36 MOTIV Activision Game: X-Men Origins Wolverine (2009) Musik: Paul Haslinger The Three Musketeers (2011) Musik: Paul Haslinger. Underworld Awakening (2012) Musik: Paul Haslinger Crank (2006) Musik: Paul Haslinger Erzählstruktur, und der Musikaufbau gleicht eher einer Netzwerk Struktur. Andererseits kann man bei Games eben nie wissen in welcher Weise Musik gehört wird (auf welchem System und in welcher Auflösung), also genau das Gegenteil vom Film, bei dem man inzwischen ziemlich genau weiß, wie es im Kinosaal klingen wird. Haben die Programmierer der Games Vorstellungen, wie der Sound der Games sein soll? PH: Ja, absolut. Der „Sound Supervisor“ ist dabei für den gesamten Klang, einschließlich Musik zuständig. Und die Einbindung, also wie Audio von der Soundengine verwaltet wird, ist Teil des GesamtKonzepts für das Game. Gibt es für Games spezielle Audiospezifikationen bzw. ein spezielles Processing/Mastering? PH: Jede Menge. Wir bekommen auch manchmal Test-Konsolen, um direkte Sound-Tests durchführen zu können. Spielst/zockst du selbst? PH: Nur für berufliche Zwecke... um mir anzusehen/ -hören, wie die Musik-Einbindung in anderen Games funktioniert… sonst fehlt mir die Zeit. Welches Equipment gehört zu deinem Standard-Setup für Filmmusik bzw. Games? PH: Cubase, Protools, Dangerous Music Monitoring, ADAM S4A Speaker, BSS Blue Room EQ, various Masterkeyboards und ein paar Hardware Synths (DSI MoPho, Prophet12, Virus C, Nordwave) …ca. 50 Millionen Plug-Ins und Virtual Instruments ;) Greifst du gerne auf virtuelle Softwareinstrumente zurück, vor allem bei Naturinstrumenten, oder lässt du lieber live einspielen? PH: Beides... ich erstelle immer eigene Libraries auf den VSTi’s und baue mir eigene Processing-Chains, nehme aber auch jede Menge auf, sowohl selbst als auch mit anderen Musikern und Ensembles. Welches musikalische Instrument oder technisches Studio Equipment hat dich in letzter Zeit besonders beeindruckt? Womit kannst du gar nicht arbeiten, und was kannst du dir aus deinem Produktionsalltag gar nicht mehr wegdenken? PH: Wenn man diese Arbeit eine Zeit lang macht, spezialisiert man sein Setup genau auf seine Bedürfnisse. Und so ist das auch bei mir. Das geht bei den Controllern los (7 Pedale, 2 Fader-Bboxen, ein iPad, Zusatz Keyboards für Key-Switching etc.) und hört bei den Shortcuts und Key-Commands auf. Da jetzt einen einzelnen Aspekt rauszuholen macht nicht so viel Sinn. Man richtet sich diese Einstellungen so ein, dass sie eben dem eigenen Arbeitsprozess am einfachsten und meisten dienlich sind. Vor allem aber auch erlauben, sehr schnell zu arbeiten… Mit welchen österreichischen Musikern hast du, oder arbeitest du gerade zusammen? PH: Ich arbeite derzeit mit Christian Fennesz an einem neuen Album-Projekt. Kenne auch Peter Kruder und Matthias Jakisic (siehe Resonanz S. 66) sehr gut und hoffe mit beiden in naher Zukunft arbeiten zu können. Was kannst du angehenden jungen Musikern/ Komponisten ans Herz legen? PH: Ich glaube Musik lernt man nicht auf der Schule, sondern durch Erfahrung. Durch Kollegen, durch Leute die man bewundert, und durch ständiges Musik-hören und -spielen. Welche spannenden Projekte von dir werden uns in nächster Zukunft erwarten? PH: Im Oktober fängt die Arbeit an einer neuen TV-Serie an, „The Messengers“ (CW/CBS), und im Jänner geht es weiter mit der zweiten Staffel für „Halt and Catch Fire“ (AMC). Daneben läuft auch noch das neue „Rainbow Six“ Game (SIEGE) und ein paar Film-Projekte bahnen sich für 2015 an.