Q U A R T E R LY Das Magazin der German Graduate School of Management & Law Finanzieller Wert der Vorstandspersönlichkeit 04 14 2014 15 Frohe Weihnachten ! Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern besinnliche und erholsame Feiertage, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2015! Ihr GGS-Team Editorial | 01 mit Business Yoga. Meine persönliche Erfahrung: Offen sein für Neues lohnt sich. Zwar machen die Entspannungsübungen aus mir noch keinen Yogi, aber sie helfen beim Abschalten und geben neue Energie. Eine neue Erfahrung erwartet uns auch im nächsten Jahr. Am 26. Februar 2015 veranstalten der Zukunftsfonds Heilbronn und die GGS gemeinsam den ersten Kongress, der spezifisch auf das Management von Life Science-Unternehmen ausgerichtet ist. Vor welchen Herausforderungen die biomedizinische Industrie steht und welche Bedeutung das Life Science-Cluster Heilbronn mittlerweile für die Branche hat, erfahren Sie vorab auf Seite 16 f. Liebe Leserin, lieber Leser, Prof. Dr. Dirk Zupancic Präsident Tel.: +49 7131 645636-74 [email protected] Stress zählt laut der WHO zu den größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Zu viele Aufgaben und Zeitdruck im Job können dazu führen, dass Erholung in der Freizeit schwer fällt und man schlecht schläft. Wir fühlen uns permanent gestresst und bekommen den Kopf nicht mehr frei. Dabei ist der Druck sicher nicht nur gefühlt, sondern das Ergebnis beschleunigter Kommunikation und dynamischen Wettbewerbs. Dennoch oder gerade deshalb müssen wir danach streben, zur Ruhe zu kommen. Die Adventszeit ist dazu eine gute Gelegenheit. Warum also nicht einfach einmal das Mobiltelefon abschalten und nicht ständig in die E-Mails schauen? Auch an der GGS beschäftigen wir uns mit dem Thema, wie man Stress in den Griff bekommt. Wir unterstützen deshalb den körperlichen und geistigen Ausgleich unserer Mitarbeiter. Seit neuestem sogar in der Mittagspause Dazu passt auch gut unser Schwerpunktthema ab Seite 4, denn gerade Start-up-Unternehmen im Life Science-Bereich sind auf Investoren angewiesen. In seinem Artikel beschreibt Jochen Becker, Assistant Professor of Marketing & Financial Communication, wie Finanzanalysten immaterielle Werte, konkret das Markenimage und die Persönlichkeit der Unternehmensführung, bewerten. Weniger Wissenschaft, aber viel Herzblut steckt in unserem „Interview ohne Worte“. In Anlehnung an die gleichnamige Serie aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung hat sich Business Law-Student Alberto Costanza der Kamera gestellt. Gestenreich und mit unwiderstehlichem Humor beantwortet der Compliance Officer unsere Fragen rund um sein Studium. Einfach ohne Worte. Ich wünsche Ihnen eine stressfreie Zeit, besinnliche Weihnachtstage und viel Spaß bei der Lektüre. Ihr 02 | Inhaltsverzeichnis Impressum Herausgeber: German Graduate School of Management and Law gGmbH Bildungscampus 2 · D-74076 Heilbronn Tel.: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 0 Fax: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 27 Geschäftsführer: Prof. Dr. Dirk Zupancic, Prof. Dr. Tomás Bayón V.i.S.d.P.: Thomas Rauh, Leiter Public Relations Tel.: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 45 Redaktion: Kerstin Arnold-Kapp Tel.: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 22 Autoren dieser Ausgabe: Kerstin Arnold-Kapp, Dr. Jochen Becker, Renée Ricarda Billau, Josip Medjedovic, Thomas Rauh Verantwortlich für die Anzeigen: Verena Kruppa, Leiterin Marketing Tel.: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 18 Auflage: 700 Exemplare Gestaltung: www.spezial-kommunikation.de 01 Editorial 02 Impressum Schwerpunktthema 04 Finanzieller Wert der Vorstandspersönlichkeit Druck: Harzdruckerei, Wernigerode Bildquellen: Allianz Arena/B. Ducke: (3, 30), Terzo Algeri: (32, 33), Fotolia: (U1,12, 28, 35), Fotofischer: (3, 14, 15), GGS: (3, 18, 19, 20, 21, 22-27, 29, 30, 31, 34, 35), Magmell: (1) Panatecs: (3, 16), Nils Schubert: (11, 33), Ludwig Rilling GmbH & Co. KG: (28), Volvo Car Germany GmbH: (35) Stand: Dezember 2014 Kontakt zur Redaktion: Kerstin Arnold-Kapp, Public Relations German Graduate School of Management and Law Bildungscampus 2 · D-74076 Heilbronn Tel.: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 22 Fax: +49 (0) 71 31 - 64 56 36 - 27 E-Mail: [email protected] Forschung 12 Neues aus der Forschung 14 Auf dem Weg zur offenen Gesellschaft Executive Education 16 Life Science-Kongress Heilbronn Inhaltsverzeichnis 30 | 03 22 16 04 18 14 Studium GGS Intern 18 Kelley Week an der Indiana University 32 Neue Gesichter an der GGS 34 Newsticker 20 Admissions Days 22 Alberto Costanza, LL.M. in Business Law, im Interview ohne Worte 28 Alumni-Verein 36 Hochschul-ABC c Hochs hul - A BC 04 | Schwerpunktthema Dr. Jochen Becker, CFA Assistant Professor of Marketing & Financial Communication Josip Medjedovic, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Finanzieller Wert der Vorstandspersönlichkeit Schwerpunktthema Iden Die Corporate sönlichtity sowie die Per s prägen die keit des Vorstand erehmung eines Unt öffentliche Wahrn Rolle diese beiden nehmens. Welche ewertung durch Faktoren bei der B ielen, hat das Finanzanalysten sp lbronn Investment Lab Hei untersucht. | 05 06 | Schwerpunktthema E K R A M Die Kontaktpflege zu Investoren, Analysten und Finanzmedien, der sogenannten Financial Community, wird für Kapitalgesellschaften immer wichtiger. Hängt doch der Börsenwert eines Unternehmens von der Meinung und Entscheidung dieser Interessengruppen ab. Deshalb hat sich in vielen Kapitalgesellschaften der Bereich Investor Relations (IR) als Teil der Unternehmenskommunikation etabliert. Besondere Bedeutung messen die IR-Abteilungen dem Kontakt zu Finanzanalysten bei. Analysten sind als Informationsintermediäre die treibende Kraft hinter der Verarbeitung und Übermittlung von Informationen über ein Unternehmen an aktuelle und potentielle Investoren. Das Ergebnis der Informationsverarbeitung eines Analysten ist die Unternehmensbewertung und die daraus resultierende Empfehlung, Aktien des Unternehmens zu kaufen oder zu verkaufen. Wichtige Einflussfaktoren zur Bewertung von Unternehmen sind messbare, vergangenheitsbezogene Finanzdaten sowie Informationen zur aktuellen Unternehmensstrategie. Doch immer mehr geraten immaterielle Werte wie die Persönlichkeit des CEO und die Identität des Unternehmens – auch als Corporate Identity bezeichnet – in den Fokus der Finanzanalysten. CEO und Markenimage prägen öffentliche Wahrnehmung Bei öffentlichen Veranstaltungen und Einzelgesprächen mit Investoren fungiert der CEO als Aushängeschild des Unternehmens. Er präsentiert nicht nur die Strategie, sondern prägt durch seine Persönlichkeit auch die Identität des Unternehmens. Diese Identität, die von außen beobachtbaren Charakteristika, wird aber auch stark von der Unternehmensmarke beeinflusst, deren beobachtbaren Eigenschaften man auch als Markenimage bezeichnet. Diese beiden zentralen Bestandteile der