LOVE LIFE – und bereue nichts

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Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Kommunikation und Kampagnen
NQs LOVE LIFE-Kampagne Frühling 2016
Primoinfektion
«LOVE LIFE – und bereue nichts»
Datum
Letzte Änderung
Verfasst durch
Kontaktpersonen
intern/extern
12.3.2015
19.4.2016
SMU, NEM, SNO, RST
P&P: Simone Eigenmann* 079 476 16 10
KAMP: Norina Schwendener 079 740 49 25
KAMP: Adrian Kammer* 079 820 05 16
* erteilt Medien-Auskünfte
Gecleared durch
RST, letzte Änderung EIS
1. Ausgangslage
Am 12. Mai 2014 startete die neue LOVE LIFE-Kampagne: «LOVE LIFE – und bereue nichts». Die
Kampagne wird im 2015 und Frühling 2016 weitergeführt. Es wird ein Schwerpunkt auf das Thema
Primoinfektion gelegt. Wer nach ungeschütztem Sex ausserhalb der Grippesaison Grippesymptome
hat, soll sich bei seinem Arzt über HIV informieren.
2. Haupt- und Nebenaussagen zu «LOVE LIFE – bereue nichts» generell
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Das LOVE LIFE-Manifest mit seinen drei Aussagen «Ich geniesse mein Leben, das bin ich mir
schuldig», «ich liebe meinen Körper, deshalb schütze ich ihn» und «ich bereue nichts, dafür
sorge ich».
Safer Sex-Regeln: «1. Eindringen nur mit Gummi, 2. kein Blut und Sperma in den Mund und 3.
wenn’s juckt zum Arzt, zur Ärztin».
Die Kampagne setzt auf persönliches Engagement. Sexuell aktive Menschen in der Schweiz
sollen sich selber versprechen, die Ideen und Grundsätze des Manifests zu leben. Wer möchte,
kann dieses Versprechen via Social Media, mit dem LOVE LIFE-Ring oder der Teilnahme am
Casting auch gegen aussen zeigen.
3. Haupt- und Nebenaussagen LOVE LIFE 2015 Phase 1
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
Bei den meisten Menschen treten kurz nach der Ansteckung mit HIV grippeähnliche
Krankheitssymptome auf. Diese gilt es zu erkennen, denn frisch Infizierte sind in den ersten
Wochen viel ansteckender als später. Ein Besuch beim Arzt, bei der Ärztin zur Klärung des HIVStatus mit begleitender Beratung trägt dazu bei, dass sich HIV nicht weiter ausbreitet. Zudem
kann eine Soforttherapie unter Umständen dazu beitragen, dass die HIV-Infektion weniger
Schaden anrichtet und langfristig vom Immunsystem besser kontrolliert werden kann.
Die dritte Safer Sex-Regel wird für HIV ergänzt und lautet neu: «3. Umgehend zum Arzt, zur
Ärztin bei Jucken, Ausfluss oder Schmerzen im Genitalbereich sowie bei Grippesymptomen
nach ungeschütztem Sex.»
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4. FAQs Phase 1 – Primoinfektion
Frage
Worum geht es in der
Kampagne 2015?
Was ist eine Primoinfektion?
Weshalb ist die
Primoinfektion wiederholt
Thema für die Kampagne?
Weshalb betonen Sie
‘ausserhalb der
Grippesaison‘ so stark? Man
kann sich doch auch
während der Grippesaison
mit HIV anstecken.
Was hat die Grippe mit HIV
zu tun?
Seit wann gibt es Symptome
bei einer neuen HIVInfektion? Bis jetzt hat man
immer gesagt, eine frische
Infektion verlaufe ohne
Symptome.
Hat man die Pornokampagne
gestoppt?
Antwort
Es geht um die Primoinfektion und darum, dass Menschen, die in
den ersten bis zu vier Wochen nach ungeschütztem Sex starke,
grippeähnliche Symptome bekommen, unbedingt zum Arzt oder
zur Ärztin sollen. Das gilt insbesondere ausserhalb der
Grippesaison.
Wenige Tage bis einige Wochen (in der Regel ein bis vier Wochen) nach einer Ansteckung können grippeartige Krankheitszeichen auftreten, zum Beispiel Fieber, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Muskelschmerzen und Hautausschlag. Dieses Krankheitsbild dauert in der Regel drei bis zehn Tage,
manchmal aber auch länger. Diese Phase wird «Primoinfektion»
genannt. In dieser ersten Zeit nach einer Ansteckung vermehrt
sich das Virus stark und man ist viel ansteckender als in den späteren Phasen der Erkrankung.
