Raumintegrale elektrostatischer Felder diskreter Teilchen Essay zur Erlangung des Studierendengrades an der Universität Tübingen Carsten S.P. Spanheimer 23. Oktober 2012 Zusammenfassung Um die Kraftwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen durch das Differential der elektrostatischen Feldenergie nach dem Abstand beschreiben zu können, werden verschiedene Wege zur Integration der Energiedichte durchgeführt. Zur Vermeidung unendlicher Energieterme wird dabei eine Hilfsgröße von der Dimension einer Länge eingeführt, die die Feldenergie begrenzt. Zweck dieser Arbeit ist, unabhängig von der Beurteilung der dargestellten Thesen glaubhaft zu machen, dass der Autor in der Lage ist, naturwissenschaftliche Themen sowohl auf mathematischer Grundlage zu bearbeiten als auch die erhaltenen Ergebnisse nachvollziehbar darzulegen. Dabei wurden die Ausführungen der zugrundeliegenden Rechenwege in den Anhang ausgegliedert, um im Hauptteil den Umfang einer üblichen Seminararbeit nicht zu sprengen. Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 3 1.1 Kraftwirkung als Differential der Feldenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.2 Eine innere Tiefe‘ zur Begrenzung der Energieterme . . . . . . . . . . . . . . . . ’ 4 2 Feldintegrale 5 2.1 Makroskopische Feldstärke und Wegintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Der klassische Elektronenradius‘ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ’ Mikroskopische Feldstärke und Volumenintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 7 2.6 Einführung der inneren Tiefe‘ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ’ Die innere Tiefe‘ des Elektrons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ’ Gesamtenergie-Raumintegral zweier Ladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7 Verallgemeinerung für mehrere Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.8 Selbstenergie-Volumenintegral einer Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3 2.4 2.5 1 6 8 8 2.9 Volumenintegrale der Wechselwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.9.1 Der formal korrekte Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.9.2 Alternativer Ansatz A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.9.3 Alternativer Ansatz B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3 Diskussion 24 3.1 Über die konkreten Zahlenwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.2 Über Sinn und Unsinn der inneren Tiefe‘ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ’ Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.3 4 Anhang: Herleitungen 4.1 27 Einige elementare Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R R 4.1.1 sin2 (x) ∂x, cos2 (x) ∂x . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R 4.1.2 1/(x2 + a2 ) ∂x – der Arcustangens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.1.3 29 Exkurs: Nützliches rund um den Arcustangens . . . . . . . . . . . . . . . Exkurs: Die Funktion x1 arctan( xa ) . . . . . R 4.1.5 1/(x2 + a2 )3/2 ∂x . . . . . . . . . . . . . . R 4.1.6 1/(x2 + a2 )2 ∂x . . . . . . . . . . . . . . . R 4.1.7 Das Kugelintegral‘ 4π r2 /(r2 + a2 )2 ∂r . . ’ R 4.1.8 Die Zylinderintegrale‘ 2π r/(r2 + a2 )n ∂r ’ Selbstenergie-Raumintegral . . . . . . . . . . . . . 4.3 27 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 4.2.1 Kugelintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 4.2.2 Zylindrisch, dann kartesisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 4.2.3 Kartesisch, dann zylindrisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 4.2.4 Dreifach kartesisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Wechselwirkungsenergie-Raumintegrale und Wegableitungen . . . . . . . . . . . . 40 4.3.1 . . . . . 40 . . . . . 41 . . . . . 45 . . . . . 53 . . . . . 65 4.1.4 4.2 25 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 Alternativer Ansatz B mit einheitlicher innerer Tiefe‘ . . . . . . ’ Alternativer Ansatz B mit separaten inneren Tiefen‘ . . . . . . . ’ Alternativer Ansatz A bei einheitlicher innerer Tiefe‘ . . . . . . ’ Alternativer Ansatz A bei separaten inneren Tiefen‘ . . . . . . . ’ Über die analytische Unlösbarkeit des formal korrekten Ansatzes 5 Erklärung 69 2 Revisionshistorie • 2012-10-23: Tippfehler in (26), Literaturverzeichnis überarbeitet. 1 Einführung Bei der Definition der elektrostatischen Kraft unter der Fernwirkungs-Sichtweise nach dem Coulomb-Gesetz werden Probeladungen‘ idealisiert, die selbst vernachlässigbaren Einfluss auf ihre ’ Umgebung haben sollen. Sie könnten sonst . . . Änderungen der Positionen der felderzeugenden ” Ladungen bewirken, was möglichst ausgeschlossen werden soll.“[Sch03, S.24] Man muss daher einen Grenzprozess vornehmen, bei dem das Verhältnis der auf den Pro” bekörper ausgeübten Kraft zu der auf ihm sitzenden Ladung für immer kleiner werdenden Betrag der Testladung gemessen wird.“[Jac06, S.30] Während diese (experimentell gerechtfertigte) Vorgehensweise offenbar zu korrekten Ergebnissen führt, erscheint sie jedoch, theoretisch betrachtet, etwas künstlich. Haben wir etwa zwei Punktladungen gleicher Quellenstärke, so erscheint es unnatürlich, von jeweils einer lediglich die Ladung und von der anderen nur das Feld zu berücksichtigen. So lässt sich fragen, wie sich ein Formalismus angeben lässt, in dem beide Quellen in symmetrischer Weise eingehen. 1.1 Kraftwirkung als Differential der Feldenergie Die Energie des elektrostatischen Feldes wird in der einschlägigen Literatur [Jac06], [Sch03, S.63ff] formuliert als uneigentliches Integral über den gesamten dreidimensionalen Raum, das zerfällt in Selbstenergie- und Wechselwirkungsterme W = Wii + Wjj + 2Wij . Das Differential der Feldenergie1 nach dem Abstand d der Teilchen liefert dann einen Ausdruck für die Kraft‘ zwischen diesen unter der Nahwirkungs-Sichtweise ’ ∂ |F (d)| = W, ∂d welche dasselbe Ergebnis gemäß dem Coulombschen Gesetz |F (d)| ∝ 1 d2 1 Für den Differentialoperator wird hier anstelle von d durchgängig das Der -Symbol ∂ verwendet, welches üblicherweise für die partielle Ableitung nach einer von mehreren Variablen steht. Betrachtet man die partielle Ableitung als Ableitung nach einer von n Veränderlichen, rechtfertigt sich die Verwendung auch für n = 1. Erkauft werden soll damit eine Einheitlichkeit der Schreibweise ohne Notwendigkeit der Unterscheidung, nach wievielen Variablen ein Ausdruck abgeleitet werden könnte, sowie eine leichtere Lesbarkeit, insbesondere in Fällen wie dem sogleich gezeigten, wo ∂d eindeutig zu verstehen ist im Gegensatz zu dd. Das Der -Symbol wird dann sinngemäß auch durchgängig in allen Integralausdrücken verwendet. 3 liefert wie in der Probeladungs-Sichtweise. Der phänomenologische Begriff der Kraft‘ wird dann überflüssig, wenn man diese wiederum ’ auffasst als Ableitung des Impulses eines Teilchens nach der Zeit ∂ p~ . F~ = ∂t Tatsächlich zeigt sich, dass die Probeladung‘ nicht vernachlässigbar klein sein muss, damit sie ’ das elektrische Feld nicht stört, sondern dass die Störung‘ des Feldes selbst die Kraftwirkung ’ hervorruft. Diese ergibt sich auch dann korrekt, wenn die beteiligten Ladungen von vergleichbarer Größe sind. Eine gewisse Schwierigkeit besteht darin, dass unter den klassischen Annahmen eines rein umgekehrt quadratischen Abstandsgesetzes die Selbstenergieterme ins Unendliche wachsen. Da diese aber ohnehin konstant sind und zur Berechnung des Differentials nicht benötigt werden, können sie aus der Berechnung der Gesamtenergie ausgeklammert und nur die Wechselwirkungsterme ∂ Wij ∂d berücksichtigt werden, womit zumindest dieses Problem bei der Formulierung der Kraft umgangen wird. |F (d)| = Aber auch die Wechselwirkungsterme bereiten insofern ein Problem, als das Coulombsche Gesetz zu Polstellen führt, die nicht integriert werden können. Daher wird in der Literatur empfohlen, nur endlich klein ausgedehnte Strukturen wie etwa Kugelschalen oder aber kontinuierliche Ladungsdichteverteilungen zu integrieren. Da hier nur die Anwendung auf mikroskopische Effekte betrachtet wird und reale Ladungen konkret an lokalisierte Teilchen gebunden sind, wird verzichtet auf die Behandlung kontinuierlicher Ladungsdichteverteilungen. Stattdessen wird eine spezielle Form von endlich klein ausgedehnter Struktur eingeführt. 1.2 Eine innere Tiefe‘ zur Begrenzung der Energieterme ’ Das Problem der unendlichen Energieterme besteht insbesondere bei der Selbstenergie, wenn erklärt werden soll, wo diese Energie bei einem Teilchen endlicher Ruhemasse (und damit Ruheenergie) denn steckt. Damit die hier berechneten Energieterme nicht ins Unendliche wachsen, wird eine innere Tiefe‘ ’ eingeführt, die außerhalb der Raumdimensionen liegt, über die integriert wird und die somit verhindert, dass die in die Berechnung eingehenden Abstände zu Null werden. Das könnte so interpretiert werden, dass das Teilchen eine Ausdehnung jenseits des Raumes besitzt, beziehungsweise, dass der Raum selbst in diesem Bereich gewissermaßen aufgespult‘ ist. ’ Dies wäre eine weitere Lösung für das Problem der unendlichen Selbstenergieterme, wenngleich noch zu untersuchen ist, ob und in welcher Weise dieser inneren Tiefe‘ eine physikalische Vor’ stellung zugeordnet werden kann, die nicht unter denselben Problemen leidet wie der klassische ’ Elektronenradius‘. Auch das wird in Abschnitt 3.2 näher diskutiert. s. 3.2, S. 24 4 2 Feldintegrale Zunächst soll kurz resümiert werden, auf welche grundlegenden Zusammenhänge die weiteren Ausführungen gestützt werden können. Primär experimentell messbar ist lediglich die Kraft, die zwischen zwei Teilchen mit den Ladungen q und Q in einem Abstand r wirkt. So lässt sich empirisch die Proportionalität F ∝ qQ r2 finden. Die Übernahme von Aussagen aus der Strömungslehre führt zu einer Formulierung, in der die Ladung Q die Quelle eines elektrischen Flusses‘ der Quellenstärke Q darstellt (was immer dabei ’ auch fließen‘ mag). ’ Durch jede Kugelschale um die Quelle, mit Radius r und der Oberfläche 4πr2 , fließt‘ der gesamte ’ Fluss‘ Q. Somit lässt sich die Flussdichte‘ durch ein infinitesimales Flächenstück im Abstand ’ ’ r formulieren als Q D= , 4π r2 wobei der Faktor 4π auf natürliche Weise zustandekommt. 