„Beratung und Behandlung von verhaltensbezogenen Süchten

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GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Fachtagung der DHS am 11. November 2008
„Beratung und Behandlung von
verhaltensbezogenen Süchten
–
natürlich eine Aufgabe der Suchthilfe“
Dr. Theo Wessel, Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im
Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V. (GVS), Berlin
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
„Beratung und Behandlung von verhaltensbezogenen
Süchten – natürlich eine Aufgabe der Suchthilfe“
Ablauf:
1. Suchthilfe – was ist das?
2. Verhaltensbezogene Süchte – eine Aufgabe der Suchthilfe
- Sucht- oder Impulskontrollstörung
- Suchthilfen am Beispiel Essstörungen und pathologisches
Spielen (Glücksspielssucht)
3. Mediensucht - eine aktuell anstehende Aufgabe für die Suchthilfe
- Symptome
- Folgen
- Präventions- und Behandlungsansätze
- Hilfestellung
- Zahlen
- Fakten und Forderungen
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Suchthilfe, was ist das?
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Suchthilfen in Deutschland 2006
Selbsthilfegruppen
7500 Gruppen
Suchtberatungsstellen
934
Plätze in Tageskliniken
400
Stationäre Therapieplätze: Alkohol/Drogen
9500/5200
Plätze für qualifizierte Entgiftung
5400
Plätze in komplementären Einrichtungen (Betreutes
Wohnen, Wohnheime usw.)
7600
Plätze im Maßregelvollzug: Alkohol/Drogen
1350/750
Niedrigschwellige Angebote
(Notschlafstellen, Tagestreffs, Drogenkonsumräume)
474 (45+403+26)
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Psycho-soziale Beratung im Kontext der
Leistungsgesetze
Früherkennung
Motivation
Rehabilitation
Nachsorge/Selbsthilfe
SGB IX
SGB II
Arbeitsagenturen
Psycho-soziale
Beratung
Motivationsarbeit
SGB V
Ärzte
Krankenhäuser
SGB VI
Fachkliniken
ARS
SGB VI
ARS/
Nachsorge
Selbsthilfe
RG: Daseinsvorsorge?
SGB XII
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Personenzentrierung
Die Hilfebedarfe und die Veränderungsbereitschaft des
Klienten stehen im Mittelpunkt
Niedrigschwellige Angebote zum Einstieg in den
Motivationsprozess
Motivationsförderung zur Entwicklung von
Veränderungsbereitschaft
Förderung einer stabilen Behandlungs- und
Abstinenzmotivation
Behandlung / Rehabilitation
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Grundversorgung und weitere definierte Leistungen
/
Hilfen nach
dem SGB II,
V, VIII
Telefon\
notruf
Raucher
entwöhn
ung
Verkauf von
Fachwissen
trie
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B
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b
Ambulante
Therapie
JVA
Ambulanz
Grundversorgung
n
Fachstelle
Suchtprävention
Tages/Begegnungsstätte
Betreutes
Wohnen
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Was ändert sich in den nächsten Jahren in der
ambulanten Suchthilfe-Versorgung?
Frühinterventionen bei Alkoholproblemen, vor allem bei jungen Menschen
(„Koma Trinken", „Flatrate-Saufen") an den Schnittstellen Medizin,
Jugendhilfe, Schule, Job-Center
Beratung und Behandlung von jungen Cannabisabhängigen (2005: 17400
Beratungsfälle, Tendenz steigend)
Stimulanzienabhängige (Kokain, Speed, Crystal) integrieren
Tabakentwöhnungsangebote verstärken
Kooperation mit dem medizinischen Versorgungssektor ausbauen (2004:
428T. alkoholbezogene Behandlungsfälle, 89T. drogenbezogene
Behandlungsfälle im Allgemeinkrankenhaus)
Betroffene Angehörige stärker einbeziehen (Partner, Kinder, Eltern)
Suchtgefährdete und -abhängige mit Migrationshintergrund einbeziehen
Qualifizierung der PSB (Psychosozialen Begleitung) bei
Substitutionsbehandlungen qualifizieren
Mediensuchtkompetenzen ausbauen
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Verhaltensbezogene Süchte –
eine Aufgabe der Suchthilfe
Zuerst die Frage: Suchtstörung oder Impulsstörung?