Zu Beginn einer HIV-Infektion breitet sich HIV rasch im Körper
aus und man ist viel ansteckender als in den späteren Phasen
der Erkrankung. Besonders gefährdet ist in dieser Zeit die feste
Partnerin oder der feste Partner. Entdeckt man eine Infektion
rasch, lassen sich am ehesten Neuansteckungen verhindern.
Eine HIV-Infektion so früh als möglich zu diagnostizieren ist
selbstverständlich auch für die Betroffenen wichtig: Nur während
der Primoinfektion kann eine Soforttherapie mit antiretroviralen
Medikamenten möglicherweise dazu beitragen, dass die HIV-Infektion weniger Schaden anrichtet und langfristig vom Immunsystem besser kontrolliert werden kann.
Übertragungen von HIV während der Primoinfektion scheinen ein
Treiber der HIV-Epidemie zu sein. Wenn wir also Übertragungen
während der Primoinfektion verhindern können, kommen wir unserem Ziel, die Zahl der Neudiagnosen bis 2017 auf maximal 350
zu senken, einen bedeutenden Schritt näher.
Das Thema wurde im 2015 lanciert und kann noch weiter im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden.
Während der Grippesaison ist die Grippe die wahrscheinlichste
Erklärung für grippeähnliche Symptome. Deshalb ist es während
dieser Zeit nicht sinnvoll, alle Menschen mit Grippesymptomen
auf HIV anzusprechen.
Wer aber während der Grippesaison nach ungeschütztem Sex
Grippesymptome hat, kann selbstverständlich auch dann seinen
Arzt, seine Ärztin darauf hinweisen und HIV thematisieren.
Die Grippe hat nichts mit HIV zu tun. Aber die meisten
Menschen, die sich mit HIV infizieren, zeigen einige Tage bis vier
Wochen danach grippeähnliche Symptome. Diese Symptome gilt
es ernst zu nehmen, das heisst, der HIV-Status muss abgeklärt
werden. Denn wer sich früh testen lässt, trägt dazu bei, dass sich
HIV nicht weiter verbreitet, und kann von einer Soforttherapie
profitieren. Diese kann dazu beitragen, dass die HIV-Infektion
weniger Schaden anrichtet und langfristig vom Immunsystem
besser kontrolliert werden kann.
Die Symptome einer Primoinfektion sind in Dauer und
Ausprägung sehr variabel und damit schwierig zu erkennen und
zu zuordnen.
Da Übertragungen von HIV während der Primoinfektion aber ein
Treiber der HIV-Epidemie zu sein scheinen, wird sie nun auch in
der Öffentlichkeit thematisiert. Denn wenn wir Übertragungen
während der Primoinfektion verhindern können, kommen wir
unserem Ziel, die Zahl der Neudiagnosen bis 2017 auf maximal
350 zu senken, einen bedeutenden Schritt näher.
Die Kampagne 2014 wurde wie geplant durchgeführt.
Das Ziel der LOVE LIFE-Kampagne ist immer dasselbe: eine
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Frage
Wenn jetzt alle mit Grippe
zum Arzt oder zur Ärztin
gehen, um sich auf HIV
testen zu lassen, kostet das
Unsummen! Das wird
unnötig teuer!
Ich war schon beim Arzt. Er
sagt, ich habe Grippe. Muss
ich jetzt nochmal zum Arzt
oder zu einem anderen Arzt
oder Ärztin für ein
Zweitgutachten?
Schon wieder eine neue
Safer Sex-Regel. Wann
kommt die nächste?
Für die, die eine
Primoinfektion haben, sind
der Spot und das Manifest
unpassend. Die Themen
Lebenslust und
unbeschwerte Sexualität
sind nicht deren Themen.
Antwort
möglichst gesunde Bevölkerung, d.h. möglichst wenig
Ansteckungen mit HIV- und STI.
Dazu geht die Kampagne immer mal wieder mit einem neuen,
spezifischen Thema in die Tiefe. Seit 2015 mit der Primoinfektion.
Menschen, welche innerhalb von wenigen Wochen nach
ungeschütztem Sex Grippesymptome haben, sollten zum Arzt
oder zur Ärztin gehen und über HIV reden. So können sie sich
von einer Fachperson beraten lassen. Wenn sich der Verdacht
auf HIV bestätigt, erhalten sie eine gute medizinische
Behandlung. Wenn keine HIV-Infektion vorliegt, können sie sich
über die Risiken aufklären lassen.