Corporate Identity einer Firma – Vorstandspersönlichkeit und Markenimage – werden von Finanzanalysten beobachtet, da diese zu einer Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterloyalität führen können. Die daraus resultierenden Effekte zeigen sich in höheren Umsätzen und geringeren Personalkosten; beides Faktoren einer positiven Unternehmenswert-Entwicklung. Was passiert aber, wenn die Bestandteile der Corporate Identity als nicht konsistent wahrgenommen werden? Welche negativen Konsequenzen könnten sich auf die Schwerpunktthema Bewertung des Unternehmens durch Analysten ergeben? Trotz ihrer Bedeutung gibt es nur wenige Untersuchungen über das Zusammenspiel zwischen der Führungspersönlichkeit des Vorstands und der Unternehmensmarke. Hier setzt die Studie „Finanzieller Wert der Vorstandspersönlichkeit“ des Investment Labs Heilbronn an, zu der führende Finanzanalysten als entscheidende Meinungsbildner in der Financial Community befragt worden sind. Die Studie erläutert, warum diese nicht messbaren Faktoren relevant sind und wie sie in Verbindung miteinander wahrgenommen werden. Seit Mitte der achtziger Jahre ist die Persönlichkeit des Unternehmensleiters vermehrt in den Mittelpunkt der Managementforschung gerückt. Diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass eine charismatische Führungspersönlichkeit Kompetenz ausstrahlt. Mitarbeiter werden dadurch motiviert und externe Interessengruppen wie Kunden, Kooperationspartner und Investoren von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens überzeugt. Insbesondere im Fall von hohen Informations- und Entscheidungsunsicherheiten, wie sie beispielsweise auf dem Finanzmarkt bestehen, kann die Persönlichkeit des Vorstands wahrgenommene Risiken reduzieren. Um diesen vertrauensschaffenden Effekt nicht zu unterminieren, sollte die Persönlichkeit des Vorstands durch das Image der Unternehmensmarke untermauert werden, bestenfalls synchron sein. Apple und Steve Jobs waren ein gutes Beispiel für die Symbiose zwischen CEO und Markenimage. Der Gründer und CEO des amerikanischen Elektronikkonzerns hat die Wahrnehmung des Unternehmens durch seine Persönlichkeit geformt und die Marke Apple im Einklang mit seinen Überzeugungen und Werten aufgebaut. Auftretende Inkongruenzen zwischen diesen Faktoren dürften dagegen die Vertrauensbildung beeinträchtigen, die Unsicherheit erhöhen und die Risikowahrnehmung begünstigen. Im Rahmen der Analyse eines Unternehmens stellen Finanzanalysten daher kritische Beobachtungen darüber an, wie die Firma mit ihren Interessengruppen interagiert, insbesondere mit ihren Kunden und Mitarbeitern, denn das Verhalten dieser beiden Gruppen beeinflusst in direkter Form die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Firma. Betrachtet wird dabei auch, ob die Persönlichkeit des CEO und das Markenimage als inkongruent wahrgenommen werden. CEO verkörpert Strategie Für Kunden und Mitarbeiter hat der CEO eine wichtige Funktion, indem er als oberster Repräsentant die Vision und das Leitbild des Unternehmens | 07 vermittelt. Intern gibt der CEO Orientierung, hilft den Mitarbeitern bei der Identifikation mit ihrem Unternehmen und verstärkt ihr Engagement für die Firma. Extern verkörpert der CEO gegenüber den Kunden die Strategie des Unternehmens, das Leistungsversprechen und den Qualitätsanspruch. Erfüllt der CEO diese Erwartungen nur ungenügend, kann sich dies negativ auf Mitarbeiter und Kunden auswirken. So schwindet die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Infolge dessen erhöht sich die Mitarbeiterfluktuation, was erhebliche Kosten für das Unternehmen mit sich bringt, schließlich gehen wertvolle Fachkenntnisse verloren. Bei Kunden käme es zu einer sinkenden Reputation des Unternehmens, die Kaufentscheidungen negativ beeinflussen könnte. Wie wirkt sich Inkongruenz zwischen der Persönlichkeit des CEO und dem Markenimage auf die Beurteilung der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens durch Finanzanalysten aus? Die Informationsverarbeitung von Finanzanalysten charakterisiert sich nicht allein durch die Analyse finanzieller Daten, sondern auch aus der Beobachtung der Beziehungen des Unternehmens zu seinen Interessengruppen. Im Vordergrund stehen hier die Kunden und Mitarbeiter. Die Qualität dieser Beziehungen beeinflussen mittelbar und nachvollziehbar die finanziellen Ergebnisse des Unternehmens. Somit ist die Qualität der jeweiligen Beziehungen ein wichtiger zukunftsgerichteter Indikator für Analysten. Stellt der Analyst fest, dass aktuelle Ereignisse die jeweiligen Beziehungen negativ beeinflussen könnten, passt er seine Schätzungen an. 08 | Schwerpunktthema MARK Aus einer beobachteten Inkongruenz zwischen der Persönlichkeit des CEO und dem Markenimage antizipiert der Analyst daher, dass sich die Beziehungen zu den Kunden und Mitarbeitern negativ entwickeln könnten und sich die Finanzposition des Unternehmens verschlechtert. Wie wirkt sich Inkongruenz zwischen der Persönlichkeit des CEO und dem Markenimage auf die Informationsunsicherheit der Finanzanalysten aus? Die Persönlichkeit des Vorstands und das Markenimage sind nicht nur Faktoren mit einer zukunftsgerichteten, finanziellen Wertkomponente für die Analysten, sie beeinflussen auch die subjektive Einstellung des Analysten zum Unternehmen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jeder Finanzanalyst eine möglichst objektive Sicht auf das Unternehmen haben möchte. Jedoch setzt die Bewertung des Analysten eine individuelle Einschätzung verschiedener Einflussgrößen voraus. Die Identifikation, Bewertung und Gewichtung der einzelnen Größen wird neben der Erfahrung des Analysten durch dessen persönliche Wahrnehmung und Einstellung zum Unternehmen beeinflusst. Kommt es zu einer Divergenz bei der Wahrnehmung von Vorstandspersönlichkeit und Markenimage, löst dies beim Analysten eine innere Spannung aus, im Fachjargon als kognitive Dissonanz bezeichnet. Diese führt dazu, dass der Analyst unbewusst die Authentizität der Firma infrage stellt und Zweifel an der E Zuverlässigkeit der vom Unternehmen übermittelten Informationen hegt. Empirische Studie: Befragung einflussreicher Finanzanalysten Zur Verifizierung der theoriegeleiteten Zusammenhänge und zur Entwicklung weiterer Erkenntnisse über die Auswirkungen möglicher Inkongruenzen wurden qualitative Interviews mit Finanzanalysten durchgeführt. Um eine umfassende Perspektive zu erhalten und die Generalisierung der Ergebnisse zu gewährleisten, wurden die Befragten auf der Grundlage eines theoriegeleiteten Stichprobenverfahrens ausgewählt. Kriterien dafür waren: Berufserfahrung, Branchenfokus, Größe des Investmenthauses und Größe der behandelten Unternehmen. Zu den von den befragten Analysten beobachteten Branchen Schwerpunktthema zählen Medien- und Technologie, Konsumgüter, Finanzdienstleitungen sowie Life Sciences. Die persönlich interviewten Analysten befassen sich sowohl mit Großkonzernen als auch mit börsennotierten mittelständischen Unternehmen. Analysten