar noch deutlich unterrepräsentiert. land. Die Brasilianer verbringen zudem auch mehr Zeit im Web als die Deutschen. Laut Comscore World Metrix surfen sie im Schnitt rund 26,6 Stunden pro Monat im Internet. In Deutschland beträgt der Schnitt nur 22,3 Stunden. Der Web-Handel aber steckt in Brasilien noch in den Kinderschuhen: Lediglich 9,5 Milliarden US-Dollar gaben die Brasilianer laut Euromonitor 2011 im Web aus. In Deutschland waren es – bei geringerer Anzahl an Internet-Nutzern – 24 Milliarden Euro. Doch das soll sich jetzt ändern: „Die Brasilianer sind mit den neuen Vertriebswegen aufgewachsen, sie haben gesehen, wie wohlhabendere Leute das Internet nutzten, und wollen das jetzt, wo sie über mehr Geld verfügen, auch machen“, weiß Alexander Killian, der schon als Jugendlicher einige Jahre bis zum Abitur in Brasilien verbrachte und für den LoyaltyProgramm-Anbieter Bonusbox jetzt die brasilianische Filiale aufbauen soll. Darüber hinaus seien brasilianische Verbraucher sehr konsumorientiert. Beste Voraus- „Bisher glaubten die Textilhändler in Brasilien, Mode über das Web zu verkaufen, sei schwierig, weil die Verbraucher sich lieber in den Geschäften vor Ort ein Bild von der Qualität der Ware machen wollen“, sagt Otto-Vorstand Schneider. Zwar testeten brasilianische Textil-Platzhirsche wie Lojas Renner, Lojas Riachuelo, Marisa oder Zara Brasil den Web-Modehandel seit rund eineinhalb Jahren zaghaft aus – mit durchaus guten Wachstumsraten, wie Lojas-Renner-Chef José Gallo sagt. Doch unter der Hand ist von Experten zu vernehmen: Wirklich gekonnt und professionell wirken diese Auftritte noch nicht. „Im Schnitt haben Webshops in Brasilien eine Konversionsrate von ein bis zwei Prozent, in den USA und Deutschland liegen wir bei rund vier Prozent“, berichtet Kilian. Dafür würden die Warenkörbe mit durchschnittlich 350 Real (133 Euro) aber deutlich höher liegen als hierzulande. Dass das Problem eher in der mangelhaften Qualität der Shops als im zögerlichen Online-Kaufverhalten der Brasilianer zu suchen sei, zeige die Tatsache, dass Newcomer wie etwa der Rocket-InternetModeshop Dafiti aus dem Stand heraus deutlich höhere Konversionsraten erzielen würden. Auch in Sachen Multichannel-Services sind die großen Textilketten bislang noch nicht bewandert: Wer bei einem Rundgang durch einen Lojas-Renner-Store in einem modernen Einkaufszentrum den Hinweis auf den seit eineinhalb Jahren bestehenden Webshop sucht, der sucht vergeblich. Dafür stechen einem Nicht-Brasilianer beim Bummel durch Die Anzahl der Geringverdiener mit einem Jahreshaushaltseinkommen von unter 5.200 US-Dollar hat sich seit 2005 deutlich verringert © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: Otto Group, Stand: April 2012 Verbesserungsfähiges Shop-Design: Brasiliens Webshops haben nicht ohne Grund nur Konversionsraten von einem Prozent. Selbst die größten Shops erinnern im Design an die Anfänge des E-Commerce in Deutschland vor der Jahrtausendwende 11/12 TRENDS & STRATEGIEN 29. Mai 2012 vice. Als Beispiel, wie es besser geht, nennt der Experte den brasilianischen Diapers-Klon Baby.com.br. „Die haben gleich alles richtig gemacht, einen guten Shop aufgesetzt und einen guten Logistikexperten von Walmart eingestellt“, so Kilian. Do-it-yourself-Logistik Der ist auch nötig: Wer in Sachen Logistik punkten will, kann bislang vor Ort kaum auf etablierte Dienstleister zurückgreifen. „Das muss man selber machen“, sagt Kilian. Das mag der Grund sein, warum Dafiti: Der brasilianische Zalando-Ableger aus dem Otto sich als Joint-Venture-Partner Hause Rocket Internet sticht mit seinem Design heraus für sein E-Commerce-Engagement den Katalogversender Postden Laden die eigentümlichen Preisschil- haus auserwählte. Das Unternehmen beder der Waren ins Auge. Dort ist nicht ein treibt bereits ein funktionierendes LogisPreis zu finden, sondern Angaben wie „3 x tikzentrum in Blumenau und verspricht, 4 BRL“. „Brasilianer kaufen gerne in Raten“, zumindest den Süden des Landes innersagt Jan Zadrozny, Chef des Katalogversen- halb von zwei bis drei Tagen zu beliefern. ders Posthaus, schmunzelnd. Der Betrag Doch weitere Hoffnung naht ausgerechwerde in der Regel in einigen Monatsraten net in Form von Amazon, das vor Kurzem von der Kreditkarte abgezogen oder die selbst die Brasilien-Expansion angekünKunden kämen einige Male in den Laden, um die Ware in Raten bar zu bezahlen. Das hat auch Auswirkungen auf die Webshops. Wichtigste Zahlungsmittel sind Ratenzahlung oder sogenannte Boleta. Das sind ausgefüllte Bankzahlungsbelege, die nach dem Online-Kauf in Echtzeit erstellt werden. Der Kunde druckt die Boleta aus und muss die Ware innerhalb von drei Tagen entweder bei einem teilnehmenden Kiosk in bar oder per Online Banking bezahlen. Gut für die Händler: Nach erfolgter Einzahlung ist ein Zahlungsausfall nicht mehr möglich. Das beliebteste brasilianische Zahlungsmittel bei den Verbrauchern ist somit auch ein Liebling Netshoes ist der größte Sportartikelversender. Doch der Händler. Brasilianer lieben Sport. Deswegen ist Platz für mehr Großes Potenzial für Newcomer, die Leistungen der 50 größten Marktplay- digt hat und dem Vernehmen nach aktuer, die aktuell rund 87 Prozent des brasili- ell im Land Logistikzentren aufbaut. Für anischen E-Commerce-Markts beherr- seinen Dienst „Fulfillment by Amazon“ schen, zu übertreffen, gibt es auch in Sa- bestünde in Brasilien ein riesiges Potenchen Logistik. „Das mangelnde Vertrauen, zial, sind Experten überzeugt. Um Seriodass die bestellte Ware sicher ankommt, ist sität zu signalisieren, können brasilianiaktuell sicher die größte Bremse für die sche Webshops ähnlich wie in Deutschweitere E-Commerce-Entwicklung“, sagt land auch mit Gütesiegeln hausieren geKilian. Bislang böten hier auch die nam- hen. Zu den wichtigsten Anbietern zähhaften Shop-Betreiber katastrophalen Ser- len Ebit.com.br und Siteblindado.com. lindado.com. Für Elektronikgeräte wird zurzeit das meiste Geld im Web ausgegeben Consumer Electronics 2010 (Umsatz in Mio. US-Dollar) 2011 (Umsatz in Mio. US-Dollar) Veränderung in Prozent 3.602,9 4.282,7 +18,9 Medienprodukte 930,4 1.063,3 +14,3 Haushaltsgeräte 591,7 716,0 +21,0 Pflege & Beauty 329,2 463,3 +40,8 Lebensmittel & Getränke 249,4 285,4 +14,5 Kleidung 233,1 323,1 +38,7 Spielwaren 138,7 169,3 +22,1 Einrichtung und Möbel 63,0 68,3 +9,2 Baumarkt- und Gartenbedarf 37,0 40,5 +10,9 Gesundheitsprodukte 29,0 34,5 +19,4 12,2 14,0 +13,8 1.735,4 2.069,4 +19,2 9.529,8 +19,9 Hauspflege Sonstiges Gesamt © INTERNET WORLD Business 11/12 7.952 Quelle: Euromonitor: „Retailing in Brazil“, Stand: April 2012 9 Neben der Logistik ist auch das brasilianische Steuerrecht Die größten brasilianischen Webshops* ein Grund dafür, warum der Otto-Service-Vorstand Hanjo Americanas.com.br 2.900.000 6,2 % Schneider den Schritt Richtung Brasilien nur an der Submarino.com.br 2.200.000 4,7 % Hand eines einheimischen Netshoes.com.br 1.600.000 3,5 % Partners gehen wollte. „Das ist ein riesen Dschungel“, bePontofrio.com.br 1.300.000 2,9 % stätigt auch Alexander Kilian von Bonusbox. Das fange Magazineluiza.com.br 1.200.000 2,7 % schon bei der UnternehmensExtra.com.br 1.200.000 2,6 % form an. „Sie können Steuern auf Umsatz oder Profit zahlen Comprafacil.com.br 1.200.000 2,4 % und müssen vorher genau kalkulieren, womit Sie günstiCasasbahia.com.br 1.100.000 2,4 % Unique Visitors ger fahren. Darüber hinaus hat jedes Land eine andere Reichweite Walmart.com.br 910.000 2,0 % Besteuerung für Produkte, Livrariasaraiva.com.br 900.000 2,0 % sodass es passieren kann, dass eine Sendung, die von Florianapolis nach Manaus geAmericanas.com.br, ein Webshop für Elektronikartikel, hat mit schickt wird, gar nicht anAbstand die meisten monatlichen Unique Visitors kommt“, so der Experte. * laut Alexa Quelle: E-CommerceBrasil.org, Stand: Januar 2011 Die Shop-Betreiber sollten © INTERNET WORLD Business 11/12 außerdem nicht damit kalkulieren, Waren aus Deutschland einfach auch in Brasilien verkaufen dann gab es immer wieder Verzögerunzu können. Da die brasilianische Regie- gen. Letztendlich war auch die persönlirung ihren Heimatmarkt schützen will, che Sympathie zwischen Otto-Vorstand müssen für Warenimporte hohe Import- Hanjo Schneider und Posthaus-Chef Jan zölle von 45 Prozent bezahlt werden. Hier Zadrozny ein Grund dafür, dass die Verist es oft lohnender, mit brasilianischen träge doch von beiden Seiten unterschrieMarken zu kooperieren. Doch solche Ge- ben wurden. spräche brauchen in Brasilien Zeit, wissen Schwierige Mitarbeitersuche Hanjo Schneider von Otto und auch Alexander Kilian. „Der Prozess vom Erstkon- Schlussendlich besteht noch eine große takt bis zum Geschäftsabschluss ist lang- Herausforderung darin, in Brasilien gute wierig“, berichtet Kilian. „Man sagt in Bra- E-Commerce-Experten zu finden. Hier silien generell nie Nein; man spricht, dann sollten sich Shop-Betreiber am besten in herrscht erst einmal Funkstille, dann den E-Commerce-Hochburgen im Süden spricht man wieder, geht essen, baut eine des Landes, Sao Paulo, Paraná und Santa persönliche Beziehung auf. In Brasilien Catarina ansiedeln. „Im Süden wurde sehr sagt man dazu ‚conversa‘. Das ist enorm viel in Universitäten investiert“, erläutert wichtig“, erklärt er. Eine weitere Barriere Alexander Kilian. Daher seien gute Leute sei, dass viele Brasilianer nur wenig Eng- vor allem dort zu finden. Aber: „Qualifilisch sprechen – und viele Deutsche kaum zierte Mitarbeiter sind aufgrund der hohen Portugiesisch. Auch bei der Otto Group Lebenshaltungskosten richtig teuer“, weiß war eine langwierige ‚conversa‘ die Voraus- der Brasilien-Kenner. Kilian rät dazu, über setzung für das Joint Venture mit Post- Networking zu versuchen, Mitarbeiter haus. Der Deal sollte ursprünglich schon außerhalb von Sao Paulo zu finden. Dort im Sommer 2011 verkündet werden, doch seien die Gehälter deutlich niedriger. Für sein eigenes Unternehmen Bonusbox sieht Kilian für die kommenden Jahre gute Voraussetzungen. Brasilianer lieben Facebook und sie sind wild auf Coupo Couponing. Besser könnte es nicht sein. dz ■ Brasiliens E-Commerce-Markt: Entwicklung nach Kategorien Produktsegment Internet World BUSINESS Im Süden Brasiliens sammelt sich die E-Commerce-Branche. Der Versand nach Manaus dauert 12 Tage TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 10 29. Mai 2012 11/12 EINZEL- UND VERSANDHANDEL Online – aber richtig Das Jammern im Handel ist groß, die ersten Folgen eines späten oder nur halbherzigen Einstiegs ins Web werden sichtbar. Und wer sich jetzt nicht mit Online und neuen Kundenwünschen beschäftigt, wird in Zukunft noch mehr verlieren atlosigkeit macht sich breit: Der Buchhändler Thalia verzeichnet sinkende Erlöse und will das Sortiment um Spiele und Schreibwaren erweitern. Neckermann schreibt rote Zahlen, wird auf den Katalog verzichten und sich auf Elektronik spezialisieren. Und auch zu Media Markt kommen weniger Kunden, weil sie Mixer, DVDPlayer oder Computer online bestellen. Der Versand- und Einzelhandel ringt mit dem Web. Jahre nach dem E-Commerce-Start hat er noch keine Strategie gegen die Konkurrenz durch reine Online Shops oder Ideen für den digitalen Vertrieb gefunden. „Patentlösungen gibt es nicht, aber Ideen“, erklärt Sebastian Deppe von der BBE Handelsberatung. „Zuwächse im E-Commerce und die Digitalisierung – jetzt zeigen sich die ersten Konsequenzen aus einem verspäteten Einstieg. Versender kommen unter Druck, ihr Geschäft wird online immer mehr ersetzt.“ Selbst Unternehmen wie Otto, seit Jahrzehnten online aktiv, wissen sich nicht zu helfen: Während die Handelssparte – Filialen, Kataloge und Online – im letzten Geschäftsjahr bei knapp zehn Milliarden Euro stagnierte, wuchs der E-Commerce um gut neun Prozent. Online Shops gleichen die Verluste anderer Bereiche aus. Zwar verdient Otto auch an Finanz- oder mit Logistikservices, doch lange geht diese Kalkulation nicht mehr auf. Otto hat Restrukturierungen angekündigt, will die Foto: Fotolia / Picture-Factory R Online gehört für Kunden dazu: Händler können das Internet nicht länger ignorieren ein evolutionärer Prozess.“ Dennoch wage Otto Neues, erlaube sich dabei Fehler. Experimentieren reicht nicht mehr aus. „Der Handel hätte sich längst dem Internet öffnen müssen“, moniert Jochen Klüppel, Partner der Beteiligungsgesellschaft Grazia Equity, die neue Handelskonzepte finanziert. Dass es vorwiegend Start-ups sind, die online Erfolge erzielen, liegt laut Berater Deppe daran, dass „viele Händler nur die Bedrohung sehen und sich viel zu selten strategisch mit dem Internet beschäftigen.“ Ähnliche Gründe führt Norbert „Händler sehen die Bedrohung, Koesling, Handelsexperte bei Verdi, an: „Online beschäftigen sich aber viel zu war bei Versendern und wenig mit dem Internet.“ Händlern bisher Nebenvertriebsweg und wurde SEBASTIAN DEPPE nicht mit voller Kraft beBBE Handelsberatung, München trieben“, meint er, betont aber auch: „Es ist schweMarken Otto, Schwab und Baur verzahnen rer und zeitaufwendiger, alte Strukturen und neue Kunden gewinnen. „Wir irren zu verändern als neue aufzubauen.“ Wollen Händler weiterhin ihre Kunden uns empor“, beschreibt Rainer Hillebrand, Vorstand für E-Commerce, die Online- bedienen und unter Internet-affinen ZielStrategie: „Bei einer Kundenbasis von un- gruppen neue Käufer gewinnen, werden serer Größe ist der Weg Richtung Online sie sich wandeln müssen. Nahezu 90 Pro- zent der Verbraucher in Deutschland surfen. Als Informationsquelle verlieren Kataloge, Postwurfsendungen und Werbung an Bedeutung, Kunden suchen jetzt in Shops, Suchmaschinen oder Social Media. Kaum nachvollziehbar, aber Alltag: Selbst für Produkte, die wenig kosten, werden laut einer Umfrage von KPMG Preise online verglichen: „Ein geschlossenes Katalogsystem, in dem Kunden keine Angebote vergleichen, ist nicht mehr möglich“, erklärt Stefan Mues, Geschäftsführer der Beratung Elaboratum. Und: „Inzwischen kann jeder am Regal mit einem Smartphone prüfen, ob er online einen anderen Anbieter oder Preis für eine Ware findet.“ Zur Preistransparenz addieren sich die größere Auswahl – im Vergleich mit einem Schuhladen führt Zalando das Wo Kunden sich über Waren informieren Handel ges. 400.000 58 % 33% Katalog 32 % Suchmaschine 20% andere Online Shops Versand ges. 9% Werbung 5% Post-Werbung Mobile 3% Social Media 3% © INTERNET WORLD Business 11/12 404.600 409.100 2007 2008 Versand online 404.700 414.400 420.600 396.400 2009 2010 2011 2012* 34.000 35.000 27.600 28.600 29.100 25.300 18.300 20.000 Das Internet ist die Informationsquelle Nummer eins bei Verbrauchern. 58 Prozent schauen im Online Shop, jeder Dritte sucht Hinweise in Suchmaschinen. In Katalogen blättern insgesamt 44 Prozent der Käufer Quelle: BVH 15.000 10.000 10.900 2007 36.500 30.300 25.000 11 % anderer Katalog „In der Wertschöpfungskette des Handels sind Online und Offline kaum mehr zu trennen.“ Die Händler bestehen dennoch auf dem Unterschied – weil sie das Internet und seine Möglichkeiten nicht verstehen, auch weil sie mit unterschiedlichen Kostenstrukturen konfrontiert werden. Das zeigt ein Vergleich von Elaboratum aus dem Sportartikelhandel: Während in der Filiale vor allem Personal und Miete zu 40.000 30.000 14 % Newsletter/E-Mail STEFAN MUES Geschäftsführer Elaboratum, München Umsatzverschiebung im Handel: 350.000 Website „Händler müssen online sichtbar werden und ähnliche Services wie Webshops bieten.“ Online wächst und wächst und wächst 450.000 Als Erstes wird Online gesucht – und das an verschiedenen Plätzen Fünf- bis Zehnfache an Produkten – und der Service: Waren können rund um die Uhr bestellt werden, werden nach Hause gebracht und sind meist billiger. Dagegen kann der Einzelhandel nur schwer kontern. Aber: „Nicht nur der Preis ist wichtig, auch Werte wie Vertrauen oder Liefergeschwindigkeit zählen“, erklärt Mues. „Geschwindigkeit schlägt den Preis.“ Gutes Beispiel dafür: Amazon. In Preisvergleichen taucht der Online-Händler nie oben, sondern im Mittelfeld auf. Trotzdem gewinnt Amazon Kunden. Besteller trauen dem Anbieter guten Service zu. Einzelhändler müssen folglich im Internet nicht zum Billigheimer mutieren; in Sachen Liefergeschwindigkeit könnten sie den Onlinern gar Paroli bieten: Sie haben Ware vor Ort parat und könnten in kurzer Zeit liefern. Kunden schätzen zudem die Beratung im Laden. Trotz dieser Stärken scheitern erfahrene Einzel- und Versandhändler online. „Kunden wechseln heute wild zwischen Online und Offline hin und her, sie kaufen mal im Internet, mal im Laden“, erläutert Deppe. 13.400 2008 21.700 15.500 2009 2010 2011 2012* Der Online-Versand legte in den letzten Jahren schnell zu und soll in diesem Jahr 25,3 Milliarden Euro oder 69 Prozent erreichen. Am gesamten Einzelhandelsvolumen gemessen wären das dennoch nur sechs Prozent © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: HDE, BVH; * Schätzung; Angaben in 1.000 € 11/12 TRENDS & STRATEGIEN 29. Mai 2012 Buche schlagen, ist im Webshop der Aufwand für Werbung, Logistik und IT-Kosten hoch (siehe Grafik unten rechts). Vertriebswege unabhängig vom Aufwand und gemeinsam zu betrachten, öffnet den Blick für Kundenwünsche. So lassen sich Liefer- und Vertriebskanäle effizienter verknüpfen und eigenständige Service-Ideen entwickeln. „E-Commerce ist gar nicht so digital“, macht Investor Klüppel Mut. „70 Prozent der Kenntnisse kommen aus dem traditionellen Geschäft, 30 Prozent resultieren aus Online Marketing und dem Aufbau einer konvertierungsstarken Internet-Präsenz.“ Ungewohnt, aber Voraussetzung, um online mitzuspielen, ist der Umgang mit Suchmaschinen, Affiliate-Netzen, Preisvergleichen oder Communitys. „Händler müssen sichtbar werden im Internet und bei den Produktrecherchen“, sagt Mues. „Man braucht nicht unbedingt einen eigenen Shop oder E-Commerce, sondern digitale Sichtbarkeit und Services, die Online nachbilden.“ Eine Nennung in Suchlisten ist mit Suchmaschinenmarketing zu bewerkstelligen oder mit Einträgen in Google Maps und Empfehlungs-Sites. Dienstleister wie Gaxsys sorgen dafür, dass Einzelhändler bei Bestellungen im Webshop eines Herstellers als potenzielle Lieferanten auftauchen. Start-ups wie Shutl wiederum versam- verändert, können sie reagieren“, erklärt Mues. „Ein Haus auf E-Commerce zu drehen, ist aber ein langwieriger Prozess.“ Gewerkschafter Koesling sieht Otto trotz schlechter Zahlen auf „Der Verzicht auf Gewinne ist einem guten Weg: Von der Verzahnung der Systeme bei Baur, eine Strategie, um schnell Schwab und Otto werden rund Marktanteile zu erobern.“ 4.000 Stellen „betroffen, aber nicht alle von Kündigungen gefährdet JOCHEN KLÜPPEL sein“, meint er und verweist auf Partner Grazia Equity, Stuttgart frühere Restrukturierungen bei diesen Töchtern. „Hinter Neckerliefern und Tempo aufzunehmen. Aber mann steht ein US-Investor, der Rendite diese Möglichkeiten müssen Händler ken- sehen will“, so Koesling, „da wird hart vernen: „Wissen Händler, was im Internet los und kompromisslos gehandelt.“ 1.350 ist und wie das Netz Geschäftsmodelle Menschen bangen um ihre Existenz. vs ■ Sinkender Stern Wann lohnt sich eine Preisrecherche? Umsätze bei Ottos Universalkatalogen in 1.000 € Immer 43% Bis Warenwert 250 € 2% Bis Warenwert 100 € 3% Bis 50 € Unterschiedliche Kostenverteilung 2008/2009 2011/2012 2069 1667 6% Bis 25 € 616 Betriebsergebnis 8 % IT, Beratung, Sonstiges 6 % IT, Beratung, sonstiges 9 % Miete Miete 1,5 % 726 15,5 % Schwab Personal 5% Wareneinsatz 454 503 18 % Otto Betriebsergebnis 10 % Personal 963 929 13 % Wohin die Einnahmen in der Filiale (links) und im Webshop (rechts) fließen 17,5 % 14 % Bis 10 € Bis 5 € 2103 Online-/OfflineWerbung 5 % Baur 56 % Online-/ OfflineWerbung Wareneinsatz 60 % 10 % Lieferkosten 6,5 % 45 Prozent der Verbraucher vergleichen online die Preise von Waren, die bis 25 Euro kosten Die Umsätze der Katalogversender stagnieren seit Jahren und sinken – trotz Web-Angebot. Gesucht sind neue Kunden Der Vergleich zeigt: In der Filiale fließen 33 Prozent vom Umsatz in Personal und Miete, im Webshop 16,5 Prozent in Logistik und Werbung. (Schätzungen für mittelgroßen Sporthandel) © INTERNET WORLD Business 11/12 © INTERNET WORLD Business 11/12 © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: KPMG 11 meln auf ihrer Plattform Kurier- und Speditionsdienste und bieten Händlern so viele Chancen, Waren im Stundentakt zu Volkssport Preisvergleich 2003/2004 Internet World BUSINESS Quelle: Otto Quelle: Elaboratum. Basis: 100 Prozent Umsatz SEMSEO 2012 Search Engine Marketing | Search Engine Optimization 15. Juni 2012 · HCC Hannover Lernen von den Besten: SEM- und SEO-Profis im Austausch Hochkarätige Referenten Einzigartiger Kompetenzaustausch Starkes Networking Nationale und internationale Vorträge Lernen aus der Praxis (SEO-Klinik) Und das Beste zum Schluss: Die PubCon-Party! Infos, Stimmen & Anmeldung: http://semseo.abakus-internet-marketing.de Eine Veranstaltung der ABAKUS Internet Marketing GmbH 15 % Rabatt auf SEMSEO Only-Tickets für alle Leser der Internet World Business Online-Code: SEMSEO_IWB auf der Anmeldeseite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Werbung auf Kindle Fire MAMMUT Virtuelles Klettererlebnis Zum 150-jährigen Firmenjubiläum bieten die Schweizer Outdoor-Ausrüster von Mammut ihren Fans etwas ganz Spezielles. Für die Aktion „Biggest Peaks Project“ ent- Im Biggest Peaks Project besteigen 150 Teams in einem Jahr 150 Berge wickelte die Wiesbadener Kreativagentur Scholz & Volkmer ein interaktives Banner Game. User können darin eine virtuelle Wand erklimmen und Bekleidung aus der Mammut-Kollektion gewinnen. In einem direkten Wettbewerb treten die Fans zudem gegen ihre Freunde auf Facebook an. Beworben wird die Aktion crossmedial auf allen Kanälen. sg Beim Neptun Award gewinnen vor allem Autobauer, allen voran der VW Up M it gleich zwei Siegen ist der VW Up len Up möglichst kreativ in eine Parklücke Wie gut, dass sich da auf Rang drei noch vom diesjährigen Neptun Award bugsieren sollten. Über den besten Ein- Adidas (siehe nächste Seite) und seine nach Hause gefahren. Der Kleinstwagen parkversuch entschied die Community, Agentur Heimat geschoben haben, denn aus dem Hause Volkswagen holte sich zu- unter den Teilnehmern mit den meisten mit dem Audi Q3 lag auf Rang vier schon sammen mit seiner Agentur Grabarz & Stimmen wurde ebenfalls ein Up verlost. wieder ein Mitglied aus der VolkswagenPartner den „Neptun Familie. Award“ sowie den PubDer Neptun Award wird likumspreis „Neptun seit sieben Jahren von der Grand Prix“ und war Grabarz & Partner WerbeInitiative Hamburg@work damit erfolgreichster ausgerichtet und zeichnet agentur | „Volkswagen up!“ Teilnehmer. Gemäß die besten crossmediadem Slogan „Klein ist len Werbekampagnen groß“ mussten bei der aus. „44 extrem hochKampagne allerlei „hiswertige Einreichungen torische Größen“ herzeigen, dass die Einzighalten. Im Spot waren artigkeit des Awards Dinosaurier und die sowohl bei Agenturen Flintstones zu sehen, Kempertrautmann | „Quicar – und Kunden als auch die ersten PCs und die dem Nachwuchs verDie Volks-Kampagne“ ersten Handys: alles standen wird. Eine verganz Große, aber alle zahnte und entspreauch Relikte vergangechend exzellent exener Zeiten. Begleitet kutierte crossmediale Kempertrautmann | „Audi wurde der TV-Spot von Idee ist und bleibt die KöQ3 – Entwickelt aus neuen Plakaten, 13 Print-Monigsdisziplin der KommuAnsprüchen“ tiven und natürlich viel nikation“, zieht VeranstalOnline: Auf der Website ter Uwe Jens Neumann (vom zweiten VWvon Hamburg@work ein Stammbetreuer DDB zufriedenes Resumée. InsTribal) des Up können gesamt haben in diesem die User ihr Bild in einen Jahr rund 45 Prozent von Tausenden Luftbalmehr Agenturen als im Heimat Werbeagentur | lons hochladen. Bei letzten Jahr ihre Arbeiten „Adidas – Das Angesicht 20.000 hochgeladenen eingereicht. Vom Jurydes Marathons“ Fotos machte das Auto Vorsitzenden Michael seinem Namen alle Ehre Trautmann (Kemperund hob ab. Alle Teiltrautmann) gab es Lob: nehmer wurden nach dem Ende der Aktion Rang zwei beim Crossmedia Award ging „Die Qualität der Einreichungen und die zu einem Abschluss-Event nach Berlin ebenfalls an Volkswagen und zwar an die Zusammensetzung der Jury zeigen, dass eingeladen, auf dem ein Up verlost wurde. Quicar-Kampagne für das gleichnamige der Neptun Award als einziger reinrassiParallel dazu startete auf Facebook ein Ge- Carsharing-Modell des Autobauers aus ger Crossmedia Award auf einem sehr gu■ winnspiel, bei dem die Fans einen virtuel- Wolfsburg (Agentur: Kempertrautmann). ten Weg ist.