Wer nach ungeschütztem Sex Grippesymptome hat, sollte mit
dem Arzt über HIV reden. Wer ungeschützten Sex hatte und eine
HIV-Infektion sicher ausschliessen will, muss mit dem Arzt über
eingegangene Risikosituationen reden.
Die 3. Safer Sex-Regel «wenn’s juckt zum Arzt, zur Ärztin» gilt
nach wie vor. Sie gilt für viele sexuell übertragbare Infektionen.
Sie ist jetzt um einen Aspekt erweitert worden, damit
Primoinfektionen von HIV entdeckt werden können.
Der Spot und das Manifest richten sich an alle sexuell aktiven
Menschen. Wer von einer Primoinfektion mit HIV oder von einer
anderen sexuell übertragbaren Krankheit betroffen ist, braucht
eine gute medizinische Beratung und Behandlung, um eine
verantwortungsbewusste und möglichst auch wieder eine
unbeschwerte Sexualität leben zu können.
5. FAQs - Allgemein
Frage
Was bezwecken Sie mit der
Kampagne?
Warum vermitteln Sie die
Botschaft «Bereue nichts»?
Welches sind die wichtigsten
Elemente der Kampagne?
Warum war es im 2014 notwendig, die Bevölkerung zu
Sex vor der Kamera aufzurufen, um Aufklärung zu leisten?
1
Antwort
Das Ziel der LOVE LIFE-Kampagne ist eine möglichst gesunde
Bevölkerung, d.h. möglichst wenig HIV- und STI-Infektionen. Neu
ist, dass die Kampagne den Schutz mit Kondom in direkten
Zusammenhang bringt mit einem selbstbestimmten,
erstrebenswerten, positiven Lebensgefühl. Und dazu gehört Sex,
Safer Sex.
Eine neue Befragung1 aus der Schweiz zeigt, dass mehr als ein
Drittel der Befragten im Bezug auf das bisherige Sexleben etwas
bereut. Eine Person von fünf bereut, sich beim Sex nicht mit
einem Kondom geschützt zu haben. Wer sich künftig mit einem
Kondom schützt, hat einen wichtigen Grund weniger, etwas zu
bereuen und vermeidet damit viel Stress.
Das Herzstück der Kampagne ist seit 2014 das LOVE LIFEManifest mit seinen drei Aussagen «Ich geniesse mein Leben,
das bin ich mir schuldig», «ich liebe meinen Körper, deshalb
schütze ich ihn» und «ich bereue nichts, dafür sorge ich».
In der Umsetzung der Kampagne ist Partizipation wichtigstes
Element (s. auch Hintergrundtext). In der Gesundheitsförderung
und Prävention wird der Partizipation grosse Bedeutung
beigemessen, denn es hat sich gezeigt, dass Massnahmen
nachhaltiger sind, wenn die Betroffenen die Erfahrung machen,
ihre Lebensumstände direkt beeinflussen zu können.
Wenn wir sexuell übertragbare Infektionen vermeiden wollen, ist
es wichtig, über den realen, alltäglichen Sex zu reden – denn bei
genau diesem kann man sich mit HIV und STI anstecken.
Solange in einer Gesellschaft Sex ein Tabu ist, wird die
Prävention gegen HIV und andere sexuell übertragbare
GfK(2014)
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Frage
Weshalb vermittelt die Kampagne nicht Abstinenz und
Treue? Das wäre doch der
beste Schutz gegen HIV und
andere sexuell übertragbare
Infektionen.
Mit der expliziten Darstellung
verschiedenster Sexualpraktiken und der impliziten Aussage, «man soll alles ausprobieren dürfen, aber nichts
bereuen» zeigen Sie ein unrealistisches Bild von Sex
und suggerieren, es sei das
Normalste der Welt, im Bett
keine Tabus zu haben?
Denken Sie, dass es dem
BAG ansteht, sich in Fragen
der Ethik und Moral als richtungsweisende Instanz auszugeben?
Weshalb eine Kampagne gegen Geschlechtskrankheiten? Die meisten Geschlechtskrankheiten sind
schliesslich harmlos, wenn
sie rechtzeitig erkannt werden.
Die Safer Sex-Regel lautet,
kein Blut / Sperma in den
Mund. Diese Safer Sex-Regel
ist unvollständig, schützt sie
doch nicht vor Übertragungen von sexuell übertragbaren Infektionen. Weshalb
passt das BAG die Regeln
nicht an?
Welches ist die Zielgruppe
der Kampagne?
Sie könnten sich auch einfach auf homosexuelle Männer konzentrieren, da sie die
Hauptrisikogruppe darstellen.