sehen große Bedeutung des Markenimages Die Studie zeigt, dass nicht-finanzielle Informationen zur Corporate Identity eines Unternehmens sehr relevant sind. Die Antworten der Studienteilnehmer unterstreichen die Bedeutung immaterieller Unternehmenswerte für die Finanzanalyse. So heben zahlreiche Befragte die Bedeutung des Markenimages hervor. Dieses sei nicht nur für die Produktpositionierung, sondern auch für das Personalmanagement relevant. Bei Inkongru- enz zwischen Persönlichkeit des CEO und Markenimage erwarten Analysten besonders negative Auswirkungen auf Mitarbeiter des Unternehmens. Je nach Branche prognostizieren sie in diesem Fall erhebliche Irritationen in der Unternehmensumwelt, die im Extremfall zu einer negativen Einschätzung des Unternehmens führen könnten. Ähnliches konstatieren die Finanzexperten in Bezug auf das Markenimage. Hier gehen sie grundsätzlich von einem positiven Abstrahleffekt auf den Geschäftserfolg aus. Weiter konnte auf einen Effekt der Inkongruenz auf die Informationsverarbeitung der Analysten geschlossen werden. Differieren Vorstandspersönlichkeit und Markenimage, gehen Analysten mit den Informationen des betroffenen Unternehmens vorsichtiger um und beobachten es kritischer. Inkongruenz | 09 kann also dazu führen, dass die Assoziationen der Analysten mit dem Markenimage negativ geprägt werden. Ein interessanter Aspekt, den einige Analysten mit anführten, ist der Entwicklungsstand und die damit verbundene Größe des Unternehmens. Während bei einer neu gegründeten Gesellschaft eine natürliche Übereinstimmung zwischen Vorstandspersönlichkeit und Markenimage bestünde, kann sich dies im Laufe der Zeit ändern. Denn wenn sich Märkte verändern, müssen sich Unternehmen anpassen. Ein Beispiel ist Microsoft: Das Unternehmen war früher eine dynamische Marke, die im Einklang mit der Persönlichkeit von Bill Gates positioniert war. Sein Nachfolger, Steve Ballmer, hatte diese Ausstrahlung nicht. 10 | Schwerpunktthema Doch die Erkenntnisse aus der theoretischen Argumentation und der qualitativen Forschung liefern wichtige zusätzliche Einblicke. Die Studie erläutert, wie die einzelnen Bestandteile der Unternehmensidentität aus Sicht der Analysten im Verhältnis zueinander stehen. Die Theorie und die empirischen Ergebnisse weisen darauf hin, dass CEO und Image nicht nur interne und externe Interessengruppen beeinflussen, sondern auch zur Informationssicherheit der Analysten beitragen. Bezüglich ihrer individuellen Beziehung zu einem Unternehmen berichten Analysten auch über Reaktionen wie Irritation oder ein Gefühl der Unsicherheit, sollten sie Widersprüchlichkeiten in der Corporate Identity feststellen. Integrierte Kommunikation erforderlich Welche Implikationen lassen sich aus den Untersuchungsergebnissen für die Unternehmenspraxis ziehen? Zunächst einmal sind Investor Relations-Verantwortliche gut beraten, Aktivitäten und Kommunikationsinhalte, die für die Financial Community bestimmt sind, mit anderen Funktionsabteilungen des Unternehmens eng abzustimmen. Die Beratung des CEO in Bezug auf seine Kommunikation und die Pflege des Markenimages sind dafür besonders relevant. Allerdings sind dieser integrativen Steue- rung auch Grenzen gesetzt. So lässt sich die Persönlichkeit eines CEO sicherlich nicht unbegrenzt formen. Gleiches gilt für das Markenimage, das nicht flexibel an den jeweiligen CEO angepasst werden kann, da es eine Kontinuität voraussetzt. Insbesondere bei etablierten Firmen, deren Image stark und autonom ist, wäre die Anpassung an die Persönlichkeit des CEO kontraproduktiv. Trotzdem sollte das Bewusstsein über die Frage der Inkongruenz in angemessenem Umfang zu sukzessiven, graduellen Anpassungen führen, um Unsicherheiten bei den Mitgliedern der Financial Community zu vermeiden. Die Studienergebnisse deuten ferner darauf hin, dass der Bereich Investor Relations wechselseitige Kommunikation und persönliches Beziehungsmanagement mit der Financial Community intensiv pflegen sollte. Durch Kommunikation können mögliche inkonsistente Wahrnehmungen der Corporate Identity frühzeitig erkannt und individualisiert aufgelöst werden. Folglich müssen die notwendigen Kommunikationsinstrumente, die die persönliche Interaktion und den Austausch maßgeschneiderter Informationen hervorheben, sorgfältig abgestimmt und angewendet werden. Das Unternehmensimage und der finanzielle Wert des Unternehmens sollten hiervon langfristig profitieren. Grundlage für weitere Forschung Am Ende muss erwähnt werden, dass die Studie Einschränkungen aufweist. Aufgrund des qualitativen Ansatzes und der begrenzten Anzahl von Finanzanalysten, die an der Studie teilgenommen haben, sind allgemeingültige Aussage nur begrenzt möglich. Dennoch ermöglicht der qualitative Ansatz wichtige Einblicke in die Thematik, auch wenn die Thesen einer weiteren Validierung mithilfe der quantitativen Forschung bedürfen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass Analysten möglichst konsistente Rahmenfaktoren aufweisen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Relevanz einer möglichen Inkonsistenz haben. Aus methodischer Sicht würde sich hierzu ein experimenteller Ansatz anbieten. Auch wenn der Studie Annahmen zu Grunde liegen, die mit verschiedenen methodischen Ansätzen gefestigt werden, liefert sie wertvolle Erkenntnisse, inwiefern die Persönlichkeit eines CEO und das Markenimage Finanzanalysten bei ihrer Bewertung von Unternehmen beeinflussen können. Schwerpunktthema | 11 Zu den Autoren: Dr. Jochen Becker Josip Medjedovic Assistant Professor of Marketing & Financial Communication an der German Graduate School of Management & Law Josip Medjedovic ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Investment Lab Heilbronn. Gründer und Leiter des Investment Labs Heilbronn. Dr. Jochen Becker (CFA) ist ein führender Experte im Bereich Finanzen und Unternehmenskommunikation. Seine Motivation ist es, wissenschaftlich auf höchstem Niveau zu arbeiten mit dem stetigen Blick auf die Unternehmenspraxis. Dies ist auch der Anspruch des von ihm gegründeten Investment Labs Heilbronn. Durch seine mehrjährige Tätigkeit als Finanzanalyst und Unternehmensberater konnte Jochen Becker zahlreiche börsennotierte Unternehmen bei deren Strategieformulierung und Implementierung begleiten. Sein daraus resultierender Leitsatz: „Dauerhafter unternehmerischer Erfolg kann nur erzielt werden, wenn alle beteiligten Interessensgruppen vertrauensvoll zusammen arbeiten.