“ häb Ausschreibung läuft MICROSOFT ADVERTISING Mit Nugg Ad als Partner Microsoft Advertising, Vermarkter für alle digitalen Angebote von Microsoft, erweitert das Portfolio durch seine Zusammenarbeit mit der Targeting-Platttform Nugg Ad. Neu im Targeting-Angebot ist nun das „Predictive Behavioral Targeting“. Diese Lösung soll Werbungtreibenden helfen, ihre Zielgruppe noch genauer anzusprechen. Dafür werden Cookies vom NuggAd-Netzwerk im Browser des Nutzers gesetzt. So können Informationen über die Internet-Gewohnheiten gewonnen und Vorhersagen (Predictions) über die Interessen und die Surf-Gewohnheiten von anderen Nutzern erstellt werden. sg Anzeige 11/12 Grabarz räumt „up“ AMAZON Das meistverkaufte Produkt bei Amazon in den USA soll für den Internet-Riesen bald noch lukrativer werden: Nach Angaben von „Ad Age“ will Amazon das umsatzträchtige Kindle Fire auch für Werbungtreibende zugänglich machen. Diese sollen dann für 600.000 US-Dollar Anzeigen auf dem Startscreen des E-Book-Tablets schalten können – eine Anzeige auf dem Tablet würde Ad Age zufolge zwei Monate laufen. Unklar ist noch, ob die Werbung nur auf demnächst verkauften Readern zu sehen sein wird oder auch bei Usern eingeblendet werden wird, die bereits einen Kindle Fire besitzen. Es gibt bereits E-Book-Reader auf Amazon, wie den Kindle Special Offers, die durch Integration von Werbung im Verkauf günstiger sind. sg 29. Mai 2012 Interactive lässt Federn Der DMMA OnlineStar 2012 geht mit neun Kategorien an den Start U nter Druck entstehen Sterne“, lautet das Motto des DMMA OnlineStar 2012. Noch bis zum 23. Juli können Agenturen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre kreativsten digitalen Kampagnen einreichen. Zur Auswahl stehen in diesem Jahr folgende neun Kategorien: ■ Digital Advertising ■ Website ■ Microsite ■ Digital Commerce ■ Bewegtbild im Web ■ Mobile ■ Social Media ■ Crossmedia digital ■ Non Profit Um neben den Branchengrößen auch kleinen und mittleren Agenturen die Teilnahme zu ermöglichen, wurden die Einreichungsmodalitäten angeglichen und die Bewertungskriterien zugunsten höherer N Transparenz neu definiert. „Der DMMA OnlineStar zählt für die deutschen Digitalagenturen zu den wichtigsten Awards. Und die stetig wachsende Zahl an Einreichungen spiegelt eindrucksvoll die Kreativität unserer Branche wider“, so Ulrich Kramer, Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, der sich auf zahlreiche kreative Spitzengewächse freut. Veranstalter des Kreativpreises sind neben dem BVDW, die MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg sowie die Verlagsgruppe Ebner Ulm, in der auch die INTERNET WORLD Business erscheint. Die Preisverleihung findet am 18. Oktober 2012 in Berlin statt. Detaillierte Informationen im Netz unter ■ www.dmma-onlinestar.de. häb euer Platzhirsch im Vermarkter-Ranking der aktuellen Internet Facts 2012-02 ist Tomorrow Focus. Die BurdaTochter erreichte im Februar 29,70 Millionen Nutzer, der Telekom-Ableger Interactive Media 29,15 Millionen und damit 1,4 Millionen weniger als im Vormonat. Der Grund hierfür ist T-Online. Das Portal bleibt zwar weiterhin stärkstes Angebot in der Markt-Media-Studie der Agof (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung), verzeichnete aber einen Reichweitenrückgang von etwa einer Miilion auf 24,7 Millionen User. So viel Federn lassen musste kein anderes Angebot, obwohl der kurze Februar bei fast allen Vermarktern zu Rückgängen führte. Dank guter Performance von My Video (plus 1,5 Millionen User auf fast 8,9 Millionen) kommt Sevenone Media auf 25,71 Millionen User und schiebt sich vor IP Deutschland (25,61) auf Rang fünf. Rang drei belegt United Internet Media (27,3), Rang vier Axel ■ Springer Media Impact (26,14). häb 11/12 MARKETING & WERBUNG 29. Mai 2012 Internet World BUSINESS 13 ADC WETTBEWERB 2012 Kreativität im Fokus Das Rennen um die Gold-, Silber- und Bronze-Nägel ist beendet. Großer Sieger ist ein virtuelles Ökosystem D ie Gewinner stehen fest: Beim diesjährigen Wettbewerb des Art Directors Club für Deutschland (ADC) wurden zum 48. Mal die besten Kreativarbeiten des vergangenen Jahres ausgezeichnet. Während im letzten Jahr Jung von Matt glänzte, lautete der große Name in diesem Jahr „Heimat“. Die Agentur präsentierte mit dem digitalen Ökosystem „The CNN Ecosphere“ die erfolgreichste Arbeit beim Wettbewerb und gewann damit auch den diesjährigen Grand Prix. Neben Heimat mit insgesamt fünf Gold-Auszeichnungen waren Jung von Matt und Serviceplan mit je drei Gold-Nägeln die erfolgreichsten Gold-Agenturen (siehe Kasten unten). Digitale Medien müssen aufholen Die digitale Kommunikation musste in diesem Jahr mit wenig Gold Vorlieb nehmen: In den acht Subkategorien der Sparte „Digitale Medien“ (Websites, Microsites, Social Media, Mobile, OnlineWerbemaßnahmen, Viral, Digitale Medienformate im Raum und Digitale Kampagnen) gab es keine Goldnägel-Gewinner. Verliehen wurde dort viermal Silber und sechsmal Bronze. Bei „Digitale Medien Craft“ und den Unterbereichen Motiondesign, Interface/Navigation, Innovative Technologien und Sounddesign gab es nur einmal den begehrten Gold-Nagel für das „Ecosphere“-Projekt, ansonsten dreimal Silber und zweimal Bronze. Zwei der sechs Bronze-Gewinner der Kategorie „Digitale Medien“ konnten vor allem mit der innovativen Umsetzung ihrer Kampagne punkten: Mit ihrem interaktiven Burger-Konfigurator gewann die Agentur Razorfish bereits im April beim New Media Award eine Silber- und eine Bronze-Medaille. Die „Mein Burger“Kampagne für McDonald’s überzeugte aber auch beim diesjährigen ADC und gewann in der Kategorie „Digitale Kampagne“ Bronze. Und für die gelungene digitale Kampagne „Astra bleibt analog“ für Astra Urtyp zeichnete die Jury die Agentur Philipp und Keuntje ebenfalls mit Bronze aus: Mit bekannt provokanten Slogans wird hier gegen den „Web-Wahnsinn“ in der Gesellschaft aufbegehrt. Doch trotz überzeugender Gewinnerarbeiten steht die Zahl der eingereichten Arbeiten in der Sparte „Digitale Medien“ in einem Missverhältnis zu ihrer Bedeutung. Der Anteil, den die digitalen Medien beim ADC einnehmen, spiegelt ihre eigentliche Relevanz für die Kommunikation und kre kreative Nutzung noch nicht wieder: Die meisten Einsendungen kamen 2012, wie auch schon im vergangenen Jahr, aus dem Bereich „Klassische Medien“, gefolgt von den Bereichen „Design“ und „Dialogmarketing“. Damit scheint der ADC als wichtiger Kreativwettbewerb noch stark in seinen ursprünglichen Wurzeln verankert zu sein. Für den Fachvorstand für Digitale Medien beim ADC, Jens Schmidt, ist die digitale Sparte vor allem für den NachNach wuchs von Bedeutung: „Um für jüngeren kreativen Nachwuchs als glaubwürdige Instanz zur Bewertung von Kreation gesegese hen zu werden, muss der ADC sich in digitalen Medien sehr gut und überzeugend präsentieren“. Für seinen Fachbereich wünscht sich Schmidt daher, dass mehr für die Sichtbarkeit innerhalb der Ausstellung getan wird. Es habe in den letzten Jahren aber Verbesserungen in der Kategorie Digitale Medien gegeben – beispielsweise für die Mitglieder in der Optimierung der Einreichplattform für den Wettbewerb. Auch künftig seien Änderungen geplant: „Eine Baustelle, die wir auf jeden Fall angehen wollen, ist die Darstellung der Gewinnerarbeiten online. Die Website ist nicht mehr zeitgemäß“, betont Schmidt. (siehe Interview rechts) Der Ansturm auf den ADC 2012 war wie jedes Jahr groß: Über 8.000 Einzelexponate der Kreativen hatte die Jury zu ■ bewerten. sg Interview Jens Schmidt, Kreativdirektor Moccu, Fachvorstand Digitale Medien ADC, Berlin ■ www.moccu.com „Werbung als Kulturgeber“ Sie sitzen auch beim ADC in New York in der Jury: Was kann Deutschland von den USA bei der kreativen Nutzung digitaler Kampagnen lernen? Schmidt: Deutschland muss vor allem lernen, sich mehr zu trauen, innovativer zu sein und zum Beispiel auf Techniken zu setzen, die noch nicht von allen genutzt werden, wie Augmented Reality. Aufwendige 360°-Tablet-Innenraum-Anwendungen, wie sie für den Renault Espace entwickelt wurden, sind echte Pioniertaten. Ich mache oft die Erfahrung, dass Kunden von neuen Ideen erst einmal begeistert sind, sich dann aber doch von der Vernunft leiten lassen und auf das vermeintlich „sichere Pferd“ der klassischen Medien setzen oder digitale Standardlösungen wählen. Hinkt Deutschland im internationalen Vergleich immer noch hinterher? Schmidt: Deutschland ist beim Thema Kreativität auf einem guten Weg und hat stark aufgeholt. Skandinavien liegt nicht mehr so weit vorne wie noch vor einigen Jahren. Allerdings ist die kommerzielle Nutzung von Medien wie Twitter in den USA immer noch stärker. Das liegt daran, dass in den USA digitale Medien nahezu gleichberechtigt zu den klassischen sind – das fehlt bei uns noch. In Deutschland hat Facebook aber enorm aufgeholt. Für viele Unternehmen ist es der Regelfall, Facebook in die Kampagne zu integrieren. Die erfolgreichsten Gold-Agenturen beim ADC 2012 1. Platz: Heimat 2. Platz: Jung von Matt Drei Agenturen stachen bei der Vergabe der Gold-Nägel 2012 besonders hervor: Heimat, Jung von Matt und Serviceplan belegten bei der Anzahl der gewonnenen Nägel in Gold die ersten drei Plätze, wobei sich Jung von Matt und Serviceplan den zweiten Platz teilten. Großer Gewinner des diesjährigen ADC Wettbewerbs war die Agentur Heimat. Den Berlinern gelang es, sich mit ihrem digitalen Ökosystem „The CNN Ecosphere“ nicht nur den Grand Prix zu sichern, sondern auch die erfolgreichste Projekt des Wettbewerbs einzureichen. Das „Ecosphere“-Projekt begleitete den UN-Klimagipfel COP17 und arbeitet mit einem Echtzeit-TwitterVisualizer. Tweets sorgen dabei für ein 3-D- Die letztjährigen Grand-Prix-Gewinner konnten mit drei goldenen Nägeln auch in diesem Jahr glänzen. Gewinnerprojekte: ■ Mercedes-Benz Distronic Plus „Das dritte Auge” (einen Goldnagel in der Kategorie Audio/Radio Einzelspot) ■ Mercedes-Benz Distronic Plus „Irgendwo da draussen“ (einen Goldnagel in der Kategorie Audio/Radio Kampagne) ■ Graubünden Ferien „Obermutten – Ein Dorf geht um die Welt“ (einen Goldnagel in der Kategorie Dialogmarketing/Social Media, Audio/Radio Kampagne) Wachstum bestimmter Themen-Pflanzen. Die Ranking-Liste der Gold-Gewinner führt Heimat mit stolzen fünf goldenen Nägeln an – das bislang beste Ergebnis der Berliner Agentur bei einem ADC Wettbewerb. Gewinnerprojekte: ■ Turner Broadcasting System „The CNN Ecosphere“ (je einen Goldnagel in den Kategorien Ganzheitliche Kommunikation, Dialogmarketing/Dialog Digital und Digitale Medien Craft/Innovative Technologien) ■ Adidas „Im Angesicht des Marathons“ (einen Goldnagel in der Kategorie Ganzheitliche Kommunikation) ■ Hornbach Baumarkt „Jede Veränderung braucht einen Anfang“ (einen Goldnagel in der Kategorie Film/TV, Kino Einzelspot) 2. Platz: Serviceplan Hinter Heimat reiht sich wie Jung von Matt auch die Agentur Serviceplan ein. Neben vier silbernen und sechs bronzenen Nägeln überzeugten die Projekte der Münchner mit der gleichen Goldbilanz wie die Konkurrenz. Gewinnerprojekte: ■ Lego „Builders of Sound“ (einen Goldnagel in der Kategorie Promotion Mittel) ■ Verband Austria Solar „Der Solar-Jahresbericht“ (je einen Goldnagel in den Kategorien Literatur/Bericht und Dialogmarketing/Dialog Mail) Fotos: ADC / Picture Alliance / Jan Haas The CNN Ecosphere war am erfolgreichsten Für Adidas: „Im Angesicht des Marathons“ Was macht eine exzellente digitale Kampagne heute aus? Schmidt: Eine gute digitale Kampagne muss an den Intellekt des Nutzers appellieren und ein „Mitmachen“ fordern. Es geht nicht nur um das Konsumieren, sondern vielmehr um das Interagieren, das Hinzufügen und Verändern. Über eine Kampagne muss gesprochen werden, Menschen müssen sich bei Facebook, Twitter etc. darüber austauschen und es sollte neben der Interaktion eine Art kulturelle Bereicherung stattfinden. Die Werbung als eine Art Kulturgeber, das könnte man als so etwas wie mein Ideal betrachten. Werbung darf nicht rein funktional sein und aus reinen Wiederholungen bestehen, Werbung muss Spaß machen. MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Google unter Druck COMMISSION JUNCTION Kundenreise für Advertiser Das neue Tool „Path to Conversion“ der Valueclick-Tochter Commission Junction (CJ) soll Advertisern beim Affiliate Marketing tiefere Einblicke in das Verhalten der Kunden vor dem Kauf geben. Es soll insbesondere die Suche nach relevanten Publishern erleichtern. Das Tool zeichnet die Publisher-Pfade auf, die zur Konversion führen. Je nach Produkt und Cookie-Laufzeit werden Daten für einen Zeitraum von bis zu drei Monaten ausgewertet. Anschließend bereitet Commission Junction die Ergebnisse in Diagrammen zur Interpretation für die Advertiser auf. fk Studie beleuchtet die Wichtigkeit von Suchmaschinenoptimierung für Webshops U niversal Search, die Rich-Media-Variante der Darstellung von Suchergebnissen bei Google, wird von vielen E-Commerce-Experten argwöhnisch beobachtet. Ihr Verdacht: Google wandle sich immer mehr von der unparteiischen Suchmaschine für Websites zum allmächtigen Vermittler von Leads – oder gar zum Einkaufsportal, das seine Vormachtstellung schamlos ausnutzt. Die Ergebnisse einer Studie der Hannoveraner SEO/SEA-Agentur Aufgesang scheinen diese Befürchtung zu bestätigen: Der über Universal Search vermittelte Traffic für Online Shops hat sich von 2011 bis 2012 halbiert, er beträgt heute durchschnittlich weniger als zehn Prozent der insgesamt durch Google vermittelten Website-Zugriffe. Zugelegt hat hingegen der Traffic über Adwords-Textanzeigen: Er stieg von 18 auf 26 Prozent. Unverändert wichtig bleibt die Platzierung im or- ganischen Suchindex: Zwei von drei Klicks kommen darüber zustande. Für die Analyse der Traffic-Quellen konzentrierte sich Aufgesang-Chef Olaf Kopp auf die 100 größten Webshops aus verschiedenen Branchen. Technologische Unterstützung lieferten die Tool-Anbieter Sistrix, Searchmetrics und Cemper Link Research. Untersucht wurden Einflüsse von SEO, SEA und Social Media. Traffic-Kanäle branchenabhängig Die Gewichtung der einzelnen Traffic-Kanäle hängt von der Branche ab, in der ein Shop aktiv ist. SEO spielt eine überdurchschnittliche Rolle bei Shops in den Bereichen Möbel, Tiernahrung sowie Auto und Motorrad. Dagegen fällt der SEA-Anteil am Traffic in den Branchen Spielwaren, Arzneimittel, Büroausstattung und Heimwerker überdurchschnittlich stark aus, ebenso bei den Komplettsortimentern. Google-Traffic für Online Shops Universal Search ist rückläufig, Adwords nimmt zu 2011 2012 Adwords 18,0 % Universal Search PEAK POINT 19,0 % Erinnerung per Mail Rückruf per Klick Der Mobil-Werbevermarkter Sponsormob hat jetzt ein Modul zur Lead-Generierung in mobilen Kampagnen vorgestellt. Interessiert sich ein Nutzer für ein Produkt, kann er mit wenigen Klicks einen Rückruf zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Callcenter vereinbaren. Das ganze Verfahren läuft nach Firmenangaben anonym ab und soll durch das Double-Opt-inVerfahren zur Bestätigung des Rückrufwunsches sicher vor Missbrauch sein. fk Anzeige 26,1 % Organisch 63,0 % © INTERNET WORLD Business 11/12 Organisch Universal Search 9,7 % 64,2 % Quelle: Aufgesang Online Marketing Tickets per Klick Kinolo bietet Kinotickets im Web und sucht Werbepartner SPONSORMOB Überdurchschnittlich hohen UniversalSearch-Traffic verzeichnen vor allem die Bereiche Spielwaren, Medien, Büroausstattung und Heimwerker; auch hier schneiden die Komplettsortimenter gut ab. Dabei dominiert Google Shopping, gefolgt von der Bildersuche, Google Maps und Video. Social Media nicht überall gesetzt Adwords Die Münchner Performance-Agentur Peak Point bietet in Kooperation mit dem Technologiepartner Ve Interactive ihren Kunden künftig ein Retargeting via E-Mail an. Bereits 60 Minuten nach Kaufabbruch erhält der Kaufinteressent eine E-Mail, um ihn noch einmal an seinen Kaufwunsch zu erinnern. Voraussetzung: Der Kunde hatte bereits seine E-Mail-Adresse in ein Bestellformular eingegeben, dieses jedoch nicht abgeschickt. fk 11/12 SEO bleibt Traffic-Garant EU-KOMMISSION Der EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hat Google in einem Schreiben aufgefordert, geeignete Schritte zu ergreifen, um eine Bevorzugung der eigenen Angebote im Suchergebnis zu verhindern. Eine seit November 2010 laufende Untersuchung habe Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Suchmaschinenkonzern in diesem Punkt seine Marktmacht missbrauche. Kooperiert Google nicht, drohen Bußgelder bis zu einer Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes. In einer ersten Stellungnahme hat Google die Vorwürfe zurückgewiesen, gleichzeitig aber Gesprächsbereitschaft signalisiert. fk 29. Mai 2012 Foto: iStockphoto.com / Mark Stay 14 P er Handy einen Platz im Flugzeug buchen und papierlos einchecken – kein Problem. Im Kino dagegen stellt das eine Revolution dar. Hier geht ohne ein physisches Ticket (noch) nichts, denn die Filmverleiher rechnen mit den Kinos auf Basis von verkauften Tickets ab, und die sind durchnummeriert und fälschungssicher. Kino-Content bietet Kinolo Partnerschaften an, wobei die Provisionserwartungen nicht zu hoch geschraubt werden sollten: Die Online-Kaufmöglichkeit bringe den Publishern ja schon zusätzliche Besucher, ■ argumentieren die Kinolo-Macher. fk Traffic statt Provison Hier setzt der Online-Buchungsservice Kinolo an, ein Gemeinschaftsunternehmen der Krankikom GmbH (KinoprogrammAggregator), S&L Medien (Rechtevertrieb) und Oryx Mediatech (PoS-Lösungen); als E-Commerce-Partner ist Atrada an Bord. Mit drei der fünf marktbeherrschenden Kinoketten hat Kinolo.de bereits Verträge. Derzeit ermöglicht das System den Kauf von Kinotickets auf Vorkasse. Der Kunde bekommt einen Voucher, den er ausdrucken und im Kino gegen ein Ticket eintauschen muss. Ein papierloser Check-in ist in Planung. Publishern mit Ein unheinheitliches Bild zeichnet die Studie von den Social-Media-Aktivitäten der Shops. Während einzelne Shops wie der Apple iTunes Store, Tomtom.com oder Mytoys.de durch umfangreiche Social-Media-Aktivitäten auffallen, lassen es andere Player am Markt bei Pflichtübungen bewenden. Dass Facebook die Riege der Social-Media-Plattformen anführt, verwundert nicht. Erstaunlich ist eher der weite Abstand, den Twitter und Google+ ■ zum Platzhirschen halten. fk Marketing vollautomatisch I ntegrierte, automatisierte Komplettlösungen für CRM und E-Mail-Marketing entwickeln sich auch im B2B-Sektor zum Trend. Laut einer Umfrage des Technologieanbieters Artegic planen 19 Prozent aller B2B-Unternehmen, Automatisierungstechnologien im Jahr 2012 in ihre Marketing-Kommunikation zu integrieren. Weitere 17 Prozent möchten ihre bereits vorhandene Marketing-Automatisierung ausbauen. Als Gründe für die steigende Bedeutung werden unter anderem die verbesserte Usability der Tools und die schlechten Reaktionen auf unverlangte oder unpassende E-Mails genannt. Herausforderung B2B Drei der fünf großen deutschen Kinoketten haben bereits Verträge mit Kinolo gemacht Besondere Bedeutung bei der MarketingAutomatisierung kommt dem passgenauen Erzeugen ereignisbasierter E-Mails zum richtigen Zeitpunkt zu. Im B2B-Bereich sind die Zielgruppen zudem oft sehr klein und haben sehr individuelle ■ Informationsbedürfnisse. fk 11/12 MARKETING & WERBUNG 29. Mai 2012 Internet World BUSINESS 15 ADOBE DIGITAL MARKETING SUMMIT 2012 „Make, Monitor, Monetize!“ Vor 1.700 Gästen entwirft Publishing-Pionier Adobe eine Vision des ganzheitlichen Digitalmarketings D as Auto sieht schick aus. Cool fotografiert, ziert das Cabrio aus Ingolstadt das Banner einer Display-Kampagne – nur leider performt die nicht, wie sie soll. Das hat das Predictive-Marketing-Modul errechnet. Auch das Verlagern des Werbebudgets von Display nach Social wird nicht helfen, prophezeit das Modul: Offenbar liegt es am Banner selbst. Der OnlineMarketing-Leiter zückt sein iPad und markiert am Creative, was die Grafikerin noch verändern muss. Sie lädt das Bild direkt aus der Marketing Cloud in ihr Photoshop und verändert es nach den Wünschen des Marketing-Leiters. Noch eine Kommentarrunde – schon geht ein klickstärkeres Banner ins Netz und die Conversion Rate zieht an. So sieht Kevin Lynch die digitale Werbezukunft. Auf dem Adobe Digital Marketing Summit in London stellte der Chief Technical Officer von Adobe anhand eines – fiktiven – Beispiels vor, wie künftig alle am Prozess des digitalen Marketings Beteiligten auf einer Plattform zusammenarbeiten sollen. Damit will Adobe zwei Geschäftsfelder vereinen, die noch getrennt voneinander wahrgenommen werden: Digital Publishing und Digital Marketing. Für Lynch ist digitales Marketing eine natürliche Fortsetzung des kreativen Prozesses der Content-Erstellung. Die digitale Verwertungskette, ruft Lynch dem Publikum im Battersea Evolution Centre zu, lasse sich auf drei Punkte reduzieren: „Make, Monitor, Monetize!“ Holperiger Start Digital Publishing bedarf im Zusammenhang mit Adobe keiner weiteren Erklärung: Mit Formaten wie PDF und Flash und mit Tools wie Photoshop, Lightroom, Indesign und Premiere liefert Adobe seit Battersea Evolution Centre: Adobe lud zum sechsten Digital Marketing Summit nach London Jahren die Quasi-Standards der Kreativbranche – auf Wunsch in einer Suite zusammengefügt und viele von ihnen seit Kurzem auch Cloud-basiert und auf Abruf nutzbar. Der Start ins digitale Marketing „Digitale Marketer müssen relevanten Content in Millisekunden liefern können.“ KEVIN LYNCH Chief Technical Officer, Adobe Systems verlief ungleich holperiger: Nach einigen verschämten Versuchen, mit Eigenentwicklungen einen Fuß in diesen Markt zu bekommen, übernahm Adobe mit dem Web-Analyse-Spezialisten Omniture das bestens eingeführte Analyse-Tool Site Catalyst. 2010 folgte der Kauf von Day Software. Der CMS-Spezialist hat mit CQ eines der führenden Web-CMS-Systeme entwickelt. Vorerst letzter Streich war An- Adobe-Aktienkurs: Höhen und Tiefen Übernahme von Efficient Frontier ließ Kurs steigen 36 Angaben in US-Dollar 34 32 30 28 26 24 Jul Aug Sept Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai ’11 Während die fehlende Unterstützung von Adobe Flash durch Apple das Publishing-Geschäft erschwert, goutiert der Markt die Expansion © INTERNET WORLD Business 11/12 fang 2012 die Übernahme von Efficient Frontier, einem Experten für Kampagnenoptimierung und Bid Management. Für diese Zukäufe hat Adobe tief in die Kasse gegriffen: 2,5 Milliarden US-Dollar kosteten die neuen Firmen im Portfolio. Heute zeichnet der neu geschaffene Konzernbereich Digital Marketing für eine der vier Milliarden Dollar verantwortlich, die der Konzern als jährlichen Gesamtumsatz ausweist – Tendenz steigend. Für Katie Keating, Adobes Marketingchefin für Europa, bietet die neue Firmenstrategie darüber hinaus die Möglichkeit, „den gesamten kreativen Life Cycle eines Produkts zu begleiten, vom Anfang bis zum Konsum durch den Kunden“. Angesprochen auf die Konkurrenz durch Big Player wie Oracle, IBM und Teradata, die ebenfalls auf den Digital Marketing Markt drängen, verweist Keating auf „das enorme Vertrauen, das Adobe genießt“. David Karnstedt, General Manager Advertising Solutions bei Adobe, weist darauf hin, welche Anstrengungen der Konzern derzeit unternimmt, um die Trennung bei den beiden Themen Digital Publishing und Digital Marketing aufzuheben: „Die Unterschiede zwischen Publishern und Marketern verschwimmen zusehends. Es ist wichtig, dass jemand die Teile zusammenführt.