Seite 1 of 2 Februar 2016 IBM Deutschland Hintergrundinformation IBM Research auf CeBIT 2016: TrueNorth – ein Chip nach dem Vorbild der Natur (SyNAPSE Projekt) 2008 begann IBM Research gemeinsam mit einer Reihe US-amerikanischer Universitäten an einem Projekt zu arbeiten, dessen Ziel die Entwicklung einer neuartigen, an der Energieeffizienz und den Fähigkeiten des Gehirns angelehnten Klasse von Computersystemen ist. Drei Jahre später präsentierte IBM die ersten Komponenten einer neuartigen ChipArchitektur, die aus einem erweiter- und konfigurierbaren Netzwerk von „neurosynaptischen Prozessorenkernen“ besteht, die über ein ereignisgetriebenes, on-chip Netzwerk verbunden sind. Jeder dieser Kerne enthält Speichereinheiten (ähnlich Synapsen), Prozessoren (ähnlich Neuronen) und Kommunikationskomponenten (ähnlich Axonen oder Nervenzellenfortsätze) in einem kompakten Format. Die Prozessorenkerne arbeiten verteilt, parallel und ereignisgesteuert - ohne die klassische Prozessorentaktung. Das bedeutet, dass sie mit nur 70 Milliwatt Betriebsleistung – einen Bruchteil des Bedarf aktueller Mikroprozessoren – kaum externe Kühlung benötigen. Zum anderen sind sie damit weniger fehleranfällig: Selbst wenn einer der Kerne ausfällt oder nicht antwortet, funktioniert das Gesamtsystem nach wie vor und kann seine Aufgaben erfüllen. Die aktuelle Version der Architektur integriert eine Million programmierbarer Neuronen (und damit genauso viele wie eine Honigbiene) und 256 Millionen Synapsen. Damit ist der Chip mit seinen über 5,4 Milliarden Transistoren und 4.096 neurosynaptische Prozessorkerne einer der größten, jemals entwickelten CMOS-Prozessoren. Überspitzt formuliert: Ein neurosynaptischer Supercomputer von der Größe einer Briefmarke und dem Energieverbrauch einer Knopfzellenbatterie. Wenn man nochmals das Bild des Gehirns heranzieht: Traditionelle Computersysteme – und chips repräsentieren die linke Seite des menschlichen Gegirns, die für Sprache und Analyse verantwortlich ist. Neurosynaptische Systeme stehen für die rechte Hälfte, Sinneseindrücke und Mustererkennung. Über den Lauf der Zeiten hoffen die IBM Forscher, beide Seiten auf einem System zu integrieren. Die Technologie verlangt allerdings auch einen völlig neuartigen Programmieransatz mit einer eigenen Programmiersprache. Um das dafür notwendige Wissen über IBM hinaus an Seite 2 of 2 Februar 2016 IBM Deutschland Hintergrundinformation Universitäten und Unternehmen weiterzugeben, bietet IBM Research die SyNAPSE University an: Ein Kurs, bestehend aus Vorlesungen, praktischen Übungen und Coaching. Ein entsprechendes Anmeldungsformular findet sich hier. Weitere Details zum Projekt: https://ibm.biz/BdFHap Dharmendra S. Modha, IBM Fellow & IBM Chief Scientist - Brain-inspired Computing Dharmendra S Modha's Brain-inspired Computing Blog Kontakt für Journalisten: Michael Kieß IBM Research & Development Tel: +49 7034 274 1815 Mobil: +49 171 49 21 178 E-Mail: [email protected]