“ Diese Überzeugung liegt auch seinen Forschungsprojekten zu Grunde, die er in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht und auf namhaften internationalen Konferenzen präsentiert. Er befasst sich mit dem Thema Vertrauensvolle Investorenbeziehungen. Dabei erforscht er, welche Faktoren das Vertrauen zwischen der Unternehmensführung und finanziellen Interessengruppen beeinflussen und wie sich Vertrauen auf den unternehmerischen Erfolg auswirkt. Investment Lab Das Investment Lab Heilbronn ist ein gemeinsames Forschungszentrum der German Graduate School of Management and Law (GGS) und des Zukunftsfonds Heilbronn. Es wird maßgeblich durch die Dieter Schwarz Stiftung unterstützt. Als interaktive Denkfabrik betreibt das Investment Lab Heilbronn international anerkannte Forschung in den Bereichen Finanzkommunikation, Entrepreneurship und strategische Unternehmensführung. Dies geschieht durch hochwertige Interaktionsplattformen und langfristig ausgerichtete Praxispartnerschaften. Als Interaktionsplattform für börsennotierte Unternehmen konnte sich das Equity Forum Heilbronn etablieren. Unterstützt durch den High-Tech-Gründerfonds und dem Venture Capital Magazin misst das Investment Lab regelmäßig die Stimmungslage im Corporate Venturing Bereich (CVC Sentiment Index). Weitere Informationen unter: www.ggs.de/investment-lab 12 | Forschung Neues aus der For schung Beiträge von GGS-Forschern auf der ICIS Gleich zwei Forschungsbeiträge von GGSForschern wurden auf der diesjährigen International Conference on Information Systems (ICIS), die im Dezember 2014 im neuseeländischen Auckland stattfindet, zur Präsentation und Veröffentlichung im Konferenzband angenommen. Die ICIS ist die weltweit renommierteste Fachtagung zur Forschung im Bereich Wirtschaftsinformatik und Informationssysteme und ist laut Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft mit A gerankt. Die Konferenz fungiert gleichzeitig als Jahresversammlung der Association for Information Systems (AIS), einem Berufsverband von Praktikern und Forschern. Mehr als 1000 Forscher nehmen teil. In dem Beitrag mit dem Titel „Toward a Conceptualization of Online Community Health“, den Post-Doc David Wagner mit Alexander Richter (Uni Zürich), Matthias Trier (Copenhagen Business School) und GGS-Professor Heinz-Theo Wagner verfasst hat, geht es um die Auswertung des Erfolgs von Social Media und Online Communities am Beispiel des Berliner Technologie Start-ups Motor-Talk. Der zweite GGS-Beitrag von André Schäfferling und Heinz-Theo Wagner befasst sich im Kern mit dem Aufbau und der Entwicklung der betrieblichen IT-Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung des Einflusses des Kapitalmarkts und trägt den Titel „Institutional Investors and the Development of IT Capability: Evidence from Publicly Listed Companies“. Forschung | 13 Buchbeitrag zum Thema Compliance In dem im Nomos Verlag neu erschienenen Werk „Unternehmensfinanzierung Mittelstand“, herausgegeben von Rechtsanwalt Dr. Oliver Kessler, hat GGS-Professor Martin Schulz ein Kapitel zum Thema „Rechtliches Risikomanagement und Compliance im Mittelstand“ veröffentlicht. Obwohl Compliance in der aktuellen Rechtspraxis und Wissenschaft eine wichtige Rolle spielt, ist der Umsetzungsgrad eines Compliance-Managements in Unternehmen noch sehr unterschiedlich. Dies gilt insbesondere für mittelständische Unternehmen. Diese sind zwar den Risiken aus Rechtsverstößen in gleicher Weise ausgesetzt wie große Unternehmen, verfügen aber häufig nicht über vergleichbare Ressourcen für die Entwicklung eines wirksamen Compliance-Management-Systems. Rechtliche Risikosteuerung und Compliance-Management sind auch bei der Unternehmensfinanzierung wichtig, da Finanzierungsentscheidungen im Unternehmen zahlreiche Haftungsrisiken bergen. In seinem Beitrag vermittelt Martin Schulz einen Überblick über typische ComplianceRisiken für mittelständische Unternehmen und erläutert am Beispiel der GmbH die notwendigen Konzepte und Prozesse eines effektiven Compliance-Managements. Management-Enzyklopädie erschienen Prof. Markus Vodosek ist Mitherausgeber des Bandes „International Management“ der 14-bändigen Wiley Encyclopedia of Management, deren dritte Auflage im September 2014 erschienen ist. Die beiden anderen Mitherausgeber des Bandes sind Deanne N. Den Hartog von der University of Amsterdam und Jeanne M. McNett von der Northeastern University in Boston. Zu den 174 Autoren aus 31 Ländern, die zu den 173 Einträgen in diesem Band beigetragen haben, gehören auch die GGS-Wissenschaftler Alexandra von Bismarck, Jochen Becker, Jan Doppegieter, Bernhard Moos und Heinz-Theo Wagner. 14 | Forschung Auf dem Weg zur offenen Gesellschaft Forschung Ministerialdirektor Guido Rebstock (4.v.l.) und MdB Josip Juratovic (1.v.l.) mit den Veranstaltern und Keynote-Speakern. Zusammen mit dem neu gegründeten Welcome Center Heilbronn-Franken veranstaltete die GGS am 18. November 2014 die Fachtagung „Herzlich Willkommen – Bausteine einer Willkommenskultur in Heilbronn-Franken“. „Jeder von uns ist Teil der Willkommenskultur. Tragen wir mit unserer Offenheit dazu bei, dass kulturelle Unterschiede die Menschen nicht trennen, sondern verbinden.“ Prof. Dr. Christopher Stehr, German Graduate School of Management and Law Mehr als 180 Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Verwaltung und Kirche trafen sich im Forum des Bildungscampus Heilbronn und diskutierten die Wichtigkeit einer gelebten Willkommenskultur in allen Lebensbereichen. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und demografischen Wandel rückten dabei vor allem die Ziele und Bausteine der Willkommenskultur in der Region Heilbronn-Franken in den Fokus. „Willkommen sein bedeutete für mich: die erste Einladung nach dem Umzug in die fremde Stadt.“ Karl Friedrich Bretz, Diakonisches Werk Heilbronn | 15 Am Vormittag referierte Dr. Uwe Hunger von der Universität Münster zur Geschichte der Willkommenskultur in Deutschland und Silke Hamann vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stellte aktuelle Zahlen zur Arbeitsmigration und dem Fachkräftebedarf in der Region Heilbronn-Franken vor. Die anschließende Podiumsdiskussion bot einen lebhaften Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Referenten und Tabea Saur vom Welcome Center Heilbronn-Franken, dem Sozialpädagogen Isuf Fetahaj als Mitglied des Heilbronner Integrationsbeirats und Mitveranstalter Prof. Christopher Stehr. „Willkommenskultur bedeutet für mich, Signale zu senden, die zum Bleiben einladen!“ Tabea Saur, Projektleiterin Welcome Center HeilbronnFranken Der Nachmittag stand im Zeichen der aktiven Beteiligung. In praxisnahen Workshops reflektierten die Teilnehmer die unterschiedlichen Aspekte der Willkommenskultur und entwickelten sie weiter. Betrachtet wurden dabei die einzelnen Phasen der Zuwanderung, von der Ankunft über die berufliche Integration und Anerkennung bis zum „Daheim sein“. Denkanstöße der Theatergruppe „Kultureller Zwischenraum“ und ein Videoclip der Heilbronner Südstadtkids zu den Themen „Ankommen“ und „Willkommen heißen“ bereicherten die Tagung. Auch wenn der Politik die Gestaltung Deutschlands als Integrationsland mit einer eigenen Identität noch schwer fällt, stand am Ende eines abwechslungsreichen Tages die Erkenntnis: Wertschätzung, Interesse am anderen und eine offene Haltung sind die Basis für Vertrauen und ein gelebtes Miteinander. 