2.1 Makroskopische Feldstärke und Wegintegral Durch Einführung eines willkürlichen Proportionalitätsfaktors ε, der Permittivität‘ des umge’ benden Mediums, lässt sich als makroskopische Hilfsgröße die elektrische Feldstärke‘ ’ Q D = E= ε 4πε r2 formulieren und damit die Kraft zwischen zwei Ladungen als q·D q·Q , = ε 4πε r2 wobei nun der Proportionalitätsfaktor ε experimentell bestimmt werden kann. F =q·E = Nun soll die potentielle Energie einer Ladung im elektrischen Feld formuliert werden. Unzweifelhaft ist aus der klassischen Mechanik der Zusammenhang Arbeit ist das Integral der Kraft ’ über den Weg‘, Z W = F ∂r , womit wir die potentielle Energie einer Probeladung‘ q im Feld einer Quelle Q angeben können, ’ indem wir die Arbeit berechnen, die aufgewendet werden muss, um die Probeladung aus unendlicher Ferne auf den Abstand r0 anzunähern. Z ∞ Z q·Q ∞ 1 q·Q 1 q·Q W = ∂r = ∂r = · . (1) 2 2 4πε r0 r 4πε |r0 | r0 4πε r 5 Dabei wird gedanklich unterschieden zwischen zwei verschiedenen Eigenschaften der Ladung: Als Q stellt die Ladung die Quelle des Feldes dar, wird aber selbst durch das Feld nicht beeinflusst, und als q erfährt die Ladung eine Kraft im Feld, beeinflusst aber das Feld nicht. In der Realität lassen sich diese beiden Ausprägungen der elektrischen Ladung nicht voneinander trennen, weshalb unten eine Formulierung hergeleitet werden soll, mit der diese Trennung hinfällig wird. Aus (1) lässt sich erkennen, dass für r0 → 0 die potentielle Energie gegen unendlich geht, was physikalisch keinen Sinn ergibt und darauf hinweist, dass entweder geladene Teilchen eine endliche Mindestgröße besitzen oder das in makroskopischem Maßstab beobachtete Prinzip F ∝ 1 nicht bis in kleinste Dimensionen hinein gültig sein kann. r2 2.2 Der klassische Elektronenradius‘ ’ Aus (1) kann man berechnen, W = q·Q 4πε r0 ⇔ r0 = q·Q , 4π ε W welche Mindestgröße r0 ein geladenes Teilchen aufweisen müsste, damit seine elektrische Energie die aus der Ruhemasse berechnete Ruheenergie nicht übersteigt. Im Falle des Elektrons erhält man bei Einsetzen der Elementarladung q = Q = e, der Vakuumpermittivität ε = ε0 , sowie der Ruheenergie W = me c2 den bekannten klassischen Elektronen’ radius‘ zu re = e2 ≈ 2, 818 fm , 4πε0 me c0 2 was allerdings experimentellen Befunden widerspricht, nach denen bisher keine Untergrenze für die Größe eines Elektrons gefunden konnte, weshalb das Elektron gemeinhin als unendlich kleines, punktförmiges Teilchen betrachtet wird. 2.3 Mikroskopische Feldstärke und Volumenintegral Unter der (nachträglich begründeten) ad-hoc-Annahme, dass die lokale Energiedichte dem Quadrat der mikroskopischen Feldstärke, E 2 , proportional ist mit dem Faktor ε,2 wird die Selbstenergie als Volumenintegral I ∞ W = ε E 2 ∂r3 r0 ∞ I = r0 Q2 1 · ∂r3 16π 2 ε r4 = Q2 · 4π 16π 2 ε Z ∞ r0 1 ∂r r2 1 Q2 · = 4πε |r0 | 2 in manchen Quellen wird als Proportionalitätsfaktor sistenten Ergebnisse erhalten werden. 6 ε 2 angegeben. Damit konnten hier allerdings keine kon- formuliert, was im Ergebnis (1) entspricht und auf denselben Wert für den klassischen Elektro’ nenradius‘ führt. Damit zeigt sich, dass das Volumenintegral der mikroskopisch formulierten Feldstärke dem Wegintegral der makroskopisch formulierten Feldstärke nach (1) entspricht, I ∞ Z Q2 ∞ 1 Q2 1 3 ∂r = ∂r , 16π 2 ε r0 r4 4πε r0 r2 und dass deren Gleichsetzung hier, auch ohne weiteren Proportionalitätsfaktor, gerechtfertigt ist. 2.4 Einführung der inneren Tiefe‘ ’ Nun wird eine für ein Teilchen konstante Länge w eingeführt, die einen Mindestabstand unabhängig von den drei Raumdimensionen darstellen soll. Die mikroskopische Feldstärke wird dazu neu formuliert als Q , (2) E= 4πε0 (r2 + w2 ) was für w → 0 natürlich in die klassische Definition übergeht. Damit wird die Selbstenergie berechnet zu vgl. 4.2, I ∞ Z ∞ S. 38 ff. 2 2 2 Q Q 1 r 3 W = ∂r = · 4π ∂r 2 2 2 16π 2 ε r0 (r2 + w2 )2 16π 2 ε r0 (r + w ) |w| Q2 r0 1 = + 2 · arctan . 8πε |w| |r0 | r0 + w 2 Ohne die innere Tiefe‘ ergibt sich im Grenzfall ’ 1 Q2 · , lim W = w→0 4πε |r0 | was (1) entspricht und woraus wieder der klassische Elektronenradius‘ hergeleitet werden kann. ’ Im Grenzfall der Annäherung auf r0 → 0 erhalten wir mit der inneren Tiefe‘ jedoch als Selbst’ energie lim W = r0 →0 Q2 1 · , 16 ε |w| (3) womit eine zum klassischen Elektronenradius‘ analoge Rechnung unternommen werden kann, ’ um eine Untergrenze für die innere Tiefe‘ we des Elektrons zu finden, bei dem die Selbstenergie ’ seiner Ruheenergie entspricht. Allerdings entspricht für w 6= 0 das Volumenintegral der mikroskopisch formulierten Feldstärke nicht mehr dem Wegintegral der makroskopisch formulierten Feldstärke, I ∞ Z Q2 1 Q2 ∞ 1 3 ∂r = 6 ∂r , 2 2 2 2 2 16π ε r0 (r + w ) 4πε r0 r + w2 sodass deren Gleichsetzung nicht mehr gerechtfertigt ist. 7 2.5 Die innere Tiefe‘ des Elektrons ’ Aus (3) erhalten wir Q2 , 16 ε W und bei Einsetzen der Elementarladung Q = e, der Permittivität des Vakuums ε = ε0 und der Ruheenergie des Elektrons W = me c0 2 w= we = e2 π = re 2 16 ε0 me c0 4 (1.6022 · 10−19 As)2 16 · (8.854 · 10−12 As/Vm) · (9.1094 · 10−31 kg) · (299.79 · 106 m/s)2 ≈ 2.2133 fm ≈ als mindeste innere Tiefe‘ des Elektrons, das entspricht dem ’ nenradius‘. 2.6 π 4 –fachen (4) des klassischen Elektro’ Gesamtenergie-Raumintegral zweier Ladungen Für zwei Ladungen Qi , Qj an den respektiven Orten ~ri , ~rj ergibt sich die gesamte Feldenergie effektiv als Integral des Betragsquadrates der additiv überlagerten Feldstärkevektoren über den gesamten Raum: 2 I Qj · ~rj Qi · ~ri W = ε + ∂~r (5) 4πε k~ri k3 4πε k~rj k3 mit ~ ~ri = ~r − d, ~rj = ~r + d~ ~ Die Ladungen Qi , Qj befinden sich in einem Abstand von 2d an den Punkten −d~ und +d. Nach der binomischen Formel (a + b)2 = (a2 + b2 + 2ab) kann (5) zerlegt werden in zwei verschiedene Selbstenergie- und zwei gleiche Wechselwirkungsterme I Qj · ~rj 2 Qi Qj · ~ri · ~rj 1 Qi · ~ri 2 W = + +2 ∂~r , 16π 2 ε k~ri k3 k~rj k3 k~ri k3 k~rj k3 wobei ~r 2 k~r k2 1 i i = = . 3 6 k~ri k k~ri k k~ri k4 Die Gesamtenergie zerfällt also in zwei den jeweiligen Ladungen zugeschriebenen Selbstenergieterme Wii , Wjj plus einen (doppelten) Wechselwirkungsterm 2Wij für beide Ladungen untereinander: W = Wii + Wjj + 2Wij (6) 8 mit jeweils dem Selbstenergieterm I Q2i 1 Wii = ∂~r 16π 2 ε k~ri k4 (7) und dem Wechselwirkungsterm I Qi Qj ~ri · ~rj Wij = ∂~r . 16π 2 ε k~ri k3 k~rj k3 2.7 (8) Verallgemeinerung für mehrere Teilchen Ausgehend von (5) für zwei Teilchen kann problemlos eine Summe über Paare von n Teilchen dargestellt werden: n X n I X ~ ~ W = ε E(~ri ) · E(~rj ) ∂~r (9) i=0 j=0 Anders als in gewissen Literaturquellen (z.B. [Sch03, S.65], [Jac06, S.49]) dargestellt, ist es hier nicht nötig, die Selbstenergieterme durch die Bedingung i 6= j auszublenden, sobald diese durch geeignete Maßnahmen endlich gemacht wurden und die Summation nicht mehr stören. Bei der Berechnung von Energiedifferenzen werden sie als konstante Terme ohnehin herausfallen. Auch kommt in dieser Summe jede Wechselwirkung zwischen zwei verschiedenen Teilchen doppelt vor, was korrekt den Vorfaktor 2 wiedergibt. Für konkrete numerische Berechnungen würde man freilich zur Arbeitsersparnis die Berechnung der Selbstenergieterme in der Diagonalen auslassen sowie nur eine Hälfte der übrigen Kombinationen berechnen (z.B. i < j) und das Ergebnis mit 2 multiplizieren, falls dieser Vorfaktor überhaupt benötigt wird. 2.8 Selbstenergie-Volumenintegral einer Ladung Ausgehend von (7) kann das Selbstenergieintegral in einem kartesischen Koordinatensystem formuliert werden als I 1 3 Q2i ∂ (x|y|z) Wii = 16 π 2 ε0 k~rk4 mit ~r = (x|y|z|w), wobei sich die Ladung Qi am Punkt (0|0|0|0) befindet, über (x|y|z) integriert wird und w 6= 0 als Konstante wieder die innere Tiefe‘ bedeutet, die dafür sorgt, dass der ’ Nenner im Integral niemals zu Null wird und damit keine Singularität auftritt. So ergibt sich die Feld-Selbstenergie Wii als Volumenintegral über den gesamten Raum zu I Q2i 1 Wii = ∂ 3 (x|y|z) 16π 2 ε0 (x2 + y 2 + z 2 + w2 )2 Q2i = . (10) 16 ε0 |w| 9 Mehrere Herleitungen dafür sind angegeben in (4.2), ab Seite 38. 2.9 s. 4.2, S. 38 ff. Volumenintegrale der Wechselwirkung Zur Berechnung der Wechselwirkungsenergien führen wir nicht nur eine innere Tiefe‘ w ein, ’ sondern leiten auch her, was sich bei Unterscheidung zweier verschiedener inneren Tiefen‘ wi , wj ’ ergibt, da es zur Berechnung der abgeleiteten Größen formal erforderlich sein wird, den Grenzfall zu untersuchen, bei dem nur eine der beiden inneren Tiefen‘ wj → 0 strebt. ’ Da der korrekte Ansatz in seiner allgemeinen Form allerdings nicht analytisch lösbar ist, werden zwei andere verwandte Fälle untersucht, welche zwar beide formal inkorrekt sind, aber quantitative Berechnungen ermöglichen, aus denen immerhin qualitative Abschätzungen gefolgert werden können. 