Durch Körperkraft winzigste Moleküle strecken - Molekülorientierung Johannes Soulages Polarisationsrichtung des Lichtes Wie funktioniert ein Polarisator ? Li ch t b es teh t au s tr ansversalen Schwingungen von elektrischen und m agne ti s che n Feld e rn. Die Ri ch tung, in die das elektrisches Feld zeigt, bezeichnet man als Polarisationsrichtung des Lichts. Licht, das von einer Quelle wie der Sonne emittiert wird, ist nicht polarisiert. Fällt es auf einen Polarisator, so wählt der Filter (wie ein Schlitz) eine Komponente des Lichts aus und lässt nur diese durch: das Licht ist also linear polarisiert. Falls das Licht dann durch einen zweiten Filter geht, dessen Orientierung senkrecht zur Polarisationsrichtung des Ersten ist, findet eine totale Auslöschung statt. Prinzip der Sonnenbrille Polarisationsrichtung Ohne Polarisator Polarisationsrichtung Mit Polarisator Das Licht, das von der Oberfläche des Sees reflektiert wird, ist hauptsächlich parallel zur Oberfläche polarisiert. Sonnenbrillen sind im allgemeinen polarisierend. Wenn man Sonnenbrillen trägt, ist ihre Polarisationsrichtung senkrecht zur Bodenebene. Deshalb wird das Licht, das reflektiert wird, nicht durchgelassen. Beschreibung des Experiments Im Jahre 1816 wurde eine für die Geschichte der Polarisation sehr bedeutsame Entdeckung von Sir David Brewster gemacht. Er war es, der herausfand, dass normal transparente isotrope Substanzen durch mechanische Belastung (durch Druck oder Zug) anisotrop gemacht werden können, wodurch sie die Eigenschaften eines einachsigen Kristalles annehmen, bei dem die optische Achse in Richtung der Belastung liegt. Diese erzwungene Doppelbrechung ist dabei proportional zur Belastung und wird a l s S p a n n u n g s d o p p e l b r e c h u n g ode r Photoelastizität bezeichnet. Permanente Spannungsdoppelbrechung kann auch dadurch entstehen, daß z.B. Kunststoffteile wie ein Geodreieck im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Die dabei entstehenden Materialspannungen werden während der Abkühlung eingefroren und können in polarisiertem Licht sichtbar gemacht werden. Bringt man das aus Kunststoff hergestellte Objekt zwischen g e k r e u z t e P o l a r i s a t i o n s f o l i e n , s o t r e t e n b r i l l a n t e F a r be n a uf. Unser Polariskop besteht aus einer Lichtquelle und zwei gekreuzt angeordneten Polarisatoren. Ohne Probe beobachtet man Dunkelheit. Unterwirft man ein Kunststoffstück einer mechanischen Belastung (z.B. Zug) führt die Ausrichtung von Molekülen durch m e c h a n i s c h e K r a f t e i nw i r k u n g z u r Spannungsdoppelbrechung. So treten mit dem Polariskop, brillante Streifen auf. Jeder farbige Streifen entspricht einem gewissen Spannungszustand („Isochromen“). Die schwarzen Streifen entsprechen entweder einem Spannungszustand oder den Orten, an denen die Hauptspannungsrichtungen mit den Polarisatorachsen zusammenfallen („Isoklinen“). Dreht man beide Polarisatoren synchron, kann man die schwarzen Streifen voneinander unterscheiden, da nur die „Isoklinen“ rotieren. 25/02/2005 JS