“ Dabei will Adobe Kunden die Wahl lassen zwischen dem großen Wurf aus einer Hand und der gezielten Wahl einzelner Services: Wer etwa den Site Catalyst von Omniture einsetzen und beim Management seiner Kampagnen andere Tools verwenden will, der kann dies gern tun. Gleichzeitig präsentiert der Konzern eine Erweiterung nach der anderen: In London stellte Adobe die CQ Cloud und den dazugehörigen CQ Cloud Manager vor, einen Web-basierten Service, mit dem Unternehmen schnell und einfach Online-Kampagnen starten können – quasi die Cloud-Variante des Content Management Systems CQ. Das Modul CQ eCommerce erlaubt die schnelle Gestaltung und Optimierung von Landing Pages und Microsites mit E-Commerce-Funktionalität, und zwar kanalübergreifend im Web, auf sozialen Plattformen oder auf mobilen Endgeräten. Ebenfalls neu: Eine SocialCommunity-Ergänzung für CQ 5.5, die Online-Händlern erlaubt, aus ihrer Seite heraus aktionsbasiert Twitter- oder Facebook-Content zu generieren. Datenschutz als Chefsache Wichtiges Thema auch in London: Privacy, also der Datenschutz. Adobe-Marketingchef Brad Rencher sagte bei der Eröffnung: „Wenn wir über Privacy reden, reden wir über Transparenz und die Wahl des Kunden, Daten weiterzugeben“. Adobes Antwort auf die Herausforderung: Ein Privacy-Modul für die hauseigene Marketing Suite und ein Chief Privacy Officer in der Führungsspitze des Unternehmens. fk ■ Adobe: Mit PostScript fing alles an Adobe Systems wurde 1982 in San José, Kalifornien von John Warnock und Charles Geschke, den Erfindern der Seitenbeschreibungssprache PostScript, gegründet. PostScript entwickelte sich ebenso wie PDF zum Industriestandard. 1989 brachte Adobe mit Photoshop ein bahnbrechendes Bildbearbeitungsprogramm auf den Markt. Durch die Übernahme von Konkurrenten wie Go Live (Indesign), Aldus (Page Maker) und Macromedia (Flash, Dreamweaver) wurde Adobe zum führenden Anbieter für Software-Lösungen in den Bereichen Desktop Publishing, Druckvorstufe, Digital Imaging und Web-Animation. Mit der Übernahme des Web-Analyse-Spezialisten Omniture im Jahr 2009 begann der Start in das Digital Marketing. 2010 wurde der Content-Management-Anbieter Day Software übernommen, Anfang 2011 der Datenmanagement-Plattformanbieter Demdex, Ende 2011 der Bid-Management-Spezialist Efficient Frontier. Derzeit beschäftigt Adobe Systems rund 10.000 Mitarbeiter, der Umsatz liegt bei etwa vier Milliarden US-Dollar pro Jahr. Zukunft in der Cloud: Das Logo der Adobe CQ Marketing Cloud enthält alle Komponenten der Werbemittelproduktion – bis zur Konversion Quelle: Yahoo 16 SPECIAL: BRANDED CONTENT Internet World BUSINESS The Hire hieß die Kurzfilmreihe, die BMW schon vor zehn Jahren mit Promis wie Madonna fürs Web drehte 29. Mai 2012 Mit einem Hunde-Casting setzte sich Fressnapf zusammen mit der Daily Soap GZSZ in Szene 11/12 Tipps für glatte Haut lieferte Gillette in dem Web-Format Life & Harmony BRANDED CONTENT Kreative Kooperation Werbungtreibende suchen nun auch verstärkt im Internet nach Medienpartnern und nicht nur nach Buchungsplattformen. Sie inszenieren sich dort mit eigenen Inhalten und haben Erfolg – aber nur wenn der Content relevant ist M artini – geschüttelt und nicht gerührt! Das war einmal. Im nächsten James Bond „Skyfall“ (ab November 2012 im Kino) ordert der Agent seiner Majestät Bier – und zwar im Auftrag seines Sponsors Heineken. Nicht nur 007-Fans wird ein biertrinkender James Bond komisch vorkommen. Über Jahrzehnte hinweg gehörten der Agent und Martini zusammen, sie haben sich gegenseitig zu Bekanntheit verholfen und ihr Image geprägt. Was in Film und Fernsehen bereits gang und gäbe ist, nämlich die inhaltliche Inszenierung von Marken jenseits des Werbespots, hält jetzt auch Einzug ins Internet. Dort ist dann die Rede von Branded Content, Branded Entertainment oder Storytelling und nicht wie im TV von Sponsoring, Product Placement oder Presenterships. Der Deal: „Ich unterhalte dich mit spannendem Content rund um meine Markenbotschaft – im Gegenzug gibst Du meinem Produkt Zeit und Aufmerksamkeit.“ So formuliert es der BewegtbildKompass des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) treffend. Die Spielarten dieser Art der Markeninszenierung im Web sind dabei beinahe unendlich. Beispiel TV-Placements: Sie werden ins Netz verlängert und mit Gewinnspielen, Castings etc. auf der eigenen Homepage oder auf Social Networks angereichert, wie es etwa Europas größte Fachhandelskette für Tierbedarf zusammen mit der Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ vorexerziert hat und dabei den schönsten Hund für einen Gastauftritt im TV kürte. Und BMW hat bereits vor zehn Jahren die cineastisch anspruchsvolle Kurzfilmreihe „The Hire“ mit bekannten Regisseuren und Darstellern wie Madonna oder Mickey Rourke extra fürs Web gedreht, um dort seine Marke jenseits der Leistung seiner Motoren zu promoten. Das Internet wird immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt, wie aktuell Bumm mit Krawumm: Stromberg und Hasbro – zum Schießen fies Schon mal was von Nerf-Blastern gehört? Nein? So geht es vielen. Vor allem kinderlose Berufstätige kommen in der Regel wenig mit den Spielzeugpistolen von Hasbro in Berührung. Dabei sind die Blaster in der jungen Zielgruppe führend im Outdoor- und Action-Segment und viele Berufstätige könnten in ihrem Arbeitsalltag ebenfalls ab und an ein Spaßventil gebrauchen. Office War: Die Inszenierung der Nerf-Guns in Stromberg brachte Bekanntheit und Abverkäufe, vor allem durch die Verlängerung ins Netz Das dachte sich auch der Spielwarenkonzern und erweiterte die junge Zielgruppe um die „Adult men who are kids at heart“, also um Männer (und Frauen), die im Herzen ein Kind geblieben sind. Weiter sollten die Markenbekanntheit und die Abverkäufe in die Höhe getrieben werden. Die Media-Agentur Mediacom kreierte dazu eine Branded-Entertainment-Kampagne, aufgehängt an Deutschlands fiesestem (Fernseh-)Chef und Kultfigur „Stromberg“. In der beliebten Büro-Serie auf Pro7 wurden in der Vorweihnachtszeit 2011 die Nerf-Blasters „zu einem essenziellen Bestandteil des Büroalltags“. Das Product Placement war aber nur Teil und Ausgangspunkt aller weiteren Maßnahmen – und die fanden ausschließlich im Netz statt. „Statt klassischer Werbung steht hier die intelligente Vernetzung der unterschiedlichsten digitalen Plattformen im Vordergrund“, betont Oliver Blecken, COO Mediacom. So wurde auf dem Portal Myspass.de eigens ein Stromberg-Nerf-Shop gebaut, auf Facebook lockten Gewinnspiele und eine ausgeklügelte SEO führte User, die etwa nach „Spielzeugpistole Stromberg“ suchten, direkt in den Amazon-Shop. Weiter wurde jede Menge Social Buzz erzeugt. Alle Maßnahmen wurden exakt getrackt. Ergebnis: Eine halbe Million Fans wurden aktiviert, der Myspass-Shop war zweimal ausverkauft, von knapp 14.000 Mentions waren 20 Prozent in Bezug auf Nerf positiv und 72 Prozent neutral gestimmt. „Die Initiative war jeden Euro wert. Wir sind sehr froh, das Risiko des First Mover bei diesem exponierten Branded Entertainment eingegangen zu sein und so unser Spektrum an Werbemaßnahmen zu erweitern“, so Markus Großweischede, Marketing Director Hasbro Deutschland. häb der weltweit größte Werbungtreibende Procter & Gamble eindrucksvoll beweist. Der will erklärtermaßen in den nächsten fünf Jahren rund eine Milliarde US-Dollar an Marketingkosten einsparen – aber an Wirkung nichts einbüßen. Und weil die digitalen Werbekanäle nun mal günstiger sind als die klassischen werden die Budgets ins Netz verlagert. Investiert wird aber nicht nur in Banner, Video Ads, exklusive Homepage-Platzierungen und andere aufmerksamkeitsstarke Werbeplatzierungen, sondern in Branded Content. Wie aus dem TV-Studio So startete der Konsumgüterriese Anfang Februar das neue Webshow-Format „Life & Harmony“ auf dem Internet-Portal Yahoo (siehe INTERNET WORLD Business 03/2012). Wöchentlich aktualisiert, bieten mehrminütige, hochwertig produzierte Videoclips, die von der TV-Moderatorin Kerstin Linnartz präsentiert werden, Wissenswertes rund um ausgewählte Produkte des Konsumgüterriesen. Zum Beispiel, wie Frauen am besten mit Bad Hair Days umgehen. In der Episode „Vatertag – was Männer heute alles können (sollen)“ wiederum lernten „It-boys“ alles zum Thema Grooming. Das ist der neudeutsche Begriff für die moderne Schönheitspflege für den Mann (to groom = sich herausputzen) und reicht sprichwörtlich vom Scheitel bis zur Sohle. Im Fokus der Webisode, in der unter anderem Schwimmstar und P&G-Testimonial Paul Biedermann mitspielt: Tipps & Tricks zur Nassrasur. Mit üblicher Werbung hat das wenig zu tun. Außer dezent im Vor- und Abspann werden die Marken (Panthene Pro V und Gillette) nicht erwähnt. Pro Episode kommt das Format im Schnitt 67.000 Streams bei Yahoo. Damit habe man in allen Folgen (bis auf eine) die gesetzten Ziele übertroffen. Nicht Produkte wie Ariel, Gillette, Lenor, Wella, Braun oder Pampers, sondern die SPECIAL: BRANDED CONTENT 29. Mai 2012 Cooler wollte Martini werden und entwickelte den WebTV-Trendguide Lust4Life Dachmarke stellt Procter & Gamble bei „Danke Mama“ in den Fokus – ein absolutes Novum. Das Internet-Paket umfasst das Portal www.dankemama.pg.com, den gleichnamigen Youtube-Kanal, natürlich auch eine Facebook-Fanpage sowie eine Medienpartnerschaft mit Yahoo. Auch dort geht es wieder ausschließlich um Inhalte wie Essen, Gesundheit, Erziehungstipps – kurz alles, was Eltern interessiert. „Danke Mama“ ist übrigens die offizielle Olympiakam- Volker Schmelz, Director bei der Spezialagentur OMG Fuse Robert Herrmann ist bei Yahoo zuständig für Branding-Formate pagne von P&G. Der weltweite Sponsor der Spiele (und Sponsor von über 120 Spitzensportlern) will sich mit dieser Fokussierung auf für ausgewählte Zielgruppen relevante Inhalte von anderen Sponsoren, die lediglich ihre Produkte promoten, abheben und Emotionen erzeugen. TV-Spots und Printanzeigen ergänzen das Paket. „Werbungtreibende suchen verstärkt nach Medienpartnern und nicht nur nach reinen Buchungsplattformen“, beschreibt Branded Entertainment: Die Aussichten Abverkaufshöhen und Zielgruppen verholfen (siehe Kasten). „Ein solcher Case ist sicher ein Unikat und damit nicht ohne Weiteres reproduzierbar“, so Oliver Blecken, COO von Mediacom. „Er liefert uns aber wichtige Insights für die Prozesse, die künftig die Kommunikation von morgen bestimmen werden“, so Blecken. A und O bei der Entwicklung einer Kampagne ist dabei die Kenntnis über die anvisierte Zielgruppe. Ist diese identifiziert, beginnt der kreative Part und die Suche nach zündenden Ideen. Erst dann werden die Plattformen abgeleitet und entsprechend bespielt. Der Rest ist Handwerk: Verknüpfung mit Shops oder anderen (sozialen) Touchpoints sowie umfangreiches und exaktes SEO für die Landing Page. „Mit der aktiven Suche stehen User im Verkaufsprozess schon direkt vor dem Abschluss“, hebt Experte Blecken hervor. eines jeden Marketing-Dollar werden weltweit für Branded Entertainment ausgegeben werden im Vergleich zum Vorjahr mehr als ein BrandedEntertainmentProjekt unterstützen 8 Cent . 40 Mrd Die Spendings für Branded Entertainment werden 2012 auf rund 40 Milliarden USDollar steigen © INTERNET WORLD Business 11/12 77 % 15 % Branded Entertainment wird in den nächsten 5 Jahren jährlich um 15 % wachsen Quelle: Research OMD International Verbreitungsvarianten ■ Single-Plattform Ein Inhalt wird nur für einen Ausspielweg konzipiert, beispielsweise die reine WebSendung. Anfang und Ende sind klar definiert. Eine Verbindung mit anderen Inhalten auf anderen Plattformen gibt es nicht. ■ Cross-Plattform Der gleiche Inhalt wird über mehrere Wege vertrieben: Ein Kurzfilm wird in einem Web-Portal angeboten und auf dem mobilen Endgerät in derselben Version gezeigt. ■ Multi-Plattform Ein inhaltlich verbundenes Projekt wird in unterschiedlicher Form auf verschiedenen Wegen präsentiert. Wichtig: Die Inhalte unterscheiden sich, entspringen aber demselben Erzählkosmos. Beispiel: Ein Game konzentriert sich auf einzelne Begebenheiten oder einen Ort aus dem Film. Hirnschmalz statt Kohle Wie Yahoo-Stratege Herrmann betont, ist Storytelling, das wie Branded Content ebenfalls häufig genannt wird, keine Frage der Größe oder des Geldes, sondern der Kreativität und der richtigen Idee. „Auch kleine Firmen haben Geschichten zu erzählen“, so Herrmann. Seine Empfehlung an alle, die ihre Marke inszenieren und zum inhaltlichen Hotspot machen wollen: „Ein Thema für sich entdecken, das noch nicht besetzt ist. Sich trauen, das Thema Relevanz in den Fokus, sprich die Story in den Vordergrund und die Marke in den Hintergrund zu stellen und dann über Plattformen – von der eigenen Homepage über Facebook, Youtube, Flickr und Medienpartnerschaften – zu verbreiten.“ Dazu brauche man kein gigantisches Mediabudget, beruhigt Herrmann. Perfektion in der Produktion 77 % aller Marken 17 Rund um Olympia inszeniert Procter & Gamble prominente Sportler und ihre Mütter Robert Herrmann, Head of Planning & Strategy von Yahoo Deutschland, den Trend. Und hier biete das Netz „viel bessere Interaktionsmöglichkeiten als TV“ ergänzt Volker Schmelz, Director bei OMG Fuse, deren ausschließliche Aufgabe es ist, „Kommunikationskonzepte zu entwickeln, mit denen Marken ungewöhnlich und aufmerksamkeitsstark in Szene gesetzt werden“. Dazu hat die Muttergesellschaft, die Omnicom Media Group Germany (OMD, PHD), zu Beginn des Jahres sämtliche Kompetenzen aus den Bereichen Content, Social und Future in OMG Fuse gebündelt. Branded Content im Internet, Schmelz spricht hier von „Digital Oliver Blecken Branded Content“, kann dabei ist COO der Mediaanders als entAgentur Mediacom sprechende TVFormate auch verkaufen. Beispielsweise wenn neben dem Film, der Daily Soap oder der Sportübertragung im Internet noch ein Branded Layer geschaltet wird, der Produkt- oder Preisinformationen oder gar Bestellmöglichkeiten beinhaltet. Den Beweis dazu liefert Hasbro: Für den Spielwarenkonzern hat die Media-Agentur Mediacom die Branded-Entertainment-Kampagne „Office War“ entwickelt und so den Spielzeugpistolen zu neuen 8 Cent Internet World BUSINESS Nicht sparen sollte man dagegen laut Profi Schmelz bei der Produktion. Mal schnell selbst ein Video drehen und es einfach ins Netz stellen, funktioniere selten. Wichtig sei auch eine klare Zielsetzung. Über allem aber steht der Inhalt: „Wird das Versprechen auf Unterhaltung nicht eingelöst, gibt es kaum eine Chance, die Konsumenten bei der Stange zu halten – auch nicht bei größtem Werbedruck. Das ist Chance und Risiko zugleich. Formate, die nicht unterhalten, performen nicht“, heißt es im Bewegtbild-Kompass. Eine Verkaufs-Show wird Branded Content also ■ bestimmt nie werden. häb Foto: Fotolia / Thorsten Schmitt 11/12 Klappe: Marken inszenieren sich im Netz ■ Transmedia Konzeptionell verbundener Content wird über mehrere Plattformen präsentiert. Dabei ist die Interaktion des Users relevant: Er muss zum Beispiel ein Online Game erfolgreich spielen, um den Freischalt-Code für die nächste mobile Soap-Episode zu knacken. Das heißt, der Content ist variationsund facettenreich in Konzeption und Darstellung – sowohl über die unterschiedlichen Ausspielwege als auch in den möglichen inhaltlichen Verknüpfungen. ■ Social Data Storytelling Diese Erzählform entwickelt sich gerade als weitere Unterform des Transmedia Storytelling. Mithilfe von Inhalten, die die User selbst ins Netz stellen, werden Geschichten erzählt. Beispiel: Der Kurzfilm „Take this Lollipop“ hat vergangenes Jahr an Halloween Millionen von Internet Usern verschreckt, weil ein offensichtlich Irrer auf der Suche nach neuen Opfern Fotos, Lebensgewohnheiten und Aufenthaltsort des jeweiligen Zuschauers auskundschaftete. Hierzu griff der Film, der in Facebook integriert war, auf die vorhandenen Daten zurück, um sie in diesen einzubinden. Quelle: More than 30 seconds. Ein Branded Entertainment-Handbuch / HMR International MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 18 29. Mai 2012 Nostalgie lockt Youngsters Mobilfunkanbieter Yourfone begleitet den Launch seines Tarifs mit einer Kampagne 11/12 Nur auf den ersten Blick wirkt der neue Auftritt der Mobilfunkmarke Yourfone etwas altbacken. Die Optik ist allerdings nur ein Teil der Launchkampagne, die es in sich hat. Vorgestellt von: A uf den ersten Blick erscheint die Kampagne von Yourfone, dem neuesten Mobilfunkanbieter im E-PlusNetz, ambivalent: Das Design mit den zarten Tuschezeichnungen vor „altrosa“ Kulisse mutet nostalgisch an, zumal in der Startsequenz des TV-Spots auch noch ein alter Telefonhörer mit Schnur samt Retro-Klingeln eine Hauptrolle spielt. Die laute Message im Spot des Allnet-Flat-Anbieters mit rasanten Fahrten über den sich ständig leicht verändernden Hintergrund sowie der starke Social- Besonders gelungen ist die FacebookFanpage von Yourfone, auf der schon Wochen vor dem Start viel Action geboten war. So konnten die Fans beim sogenannten „Sloganizer“-Wettbewerb sogar den Slogan von Yourfone mitgestalten – über die Gewinner-Parole „Mehr für dich“ entschied dabei im letzten Schritt ebenfalls die Social Community per Voting. Klar, dass es auch beim Launch des neuen Tarifs Specials für die FacebookFans gab – und immer noch gibt. So funktioniert gutes Community Building. Jens Fischler, Director Marketing & Sales bei der Unwire Deutschland GmbH ■ www.unwire.com Für uns ist aber letztlich das Produkt selbst am spannendsten: Mit der Allnet Flat zum Telefonieren und Surfen für „die günstigsten 19,90 Euro der Welt“ ist Steckbrief ■ Auftraggeber: Yourfone GmbH, Hamburg ■ Auftrag: Launch-Kampagne zum neuen Mobilfunktarif ■ Agentur: Sassenbach Advertising, München ■ Media-Agentur: Pilot, Berlin ■ Social Media: Beebop Media, Hamburg ■ Internet: www.yourfone.de ■ Launch: April 2012 Wichtiges Kampagnenelement: Der Auftritt in Facebook ermuntert User zur Interaktion Media-Auftritt der Marke scheinen zunächst wenig dazu zu passen. Genau mit diesem Widerspruch hebt sich Yourfone aber von der Konkurrenz ab, und kommt daher bei der Zielgruppe, den jungen Smartphone-Checkern und absoluten Vielnutzern, auch gut an. Auch im TV-Spot steht am Ende der von den Facebook-Nutzern gewählte Slogan Yourfone auf dem besten Weg, der mobilen Nutzung zum Durchbruch zu verhelfen – und das ist schließlich ganz ■ in unserem Sinne! Altrosa muss nicht altbacken sein: Die Homepage der Mobilfunkmarke Yourfone Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Aktion Mensch Fortsetzung der Inklusionskampagne für den Verein Butter Mediven Wächter & Wächter ASMC Betreuung des Suchmaschinenmarketings für den Händler Crealytics Betreuung des internationalen Etats für den Relaunch des Herstellers von medizinischen Kompressionsstrümpfen Autoscout24 Promotion des Autoscout24-Teams bei der Allgäu-OrientRallye inklusive Microsite und täglicher Berichterstattung Berger Baader Hermes Musikhaus Thomann Imagekampagne mit dem Motto „Play it. Feel it.“ TBWA Berlin Pepsi Facebook-Aktion „Face Dress“ für Pepsi Co Deutschland BBDO Proximity „Capital“ Jubiläumskampagne zum 50. Geburtstag des Magazins KNSK Standard Life Danone Jubiläumskampagne zum 40. Geburtstag von Dany Sahne Young & Rubicam Kampagnenkonzept inklusive Geo-Targeting, (regionaler) Funkspots und Online-Werbung / Mediaplanung dazu Ogilvy & Mather / Xtensus Ferchau Engineering Rekrutierungskampagne für den Ingenieur-Dienstleister Scholz & Friends Social-Media-Aktion zum Launch des neuen B-Max Blue Hive Technogym Wellness & Biomedical Entwicklung einer integrierten Direct-Response-Kampagne inklusive E-Mail und Banner für den Fitnessgeräte-Hersteller Huth + Wenzel Ford Ikea Entwicklung eines Spots, der in TV und Internet läuft Kempertrautmann Facebook-Projekt „Hand in Hand – Dein Wunschprojekt …“ Webguerillas Launch-Kampagne zum Film „Snow White & The Huntsman“ inklusive TV, Print, Internet und Social Media The White Elephant Jacobs Krönung Universal Pictures International Germany Lufthansa Cargo Charter Agency Erste Kampagnenelemente für den neu gewonnenen Kunden, darunter Printmotive für Fachmagazine und Online Banner Wob Worldhotelbook Kommunikationsstrategie für die Hotel-Plattform Serviceplan PR Yorxs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Online-Juwelier Serviceplan PR Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Von null auf hundert Newcomer Yourfone startet die teuerste Online-Kampagne im April N icht nur die Kampagne ist neu, der komplette Auftritt ist ebenso frisch ersonnen wie die gesamte Mobilfunkmarke Yourfone. Der neue Billigtarif aus der E-Plus-Unternehmensfamilie ging im April an den Start und setzte sich mit der Launch-Kampagne auch gleich an die Spitze des Rankings, mit dem Nielsen Media Research die teuersten InternetKampagnen ausweist, die im vergangenen Monat gestartet wurden. Auf Platz zwei rangierte Meingutscheincode.de – ■ mit rund 500.000 Euro Budget. host Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im April 2012 Die teuerste Online-Werbekampagne, die im April neu startete, stammt von Yourfone Produkt Firma April 2012 in Mio. Euro Yourfone Allnet Flat Yourfone, Hamburg 0,63 Meingutscheincode.de Meingutscheincode.de, Berlin 0,50 Yourfone Mobil-Range Yourfone, Hamburg 0,22 Motorola Motoluxe Smartphone Motorola, Taunusstein 0,13 Loewe Connect ID Flachbild-TV Loewe Opta, Kronach 0,07 „21 Jump Street“ (dt.) Sony Pictures Releasing Film-Verleih, Berlin 0,06 AOK Aqua Minerals Anti-Falten-Tagespfl. Schwarzkopf+Henkel Cosmet., DDF 0,05 Tirendo.de Tirendo Deutschland, München 0,03 „Dishonored – Die Maske des Zorns“ Bethesda Softworks, Rockville 0,03 Veltins Fassbrause Alkoholfrei Namco Bandai Partner Germany, Frankfurt 0,03 © INTERNET WORLD Business 11/12 Erster Verfolger: Meingutscheincode.de Zeitraum: 01.04.2012 – 30.04.2012 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2012 OMF_280x381_Eindruck_in_IWB_160512_Layout 1 23.05.12 11:36 Seite 5 Das Programm des Online Marketing Forums Die Konferenz für Trends im Online Marketing Hamburg 12. Juni 2012 Frankfurt 27. Juni 2012 Düsseldorf 28. Juni 2012 München 04. Juli 2012 Jetzt anmeld en! Internet Wo rld Business-L eser zahlen nur € 189,–* statt € 249 * ,– Ihr Code: OM Die Referenten (Auswahl): Heiko Eckert, Head of Online Marketing, mytheresa.com GmbH Mike Klinkhammer, Head of Display Advertising, eBay Advertising Group Manfred Meindl, Leiter OnlineMarketing, VAUDE Sport GmbH & Co. KG Markus Roosen, Department Head Business Operations, mobile.de Advertising F i 12 wb Dr. Kerstin A. Zscherpe, Senior Counsel, CSC *alle Preise zzgl. MwSt. www.onlinemarketingforum.de Sponsoren: Veranstalter: Präsentiert von: OMF_280x381_Eindruck_in_IWB_160512_Layout 1 23.05.12 11:37 Seite 6 Anmeldung und Informationen unter Programm 2012 Hamburg, 12. Juni 2012 Frankfurt, 27. Juni 2012 Radisson Blu Hotel Hamburg, Marseiller Straße 2, 20355 Hamburg 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihren Moderator Frank Puscher, Verlag spielfigur 9.15 Suchmaschinenoptimierung / -marketing & E-Mail-Marketing Lindner Congress Hotel Frankfurt, Bolongarostraße 100, 65929 Frankfurt am Main SEO-Strategien der Konkurrenz analysieren – Erkenntnisse in eigene Erfolge umwandeln Sören Bendig, Geschäftsführer / CEO, SEOlytics GmbH 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihren Moderator Frank Puscher, Verlag spielfigur 9.15 Controlling & Online Marketing Strategien Schluss mit Geld verbrennen im Social Media – wie Sie Fans zu Kunden machen Christian Bennefeld, Geschäftsführer, etracker GmbH Search international – SEO, SEA & Social Media strategisch sinnvoll einsetzen Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH D‘r Zoch kütt: jetzt aufspringen und die Chancen von Targeting nutzen Albert Aschauer, Chief Technology Evangelist, Imperia AG Erfolgreiche Strategien im E-Mail Marketing Dietmar Berghof, Account Director, Experian Deutschland GmbH Real Time Bidding – effizienter Budgeteinsatz David Pikart, CEO, evania GmbH 11.00 - 11.45 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 10.45 - 11.30 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 11.45 Controlling & Social Media Marketing 11.30 Suchmaschinenoptimierung / -marketing Schluss mit Geld verbrennen im Social Media – wie Sie Fans zu Kunden machen Christian Bennefeld, Geschäftsführer, etracker GmbH Die Macht der Kundenmeinungen – wie Sie als Unternehmer davon profitieren! Börge Grothmann, Chief Sales Officer – Mitglied der Geschäftsführung, eKomi Deutschland GmbH Website Boosting durch Social-Media-Integration – 7 Erfolgsfaktoren Dr. Thomas Völcker, Geschäftsführer, allyve GmbH & Co. KG Search international – SEO, SEA & Social Media strategisch sinnvoll einsetzen Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH Google Plus & SEO – die Revolution in der Google-Suche? Christian Mauer, Geschäftsführung, SUMO GmbH Data-driven Online Marketing – Wie sich E-Commerce Category Killer einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sichern Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH 13.15 - 14.15 Mittagessen und Besuch der Fachausstellung 13.15 - 14.15 Mittagessen und Besuch der Fachausstellung 14.15 Social Media Marketing 14.15 Online Marketing Strategien Hybridleads – Digitale Jäger in einer analogen Welt Jürgen Winkler, CEO, FHW AG Michael Faulenbach, Geschäftsführender Gesellschafter, friends direct GmbH Die Macht der Kundenmeinungen – wie Sie als Unternehmer davon profitieren! Börge Grothmann, Chief Sales Officer – Mitglied der Geschäftsführung, eKomi Deutschland GmbH Real Time Bidding – effizienter Budgeteinsatz David Pikart, CEO, evania GmbH Website Boosting durch Social-Media-Integration – 7 Erfolgsfaktoren Dr. Thomas Völcker, Geschäftsführer, allyve GmbH & Co. KG Online Retail Media – Transaktionsplattformen als Vermarktungskanal Mike Klinkhammer, Head of Display Advertising, eBay Advertising Group Social Media Marketing – aber nur unter Beachtung von Schutzrechten Dritter Dr. Sascha Abrar, LL.M., Rechtsanwalt und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, Siebeke Lange Wilbert 15.45 - 16.15 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 16.15 Trends & Recht 15.45 - 16.15 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung Treten Sie mit Ihren Kunden in den Dialog – Bewegtbild für die Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern Roland Leiße, Key Account Manager, nionex GmbH 16.15 Trends Der mobile Markt 2012: Status Quo – Herausforderungen, Ausblick Oliver von Wersch, Geschäftsführer, G+J Electronic Media Sales GmbH Der mobile Markt 2012: Status Quo – Herausforderungen, Ausblick Oliver von Wersch, Geschäftsführer, G+J Electronic Media Sales GmbH Aktuelle Studien-Ergebnisse zum privaten Online-Autokauf und der Beeinflussung automobiler Online-Kampagnen in Deutschland Markus Roosen, Department Head Business Operations, mobile.de Advertising Fallstricke im E-Mail-Marketing rechtssicher umgehen Dr. Kerstin A. Zscherpe, Senior Counsel, CSC 17.45 Abschlussdiskussion Studie 17.15 Abschlussdiskussion Intensiv-Workshops parallel zur Konferenz Workshops in Hamburg * Workshops in Frankfurt * Workshop 1 – 11.45 bis 13.15 Uhr Workshop 1 – 11.30 bis 13.00 Uhr SEO – Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung OnSite: Die Optimierung der Website als grundlegender Baustein des SEO Keyword-Recherche und Analyse Content-Optimierung: Wie sorge ich für interessante Inhalte auf meiner Website OffSite / Linkpopularität: Wege zu einem qualifizierten Link-Building Universal Search Sind Sie interessiert einen Workshop zu leiten? Dann melden Sie sich gerne bei mir: [email protected] Jan Schweder, Teamleiter + Technischer Leiter trafficmaxx – Online Marketing Services / construktiv GmbH Workshop 2 – 14.15 bis 15.45 Uhr Workshop 2 – 14.15 bis 15.45 Uhr SEO und Usermetriken SEO und Usermetriken Wie richte ich meine Website auf die neuen Rankingkriterien aus? Wie generiere ich positive Signale im Bereich der Usermetriken? Wie man mit Personas die Conversion erhöht. Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Programmänderungen vorbehalten Wie richte ich meine Website auf die neuen Rankingkriterien aus? Wie generiere ich positive Signale im Bereich der Usermetriken? Wie man mit Personas die Conversion erhöht. Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH * begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/Agenturen zugelassen. OMF_280x381_Eindruck_in_IWB_160512_Layout 1 23.05.12 11:37 Seite 7 www.onlinemarketingforum.de en! Internet Wo rld Business-L eser zahlen nur € 189,–* Programm 2012 Düsseldorf, 28. Juni 2012 Jetzt anmeld statt € 249 * ,– München, 4. Juli 2012 Ihr Code: OM F i 12 Hotel Nikko Düsseldorf, Immermannstraße 41, 40210 Düsseldorf Holiday Inn Munich-City Centre, Hochstraße 3, 81669 München 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihren Moderator Frank Puscher, Verlag spielfigur 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihre Moderatorin Elke Häberle, Redaktion, INTERNET WORLD Business 9.15 Suchmaschinenoptimierung / -marketing & Controlling 9.15 Controlling & Online Marketing Strategien Search international – SEO, SEA & Social Media strategisch sinnvoll einsetzen Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH Schluss mit Geld verbrennen im Social Media – wie Sie Fans zu Kunden machen Christian Bennefeld, Geschäftsführer, etracker GmbH Schluss mit Geld verbrennen im Social Media – wie Sie Fans zu Kunden machen Christian Bennefeld, Geschäftsführer, etracker GmbH Customer Journey – Budgetverteilung in Zeiten von Late Conversions Alexander Schreiber, Product Manager, Mindlab Solutions GmbH 10.30 - 11.15 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 11.15 Controlling & Online Marketing Strategien Customer Journey – Budgetverteilung in Zeiten von Late Conversions Alexander Schreiber, Product Manager, Mindlab Solutions GmbH Real Time Bidding – effizienter Budgeteinsatz David Pikart, CEO, evania GmbH Online Retail Media – Transaktionsplattformen als Vermarktungskanal Mike Klinkhammer, Head of Display Advertising, eBay Advertising Group 12.45 - 13.45 Mittagessen und Besuch der Fachausstellung 13.45 Social Media Marketing Die Macht der Kundenmeinungen – wie Sie als Unternehmer davon profitieren! Börge Grothmann, Chief Sales Officer – Mitglied der Geschäftsführung, eKomi Deutschland GmbH Website Boosting durch Social-Media-Integration – 7 Erfolgsfaktoren Dr. Thomas Völcker, Geschäftsführer, allyve GmbH & Co. KG Social Media Marketing – aber nur unter Beachtung von Schutzrechten Dritter Dr. Sascha Abrar, LL.M., Rechtsanwalt und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, Siebeke Lange Wilbert 15.15 - 15.45 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 15.45 Trends Aktuelle Marketing Möglichkeiten richtig einsetzen: Content Marketing, RoPo, Gamification… N.N. wb Real Time Bidding – effizienter Budgeteinsatz David Pikart, CEO, evania GmbH 10.45 - 11.30 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 11.30 Suchmaschinenoptimierung / -marketing Data-driven Online Marketing – Wie sich E-Commerce Category Killer einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sichern Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Search international – SEO, SEA & Social Media strategisch sinnvoll einsetzen Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH Social Media für SEO genutzt Heiko Eckert, Head of Online Marketing, mytheresa.com GmbH Keynote 13.15 - 14.15 Mittagessen und Besuch der Fachausstellung 14.15 Social Media Marketing Die Macht der Kundenmeinungen – wie Sie als Unternehmer davon profitieren! Börge Grothmann, Chief Sales Officer – Mitglied der Geschäftsführung, eKomi Deutschland GmbH Website Boosting durch Social-Media-Integration – 7 Erfolgsfaktoren Dr. Thomas Völcker, Geschäftsführer, allyve GmbH & Co. KG Die Fanpage im Spannungsbogen zwischen Information Praxis und Entertainment Manfred Meindl, Leiter Online-Marketing, VAUDE Sport GmbH & Co. KG 15.45 - 16.15 Kaffeepause und Besuch der Fachausstellung 16.15 Trends & Recht Der mobile Markt 2012: Status Quo – Herausforderungen, Ausblick Oliver von Wersch, Geschäftsführer, G+J Electronic Media Sales GmbH Marken in Bewegung – Wie sich Brands mit Bewegtbild erfolgreich inszenieren können Robert Herrmann, Head of Planning Strategy, Yahoo! Deutschland Pimp my Online Reputation! 10 Tipps für Ihr persönliches Karrieremanagement im Netz Melanie Vogelbacher, Geschäftsführung, reputeer GmbH & Co. KG Nutzung und Wirkung von Mobile Location Based Advertising Prof. Dr. Martin Spann, Institut für Electronic Commerce und Digitale Märkte, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Studie Fallstricke im E-Mail-Marketing rechtssicher umgehen Dr. Kerstin A. Zscherpe, Senior Counsel, CSC 17.15 Abschlussdiskussion 17.45 Abschlussdiskussion Intensiv-Workshops parallel zur Konferenz Workshops in Düsseldorf * Workshop 1 – 11.15 bis 12.45 Uhr Workshops in München * Workshop 1 – 11.30 bis 13.00 Uhr SEO – Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung OnSite: Die Optimierung der Website als grundlegender Baustein des SEO Keyword-Recherche und Analyse Content-Optimierung: Wie sorge ich für interessante Inhalte auf meiner Website OffSite / Linkpopularität: Wege zu einem qualifizierten Link-Building Universal Search Sind Sie interessiert einen Workshop zu leiten? Dann melden Sie sich gerne bei mir: [email protected] Jan Schweder, Teamleiter + Technischer Leiter trafficmaxx – Online Marketing Services / construktiv GmbH Workshop 2 – 13.45 bis 15.15 Uhr Workshop 2 – 14.15 bis 15.45 Uhr SEO und Usermetriken SEO und Usermetriken Wie richte ich meine Website auf die neuen Rankingkriterien aus? Wie generiere ich positive Signale im Bereich der Usermetriken? Wie man mit Personas die Conversion erhöht. Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Wie richte ich meine Website auf die neuen Rankingkriterien aus? Wie generiere ich positive Signale im Bereich der Usermetriken? Wie man mit Personas die Conversion erhöht. Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Stand: 22.05.2012 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Shop-Umzug zu IBM SPREADSHIRT TV-Spot für Webshop Der Online Shop für individuell kreierte Bekleidung Spreadshirt will seine Bekanntheit über eine eigene TV-Kampagne steigern und den Kunden zeigen, wie leicht es ist, Kleidung selbst zu gestalten. „Deine Klamotten – deine Kreation“ heißt der Claim des 20-Sekünders, der seit 15. Mai in Kernmärkten wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich läuft. Zu sehen sind die Clips in Deutschland auf Pro Sieben, Kabel 1, N24 und während der EM-Berichterstattung auf den öffentlich-rechtlichen TVSendern. Zielgruppe sind Männer ab 25 Individuelle T-Shirts zu entwerfen, ist nicht schwer, kommuniziert Spreadshirt Jahren, erklärt Andreas Milles, Director Brand & Communications bei Spreadshirt. Der Spot wurde bei Spreadshirt inhouse entwickelt. Für Produktion und Media zeichnet die Berliner Agentur DC Media verantwortlich. Flankierend kommen klassische Online-Werbung und Social Media zum Einsatz. dz 11/12 Studie: Multichannel 2020 C&A C&A will stationäre Filialen und Webshop künftig besser verzahnen und setzt daher in Sachen Shop-Struktur und Order-Management auf IBM. Der IT-Anbieter soll die neue Plattform bis 2017 betreiben. Unternehmensangaben zufolge stiegen die E-Commerce-Umsätze 2011 um 40 Prozent. Noch im Mai will C&A Ländershops in Belgien und Italien launchen. dz 29. Mai 2012 Dem Handel steht in Sachen Multichannel noch einiges an Umbauarbeit bevor T raditionelle Handelsketten schaffen es derzeit nur schwer, mit den schnell wachsenden Anforderungen der Verbraucher an Multichannel-Services Schritt zu halten. „Wir beobachten eine eklatante Lücke zwischen dem, was Kunden wollen, und dem, was Händler bieten“, lautet die Bilanz der Unternehmensberater von Pricewaterhouse Coopers zu ihrer Studie „Customers take control. Multi-channel – the changing Swiss retail landscape“, die aber auch für deutsche MultichannelHändler gelten kann. Um MultichannelHändlern bei der Verknüpfung ihrer Verkaufskanäle zu helfen, haben die Berater ein Szenario entwickelt, wie Multichannel im Jahr 2020 aussehen kann. Multichannel im Jahr 2020: Eine Studie liefert Prognosen Foto: Fotolia / Gina Sanders 22 Die besten drei aus 200 große Sortimente zu navigieren und aus Online-Händler werden besser darin wer- 200 verfügbaren Produkten einer Kategoden, ihren Kunden dabei zu helfen, durch rie genau die drei herauszufinden, die für die eigenen Bedürfnisse die besten sind, sind die E-Commerce-Experten überzeugt. Die Top-Multichannel-Shops der Schweiz Darüber hinaus sollen soWer ist Ihr liebster Multichannel-Anbieter? ziale Medien bei der Umsatzsteigerung für Händler 34% Migros eine wichtigere Rolle spielen 30% Coop als bisher. Kunden werden 19% Apple ihre Kaufvorlieben stärker 17% Nespresso über soziale Netze kommu11% Interdiscount nizieren und Händler wer11% Digitec den geschickter darin werden, diese Informationen 10% Tchibo Mehrfachnennungen zu nutzen, um Kunden in10% Ikea möglich dividuellere Werbebotschaf6% Orell Füssli ten zu kredenzen, prognosti6% Denner zieren die PricewaterhouseCoopers-Berater. Der Vorsprung der Großen ist noch nicht gewaltig Auch mobile Tools werden © INTERNET WORLD Quelle: Pricewaterhouse Coopers; Stand: Mai 2012 Business 11/12 Basis: 1.000 Schweizer Konsumenten zur Einflussnahme auf den gesamten Kaufprozess des Kunden künftig eine wichtigere Rolle spielen. Darüber hinaus werden Händler ihre Supply Chains komplett überarbeiten müssen. „Es werden mehr Produkte nach Hause geliefert werden und Online-Bestellungen, die im Laden abgeholt werden, nehmen zu“, so die Prognose. Das hat zur Folge, dass Händler ihre Bestände künftig öfter in zentralen Warenlagern konsolidieren, weniger Produkte einlagern müssen, weniger Kapital binden und so effizienter und profitabler arbeiten können. Offline gucken, online kaufen Speziell für die Schweiz orakeln die Auguren, dass Online-Lebensmittelhändler wie Migros und Coop künftig auch in Kategorien wie Elektronik und Spielwaren zulegen werden und zum einen kleine, ultrakomfortable Outlets für jedes Produktsegment sowie Megastores in Ballungszentren eröffnen werden. Der Schlüssel zum Erfolg sollen dann einstündige Lieferzeitfenster sowie rund um die Uhr zugängliche Click-and-Collect-Stellen sein. Für Marken wie Apple oder Abercrombie & Fitch sehen die Marktforscher boomende Geschäfte vor allem dank einer wachsenden Community an Fans und Followern. Auch Luxusartikelhersteller werden über eine starke Online-Präsenz zu Multichannel-Händlern migrieren und in einer kleinen Zahl von Flagship Stores Kunden nur noch die Gelegenheit bieten, die Produkte in Augenschein zu nehmen und dann online zu bestellen. Der Großteil der Bestellungen, so das Studienfazit, wird dann online oder mobil per Smart■ phone oder Tablet eingehen. dz MYFAB Vorübergehende Funkstille Myfab.com hat seinen Online-Möbelshop vom Netz genommen. „Das Wissen um unsere Fehler der Vergangenheit und die gesteigerten Ansprüche an unseren Service sind für uns Anlass, unser aktuelles Geschäftsmodell zu überdenken“, heißt es auf der Website. Künftig wolle man sich auf den Verkauf von ab Lager verfügbaren Bestseller-Produkten konzentrieren. Auch einen neuen Mehrheitseigentümer soll es geben: Die Web Media Group, die in Frankreich auch andere Möbelangebote betreibt, will nach Informationen des ECommerce-Blogs „Exciting Commerce“ 51 Prozent der Myfab-Anteile übernehmen, nachdem der Luxuskonzern PPR im Streit ausgeschieden ist. dz Anzeige DHL testet Frischelieferung Grundversorgung statt Convenience soll DHL Wachstum bescheren I n der Auslieferung von Produkten des tel.de, Unsere Schlemmertüte, Supertäglichen Bedarfs sieht Andrej Busch, markt.de und Amazon. Drei speziell geLeiter des Paketgeschäfts von DHL, schon schulte Mitarbeiter sollen sich mit Fahrlange ein wachstumsträchtiges Geschäfts- zeugen von DHL-Paket um die Ausliefefeld. Aktuell gehe es im Versandhandel vor rung kümmern. Hier könne aber kurzfrisallem um Convenience, künftig soll der tig auch aufgestockt werden, sobald dies Versandhandel die Grundversorgung der erforderlich wird, so ein DHL-Sprecher. Menschen übernehmen, so lautete seine Die Preise für diesen Service muss jeder These schon auf dem Versandhandelskon- Händler selbst verhandeln. Ein Rollout in gress vergangenen Herbst in Wiesbaden. andere Großstädte sei bei Bedarf ebenfalls ■ Jetzt geht der Logistikkonzern die ersten schnell umsetzbar. dz Schritte in diese Richtung – über die Beteiligung am WebSupermarkt Allyouneed.com und über ein neues Pilotprojekt, bei dem im Großraum Köln die Auslieferung von frischen Lebensmitteln in festen Zeitfenstern zwischen 18 bis 20 Uhr und 20 bis 22 Uhr getestet wird. Kooperationspartner sind fast alle namhaften Online-Supermärkte, darunter Allyouneed, Gour- Drei DHL-Fahrer liefern nun im Großraum Köln Lebensmondo, Biodirekt, Lebensmit- mittel von Allyouneed, Gourmondo und anderen aus Froodies meldet Insolvenz an V iel zu sagen hat Froodies-CEO Ingo Bohg bezüglich seines Gangs zum Insolvenzverwalter nicht: „Da es überraschend zusätzlichen Abstimmungsbedarf unter den Investoren gab, konnte die geplante zweite Finanzierungsrunde wider Erwarten nicht abgeschlossen werden. Vor diesem Hintergrund mussten wir die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragen. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden nunmehr Möglichkeiten für eine Sanierung des Unternehmens geprüft“, lautet das offizielle Statement. Währenddessen bemüht sich Wettbewerber Saymo darum, durch die Froodies-Insolvenz nicht den ganzen Online-Lebensmittelhandel abzuschreiben. „Wir arbeiten profitabel“, so Saymo-Chef Mohammed Mosavi. Zu den größten Erfolgsfaktoren zählten Cloud-Logistik und transaktionsbasierte Logistikkosten. Auch die strikte Kundenorientierung sieht der Saymo-Gründer als wesentliches Krite■ rium für seinen Erfolg. dz E-COMMERCE 23 Was will Rakuten mit Pinterest? Rakuten-Gründer Hiroshi Mikitani hat schon ein paar vielversprechende Ideen E in 100-Millionen-Dollar-Investment in den Online-Bilderdienst Pinterest ist für Rakuten-Chef Hiroshi Mikitani angesichts gut gefüllter Kassen sicher keine große Sache. Für die Übernahme des US-Shopping-Portals Buy.com legten die Japaner 250 Millionen US-Dollar auf den Tisch. Der E-Book-Dienst Kobo war ihnen sogar 315 Millionen US-Dollar wert. Trotzdem verleiht der Deal dem japanischen E-Commerce-Granden eine neue Bedeutung – immerhin hat sich Pinterest für diverse Webshop-Betreiber schon zu einer beachtlichen Traffic-Quelle entwickelt. Doch was genau hat Rakuten mit Pinterest vor? Viele Ideen für Social Commerce Volle Serverpower: Sie sitzen First Class. + = Pinterest und Rakuten: Das neue Dreamteam weckt bei vielen die Hoffnung, dass Social Commerce doch funktioniert Hiroshi Mikitani hat hier schon sehr genaue Vorstellungen. „Wir wollen es unseren Nutzern ermöglichen, Bilder auf eine sehr einfache Art zu pinnen“, erklärte der Rakuten-Chef gegenüber der „Financial Times“. Man denke gerade darüber nach, wie man Pinterest tiefer in alle vorhandenen E-Commerce-Seiten einbinden könne. Eine Möglichkeit sei dabei laut dem US-Branchendienst „Tech Crunch“, die „Rakuten-ID“, die – ähnlich wie Amazon Checkout – sämtliche Nutzerdaten samt Bezahlinformationen hinterlegt hat, mit der Online-Pinnwand zu verknüpfen. Nutzer können dann über ihre Rakuten-ID Bilder pinnen, anschauen und interessante Produkte auch gleich bestellen – irgendwo im Web oder auf den Rakuten-eigenen Shopping-Seiten. Dies hat laut Mikitani auch noch den weiteren großen Vorteil, dass man die vielen Rakuten-ID-Besitzer, die ihren Account gegenwärtig nicht nutzen, wieder aktivieren könnte. Die Idee hat Potenzial: Mit 80 Millionen Rakuten-ID-Besitzern (und damit rund 75 Prozent der japanischen Internet-Nutzer) könnte sich Pinterest die gewünschte stärkere Marktposition in Japan sichern. Weitere Synergien zwischen Rakuten und Pinterest sieht Mikitani auch im mobilen Handel. Aktuell erziele sein Unternehmen rund 25 Prozent der Umsätze über mobile Kanäle. Mit Pinterest könne dieser Anteil sicher noch gesteigert werden. Als interessanteste Produktkategorien für den Vertrieb über Pinterest hat Mikitani Möbel, Heim■ dekor und Sportartikel ausgemacht. dz Managed Server Mobiler Einkauf steigt an Einer Studie zufolge kauft bereits jeder dritte Smartphone-Nutzer mobil ein M it dem spürbaren Aufwärtstrend bei der auch die mobilen Bezahldienste weiter auf: AktuNutzung von Smartphones legt auch der ell würden bereits 41 Prozent der Nutzer ihre Einmobile Einkauf deutlich zu – 31,7 Prozent der käufe über Dienstleister bezahlen, im Frühjahr deutschen Smartphone-Besitzer sollen ihr Tele- 2011 waren es 38 Prozent. Die traditionellen Befon mittlerweile zum Einkaufen einsetzen. Zu zahlwege mittels Rechnung und Kreditkarte würdiesem Ergebnis kommt die Sonderbefragung den beim mobilen Einkauf zwar immer noch am „Mobiler Einkauf und Bezahlung mit dem Smart- meisten genutzt, der Nutzeranteil habe allerdings phone“, die der Bundesverband des Deutschen abgenommen. Die in diesem Frühjahr durchgeVersandhandels (BVH) und die Wirtschaftsaus- führte Studie basiert auf einer bundesweiten repräkunftei Creditreform Boniversum durchgeführt sentativen Online-Umfrage bei Personen im Alter ■ haben. Jedes dritte Mobiltelefon in Deutschland sei zwischen 18 und 69 Jahren. tdz mittlerweile ein Smartphone. Besonders technikaffine und jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren Demografische Daten zum M-Commerce würden ihr Handy auch zum mobilen April 2012 und Abweichung (Abw.) zum Vorjahr in Prozentpunkten Einkauf verwenden, wobei Männer ihr Basisdaten Nutzung Keine Nutzung Smartphone mit rund zehn ProzentApril 2012 Abw. April 2012 Abw. punkten intensiver als Frauen nutzen. Gesamt 31,7 % + 8,3 68,3 % – 8,3 Mobile Commerce sei im Vergleich zum Nach Geschlecht Vorjahr um 8,3 Prozent angestiegen. Mobile Zahldienste legen zu „Dass Mobile einer der wichtigsten Trends im interaktiven Handel ist, beobachten wir schon seit 2010. Diese Entwicklung ist allerdings wirklich beeindruckend und sprengt unsere Erwartungen“, betont BVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Bereich des E-Commerce wachse, stehe der Gesamtentwicklung des E-Commerce in nichts nach. Laut Studie holen Männer 36,9 % + 10,9 63,1 % – 10,9 Frauen 26,7 % + 5,9 73,3 % – 5,9 18–39 Jahre 45,1 % + 16,4 54,9 % – 16,4 40 Jahre und älter 23,0 % + 3,0 77,0 % – 3,0 – 10,8 Intel Xeon x3430 (4 x 2,40 GHz) 8 GB RAM 500 GB SATA Hardware-RAID 500 GB Datentransfer enthalten ab 1 9 5,4 1 € pro Monat (zzgl. MwSt.) bei 24 Monaten Vertragslaufzeit, einmalige Setup-Gebühr 199,00 € Mehr Informationen auf www.centron.de/managed-server Nach Altersgruppen Nach monatlichem Haushaltsnettoeinkommen Geringverdiener: < 1.500 € 32,4 % + 10,8 67,6 % Normalverdiener: 1.500–2.500 € 29,7 % + 3,9 70,3 % – 3,9 Gutverdiener: > 2.500 € 33,6 % + 9,9 66,4 % – 9,9 © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: BVH & Boniversum; Stand: April 2012; Basis: repräsentative Online-Umfrage bei Personen zwischen 18 und 69 Jahren Premium-Support mit kostenloser Hotline 0800 – 775 775 7 www.centron.de 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 29. Mai 2012 11/12 EBAY-STUDIE Handel rund um den Erdball Grenzüberschreitender Warenverkauf ist für die Mehrzahl der deutschen Shop-Betreiber mittlerweile Alltag F terlassen jedoch Spuren: 46 das 13 Prozent der Befragten Prozent der Händler erwarins Feld führen. „Globaler ten, dass die Krise zu einer Handel kann also nicht nur Verschlechterung der Exals Gefahr für die deutschen portmöglichkeiten in LänShop-Betreiber gesehen werder wie Griechenland, Spaden. Er birgt auch das Potennien oder Italien führt. Im zial, mehr Einnahmen zu Gegenzug rechnen jedoch generieren“, so Lindner. 