2.9.1 Der formal korrekte Ansatz Der korrekte Ansatz für die Wechselwirkungsenergie wäre gemäß (8) I I Qi Qj ~ri · ~rj Qi Qj ∂~r = f ∂~r , Wij = 16π 2 ε k~ri k3 k~rj k3 16π 2 ε mit ~ri , ~rj als die dreidimensionalen Koordinaten im Raum, bezogen auf die jeweilige Position der Ladungen Qi , Qj und w 6= 0, der inneren Tiefe‘. ’ Da im Zähler beide Ortsvektoren multipliziert werden, können anhand der Vorzeichen von w zwei verschiedene Fälle unterschieden werden. Während immer ~ri = (+d|0|0| + w) , (11) ~rj = (−d|0|0| + w) (12) kann (Hier ragen die inneren Tiefen‘ beider Teilchen gewissermaßen gleichsinnig in die vierte Raum’ richtung) oder ~rj = (−d|0|0| − w) . (13) (Hier ragen die inneren Tiefen‘ beider Teilchen gewissermaßen entgegengesetzt in die vierte ’ Raumrichtung) Im Nenner jedoch wird jeder Ortsvektor nur mit sich selbst multipliziert, sodass deren Vorzeichen, und damit die Vorzeichen von w, nicht in die Wechselwirkungsenergie eingehen. 10 Nun ist, in kartesischen Koordinaten ausgedrückt, f= ~ri · ~rj k~ri k3 k~rj k3 (x + d)(x − d) + y 2 + z 2 ± w2 ((x − d)2 + y 2 + z 2 + w2 )3/2 ((x + d)2 + y 2 + z 2 + w2 )3/2 x2 + y 2 + z 2 − d2 ± w2 = ((x2 + y 2 + z 2 + w2 − d2 )2 + 4(y 2 + z 2 + w2 )d2 )3/2 x2 + y 2 + z 2 − d2 ± w2 = , ((x2 + y 2 + z 2 + w2 + d2 )2 − 4x2 d2 )3/2 = (vgl. (93), S. 48) (vgl. (92), S. 48) (14) was aber nicht analytisch lösbar ist, auch nicht für den Fall w = 0. Dies wird näher untersucht im Anhang, 4.3.5. s. 4.3.5, S. 65 Maximalenergien Für d = 0 lassen sich immerhin analytische Lösungen für die maximale Annäherung finden. Im ersteren Fall, bei gleichen Vorzeichen der w, erhalten wir für d → 0 aus (14) lim f = d→0 x2 + y 2 + z 2 + w2 (x2 + y 2 + z 2 + w2 )3 und, gemäß der Herleitung in 4.2, I Qi Qj f ∂x ∂y ∂z Wij = 16π 2 ε = = 1 (x2 + y 2 + z 2 + w2 )2 Qi Qj π 2 · 16π 2 ε |w| vgl. (66), S. 38 = Qi Qj , 16 ε |w| (15) das ist identisch mit der einzelnen Selbstenergie jedes der beiden Teilchen, und damit ist Wij = Wji = Qi Qj = Wii = Wjj , 16 ε |w| die Gesamtenergie Wij + Wji + Wii + Wjj zweier identischer Teilchen im Abstand 2d = 0 mit wi = wj 6= 0 das Vierfache der einzelnen Selbstenergie. Im zweiten Fall, bei verschiedenen Vorzeichen der w, erhalten wir für d → 0 aus (14) x2 + y 2 + z 2 − w2 (x2 + y 2 + z 2 + w2 )3 1 1 − 2w2 2 . = 2 (x + y 2 + z 2 + w2 )2 (x + y 2 + z 2 + w2 )3 lim f = d→0 Das Integral der linken Seite ist identisch mit (15). Zur Bestimmung der rechten Seite, I 1 π2 ∂x ∂y ∂z = , (x2 + y 2 + z 2 + w2 )3 4 |w3 | 11 bilden wir zunächst das Rotationsintegral über x, y mit den Substitutionen r2 := x2 + y 2 und a2 = z 2 + w2 gemäß (65), Z ∞ π π r ∂r = 4 = , 2π 2 2 3 2 (r + a ) 2a 2 (z + w2 )2 0 sodann wird mit x2 := z 2 und a2 := w2 linear integriert über ∂z, wie in (61), Z π +∞ π π π2 1 ∂x = · = , 2 −∞ (x2 + a2 )2 2 2 |a3 | 4 |w3 | Damit ergibt sich für die gesamte Wechselwirkungsenergie I π2 π2 π2 − 2w2 = , f ∂x ∂y ∂z = |w| 4 |w3 | 2 |w| das ist die Hälfte des in (15) erhaltenen Wertes und wir bekommen Wij = Wji = Qi Qj 1 1 = Wii = Wjj . 32 ε |w| 2 2 Damit ist die Gesamtenergie Wij + Wji + Wii + Wjj zweier identischer Teilchen im Abstand 2d = 0 mit wi = −wj 6= 0 das Dreifache der einzelnen Selbstenergie. 2.9.2 Alternativer Ansatz A Im Folgenden wird eine Formel hergeleitet, die einen möglichen Denkfehler wiedergibt und dennoch bewusst durchgerechnet wird. 2 I Qj Qi W = ε + ∂~r 4πε k~ri k2 4πε k~rj k2 I Qj 2 Qi Qj Qi 2 1 + +2 ∂~r = 16π 2 ε k~ri k2 k~rj k2 k~ri k2 k~rj k2 Dabei erhalten wir zwar dieselben Selbstenergieterme wie im korrekten Ansatz, I Q2i 1 Wii = ∂~r , 16π 2 ε k~ri k4 doch anstatt im Wechselwirkungsterm das Skalarprodukt der Feldstärkevektoren in jedem Raumpunkt zu bilden, multiplizieren wir hier lediglich deren Beträge: I Qi Qj 1 Wij = k ∂~r (16) 16π 2 ε k~ri k2 k~rj k2 Die Konstante k wird hier eingeführt, da nicht davon auszugehen ist, dass dieser eigentlich falsche Ansatz von sich aus ein Ergebnis liefert, dessen Grenzfälle sowohl dem klassischen CoulombKraftgesetz als auch der oben berechneten Selbstenergie entsprechen. Diese Konstante wird weiter unten bestimmt zu k = 2/π 2 , womit die genannten Bedingungen erfüllt werden. 12 vgl. (61), S. 34 Bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Sei also ~ri = (x + d|y|z| + w), ~rj = (x − d|y|z| − w) Hier sind ~ri , ~rj die Koordinaten im dreidimensionalen Raum und w 6= 0 wieder die innere Tiefe‘. ’ Die Ladungen Q1 , Q2 befinden sich in einem Abstand von 2d an den Punkten (−d|0|0| + w) und (+d|0|0| − w), d.h., entlang einer der Raumrichtungen, über die integriert wird. Mit dem unendlichen Volumenintegral über alle drei Raumrichtungen (Für die Herleitung siehe 4.3.3) s. S. 45 I 1 ∂(x|y|z) 2 2 2 2 ((x − d) + y + z + w )((x + d)2 + y 2 + z 2 + w2 ) d π2 arctan (17) = d |w| erhalten wir für die Wechselwirkungsenergie, unter Vorbehalt der später zu bestimmenden Konstante k, d Qi Qj π2 Wij (d, w) = . (18) k · arctan 16π 2 ε d |w| Mit separaten inneren Tiefen‘ ’ Bei Unterscheidung verschiedener innerer Tiefen‘ wi , wj der beiden Teilchen, ’ ~ri = (x + d|y|z| + wi ) , ~rj = (x − d|y|z| − wj ) , ergibt sich die Wechselwirkungsenergie zu Wij (d, wi , wj ) I Qi Qj 1 = k ∂(x|y|z) 2 2 2 2 2 16π ε ((x − d) + y + z + wi )((x + d)2 + y 2 + z 2 + wj 2 ) 4d2 − (w 2 − w 2 ) 1 4d2 + (w 2 − w 2 ) Qi Qj π2 1 i j i j . k · arctan + arctan = 16π 2 ε d 2 4d |wi | 2 4d |wj | s. 4.3.4, S. 53 (19) Für wi = wj reduziert sich das auf (18). Mit einseitiger innerer Tiefe‘ ’ Lässt man eine der beiden inneren Tiefen‘, wj → 0, gegen Null streben, so ergibt sich ’ aus (19) vgl. (114), S. 62 Wij (d, wi , 0) = lim Wij (d, wi , wj ) wj →0 Qi Qj k· 16π 2 ε Qi Qj k· = 16π 2 ε = 4d2 − w 2 π2 i arctan 2d 4d |wi | 2d π2 . arctan d |wi | 13 (20) Kraftwirkung Die Kraft ergibt sich als Differential der doppelten Wechselwirkungsenergie 2Wij nach dem Abstand 2d, für einheitliches w aus (18) zu ∂ ∂ 2Wij (d, w) = Wij (d, w) ∂ 2d ∂d d Qi Qj π2 1 |w| k· − arctan , = 16π 2 ε d (d2 + w2 ) d |w| vgl. (97), S. 50, Fij (d, w) = (21) für separate wi , wj aus (19) zu vgl. (113), S. 62 ∂ ∂ 2Wij (d, wi , wj ) = Wij (d, wi , wj ) ∂2d ∂d 4d2 − (w 2 − w 2 ) Qi Qj π2 1 i j =− k · arctan 16π 2 ε d 2d 4d |wi | 4d2 + (w 2 − w 2 ) 2(|wi | + |wj |) 1 i j + , (22) arctan + 2 2d 4d |wj | 4d + (|wi | + |wj |)2 Fij (d, wi , wj ) = und im einseitigen Fall für wj → 0 aus (20) oder (22) zu ∂ ∂ 2Wij (d, wi , 0) = Wij (d, wi , 0) ∂ 2d ∂d 2d Qi Qj π2 1 2 |wi | . k· − arctan = 16π 2 ε d 4d2 + wi 2 d |wi | vgl. (116), S. 63 Fij (d, wi , 0) = (23) Negatives Vorzeichen ist dabei jeweils als Abstoßung zu interpretieren, positives als Anziehung. Elektrische Feldstärke Die (makroskopische) Feldstärke als Funktion des Abstandes wird nach der klassischen Definition als proportional zur Kraft in diesem Abstand und damit nun proportional zur Ableitung der Wechselwirkungsenergie nach dem Abstand aufgefasst. Dazu wird einem der beiden Teilchen, j, als Probeteilchen‘ im Gegensatz zum Zentralteilchen‘ ’ ’ i, eine unabhängige innere Tiefe‘ wj → 0 zugemessen und auch der Grenzübergang Qj → 0 ’ vollzogen. Ausgehend von |F | = |E| · q erhalten wir dann die makroskopische elektrische Feldstärke durch E(d, wi ) = lim lim wj →0 Qj →0 Fij (d, wi , 0) Qj aus (23) zu 2π 2 Qi k · E(d, wi ) = 16π 2 ε d 2d |wi | 1 − arctan . 4d2 + wi 2 2d |wi | 14 (24) Für d wi , also wi → 0, geht dies über in ein quadratisch-reziprokes Abstandsgesetz 2π 2 Q 1 π Q π k· − · =− k· 2. E(d, 0) = lim E(d, wi , 0) = wi →0 16π 2 ε d 2d 2 32 ε0 d (25) Eine kurze Betrachtung zeigt, dass dasselbe Ergebnis auf einfacherem Wege auch aus (21) erhalten werden kann. Krafteichung‘ ’ Durch Vergleich von (25) mit dem klassischen Coulomb-Gesetz |E(2d)| = 1 Q · 4πε 4d2 (26) können wir nun rückwirkend die Konstante k bestimmen zu π Q 1 Q k· 2 = · 2 32ε d 4πε 4d ⇔ k= 2 . π2 Energieeichung‘ ’ Nach Einsetzen der so bestimmten Konstante k in (18) erhalten wir als Ausdruck für die Wechselwirkungsenergie bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Qi Qj 1 d , Wij (d, w) = · arctan 8π 2 ε d kw |w| (27) wobei als weitere Konstante kw eingeführt wird, welche sogleich bestimmt werden soll. Für i = j und damit d → 0 soll sich (27) auf die Selbstenergie nach (10) reduzieren. Wegen lim d→0 d 1 1 = arctan d kw |w| kw |w| (Die augenfällige Polstelle wird dabei tatsächlich behoben, siehe Abbildung 1 sowie die Ausführungen auf Seite 31) erhalten wir aus (27): d Qi Qj 1 lim Wij (d, w) = lim · arctan d→0 d→0 8π 2 ε d kw |w| Qi Qj 1 = · . 8π 2 ε kw |w| Ein Vergleich mit (10) lässt uns mit Qi = Qj auch die zweite Konstante kw bestimmen zu Q2i 1 Q2i · = 8π 2 ε kw |w| 16 ε |w| ⇔ kw = 2 . π2 15 (28) Zusammenfassung Nach Einsetzen der beiden so ermittelten Konstanten k = kw = 2/π 2 erhalten wir aus (18) als Wechselwirkungsenergie bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Qi Qj 1 π2d Wij (d, w) = · arctan , 8π 2 ε d 2 |w| welche sich für i = j und damit d → 0 reduziert auf die Selbstenergie (10) Wii (0, w) = vgl. (28) Q2 1 , · 16 ε |w| sowie aus (24) die makroskopische Feldstärke π 2 d 1 1 Q π 2 |w| E(d, w) = 2 · − arctan , 8π ε d π 4 d2 + w2 d |w| (29) welche sich für w → 0 reduziert auf die Coulomb-Feldstärke für den Abstand 2d Q 1 1 π Q 1 0− =− E(d) = 2 · · · 2. 