20 | Executive Education Life Science-Kongress Am 26. Februar 2015 findet auf dem Bildungscampus Heilbronn der erste spezifisch auf das Management von Life Science-Unternehmen ausgerichtete Kongress statt. Im Fokus stehen die Herausforderungen in der biomedizinischen Industrie und deren Lösungen. In Heilbronn hat sich seit 2006 ein starkes Life ScienceCluster etabliert. Dahinter stecken die Initiatoren des Zukunftsfonds Heilbronn, die durch die Ansiedlung von Life Science-Unternehmen in der Industriestadt am Neckar die „Monokultur“ mit Automobil, Maschinenbau und Elektroindustrie aufbrechen wollten. Mittlerweile haben sich zahlreiche Life Science-Unternehmen in Heilbronn angesiedelt und sind erfolgreich am Markt tätig. Zu den bekanntesten Vertretern zählen Novalung als Spezialist für protektive Beatmungsstrategien, Seleon als Hersteller von Medizintechnikgeräten oder der proteinanalytische Servicedienstleister Protagen. Hinzu kommen die ortsansässigen SLK-Kliniken mit ihren umfangreichen Forschungsaktivitäten und einem starken Netzwerk. Executive Education Innovationsgetriebene Zukunftsbranche Doch was versteht man eigentlich unter Life Science? Der Begriff Life Science klassifiziert Unternehmen aus der biomedizinischen Industrie. Dazu zählen beispielsweise Firmen aus der Medizintechnik, der Biopharmazie, der Analytik oder Hersteller von Biosimilars. So unterschiedlich die Unternehmen und die Anwendungsbereiche ihrer Produkte auch sind, vereint sie eine marktorientierte Forschungsweise, die maßgeblich über den Erfolg entscheidet. Für die Zukunftsbranche ist die Gestaltung von Innovationsprozessen genauso wichtig wie Finanzierungsmodelle und ein ausgewogenes Risikomanagement. Das Aufspüren und Meistern der vielschichtigen Herausforderungen im Management ist der zentrale Schlüssel zur Entwicklung von Wachstumsstrategien. Grund genug für den Zukunftsfonds Heilbronn und die GGS den ersten Life Science-Kongress Heilbronn zu organisieren. „Der Life Science-Kongress greift gezielt Management-Themen auf und bietet damit eine ideale Plattform für den interdisziplinären Austausch. Die Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Referaten, Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion“, betont Dirk Zupancic, Präsident der GGS. | 17 Das Programm 26. Februar 2015 Begrüßung und Einführung Prof. Dr. Dirk Zupancic, Präsident der GGS Günter Steffen, Fondsmanager Zukunftsfonds Heilbronn Keynote Advice for Founders – The Essence of >20 Years in the Medical Device Startup Scene Kathleen A. Marshall, Founder/President MAXIS, LLC Industry meets Life Science Frank Wirthwein, Wirthwein AG, Sprecher des Vorstandes Was ist bei der Gründung eines Life ScienceUnternehmens besonders zu beachten? Martin Blüggel, CEO und Gesellschafter Protagen Protein Services GmbH PD Dr. Georg Matheis, Geschäftsführer Novalung GmbH, Vorstand der Xenios AG Harald Genger, Geschäftsführer Seleon GmbH Strategisches Patentmanagement im Life ScienceBereich – schnell, flexibel und kostenbewusst Dr. Klaus Castell, Patentanwaltskanzlei Liermann-Castell Nährboden für den Gedankenaustausch Die besondere Rolle des Veranstaltungsorts stellt Günter Steffen, Fondsmanager des Zukunftsfonds Heilbronn, heraus: „Heilbronn als junger und aufstrebender Standort eines Life Science-Clusters bietet den Kongressteilnehmern einen idealen Nährboden für den Gedankenaustausch und neue Erkenntnisse. Die GGS als innovative Business School für Management und Recht und der Zukunftsfonds Heilbronn als Treiber dieses Clusters stehen dafür genauso wie die hochklassigen Referenten aus der Biomedizin.“ Erfolgsfaktoren für Life Science-Cluster Prof. Dr. Marcus Hennersdorf, Direktor Med. Klinik I der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH Prof. Dr. Uwe Martens, Direktor Med. Klinik III der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH PD Dr. Thomas Frischmuth, CBO, Protagen Protein Services GmbH PD Dr. Georg Matheis, Geschäftsführer Novalung GmbH, Vorstand der Xenios AG Der Life Science-Kongress richtet sich an Personen, die in das Management von Organisationen wie Kliniken oder Forschungszentren, Unternehmen und Teams im Life Science-Bereich involviert sind. Dazu gehören beispielsweise Geschäftsführer, Wissenschaftler, Venture Capitalists oder Pharmamanager. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.lifescience-heilbronn.de. Strategien und Geschäftsmodelle in E-Health Prof. Dr. Christopher Stehr, Professor für Internationales Management an der GGS Von der Idee zum Produkt – Life Science bei Fraunhofer Prof. Dr. Thomas Hirth, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik 18 | Studium „Jeder kann vom anderen lernen“ Football, Schlafentzug und Licht für Afrika. Über die Herausforderungen bei der Kelley-Week an der Kelley School of Business der Indiana University berichtet GGS-Student Jens Mosthaf. Sie haben dieses Jahr an der KelleyWeek teilgenommen. Urlaub war das nicht, oder? Auf keinen Fall, es war eine sehr vollgepackte Woche, in der jeder Tag ein Open End hatte. Wir hatten entweder Vorlesung oder haben in unserem Team am Live Case gearbeitet. Da hat abends keiner auf die Uhr geschaut und gesagt: 18 Uhr, jetzt gehen wir nach Hause. Mein Team hat aber schon auch darauf geachtet, dass wir noch mehr von Bloomington gesehen haben als die Business School. Was genau war die Aufgabe beim Live Case? „Let there be light! Solar Powered Community Life Centers for Africa at Philips“ war das Thema, ein Live Case mit realem Bezug. Der Elektronikkonzern Philips hat Solarzellen auf das Dach eines Schiffcontainers gepackt, die Batterien im Container speisen und mit modernster Technologie LEDs versorgen. Unsere Aufgabe bestand nun darin, einen Businessplan zu erstellen und die Markteinführung dieser Community Life Center für Kenia und Nigeria zu planen. Sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass es in manchen Ländern nach Sonnenuntergang kein Licht mehr gibt, während man bei uns einfach nur den Schalter drücken muss, war sehr einprägsam. Für mich war der Fall besonders greifbar, weil ich 2013 mit der GGS auf Studienreise in Südafrika war. Wie waren die Gruppen zusammengestellt? Bei der Kelley-Week treffen sich für den Live Case Studierende aus ganz Amerika. Die Gruppen werden Studium absichtlich ganz bunt zusammengewürfelt. In meiner Gruppe waren eine ehemalige Lehrerin, ein Ingenieur, jemand aus dem Finanzbereich und sogar einer aus der Navy. Doch gerade dieser diversifizierte Hintergrund hat es uns ermöglicht, den Live Case aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten und anzugehen. Ich denke, dass uns das bei der Bearbeitung des Themas enorm geholfen hat. Wie hat Ihr Team denn abgeschnitten? Von 24 Teams sind insgesamt nur sechs in die Finalrunde gekommen. Mein Team war eines davon und wir durften unser Konzept direkt vor Nick Kelso, Senior Communications Manager bei Philips Lighting Africa, und Steven Kang, Global Business Director bei Philips Professional Lighting Solutions, vorstellen. Zuvor hatten alle Gruppen vor Dozenten von der Kelley School of Business präsentiert, die die Finalisten