Antwort
Infektionen behindert.
Theoretisch mag dies zutreffen und individuell auch möglich sein.
Es zeigt sich aber, dass weder die sexuelle Enthaltsamkeit noch
die lebenslange Treue zu einem einzigen Partner die Regel sind.
Serielle Monogamie ist heute eher die Ausnahme als die Norm.
Ein beachtlicher Teil infiziert sich in der Schweiz beim festen Partner bzw. bei der festen Partnerin mit HIV.
Wirkungsvolle Prävention muss das reale Verhalten der Menschen berücksichtigen. Deshalb ist es notwendig, die Mittel und
Massnahmen aufzuzeigen, die es braucht, um bei sexuellen Begegnungen eine Infektion zu vermeiden. Darum bleiben das Bundesamt für Gesundheit, die Aids-Hilfe Schweiz und SEXUELLE
GESUNDHEIT Schweiz auch klar bei ihren Safer Sex-Botschaften.
Die Kampagne 2014 bildet alltäglichen Sex ab. Die Sujets sind eines ganz sicher nicht: Unrealistisch!
In einer aufgeklärten Gesellschaft gilt es als selbstverständlich,
dass Menschen ihre sexuelle Orientierung und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse auch in Bezug auf die Sexualität leben können.
Junge Menschen sollen lernen, dass die Safer Sex-Regeln für
alle gelten – egal welche Sexualität gelebt wird. Und nicht mehr
ganz junge Menschen sollen auch immer wieder sehen, dass die
Safer Sex-Regeln auch für sie Gültigkeit haben.
Die Kampagne orientiert sich am Leben und richtet sich an die sexuell aktive Bevölkerung der Schweiz.
Die Kampagne klärt auf, ohne zu moralisieren.
Genau das ist der Punkt: sie sind in der Regel harmlos, wenn sie
rechtzeitig erkannt werden – aber nur dann. Chlamydien, die
insbesondere bei jungen Frauen oft diagnostiziert werden,
können unerkannt und unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen.
Syphilis kann gravierende Langzeitschäden wie Demenz
verursachen. Ausserdem sind Personen mit einer STI
empfänglicher für HIV. Und HIV ist nach wie vor nicht heilbar.
Werden sexuell übertragbare Infektionen vermieden, bzw.
behandelt, hat dies auch einen positiven Einfluss auf die
Eindämmung der Verbreitung von HIV eindämmen.
Die Safer Sex-Regeln schützen zuverlässig vor einer Infektion mit
HIV. HIV ist nicht heilbar und die sexuell übertragbare Infektion
mit den schwersten Folgen für die Gesundheit. Die
Schutzbotschaften, welche eine HIV-Infektion verhindern, müssen
klar, eindeutig und in der Praxis anwendbar sein. Werden die
Botschaften überladen, beispielsweise mit «Blasen nur mit
Gummi», besteht die Gefahr, dass die Safer Sex-Regeln generell
weniger gut eingehalten werden. Wird das Kondom dann statt
beim Oralsex beim Analverkehr weggelassen, ist dies sehr
gefährlich.
Die Zielgruppe ist die sexuell aktive Bevölkerung der Schweiz.
Männer, die mit Männern Sex haben, sind die am stärksten von
HIV betroffene Gruppe. Deshalb gibt es Präventionsaktivitäten
wie Break the Chains, die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind und mit ihr umgesetzt werden. Mit der Kampagne wollen
wir aber die gesamte sexuell aktive Bevölkerung erreichen. So ist
es beispielsweise wichtig, dass junge Menschen, welche die Sexualität neu entdecken, die Safer Sex-Regeln lernen. Es ist auch
bekannt, dass nicht mehr ganz junge heterosexuelle Menschen
nach einer längeren Beziehung Risikosituationen häufig gar nicht
als solche erkennen und sich deshalb auch nicht an die Safer
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Frage
Die Kampagne kostet 10 Millionen über 5 Jahre. Bringt
das überhaupt etwas? Mittlerweile weiss doch jeder,
dass man sich schützen
muss.
Antwort
Sex-Regeln halten. Deshalb ist es wichtig, dass die Kampagne allen sexuell aktiven Menschen ein Grundwissen vermittelt.
Damit ein Thema in den Köpfen der Leute präsent bleibt, braucht
es einen wiederkehrenden öffentlichen Diskurs.
Zudem werden jedes Jahr Jugendliche und junge Erwachsene
sexuell aktiv. Diese Menschen sollen von Beginn weg einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Gesundheit lernen und pflegen.