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DSM-IV: Störungen der Impulskontrolle nicht
andernorts klassifiziert
Versagen, einem Impuls, einem Trieb oder einer
Versuchung zu widerstehen, eine Handlung
auszuführen, die schädlich für die Person selbst oder
andere ist.
Ansteigendes Gefühl von Spannung oder Erregung vor
der Handlung,
Erleben von Vergnügen, Befriedigung, Entspannung
währen der Handlung,
Nach der Handlung können Reue, Schuldgefühle,
Selbstvorwürfe auftreten.
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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ICD-10, F63.-: Abnorme Gewohnheiten und Störungen
der Impulskontrolle
Sie sind durch wiederholte Handlungen ohne
vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht
kontrolliert werden können und meist die Interessen des
betroffenen Patienten oder anderer Menschen
schädigen. Der betroffene Patient berichtet von
impulshaftem Verhalten.
Die Ursache dieser Störungen sind unklar, sie sind
wegen deskriptiver Ähnlichkeiten hier gemeinsam
aufgeführt, nicht weil sie andere wichtige Merkmale
teilen.
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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Impulsstörungen
Verhalten, für das keine
„normale“ Ausprägung
existiert
z.B.
• Pyromanie
• Kleptomanie
• Trichotillomanie
Verhalten, das auch in
„normaler“ Ausprägung
auftreten kann
Verhaltensexzess
z.B.
• Pathologisches Spielen
• Pahtologisches Kaufen
• Exzessive Internetnutzung
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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ICD-10: Impulskontrollstörungen
F63.0 Pathologisches Spielen
F63.1 Pathologische Brandstiftung (Pyromanie)
F63.2 Pathologisches Stehlen (Kleptomanie)
F63.3 Trichotillomanie
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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F63.9: Abnorme Gewohnheit und Störung der
Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet
Pathologisches
Kaufen
Exzessive Internetnutzung
(Gambling, Chatting, Surfing)
Dermatillomanie
Intermittierende
Explosive Störung
Exzessive
Handynutzung
Exzessive nonparaphiles
Sexualverhalten
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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N.n.b. Impulskontrollstörungen oder Verhaltenssüchte ?
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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Verhaltenssüchte = Verhaltensabhängigkeit = nicht
stoffgebundene Sucht
Esssucht, Brechsucht, Fettsucht, Magersucht, Spielsucht,
Lottosucht, Kaufsucht, Computersucht, Internetsucht,
Handysucht, Fernsehsucht, Arbeitssucht, Sexsucht,
Sportsucht ….
Aber nicht: „Brandstiftungssucht“, „Stehlsucht“
Inflationärer Begriff oder
neues Verständnis von Sucht?
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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Diagnose
Prävalenz [%]
Literaturquelle
Pathologisches Spielen
1-3
Gerstein et al., 1999; Tidwell & Parker,
2001; Rönnberg, 2001; Kessler et al.,
2008
Trichotillomanie
1,5-3,4
Christenson et a., 1991 (Studenten)
Pyromanie
2,4-3,5
Kosky & Silburn, 1991
(Kinder und Jugendliche)
Intermittierende explosible Störung
7
Kessler et al., 2006
Kleptomanie
0,6
Goldman, 1991
Exzessive Internetnutzung
0,7
Aboujaoude et al., 2006
Skin picking
2
Doran et al., 1985; Gupta et al. 1986
(dermatologische Patienten)
Sexuelle Zwänge
5-6
Shaffer und Zimmernann (1990)
Coleman, 1991
Pathologisches Kaufen
6-8
Neuner et al., 2005; Koran et al., 2006
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Prävalenz in klinischen Stichproben (1):
Stationäre psychiatrische Patienten
n = 204, MIDI
31 % hatten aktuell mindestens 1 Impulskontrollstörung
Pathologisches Kaufen (9,3%)
Kleptomanie (7,8%)
Pathologisches Spielen (6,9 %)
Intermittierende explosible Störung (6,4%)
Sexuelle Zwänge (4,4%)
Pyromanie (3,4%)
Trichotillomanie (3,4%)
Auszug aus dem Vortrag von Astrid Müller, Impulskontrollstörungen: Grundlagen und Anwendungen,
8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Auszug aus dem Vortrag von Klaus Wölfling, Verhaltenssüchte: Phänomenologie und klinisches
Erscheinungsbild am Beispiel der Computerspielsucht8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Zwei ausgewählte verhaltensbezogene
Suchtstörungen, die zur Aufgabe der
Suchthilfe geworden sind:
Essstörungen (Esssüchte)
Pathologisches Spielen
(Glücksspielssucht)
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Essstörung (F50, ICD-10)
Anorexia nervose (Magersucht)
Atypische Anorexie
Bulima nervosa
Atypische Bulimie
Essattacken (Binge Eating)
Erbrechen bei anderen psych. Störungen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Pathologisches Spielen (F63, ICD-10)
Geldspielautomaten in Spielhallen u.a.