24 Prozent damit, dass sich Die größten Hemmnisse neue Ausfuhrmöglichkeiten liegen den Befragten zufolge in Länder wie Brasilien, im oftmals langsamen und China, Russland oder Indien teuren Versand, in unterauftun werden. Dementschiedlichen rechtlichen Vorsprechend glaubt fast ein gaben sowie in Zöllen und Steuern. Vor allem beim Viertel der Befragten, dass Verkauf in Nicht-EU-StaaChina bis Ende 2013 der ten spielen diese eine Rolle: wichtigste Exportmarkt sein Europa bedeutendster Markt 73 Prozent der Händler nenwird, 14 Prozent sehen Russ- China und Russland gewinnen neben Europa immer mehr an Bedeutung nen sie als Handelsbarriere. Die mit Abstand wichtigste Region für den land an erster Stelle. „Schon In einem Positionspapier, das eBay in grenzüberschreitenden Handel ist – trotz heute verkaufen 42 Prozent der Händler der weltweiten wirtschaftlichen Stagnation der Euro-Krise – das europäische Ausland, nach Russland und 18 Prozent nach China. nötig werden könnte, Länder wie Ägypten, Brüssel vorgelegt hat, mahnt der Markt88 Prozent der Shop-Betreiber haben in Das zeigt, dass der Handel auch andershe- Südafrika, Kolumbien, Indonesien oder platzbetreiber entsprechende Verbesseden letzten zwölf Monaten dorthin Ware rum funktioniert und wir nicht nur Billig- Vietnam für den Export zu erschließen. rungen an. So solle die Politik beispielsverkauft. Dahinter folgen mit 42 Prozent artikel aus China erhalten. Hier liegen gro- Europa bleibt jedoch – zumindest für ab- weise darauf hinwirken, dass die InfraRussland und mit 30 Prozent Nordamerika. ße Chancen für deutsche Händler“, resü- sehbare Zeit – der wichtigste Markt: 54 struktur für den europaweiten Versand Nach Australien und in die Türkei expor- miert Nikolaus Lindner, Leiter Govern- Prozent sind der Ansicht, dass auch Ende verbessert wird und dass klare und transtieren immerhin jeweils noch rund ein ment Relations bei eBay in Deutschland. des kommenden Jahres die meisten Waren parente Kostenstrukturen entstehen. „Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, warum Viertel der deutschen Online-Händler. Die Knapp 15 Prozent der Händler halten es ins europäische Ausland verkauft werden. der Versand eines Päckchens in einen Ort wirtschaftlichen Probleme in Europa hin- aber auch für denkbar, dass es aufgrund Neue Kunden gewinnen fünf Kilometer hinter die eigene Grenze Interessant wird der grenzüberschreitende gleich deutlich teurer ist als im Inland“, Handel für die Shop-Betreiber vor allem kritisiert Lindner. Auch die HarmonisieVorteile des grenzüberschreitenden Handels deswegen, weil er die Möglichkeit bietet, rung der rechtlichen Regelungen – die zwar Was Shop-Betreiber am Verkauf ins Ausland schätzen den Kundenbestand zu vergrößern und stetig, aber nur langsam voranschreite – mehr Ware zu verkaufen. Für jeweils rund berge Spielraum für Verbesserungen: „UnMöglichkeit, den Kundenbestand zu erhöhen 36 % ein Drittel der Händler sind dies Gründe ser Wunsch ist, dass es kleineren Händlern für den gezielten Absatz jenseits der eige- leichter gemacht wird, international zu Möglichkeit, eine größere Menge an Produkten zu verkaufen 34 % nen Landesgrenzen. Außerdem lassen sich verkaufen und sie sich nicht im Dickicht Möglichkeit, die Ware teurer zu verkaufen als in Deutschland 13 % bestimmte Produkte im Ausland teurer der unterschiedlichen Regelungen zu■ verkaufen als hierzulande – ein Argument, rechtfinden müssen“, so Lindner. cf Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln 9% Foto: Fotolia / VRD ür deutsche Online-Händler gewinnt der Verkauf ins Ausland an Bedeutung: Bei 57 Prozent der Händler haben die Exporte ins Ausland seit 2007 zugenommen, 22 Prozent verzeichnen sogar eine sehr starke Zunahme. Und der Trend wird anhalten: Jeder zweite Händler geht davon aus, dass der grenzüberschreitende Handel auch in Zukunft weiter wachsen wird, ein Drittel rechnet zumindest mit einem gleichbleibenden Volumen. Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle Online Business Barometer, für das eBay 869 deutsche Händler befragt hat, die unter anderem auf dem eBay-Marktplatz einen Shop betreiben. Möglichkeit, in Deutschland unbeliebte Produkte zu verkaufen 4% Möglichkeit, saisonale Ware ganzjährig zu verkaufen 4% © INTERNET WORLD Business 11/12 Mehr Produkte an mehr Kunden verkaufen zu können, und das vielleicht sogar noch teurer, reizt die Shop-Betreiber Hindernisse für grenzüberschreitenden Handel Welche Barrieren Händler beim Verkauf ins Ausland sehen Quelle: eBay Online Business Baromeer; Stand: Mai 2012; Basis: n = 869 Zölle/Steuern 73 % 77 % 72 % Hohe Kosten beim internationalen Versand Entwicklung des grenzüberschreitenden Handels Auslandsmärkte der Zukunft Veränderung in den letzten fünf Jahren und in Zukunft Nordamerika 57 % 51 % Mehr Weniger Weiß nicht 34 % 13 % 9% 8% 6% 2% Türkei Sonstige 3% 40 % Unzureichende internationale Versandservices Fehlende Kenntnisse der ausländischen Märkte 32 % 34 % Sprache 4% 14 % Europa China seit 2007 54 % 23 % zukünftig Vorauszahlungen 31 % 31 % Fehlendes Vertrauen in ausländische Kunden 29 % 31 % China sieht fast ein Viertel der Befragten schon Ende 2013 als wichtigsten Exportmarkt Quelle: eBay Online Business Barometer; Stand: Mai 2012; Basis: n = 869 © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: eBay Online Business Barometer; Stand: Mai 2012; Basis: n = 869 © INTERNET WORLD Business 11/12 26 % 27 % Ungenügende Nachfrage Fehlende Ressourcen 26 % 30 % Wechselkursschwankungen 25 % 31 % Wirtschaftliche/politische Unruhen Jeder zweite Händler glaubt, dass der Warenverkauf ins Ausland weiter zunehmen wird Kulturelle Unterschiede © INTERNET WORLD Business 11/12 49 % 33 % 36 % Russland 22 % Gleich viel Wichtigster Exportmarkt bis Ende 2013 51 % 51 % Zu viele verschiedene nationale Bestimmungen Mehrfachnennungen möglich Exporte innerhalb der EU Exporte außerhalb der EU 22 % 27 % Zölle, hohe Versandkosten und 15 % 18 % unterschiedliche Rechtsregelungen behindern den Auslandshandel Quelle: eBay Online Business Barometer; Stand: Mai 2012; Basis: n = 869 11/12 29. Mai 2012 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25 SHOPPING PARTIES Revival der Avon-Beraterinnen Shopping Parties gelten als neuester Schrei im E-Commerce – und Investoren finden Gefallen an ihnen nicht selten allein die Beraterin das Risiko. Diese musste die Produkte zunächst selber kaufen, bevor sie sie an die Kundin weiterverkaufen konnte. „Das ist bei uns nicht so“, betont Heydenreich. Doch ganz ohne Eigeninvestition geht es auch hier nicht. Der „Stylecoach“, wie die Beraterin nun heißt, muss ein Starterpaket für 199 Euro kaufen und präsentiere die Produkte entweder auf den „Styleparties“ oder in der „persönlichen Online-Boutique“. Ob mann/frau dazu den Online Shop, einen Katalog oder eben einen Produktkoffer nutze, sei jedem selbst überlassen. „Allerdings ist ein Beratungsgespräch deutlich überzeugender, wenn man ein reales Produkt zeigen kann“, räumt Heydenreich ein. Auch die „Stylistinnen“ von Juvalia & You bekommen einen individuellen Online Shop zur Verfügung gestellt, über den auch ihre Provisionen direkt gutgeschrieben werden, erklärt Juvalia-Gründer Magnus Resch. Versand, Rechnungsabwicklung und weitere Leistungen übernimmt das Unternehmen. Die Vorteile: „Die Kunden bekommen schneller ihre Ware, für die Stylistinnen ist das Abrechnungsmodell einfacher“, zählt Resch auf. Der Online Shop erlaube der Stylistin, Produkte zu zeigen, ohne direkten Verkaufsdruck auszuüben: „Du musst nicht jetzt kaufen. Du kannst „Zehn Frauen um einen Tisch jederzeit in den Online Shop gehen.“ voll Schmuck entfachen eine Branchenkollege Heysehr emotionale Diskussion.“ denreich ergänzt: „Beide Verkaufskanäle – Style GERALD HEYDENREICH Party und Online Shop – Gründer Pippa & Jean kontrolliert der Stylecoach und entscheidet, vorwiegend weibliche Zielgruppe, erklärt wo welche Produkte gezeigt werden.“ Die Pippa & Jean-Gründer Gerald Heydenreich: Kundin registriert sich und wird nach einem „Stellen Sie sich mal zehn Frauen um einen kurzen Stylecheck einer Beraterin zugeTisch voll Schmuck vor. Es entsteht eine ordnet. Heydenreich: „Wir geben jeden emotionale Diskussion: Es gibt nur Be- Kontakt immer an einen Stylecoach weiter, weil es uns um die persönliche Beziegeisterung oder Ablehnung.“ hung und Betreuung des Kunden geht. Bei Verkaufsdruck herausnehmen uns selber kann man nicht kaufen.“ EntIn der Verknüpfung von Party und Web- sprechend versteht sich das Start-up auch shop soll der wesentliche Vorteil gegen- nicht als Händler, sondern als „Produktüber den üblichen Verkaufsshows im hei- unternehmen“. Und da stecke viel mehr mischen Wohnzimmer liegen. Bisher trug dahinter, erklärt Heydenreich, der auch schon die Shopping Community Buy Vip Frauen und aus der Taufe gehoben hatte. „Als ProduktSchmuck: Ein unternehmen entwickeln wir mit eigenen hoch emotionales Designern eigene Produkte, haben ein Geschäftsfeld Vertriebssystem, das zum einen auf OfflineParty-Verkauf beruht, und bauen zudem eine komplexe E-Commerce-Struktur auf. Das heißt, wir machen drei Dinge gleichzeitig, was deutlich seikomplizierter ist als sei nerzeit das Buy-Vipeit mit Sequoia Anfang vergangenen Jahres einer der prominentesten USWagniskapitalisten mit Stella & Dot in den Markt für Home Shopping Parties eingestiegen ist, boomt die Kombination aus Party Selling und E-Commerce. Obwohl Avon-Beraterinnen in den USA heute rund 75 Prozent weniger operativen Gewinn pro Person als noch vor zehn Jahren erzielen, sehen Investoren in dem Markt offenbar eine lukrative Zukunft. Unverständlich ist das nicht, erzielt doch der Direktvertrieb laut Branchenverband BDD Kundenzufriedenheitsquoten, von denen Webshops und stationärer Handel nur träumen können. Mehr als 99 Prozent der Käufer hätten nichts bei ihren Bestellungen beanstandet, nur etwa jeder 190. Vertrag wurde widerrufen, so das Fazit für 2011. BDD-Geschäftsführer Jochen Clausnitzer führt das vor allem auf die umfassende Beratung des Kunden zurück. Entsprechend versuchen diverse Startups nun, Best of E-Commerce mit den Vorteilen des persönlichen Gesprächs zu paaren. Jüngste Beispiele: Juvalia & You sowie Pippa & Jean. Nicht zufällig treten beide im Bereich Schmuck an, einem „hoch emotionalen“ Produkt, das wie geschaffen ist für Shopping Parties und ihre merce-Konzepte ein, könne das das Kundenerlebnis „durchaus beflügeln“. Chancen sieht er außer für emotionale auch für sehr erklärungsbedürftige Produkte wie den hauseigenen Thermomix. Der Vorwerk-Mercedes unter den Küchenmaschinen wird nahezu ausschließlich über das Party-System vertrieben – mit zweistelligen Wachstumsraten, betont das Unternehmen. Denn der Bedarf an „qualifizierter Beratung“ sei vor allem bei sehr teuren Produkten „unverändert hoch“. Ob das Web eher Kontakt- als Vertriebskanal ist, hängt vom Produkt ab. Während sich Zubehör für Kobold-Staubsauger gut online verkauft, ist es schwieriger, den Thermomix auch künftig nicht über einen Online Shop, Media Jetzt klingelt sie wieder an der Tür: Die traditionelle Avon-Bera- Markt oder Social Media zu verkaufen, ist sich terin soll durch das Web neue Umsatzhöhenflüge ermöglichen Meurer sicher: „Man Konzept.“ Nur daraus zu schlussfolgern, kann sich bei SEM und SEO zu Tode verdass der E-Commerce vor einer neuen ausgaben, erzielt aber trotzdem keine Partywelle stehe, greife deshalb zu kurz. Konversion im Shop, weil die Vorteile des „Wir sind überzeugt, dass man die Vorteile Produkts nur in der Vorführung erlebbar des klassischen Handels, nämlich eine sind.“ Einen Fehler will der Direktverpersönliche Kundenbetreuung, und die triebs-Pionier auf jeden Fall nicht machen: Kraft der Kleinunternehmerinnen mit „Auf Kundenseite findet ein Generationsdenen des E-Commerce verbinden kann“, wechsel statt. Deren Kanäle nicht zu bedienen, heißt, die Chance zu verpassen, so sein Resümee. „Die zwischenmenschliche Komponente macht diese Konzepte so attraktiv“, schätzt auch E-Commerce-Experte Jochen Krisch. Es sei eben ein Unterschied, ob man anonym und einsam shoppe oder mit einem Verkäufer interagiere. „Händler, die diese zwischenmenschliche Komponente für sich nutzen und Bindungen zu den Käufern aufbauen können, haben mittelfristig einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.“ Von dieser Perspektive ist auch Vorwerk Ventures, Venture-Capital- Pippa & Jean bietet jedem „Stylecoach“ einen eigenen Webshop, Gesellschaft der Vor- der den Verkaufsdruck aus der Live-Veranstaltung nehmen soll werk-Gruppe, überzeugt und nur wenige Tage nach dem offiziellen mit künftigen Käufergenerationen in KonLaunch bei Pippa & Jean eingestiegen. takt zu treten“, sagt Meurer. Die DirektverDirk Meurer, Geschäftsführer von Vor- triebskompetenz wird nach Einschätzung werk Ventures, erklärt, was für ihn den von Jochen Krisch umso wichtiger je mehr Reiz des Konzepts ausmacht: „Über An- Läden/Filialen geschlossen werden könsätze wie den von Pippa & Jean lassen sich nen. Entscheidend sei in Zukunft, „wer verschiedene Verkaufskanäle konfliktfrei den besten Kundenkontakt hat und am ■ harmonisieren.“ Beziehe man die persönli- kundennächsten verkaufen kann“. che und beratende Komponente in E-ComCHRISTINA ROSE Foto: Avon S 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 29. Mai 2012 11/12 WARENKORBERHÖHUNG Immer rein damit, bitte! Nach Traffic- und Konversionsratenoptimierung beginnen Händler jetzt damit, an der Warenkorbhöhe zu schrauben I m E-Commerce gibt es eine einfache Formel: Traffic mal Conversion Rate mal Warenkorbhöhe ist gleich Umsatz. In den vergangenen Jahren kümmerten sich Shop-Betreiber vornehmlich um die Optimierung von Traffic und Konversionsrate. Die Bemühungen in den kommenden Jahren, so sind sich Branchenkenner sicher, werden auf die Steigerung der Warenkorbhöhe abzielen. Als Meister dieser Disziplin gilt bislang Amazon. Die Produkt-Bundles, die der Online-Warenhausriese beispielsweise am Ende einer Produktdetailseite anbietet, sind preislich oft nicht geringer als die Summe der Einzelpreise. Dennoch kaufen die Kunden spontan mehr, als sie ursprünglich wollten. Usability-Forscher Thorsten Wilhelm kennt zumindest teilweise den Grund für dieses irrationale Verhalten: „Nachdem Nutzer ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben, stellt sich ein Hochgefühl ein. Sie legen ihre kritische Grundhaltung teilweise ab und haben eine rosarote Brille auf.“ Die Warenkorbwertoptimierung sollte freilich unterschieden werden von der reinen Umsatzmaximierung, die mehrere Stolperfallen birgt: ■ steigende Retourenquoten ■ steigende Zahlungsausfälle ■ überproportional steigende HandlingKosten korbwert, Konversionsrate oder Traffic“, glaubt auch Florian Schneider von der Mainzer Agentur Netz98. „Entscheidend ist doch, wie die Rädchen zusammenwirken.“ Der eindimensionale Blick auf die Steigerung der Umsätze oder Conversion Rates kann zum Beispiel völlig unerwartet mit höheren Zahlungsausfällen einhergehen. Es gibt verschiedene Methoden, wie sich die durchschnittliche Warenkorbhöhe steigern lässt. Wir stellen Ihnen einige vor und weisen gleichzeitig auf die Probleme hin. Cross-Selling/Upselling Dass ausgerechnet der Mode-Shootingstar Zalando als Beispiel dafür steht, wie man Cross-Selling nicht macht, zeigt ein Usability-Test von Web Arts. Potenziellen Käufern werden in einer Fußleiste auf der Produktdetailseite stets gleiche oder sehr ähnliche Artikel angeboten. Im Eyetracking zeigte sich, dass diese Angebote kaum Aufmerksamkeit binden. Beim Konkurrenten Mirapodo wurde das Cross-Selling von den Nutzern zwar registriert, aber nicht als optimal empfunden. Acht Probanden „Der häufigste Fehler ist eine gaben an, dass sie weiterführende Produkte besEinzelbetrachtung von Warenser finden würden als erkorbwert, CR oder Traffic.“ neut Schuhe angeboten zu bekommen. Das freiFLORIAN SCHNEIDER lich muss jeder Shop im Creative Director Netz 98 Vergleichstest erproben. Davon abgesehen birgt Insbesondere Letzteres scheint schnell Cross- und Upselling die Gefahr, dass das zum Problem zu werden, sofern die Ge- Alternativangebot so verführerisch wirkt, samtstrategie nicht stimmt. „Wenn die hö- dass die Kunden in die Recherchephase heren Warenkörbe vor allem über sehr zurückgeworfen werden und zunächst gar niedrigpreisige Ergänzungs- oder Zube- nicht kaufen. Experten raten daher dazu, hörartikel erzielt werden, können deren Cross-Selling-Angebote besser auf der BeAbwicklungskosten aus einer Ertragssicht stellbestätigungsseite zu platzieren. Das den Nutzen der höheren Baskets mehr als Musikhaus Thomann operiert genauso wieder auffressen“, meint Philipp Winkl- und hält dem Kunden nach der Bestellbehofer, Abteilungsleiter Shopmanagement stätigung ein Zeitfenster von drei Minuten beim Baur Versand. „Der häufigste Fehler für die Bestellung passenden Zubehörs ofist eine Einzelbetrachtung von Waren- fen – mit Erfolg. Polo streut neutrale Gutscheine in die Empfehlungen ein, um alle Nutzerinteressen abzudecken Mindestbestellwert Foto: Fotolia / Bluedarkat Immer rein damit: Web-Händler tun viel dafür, dass Kunden für mehr Geld einkaufen Recommendations Eine Sonderstellung bei der UpsellingVerkaufsstrategie nehmen Empfehlungssysteme ein. Auch wenn diese den Vorteil bieten, dass sie vollautomatisch aus den Klicks und Conversions lernen, so fehlt hier doch meist die Bereinigung der Daten um Retourenquoten und Zahlungsausfälle. Baur-Shopmanager Philipp Winklhofer ist dennoch der Auffassung, dass „handgestrickte“ Empfehlungen nicht unbedingt besser funktionieren: „Wir haben vor Kurzem diese Recos gegen redaktionelle Empfehlungen getestet, zwar waren die Warenkörbe bei diesen redaktionellen Empfehlungen geringfügig höher, aber unterm Strich haben die Recos mehr Umsatz geliefert.“ Event-Anbieter My Days verglich eine selbst programmierte Lösung, die Promotions an die Spitze der internen Suchergebnisse steuerte, mit dem Suchsystem von Fact Finder. Das Ergebnis: Sessions mit Fact Finder erbrachten in vier Prozent der Fälle mehr Warenwert und außerdem 33 Prozent mehr Umsatz. Zalando-Warenkorb im Test von Web Arts: Kaum Aufmerksamkeit auf den Cross-Selling-Angeboten Besonders beliebt ist vor allem bei Gutscheinangeboten die Koppelung an einen bestimmten Warenwert. Der kann freilich auch Bestellungen verhindern. So operiert der Online Shop von Obi im Zuge einer groß angelegten Gutscheinaktion mit Krombacher mit einem 20-Prozent-Gutschein, der aber erst ab einem Warenkorb von 50 Euro greift. Das unerwünschte Resultat: Findet der Kunde kein passendes Produkt, um die Hürde zu überspringen, ist ein Rückfall in die Recherchephase programmiert. Branchenprimus Amazon hat das erkannt und hilft Nutzern, möglichst einfach über die 25-Dollar-Hürde für kostenlosen Versand zu kommen, indem sie auch einzelne Tafeln Schokolade kaufen dürfen. Kundenbindung Viele Käufer lassen sich zu Mehrkäufen verführen, wenn sie Bonuspunkte sammeln können. Frank Levita, Geschäftsführer des Lifestyle-Shops Design3000, berichtete nach einer umfassenden Implementierung von Payback im Newsletter, auf Produktseiten und im Warenkorb von spürbaren Auswirkungen auf das Bestellverhalten: „In der Summe aller Maßnahmen ist die Warenkorbgröße bei PaybackKunden um 21 Prozent größer und die Wiederbestellquote ist sogar mehr als doppelt so hoch“, so seine Erfahrung. Insgesamt ist rund ein Viertel der Design3000Kunden Punktesammler bei Payback. Fazit Fokussieren Sie sich nicht einseitig auf die Conversion Rate, versuchen Sie auch die Qualität der Conversion zu steigern. Den möglichen höheren Warenkörben stehen aber immer mögliche höhere Retouren, Zahlungsausfälle und eventuell sogar sinkende Conversions entgegen. Behalten Sie also stets das Gesamtsystem im Blick. ■ FRANK PUSCHER Design3000 implementierte im gesamten Shop das Bonusprogramm Payback und steigerte dadurch die Höhe der Warenkörbe 11/12 E-COMMERCE 29. Mai 2012 Internet World BUSINESS Risiko Privathandy Firmengeheimnisse auf privaten Geräten von Mitarbeitern können zum Problem werden K aum ein IT-Trend wird unter Juristen aktuell so heiß diskutiert wie „Bring Your Own Device“ (BYOD). Während noch vor Jahren die unternehmenseigenen Kommunikationseinrichtungen im Vergleich zu den privaten Endgeräten deutlich leistungsstärker waren, ziehen es einige Mitarbeiter nun vor, auf ihrem privaten Tablet zu arbeiten oder über das persönliche Smartphone dienstliche Gespräche zu führen. Viele Unternehmen möchten im Zuge des Fachkräftemangels das eigene Unternehmen gerade mit solchen Möglichkeiten für junge Mitarbeiter attraktiver machen. Dabei bestehen für die Unternehmen erhebliche rechtliche Risiken, wenn BYOD ohne feste Regeln stattfindet oder nur geduldet wird. ters von dessen Freunden benutzt wird. Zwar können auch dienstliche Endgeräte von Dritten genutzt werden oder auch verloren gehen, doch ist das Risiko eines Datenverlustes bei privaten Geräten deutlich größer, weil diese nicht zentral administriert werden können. Für dienstliche Endgeräte kann im Falle des Verlustes eine automatische Remote-Datenlöschung initiiert werden. Geraten sensible InforFirmengeheimnisse in Gefahr mationen in falsche Hände, Schon jetzt leiten viele Mitarbeiter kann das Unternehmen im dienstliche E-Mails mit sensiblen Unter- Rahmen einer Verschwiegennehmensinformationen auf ihre private heitsvereinbarung mit einem GeschäftsE-Mail-Adresse weiter oder speichern partner auf Vertragsstrafen haften, die Daten in ihrem privaten Cloud-Speicher, häufig bei 20.000 Euro und höher liegen. Außerdem drohen empfindliche Schadensersatzansprüche. Die unkontrollierte DulChristian Welkenbach, dung der Datenverarbeitung auf privaten Einrichtungen Rechtsanwalt und Fachanwalt führt schnell zu grober Fahrfür IT-Recht bei der Kanzlei lässigkeit, sodass auch eine Res Media in Mainz Versicherung nicht vollstän■ www.res-media.net dig einspringen wird. Hinzu kommt, dass die Nutzung privater Endgeräte für den um diese unterwegs zur Verfügung zu dienstlichen Einsatz auch datenschutzhaben. Bevor das dienstliche Notebook rechtliche und urheberrechtliche Konsehochgefahren wird, werden E-Mails quenzen haben kann, da Firmenanwenschnell mit dem privaten Tablet beantwor- dungen nur auf unternehmenseigener tet. Mitunter werden dienstliche E-Mails Hardware betrieben werden dürfen und und Kontakte sogar ohne Wissen des die Weitergabe personenbezogener DaUnternehmens mit privaten Smart- ten an private Endgeräte in datenschutzphones synchronisiert. So kann es dazu rechtlicher Hinsicht eine Datenverarbeikommen, dass sensible Geschäftsge- tung durch Dritte darstellen kann. Wenn BYOD umgesetzt werden soll, heimnisse das Unternehmen verlassen, wenn das private Endgerät des Mitarbei- so müssen umfangreiche Vorkehrungen Oh, wie süß? Falls private Geräte unkontrolliert für geschäftliche Zwecke eingesetzt werden, drohen Haftungsrisiken getroffen werden, um die Risiken einzudämmen. Im Rahmen einer „BYOD Policy“, die entweder im Arbeitsvertrag oder per Betriebsvereinbarung umgesetzt werden kann, muss konkret geregelt werden, in welchem Umfang Mitarbeiter ihre privaten Geräte nutzen dürfen und welche Konsequenzen bei einem Verstoß drohen. Außerdem müssten technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, um eine Vermischung privater und dienstlicher Daten zu vermeiden, etwa durch Verschlüsselung der dienstlichen Daten oder durch bloßen Remote-Zugriff auf die Arbeitsplatz-PCs über VPN. Für Smartphones wird derzeit an Lösungen gearbeitet, bei denen zwischen der privaten und der dienstlichen Umgebung umgeschaltet werden kann: ein Schritt in die ■ richtige Richtung. RA CHRISTIAN WELKENBACH Darauf müssen Sie achten: ■ Wenn durch den unbedachten Einsatz privater Geräte vertrauliche Daten in falsche Hände geraten, drohen hohe Vertragsstrafen. ■ Der Einsatz von privaten Geräten sollte im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. ■ Ein Remote-Zugriff auf den Firmen-PC via VPN ist sicherer als kopierte Daten. 27 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de BGH: Verkauf von Plagiaten auf eBay kann teuer werden Internet-Händler, die über die OnlineHandelsplattform eBay hochwertige Artikel anbieten, sollten sich in Zukunft sehr genau versichern, dass sie Originale und keine Plagiate verkaufen. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 28.03.2012 können Verkäufern von Plagiaten hohe Schadensersatzforderungen drohen (Az.: VIII ZR 244/10). Eine eBay-Händlerin hatte ein Handy der Marke „Vertu“ zum Startpreis von einem Euro angeboten. Der Käufer erhielt den Zuschlag für 782 Euro, verweigerte aber die Annahme des Handys mit der Erklärung, es handle sich um ein Plagiat. Da ein Original-Handy von Vertu nach Angaben des Klägers einen Wert von 24.000 Euro hat, verlangte er von der Verkäuferin Schadensersatz über 23.218 Euro. Der BGH verwies die Sache jetzt jedoch zur erneuten Entscheidung an das zuständige Oberlandesgericht Saarbrücken zurück. Ob der Käufer das Angebot so verstehen konnte, dass es sich um ein Original-Handy von Vertu handelte, komme entscheidende Bedeutung zu, so die Karlsruher Richter. Über den Anspruch des Käufers auf den geforderten Schadensersatz wurde indes noch nicht entschieden. Online-Händler sollten sich bestmöglich vergewissern, dass ihre Waren Originale sind. Unabhängig davon, dass der Verkauf von Fälschungen nicht nur bei eBay verboten ist, können hohe Schadensersatzansprüche die Folge sein. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht BEWERTUNGSPORTALE SOCIAL COMMUNITYS FERNSABSATZRECHT IRREFÜHRENDE WERBUNG Wort des Autors nicht genug Strafe für Amok-Drohung Kündigung bei Telefon-Deals Was ist eine Flatrate? Das Landgericht Nürnberg hat im Rahmen einer einstweiligen Verfügung den Betreiber eines Ärztebewertungsportal dazu verurteilt, einen negativen Kommentar über einen Zahnarzt zu entfernen (Az.: 11 O 2608/12). Der kritisierte Mediziner hatte beim Portalbetreiber eine Löschung verlangt und argumentiert, er habe die genannte Behandlung in der fraglichen Zeit gar nicht durchgeführt. Der Portalbetreiber hatte sich daraufhin mit dem Urheber des kritischen Kommentars in Verbindung gesetzt und sich von ihm die Richtigkeit seiner Aussagen bestätigen lassen. Dem Gericht genügte das nicht, der Betreiber hätte vom Autor schriftliche Belege für ■ die Behandlung fordern müssen. fk Das Amtsgericht Aachen hat einen Gymnasiasten der 8. Klasse zu 20 Stunden Sozialarbeit verurteilt, weil er auf Facebook einen Amoklauf angekündigt und damit seine Mitschüler verstört haben soll (Az.: 556 Ds-1 Js 11/12-48/12). Der Schüler war in der Vergangenheit wiederholt Mobbing-Attacken ausgesetzt gewesen und erhielt plötzlich zahlreiche Freundschaftsanfragen auf Facebook, die ihn aber nur provozieren sollten. Daraufhin schrieb er: „Leute die ich so gar nicht leiden kann, haben fb (Facebook), wenn die mir fa (Freundschaftsanfragen) schicken, lauf ich Amok.“ Ob das tatsächlich ernst zu nehmen war, bleibt offen – der Anwalt des Schülers ■ will in Berufung gehen. fk Das Oberlandesgericht Koblenz hat in einem Urteil das Sonderkündigungsrecht des Kunden bei telefonisch abgeschlossenen Verträgen gestärkt (Az.: 9 U 1166/11). Im vorliegenden Fall hatte eine Kundin fristgerecht ihren 10.000erDSL-Vertrag bei 1&1 gekündigt. Ein 1&1-Mitarbeiter rief die Frau daraufhin an und offerierte ihr einen 16.000er-Vertrag, den die Frau zunächst auch akzeptierte. Später überlegte sie es sich anders und wollte kündigen. 1&1 lehnte die Kündigung mit dem Argument ab, es handle sich nur um eine Vertragsänderung. Das Gericht sah dies anders: Wenn sich wichtige Vertragsbestandteile ändern, dann habe der Kunde ■ auch hier ein Sonderkündigungsrecht. fk Zunehmend ins Visier der Rechtsprechung geraten Werbeangebote für Internet-Zugangsverträge mit Haken im Kleingedruckten. Die Anbieter werben damit, dass der Kunde unbegrenzt viel Datenvolumen zur Verfügung habe – aber bei Erreichen einer bestimmten Schwelle drosseln sie die Bandbreite so weit, dass der Anschluss kaum noch seinen Zweck erfüllt. Aktuell hat das Landgericht Hannover einem Internet-Anbieter untersagt, mit dem Claim „Keine Volumenbegrenzung“ zu werben, wenn nach einer bestimmten Grenze gedrosselt werde (Az.: 24 O 4/12). Ähnlich lautende Landgericht-Urteile sind aus Hamburg (Az.: 312 O 83/12) und ■ Bonn (Az.: 1 O 448/10) bekannt. fk 28 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Fünf Regeln für die mobile Optimierung Ihrer Newsletter Egal wo – das Smartphone hat sich als ständiger Wegbegleiter etabliert, auch zum Lesen von E-Mails. Die Herausforderung für E-Mail-Marketer: kleinere Displays, geringere Auflösungen und Touchscreen-Bedienung sowie das Fehlen von Standards. Die Lösung: Mobile Responsive Design. Media Queries sind unverzichtbar Für eine Unterscheidung nach Endgeräten oder Clients setzen Media Queries auf die Bildschirmbreite. Einfach, aber wirkungsvoll: Endgeräte mit einer Bildschirmbreite über einem festgelegten Wert zeigen eine Version A der E-Mail und die Geräte mit einer definierten maximalen Bildschirmbreite die Version B. Auf skalierbares Layout achten Um die Flexibilität bei Newslettern auf mobilen Endgeräten zu gewährleisten, sollten Inhalte so strukturiert werden, dass sie sich den entsprechenden Bildschirmen anpassen. Dafür sorgt das Responsive Design des Layouts, das Inhaltsbereiche ausblenden oder Umbrüche an alle gängigen E-MailClients anpassen kann. Bei Bedarf Fluid Images einsetzen In Abgrenzung zum skalierbaren Layout arbeiten Fluid Images mit flexiblen Bildgrößen, die sich dem verfügbaren Rahmen anpassen. Das ist vor allem für bildlastige Mailings relevant, bei denen die Skalierbarkeit der Layout-Elemente eingeschränkt ist. Mobile Usability schaffen Auf Smartphone und Co. ersetzt der Finger den Mauszeiger. Das erfordert eine mobile Benutzerführung mit der Devise: Bedürfnisse wecken, Service bieten und Kanäle verknüpfen. Per „Direct Service“-Funktionen in HTML-Newslettern kann beispielsweise eine direkte Durchwahlnummer per CallButton eingebunden werden. Video-Integration berücksichtigen Multimedialer Content steigert Klickraten und generiert Aufmerksamkeit. Der Einsatz von im Newsletter eingebetteten Videos wird dank HTML5-Weiterentwicklung auf mobilen Geräten wie iPhone, iPad und einigen Android-Geräten erleichtert. Alternativ können Sie statische Bilder mit Playbutton und Link aufs Video einbinden. Anzeige 11/12 Amazon wirbt um SAP Techniktipp Hans J. Even Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH, Düsseldorf ■ www.twt.de 29. Mai 2012 Auf dem Cloud-Hosting-Service des Online-Händlers läuft bald mehr Unternehmens-Software S chon seit einem guten Jahr angelt Amazon Webservices (AWS) nach einem ganz dicken Fisch: SAP, weltgrößter Hersteller für Unternehmens-Software. Die lange Werbephase scheint sich auszuzahlen: Der ERPBolide setzt zunehmend mehr Vertrauen in die Cloud-Hosting-Tochter von Amazon. So hat SAP kürzlich seine Produkte für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Business-all-in-One, die SAP Rapid Deployment Solutions sowie die Business-Intelligence-Lösungen Hochzeit in den Wolken: SAP bindet sich und aus dem Business-Objects-Port-folio für seine Produkte enger an Amazon Webservices den Betrieb auf Amazon Web Services und an das Unternehmenswachstum anzertifiziert. SAP-Produkte laufen bereits seit einem zupassen.“ Noch vor einem Jahr hatte Jahr auf den Amazon-Servern – mit Er- AWS oft mit Serverausfällen zu kämpfen, heute lobt Großkunde SAP die folg: „Unsere Kunden berichhohe Skalierbarkeit und Verten von positiven Erfahrungen, lässlichkeit des Dienstes. die sie mit dem Betrieb ihrer Daher soll der SAP-Dienst SAP-Lösungen über AWS geSafaria, mit dem Unternehmen sammelt haben“, ließ Kevin ihre Mobilgeräte-Flotten steuIchhpurani, Senior Vice Presiern können, nun über AWS dent Ecosystem und Channels laufen. Und schließlich werde bei SAP, verlauten. „Die Verauch über die Integration der fügbarkeit über AWS bietet die SAP-eigenen DatenbanktechFlexibilität, SAP-Lösungen sowie SAP-Analyseanwendun- Erfolgreicher Angler: nologie Hana nachgedacht, so AWS-Manager Terry Wise. gen schnell zu implementieren AWS-Manager Wise Unsichere Wolke Fraunhofer-Institut kritisiert Cloud-Speicherdienste C loud-Speicherdienste wie Dropbox und Cloud Me werden bei Privatleuten und Unternehmensanwendern immer beliebter. Doch wirklich sicher sind die in der Wolke abgelegten Bilder, Dokumente und mitunter auch Firmendaten nicht, kritisiert das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in einer aktuellen Untersuchung. Dabei wurden die Sicherheitsstandards von etablierten Cloud-Storage-Diensten unter die Lupe genommen – mit wenig vertrauenerweckenden Ergebnissen. „Keiner der getesteten Anbieter konnte die Sicherheitsanforderungen vollständig erfüllen, teilweise fehlte eine ordentliche Verschlüsselung“, bemängelt Institutsleiter Michael Waidner. Die meisten Dienste verschlüsselten Daten beispielsweise erst, wenn sie in der Cloud sind, während des Hochladens sei- en sie ungeschützt. Andere, darunter der schwedische Dienst Cloud Me, verzichten komplett auf eine Verschlüsselung. Cloud-Services werden wichtiger Die enge Bindung, die SAP damit mit Amazon Webservices eingeht, gleicht einem B2B-Ritterschlag für den bis dato eher auf Privatkunden ausgerichteten Cloud-Hosting-Anbieter – und zeigt, dass Amazon daran arbeitet, den bisher als vernachlässigbar angesehenen Anteil von AWS am Umsatz des Gesamtunternehmens in Zukunft zu steigern. Noch läuft AWS im Amazon-Geschäftsbericht unter dem Eintrag „Sonstiges“, der bisher nur rund drei Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Doch nach den hohen Investitionen und sinkenden Gewinnen des letzten Geschäftsjahres braucht Amazon einen Geschäftszweig, der schnell Geld abwirft – und das traut man dem Cloud-Bereich offenbar zu. „Das ist ein sehr schnell wachsendes Geschäft“, so Wise. „Die Zahl der in den Rechenzentren von AWS gespeicherten Datenobjekte ist von 762 Milliarden zum Jahreswechsel auf nunmehr 905 Milliarden gestiegen.“ Das Interesse an Amazon-Servern, auf denen SAP-Produkte installiert werden können, sei groß. Deutsche Referenzkunden nennt AWS bisher ■ aber noch nicht. il „Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen Security und Usability“, verteidigt Mathias Ericsson, CEO von Cloud Me, seinen Dienst. „Unsere User schätzen die einfache Bedienung unseres Angebots – dafür muss ihnen bewusst sein, dass Daten in der Cloud ähnlich sicher oder unsicher verwahrt sind wie in ■ einer E-Mail.“ il Sicherheit von beliebten Cloud-Speicherdiensten Registrierung Datentransport Verschlüsselung TeilenFunktion Deduplizierung – Cloud Me – Crash Plan Dropbox – Mozy – Team Drive Ubuntu One Wuala Legende: sehr gut, gut, einige Schwächen, © INTERNET WORLD Business 11/12 schlecht, sehr schlecht, – nicht verfügbar Quelle: „On the security of cloud storage services“, Fraunhofer SIT 2012 STRATO EZ PUBLISH CUPOCO Serverkonditionen verbessert Analyse inklusive Gutscheindatenbank integrieren Der Hosting-Anbieter Strato hat seine Konditionen für Geschäftskunden überarbeitet. Über das neue B2B-Portal www.strato-pro.de steht künftig ein neues Serververtragsmodell ohne Mindestlaufzeit und ohne Einrichtungsgebühren bereit. Zudem wurden die Preise für verschiedene Root und Managed Server gesenkt. il Software-Hersteller eZ Systems hat sein OpenSource Content Management System eZ Publish überarbeitet. In Version 4.7 ist das AnalyseTool eZ Odoscope vollständig in das Backend integriert. Außerdem setzt das CMS jetzt auf Responsive Web-Design zur Erstellung mobiler Websites. Auch Geolocation ist nun möglich. il Die Deal-Plattform Cupoco hat eine Android- und eine iOS-App für lokale Deals gestartet, welche Business-Kunden im eigenen Look & Feel in ihre Website integrieren können. Mit der White-LabelLösung erhalten Partner-Websites Zugriff auf die Gutscheindatenbank des Portals und können durch die Integration Provisionen generieren. il 11/12 TOOLS & TECHNIK 29. Mai 2012 Multichannel aus der Cloud D ie E-Commerce-Plattform Demandware will ihren Händlern den Einstieg in den Multichannel mit einem neuen Produkt ermöglichen. Mit der Lösung sollen Retailer ihr Geschäft auf PoS-Kassensysteme, Informationsterminals sowie Internet-fähige Geräte wie Smartphones und Tablets ausdehnen können. Rundes Rahmenpaket Die bekannte Cloud-basierte E-CommercePlattform von Demandware wird dafür um Multichannel Accelerators für die Bündelung und Synchronisierung der Verkaufsfunktionen der verschiedenen Kanäle sowie um thematisch passende Technologien und Apps aus dem Partnernetzwerk „Link“ erweitert. Eine mobile Referenzanwendung mit PoS-Finder-Funktion erleichtert den Einstieg in den mobilen Vertrieb, mit einem speziellen Tool kann die MultichannelStrategie entworfen und Risiken können abgeschätzt werden. Auch Trainingsangebote, Implementierung und Support gehören zu dem Multichannel-Angebot. Mit dem neuen Komplettangebot will Demandware seinen Multichannel-Kunden wie Crocs, Columbia Sportswear oder Deckers Outdoor entgegenkommen. Die Multichannel-Lösung wurde in Zusammenarbeit mit großen Einzelhandelskun■ den entwickelt. il Internet World BUSINESS Rechnungskauf nach Maß Die Universum Group erarbeitet individuelle Bonitätsstrategien U nter der Bezeichnung „Flexipay“ bietet die Universum Group Händlern einen abgesicherten Kauf auf Rechnung und per Lastschrift an. Wählt der Shopper eine der beiden Zahlarten, überprüft der Dienstleister online die Bonität des Kunden, gibt die Zahlung bei guter Bonität frei und übernimmt das Ausfallrisiko. Zahlt der Kunde nicht innerhalb der vereinbarten Frist, so erstattet die Universum Group den Ausfall. Dafür entwickeln die Frankfurter gemeinsam mit dem Händler eine Limit- und Bonitätsstrategie, die individuell an seine Warengruppe und Kundschaft angepasst ist. Die Akzeptanzquoten fallen dementsprechend unterschiedlich aus: Sie können bei über 90 Prozent, im Einzelfall aber auch bei nur 58 Prozent liegen. Die Forderung bleibt in jedem Fall beim Händler; er stellt die Rechnung, die Zahlung geht auf seinem Bankkonto ein. Für den Service fällt eine individuell errechnete Prämie auf Basis des tatsächlich getätigten Umsatzes an, Retouren und Stornos werden herausgerechnet. Für die Bonitätsprüfung stützt sich der Dienstleister auf die eigene Auskunftei Producta Datenservice sowie auf die Schufa und SAF/Accumio. „Elementarer Bestandteil unseres Systems ist die langjährige Erfahrung im Risikound Forderungsmanagement des Distanzhandels und der damit verbundenen Prozesse“, so Jürgen Seeger, Geschäftsführer ■ bei der Universum Group. cf 29 SECUPAY Mobile Payment am PoS Gemeinsam mit einer Tochter des Kassenterminal-Herstellers Igenico hat Secupay ein Framework entwickelt, über das mobile Zahlungen auf Basis von NFC und QR-Codes abgewickelt werden können. Auch Lastschrift- und Kreditkartenzahlungen, Coupons und Gutscheine können angenommen werden. Der Service ist vor allem für Auslieferungsdienste geeignet. cf MEDIATEST DIGITAL App-Test-Plattform App-Anbieter können sich nun ein Bild machen, wie ihre App bewertet wird: Unter www.apptesting.de hat Mediatest Digital eine Plattform gelauncht, die täglich neue App-Tests, News aus der Szene und Infografiken bietet. Neben den Features der Apps wird auch der Datenschutz geprüft, etwa welche Daten die App ausliest. cf BUONGIORNO Cashlog kann HTML5 Sicherheit: Auch beim Zahlen per Rechnung und Lastschrift erhält der Händler immer sein Geld Die Mobile-Payment-Lösung Cashlog steht künftig auch für Web Apps auf Basis von HMTL5 zur Verfügung. Mit einem Klick können digitale Güter und Waren im Wert von bis zu 30 Euro über die Rechnung des Netzbetreibers bezahlt werden. Kreditkarten- oder Kontodaten sowie Geheimnummern sind nicht nötig. Das Upgrade erfolgt automatisch. Cashlog ist eine Tochter des Payment-Anbieters Buongiorno. cf IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister AAP Lehrerfachverlage Online-Auftritt und Webshop für Lernmaterialien, Implementierung einer generischen CMS- und ECommerce-Lösung für die Verlagsbranche [DI] Digitale Informationssysteme BASF Mobile Version der Corporate Website Triplesense Bonprix Einbindung der Zahlungsmethode Sofortüberwei- Payment Network sung.de Chemetall Migration von Konzern-Website, Intranet und SAP-Anbindung auf das CMS First Spirit Net Federation / SHE Informationstechnologie Ford Identifizierung der einflussreichsten User mit dem Tool Peerperks Blue Hive Golfino Neugestaltung des Checkout-Prozesses und Einrichtung diverser Schnittstellen Dotsource Hasseröder Website der Pilsmarke mit dem Online-Magazin „Männer Camp“ und einem Corporate-Bereich Hi-Res Hamburg Libero (I) Web-Analyse mit der Software Digital Analytix Comscore Mammut Interaktives Banner Game zum „Biggest Peaks Project“ mit echten Filmsequenzen und Facebook-Anbindung Scholz & Volkmer Musikhochschule Schloss Kapfenburg Relaunch der Website www.fitmitmusik.de Coeno Nionex Einsatz des Video Manager 6 für den „Bertelsmann Online Katalog“ im Bertelsmann-Intranet Moving Image24 Review Konzeption und Umsetzung des Web-TV-Kanals „Review TV – never established“ Parasol Island Springer Beratung bei der Konzeption des Relaunches von Autobild.de Pier2port Thomas Cook Abwicklung der Zahlungen per Kreditkarte Wirecard Uniquedigital Einsatz der Performance-Marketing-Software bei komplexen SEA- und Facebook-Kampagnen Marin Software Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Neukonzeption und Relaunch der CommunityPortale Virtual Identity Zeit Online Umsetzung eines Online-Schachspiels mit Multiplayer-Funktion Kr3m Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Der Spezialist für Suchmaschinenoptimierung Über zehn Jahre Erfahrung, mehr als 2OO Kunden Optimierung, Workshops, Consulting Vom BVDW als seriöser Anbieter zertifiziert Wenn SEO, dann SUMO. SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 30 29. Mai 2012 11/12 STATUSREPORT DE-MAIL Im Streit um die Sicherheit Der Markt für sicheren Mail-Versand ist milliardenschwer – mit der De-Mail soll er erschlossen werden, meinen Bundesregierung, Telekom und United Internet. Die Deutsche Post beharrt auf ihrem Sonderweg – das Ergebnis bleibt offen D Vier Anbieter zertifiziert Nach langem, zähem Ringen mit dem Gesetzgeber soll es dazu jetzt endlich kommen: Das De-Mail-Gesetz ist seit einem Jahr in Kraft, die ersten vier Anbieter haben sich für das sichere Versandverfahren zertifiziert oder sind zumindest gerade da- Foto: Deutsche Telekom er Briefkasten wird allmählich arbeitslos. Noch vor zehn Jahren verschickten deutsche Verbraucher den Geschäftszahlen der Deutschen Post zufolge 25 Prozent mehr Privatkundenbriefe als heute. Die E-Mail läuft dem Papierbrief nach und nach den Rang ab. Dennoch geben die Deutschen immer noch rund 10 Milliarden Euro für Porto aus, schätzt der Internet-Provider 1&1. Das liegt auch daran, dass viele Inhalte zu sensibel sind, um sie der relativ unsicheren Kommunikationsform E-Mail anzuvertrauen. Zudem lassen sich manche Belange nicht per Mail regeln. Rechnungen, Mahnungen, Kündigungen, Verträge, Behördenangelegenheiten, eben alles, was bisher mit einer händischen Unterschrift besiegelt werden muss – all dieses Schriftgut findet weiterhin über Briefumschlag und Briefkasten den Weg zum Empfänger. Mit einer wirklich sicheren, staatlich anerkannten Kommunikationsform ließen sich gute 70 Prozent des noch bestehenden Briefverkehrs künftig digitalisieren, schätzen Experten. Kritische Dokumente wie Rechnungen oder Formulare können Bürger und Unternehmen mit De-Mail rechtssicher elektronisch versenden hezu jeder Privatkunde und jedes Unternehmen über De-Mail kommunizieren wird“, so Frank Wermeyer, Geschäftsverantwortlicher De-Mail bei der Deutschen Telekom. Die Bundesregierung geht davon aus, das bereits kommendes Jahr zwei Prozent der geeigneten Brie„Langfristig wird nahezu jeder fe per De-Mail versendet über De-Mail kommunizieren.“ werden und die Zahl Jahr für Jahr kontinuierlich FRANK WERMEYER ansteigt. United Internet Geschäftsverantwortlicher für De-Mail bei der sieht ähnlich großes PoDeutschen Telekom tenzial: „Rund 900.000 Privatkunden haben eine bei. Erste Angebote für Privatkunden und De-Mail-Adresse reserviert, im GeschäftsGeschäftsanwender werden von 1&1, der kundenbereich verzeichnen wir VoranDeutschen Telekom, Mentana-Claimsoft meldungen im vierstelligen Bereich“, beund wohl bald auch von der Deutschen ziffert Matthias Ehrlich, Geschäftsführer Post auf den Markt gebracht, Voranmel- von United Internet Dialog, das Interesse dungen für De-Mail-Konten werden flei- von Kundenseite. „Mittelfristig wird DeMail ein völlig alltäglicher Kommunikatißig entgegengenommen. Befürworter halten die Zeit für den elek- onskanal zwischen Bürgern, Behörden tronischen Brief damit für gekommen, die und Unternehmen sein – in Dänemark flächendeckende Verbreitung der De-Mail wird der De-Mail entsprechende ,E-Boks‘halten sie nur noch für eine Frage der Zeit. Dienst inzwischen von knapp zwei Drit„Langfristig gehen wir davon aus, dass na- teln der Gesamtbevölkerung genutzt.“ De-Mail-Anbieter Die Erwartungen von United Internet und Deutscher Telekom an die De-Mail sind hoch – schließlich haben die Beiden die letztliche gesetzliche Ausgestaltung des sicheren Mail-Versands maßgeblich mitbestimmt. Zusammen mit dem Gesetzgeber hat man sich auf einen gemeinsamen Nenner, mit dem Mails fälschungssicher ihren eindeutig identifizierbaren Empfänger innerhalb Deutschlands erreichen, geeignet. Die De-Mail geht dabei weit an den Möglichkeiten elektronischer Post vorbei, kritisiert die Deutsche Post. Der LogistikKonzern hat lange mit dem Gesetzgeber um einen einheitlichen und gesetzlich anerkannten Standard für den Versand sicherer E-Mails gerungen – nur um 2010 schließlich genervt auszuscheren und mit dem E-Postbrief einen eigenen Weg zu versuchen. Die gemeinsame Marktmacht von United Internet und der Deutschen Telekom sowie der Druck der Bundesregierung haben die Deutsche Post jetzt da- Marktstart Zielgruppen-Fokus Preis für Standard-De-Mail 1&1 Mail and Media GmbH (mit den Marken 1&1, GMX und Web.de) (www.united-internet.de) 2. Halbjahr 2012 Endkunden, Geschäftskunden für Geschäftskunden: 24 Cent für die ersten 50 De-Mails pro Monat, darüber hinaus etwas teurer Deutsche Post (www.deutschepost.de) bis Ende 2012 ausgewählte Behörden k. A. Mentana-Claimsoft (www.mentana-claimsoft.de/de-mail) März 2012 Unternehmen und Behörden 39 Cent pro De-Mail bis 1 Megabyte, darüber hinaus teurer Telekom Deutschland/T-Systems (http://de-mail.telekom-dienste.de) Großkunden seit März 2012, Privatkunden und Mittelstand ab September 2012 alle Zielgruppen 39 Cent pro De-Mail bis 10 Megabyte, darüber hinaus teurer © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: Angaben der Unternehmen zu gezwungen, in Sachen De-Mail einzulenken: Auf der Cebit gab das Unternehmen bekannt, bis Ende 2012 einen eigenen De-Mail-Service starten zu wollen. Der „Gang nach Canossa“, wie 1&1-Manager Jan Oetjen den Schritt gegenüber der Tageszeitung „Financial Times Deutschland“ bezeichnete, bescherte der Post einigen Spott aus der Branche, bunt gemischt mit Untergangsszenarien: „Es wird zu einer Abkehr von dem Inseldasein kommen müssen“, so Oetjen weiter. „Zwischen E-Mail und De-Mail ist kein Platz.“ „Im Geschäftskundenbereich verzeichnen wir Voranmeldungen im vierstelligen Bereich.“ MATTHIAS EHRLICH Geschäftsführer United Internet Dialog Dennoch ist der Logistiker noch nicht bereit, sich von seinem Sonderweg, für dessen Durchsetzung der Konzern immerhin Investitionen von rund 500 Millionen Euro eingeplant hatte, zu verabschieden. Das Bekenntnis für De-Mail fällt entsprechend verhalten aus (siehe auch Interview). „Mit dem E-Postbrief sind wir viel näher an den Bedürfnissen von Unternehmen und Behörden, die die elektronische Kommunikation umfassend in ihre Geschäftsprozesse integrieren wollen“, sagt Ralph Wiegand, CEO von E-Postbrief. „Unsere DeMail-Lösung wird dagegen nur für eine sehr begrenzte Zielgruppe überhaupt interessant sein – und zwar für öffentliche Einrichtungen, für die ganz bestimmte Verwaltungsvorschriften gelten. Für diese Kunden setzen wir die vorgegebenen 11/12 TOOLS & TECHNIK 29. Mai 2012 Normen bis Ende des Jahres in ein standardisiertes Produkt um.“ Begeisterung hört sich anders an. Den E-Postbrief will die Post keinesfalls für die De-Mail-Standards öffnen. Potenzial der De-Mail Wie lange die Post den Sonderweg durchhalten kann, ist fraglich; schließlich hat der Gesetzgeber die De-Mail zum technischen Standard für E-Government-Abläufe erklärt – mit dem E-Postbrief lassen sich Behördengänge nicht elektronisch erledigen. Dazu kommt der Druck des Markts: Die drei De-Mail-Anbieter 1&1, Deutsche Telekom und Mentana-Claimsoft haben alle Produkte vorgestellt, die preislich deutlich unter dem E-Postbrief liegen – Und die Konkurrenz setzt ganz auf DeMail. „Neben der Do-it-Yourself-Homepage ist DE-Mail eines der strategischen Wachstumsfelder im Geschäftsfeld ,Applikationen‘, in die der United-Internet-Konzern umfänglich investiert“, erklärt Matthias Ehrlich. „Auch im Produktportfolio von United Internet Dialog ist De-Mail eine wesentliche strategische Säule im Bereich Digital Mail Solutions für eine effiziente Kundenkommunikation.