Die neusten Zahlen (BAG Bulletin, 30.11.2015) zu den HIV-Meldungen zeigen aber auch, dass insbesondere nicht mehr ganz
junge Menschen Risikosituationen oft nicht als solche erkennen
und sich deshalb nicht schützen.
Folgt man Ihrer Argumentation, müssten Coca Cola oder Migros
keine Werbung mehr machen, da alle sie kennen. Private Firmen
werfen aber sicher kein Geld aus dem Fenster.
6. FAQs - Kosten
Frage
Wie viel kostet die Kampagne?
Antwort
10 Millionen über 5 Jahre, also 2 Millionen pro Jahr.
Kosten der Kampagne seit 1987 s.
http://www.bag.admin.ch/hiv_aids/11667/12565/12569/index.html?lang=de .
Es werden Millionen ausgegeben, obwohl sich nur ein
paar hundert Menschen
pro Jahr mit HIV anstecken. Das ist doch unverhältnismässig.
(Im Vergleich dazu: Die Behandlung von HIV kostet pro Person
schätzungsweise 25 000 Franken jährlich. Wird ab Diagnose mit
einer durchschnittlichen Lebensdauer von 40 Jahren gerechnet,
bedeutet dies pro HIV-Diagnose eine Million Franken
Behandlungskosten zu Lasten der Krankenkasse.
Die Schweiz ist weltweit das einzige Land, das die Bevölkerung seit
über einem Vierteljahrhundert jedes Jahr mit einer Kampagne über
HIV aufklärt und informiert. Dank dieser Kampagne konnte eine
HIV-Epidemie in der breiten Bevölkerung bis heute verhindert
werden.
Pro Neuinfektion mit HIV ist mit Behandlungskosten von einer
Million Franken (über das ganze Leben) zu rechnen. Schon heute
kosten die antiretroviralen Medikamente gesamthaft über 200 Mio.
Franken pro Jahr[1].
[1] Das ist 1% der Krankenkassenkosten.
7. FAQs - Pornografie
Frage
Wo ist die Abgrenzung zu
Pornografie?
Antwort
Pornografie ist etwas anderes. Sie zielt auf die pure Befriedigung
des Sexualtriebs, klammert andere emotionale und soziale, partnerschaftliche und weitere wichtige Aspekte der Sexualität grösstenteils aus. Die Kampagne stellt Sex im Zusammenhang mit Verantwortung dar. Einzelpersonen entdecken in der Kampagne vielleicht Bereiche der Sexualität oder bestimmte Praktiken, die nicht
ihrem Alltag entsprechen. Das ist normal. Menschen sind unterschiedlich und ihre Sexualität ist entsprechend auch unterschiedlich.
8. FAQs - Kinder/Jugendliche
Frage
Die Bilder werden in der Öffentlichkeit auch von Kindern gesehen. Die Kinder
sind mit der gezeigten Bilderwelt überfordert. Die Eltern ebenso.
Antwort
Kinder sind täglich mit sexualisierten Bildern konfrontiert (auf dem
Pausenplatz auf ihren Smartphones, im Internet, in Filmen, in der
Werbung etc.). Die Kampagne zeigt Bilder mit konsensualen Beziehungen und vermittelt von daher …
5/6
Frage
Antwort
Es ist wichtig, dass die Kinder ihre Fragen stellen dürfen und altersgerechte Antworten erhalten. Dass die Eltern nicht immer sicher sind im Antworten, ist normal. Das ist natürlich und läuft
auch bei anderen Themen so.
Kinder sind von Geburt an sinnliche Wesen. Entsprechend machen sie Erfahrungen (z. B. sinnliche Erfahrungen mit den Eltern,
Körperkontakt etc.) und stellen Fragen. Eltern sind gefordert, auf
die Fragen der Kinder zu antworten und stossen zum Teil an eigene Scham- oder andere Grenzen. Das ist eine Realität, die so
alt ist wie die Menschheit.
9. Links (Webinfos, schriftliche Medienauskünfte, Partner-Infos etc.)
Kampagne:
www.lovelife.ch
Kampagne allgemein:
http://www.bag.admin.ch/hiv_aids/11667/12565/index.html?lang=de
BAG Bulletins (20/14 mit den Zahlen 2013):
http://www.bag.admin.ch/dokumentation/publikationen/01435/13591/index.html?lang=de
HIV & STI:
http://www.bag.admin.ch/hiv_aids/index.html?lang=de
Partner-Infos:
Aids-Hilfe Schweiz www.aids.ch
SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz www.sexuelle-gesundheit.ch
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