Kleines Spiel in der Spielbank
Großes Spiel in der Spielbank
Wetten
Andere Spielformen
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Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
(Teil-)Stationäre Rehabilitations- und Adaptionseinrichtung
147 Einrichtungen insgesamt
24.585 Therapiebeender in 2007
davon
8
mit Hauptdiagnose Essstörungen (F50)
386 mit Hauptdiagnose Pathologisches Spielen (F63)
Etwa 2% aller Behandlungen in diesen Einrichtungen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=8)
Junge Frauen (in Schule/Ausbildung, bei Angehörigen
lebend)
Maßnahmen finanziert durch die DRV,
Behandlungsdauer im Durchschnitt 100 Tage
Zentrale Vermittlungsagenturen:
Sucht- und Beratungsstellen (50%)
Ärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser (37,5%)
25
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=8)
Zentrale Weitervermittlung nach Therapiebeendigung:
Ärzte, Psychotherapeuten (80%)
Selbsthilfegruppen (60 %)
Ambulante Behandlungsstellen (60%)
Status der störungsbezogenen Problematik am Tag der
Behandlungsbeendigung:
71% gebessert
28% unverändert
1% verschlechtert
26
GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=8)
Lebensunterhalt nach Behandlungsbeendigung:
20% Lohn, Gehalt
40% Krankengeld
25% Arbeitslosengeld I und II
Wohnsituation nach Betreuungsbeendigung:
88% eigenständiges Wohnen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=386)
Männer, Durchschnittsalter 39 Jahre
Soziale Integration (Partnerschaft, Wohnen, Arbeiten)
Maßnahmen finanziert i.d.R. durch die DRV, Behandlungsdauer im
Durchschnitt 79 Tage
Keine gerichtlichen Auflagen
Komorbidität mit alkoholbezogenen Störungen ausgeprägt (ebenso
Tabak)
Altersspanne zwischen Beginn der Störung und Betreuungsbeginn
etwa 9-15 Jahre
Mehr als 10.000 EUR Schulden: 53%, 23% ohne Schulden
28
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=386)
Zentrale Vermittlungsagenturen:
Ambulante Suchtberatungsstellen (73%)
Zentrale Weitervermittlungen nach Therapiebeendigung:
Ambulante Suchtberatungsstellen (73%)
Selbsthilfegruppen (65%)
Ambulante Behandlungsstellen (65%)
29
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=386)
Status der störungsbezogenen Problematik nach
Betreuungsende:
31% erfolgreich
50% gebessert
18% unverändert
1% verschlechtert
Lebensunterhalt nach Betreuungsbeendigung:
39% Lohn, Gehalt
48% Arbeitslosengeld I und II
Wohnsituation nach Betreuungsbeendigung:
72% eigenständiges Wohnen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
Ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen:
720 Einrichtungen insgesamt
10.7021 Betreuungsbeender in 2007
davon:
1.235 mit Hauptdiagnose Essstörungen (F50)
2.702 mit Hauptdiagnose Pathologisches Spielen (F63)
Etwa 3,5% aller Betreuungen in diesen Einrichtungen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=1.235)
Frauen 94 %, Durchschnittsalter 28 Jahre
Maßnahmen größtenteils (93%) finanziert über institutionelle
Förderung der Einrichtung (kommunal)
Altersspanne zwischen Betreuungsbeginn und Störungsbeginn: 915 Jahre
Zentrale Vermittlungsagenturen:
39% Selbstmelder
22% Familie, Angehörige
12% Ärzte, Psychotherapeuten
6% Andere Beratungsstellen
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GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=1.235)
Kooperation während des Betreuungsverlaufes:
23% Familie, Angehörige
15% Ärzte, Psychotherapeuten
4% Selbsthilfegruppen
Weitervermittlung nach Betreuungsbeendigung:
bei 28% der Fälle: 42% Ärzte, Psychotherapeuten (n=111)
22% stationäre Rehabilitation (n=57)
12% Selbsthilfegruppen (n=32)
Betreuungsdauer und –frequenz:
durchschnittlich 20 Kontakte in durchschnittlich 267 Tagen
33
GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F50
Essstörungen (n=1.235)
Status der störungsbezogenen Problematik nach
Betreuungsende:
13% erfolgreich
48% gebessert
38% unverändert
1% verschlechtert
Lebensunterhalt nach Betreuungsbeendigung:
37% Lohn, Gehalt
13% Arbeitslosengeld I und II
30% durch Angehörige, Partner
Wohnsituation nach Betreuungsbeendigung:
70% eigenständiges Wohnen
34
GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=2.702)
Männer 92 %, Durchschnittsalter 37 Jahre
sozial integriert (Partnerschaft, Wohnen, Arbeiten)
Schulden: 39% mehr als 10.000 EUR, 29% keine Schulden
Maßnahmen größtenteils (89%) institutionell finanziert (kommunal,
15% der Maßnahmen durch DRV als Ambulante Rehabilitation bei
pathologischem Glücksspiel
Keine gerichtlichen Auflagen, 18% Auflage durch regionale JobCenter (SGBII)
Altersspanne zwischen Betreuungsbeginn und Störungsbeginn: 9-18
Jahre
35
GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=2.702)
Zentrale Vermittlungsagenturen:
44% Selbstmelder
25% Familie, Angehörige
5% Ärzte, Psychotherapeuten
4% Andere Beratungsstellen
Kooperation während des Betreuungsverlaufes:
25% Familie, Angehörige
10% Einrichtung der stationären Rehabilitation
8% Ärzte, Psychotherapeuten
5% Selbsthilfegruppen
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GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=2.702)
Weitervermittlung nach Betreuungsbeendigung:
bei 25% der Fälle: 41% stationäre Rehabilitation (n=140)
22% Selbsthilfegruppen(n=83)
15% Ärzte, Psychotherapeuten (n=50)
14% Fachambulanzen, Psychiatrische
Ambulanzen (n=46)
Betreuungsdauer und –frequenz:
durchschnittlich 15 Kontakte in durchschnittlich 194 Tagen
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Deutsche Suchthilfestatistik 2007 (IFT München, 2008)
F63
Pathologisches Spielen (n=2.702)
Status der störungsbezogenen Problematik nach Betreuungsende
27% erfolgreich
38% gebessert
35% unverändert 1% verschlechtert
Lebensunterhalt nach Betreuungsbeendigung:
40% Lohn, Gehalt
26% Arbeitslosengeld I und II
6% durch Angehörige, Partner
Wohnsituation nach Betreuungsbeendigung:
80% eigenständiges Wohnen
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Mediensuchteine aktuell anstehende Aufgabe für
die Suchthilfe!
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Problematischer Umgang mit dem Computer/ Internet
Exzessiver Konsum von Chat- und Kommunikationssystemen
Stundenlanges Spielen und Handeln
Stundenlanges Konsumieren von Sexseiten
Zwanghaftes Suchen nach Informationen
Zwanghafte Beschäftigung mit dem Computer an sich
40
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Exzessives Computerspielen als Suchtverhalten
Exzessives Computerspielen im Sinne einer
Verhaltenssucht ist mit der Abhängigkeit von psychotropen
Substanzen vergleichbar hinsichtlich:
Phänomenologie
Pathogenese
Diagnostischen Kriterien
Komorbiditäten
Psychophysiologischen Mechanismen
Therapeutischen Implikationen
Auszug aus dem Vortrag von Klaus Wölfling, Verhaltenssüchte: Phänomenologie und klinisches
Erscheinungsbild am Beispiel der Computerspielsucht8. Fachtagung der dgsps, 07.03.08, Köln
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Anzeichen für eine Sucht
Die nachfolgend aufgeführten Merkmale (nach
Grüsser/Thalemann) begründen ein psychopathologisch auffälliges, abhängiges Verhalten, wenn analog zu den substanzbezogenen Störungen mindestens drei Kriterien
zutreffen
42
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Einengung des Verhaltensmusters
Internet/ Computer werden
wichtigste Aktivität und
dominieren Denken, Gefühle
und Verhalten
Sonstige Lebensaufgaben treten
in den Hintergrund und werden
nur noch unzureichend erfüllt
43
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Regulation von negativen Gefühlen
(Affekten)
Erregung/ Entspannung durch Computer/ Internet
Führt zur Verdrängung negativer Gefühle
(Stressbewältigung)
44
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Toleranzentwicklung
Wirkung wird nur durch Steigerung des Verhaltens
erzielt
Bei gleich bleibender Nutzung entfällt der gewünschte
gefühlsregulierende Effekt
45
GESAMTVERBAND FÜR SUCHTKRANKENHILFE
im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Entzugserscheinungen
Entstehen bei Betroffenen
durch Behinderung oder
Reduzierung des
Nutzungsverhaltens
Erscheinungen: Nervosität,
Unruhe und/ oder Zittern,
Schwitzen etc.