“ Angesichts der Kundenbasis von über 30 Millionen aktiven Web.de- und GMX-Mail-Kunden sind die Erwartungen von UI an den neuen Marketingkanal DE-Mail entsprechend hoch. Die angebliche Überlegenheit des Produkts E-Postbrief wischt Ehrlich vom Tisch: Auch die De-Mail biete gerade für den Online-Handel interessante Möglichkeiten wie die eindeutige Identifizierung der Teilnehmer inklusive Alter und verifizierter Postanschrift. Wann einsteigen? Die Akkreditierungsphase der zertifizierten Anbieter läuft seit Frühjahr 2012, und Telekom, 1&1 sowie MentanaClaimsoft melden großes Interesse und überSonderweg E-Postbrief: Die Deutsche Post will ihr selbst entraschend viele Voranmeldungen sowohl auf wickeltes Produkt weiter ausbauen – trotz De-Mail-Angebot Verbraucher- als auch der kostet momentan so viel wie ein Print- auf Unternehmensseite. Ein Anfang für Brief, nämlich 55 Cent. Sicherlich kann der die Akzeptanz des neuen Standards scheint E-Postbrief mehr als „nur“ sichere E-Mails gemacht. Noch wird es aber dauern, bis zustellen – so profitieren Online-Händler sich De-Mail in den Köpfen der Verbraubeispielsweise von einem integrierten Al- cher wirklich durchsetzt; noch haben Untersnachweis schon während des Kaufpro- ternehmen also Zeit mit der Einrichtung zesses und anderen Mehrwertdiensten. Ab einer De-Mail-Adresse. Dafür müssen sie Herbst soll der E-Postbrief um eine inte- zunächst entscheiden, wie tief De-Mail in grierte Bezahlfunktion erweitert werden, die Unternehmenskommunikation eingemit der elektronische Rechnungen direkt bunden werden soll. Für den gelegentliim Postfach per Mausklick bezahlt wer- chen Versand von De-Mails reicht ein Webden können. Dennoch bleibt abzuwarten, mailer, mit dem De-Mails über den Browob der Service ohne den Segen des Gesetz- ser verschickt werden. Mittlere und grögebers weiterhin attraktiv ist – jetzt, wo es ßere Unternehmen können dagegen ein Konkurrenzprodukte gibt. De-Mail-Gateway in die eigene E-Mail-In- Interview „Viele Anwender sind mit dem E-Postbrief besser bedient“ Die Deutsche Post will den E-Postbrief erhalten und zusätzlich De-Mail anbieten. Welche Kunden benötigen welche elektronische Post? Ralph Wiegand: Der E-Postbrief lässt sich – im Gegensatz zur De-Mail – mit Zusatzfunktionen verknüpfen: Mehrwertdienste, Hybrid-Mail, internationale Vernetzung und so weiter. Die gesetzliche De-Mail ist eine Minimallösung, die nur für eine begrenzte Zielgruppe interessant sein wird, etwa öffentliche Einrichtungen, für die ganz bestimmte Verwaltungsvorschriften gelten. Der überwiegende Teil der Verbraucher, Unternehmen und Behörden ist mit dem E-Postbrief weitaus besser bedient. Wie wollen Sie den E-Postbrief weiterentwickeln? Wiegand: Unsere Entwicklungsabteilung wird Marktimpulse und Kundenbe- Ralph Wiegand, CEO E-Postbrief bei der Deutschen Post in Bonn ■ www.epost.de dürfnisse aufnehmen, den E-Postbrief mit neuen Mehrwertleistungen anreichern und die Benutzerfreundlichkeit verbessern. Beispiele sind der OnlineIdentifikationsdienst E-Postident für den Altersnachweis während des Kaufprozesses und eine integrierte Bezahlfunktion, mit der E-Post-Rechnungen per Mausklick bezahlt werden können. Wie sehen Sie die günstigeren Konkurrenzprodukte von Telekom und 1&1? Wiegand: Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Der E-Postbrief ist eben mehr als nur eine Behörden-Mail mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Internet World BUSINESS 31 De-Mail: Sicherheit mit Einschränkungen Befürworter der De-Mail fassen die Vorteile des neuen Formats in einem eingängigen Vergleich zusammen: Eine E-Mail entspricht in Sachen Sicherheit in etwa einer Postkarte, eine De-Mail dagegen einem Brief im verschlossenen Umschlag. Tatsächlich ist der Großteil des normalen E-Mail-Verkehrs unverschlüsselt und damit theoretisch leicht mitzulesen. De-Mails hingegen werden verschlüsselt und ausschließlich an Personen versendet, die ein De-Mail-Konto besitzen – für die Einrichtung eines solchen Kontos ist zudem eine persönliche Identifizierung per Personalausweis oder Reisepass nötig, damit die Identität des Empfängers nachweisbar und fälschungssicher ist. Nutzer können auch eine Sende- oder Empfangsbestätigung anfordern und dadurch ein Einschreiben mit Rückschein ersetzen. Einen Unterschied zwischen herkömmlichem Brief und De-Mail gibt es jedoch: De-Mails werden beim Anbieter kurzfris- frastruktur einbinden. Diese Integrationsleistungen sind ein zusätzliches Geschäftsmodell, mit dem unter anderem MentanaClaimsoft Geld verdienen will. Zudem ist nicht gesagt, dass es bei den vier bisher in der Zertifizierung begriffenen Unternehmen bleibt. Gut möglich, dass ein weiteres Unternehmen in das De-Mail-Thema einsteigt – und den Preiskampf vielleicht nochmals anstachelt. Mittel- und langfristig betrachtet könnte eine sichere E-MailVariante aber für die Geschäftskommunikation unverzichtbar werden – und das tig decodiert, um sie auf Viren und Spam zu überprüfen. Der verschlossene Brief wird also quasi auf der Post geöffnet, um ihn nach verbotenem Material zu durchsuchen. Infografik des Bundes: Die De-Mail als Mittler zwischen Bürger und Behörden nicht nur, weil sich mit der kostengünstigen digitalen Variante gerade in Unternehmen mit großen Briefmengen durchaus eine Menge Geld für Porto, Versandmaterial und Arbeitszeit für Verpackung und Versand sparen lässt. Auch Komfortvorteile wie Medienbruchfreiheit und Geschwindigkeit könnten sich zu einem Differenzierungsmerkmal und Wettbewerbsvorteil entwickeln, meint Matthias Ehrlich. Wohin die Reise der digitalen Post geht, wird sich jedenfalls noch in diesem ■ Jahr entscheiden. il TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 32 29. Mai 2012 11/12 DATENANALYSE Die Vermessung der mobilen Welt Die mobile Internet-Nutzung nimmt rasant zu, doch die Erhebung von Daten rund um Mobile ist komplex A Nutzung mobiler Kommunikationsmöglichkeiten Gerätebesitz und geplante Anschaffung Chat Apps auf dem Smartphone sind die Aufsteiger Knapp ein Viertel der Deutschen besitzt ein Smartphone 39,0 31,7 38,1 31,8 41,1 Juli 2011 April 2012 Angaben in Prozent 34,1 Instant Messaging 58,2 Videotelefonie mobil Geplante Anschaffung Angaben in Prozent 57,9 21,7 12,9 E-Mail mobil Aktueller Besitz 30,1 24,9 Soziale Netzwerke mobil 78,3 Mobile Chat Apps 8,6 11,6 IPTV, Smart-TV 23,8 14,2 „einfaches“ Mobiltelefon 7,2 DesktopComputer 11,3 8,9 Notebook Smartphone 5,0 4,4 TabletComputer „Welche der folgenden Kommunikationsmöglichkeiten nutzen Sie generell beruflich und/oder privat?“ Über 78 Prozent der Deutschen nennen ein Mobiltelefon ihr Eigen – und fünf Prozent verfügen bereits über einen Tablet-Computer © INTERNET WORLD Business 11/12 © INTERNET WORLD Business 11/12 Quelle: BVDW/Yougov, Mai 2012; n = 1.000 deutsche Internet-Nutzer ab 16 Jahren Quelle: Initiative D21, „Mobile Internetnutzung“, Februar 2012; n = 1.005 Interview Stefan Knecht, Strategic Product Innovation Mobile bei der Nurago GmbH, Hannover ■ www.nurago.de Keine globale Währung Foto: Fotolia / drubig -photo lles ist im Online Marketing genau messbar, heißt es gerne: Seitenaufrufe, Ad Impressions und Klicks – um nur einige Beispiele zu nennen. In Zeiten von „Big Data“, dem kräftigen Sammeln aller möglichen Daten rund um die eigenen WebAngebote und deren Nutzer, schwimmen Online-Marketing-Verantwortliche geradezu in Zahlen. Wer der Datenflut bislang schon nicht Herr wurde, der wird nicht begeistert sein, dass jetzt noch komplexere Auswertungen auf ihren Einsatz warten: die Datenerhebung und -analyse der mobilen Web-Nutzung. Stefan Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Sektion Mobile der Agof, erklärt, was die Erfassung mobiler Daten aus Vermarktersicht so kompliziert macht: „Die besonderen Herausforderungen sind die Vielzahl der Endgeräte, der Spezifika der Netzbetreiber, der Browser und prop- Die Zahl der mobilen Geräte mit Online-Zugang wächst mit großer Geschwindigkeit rietären Technologien. Das mobile Interlyse-Unternehmen Etracker herausgefun- für den langen Abstand war die technische net ist hier deutlich differenzierter.“ Um sich ein Bild von der mobilen Nut- den, dass mit Apples iPad kaum mobil ge- Komplexität der Datenerhebung. Neu hinzung ihres Online-Angebots zu machen, surft wird, sondern vor allem von stationä- zugekommen ist nun die Messung von müssen Marketer drei Gerätetypen im ren Internet-Anschlüssen aus. „Für das mobilen Applikationen. Sie erst zu verpiBlick haben: Smartphones, deren Vorläu- Online Marketing ist es essentiell, diesen xeln und dann erneut durch den Freigabefer – die sogenannten „Feature Phones“ Unterschied zu berücksichtigen. So wird Prozess zu senden, benötigte Zeit. Wie differenziert die Agof zwischen sta(Handys mit Internet-Zugang) – sowie eine Kampagne, die zum Beispiel ein Auto bewirbt, eine gute Werbeak- tionärer und mobiler Reichweite? „Als weitere tragbare Geräte mit zeptanz bei Sofa-Surfern fin- mobile Nutzung wird der Abruf (Page ImOnline-Zugang, darunter Tabden. Wirklich mobile Nutzer pression) einer Mobile Enabled Website lets oder mobile Spielekonsoreagieren stärker auf ortsbezo- oder einer App definiert“, erklärt Schumalen. Je weiter die Smartphonegene Angebote“, meint Chris- cher. Eine Mobile Enabled Website wird Verbreitung fortschreitet, desto tian Bennefeld, Geschäftsfüh- anhand von zwei Kriterien definiert: Zum unwichtiger dürften die Feaeinen ist sie unter einer spezifischen Adrer von Etracker. ture Phones werden. Doch die Und auch dass mobile Apps resse erreichbar, zudem werden spezielle Gruppe der tragbaren Geräte berücksichtigt werden müs- Werbeformate nach dem Standard der mit Internet-Anschluss wird sen, ist ein Unterschied zum Mobile Marketing Association ausgelieaufgrund der digitalen VerInternet: Unternehmen müs- fert. Der Zugriff auf Web-Angebote über netzung des Alltags künftig sen nicht nur den Zugriff auf iPads und Tablet PCs wird derzeit noch weiter wachsen. Stefan Schumacher, ihre mobilen Webseiten, son- nicht in der Studie Mobile Facts, sondern Zu diesen unterschiedli- Vorstandsvorsitzender dern auch auf mobile Applika- in den Internet Facts erfasst. chen Gerätetypen kommen Sektion Mobile, Agof Für die Planung mobiler Kampagnen tionen, sofern vorhanden, stanoch variierende Verbindungsarten hinzu. Für die Bereitstellung tistisch erfassen, um ein Gesamtbild der reichen der Ad Planer von Google und die Mobile Facts der Agof aus, so Ingo Höhnvon Inhalten auf den mobilen Geräten mobilen Nutzerschaft zu erhalten. Ein Beispiel dafür, wie komplex die Mes- ke, Online Media Planer bei der Augsburkann durchaus relevant sein, ob die Nutzer eine Website oder einen Shop über WLAN sung der mobilen Internet-Nutzung ist, ist ger Online-Marketing-Agentur Explido. oder über das Mobilfunknetz mit geringe- die Reichweitenstudie „Mobile Facts“ der Er vermisst jedoch das geräteübergreifenren Bandbreiten ansurfen. Gerade beim Agof. Eineinhalb Jahre lagen zwischen der de Tracking der Nutzer: „Die Customer Surfen mit Tablet-PCs spielt die Verbin- Veröffentlichung der ersten und der zwei- Journey über mehrere Geräte kann noch ■ dungsart eine Rolle. So hat das Web-Ana- ten Erhebung im März 2012. Der Grund nicht abgebildet werden.“ is Warum ist die „Vermessung des mobilen Web“ aus Vermarktungssicht komplizierter als das Erheben von Daten im stationären Web? Stefan Knecht: Im stationären Web haben wir es mit relativ wenigen Parametern zu tun. Stark vereinfacht haben wir ein Betriebssystem auf dem Desktop – Windows in verschiedenen Versionen, Mac und Linux können wir außen vor lassen –, vielleicht drei Browser und stabile Bandbreiten. Mobil begegnen uns vier Betriebssysteme – Android, iOS, RIM, Symbian – und neben den StandardBrowsern Dutzende weitere Browser, mit verschiedenen Eigenschaften vor allem bezüglich der Handhabung von Cookies. Auch die Bandbreiten sind sehr unterschiedlich. Werden Cookies auf Smartphones häufiger gelöscht? Wenn ja, welche Auswirkung hat das auf die Messung? Knecht: Einige mobile Browser erlauben Cookies nur per Session, sodass kein persistentes, Cookie-basiertes Tracking möglich ist, oder deren Standardeinstellung Cookies ablehnt. Werden Kampagnen und Werbewirkung per Cookie Tracking gemessen, dann ist das eine Hürde. Sie kritisieren, dass es keine Standards für das Messen des Mobile Web gibt. Bitte erläutern Sie das. Knecht: Ich behaupte nicht, dass es keine Standards gibt – es gibt nur keine im deutschen Markt, geschweige denn eine global akzeptierte Währung. Wie wollen wir in einem Mix aus Apps und Webpages eine durchgängige Session definieren? Was ist eine Page Impression bei einer für mobile Screens reformatierten, aufwendigen Seite? Wie wird Werbung wahrgenommen und welche nachweisbaren Impulse hat sie auf den mobilen User? Wann wird die Branche nicht mehr zwischen mobilem und stationärem Web unterscheiden? Knecht: Sobald man sich auf eine robuste und konvertible Reichweitenund Werbewirkungswährung geeinigt haben wird, die dann nicht mehr künstlich unterscheidet zwischen „mobilem“ und „stationärem“ Web. 11/12 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 29. Mai 2012 ADRESSANBIETER PLZ BILDBEARBEITUNG CONVERSIONOPTIMIERUNG PLZ 7 9 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDVDienstleistern rund um die Adresse. mediadress bietet als unabhängiger Broker EmailMarketing, Co-Sponsoring / -Registrierung aus ausgewählten Zielgruppen in den Segmenten B-to-C und B-to-B und Online- / Mobile-Marketing an. AFFILIATE MARKETING PLZ 1 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Bildbearbeitungs- und Präsentationslösungen für Onlineshops, Webseiten, Kataloge, digitale Magazine und Messepräsentationen. CONTENT PLZ 3 PLZ 1 CONTENT MANAGEMENT e-wolff Consulting GmbH www.e-wolff.de Florian Langer Alemannenstr. 9 71296 Heimsheim Tel.: 07033 / 468710 [email protected] e-wolff Full-Service Online Marketing. 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MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS 36 ARBEITGEBERPORTRÄT ETRACKER GMBH Etracker lockt neue Mitarbeiter mit Spaß an der Arbeit statt mit Titeln und Job Description Fortbildung nach eigener Vorstellung Natürlich sei bei Etracker auch nicht immer alles nur ein „Wunschkonzert“. Dennoch zählen laut Bennefeld Spaß, Engagement und Interesse bei Etracker mehr als Titel und Job Descriptions. Dass die Mitarbeiter diese Bemühungen auch anerkennen, lässt sich an der Fluktuationsrate messen, die nach Angaben des Unternehmenslenkers „sehr niedrig“ ist. Steckbrief ■ Unternehmen: Etracker GmbH ■ Gründung: 2000 ■ Geschäftsführung: Christian Bennefeld und Oliver Krapp ■ Mitarbeiter: 70 ■ Umsatz: k.A. ■ Leistung: Werkzeuge zur Optimierung von Webseiten sowie Online-MarketingMaßnahmen ■ ■ Kunden: Air Berlin, Arag, Burger King, Fielmann, Fraport, Henkel, Infraserv Höchst, Spiegel Verlag, T-Online, Tipp24, Travelchannel, TÜV Nord u.v.a. Internet: www.etracker.de thematisch-technische Software-Entwickler aus. Gleichzeitig werden Traineeships angeboten. Vor wenigen Tagen wurde zudem die „Etracker Academy“ ins Leben gerufen. Marketingund Sales-Verantwortliche können sich dort als „Certified Etracker Professional“, „Certified Etracker Expert“ oder als „Certified Etracker Trainer“ zertifizieren lassen. Bezahlt wird bei den Hamburgern „marktgerecht“ und variabel, die Mitarbeiter werden am Unternehmenserfolg beteiligt. So besteht etwa das Gehalt eines Vertriebsmitarbeiters zu 60 Prozent aus festen Bezügen, der Rest ist variabel. Beim Consultant sind rund 90 Prozent festes Einkommen. Und obwohl es (bislang) kaum Hierarchien Büro mit Aussicht: Die Räume der Etracker GmbH liegen mitbei Etracker gibt, haben Mitarbeiter durchaus Karriereten im Stadtzentrum von Hamburg chancen. So kann ein Sales Gewachsen ist die Unternehmenskultur Manager bei entsprechendem Einsatz aus der Geschichte der Firma heraus. Im zunächst zum Account- und später zum Jahr 2000 wurde Etracker gegründet, da- Key-Account-Manager aufsteigen. In der bei ging es Christian Bennefeld und Oliver Technikabteilung gibt es sogenannte „SeniKrapp nach eigener Aussage immer um oren“, die jüngere Kollegen fachlich anleiNachhaltigkeit, ein Verkauf des Unterneh- ten. „Da wir weiter wachsen und somit mens war und ist zu keinem Zeitpunkt künftig mehr Hierarchie-Ebenen einzievorgesehen. Das Unternehmen bietet bedarfsorientierte Optimierungs-Suites an, in denen die verschiedenen Lösungen von Web-Analyse und Mouse Tracking über Onsite-Befragungen und Feedback-Buttons bis hin zum Multichannel Marketing Controlling gebündelt sind. Mit Erfolg: Aus der ehemaligen 2-Mann-Schmiede ist eine mittelständische Firma mit 70 Mitarbeitern geworden, die zudem im vergangenen Jahr ihre erste Niederlassung in Gute Laune: Mitarbeiter können über ArbeitsGroßbritannien gegründet hat. Weitere platz und -bedingungen mitbestimmen Auslandsdependancen, vorwiegend in Europa, sind nicht ausgeschlossen, aber hen müssen, stehen ambitionierten Mitarauch über Büros in Asien oder den USA beitern alle Wege offen“, so Bennefeld. wird nachgedacht. Gefragt sind Individualisten und ChaZu den Unternehmens-Benefits für die raktere. Daher sei der Idealkandidat offen Mitarbeiter zählen laut Bennefeld auch die dafür, neue Wege zu gehen oder sich abInvestitionen in Fort- und Weiterbil- seits seines Fachs auch anderen Projekten dungsmaßnahmen. Jeder Mitarbeiter anzunehmen, so Bennefeld. Er sollte perkann selbst aussuchen, welches Training manent besser werden wollen und nicht oder Seminar er besuchen möchte. Dafür nur technologisch, sondern auch fachlich steht ein vierstelliger Betrag pro Jahr zur und persönlich wachsen. Bennefeld fasst Verfügung. Ebenso unkompliziert geht es zusammen: „Sein Erfolgsmaß sollte sich bei der Regelung der Arbeitszeit zu. Neben aus der Qualität seiner Arbeit und der Beder Kernarbeitszeit, in der jeder Mitarbei- geisterung des Kunden, wenn dieser die ■ ter anwesend sein muss, kann jeder selbst Lösung einsetzt, zusammensetzen.“ entscheiden, wann er anfängt beziehungsSUSANN NAUMANN weise aufhört zu arbeiten, und auch das Arbeiten im Home Office ist möglich. Fotos: Etracker paß und maximale Entfaltungsspielräume: So beschreibt Christian Bennefeld, Geschäftsführer und Gründer der Hamburger Etracker GmbH, die Arbeitsbedingungen in seinem Unternehmen, und das sei auch das, was Etracker von anderen Unternehmen in der OnlineBranche unterscheidet. Flache Hierarchien gehören dabei genauso dazu wie Transparenz und unternehmensweites agiles Arbeiten. Bei dem Hamburger Unter- Chef Bennefeld: nehmen gibt es außer „Ich fühle mich sogenannten Fachbe- für den Standort reichsverantwortlichen Deutschland keine zusätzliche Hier- verantwortlich“ archie-Ebene. Deshalb wird bis zu vier Mal jährlich allen Mitarbeitern die Unternehmens- und Produktstrategie präsentiert. Im sogenannten Gruppenraum hängen aktuelle Informationen zu Kunden, Projekten und dem Unternehmen allgemein. Hier erfahren die Mitarbeiter, mit welchen Kunden die Zusammenarbeit gut läuft und bei welchem Projekt es klemmt. Ziel ist es, die Mitarbeiter in die Prozesse einzubinden: Sie dürfen ihren Arbeitsplatz selbst schaffen, haben für ihre Arbeit einen hohen Gestaltungsspielraum, dürfen ihr Team zum großen Teil selbst steuern und die Organisation mitentwickeln. „Ich frage einen Bewerber immer, was ihm bei seiner Arbeit am meisten Spaß macht. Und das soll er dann bei uns auch tun“, so Christian Bennefeld. Spaß haben und Karriere machen Großen Wert legt Etracker auf eine hohe Qualifikation und bildet deshalb Fachinformatiker mit Fachrichtung Systemintegration, Fachinformatiker mit Fachrichtung Anwendungsentwicklung und ma- 11/12 HERNSTEIN INSTITUT Wunsch und Herausforderung S 29. Mai 2012 Arbeitgeber im Porträt Sie sind der Meinung, dass auch Ihr Unternehmen in dieser Reihe vorgestellt werden sollte? Dann schicken Sie Ihre Bewerbung an [email protected] und nennen Sie uns einen guten Grund. Neue Qualitäten Die Anforderungen an Führungskräfte haben sich verändert. Gefragt sind mittlerweile vor allem kommunikative Fähigkeiten, der klassische Macher dagegen hat ausgedient. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Wiener Hernstein Instituts für Management und Leadership. Befragt wurden dazu 300 Topmanager im deutschsprachigen Raum. Ein weiterer Anspruch, den es zu erfüllen gilt: Die Führungskräfte sollen von ihren Mitarbeitern als Vorbild angesehen werden. sn SOCIAL MEDIA AKADEMIE Neue Lehrgänge Am 21. Juni starten an der Social Media Akademie mit dem „Online Marketing Manager SMA“ und dem „Online Redakteur/Content Manager SMA“ zwei neue Lehrgänge. Beim Seminar „Online Marketing Manager“ soll die gesamte Bandbreite des modernen Online Marketing von Grundlagen und der Strategie über Analytics und Monitoring bis zu Suchmaschinenmarketing sowie Display Advertising und Affiliate Marketing abgedeckt werden. Der zweite Lehrgang befasst sich mit den Themen redaktionelle Grundlagen, Besonderheiten im Social Web, Recherche 2.0, Content und Community Management sowie Medienrecht und Nico Lumma tritt in SuchmaschinenoptiZukunft als Dozent an mierung. Zu den Dozenten zählt Nico Lumma, ehemals Social-Media-Chef bei Scholz & Friends. sn MONSTER Bewerber und Beratung Um Unternehmen bei der Suche nach Arbeitskräften zu unterstützen, verstärkt das Jobportal Monster.de seine Beratungsleistungen für Firmen. Unter der Bezeichnung „Monster Consultancy Services“ will das Portal Kunden bei der Besetzung offener Stellen behilflich sein. Zu den Leistungen gehören die Beratung und Umsetzung von Konzepten für Karriereseiten, das Erstellen und Optimieren von Social-MediaAuftritten, professionelles Texten und Gestalten von Stellenanzeigen mit Suchmaschinenoptimierung für bessere Auffindbarkeit, Rekrutierungs-Events sowie Workshops in den Bereichen Personalmarketing, Employer Branding und Social Media. sn DEUTSCHES INSTITUT FÜR MARKETING Wissen für Marketer Das Deutsche Institut für Marketing (DIM) startet einen Zertifikatslehrgang zum „Online Marketing Manager (DIM)“. Die zehntägige Weiterbildung gliedert sich in die Themenbereiche Grundlagen Online Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Social Media Marketing, Google Adwords sowie eine Marketingwerkstatt. Hier sollen die Teilnehmer des Lehrgangs ihr erworbenes Wissen in einer finalen Gruppenarbeit anwenden. Nach dem Lehrgang versorgt das Institut die Absolventen im DIM-Online-Campus und der DIM-Xing-Gruppe weiterhin mit Marketingwissen und exklusiven Tipps. sn Unsere Cloud ist die Richtige für Sie! Hybride Infrastruktur Nutzen Sie die Vorteile der Cloud in Kombination mit dedizierten Servern für sich. Entscheiden Sie selbst, welche Teile Ihrer Infrastruktur am besten in der Cloud oder auf dedizierter Hardware laufen. Marco Escher, Director Sales & Marketing Hosting scan & buy Vorteile auf einen Blick Schnelle Inbetriebnahme Maximale Flexibilität VMs auf Basis von VMware Enterprise Plus 100 % getestete Server-Hardware Frei wählbare Betriebssysteme Jederzeit und individuell erweiterbar Thomas Krenn steht für Server made in Germany. Wir assemblieren und liefern europaweit innerhalb von 24 Stunden. Unter www.thomas-krenn.com können Sie Ihre Server individuell konfigurieren. Mehr zum Thema Hosting unter: www.thomas-krenn.com/hosting Hosting anfragen +49 (0) 8551 / 9150 - 170 [email protected] 24/7 Hotline: +49 (0) 8551 / 9150 - 50 Angebot sichern unter: www.thomas-krenn.com/cloud_infrastruktur Made in Germany! 