ausgewählt haben. Insgesamt haben es zwei Studierende der GGS mit ihrer Gruppe ins Finale geschafft. Gab es keine Verständnisschwierigkeiten? Natürlich muss man sich als Gruppe erst finden. Es ist aber eine spannende Erfahrung mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man zunächst gar nicht kennt und die unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben – das merkt man auch. In einem guten Team, in das jeder einzelne seine Stärken einbringt, kann jeder von dem anderen etwas lernen – und das | 19 führt am Ende auch zum Erfolg des Teams. Wie kann man sich den Campus der Indiana University vorstellen? Der Campus ist wie eine kleine Stadt mit über 40.000 Studenten. Wir waren zwar während der Summer Break da, aber es war immer noch sehr viel los. Prof. Roberto Garcia von Kelley, der auch Gastdozent an der GGS ist, hat sich uns angenommen und ist mit uns den Campus abgefahren, der allein durch seine schiere Größe beeindruckt. In den alten Sandsteingebäuden kann man die Tradition förmlich spüren und anfassen. Besonders eindrucksvoll war das riesige Football-Stadion der Indiana Hoosiers. Dort zu stehen, ist ein absolut beeindruckendes Gefühl. Gut gerüstet: Ranjit Fernandez, Jan Rebmann, Constanze Wagenblast und Jens Mosthaf GGS-Hoodie-Übergabe an Prof. Roberto Garcia Welche Erfahrungen und Erlebnisse nehmen Sie aus der Zeit an der Kelley School of Business mit? Mit Leuten zusammenzuarbeiten, die einen völlig anderen Hintergrund haben als man selbst, sich als Team zu finden und gemeinsam Herausforderungen anzugehen und zu bewältigen, war eine tolle Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann – insbesondere mit dem internationalen Hintergrund. Daraus sind viele Freundschaften entstanden. Für mich war es außerdem ein Erlebnis, so eine renommierte Uni kennengelernt zu haben und diesen Campus-Spirit erleben zu dürfen. Auch wenn es nur eine kurze Zeit war, fühle ich mich Kelley jetzt sehr verbunden. Zur Person Jens Mosthaf ist Teamleiter bei der Schwarz Dienstleistung KG. Als ITArchitekt kümmert sich der 36-Jährige um die Umsetzung von Fachbereichsanforderungen in IT-Systeme und die dazugehörigen Prozesse. Seit Sommer 2012 studiert der Neckarsulmer im MBA-Programm an der GGS. Derzeit schreibt er seine Master Thesis mit dem Titel „Leveraging the Success of Information Technology Investments – the Important Role of Information Technology Architects“. 20 | Studium “ u z a d rt ö h e g it e h n „Offe Wie läuft ein Admissions Day ab? Simone Feger: Der Tag beginnt mit einer Begrüßungsrunde, bei der sich die Teilnehmer und Beobachter vorstellen. Dann folgen eine Gruppendiskussion und ein Rollenspiel. Genügend Zeit für Fragen zum Studium an der GGS bietet das gemeinsame Mittagessen. Am Nachmittag führen wir mit jedem Interessenten ein 20-minütiges persönliches Gespräch, bevor wir am Ende des Tages unsere Entscheidung mitteilen. Wie viele Teilnehmer hat ein Admissions Day, wie lange dauert er? Simone Feger: Unser Admissions Day dauert im Regelfall von 9 bis 16 Uhr. Daran nehmen zumeist acht Bewerber teil, die wir für die Übungen in zwei Gruppen einteilen. Gibt es für alle Studiengänge einen Admissions Day? Josef Schneider: Den Admissions Day führen wir für die Studiengänge LL.M. in Business Law, LL.M. in Legal Management und den MBA durch. Beim MSc in Management Handelslogistik oder Dienstleistungsmanagement und dem gemeinsam mit der Leeds University angebotenen MSc in Business Management beschränken wir uns dagegen auf ein reines Interview mit den Bewerbern. Welche Rolle spielt die Gruppendiskussion? Josef Schneider: Wir machen an der GGS keinen Frontalunterricht, sondern arbeiten viel in Gruppen. Unsere Studierenden müssen etwas zu sagen haben, sie müssen sich in der Gruppe aber auch anpassen Studium | 23 m an der GGS. eine wichtige Rolle für das Studiu n ele spi en upp ngr Ler ine kle Individuelle Betreuung und n erfüllt haben, alen Zulassungsvoraussetzunge form die sie nn we er, erb Bew Deshalb durchlaufen die Studienprogramme erklären Josef Schneider, Leiter w rvie Inte Im nn. lbro Hei in g einen eintägigen Auswahlta Days auf sich hat. Feger, was es mit den Admissions one Sim cer Offi ons issi Adm und Akkreditierung, und können. Deshalb beobachten wir bei der Gruppendiskussion, wie sich die Teilnehmer untereinander verhalten oder wie es mit der Überzeugungskraft jedes Einzelnen aussieht. Die Gruppe lebt von ihren verschiedenen Typen und der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. Dabei stehen für uns die Punkte Lösungs- und Handlungsorientierung ganz klar im Vordergrund, aber auch eine gewisse Offenheit. Zusätzlich steht noch das Rollenspiel auf dem Programm. Was hat es damit auf sich? Simone Feger: Das Rollenspiel gibt uns einen Hinweis, wie sich die Bewerber später in Führungspositionen bewähren können. Dazu schlüpft der Bewerber in die Rolle des Chefs, während der Beobachter von der GGS die Rolle des Angestellten übernimmt. Im Laufe des Gesprächs prallen unterschiedliche Interessen aufeinander. Für uns ist wichtig zu sehen, wie der Bewerber mit der Situation umgeht und wie er eine Lösung entwickelt, die für beide Seiten angenehm ist. Sowohl beim Rollenspiel als auch bei der Gruppendiskussion gibt es nicht die richtige Lösung, sondern viele verschiedene Lösungsansätze. Der Aufwand für die Admissions Days scheint recht hoch. Josef Schneider: Aber er ist es wert. Unser Anspruch ist es, verantwortungsvolle Führungspersönlichkeiten zu entwickeln. Es reicht nicht, intellektuelle Fähigkeiten und Fachkompetenz zu haben. Ein Studium an der GGS ist neben dem Beruf sehr anstrengend, da muss man überaus motiviert sein. Die Studierenden müssen sich für uns interessieren. Und davon hängt letztendlich das Stipendium der Dieter Schwarz Stiftung ab, das jeder erfolgreiche Teilnehmer der Admissions Days bekommt. Gleichzeitig hat der Admissions Day eine Schutzfunktion für den Bewerber: Denn nur wenn er sich über den Aufwand und den damit verbundenen persönlichen Verzicht bewusst ist, wird er an der GGS erfolgreich studieren können. Dafür ist auch der Rückhalt des privaten Umfelds sehr wichtig. Wie treffen Sie die Entscheidung, ob ein Bewerber an der GGS studieren darf? Josef Schneider: Gemeinsam im Beobachter-Team treffen wir die Entscheidung. Da jeder Beobachter jeden Bewerber sieht und mit ihm im Rahmen des Admissions Days in Kontakt kommt, ist eine ausgewogene und faire Entscheidung möglich. Darauf ist der Ablauf des Admissions Days ausgerichtet. Er bietet ganz bewusst allen Beteiligten genug Raum zum persönlichen Austausch und Kennenlernen. Alle Teilnehmer bekommen am Ende des Auswahltags die Entscheidung im Einzelgespräch mitgeteilt. Dabei legen wir viel Wert auf eine anspruchsvolle FeedbackKultur. Nicht selten kommt es deshalb vor, dass sich selbst Teilnehmer, die wir für ein Studium an der GGS ablehnen, bei uns bedanken. 