46
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Kontrollverlust
Unfähigkeit zur Begrenzung
Nutzungsverhaltens
und
Kontrolle
des
Als süchtig einzustufende
User verbringen durchschnittlich 35 Std. pro Woche im
Netz; vor allem männliche Jugendliche kommen auch
auf 50 Std. und mehr
47
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Rückfall
Wiederaufnahme des Suchtverhaltens nach Zeiten der
Abstinenz oder Phasen kontrollierten
Nutzungsverhaltens
48
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Symptom: Schädliche Konsequenzen für Beruf, soziale
Kontakte und Hobbys
Es kommt aufgrund des exzessiven Verhaltens zu
zwischenmenschlichen Konflikten und psychischen
Problemen
49
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Abgrenzungen
Exzessives Verhalten ist nicht gleich Sucht
Internetsucht ist eine nicht-stoffgebunden Abhängigkeit
oder Verhaltenssucht
Für die Abhängigkeitsentwicklung ist nicht das Medium
sondern die Tätigkeit maßgeblich
Nur mehrere erkennbare Symptome deuten auf eine
Sucht hin
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Was macht es besonders?
Verfügbarkeit
Vernetzung
Realitätsnähe
Unsichtbarkeit
…
Eine vergleichsweise „billige“ Sucht: Das Ticket in die
virtuelle Welt kostet fast nichts …
51
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Wichtiger als das reale (Er)Leben:
Ein Teufelskreis der Suchtdynamik
52
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Verfügbarkeit von Computern
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Nutzung des Internets
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im Diakonischen Werk der Ev. Kirche in Deutschland e.V.
Folgen der Internet- und Onlinesucht (1)
Das Verlernen einer gesunden Auseinandersetzung mit
eigenen Gefühlen
Die eigentlichen (Lebens-)Probleme werden nicht mehr
adäquat bewältigt
– Ablenkung von den alltägliche Aufgaben und
Anforderungen
– Konzentrationsschwierigkeiten und psychische
Spannungen treten auf
– Leistungen in Schule und Beruf lassen nach
– (Bei vielen) Verschiebung des Schlaf-WachRhythmus
– Vernachlässigung der Ernährung
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Folgen der Internet- und Onlinesucht (2)
Es werden keine alternativen Verhaltensmuster mehr
entwickelt bzw. erlernt
Hohe Rate an Begleiterkrankungen treten auf
Soziale Beziehungen werden stark vernachlässigt
In der Konsequenz treten häufig Arbeitsplatzverlust
sowie Trennung von Familie, Partnern und Freunden auf
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Was können Betroffene machen? (1)
Computer aus dem unmittelbaren Wohnbereich
entfernen
Wochenplan für Online-Sitzungen erstellen
Offen über das (Sucht-)Problem reden
Online-Zeiten einschränken
Arbeitgeber um einen „allgemein zugänglichen
Internetarbeitsplatz“ bitten
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Was können Betroffene machen? (2)
Neues Hobby finden, altes auffrischen
Der Frage nachgehen, was im Internet gesucht wird
„Online-Erlebnisse“ aufschreiben
Mit „Online-Freunden“ offline verabreden
Fachliche Hilfe suchen
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Was können PartnerInnen und Angehörige tun?
Gesprächs- und Handlungsbereitschaft signalisieren
Wochenpläne erarbeiten
Beziehungsprobleme besprechen
Ermutigen, Beratungs- und Behandlungsangebote in
Anspruch zu nehmen
Klare Regeln als Schutz vor Co-Abhängigkeit aufstellen
Unterstützung bei der Suche nach neuem
(gemeinsamen) Hobby bieten
Gemeinsam Sport treiben und aktiver im Freundes- und
Bekanntenkreis werden
Schutzprogramme einrichten mit einem dem direkt
Betroffenen nicht bekannten Passwort
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Was können Eltern tun?