38 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Ralph Michaelsen / Jörg Eichler Karstadt, Essen Unister, Leipzig Yahoo, Sunnyvale (Kalifornien, USA) Fliegender Wechsel bei Unister: Zum 30. Juni 2012 verlässt Ralph Michaelsen auf eigenen Wunsch das LeipziR. Michaelsen ger Internet-Unternehmen Unister. Er war dort knapp vier Jahre als Director Travel & Tourism unter anderem für Ab-in-den-Urlaub.de verantwortlich. Ab 1. Juli beginnt dann Jörg Eichler als Geschäftsführer einer neu J. Eichler gegründeten Gesellschaft, die die Koordination der touristischen Aktivitäten innerhalb der Unister Gruppe übernimmt. Eichler war zuletzt Geschäftsführer Marketing & Vertrieb bei Aida Cruises und davor Direktor Vertrieb bei der Tui Deutschland GmbH. Bevor er in die Touristik wechselte, arbeitete er unter anderem bei Sony und Denon Electronic. ■ www.unister.de Stühlerücken bei Yahoo: Der bisherige Executive Vice President America Ross Levinsohn übernimmt den Posten von CEO Scott Thompson, der das Unternehmen verlassen muss, nicht zuletzt unter Druck von Medien und Großaktionären. Thompson, ehemaliger CTO von Paypal, hatte einen akademischen Informatikabschluss in seinem Lebenslauf erfunden. Neben Levinsohn, der den US-amerikanischen Internet-Konzern vorübergehend leiten soll, ist auch Aufsichtsratschef Fred Amoroso neu im Amt. ■ www.yahoo.com Razorfish, Frankfurt a. M. Die Kreativagentur Razorfish baut die Managementstruktur in Deutschland komplett um und besetzt die Position des Chief Client Officers mit Birgit Baier neu. Die 47-Jährige ist nun für die Kundenberatung verantwortlich – standortübergreifend für Deutschland. Ehe Baier zu Razorfish wechselte, war sie als General Manager bei Frog Design mit Büros in München und Amsterdam tätig. ■ www.razorfish.de Jens Fricke BVDW, Frankfurt am Main Die Fachgruppe Agenturen des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) hat Jens Fricke zum Leiter der neuen Unit Customer Relationship Management (CRM) gewählt. Der Vorstand der Cocomore AG, Agentur für integrierte Kommunikation und IT, beschäftigt sich in der neuen Unit mit den Möglichkeiten, persönliche Beziehungen zwischen Marken/ Unternehmen und Konsumenten/Kunden aufzubauen und zu pflegen. ■ www.bvdw.org 11/12 André Maeder Ross Levinsohn Birgit Baier 29. Mai 2012 Zum Chief Retail Officer ist André Maeder bei der Karstadt Warenhaus GmbH in Essen berufen worden. In dieser Position verantwortet der Schweizer, der bislang unter anderem Chef des Modeunternehmens Charles Vögele war, die Verkaufsorganisationen aller Vertriebskanäle – vom Warenhaus über die Sporthäuser bis hin zum E-Commerce. Frühere Stationen Maeders, der Karstadt bereits seit einem halben Jahr berät, waren unter anderem Hugo Boss, S. Oliver und Harrods. ■ www.karstadt.de Timo Friedmann Carolin Gabor Motor-Talk.de, Berlin Toptarif.de, Berlin Motor-Talk.de verstärkt seinen Nachrichtensektor und hat Timo Friedmann zum neuen Chefredakteur ernannt. Der Journalist leitet in dieser Position die Redaktion der Auto- und Motor-Community im Internet. Mit der neuen Besetzung will Motor-Talk.de in Zukunft ein noch breiteres Publikum ansprechen und zu allen Themen der Mobilität informieren. Der Fokus soll dabei auf Nachrichten, Reportagen und auf ein neues Design gelegt werden. Friedmann kommt von der „Bild am Sonntag“, bei der er für das Auto-Ressort verantwortlich war. Bei „Bild am Sonntag“ war Friedmann seit 2001 Teil der Autoredaktion, seit 2008 in verantwortlicher Position. Darüber hinaus betreute er elf Jahre lang die Vergabe und Verleihung des Goldenen Lenkrads, des bedeutendsten Autopreises in Europa. ■ www.motor-talk.de Toptarif.de erweitert die Führungsebene: Mit Carolin Gabor beruft das Verbraucherportal für Strom, Gas, Versicherungen, Finanzen und DSL erstmals eine Frau in die Geschäftsführung. Zuletzt war Gabor als Projektleiterin für The Boston Consulting Group tätig. ■ www.toptarif.de Monika Stute Voodoo Video, Düsseldorf / Hamburg Für die Publisher-Betreuung im In- und Ausland beim Bewegtbildvermarkter Voodoo Video ist ab sofort Monika Stute verantwortlich. Die 42-Jährige wird dort als Publisher Support Managerin tätig sein. Bevor Stute zu Voodoo Video ging, war sie bei AOL Deutschland als Prozessmanagerin für das Partnermarketing verantwortlich sowie für die Projektleitung für den Premium Shop bei DPV Gruner + Jahr. Zuvor arbeitete sie als Senior Koordinatorin des Depotgeschäfts bei Tchibo im Vertrieb. ■ www.voodoovideo.com Edzard Maske Ebay Advertising, Hamburg Ebay Advertising, Vermarkter des Internet-Marktplatzes eBay, holt sich Edzard Maske als Senior Agency Sales Manager ins Team. Der 37-Jährige wird ab sofort die Weiterentwicklung des regionalen Werbegeschäfts sowie die Betreuung der Media-Agenturen am neu errichteten Standort Hamburg übernehmen. Zuvor arbeitete Maske als Key Account Manager bei United Internet Media. ■ www.ebayadvertising.com/de Oliver Hülse Rocket Fuel, Hamburg Oliver Hülse ist der neue Managing Director von Rocket Fuel, Anbieter von digitalen Werbetechnologien. Er verantwortet ab sofort die Geschäftsaktivitäten in der DACH-Region. Dort wird Hülse vor allem für die Kundenbeziehungen zu führenden Werbungtreibenden und Agenturnetzwerken verantwortlich sein. Zuletzt war er Geschäftsführer der deutschen GmbH der Adconion Media Group. ■ http://rocketfuel.com Monika Sauer Evania, Berlin Die Leitung der Marketingund Vertriebsaktivitäten im Segment Real-Time Bidding bei Evania, Dienstleistungsunternehmen für OnlineMarketing-Maßnahmen sowie Werbung im Internet, übernimmt in Zukunft Monika Sauer. Die Sales Managerin war mehrere Jahre beim Werbenetzwerk DSNR Media Group in Israel tätig und verantwortete dort unter anderem den Aufbau der Vertriebsaktivitäten auf dem deutschsprachigen Markt. ■ www.evania.de Verus von Plotho Deezer, Berlin Der internationale Musikstreaming-Dienst Deezer hat Verus von Plotho zum Managing Director Central Europe ernannt. Der Experte der internationalen Musikwirtschaft wird mit seinem Team von Berlin aus tätig sein. In den vergangenen Jahren hat von Plotho für diverse Major Labels in führenden Positionen gearbeitet, zuletzt verantwortete er als Vice President den Bereich Digital Revenue Development EMEA bei Warner Music International in London. ■ www.deezer.com/de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Daniela Zimmer (dz), [email protected] Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Till Dziallas (tdz), Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Susann Naumann (sn), Frank Puscher, Christina Rose Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom 01.10.2011 Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo IntWBStellenmarkt-1-2hoch_IWB-2.qxd:Layout 1 11/12 29.03.2012 12:18 Uhr Seite 1 STELLENMARKT 29. Mai 2012 Internet World BUSINESS codekicker.de Die deutschsprachige Q& A-Plattform für Software-Entwickler Stellenmarkt Im Stellenmarkt der Internet World Business (Print, Homepage, Newsletter) erreichen Sie Ihre perfekte Zielgruppe! Ihre Ansprechpartnerin: Kerstin Berthmann Tel.: 0 89 / 741 17 327 [email protected] www.internetworld.de/ stellenmarkt codekicker.de – Antworten für Entwickler 39 40 STELLENMARKT Internet World BUSINESS 29. Mai 2012 11/12 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Frankfurt am Main 476 Junior Content Manager (m/w) Steigenberger Hotels AG Karlsruhe or Munich 475 Marketing Campaign Specialist – Online & Direct Marketing (m/f) Citrix Online Portalmanager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn 474 Online-Portalmanager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn 473 Consultant (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen 472 Online Mediamanager (m/w) KAISER+KRAFT EUROPA GmbH Stuttgart 471 Screendesigner Digitale Medien (m/w) Xenion Isobar Hamburg 469 Online Marketing Manager (w/m) BRAX Chief Marketing Officer (m/w) ISA Auctionata Auktionen AG Herford 468 Berlin Charlottenburg 467 CRM-Experte/ CRM-Spezialist (m/w) spot-media AG Entrepreneur in Residence (EIR) (m/w) VentureONE Hamburg 466 Köln 465 Ditzingen MITARBEITER IM BEREICH E-COMMERCE (m/w) EURONICS Deutschland eG 463 Manager E-Business Partnermanagement (w/m) Media-Saturn-Unternehmensgruppe Ingolstadt 462 Ingolstadt 461 Senior Specialist CRM (w/m) Media-Saturn-Unternehmensgruppe Hamburg 460 Projektmanager (m/w) spot-media AG Wattens / Tirol 459 ONLINE MARKETING MANAGER (w/m) SWAROVSKI Köln 458 Spezialist (m/w) E-Commerce Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH FeldkirchenWesterham Expert Online Marketing and Social Media (f/m) for GORE-TEX® and WINDSTOPPER® brands W. 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Mai 2012 Internet World BUSINESS 41 Von Piraten und Katzen Ein abwechslungsreiches Programm und nette Gäste: Langeweile kam bei den Audiovisual Media Days keine auf M Mobilist Stefan Schumacher, Leiter von G+J EMS, schwört auf die mobile Wundertüte Es ist angerichtet: Kulinarische Köstlichkeiten im Dukatz (Media Mind, London), Michael Schwarz (Coca-Cola, Berlin), Daniel Stephenson (Myspace Studios UK) oder Frank Barth (Couchfunk). Frisch beflügelt von der Landtagswahl in NordrheinWestfalen forderte Boris Turovskiy, Leiter der Landesgeschäftsstelle Bayern der Piratenpartei, eine Reform der bestehenden Verwertungsrechte. „Es wäre arrogant zu sagen, bei uns gäbe es nichts zu verbessern“, gab Gema-Syndikus Alexander Wolf auf der Podiumsdiskussion „Fair Use oder Gratiskultur?“ zu. Den radikalen Forderungen der Piraten wie zum Beispiel Stär- Von Göttern und Schissern Die diesjährige E-Commerce-Conference war breit aufgestellt R und 500 Teilnehmer in vier Städten – so lautet das Fazit der diesjährigen E-Commerce-Conference, mit der die Neue Mediengesellschaft Ulm im April und Mai in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und München mit einem ausgewählten Sprecheraufgebot an E-Commerce-Experten auf Tour ging. Für staunende Gesichter sorgte unter anderem der ehemalige Pfarrer und heutige SEO-Papst Herbert Hartung, Gründer der Detmolder SEOAgentur Isa-Media. „Ich diskutiere immer, naging Director bei Mediacom Science, zum Thema „Online-Video Controlling“. Krapf verkündete dort, dass die in der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) zusammengeAnzieher: Harald Sieschlossenen bold von Spreadshirt Fernsehsender ein rund 25.000 Haushalte umfassendes Panel zur Messung von Bewegtbild im Netz planen. „Bis März 2013“, so Martin Krapf, im Nebenjob Vorstand TV der Agma, „soll dieses Panel startklar sein.“ Das ist in jeglicher Hinsicht ambitioniert. Nicht zu kurz kamen natürlich kung des Rechts auf Priauch Vorträge über Trends und Entvatkopien, Verkürzung Hellseher: Frank der Schutzfristen oder Barth von Couchfunk wicklungen. Frank Barth von Couchfunk berichtete zum Beispiel über die Eindämmung der sogenannten Abmahnindustrie widersprach er Zukunft des Fernsehens oder Harald Siebold von Spreadshirt über die Partnerallerdings vehement. Spannend war auch der Schlagabtausch schaftsmodelle des Online Shops und die zwischen IP-Deutschland-Geschäftsfüh- Rolle von Daniela Katzenberger – kurz: ein ■ rer Martin Krapf und Jörg Blumtritt, Ma- äußerst kurzweiliger Abend. häb Plaudertäschchen: Auf der Conference Party stand Networking im Vordergrund wenn ich hierher komme mit meinem Team, ob ich Ihnen zeigen darf, wie Sie die Konkurrenz aus dem Index schubsen“, lacht er. Aber wie immer durfte er nicht. Trotzdem präsentierte er dem Auditorium einen bunten Blumenstrauß an einfachen, aber wirkungsvollen SEO-Tricks, die so in keinem SEO-Leitfaden zu lesen sind. Für knackige Pointen war auch Marcus Koch, Vorstand der Online-MarketingAgentur Goldbach Interactive in Konstanz, zu haben. „CPO ist was für Schisser“, schleuderte er den Zuhörern entgegen und plädierte fast flehentlich dafür, im eigenen Unternehmen eine Kontrollinstanz aufzubauen, die die Aktivitäten der unterschiedlichen OnlineMarketing-Dienstleister kontrolliert und optimiert. Die Münchner Konferenzteilnehmer konnten den Abend dann noch auf dem AbendEvent „INTERNET WORLD Afterwork“ ausklingen lassen. Genetzwerkt wurde in der „Goldenen Bar“ am Englischen Garten. Nebenan im P1 wartete CSU-Chef Horst Seehofer auf seine Twitter-Freunde. Für Gesprächsstoff war also gesorgt. dz ■ SEO-Papst Herbert Hartung von IsaMedia sorgte für staunende Gesichter Foto: Marion Vogel it Programmpunkten wie dem Urheberrechtsgipfel und dem Schlagabtausch zum Thema Konvergenzwährung haben wir wesentliche Akzente in der Debatte um die künftige Entwicklung der Online-Branche gesetzt“, fasste Christopher Tusch, Geschäftsführer der Medientage München und Veranstalter der Audiovisual Media Days (AMD), den zweitägigen Kongress zusammen. Mitten in München, im HVB Forum zwischen den Fünf Höfen und dem Bayerischen Hof, fanden sich auch in diesem Jahr 350 Gäste und rund 40 Top Speaker aus dem In- und Ausland ein. Darunter Dean Donaldson Referent Marcus Koch, Goldbach Interactive (re.) hatte sichtlich Spaß beim Networking [email protected] ■ Shopware Community Day „Die Zukunft des E-Commerce“ steht im Fokus dieser Veranstaltung, die mit Ausstellern, Fachvorträgen und einem EntwicklerWorkshop aufwartet. Termin: Ahaus, 1. Juni 2012 Kosten: 49 Euro inkl. MwSt. Info: www.shopware.de ■ Facebook Commerce Agentur-Chef Andreas Bersch (Berliner Brandung) und Berater und Blogger Jochen Krisch (Exciting Commerce) stellen neue Modelle des E-Commerce mit Fokus auf Social Commerce und Facebook vor. Themen: Strategien und Erfolgsmodelle und viele andere mehr. Termine: Köln, 1. Juni; München, 12. Juni und Hamburg, 19. Juni 2012 Kosten: 296,31 Euro inkl. MwSt. Info: www.futurebiz.de/workshops ■ E-Commerce Expertenwoche Die Webinar-Reihe soll E-Commerce-Verantwortlichen und Unternehmern aus dem Mittelstand über das Internet Themen wie Vertrieb, Marketing, Strategie, Recht sowie Technik und Forschung näherbringen. Termin: 11. bis 15. Juni 2012 Kosten: Keine Info: www.e-commerce-expertenwoche.de ■ Semseo 2012 & Pubcon Auf der Fachkonferenz für SEO und SEM stehen Trendthemen wie Voice Search, Video-Optimierung und lokale Suche im Fokus. Termin: Hannover, 15. Juni 2012 Kosten: 440,30 Euro inkl. MwSt. (KombiTicket für beide Veranstaltungen) Info: http://semseo.abakus-internetmarketing.de ■ Online Marketing Forum Die Fachkonferenz, die sich an Online-Marketing-Entscheider richtet, bietet unter anderem die Themen Usability, Mobile, Branding, WebAnalyse, Social Media und Recht. Termine: Hamburg, 12. Juni; Frankfurt, 27. Juni; Düsseldorf, 28. Juni; München, 4. Juli 2012 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (für unsere Leser 189 Euro mit dem Code: OMF12iwb) Info: www.onlinemarketingforum.de ■ Werbeplanung.at Summit 12 Unter dem Motto „Innovation – Insights – Interaction“ laden die Veranstalter zu Kongress und Messe. Themen der 25 Vortrags-Panels: Audience Measurement, Social Commerce, Mobile Strategy, eMobility und Smart TV. Termin: Wien, 12. und 13. Juli 2012 Kosten: 490 Euro (Conference) beziehungsweise 25 Euro (Expo) Info: http://summit.werbeplanung.at ■ Social Media Conference Die zweitägige Konferenz zu Facebook, Youtube, Twitter und Co. findet in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt und gibt einen Überblick über die wichtigsten Trends sowie Chancen im Bereich Social Media. Auf dem Programm stehen Markenbildung und -führung, Unternehmenskommunikation, Monitoring der Social-Media-Aktivitäten, Auswirkungen auf die Unternehmensorganisation sowie rechtliche Aspekte und viele andere Themen. Außerdem dreht sich am dritten Tag alles um das Thema Social Media für B2B. Termin: Hamburg, 24. und 25. September plus 26. September (B2B-Special) 2012 Kosten: 490 Euro (1 Tag), 790 Euro (2 Tage), 990 Euro (3 Tage, inkl. B2B-Special); Preise zzgl. MwSt. (unsere Leser zahlen jeweils 150 Euro weniger mit dem Code: smc12iwb) Info: www.socialmediaconference.de 42 MEINUNG Internet World BUSINESS 29. Mai 2012 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Im Strudel der Zahlen Recht auf Anonymität Nur zwei Tage nach dem Börsengang gaben die Experten von „Focus Online“ die Facebook-Aktie bereits verloren. Selbst an einem guten Börsentag sei der Kurs des Papiers weiter abgesackt. Am meisten Geld verloren habe Firmengründer Frank Kemper, Mark Zuckerberg selbst, Stv. Chefredakteur seine Anteile seien nur noch 17 Milliarden US-Dollar wert. Abgesehen davon, dass Zuckerberg diese 17 Milliarden niemals besessen hat, wäre auch das noch ein enorm großer Haufen Geld. Er entspricht in etwa dem doppelten Jahresumsatz des Sportwagenbauers Porsche oder dem aktuellen Bruttoinlandsprodukt von Bosnien-Herzegowina. Aber was sind schon eine Autofirma und ein Balkanland gegen 900 Millionen Nutzer? Die Konsortialbanken haben es verbockt, heißt es. Sie haben auf Teufel komm raus Aktien in den Markt geschoben, weit mehr als ursprünglich angekündigt. Erinnerungen an den Dotcom-Crash vor zwölf Jahren kommen auf, denn schon sprechen Börsenbeobachter davon, dass die schlechte Kursentwicklung des Facebook-Papiers auch andere Internet-Aktien mit hinunterziehe. Was dabei einmal mehr völlig aus dem Sichtfeld gerät, sind die Fakten: Die Zahl der realen Nutzer ist – selbst wenn es keine 900 Millionen sind – immer noch immens groß. Und 2011 machte das Social Network bei 3,7 Milliarden Dollar Umsatz eine Milliarde Gewinn – eine Umsatzrendite von über 25 Prozent, für die sowohl Porsche als auch die Staatsführung von Bosnien-Herzegowina ihre Großmütter verkaufen würden. Facebook ist zu groß, um kurzfristig unterzugehen, und Zuckerberg ist zu intelligent, um das zuzulassen. Er suche nicht das schnelle Geld, sondern sei an einer langfristigen Strategie interessiert, sagte er einmal. Eine Sprache, die Börsianer offenbar nicht verstehen. Ein Plädoyer gegen die Einführung des Klarnamenzwangs im Internet I mmer wieder entflammt die Diskussion um negative Auswirkungen von anonymen Beiträgen in Foren und Blogs. Mit etwa zehnjähriger Verspätung diskutiert inzwischen auch die deutsche Politik das Für und Wider eines Klarnamenzwangs im Internet. So regte zuletzt Innenminister Friedrich eine allgemeingültige Regelung zur Nutzung von Klarnamen an. In den USA wird diese Debatte schon länger unter dem Schlagwort „nymwars“ – „Krieg ums Pseudonym“ – geführt. Dort wie auch hier in Deutschland stehen sich Verfechter eines Klarnamenzwangs und Privatsphärenschützer gegenüber, deren Argumente für sich genommen jeweils durchaus stichhaltig klingen. Facebook und Google+, als bekannteste Vertreter der Klarnamenverpflichtung, begründen ihre Statuten mit besseren Umgangsformen innerhalb der Internet-Gemeinde, der Spam-Bekämpfung sowie der Vorbeugung von gefälschten Profilen. Nach heftigen Protesten von Nutzern und Internet-Aktivisten erklärte Google+ allerdings unlängst, Abstand vom Klarnamenzwang nehmen zu wollen. Ohne Zweifel gilt der Zusammenhang: je weniger Anonymität, desto geringer der Anteil belangloser oder gar beleidigender Äußerungen. Hinsichtlich der Seriosität einer Community oder redaktionellen Plattform ist daher keinem Betreiber zu verdenken, wenn er sein Angebot durchweg ohne Pseudonym-Profile umzusetzen [email protected] Frust mit Facebook-Werbung Statt sich auf milliardenschwere AppEinkäufe wie Instagram zu stürzen, solle Facebook darüber nachdenken, MarketingTools zu entwickeln oder ein Anzeigennetzwerk aufzubauen, fordert Forrester-Analyst Nate Elliot. Schließlich sei der Erfolg des sozialen Netzwerks nur dank der Werbeeinnahmen von Vermarktern möglich. Dazu die Kommentare unserer Leser: Dem kann ich nur zustimmen. Auch die Preise sind stark gestiegen. Dies könnte natürlich zum einen daran liegen, dass das Netzwerk weniger neue Nutzer generiert als Werbetreibende, und zum anderen daran, dass das System der Anzeigenschaltungen absolut intransparent ist. Wie kann man sonst erklären, dass bei einem CPC-Preis, der weit über dem von Facebook empfohlenen maximalen CPC liegt, die Werbemittel immer noch keine Impressions bekommen? LEV SMARGIN Noch nie habe ich ein derart schlechtes Werbeergebnis erhalten wie auf Facebook, obwohl man ja angeblich die Schaltung regional und versucht, ganz abgesehen von dem wirtschaftlichen Potenzial, das sich durch gezieltes Targeting der User und somit individuelle, personalisierte Werbung bietet. Andererseits ist die Aufrechterhaltung einer gewissen Anonymität oft unverzichtbare Voraussetzung zur Äußerung kontroverser Meinungen oder für die Formulierung ernsthafter Informationsbe- Stephan Roppel, Geschäftsführer des Ratgeberportal-Betreibers Gutefrage.net GmbH in München ■ www.gutefrage.net dürfnisse. Immer dann, wenn etwa eine strikte Trennung von Beruf und Privatleben gewünscht ist, scheint ein solches Schutzbedürfnis legitim zu sein, ganz zu schweigen von den Bedrohungen in repressiven Gesellschaften, wo die Angst vor gravierenden Nachteilen wegen politischer Meinungsäußerungen real begründet ist. In unserer Ratgeber-Community Gutefrage.net werden unter Verwendung von Nicknames tagtäglich Tausende Fragen gestellt, die sich vorrangig um Ratgeberthemen gesundheitlicher, finanzieller oder praktischer Natur drehen. In dieser virtuellen themenorientierten Öffentlichkeit wollen weder Fragesteller noch Antwortgeber klar identifiziert werden können. Ohne den Schutz des verwendeten Nicknames würde diese Form des oft sehr 11/12 persönlichen Austauschs schlichtweg nicht existieren. Zahlreiche Online-Plattformen wären mit einer Klarnamenpflicht deshalb dem Untergang geweiht. Das Oberlandesgericht Hamm formulierte diesbezüglich bereits im September 2011 treffend „[die] Verpflichtung, sich namentlich zu einer bestimmten Meinung zu bekennen, würde allgemein die Gefahr begründen, dass der Einzelne aus Furcht vor Repressalien oder sonstigen negativen Auswirkungen sich dahingehend entscheidet, seine Meinung nicht zu äußern“. Politische, regulative Lösungen können nie vollständig der Vielfalt legitimer Kommunikations- und Informationsbedürfnisse gerecht werden. Es liegt vielmehr in der Verantwortung der Plattformbetreiber, die für das jeweilige Medium angemessene Handhabung von Klarnamen oder Pseudonymen zu formulieren und durchzusetzen. Jede Vorgehensweise muss dabei ihren individuellen Zielkonflikt lösen – Klarnamen beschränken die Anzahl und Bandbreite von Themen und Beiträgen, Pseudonyme erhöhen den Aufwand, sich belangloser Spammer zu erwehren, steigern aber oft die Wahrhaftigkeit des kommunikativen Austauschs. Die Regel „one name fits all“ ist somit sicherlich keine allgemeingültige, praktikable Lösung. Mein Appell geht an den Gesetzgeber, die Vielfalt von Meinungskennzeichnungen in Communitys, Foren und Blogs zu akzeptieren, und andererseits an deren Betreiber, durch sorgfältige Moderation neben den wirtschaftlichen Faktoren auch die Verantwortung gegenüber der Community und jedem einzelnen Nutzer ernst ■ zu nehmen. Gehört nach soziodemografischen Zielgruppen einschränken kann. Facebook? Nein danke! HANS-RAINER MAYER Facebook wird irgendwann eine Milliarde Nutzer und deren persönliche Daten haben. Aber was im Vergleich zu Google fehlt, ist das kommerzielle Interesse der Nutzer. Bei Google suchen die Nutzer hin und wieder mit einer Kaufabsicht nach Produkten. Bei Facebook hingegen ist es selten das Ziel, ein Produkt zu erwerben oder Geld in die Hand zu nehmen. SIMON WISMETH Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Das ist mehr ein Spektakel, ein Medienereignis und ein kulturhistorischer Augenblick, als es ein IPO ist.“ Analyst MAX WOLFF von Greencrest Capital vermisst beim FacebookBörsengang eine nüchterne Bewertung der Unternehmensdaten „Wenn JP Morgan zwei Milliarden Dollar verzockt, dann ist das auch nach zwei Stunden noch für den Leser interessant.“ KNUT ENGELMANN , Chefredakteur von „Wall Street Journal Deutschland“, hält nichts von einer hohen Nachrichtenfrequenz um ihrer selbst willen „Die Urheberrechtsdebatte ist der Nahostkonflikt der Internet-Diskussion, sie erscheint jedenfalls ebenso lösbar und wirkt annähernd so erquicklich.“ Internet-Auskenner SASCHA LOBO stellt auf Spiegel online einen kühnen Vergleich an – der nicht von der Hand zu weisen ist „Der Pressesprecher würde sich sehr freuen, wenn der Vorstand ihn auf dem Laufenden halten würde ...“ BEN DE BIEL, Pressesprecher der Berliner Piraten, wurde vom Rücktritt des Landesvorsitzen- den Hartmut Semken offenbar auf dem falschen Fuß erwischt, wie er auf Twitter offenbarte Dual-CPU System für maximale Performance Acht-Kern-„Sandy-Bridge“ bei Thomas Krenn Sebastian Cornely, Technical Specialist scan & buy 2HE INTEL DUAL-CPU SC216 SERVER (SANDY-BRIDGE EP) CPUs bis 3.3 GHz und bis zu 8 Kerne Bis zu 256 GB Hauptspeicher HDDs/SSDs: max 21.6 TB/14.4 TB (Brutto) 6 Zusatzkarten möglich Integriertes IPMI (dedizierte NIC) „High-Efficiency“ Netzteil 80plus Gold Bei uns: 2.169,- EUR ab Thomas Krenn steht für Server made in Germany. Wir assemblieren und liefern europaweit innerhalb von 24 Stunden. Unter www.thomas-krenn.com können Sie Ihre Server individuell konfigurieren. Unsere Experten sind rund um die Uhr für Sie unter +49 (0) 8551 9150-0 erreichbar (AT +43 (0) 732 - 2363, CH: +41 (0) 848207970) Acht-Kern-„Sandy-Bridge-EP“ konfigurieren: www.thomas-krenn.com/sc216dual Made in Germany! Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart. Genaue Preisangaben finden Sie unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung Der mobil optimierte Shop von Görtz machte bereits nach 9 Monaten 1 Million Euro Umsatz. Machen auch Sie Ihre Website fit fürs mobile Internet: STARTMOBILE.DE © 2012 Google, Inc. Google ist eine Marke von Google, Inc.