4π ε d 2d 2 4πε 4d Wij = Qi Qj 8π 2 · 1 d vgl. (25) 2 π d arctan 2|w| Wmax = Qi Qj 16 · 1 |w| d −w +w 0.1670 w QQ Fmax = − 8πi 2 j · Fij = Qi Qj 8π 2 · π2 w d(π 4 d2 +w2 ) − 1 d2 28.468 w2 arctan π2 d w Abbildung 1: Ansatz A: Wechselwirkungsenergie und Kraft bei kleinen Abständen und einheitlicher innerer Tiefe‘ w ’ 16 Maximale Feldstärke Das Maximum der Feldstärke ergibt sich durch Nullsetzen der Ableitung von (29) für einen Abstand von d0 ≈ ± 0.412133 · 2 w ≈ ± 0.0835156 · w π2 s. 4.3.4, S. 64 (30) und nach Einsetzen von d0 in (29) zu π 2 · 0.0835156 w 1 π2w 1 Q − arctan E(d0 , w) ≈ 2 · 8π ε 0.0835156 w π 4 (0.0835156)2 w2 + w2 0.0835156 w w 2 Q 1 1 0.689363 π ≈ 2 · 2· − 4 2 8π ε w 0.0835156 (π (0.0835156) + 1) 0.0835156 Q 1 ≈ 2 · 2 · −28.4676 . (31) 8π ε w Maximale Feldstärke des Elektrons Die maximale von einem Elektron verursachte elektrische Feldstärke ergibt sich dann im Rahmen aller angenommen Voraussetzungen aus (30), (31) und (4) mit Q = e und w = we in einem Abstand von |d| ≈ 0.0835156 · |we | ≈ 0.18485 fm zu Ee ≈ e 8π 2 ε 0 we 2 · −28.4676 −28.4676 · (1.6022 · 10−19 As) 8π 2 (8.854 · 10−12 As/Vm)(2, 21335 · 10−15 m)2 ≈ 1.3318 · 1021 V/m . ≈ Maximale Kraft zwischen Elektronen Aus (21) erhalten wir nach Einsetzen von k = kw = 2/π 2 als Formel für die Kraft bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ π 2 d Qi Qj 1 1 2π 2 |w| · − arctan Fij (d, w) = , (32) 8π 2 ε d π 4 d2 + 4w2 d 2 |w| Das Maximum der Kraft ergibt sich durch Nullsetzen der Ableitung von (32) für einen Abstand von d0 = ± 0.824266 · 2 w = ± 0.167031 · w π2 17 vgl. (101), S. 52 und nach Einsetzen von d0 in (32) zu π 2 · 0.167031w Qi Qj 1 2π 2 w 1 Fij (d0 , w) ≈ 2 · − arctan 4π ε0 0.167031w π 4 (0.167031)2 w2 + 4 w2 0.167031w 2w 2 Qi Qj 1 1 0.689363 2π − ≈ 2 · 2· 4 2 4π ε0 w 0.167031 (π (0.167031) + 4) 0.167031 Qi Qj 1 ≈ 2 · 2 · −7.11693 , 8π ε0 w und daraus speziell für zwei Elektronen mit Qi = Qj = e, ε = ε0 sowie w = we Fe ≈ e2 8π 2 ε 2 0 we · −7.11693 −7.11693 · (1.6022 · 10−19 As)2 8π 2 (8.854 · 10−12 As/Vm)(2.21335 · 10−15 m)2 ≈ −53.345 N , ≈ umgangssprachlich sind das etwa 5.44 Kilopond an Abstoßung – diese Größe ist immerhin handlich vorstellbar. 2.9.3 Alternativer Ansatz B Nun wird die Vereinfachung noch weiter getrieben. Auch hier rechnen wir, wie in (16), nur mit den Beträgen der Feldstärke: I Qi Qj 1 Wij = ∂~r k 16π 2 ε k~ri k2 k~rj k2 Doch wenn man schon eine innere Tiefe‘ w einführt, um einen Mindestabstand zwischen den ’ Teilchen einzuführen, der in keine der Integrationsrichtungen eingeht, so könnte man dasselbe doch auch mit dem Abstand 2d tun und sehen, was dabei herauskommt. Bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ So setzen wir ~ri = (x|y|z| + w| + d), ~rj = (x|y|z| − w| − d) . Hier sind ~ri , ~rj die Koordinaten im dreidimensionalen Raum und w 6= 0 wieder die innere Tiefe‘. ’ Die Ladungen Qi , Qj befinden sich in einem Abstand von 2d an den Punkten (0|0|0| + w| − d) und (0|0|0| − w| + d), d.h. orthogonal zu allen Raumrichtungen, über die integriert wird. Das sind nun fünf Dimensionen, wobei über lediglich drei davon integriert wird – die inneren Tiefen‘ ’ und der Abstand bleiben dabei in einem Irgendwo‘ verborgen. ’ Die Selbstenergieterme sind dieselben wie in (10), doch für die Wechselwirkung betrachten wir den Abstand 2d als jenseits der drei Raumrichtungen, über die integriert wird und auch hier entsprechen die Ergebnisse für den Grenzfall d w den klassischen Erwartungen. 18 Für den Fall einheitlicher innerer Tiefe‘ kann dieses besonders einfache Wechselwirkungsinte’ ’ gral‘ genauso leicht berechnet werden wie die Selbstenergieterme. Die Herleitung erfolgt analog zum Selbstenergie-Raumintegral, wie in 4.3.1 gezeigt wird. vgl. (4.3.1), Die Wechselwirkungsenergie ergibt sich zu I Qi Qj 1 ∂(x|y|z) Wij (d, w) = k 2 2 2 16π 2 ε (x + y + z + d2 + kw 2 w2 )2 Qi Qj π2 = k· p , 2 16π ε d2 + kw 2 w2 S. 40 (33) wobei auch hier die Konstanten k und kw nachträglich bestimmt werden sollen. Mit separaten inneren Tiefen‘ ’ Setzen wir ~ri = (x|y|z| + wi | + d), ~rj = (x|y|z| − wj | − d) Bei Unterscheidung verschiedener innerer Tiefen‘ der beiden Teilchen ergibt sich ’ mit wi , wj die Wechselwirkungsenergie zu: s. 4.3.2, S. 41 Wij (d, wi , wj ) I Qi Qj 1 k ∂(x|y|z) = 2 2 2 2 2 2 16π 2 ε (x + y + z + d + kw wi )(x2 + y 2 + z 2 + d2 + kw 2 wj2 ) = Qi Qj 2π 2 q k · . q 16π 2 ε d2 + kw 2 wi2 + d2 + kw 2 wj2 (34) Für wi = wj reduziert sich das, wie zu erwarten, auf (33). Mit einseitiger innerer Tiefe‘ ’ Lässt man eine der beiden inneren Tiefen‘, wj → 0, gegen Null streben, so ergibt sich ’ aus (34) vgl. (77), S. 42 Wij (d, wi , 0) = lim Wij (d, wi , wj ) wj →0 = Qi Qj 2π 2 p . k · 16π 2 ε |d| + d2 + kw 2 wi 2 (35) Kraftwirkung Die Kraft ergibt sich als Differential der doppelten Wechselwirkungsenergie 2Wij nach dem Abstand 2d, für einheitliches w = wi = wj aus (33) zu 19 s. 4.3.1, S. 40 ∂ 2Wij (d, w) ∂ 2d Qi Qj π2d k · =− , 16π 2 ε (d2 + kw 2 w2 )3/2 Fij (d, w) = (36) für separate wi , wj aus (34) zu Fij (d, wi , wj ) = =− s. 4.3.2, S. 43 ∂ 2Wij (d, wi , wj ) ∂ 2d 2π 2 d q , q 2 2 d2 + kw 2 wj 2 (d2 + kw 2 wi 2 )(d2 + kw 2 wj 2 ) w wi + Qi Qj k · p 16π 2 ε d2 + k (37) und für einseitiges wi mit wj → 0 aus (35) oder (37) zu ∂ 2Wij (d, wi , wj ) ∂ 2d Qi Qj 2π 2 p k · . =− 16π 2 ε kw 2 wi 2 + d2 + |d| d2 + kw 2 wi 2 s. 4.3.2, S. 43 Fij (d, wi , 0) = (38) Auch hier ist negatives Vorzeichen als Abstoßung zu interpretieren, positives als Anziehung. Elektrische Feldstärke Aus (38) erhalten wir wiederum die makroskopische elektrische Feldstärke E(d, wi ) = lim lim wj →0 Qj →0 = Fij (d, wi , 0) Qj Q 2π 2 p k · . 16π 2 ε kw 2 wi 2 + d2 + |d| d2 + kw 2 wi 2 (39) Für d wi , also wi → 0, geht dies über in das quadratisch-reziproke Abstandsgesetz E(d, 0) = lim E(d, wi , 0) = wi →0 π2 Q k · . 16π 2 ε d2 Dasselbe Ergebnis lässt sich auch aus (36) erhalten. Krafteichung‘ ’ Durch Vergleich von (40) mit dem klassischen Coulomb-Gesetz für einen Abstand von 2d bestimmen wir rückwirkend die Konstante k zu Q π2 Q 1 k · = · 16π 2 ε d2 4πε 4d2 ⇔ k= 1 . π Energieeichung‘ ’ 20 (40) Nach Einsetzen der so bestimmten Konstante k = π1 in (33) erhalten wir als Ausdruck für die Wechselwirkungsenergie bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Qi Qj 1 . (41) ·p Wij (d, w) = 2 16π ε d + kw 2 w2 Für i = j und damit d → 0 soll sich (41) auf die Selbstenergie reduzieren. Ein Vergleich mit (10) lässt uns daher auch die zweite Konstante kw bestimmen zu lim Wii (d, w) = d→0 Q2i Q2i = 16π ε kw |w| 16 ε |w| ⇔ kw = 1 . π Zusammenfassung Nach Einsetzen der so ermittelten Konstanten k = kw = π1 erhalten wir aus (33) die Wechselwirkungsenergie bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Qi Qj Qi Qj 1 1 = , Wij (d, w) = ·q ·√ 16π ε 16 ε π 2 d2 + w 2 d2 + ( 2 w)2 (42) π welche sich für i = j und damit d → 0 reduziert auf (10) Wii (0, w) = Q2 1 · , 16 ε |w| sowie aus (39) die makroskopische Feldstärke 1 Q p · w 2 2 8πε ( π ) + d2 + |d| d2 + ( w π) Q π √ = · , 2 2 2 8ε w + π d + π |d| π 2 d2 + w2 E(d, w) = (43) welche sich für w → 0 reduziert auf die Coulombsche Feldstärke für den Abstand 2d E(d) = Q 1 · 2. 4πε 4d Maximale Feldstärke Das Maximum der makroskopischen Feldstärke ergibt sich durch Nullsetzen der Ableitung von (43) für einen Abstand von d → ±0 und nach Einsetzen zu |E(0, w)| = Q π · . 8 ε w2 s. 4.3.2, S. 44 (44) Maximale Feldstärke des Elektrons 21 Wij = Qi Qj 16 · √ 1 π 2 d2 +w2 Wmax = Qi Qj 16 · 1 w d −w +w 0.225 w QQ π Fmax = − 24i√3j · Fij = − Qi Qj 16 · 1 w2 π2 d (π 2 d2 +w2 )3/2 Abbildung 2: Ansatz B: Wechselwirkungsenergie und Kraft bei kleinen Abständen und einheitlicher innerer Tiefe‘ w, unter gleicher Skalierung wie in Abbildung 1 ’ Die maximale von einem Elektron verursachte elektrische Feldstärke ergibt sich dann aus (44) und (4) zu e π 16 ε0 me c2 2 32π ε0 m2e c4 · = Ee = 8 ε0 e2 e3 −12 32π · (8.854 · 10 As/Vm) · (9.1094 · 10−31 kg)2 · (299.79 · 106 m/s)4 ≈ (1.6022 · 10−19 As)3 ≈ 1.4506 · 1021 V/m . Maximale Kraft zwischen Elektronen Aus (36) erhalten wir nach Einsetzen von k = kw = 1/π als Formel für die Kraft bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Qi Qj Qi Qj d π2d · 2 · = − . Fij (d, w) = − 1 16πε (d + π2 w2 )3/2 16 ε (π 2 d2 + w2 )3/2 Das Maximum der Kraft ergibt sich durch Nullsetzen der Ableitung von (45) für einen Abstand von 1 1 |d0 | = √ kw w = √ w ≈ 0.225079 w 2 π 2 22 (45) vgl. (73), S. 41 nach Einsetzen von d0 in (45) zu Fij (d0 , w) = − Qi Qj Qi Qj 2π π 1 · √ · 2 =− · √ 2 16πε 3 3 w εw 24 3 ≈− Qi Qj · 0.0755750 , ε w2 und daraus speziell für zwei Elektronen mit Qi = Qj = e, ε = ε0 sowie w = we e2 · 0.0755750 ε0 we2 (1.6022 · 10−19 As)2 ≈− · 0.0755750 (8.854 · 10−12 As/Vm) · (2.21335 · 10−15 m)2 ≈ −44.727 N , Fe ≈ − das sind umgangssprachlich etwa 4.56 Kilopond Abstoßung – auch diese Größe ist handlich vorstellbar. 23 3 3.1 Diskussion Über die konkreten Zahlenwerte Der ermittelte Wert für die innere Tiefe‘ des Elektrons von ’ we ≈ 2.2133 · 10−15 m kann nur eine Untergrenze darstellen, da nicht anzunehmen ist, dass die gesamte Ruheenergie des Elektrons in der elektrischen Feldenergie aufgeht. Für die maximale makroskopische Feldstärke des Elektrons sowie die maximale Kraft zwischen Elektronen ergeben sich nach den beiden eigentlich falschen Ansätzen A: Ee ≈ 1.3318 · 1021 V/m , Fmax ≈ 53.345 N , Ee ≈ 1.4506 · 1021 V/m , Fmax ≈ 44.727 N . B: Diese Werte sind gewiss nicht korrekt, da die Ansätze es nicht sind und, wie gesagt, we nur eine Untergrenze darstellen kann. Dennoch sollten diese Ergebnisse geeignet sein, eine grobe Abschätzung für eine reale Obergrenze dieser Größen zu liefern. 