22 | Studium Streber oder Schlitzohr? Alberto Costanza, LL.M. in Business Law, im Interview ohne Worte Studium | 23 24 | Studium Du studierst Business Law. Ist Recht nicht langweilig? Angst, gegen Compliance-Richtlinien zu verstoßen? Studium Dein typisches Montagmorgen-Gesicht? Wie verbringst du dein Wochenende, wenn keine Vorlesungen sind? | 25 26 | Studium Was ist deine Lieblingsbeschäftigung in den Pausen? Was verbindest Du mit Heilbronn? Studium | 27 Was wolltest du als Kind werden? Wohin soll es nach dem Studium gehen? 28 | Studium Wer wem das „Du“ zuerst anbietet und wie das Besteck richtig geführt wird, erläuterte die Knigge-Trainerin Birgit Brenner am 18. Oktober beim Seminar „Benimm im Business – der moderne Knigge“. 17 Teilnehmer besuchten am 25. Oktober die traditionsreiche Sektkellerei Rilling in Stuttgart. Dabei warfen sie auch einen Blick in den Gewölbekeller, in dem die edlen Tropfen reifen. Eine Gelegenheit, diese auch zu verkosten, bot sich im Anschluss bei einer exklusiven Sektprobe. Studium Die Bäckerei Härdtner/Mitterer bäckt als traditioneller Handwerksbetrieb nicht nur Brötchen und Brot – sondern auch leckere Brezeln. Ihr Talent als Brezelbäcker konnten die AlumniMitglieder bei der Betriebsbesichtigung am 25. September unter Beweis stellen. Volles Programm... bot der Alumni-Verein seinen Mitgliedern auch im letzten Quartal 2014. Mit Vollgas ging es von Firmenbesichtigungen über Seminare zum Top-Event des Jahres nach München. Heilbronn Stuttgart München | 29 30 | Studium Es war das Highlight im Veranstaltungsjahr des Alumni-Vereins: Ganz nah, aus der dritten Reihe verfolgten 30 Mitglieder in der Allianz-Arena das Top Bundesliga-Spiel FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. Management-Talk Dabei war der ganze Alumni-Ausflug in die bayerische Landeshauptstadt München von Höhepunkten geprägt: Zu einem Management-Talk der besonderen Art geladen war die Gruppe bei Jörg Wacker. Der Vorstand für Strategie und Internationalisierung bei der FC Bayern AG berichtete von den Plänen, die Marke Bayern München und die der Deutschen Fußball Liga in die Welt hinaus zu tragen. Immer wieder betonte er die tolle Arbeit, die andere Teams wie Manchester United oder Real Madrid bereits geleistet haben. Er ließ aber zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass der FC Bayern auch bei der internationalen Vermarktung bald ganz vorne mitspielen will – denn das zähle zum Selbstverständnis des Vereins. „Widerstände und Stolpersteine? Nein, sowas gab es natürlich nie“, scherzte er. Beeindruckt von Wackers Ausführungen zu Strategie, Markenaufbau und Internationalisierung ging es weiter in die FC Bayern Erlebniswelt. Sie gewährt spannende Einblicke in die glorreiche Geschichte des FC Bayern München von der ersten Meisterschaft 1932 bis hin zum Triple 2013. Beliebte Fotomotive waren die Superstars aus Pappe, mit denen fleißig gepost wurde. Die Sammlung aus Meisterschalen, DFB-Pokalen und Championsleague-Trophäen beeindruckte nicht nur enthusiastische Bayern-Fans. Packendes Bundesligaspiel Ihr Glück kaum fassen konnten die Alumni-Mitglieder, als sie dann ihre Studium | 31 uarta Alumni-Programm 1.Q l Januar/Februar Jahresauftakt Veranstaltung Datum: 30.01.2015 Uhrzeit: 18:00 Uhr Ort: GGS Der Alumni-Verein der GGS lädt zum Jahresauftakt. Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Vereins sind Studenten, Alumni, Fakultät und Mitarbeiter der GGS eingeladen, dem Vortrag von Arno Schimpf zum Thema „Leistung – Erfolg – Gesundheit: körperliche und mentale Skills für Spitzenleistungen“ zu lauschen. Danach gibt es die Möglichkeit, sich bei Snacks und Getränken auszutauschen und das neue Jahr zu begrüßen. GGS Alumni Skiausfahrt Plätze auf der Gegengerade einnahmen. Begeistert verfolgten sie das Spitzenspiel, das mit dem 2:1 für die Münchner echte Bayern-Fans voll zufriedenstellte. Entspannen oder Wandern war am nächsten Tag am Spitzingsee angesagt. Daneben blieb genug Zeit für nettes Beisammensein und gute Gespräche über das Erlebte. Dabei waren sich alle einig: Selbst wenn sie „nur“ ein Bundesligaspiel gesehen haben – das war die Champions League der Events! Datum: 31.01.-01.02.2015 Ort: Oberstdorf Der Berg ruft. Der Alumni-Verein freut sich auf das nächste Event im Schnee. Dieses Mal geht es ins Alpenhotel Tiefenbach nach Oberstdorf. Preis für Alumni-Mitglieder: 160 Euro (ohne Skipass: 100 EUR) Preis für Nicht-Alumni-Mitglieder: 180 Euro (ohne Skipass: 120 EUR) Anmeldung und Information bei Simone Feger unter [email protected] Weitere Alumni-Termine unter www.ggs.de/alumni 32 | GGS Intern Neue Gesichter an der GGS Marlen Ernst Corina Brosi Sarah Schwab Marlen Ernst ist schon weit herumgekommen. Zuletzt ist sie von Basel nach Heilbronn gezogen. In der Executive Education vermarktet sie zusammen mit ihren Kolleginnen Weiterbildungsprogramme der GGS und koordiniert Veranstaltungen. Die 29-Jährige treibt in ihrer Freizeit viel Sport und mag gutes Essen. Diese Kontraste gehören zu ihrem Leben, wie sie selbst sagt. Sie machen das Leben interessant. Mit diesem Attribut beschreibt die Halbbadenerin und Halbfranzösin auch gerne ihren Charakter. Die quirlige Corina Brosi aus Oberstenfeld unterstützt seit 1. Juli die Kolleginnen in der Buchhaltung im Bereich Administration. Sie schätzt den kollegialen und offenen Teamspirit an der GGS. Als begeisterte Läuferin leitet sie in ihrer Freizeit die Walkinggruppe des TSV Gronau und fährt gerne Mountainbike. Sie hasst Langeweile und unterstützt neben ihrer Tätigkeit an der GGS noch das Büro-Team des Hotels „Zum Ochsen“ in Oberstenfeld. Sarah Schwab betreut den Studiengang LL.M. in Legal Management als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Alexandra von Bismarck. Das Thema ihrer Promotion lautet: „Einführung und Ausgestaltung eines Compliance Management Systems für eine Societas Europaea (SE) mit Sitz in Deutschland“. Sie interessiert sich für Kunst und liebt es, neue Ideen in die Tat umzusetzen. Den Raum für neue Ideen, den die GGS ihr bietet, schätzt sie sehr. GGS Intern | 33 Franziska Struve Steve Kappenthuler Elvira Herzog Die Projektassistentin ist seit September 2013 Mitarbeiterin im Team von Prof. Christopher Stehr. Sie begleitet wissenschaftlich die „Heilbronner Erklärung“ und koordiniert die Workshop-Aktivitäten der Mitglieder. Das Nordlicht kommt ursprünglich aus Uetersen im Kreis Pinneberg. Mittlerweile fühlt sie sich wohl in Heilbronn und beschreibt die Stadt als ihre zweite Heimat. Sie spricht gerne Klartext und liest in ihrer Freizeit Bücher wie „Geht nicht, gibt’s nicht!