Grundsätzlich: Klare Regeln (für das Zusammenleben)
formulieren
Feststehende Zeiten für die Computernutzung
erarbeiten
Bereitschaft signalisieren, das man sich mehr Zeit für
die Betroffenen nehmen will
Einberufung eines Familienrates
Gemeinsame Schutzprogramme installieren
Interesse für die Computer- und Online-Aktivitäten
zeigen
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Was können Arbeitgeber tun?
Vereinbarungen treffen gegen die private
Internetnutzung unter Einbeziehung des Sozialen
Dienstes und des Betriebsrates
Arbeitnehmer müssen über mögliche Konsequenzen
privater Internetnutzung informiert werden
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Fragen zur Diskussion mit Jugendlichen
Wie kann das Internet sinnvoll genutzt werden?
Wie kann mit der Menge an Informationen
umgegangen werden?
Wie kann die Qualität von Informationen beurteilt
werden?
Wie können Informationen sortiert, gewichtet und
verarbeitet werden?
Welche Auswirkung kann das Internet auf einen
Menschen (mich selbst) haben?
Welche neuen Möglichkeiten, aber auch welche
Gefahren besteht für Nutzer (mich selbst)?
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Therapieschritte
Betroffene motivieren, Hilfe in Anspruch zu nehmen
Konkretes Erfassen der Situation
Reduktion des Nutzungsverhaltens, Selbstkontrollen
einführen
Hintergründe und Ursachen ergründen
Alternative Freizeitbeschäftigungen aufbauen
Verändertes Verhalten unterstützen, stabilisieren
Rückfallprophylaxe
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Hilfestellungen
www.onlinesucht.de
Kompetenzzentrum und Beratungsstelle für exzessiven
Mediengebrauch und Medienabhängigkeit Schwerin
Ambulanz für Spielsucht Mainz
Lost in Space – Berlin
Fachkrankenhaus Nordfriesland
GVS Fortbildung
„Mediensuchtberatung“ 18.09.09
GVS Tascheninfo Mediensucht
Konferenz 06./07.03.2009 Thema:
Beratung & Behandlung
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Ergebnisse aktueller nationaler und internationaler Studien
Autoren / Land
Jahr
Methodik / Stichprobe
süchtiges
Verhalten
Young /
USA
1996
Fragebogenuntersuchung zum Internetverhalten /
Onlinebefragung
20%
später 6%
Greenfield /
USA
1999
Onlinebefragung, adaptierte DSM-IV-Kriterien pathologisches Glücksspiel /
18000 Internetnutzer
6%
Anderson /
USA
2001
Fragebogenuntersuchung zum Internetverhalten /
1078 Internet nutzende Studenten
9,8%
Tsai & Lin /
Taiwan
2001
Fragebogenuntersuchung zur Internetsucht /
753 Jugendliche, Alter: 16-17 Jahre
11,9%
Hahn & Jerusalem
/ Deutschland
2001
standardisierte Onlinebefragung zur Internetsucht /
7091 deutsche erwachsene Internetnutzer
2,7%
7%
Jerusalem /
Eidenbenz / Schweiz
2001
standardisierte Onlinebefragung zur Internetsucht /
565 Schweizer Internetnutzer
2,3%
6%
Johansson &
Götestam / Norwegen
2004
Fragebogenuntersuchung zur Internetsucht, repräsentative
Stichprobenauswahl / 1463 Jugendliche, Alter: 12-18 Jahre
2,7%
9,8%
Griffiths et al. /
Großbritannien
2004
Onlinebefragung, /
540 jugendliche (1) und erwachsene (2) Nutzer von Online-Rollenspielen
(1) 9,1%
(2) 2,5%
Grüsser et al. /
Deutschland
2005
Fragebogenuntersuchung zum exzessiven Computerspielverhalten /
321 Kinder, Alter: 11-14 Jahre
9,3%
Niemz et al. /
Großbritannien
2005
Fragebogenuntersuchung, Skala zur Pathologischen Internetnutzung /
371 Studenten
18,3%
Grüsser et al. /
Deutschland
2007
Onlinebefragung zur Computerspielsucht
(adaptierte ICD-10-Kriterien der Substanzabhängigkeit) /
7069 erwachsene registrierte Nutzer Online-Spielmagazin
11,9%
Wölfling et al. /
Deutschland
2007
Fragebogenuntersuchung zum pathologischen Computerspielverhalten /
221 Jugendliche, Alter:13-16 Jahre
6.3%
Risikoverhalten
4%
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (1)
Ergebnisse von 117 Suchtberatungsstellen des GVS –
Rücklauf ca. 34%
Durchschnittlich wurden 1,2 Computerspielsüchtige
bzw. Beratungssuchende pro Monat vorstellig
Nach Einschätzung der Fachkräfte handelt es sich bei
72,1% tatsächlich um ein Problem mit süchtigem
Computerspielverhalten
Nach Einschätzung von 71% aller Fachkräfte besteht
Qualifizierungsbedarf für die Beratung und Behandlung
von Computerspielsüchtigen
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (2)
Bei insgesamt 62 beratungssuchenden Jugendlichen
(<18) lag das Durchschnittsalter bei 15,6 Jahren
- 90,7% männlich / 4,2% weiblich / 5,1% k.A.
Bei insgesamt 78 beratungssuchenden Erwachsenen
(>18) lag das Durchschnittsalter bei 26,7 Jahren
- 92,5% männlich / 3,3% weiblich / 4,2% k.A.
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (3)
Prozentuale Verteilung vorstelliger Betroffener
Hamburg, Kiel,
Bremen
8%
11%
Münster,
Osnabrück
Köln, Bonn, Mainz
19%
Hannover, Fulda,
Kassel
9%
12%
4%
Frankfurt, Saarbrücken
8%
8%
11%
Stuttgart,
Karlsruhe, Freiburg
Berlin, Schwerin,
Rostock
10%
Leipzig, Dresden,
Cottbus
Nürnberg, Passau,
Erfurt
München, Ulm,
Augsburg
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (4)
Durchschnittlich wurden 1,1 Angehörige von
Computerspielern pro Monat vorstellig (entspricht ca.
109 Personen)
Von den vorstelligen Jugendlichen wurden 83,3% von
den Eltern oder anderen Institutionen (z. B. Schule,
Ausbildungsstelle) geschickt
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (5)
Häufigste Auffälligkeiten im Vorfeld:
Soziale Rückzugstendenzen (56,4%)
Leistungseinbußen im ausbildungsbezogenem bzw.
beruflichen Bereich (47%)
Depressive Verstimmtheit (29,9%)
Substanzbezogene Problematiken (29,1%)
Aggressive Verhaltenstendenzen (23,1%)
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Erste Fallzahlen aus der Suchtkrankenhilfe (08) (6)
Schlussfolgerungen aus der Erhebung:
Dringender Handlungsbedarf, vor allem vor dem
Hintergrund
–
–
–
–
der weiten Verbreitung von Online-Rollenspielen
dem leichten Zugriff und den günstigen Flatrates
der hohen Spieleranbindung
und dem unzureichendem Jugendschutz im WWW
Trotz gering erscheinender Fallzahlen wird die
Notwendigkeit zur Qualifizierung gesehen
Wir benötigen flächendeckende und wirksame
Präventionsmaßnahmen
Die Etablierung eines funktionierenden Hilfesystems ist
wichtig
Zusätzlich benötigen wir weitere Studien …
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Fakten und Forderungen (1)
Der Bedarf an Beratung und psychotherapeutischen
Interventionen bei Betroffenen mit exzessivem bzw.
süchtigem Computerspielverhalten im Kindes- und
Jugendalter ist deutlich vorhanden und steigt an
Aufgrund der noch fehlenden Anerkennung dieses
Störungsbildes in den Klassifikationssystemen
psychischer Störungen besteht eine
Versorgungslücke im Behandlungs-Angebot
Klare Diagnosekriterien müssen dazu beitragen, die
Unsicherheiten im Gesundheitssystem beim Umgang
mit derartigen Störungen zu beseitigen
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Fakten und Forderungen (2)
Mediensuchtberatung muss fester Bestandteil der
psychiatrisch/ psychosomatische Grundversorgung in
Deutschland werden
Die Suchtberater in den vorhandenen lokalen
Hilfeeinrichtungen müssen qualifiziert und mit
weiterführenden therapeutischen Einrichtungen
vernetzt werden
Es werden evidenzbasierte
Behandlungsprogramme benötigt
Beratungs- und Behandlungskompetenz in den
verschiedenen Einrichtungen muss gefördert und
ausgebaut werden
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Dankeschön!
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