3.2 Über Sinn und Unsinn der inneren Tiefe‘ ’ Die innere Tiefe‘ rettet die Endlichkeit der Selbstenergie, wie dies dereinst auch der klassische ’ ’ Elektronenradius‘ tun sollte. Doch unabhängig von der Betrachtungsweise und dem Namen, den man der Sache gibt, lässt sich fragen, welche physikalische Relevanz diesen Größen zukommt. Die Berechnung des klassischen Elektronenradius‘ war seinerzeit bereits dadurch motiviert, ’ dass die dem Elektron zugeschriebene Selbstenergie begreiflicherweise nicht die seiner Ruhemasse me äquivalenten Ruheenergie Ve = me c2 übersteigen sollte. Der sich aus dem Modell einer oberflächlich geladenen Kugel ergebende Radius von re = 2.82 fm entspricht allerdings bekanntermaßen nicht allen experimentellen Ergebnissen. Gemäß Haken und Wolf [Hak04] entspricht der klassische Elektronenradius‘ in etwa dem Wir’ ” kungsquerschnitt bei der Streuung von Röntgenstrahlen mit Elektronen“, hat aber bei der Elektron-Elektron-Streuung keine Bedeutung, da das Elektron nach solchen Experimenten als ” strukturloses, punktförmiges Teilchen anzusehen“ sei. Daniel s Lehrbuch der Physik [Dan97] gibt den Streuquerschnitt für die Streuung von langwel” ligem Licht am Elektron“ mit 0, 6 × 10−24 cm2 an, das entspricht rechnerisch einem Radius von 6, 1 fm, doch der Querschnitt für Neutrino-Elektron-Streuung ist im Fall von Reaktorneutrinos ” in der Größenordnung von 10−44 cm2“, das entspräche einem Radius in der Größenordnung von 10−9 fm. 24 Max Born entwickelte 1933 zusammen mit Leopold Infeld [BoIn34] eine nichtlineare Modifikation der Maxwell schen Elektrodynamik, bei der ad hoc die maximale Feldstärke prinzipiell begrenzt wird, womit ebenfalls das Problem der unendlichen Selbstenergie gebändigt wäre.3 Unter der Voraussetzung einer innere Tiefe‘ ist allerdings keine künstliche Modifikation grund’ legender Gesetzmäßigkeiten wie der Maxwell schen Gleichungen notwendig, vielmehr wird stattdessen eine Modifikation des Raumes selbst, eine endlich kleine Struktur, aber außerhalb der dreidimensionalen Längenmessung, angenommen. Auf diese Weise könnte ein Teilchen innerhalb der drei Raumdimensionen als wirklich punktförmig erscheinen, ohne tatsächlich unendlich klein zu sein und ohne dass eine Singularität in den verwendeten Formalismen auftritt. 3.3 Ausblick ~ Da für die mikroskopische Feldstärke E(d) ∝ d12 als Voraussetzung in die Feldintegrale hineinge~ steckt wurde, war zu erwarten, dass E(d) ∝ d12 für d w wieder herauskommt, allerdings bleibt die so berechnete makroskopische Feldstärke bewusst auch bei kleinsten Abständen endlich, was ~ die vorausgesetzte Bedingung E(d) ∝ d12 nicht erfüllen kann. ∂ Interessant wäre eine Lösung, bei der das makroskopische Ergebnis für E(d) ∝ ∂d Wij , als mikroskopische Voraussetzung in die angenommene Formel für die Wechselwirkungsenergie eingespeist, für alle d exakt dieselbe Feldstärkefunktion zurückliefert, die auch als Voraussetzung ein~ w), die folgende gemischte Differential–Integral~ d, geführt wird, also eine Feldstärkefunktion E( gleichung erfüllt: I 2 ε ∂ ~ ~ w) + E(~ ~ w) ∂~r ~ ~ r + d, ~ r − d, E(d, w) = · E(~ (46) q ∂d Dabei ist 2d~ der Abstand zweier Teilchen, bzw. d~ der Abstand von der Feldquelle, bewusst als ~ w) richtungsabhängig ist ~ d, Vektor ausgedrückt, um vorerst offenzulassen, ob die Funktion E( oder nicht. w ist, wie gehabt, die hypothetische innere Tiefe‘. ’ ~ w) und E2 = E(~ ~ w): ~ r + d, ~ r − d, Verkürzt geschrieben mit E1 = E(~ I 2 ε ∂ ~ ~1 + E ~ 2 ∂~r ~ E E(d, w) = · q ∂d I ∂ ~2 ~2 ε ~ 1E ~ 2 ∂~r = · E1 + E2 + 2E oder q ∂d I ε ~1 · ∂ E ~ 1 + 2E ~2 · ∂ E ~ 2 + 2E ~1 · ∂ E ~ 2 + 2E ~2 · ∂ E ~ 1 ∂~r . = · 2E q ∂d ∂d ∂d ∂d 3 Born schrieb später [EiBo69, zu seinem Brief vom 8.3.1934]: man spricht seitdem gewöhnlich von der Born” Infeld-Theorie. [. . . ] Wir bemühten uns sehr, sie mit den Prinzipien der Quantentheorie in Einklang zu bringen. Aber das mißlang, und heute ist die Sache wohl mit Recht vergessen.“ 25 Unter Vernachlässigung der Selbstenergie-Anteile bleiben I ∂ ~ ~ 2ε ~ ~ d, w) = E( · E1 · E2 ∂~r q ∂d I 2ε ~1 · ∂ E ~2 + E ~2 · ∂ E ~ 1 ∂~r . · E = q ∂d ∂d (47) Zum Auffinden einer solchen Lösung, falls sie denn aufzufinden ist, sind allerdings andere analytische Methoden erforderlich, sodass im Rahmen der vorliegenden Arbeit darauf verzichtet werden soll. 26 4 Anhang: Herleitungen Die Herleitungen zu den oben verwendeten Beziehungen sind nach zunehmender Komplexität angeordnet und werden dabei zunehmend komprimiert beschrieben. 4.1 Einige elementare Integrale Auf die folgenden Integrale wird, teilweise wiederkehrend, in den weiteren Herleitungen zurückgegriffen, darum werden sie zunächst separat hergeleitet. R 4.1.1 sin2 (x) ∂x, Es wird hergeleitet Z cos2 (x) ∂x R cos2 (x) ∂x = 1 x + cos(x) sin(x) + C 2 (48) = 1 x − cos(x) sin(x) + C . 2 (49) und Z sin2 (x) ∂x Beide Stammfunktionen können formuliert werden als Produktintegral4 in der Form Z Z f (x) g(x) ∂x = F (x) g(x) − F (x) g 0 (x) ∂x , (50) im ersteren Fall also Z Z cos(x) cos(x) ∂x = sin(x) cos(x) − sin(x) · − sin(x) ∂x Z = sin(x) cos(x) + sin2 (x) ∂x , wegen cos2 (x) + sin2 (x) = 1 Z 1 − cos2 (x) ∂x Z Z = sin(x) cos(x) + 1 ∂x − cos2 (x) ∂x Z = sin(x) cos(x) + x + C − cos2 (x) ∂x , = sin(x) cos(x) + 4 üblicherweise partielles Integral‘ genannt. Allerdings stellt es nicht das sinngemäße Pendant zum Begriff der ’ partiellen Ableitung‘ dar, daher soll erstere Bezeichnung hier reserviert bleiben für jene andere Bedeutung. ’ 27 somit Z 2 Z cos(x) cos(x) ∂x = sin(x) cos(x) + x + C 1 x + sin(x) cos(x) + C , cos2 (x) ∂x = 2 was zu zeigen war. Der zweite Fall kann unabhängig davon auf analoge Weise gelöst oder aber mit cos2 + sin2 = 1 aus dem soeben erhaltenen Ergebnis abgeleitet werden durch Z Z 2 sin (x) ∂x = 1 − cos2 (x) ∂x Z Z 1 x + sin(x) cos(x) + C = 1 ∂x − cos2 (x) ∂x = x − 2 1 = x − sin(x) cos(x) + C , 2 womit auch dies gezeigt wurde. 4.1.2 R 1/(x2 + a2 ) ∂x – der Arcustangens Es wird hergeleitet +∞ Z 1 ∂x 2 (x + a2 ) " x 1 = arctan |a| |a| #+∞ −∞ = −∞ π . |a| Mit der Substitution x =: |a| t , ∂x =: |a| ∂t wird x als Vielfaches von a ausgedrückt, Z Z Z 1 |a| |a| F := ∂x = ∂t = ∂t 2 2 2 2 2 2 x +a a t +a a (t2 + 1) sodass a vor das Integral gezogen werden kann: 1 = |a| Z t2 1 ∂t . +1 Nun greift die trigonometrische Substitution t =: tan(u), ∂t =: 1 ∂u cos2 (u) ⇒ 28 (51) 1 F = |a| Z (tan2 (u) 1 ∂u . + 1) cos2 (u) Mit tan2 (u) + 1 = 1/ cos2 (u) lässt sich kürzen zu = 1 |a| Z 1 ∂u 1 cos2 (u) cos2 (u) = 1 |a| Z 1 ∂u , was nun trivial zu lösen ist, F = u +C. |a| Schließlich wird resubstituiert tan(u) = t = x , |a| x , u = arctan(t) = arctan |a| und wir erhalten als Stammfunktion x 1 F = +C. arctan |a| |a| Durch Einsetzen der Integrationsgrenzen wird das uneigentliche Integral bestimmt zu +∞ x x 1 π π π 1 F (x) lim arctan − lim arctan = = −− , = x→−∞ |a| x→+∞ a a |a| 2 2 |a| −∞ was gezeigt werden sollte. 4.1.3 Exkurs: Nützliches rund um den Arcustangens Eine Merkregel für die Ableitung des Arcustangens eines Quotienten Entsprechend der Quotientenregel der Differentialrechnung, welche wiedergegeben werden kann in der Form Z 0 N Z 0 − ZN 0 , (52) = N N2 wobei die Strichnotation offenlässt, nach welcher darin enthaltenen Größe abgeleitet wird, lässt sich eine vergleichbare Regel für die Ableitung des Arcustangens eines Quotienten formulieren, Z 0 N Z 0 − ZN 0 , arctan = N N 2 + Z2 (53) die gerade aufgrund ihrer überraschenden Ähnlichkeit mit der Quotientenregel entsprechend leicht zu memorieren sein kann. 29 Die Herleitung sei schnell gezeigt. Aus (51) lässt sich ablesen 1 ∂ arctan(x) = 2 ∂x (x + 1) und durch Einsetzen von x = Z N erhalten wir daraus Z 1 1 ∂ arctan = Z2 = Z2 Z N ∂N ( N 2 + 1) ( N2 + N2 N2 ) = Z2 N2 + N2 als äußere Ableitung. Mit der Quotientenregel (52) als innere Ableitung finden wir sodann unter Verwendung der Kettenregel Z 0 arctan N = N2 2 + Z2 } |N {z · N Z 0 − ZN 0 2 N {z } | = N Z 0 − ZN 0 . N 2 + Z2 äußere Ableitung innere Ableitung Summen und Vielfache des Arcustangens eines Quotienten In der Standardliteratur (siehe etwa [Bro01, (2.8.7)]) lässt sich finden, dass arctan(X) + arctan(Y ) X +Y = arctan 1 − XY π ( +π (xy > 1, ±0 (xy < 1) −π (xy > 1, x > 0) . x < 0) Wo die Addition eines Vielfachen von π für die weitere Rechnung unerheblich ist, können wir π bei Einführung der Kurzschreibweise =“ für kongruent modulo π“ auch schreiben ” ” X +Y π arctan(X) + arctan(Y ) = arctan 1 − XY und daraus ersehen X2 − 1 π 2X π π 2 arctan(X) = arctan = arctan ± , 1 − X2 2X 2 sowie mit X = Z1 N1 , Y = Z2 N2 Z Z 1 2 arctan + arctan N1 N2 und insbesondere Z 2 arctan N Z N + N Z π 1 2 1 2 = arctan N1 N2 − Z1 Z2 2ZN π = arctan N 2 − Z2 Z2 − N 2 π π = arctan ± . 2ZN 2 30 (54) 4.1.4 1 x Exkurs: Die Funktion arctan( xa ) Die Funktion5 x 1 arctan x a atc(x, a) := verdient nähere Betrachtung, da ihre Eigenschaften nicht unmittelbar aus ihrer Definiton ersichtlich sind. Verhalten für x → 0 Mit der Substitution z := xa wird x durch dimensionslose Vielfache von a ausgedrückt (x und a müssen dieselbe Dimension besitzen, da zumindest alle transzendenten Funktionen generell nur dimensionslose Argumente vertragen und auch dimensionslose Ergebnisse liefern), damit kann das dimensionsbehaftete a als konstanter Faktor vorgezogen werden. atc(x, a) = 1 arctan(z) az (55) Der Grenzwert für z → 0 zeigt sich mit 1 0 arctan(z) = z→0 az 0 lim nach de l’Hospital als endlicher Quotient der Ableitungen von Zähler- und Nennerpolynom: lim ∂ ∂z z→0 arctan z ∂ a ∂z z = lim z→0 1 1 = + 1) a a(z 2 und somit atc(0, a) = 1 . a (56) Dieser Punkt stellt gleichzeitig die obere Schranke und das globale Maximum der Funktion dar. Die untere, offene, Schranke liegt bei lim z→±∞ 1 arctan(z) = 0 . az Der verschwindende Ausdruck z1 setzt sich hier durch, da arctan(z) in beide Richtungen z → ±∞ endlich beschränkt ist, nämlich auf ± π2 . Der Bildbereich für ]0, a1 ]. 1 z arctan(z) ist somit das Intervall ]0, 1] und damit für atc(x, a) das Intervall 5 Die Bezeichnung atc‘wurde hier gewählt für Arcus Tangens Cardinalis‘, in Anlehnung an den Sinus Cardi’ ’ ’ nalis‘ sinc(x) := x1 sin(x), der ähnliche Eigenschaften besitzt. 31 Aus der MacLaurinschen Reihenentwicklung (Potenzreihenentwicklung um z = 0) des Arkustangens 1 1 1 1 arctan(z) = z − z 3 + z 5 − z 7 + z 9 . . . 