“ von Richard Branson. Daraus leitet sie auch ihr persönliches Motto ab. Wenn sie nicht an der GGS ist, studiert sie an der DHBW Heilbronn BWL Dienstleistungsmanagement, Medien und Kommunikation. Die naturwissenschaftliche Seite der Forschung konnte der Schweizer bereits im Labor während seiner Masterarbeit, die er in Wirtschaftschemie zum Thema „Silicone Nanofilament Coatings“ absolvierte, kennenlernen. Nun möchte er an die Interdisziplinarität seines Studiums anknüpfen und sich mit den wirtschaftswissenschaftlichen Standpunkten auseinandersetzen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter unterstützt er dabei das Investment Lab unter der Leitung von Dr. Jochen Becker. Dafür pendelt er alle zwei Wochen zwischen Zürich und Heilbronn. Der begeisterte Sportler findet seinen Ausgleich beim Eishockeyspielen in der Mannschaft vom Eissportverein Dielsdorf-Niederhasli. Seit Juni dieses Jahres pendelt sie zwischen Leinfelden-Echterdingen und Heilbronn und unterstützt die GGS mit ihrem Know-how im Marketing. Sie war unter anderem bereits als Projektleiterin für die Organisation von Fach-Messen tätig und koordinierte den Anzeigenverkauf einer österreichischen Personalzeitschrift. Da sie selbst berufsbegleitend ihren Master gemacht hat, weiß sie, welche Herausforderung dahinter steht und von was sie spricht. Sie mag Menschen mit Humor und zählt sich auch selbst dazu. Die leidenschaftliche Autofahrerin liebt Schokolade und Sonnenschein und hasst Mittelspurfahrer. Verstärkung für die Kursbetreuung Sie sind die Heinzelmännchen an der GGS. An den Kurs-Wochenenden, wenn die meisten GGS-Mitarbeiter sich erholen, verrichten sie ihre Arbeit: die Kollegen der Kursbetreuung. Als Bindeglied zwischen Studierenden, Dozenten und den Mitarbeitern der Studienprogramme sorgt die Kursbetreuung für den reibungslosen Ablauf der Vorlesungsmodule. Das Team der Kursbetreuung kopiert Vorlesungsskripte, bereitet die gesunde Pause vor und hilft selbstverständlich auch im Notfall. Beispielsweise wenn der Kopierer streikt oder die Glühbirne am Beamer ersetzt werden muss. Die fleißigen Kursbetreuer halten die Stellung und stehen mit ihrem Engagement stellvertretend für die Serviceorientierung der GGS. Die neuen Mitarbeiter Tarik Celik, Lisa Heinisch und Sandra Kaluza verstärken seit Neuestem das Team der Kursbetreuung rund um Lale Baris, Lucas Dürigen, Ingrid Ehem, Karola Haas, Johanna Lay und Oliver Rettstatt. 34 | GGS Intern Newsticker GGS on Tour Herbstzeit – Messezeit. Im November und Dezember präsentierte das Marketingteam die GGS auf den Masterand-More-Messen in München, Stuttgart und Frankfurt. Die beliebte Master-Messe besuchen jährlich Tausende Young Professionals, Berufseinsteiger, Studenten und Absolventen. Sie hat sich als eine der wichtigsten Messen für Weiter- bildungs- und Studienangebote etabliert. In diesem Jahr empfingen die Kolleginnen aus dem Marketing die Besucher nicht nur mit nützlichen Informationen zu den Masterprogrammen, sondern auch mit Lebkuchenherzen, um für die GGS-Facebook-Seite zu werben. BUJ-Akademie Im Rahmen der BUJ-Akademie fand am 11. und 12. September das Seminar „Risikomanagement im Unternehmen“ in den Räumen der GGS statt. Die BUJ-Akademie wurde vom Bundesverband der Unternehmensjuristen in Kooperation mit der GGS gegründet. Ziel der BUJ-Akademie ist die spezielle Weiterbildung von Mitarbeitern in Rechtsabteilungen mit Fokus auf den Mittelstand. Niels Hartwig, Vizepräsident des BUJ, und Prof. Dr. Alexandra von Bismarck, Akademische Direktorin des Studiengangs „LL.M. in Legal Management“ und Leiterin des Syndikus-Instituts der GGS, freuen sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. GGS Intern | 35 Willkommen! Neues Forschungsprojekt Viele neue Gesichter sind seit Herbstbeginn an der GGS zu sehen. Gleich drei Studiengänge sind im Oktober gestartet. Den Anfang machte der neue Studiengang MSc in Management mit dem Schwerpunkt Handelslogistik. Zum mittlerweile neunten Mal startete der LL.M. in Business Law, für den sich zwölf Frauen und elf Männer entschieden. Es folgte der MBA mit 16 Studierenden aus unterschiedlichen Unternehmen und Branchen. Mit der technischen Verwirklichung des Fahrens ohne jegliche Einwirkung eines Menschen und dem Konflikt zum derzeit geltenden Recht beschäftigt sich das zum 1. August 2014 an der GGS eingerichtete Forschungsprojekt „Autonomes Fahren“. Das Projekt wird von Prof. Benjamin von Bodungen geleitet und federführend vom neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter, Martin Hoffmann, betreut. Mit der moovel GmbH konnte ein prominenter Partner aus dem Daimler-Konzern für das Forschungsprojekt gewonnen werden. Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. Ziel ist es, die gerade erst einsetzende Umgestaltung des Rechtsrahmens für das vollautomatisierte Fahren durch entsprechende Forschungsergebnisse mitzugestalten. Auf diese Weise fügt sich das Forschungsprojekt nahtlos in das GGS-Profilierungsfeld „Innovation“ ein und trägt dem Anspruch der GGS Rechnung, sich – in enger Verzahnung mit der Praxis – als innovative und forschungsstarke Bildungseinrichtung an der Schnittstelle von Management und Recht zu profilieren. GGS/ DHBW-Themabend Bereits zum dritten Mal fand der GPOP-Themenabend „Erfolg durch Persönlichkeit“ am 9. Oktober an der GGS statt. Mit dem GPOP (Golden Profiler of Personality) Fragebogen können persönliche Stärken herausgefunden und ausgebaut werden. Die Analyse misst individuelle Stärken, Schwächen und Entwicklungsmöglichkeiten ohne zu bewerten. Der Test wird gerne in Auswahlverfahren in Unternehmen durchgeführt, um das Potenzial des Bewerbers zu erkennen. Die Persönlichkeitsentwicklung ist ein entscheidender Schlüssel für ein erfolgreiches und glückliches Leben, denn nur wer seine Stärken kennt, kann sie richtig einsetzen. 50 Teilnehmer hatten im Voraus den GPOP-Test online durchgeführt. Christian Mai präsentierte die Ergebnisse seiner Studie und stellte die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen vor. Die ausführlichen Ergebnisse des Online-Tests wurden in schriftlicher Form verteilt und direkt besprochen. 36 | Hochschul-ABC l u h c s h Hoc - C B A Bachelor // Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Hochschulabschluss im Rahmen des mehrstufigen Bachelor-Master-Systems. Dieser akademische Grad wird in der Regel nach Abschluss von sechs, teilweise auch acht Semestern vergeben. Business School // Als Business Schools werden Bildungseinrichtungen bezeichnet, die auf Managementstudiengänge spezialisiert sind und anwendungsnah lehren und forschen. Die ersten Business Schools entstanden Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Business Schools können eigenständige staatliche oder private Hochschulen sein, aber auch Fachbereiche oder Institute von Universitäten oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Kernangebot vieler Business Schools ist der Studiengang Master of Business Administration, oft in englischer Sprache und berufsbegleitend. Campus // heißt übersetzt aus dem Lateinischen nichts anderes als „Feld“ oder „Ebene“. Heute ist damit das Gelände einer Hochschule gemeint. In Heilbronn ist der Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung Sitz der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der German Graduate School of Management and Law (GGS). Auch die AIM, Akademie für innovative Bildung und Management, hat hier ihren Standort. >> wird fortgesetzt German Graduate School of Management and Law Bildungscampus 2 D-74076 Heilbronn www.ggs.de