3 5 7 9 ergibt sich bei Division durch z die Reihenentwicklung für (55): 1 1 1 1 1 arctan(z) = 1 − z 2 + z 4 − z 6 + z 8 . . . z 3 5 7 9 Diese Funktion ist offensichtlich stetig, beliebig oft differenzierbar und, da z nur in geradzahligen Potenzen auftritt, auch achsensymmetrisch. Es handelt sich qualitativ um eine Glockenfunktion 2 mit einer Gestalt ähnlich e−x , x21+1 oder x1 tanh(x). Verhalten für z → ±∞ Aus der umgekehrten Potenzreihenentwicklung um z = ±∞ des Arkustangens arctan(z) = π 1 1 1 1 − + 3 − 5 + 7 ... 2 z 3z 5z 7z lässt sich bei Division durch z die alternative Reihenentwicklung für (55) ersehen 1 π 1 1 1 1 arctan(z) = − 2 + 4 − 6 + 8 ... . z 2z z 3z 5z 7z Im Grenzfall für z 0 reduziert sich dies im Glied erster Ordnung auf π 1 1 arctan(z) = · , z→+∞ z 2 z lim und wegen der Achsensymmetrie 1 1 arctan(z) = arctan(−z) z −z insgesamt auch für negative |z| 0 auf π 1 1 arctan(z) = · . z 2 |z| lim z→±∞ Krafteichung‘ ’ Bei Multiplikation mit π2 schmiegt sich die Funktion atc(x, a) für z weitab vom Nullpunkt ein in den absoluten Kehrwert 1/ |z|: lim 2 x→±∞ π atc(x, a) = 1 2 · lim arctan(z) π z→±∞ z 32 = 1 , |z| (57) wobei überall gilt 2 atc(x, a) π = 2 arctan(z) πz < 1 . |z| (58) Energieeichung‘ ’ Wird nun in der Funktion atc(x, a) der Parameter a variiert, so ändert sich ihr Maximum gemäß 1 2 atc(0, a) = , π a (59) wobei die Beziehungen (57) und (58) der Krafteichung‘ gültig bleiben. Insbesondere ist dann ’ 2 2 πx 2 atc(0, ) = lim arctan = 1. x→0 πx π π 2 4.1.5 1/(x2 + a2 )3/2 ∂x R Es wird hergeleitet +∞ Z −∞ 1 ∂x 2 (x + a2 )3/2 " x 1 = 2·√ 2 a x + a2 #+∞ = −∞ 2 . a2 (60) Mit der Substitution x =: |a| t , ∂x =: |a| ∂t wird x als Vielfaches von a ausgedrückt und a vor das Integral gezogen, Z Z 1 |a| F := ∂x = ∂t 3/2 2 2 2 2 (x + a ) (a (t + 1))3/2 Z 1 1 ∂t , = 2 2 a (t + 1)3/2 unter derselben trigonometrischen Substitution wie zuvor, t =: tan(u), ∂t =: 1 ∂u , cos2 (u) erhalten wir 1 F = 2 a Z 1 a2 Z = 1 ∂u 2 (tan (u) + 1)3/2 cos2 (u) 1 = 2 a cos(u) ∂u , 33 Z 1 cos3 (u) 1 ∂u cos2 (u) was ebenfalls leicht zu lösen ist, F = 1 sin(u) + C . a2 p Nun wird zunächst mit sin(u) = tan(u) cos(u) und cos(u) = 1/ tan2 (u) + 1 erweitert, F = 1 tan(u) cos(u) + C a2 = 1 tan(u) ·p +C, a2 tan(u)2 + 1 sodass nach Resubstitution von u = arctan(t) = tan(arctan(t)) 1 ·p +C a2 tan(arctan(t))2 + 1 = t 1 ·√ +C, 2 a2 t +1 und mit t = x/ |a| als Stammfunktion erhalten wird F = = 1 x q · +C 2 a |a| x2 + 1 2 a = 1 x q · +C 2 a |a| x2 +a2 2 a 1 x +C. ·√ 2 2 a x + a2 Durch Einsetzen der Integrationsgrenzen ergibt sich schließlich das bestimmte Integral +∞ 2 1 F (x) = 2, = 2 +1 − −1 a a −∞ was zu zeigen war. 4.1.6 R 1/(x2 + a2 )2 ∂x Es wird hergeleitet +∞ Z 1 ∂x 2 (x + a2 )2 " 1 = 2a2 x 1 x arctan + 2 x + a2 |a| |a| −∞ #+∞ = −∞ Wieder wird mit der Substitution x =: |a| t , ∂x =: |a| ∂t x als Vielfaches von a ausgedrückt und a vor das Integral gezogen, Z Z |a| 1 F := ∂x = ∂t 2 2 2 2 2 (x + a ) (a (t + 1))2 Z 1 1 = 3 ∂t , 2 (t + 1)2 |a | 34 π . 2 |a3 | (61) unter derselben trigonometrischen Substitution wie zuvor, 1 ∂u , t =: tan(u), ∂t =: cos2 (u) erhalten wir Z 1 1 F = 3 ∂u |a | (tan2 (u) + 1)2 cos2 (u) Z 1 = 3 cos2 (u) ∂u , |a | 1 = 3 |a | Z 1 cos4 (u) 1 ∂u cos2 (u) was mit (48) führt zu 1 1 u + sin(u) cos(u) +C . F = 3 · |a | 2 Erweitert wird nun mit cos(u)/ cos(u) zu 1 1 1 sin(u) cos(u)2 F = 3 +C u+ · |a | 2 2 cos(u) 1 1 1 tan(u) = 3 +C , u+ · |a | 2 2 tan2 (u) + 1 sodass nach Resubstitution von u = arctan(t) und t = x/ |a| tan(arctan(t)) 1 +C arctan(t) + F = 2 |a3 | tan2 (arctan(t)) + 1 x t 1 xa2 1 = arctan(t) + 2 +C = arctan + +C 2 |a3 | t +1 2 |a3 | |a| |a| (x2 + a2 ) x x 1 1 + 2 +C . = 2 arctan 2a |a| |a| x + a2 Durch Einsetzen der Integrationsgrenzen erhalten wir das bestimmte Integral +∞ 1 π π F (x) = 2 +0−− −0 2a 2 |a| 2 |a| −∞ π , = 2 |a3 | was zu zeigen war. 4.1.7 Das Kugelintegral‘ 4π ’ R r2 /(r2 + a2 )2 ∂r Es wird hergeleitet " # ∞ Z∞ r 1 r2 r ∂r = 2π 4π arctan − 2 (r2 + a2 )2 r + a2 |a| |a| 0 0 " #∞ |a| r 1 − 2 . = 2π − arctan |a| r r + a2 0 35 = π2 |a| (62) Zunächst werden unter der Substitution r =: t |a| , ∂r =: ∂t · |a| alle r durch a ausgedrückt, Z Z Z r2 t2 a2 |a| t2 a2 |a| F := 4π ∂r = 4π ∂t = 4π ∂t (r2 + a2 )2 (t2 a2 + a2 )2 (a2 (t2 + 1))2 Z Z t2 |a| t2 a2 |a| ∂t = 4π ∂t , = 4π a4 (t2 + 1)2 a2 (t2 + 1)2 sodass die a gemeinsam vor das Integral gezogen werden können: 4π = |a| Z ∂t t2 . (t2 + 1)2 Nun greift erneut die trigonometrische Substitution ∂t =: ∂u/ cos2 (u) t =: tan(u), 4π F = |a| Z ∂u ⇒ tan2 (u) . (tan2 (u) + 1)2 · cos2 (u) Mit tan2 (u) + 1 = cos2 (u) lässt sich kürzen 4π = |a| Z tan2 (u) 4π ∂u = 1 2 |a| cos (u) (cos2 (u))2 Z ∂u tan2 (u) cos2 (u) , und mit tan(u) = sin(u)/ cos(u) erhalten wir Z 4π sin2 (u) ∂u cos2 (u) |a| cos2 (u) Z 4π ∂u sin2 (u) , = |a| = was mit (49) führt zu 4π 1 2π = · (u − sin(u) cos(u)) + C = |a| 2 |a| 2π tan(u) = u− +C. |a| tan2 (u) + 1 sin(u) 2 u− cos (u) + C cos(u) Schließlich wird resubstituiert, tan(u) = t, u = arctan(t) ⇒ 36 2π F = |a| t = r/a t arctan(t) − 2 t +1 +C, ⇒ und wir erhalten als Stammfunktion r 1 r F = 2π arctan − 2 +C, |a| |a| r + a2 welche wegen arctan(x/a) = ±π − arctan(a/x) auch als r |a| 1 − 2 + (C ± π) F = 2π − arctan |a| r r + a2 ausgedrückt werden kann. Durch Einsetzen der Integrationsgrenzen bestimmen wir schließlich das uneigentliche Integral zu +∞ 1 r 2π 2π π F (r) = − lim − arctan(0) + 0 = lim arctan −0−0+0 r→∞ r |a| r→∞ a |a| 2 0 = π2 , |a| was zu zeigen war. 4.1.8 Die Zylinderintegrale‘ 2π ’ R r/(r2 + a2 )n ∂r Es wird hergeleitet, für n > 1, " #∞ Z∞ π r −π 2π ∂r = = , 2 2 n 2 2 n−1 (r + a ) (n − 1)(r + a ) (n − 1) a2(n−1) (63) 0 0 und damit insbesondere für n = 2 " #∞ Z∞ −π r ∂r = 2 2π (r2 + a2 )2 r + a2 = 0 0 π , a2 (64) sowie für n = 3 Z∞ 2π r ∂r 2 (r + a2 )3 " −π = 2 2 (r + a2 )2 0 #∞ = 0 π . 2a4 (65) Das Auftreten von r im Zähler der linken Seite von (63) legt die einfache Substitution nahe u := r2 + a2 , ∂u = 1 ∂r , 2r 37 dann ist Z∞ 2π r ∂u 2r un Z∞ =π 0 " u−n ∂u =π u(1−n) (1 − n) 0 #∞ −π = (n − 1) un−1 0 π , = (n − 1) a2(n−1) " −π = (n − 1)(r2 + a2 )n−1 #∞ 0 was zu zeigen war. Die Spezialfälle werden daraus durch Einsetzen von n erhalten. 4.2 Selbstenergie-Raumintegral Es wird hergeleitet I 1 π2 ∂x∂y∂z = . (x2 + y 2 + z 2 + w2 )2 |w| (66) Da das Selbstenergiefeld kugelsymmetrisch zum Ursprung ist, führt der einfachste R Weg über ein Kugelintegral‘, gemeint ist hier ein Integral über Kugelschalen in der Form 4π r2 f (r) ∂r. ’ Ein anderer Weg führt über drei aufeinanderfolgende Integrale R entlang der kartesischen Raumachsen. Schließlich ist es möglich, erst zylindrisch über 2π rf (r) ∂r, dann linear, oder erst linear, dann zylindrisch zu integrieren. 4.2.1 Kugelintegral Sei r2 := x2 + y 2 + z 2 und a2 := w2 . Somit erhalten wir aus (62) direkt Z∞ 4π r2 ∂r (r2 + a2 )2 " r r 1 = 2π arctan − 2 |a| |a| r + a2 0 #∞ = 0 s. 4.1.7, S. 35 π2 |a| = π2 . |w| (67) Damit ist bereits gezeigt, was zu zeigen war. Zum Vergleich werden aber auch die alternativen Lösungswege durchgerechnet, die alle auf dasselbe Ergebnis führen sollen und dies auch tun. 4.2.2 Zylindrisch, dann kartesisch Sei zunächst r2 := x2 + y 2 und a2 := z 2 + w2 . Somit erhalten wir als Zylinderintegral nach (64) Z∞ 2π 0 r ∂r (r2 + a2 )2 " −π = 2 r + a2 #∞ = 0 π a2 38 = π . z 2 + w2 s. 4.1.8, S. 37 Mit der trivialen Substitution x2 := z 2 und a2 := w2 erhalten wir dann gemäß (51) +∞ Z π 1 ∂x 2 x + a2 " x π = arctan |a| |a| −∞ #+∞ π2 |a| = −∞ = s. 4.1.2, S. 28 π2 , |w| was zu zeigen war. 4.2.3 Kartesisch, dann zylindrisch Sei zunächst a2 := y 2 + z 2 + w2 . Integriert wird linear über ∂x. Somit erhalten wir nach (61) +∞ Z 1 ∂x 2 (x + a2 )2 " 1 = 2a2 x 1 x arctan + 2 |a| |a| x + a2 −∞ π = 2 |a3 | = π 2 (y 2 + z 2 + w2 )3/2 #+∞ −∞ . (68) Nun mit r2 := y 2 + z 2 und a2 := w2 erhalten wir als Zylinderintegral nach (63) mit n = 3/2 π · 2π 2 Z∞ " #∞ −2π π √ = 2 r2 + a2 0 r ∂r 2 (r + a2 )3/2 0 = s. 4.1.6, S. 34 π 2π · 2 |a| = s. 4.1.8, S. 37 π2 , |w| was zu zeigen war. 4.2.4 Dreifach kartesisch Nachdem in (68) bereits einmal linear über ∂x integriert wurde, wird anschließend mit x2 := y 2 und a2 := z 2 + w2 gemäß (60) ein zweites Mal, über ∂y, integriert π 2 +∞ Z −∞ 1 ∂x 2 (x + a2 )3/2 " #+∞ π 1 x = ·√ 2 a2 x2 + a2 −∞ = π 2 · 2 a2 = und im dritten Schritt mit x2 := z 2 und a2 := w2 gemäß (51) über ∂z +∞ Z π 1 ∂x 2 x + a2 −∞ " x 1 =π arctan |a| |a| #+∞ =π· −∞ was zu zeigen war. 39 π |a| = π2 , |w| z2 s. 4.1.5, S. 33 π , + w2 s. 4.1.2, S. 28 4.3 4.3.1 Wechselwirkungsenergie-Raumintegrale und Wegableitungen Alternativer Ansatz B mit einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Sei r2 := x2 + y 2 + z 2 . Gezeigt wird Z ∞ π2 r2 √ 4π ∂r = . (r2 + d2 + w2 )2 d2 + w 2 0 Mit der Substitution a2 := d2 +w2 erfolgt die Herleitung analog zum Selbstenergie-Raumintegral auf einem der Wege, die in 4.2 dargestellt sind, s. 4.2, S. 38 Z ∞ π2 π2 r2 ∂r = =√ , I(d, w) := 4π (r2 + a2 )2 |a| d2 + w 2 0 Erste Ableitung nach dem Abstand Für den weiteren Rechengang wird mit der Substitution z := wd das d durch dimensionslose Vielfache von w ausgedrückt und das dimensionsbehaftete w als konstanter Faktor ausgeklammert, f (d, w) = π2 1 ·√ , 2 w z +1 (69) womit die Ableitung leicht zu finden ist 2 − 12 · 2z ∂z ∂ π 1 1 π2 √ f 0 (d, w) = · · = · · ∂d ∂z w2 w w (z 2 + 1)3/2 z2 + 1 2 π −z = 2· 2 . w (z + 1)3/2 (70) Zur weiteren Verwendung als Kraftformel wird resubstituiert f 0 (d, w) = −π 2 (d2 d . + w2 )3/2 (71) Zweite Ableitung nach dem Abstand Zum Auffinden der Extrema von (70) wird deren Ableitung gebildet, 2 z · − 32 · 2z ∂z ∂ π −z 1 π2 1 00 f (d, w) = · · = · 2· + ∂d ∂z w2 (z 2 + 1)3/2 w w (z 2 + 1)3/2 (z 2 + 1)5/2 π2 2z 2 − 1 = 3· 2 . w (z + 1)5/2 Nullstellen der zweiten Ableitung 40 (72) Da der Nenner von (72) im Reellen keine Nullstellen besitzt, sind alle reellen Nullstellen des Zählers gleichzeitig Nullstellen der gesamten Ableitung, f 00 (d, w) = 0 ⇒ 1 − 2z 2 = 0 ⇔ z0 = 1 d = ± √ ≈ ∓ 0.70710678 , w 2 (73) und damit ergeben sich die Extrema der ersten Ableitung durch Einsetzen in (70) zu w 2 π2 f 0 (± √ , w) = 2 · ∓ √ ≈ ∓ 0.38490018 . w 2 3 3 4.3.2 (74) Alternativer Ansatz B mit separaten inneren Tiefen‘ ’ Die Herleitung erfolgt auch hier am einfachsten über ein Kugelintegral, doch mit separaten inneren Tiefen‘ ist der Weg ein anderer als in 4.2. Mit der Substitution r2 := x2 + y 2 + z 2 wird ’ hergeleitet über die Ermittlung der Stammfunktion +∞ Z 4π 0 r2 2π 2 q ∂r = +C. q (r2 + d2 + wi2 )(r2 + d2 + wj2 ) d2 + wi2 + d2 + wj2 Unter den weiteren Substitutionen a2 := d2 + wi2 , b2 := d2 + wj2 und mit der Partialbruchzerlegung 4π r2 A B f (r) : = 2 = 4π + (r + a2 )(r2 + b2 ) (r2 + a2 ) (r2 + b2 ) A(r2 + b2 ) + B(r2 + a2 ) = 4π ⇒ (r2 + a2 )(r2 + b2 ) A(r2 + b2 ) + B(r2 + a2 ) A+B =1 ⇔ ⇒ r2 = (A + B)r2 + Ab2 + Ba2 B := 1 − A , Ab2 + (1 − A)a2 B = =0= A(b2 − a2 ) + a2 ⇔ −b2 a2 − b2 − a2 = a2 − b2 a2 − b2 2 a b2 4π − f (r) = 2 (a − b2 ) (r2 + a2 ) (r2 + b2 ) =1−A = 41 A= a2 a2 − b2 ⇒ (75) lässt sich die Stammfunktion ablesen als Z r r 4π F (r) := ∂r f (r) = 2 a · arctan − b · arctan +C. (a − b2 ) a b (76) Nach Bestimmung des Integrals +∞ r r 4π I = F (r) = 2 lim a · arctan − arctan(0) − lim b · arctan + arctan(0) r→∞ (a − b2 ) r→∞ a b 0 π 4π π 4π 2 (a − b) = 2 a − 0 − b + 0 = (a − b2 ) 2 2 2(a − b)(a + b) 2 2π = a+b und Resubstitution a2 =: d2 + wi2 , b2 =: d2 + wj2 erhalten wir f (d, wi , wj ) = q 2π 2 . q d2 + wi2 + d2 + wj2 (77) Einseitige‘ Form der Stammfunktion ’ Mit wj = 0 erhalten wir aus (77) die einseitige‘ Form der Stammfunktion ’ f (d, wi , 0) = 2π 2 √ . |d| + d2 + w2 Besonderheiten Die Betragsfunktion ergibt sich aus der vorliegenden Problemstellung in der Form des Grenzwertes p |d| := lim d2 + w2 w→0 und damit wird als deren erste Ableitung die Signumfunktion hier ausgedrückt durch ∂ d |d| = sgn(d) := lim √ . 2 w→0 ∂d d + w2 Im Folgenden wird vereinfacht gerechnet mit den Identitäten √ d2 = |d| , |d| · sgn(d) = d |d| = d. sgn(d) und 42 Erste Ableitung nach dem Abstand Mit den Substitutionen q A := d2 + wi2 , B := q d2 + wj2 und den vorbereitenden Teilergebnissen ∂ d ∂ d A = A0 = , B = B0 = , ∂d A ∂d B − Ad + Bd −d A+B 1 −(A0 + B 0 ) −d ∂ AB = = = = 2 2 2 ∂d A+B (A + B) (A + B) (A + B) (A + B)AB erhalten wir f 0 (d, wi , wj ) = ∂ ∂ 2π 2 q f (d, wi , wj ) = q ∂d ∂ d d2 + w 2 + d2 + w 2 i j ∂ 1 −d = 2π 2 ∂d A+B (A + B)AB 2π 2 d = − q , q q d2 + wi2 + d2 + wj2 (d2 + wi2 )(d2 + wj2 ) = 2π 2 und mit wj = 0 die Einseitige‘ erste Ableitung ’ 2π 2 sgn(d) 2π 2 sgn(d) 2π 2 d =− =− 2 (A + |d|)A |d| (A + |d|)A A + |d| A sgn(d) q = −2π 2 . d2 + wi2 + |d| d2 + wi2 f 0 (d, wi , 0) = − (78) √ Durch das Kürzen von d/ |d|, genauer d/ d2 , ergibt sich die Signum-Funktion als Faktor und führt in die Ableitung die Unstetigkeitsstelle für d = 0 ein. Zweite Ableitung nach dem Abstand Unter denselben Substitutionen und mit den weiteren Teilergebnissen ∂ ∂d ∂ ∂d ∂ ∂d d ∂ 1 d 1 =− 3, =− 3, A A ∂d B B d 1 −d · d AB − d2 = + = A+B A + B (A + B)AB (A + B)AB 1 ∂ 1 1 1 ∂ 1 −d −d −d(A2 + B 2 ) = + = 3 + 3 = AB ∂d A B A ∂d B A B B A A3 B 3 43 erhalten wir ∂ ∂ 0 −d 2 f (d, wi , wj ) = f (d, wi , wj ) = 2π ∂d ∂ d (A + B)AB 2 2 2 2 2 2 2 2 2 AB − d −d (A + B ) 2 2 A B − d (A + B + AB) + = 2π , = 2π (A + B)A2 B 2 (A + B)A3 B 3 (A + B)A3 B 3 00 und mit A2 B 2 − d2 (A2 + B 2 + AB) = (d2 + wi2 )(d2 + wj2 ) − d2 (d2 + wi2 + d2 + wj2 + AB) = d4 + d2 (wi2 + wj2 ) + wi2 wj2 − 2d4 − d2 (wi2 + wj2 ) − AB d2 = wi2 wj2 − d4 − AB d2 = wi2 wj2 − d2 (d2 + AB) schließlich wi2 wj2 − d2 (d2 + AB) f (d, wi , wj ) = 2π (A + B)A3 B 3 q wi2 wj2 − d2 d2 + (d2 + wi2 )(d2 + wj2 ) = 2π 2 q . q d2 + wi2 + d2 + wj2 (d2 + wi2 )3/2 (d2 + wj2 )3/2 00 2 (79) Durch Einsetzen von wj = 0 in (79) ergibt sich daraus die Einseitige‘ zweite Ableitung ’ q q 0 − d2 d2 + (d2 + wi2 ) |d| d2 + (d2 + wi2 ) |d| q f 00 (d, wi , 0) = 2π 2 q = 2π 2 2 2 |d| + d2 + wi2 (d2 + wi2 )3/2 d d2 + wi + |d| (d2 + wi )3/2 d3 q |d| |d| + (d2 + wi2 ) sgn(d) q = 2π 2 = 2π 2 2 . (80) (d + wi2 )3/2 d |d| + d2 + wi2 (d2 + wi2 )3/2 Nullstelle der einseitigen zweiten Ableitung Da der Nenner für wi > 0 keine Nullstelle besitzt, ist die Nullstelle der Signumfunktion bei d = 0 im Zähler die der gesamten zweiten Ableitung. Somit erhalten wir aus (78) durch Bilden der Grenzwerte für d → ±0 die Extrema der einseitigen ersten Ableitung lim f 0 (d, wi , 0) = − d→−0 2π 2 , wi2 lim f 0 (d, wi , 0) = + d→+0 44 2π 2 . wi2 (81) 4.3.3 Alternativer Ansatz A bei einheitlicher innerer Tiefe‘ ’ Hergeleitet wird die Funktion I 1 ∂ 3 (x|y|z) f (d, w) = 2 2 2 2 2 2 2 2 (x − d) + y + z + w (x + d) + y + z + w d 2 π = arctan +C, d |w| (82) sowie deren Ableitung d 1 |w| ∂ f (d, w) = −π 2 2 arctan − . ∂d d |w| d(d2 + w2 ) (83) Auf einfachem Wege gelangt man zum Ziel, indem erst kartesisch über x, unter Einbeziehung der Differenz d, integriert und anschließend über y und z das Rotationsintegral gebildet wird. Beginnend kartesisch mit Differenz Zunächst wird entlang der x-Richtung integriert, in der auch die Positionsdifferenz eingeht, Z +∞ Z +∞ 1 ∂x . (84) IK := fK ∂x = 2 2 2 2 (x + d) + y + z + w (x − d)2 + y 2 + z 2 + w2 −∞ −∞ Mit der Substitution y 2 + z 2 + w2 =: a2 formulieren wir fK := (x + d)2 + a2 1 (x − d)2 + a2 . Da das Nennerpolynom bereits in ausreichend faktorisierter Form vorliegt, können wir die Partialbruchzerlegung gleich anschließen Cx + D Ax + B + ⇒ 2 2 (x + d) + a (x − d)2 + a2 (Ax + B) · (x − d)2 + a2 + (Cx + D)· (x + d)2 + a2 = 1 =: α + β , fK = α : = A(x3 + xd2 + xa2 −2dx2 ) + C(x3 + xd2 + xa2 β : = B(x2 + d2 + a2 2 2 2 + D(x + d + a +2dx2 ) −2dx) +2dx) . 45 Um die Terme in x3 zu eliminieren, muss C = −A ⇒ α = 4Adx2 , β = (B + D)x2 + (B + D)(a2 + d2 ) + (B − D) · 2dx , um die übrigen Terme in x1 zu eliminieren, muss D = B ⇒ α + β = 4Adx2 + 2Bx2 + 2B (a2 + d2 ) , um die Terme in x2 zu eliminieren, muss B = 2Ad α + β = 4Ad(a2 + d2 ) = 1 A= 1 , + d2 ) 4d(a2 B=D= ⇒ ⇒ C = −A , 1 2d = . 2 2 +d ) 2(a + d2 ) 4d(a2 Damit kann fK angegeben werden als 1 x + 2d x − 2d fK = . − 4d(d2 + a2 ) (x + d)2 + a2 (x − d)2 + a2 Zur Herleitung der Stammfunktion lässt sich aufteilen 1 fK = · L(x) + A(x) , 4d(d2 + a2 ) (85) mit L(x) := x−d x+d − 2 2 (x + d) + a (x − d)2 + a2 A(x) := d d + , 2 2 (x + d) + a (x − d)2 + a2 (Die Ableitung des Nenners ist hier als Faktor im Zähler enthalten) und und getrennt integrieren Z Z Z 1 FK = fK ∂x = L(x) ∂x + A(x) ∂x , 4d(d2 + a2 ) (86) mit Z Z x+d x−d 2 2 L(x) ∂x = ∂ (x + d) + a − ∂ (x − d)2 + a2 2 2 2 2 (x + d) + a (x − d) + a 1 1 = ln (x + d)2 + a2 − ln (x − d)2 + a2 + CL 2 2 1 (x + d)2 + a2 = ln + CL 2 (x − d)2 + a2 Z 46 (87) und Z Z d d ∂ x + d + ∂ x − d A(x) ∂x = (x + d)2 + a2 (x − d)2 + a2 d x+d d x − d = arctan + arctan + CA . a a a a Z (88) Somit lässt sich die Stammfunktion darstellen als 1 (x + d)2 + a2 ln 8d(a2 + d2 ) (x − d)2 + a2 x + d x − d 1 + arctan + arctan +C. 4a(a2 + d2 ) a a FK = Bei der Bestimmung des Integrals fällt der ln-Term weg, der arctan-Term ergibt sich als konstant und führt einen Faktor 2π ein. +∞ π π π π 1 = IK = FK − − − + 4a(a2 + d2 ) 2 2 2 2 −∞ π 1 = · (89) 2 2 a(a + d2 ) Alternativ dazu kann das uneigentliche Integral auch aus den komplexen Residuen erhalten werden. Da der Nenner der zu integrierenden gebrochenrationalen Funktion fK rein reell und der Grad des Nenners gerade ist, somit alle komplexen Pole paarweise konjugiert auftreten und außerdem alle einfach sind und der Grad des Nenners den Grad des Zählers um mindestens 2 übersteigt, erfüllt fK alle Bedingungen, um das Integral gemäß Z +∞ X Z(x0 ) Z(x) ∂x = 2πi (90) N 0 (x0 ) −∞ N (x) alle x0 aus den Residuen der Nennernullstellen zu bestimmen. Mit vollständiger Faktorisierung des Nenners fK = 1 Z(x) =: (x + d + ia)(x + d − ia)(x − d + ia)(x − d − ia) N (x) werden die paarweise konjugierten Nennernullstellen {±ia + d, ±ia − d} ersichtlich. 47 (91) Das Nennerpolynom lässt sich geeignet umformen N (x) = ((x − d)2 + a2 ) · ((x + d)2 + a2 ) = (x2 − 2xd + d2 + a2 ) · (x2 + 2xd + d2 + a2 ) = ((x2 + d2 + a2 ) − 2xd) · ((x2 + d2 + a2 ) + 2xd) = (x2 + a2 + d2 )2 − 4x2 d2 4 2 2 2 2 (92) 2 2 2 2 = x + 2x (a + d ) + (a + d ) − 4x d = x4 + 2x2 a2 + 2x2 d2 + (a2 + d2 )2 − 4x2 d2 = x4 + 2x2 a2 − 2x2 d2 + (a2 + d2 )2 = x4 + 2x2 (a2 − d2 ) + (a2 + d2 )2 | + (a2 − d2 )2 − (a2 − d2 )2 = (x2 + a2 − d2 )2 + (a2 + d2 )2 − (a2 − d2 )2 = (x2 + a2 − d2 )2 + (a4 + 2a2 d2 + d4 ) − (a4 − 2a2 d2 + d4 ) N (x) = (x2 + a2 − d2 )2 + 4a2 d2 . (93) Nach Ableitung des Nenners N 0 (x) = ∂ (x2 + a2 − d2 )2 + 4a2 d2 = 4x(x2 + a2 − d2 ) ∂x erhalten wir die Residuenfunktion Res(x) = 1 Z(x) = . N 0 (x) 4x(x2 + a2 − d2 ) Durch Einsetzen nur der Nullstellen mit positivem Imaginärteil, 1 4(ia + + 2iad + d2 + a2 − d2 ) −i(d − ia) −a − id d − ia = = = 2 2 2 2 4(d + a )2iad 4(d + a )2ad 8ad(a2 + d2 ) Res(ia + d) = d)(−a2 und 1 4(ia − − 2iad + d2 + a2 − d2 ) d + ia −i(d + ia) +a − id = = = , 4(d2 + a2 )2iad 4(d2 + a2 )2ad 8ad(a2 + d2 ) Res(ia − d) = d)(−a2 ergibt sich IK = 2πi Res(ia + d) + Res(ia − d) +a − id −2id −a − id = 2πi + = 2πi · 2 2 2 2 8ad(a + d ) 8ad(a + d ) 8ad(a2 + d2 ) 1 π = · , 2 2 a(a + d2 ) 48 das ist identisch mit dem Ergebnis in (89). Durch Resubstitution erhalten wir in beiden Fällen a2 =: y 2 + z 2 + w2 fR := IK = ⇒ π 1 p . · 2 2 2 2 (y + z + w + d2 ) y 2 + z 2 + w2 (94) Dann rotativ ohne Differenz Nun bietet sich an, die Stammfunktion FR mit der Substitution y 2 +z 2 =: r2 als Rotationsintegral über y und z gleichzeitig zu ermitteln. Z Z r √ FR = 2π r · fR (r) ∂r = π 2 ∂r (r2 + w2 + d2 ) r2 + w2 Unter der weiteren Substitution r2 + w2 =: a2 ⇒ √ r ∂a ∂ r2 + w2 2r = = = √ 2 2 ∂r ∂r a 2 r +w a ∂r =: · ∂a r erhalten wir Z Z Z a r r 1 2 2 2 FR = π ∂r = π · ∂a = π ∂a 2 2 2 2 2 a(a + d ) a(a + d ) r a + d2 a π2 = +C arctan d d und nach Resubstitution a2 =: r2 + w2 ⇒ √ 2 r + w2 π2 FR = arctan +C. d d Einsetzen der Integrationsgrenzen führt schließlich auf die Funktion der Wechselwirkungsenergie nach dem halben Abstand d, +∞ |w| π2 π − arctan f (d, w) : = FR = d 2 d 0 2 d π = arctan , (95) d |w| 49 vgl. (51), S. 28 welche im Grenzfall der Annäherung auf d = 0 lim f (d, w) = d→0 π2 |w| als Maximum die Selbstenergie gemäß (4.2) ergibt. vgl. (66), S. 38 Wieder wird mit der Substitution z := wd in (95) das d durch dimensionslose Vielfache von w ausgedrückt und das dimensionsbehaftete w als konstanter Faktor ausgeklammert, ∂ π2 1 f (d, w) = · arctan(z) , ∂z w z um die Erste Ableitung nach dem Abstand zu finden ∂z ∂ π 2 1 f (d, w) = · · arctan(z) ∂d ∂z w z 1 −1 1 π2 1 · + 2 arctan(z) = · w w z (z 2 + 1) z 2 1 1 π 1 − arctan(z) . = 2· w z (z 2 + 1) z 0 Zur Verwendung als Kraftformel wird resubstituiert d |w| 1 π2 0 . − arctan f (d, w) = d (d2 + w2 ) d |w| (96) (97) Weiter erhalten wir aus (96) die Zweite Ableitung nach dem Abstand 2 π 1 1 1 ∂z ∂ 00 f (d, w) = · · − arctan(z) ∂d ∂z w2 z (z 2 + 1) z 2 −1 1 −2 1 1 1 π 2 1 −1 · 2z · + 2 · 2 − · − 3 arctan(z) = · 2 w w z (z 2 + 1)2 z (z + 1) z 2 (z 2 + 1) z 2 π 2z 2 2 = 3 − − 2 2 + 3 arctan(z) 2 2 w z(z + 1) z (z + 1) z 2 2z 2 2(z 2 + 1) 2 π = 3 arctan(z) − 2 2 − w z3 z (z + 1)2 z 2 (z 2 + 1)2 π2 2 1 2z 2 + 1 arctan(z) − 2 . = 3· 2 w z z (z + 1)2 50 (98) Zum Auffinden der Extremstellen der ersten Ableitung (96) suchen wir die Nullstellen der zweiten Ableitung 1 2z 2 + 1 arctan(z) − 2 =0 z (z + 1)2 Z(z) = (z 2 + 1)2 arctan(z) − z(2z 2 + 1) = 0 . f 00 (d, w) = 0 ⇒ ⇔ (99) Eine triviale Nullstelle bei z = 0 ist ersichtlich, die nichttrivialen Nullstellen liegen wegen z 2 symmetrisch dazu. Da die Lösung nicht analytisch darstellbar ist, kommt eine numerische Näherung mittels Newton-Verfahren in Betracht. Dazu wird die Ableitung der Zielfunktion (99) formuliert: Z 0 (z) = 4z(z 2 + 1) · arctan(z) + (z 2 + 1)2 · 1 − z · 4z − 1 · (2z 2 + 1) z2 + 1 = 4(z 2 + 1) arctan(z) − 5z (100) Implementiert wurde die Iteration durch wenige Zeilen in der Skriptsprache Perl. Als Startwert wurde z = 1 gewählt und als Abbruchkriterium das Unterschreiten einer Fehlergrenze von |ε| ≤ 10−15 : #!/usr/bin/perl -w # Customized function and derivative sub F{ my $Z = shift(); return ($Z*$Z+1.)*($Z*$Z+1.)*atan2($Z,1.) - $Z*(2.*$Z*$Z+1.); } sub D{ my $Z = shift(); return 4.*($Z*$Z+1.)*atan2($Z,1.)-5.*$Z; } # Generic Newton solver for( my $Z=1., $E=1.; abs($E)>1.E-15;){ $Z -= ($E = F($Z)/D($Z)); print( "$Z\n"); } Perl-Skripte sind zwar langsamer als compilierte Programme in C oder C++, doch bei nur wenigen Millisekunden Ausführungszeit überwiegt der Vorteil der schnelleren Programmerstellung: $ time ./Newton.pl 0.889655334426319 0.843031569420122 0.82831509004522 0.82501545059119 0.82439898662169 ... 51 0.824265949420822 0.824265949420805 0.824265949420801 0.824265949420801 real user sys 0m0.013s 0m0.004s 0m0.004s Nach insgesamt 21 Iterationen erhalten wir den gesuchten Wert auf 14 sichere Stellen genau, ± z0 = ± d0 ≈ 0.82426594942080 , w (101) und durch Einsetzen in die erste Ableitung (96) erhalten wir die Extrema der ersten Ableitung zu f 0 (±z0 , w) ≈ ∓ π2 · 0.29224806 . w2 (102) 52 4.3.4 Alternativer Ansatz A bei separaten inneren Tiefen‘ ’ Hergeleitet wird die Funktion I 1 ∂ 3 (x|y|z) f (d, wi , wj ) = 2 2 2 2 2 2 2 2 (x − d) + y + z + wi (x + d) + y + z + wj ! 4d2 − (w2 − w2 ) 1 4d2 + (w2 − w2 ) π2 1 i j i j arctan + arctan +C, = d 2 4d |wi | 2 4d |wj | (103) sowie deren Ableitung 4d2 − (w2 − w2 ) 4d2 + (w2 − w2 ) 1 1 i j i j arctan + arctan 2d 4d |wi | 2d 4d |wj | ! 2 (|wi | + |wj |) − 2 . (104) 4d + (|wi | + |wj |)2 π2 ∂ f (d, wi , wj ) = − ∂d d Auch hier gelangt man zum Ziel, indem erst kartesisch über x, unter Einbeziehung der Differenz d, integriert und anschließend über y und z das Rotationsintegral gebildet wird. Beginnend kartesisch mit Differenz Hier wird zunächst entlang der x-Richtung integriert, in der auch die Positionsdifferenz d eingeht, Z +∞ Z +∞ 1 ∂x . (105) IK := fK ∂x = 2 2 2 2 (x + d) + y + z + wi (x − d)2 + y 2 + z 2 + wj2 −∞ −∞ Mit den Substitutionen y 2 + z 2 + wi2 =: a2 , y 2 + z 2 + wj2 =: b2 wird formuliert fK = (x + d)2 + a2 1 (x − d)2 + b2 , und es folgt die Partialbruchzerlegung Cx + D Ax + B + 2 2 (x + d) + a (x − d)2 + b2 (Ax + B)((x − d)2 + b2 ) + (Cx + D)((x + d)2 + a2 ) = ((x + d)2 + a2 )((x − d)2 + b2 ) fK = ⇒ (106) 53 (Ax + B) · (x − d)2 + b2 + (Cx + D)· (x + d)2 + a2 = 1 = A(x3 + xd2 + xb2 − 2dx2 ) + B(x2 + d2 + b2 − 2dx) + C(x3 + xd2 + xa2 + 2dx2 ) + D(x2 + d2 + a2 + 2dx) = (A + C)x3 + (−2dA + B + 2dC + D)x2 + ((d2 + b2 )A − 2dB + (d2 + a2 )C + 2dD)x1 + ((d2 + b2 )B + (d2 + a2 )D)x0 . Damit ergibt sich das lineare Gleichungssystem (A + C) · x3 = 0 · x3 , (−2dA + B + 2dC + D) · x2 = 0 · x2 , ((d2 + b2 )A − 2dB + (d2 + a2 )C + 2dD) · x1 = 0 · x1 , ((d2 + b2 )B + (d2 + a2 )D) · x0 = 1 · x0 . Zur Auflösung wird dieses Gleichungssystem in Form einer Matrix und eines Vektors dargestellt und die Matrix diagonalisiert. A B C D (x3 ) 1 0 1 0 0 (x2 ) −2d 1 +2d 1 0 −2d d2 + a2 (x1 ) d2 + b2 (x0 ) 0 d2 + b2 0 +2d d2 + 0 a2 54 1 Zunächst werden die linken Dreieckselemente eliminiert und die Diagonalelemente normalisiert, Zu Zeile (x2 ) wird 2d mal Zeile (x3 ) addiert: (x2 ) 0 1 4d 1 0 Von Zeile (x1 ) wird (d2 + b2 ) mal Zeile (x3 ) subtrahiert: (x1 ) 0 −2d a2 − b2 +2d 0 Zu Zeile (x1 ) wird 2d mal Zeile (x2 ) addiert: (x1 ) 0 0 8d2 + a2 − b2 4d 0 Zeile (x1 ) wird durch a2 − b2 + 8d2 dividiert: (x1 ) 0 0 4d a2 −b2 +8d2 1 0 Von Zeile (x0 ) wird (d2 + b2 ) mal Zeile (x2 ) subtrahiert: (x0 ) 0 −4d(d2 + b2 ) 0 a2 − b2 1 Zu Zeile (x0 ) wird 4d(d2 + b2 ) mal Zeile (x1 ) addiert: (x0 ) 0 0 0 Zeile (x0 ) wird durch a2 − b2 + (x0 ) 0 0 16d2 (d2 +b2 ) 8d2 +a2 −b2 a2 − b2 + 16d2 (d2 +b2 ) 8d2 +a2 −b2 0 dividiert: (8d2 + a2 − b2 )/N 1 mit N := (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) sodass als Zwischenergebnis erhalten wird A B C D (x3 ) 1 0 1 0 0 (x2 ) 0 1 4d 1 0 0 (8d2 + a2 − b2 )/N (x1 ) 0 0 1 4d 8d2 +a2 −b2 (x0 ) 0 0 0 1 . 55 1 Sodann werden die rechten Dreieckselemente eliminiert und wieder die Diagonalelemente normalisiert, Von Zeile (x1 ) wird (x1 ) 0 0 1 4d 8d2 +a2 −b2 mal Zeile (x0 ) subtrahiert: −4d/N 0 Von Zeile (x2 ) wird Zeile (x0 ) subtrahiert: (x2 ) 0 1 4d 0 −((a2 − b2 ) + 8d2 )/N Von Zeile (x2 ) wird 4d mal Zeile (x1 ) subtrahiert: (x2 ) 0 1 0 0 −((a2 − b2 ) − 8d2 )/N Von Zeile (x3 ) wird Zeile (x1 ) subtrahiert: (x3 ) 1 0 0 0 A B C D 1 0 0 +4d/N Endergebnis: (x3 ) 0 (x2 ) 0 1 0 0 (x1 ) 0 0 1 0 (x0 ) 0 0 0 1 +4d/N (8d2 − (a2 − b2 ))/N −4d/N (8d2 + (a2 − b2 ))/N Nach Resubstitution von N =: (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 ) + 16d4 lässt sich ablesen A= B= (a2 − b2 )2 4d , + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) 8d2 − (a2 − b2 ) , (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) C = −A , D= 8d2 + (a2 − b2 ) . (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) Damit kann fK angegeben werden als fK = 2 1 8d − (a2 − b2 ) + 4dx 8d2 + (a2 − b2 ) − 4dx + . (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) (x + d)2 + a2 (x − d)2 + b2 Zur Herleitung der Stammfunktion lässt sich wieder aufteilen 1 fK = 2 · L(x) + A(x) , (a − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) 56 mit L(x) := 2d(2x − 2d) 2d(2x + 2d) − 2 2 (x + d) + a (x − d)2 + b2 A(x) := 4d2 − (a2 − b2 ) 4d2 + (a2 − b2 ) + , (x + d)2 + a2 (x − d)2 + b2 (Die Ableitung des Nenners ist so als Faktor im Zähler enthalten) und und getrennt integrieren Z Z Z 1 L(x) ∂x + A(x) ∂x , FK = fK ∂x = 2 (a − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) mit Z 2x − 2d 2x + 2d 2 2 ∂ (x + d) + a ∂ (x − d)2 + b2 − 2d 2 2 2 2 (x + d) + a (x − d) + b 2 2 2 2 = 2d ln (x + d) + a − 2d ln (x − d) + b + CL (x + d)2 + a2 = 2d ln + CL (107) (x − d)2 + b2 Z Z L(x) ∂x = 2d und Z 4d2 − (a2 − b2 ) 4d2 + (a2 − b2 ) ∂ x + d + ∂ x−d 2 2 2 2 (x + d) + a (x − d) + b 2 2 2 4d − (a − b ) x+d = arctan a a 2 2 2 x − d 4d + (a − b ) arctan + CA . + b b Z Z A(x) ∂x = (108) Somit lässt sich die Stammfunktion darstellen als (x + d)2 + a2 1 2d · ln (a2 − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) (x − d)2 + b2 2 x + d 4d − (a2 − b2 ) + arctan a a 2 ! 4d + (a2 − b2 ) x − d + arctan +C. b b FK = Bei der Bestimmung des Integrals fällt der ln-Term weg, der arctan-Term ergibt sich als konstant und führt einen Faktor π ein. +∞ IK = FK −∞ 2 4d − (a2 − b2 ) 4d2 + (a2 − b2 ) 1 + =π· 2 (a − b2 )2 + 8d2 (a2 + b2 + 2d2 ) a b 57 Nach Resubstitution von a2 =: r2 + wi2 , b2 =: r2 + wj2 erhalten wir 2 4d − (wi2 − wj2 ) 4d2 + (wi2 − wj2 ) π q q + (wi2 − wj2 )2 + 8d2 (wi2 + wj2 + 2r2 + 2d2 ) r2 + wj2 r2 + wi2 2 4d − (wi2 − wj2 ) 4d2 + (wi2 − wj2 ) π q q . + = (wi2 − wj2 )2 + 8d2 (wi2 + wj2 + 2d2 ) + 16d2 r2 r2 + wj2 r2 + wi2 IK = (109) Dann rotativ ohne Differenz Auch hier bietet sich an, die Stammfunktion FR mit der Substitution y 2 + z 2 =: r2 als Rotationsintegral über y und z gleichzeitig zu ermitteln. Z FR = 2π r · fR (r) ∂r Mit der Substitution α1 := (4d2 − (wi2 − wj2 ))/16d2 α2 := (4d2 − (wj2 − wi2 ))/16d2 = (4d2 + (wi2 − wj2 ))/16d2 β := ((wi2 − wj2 )2 + 8d2 (wi2 + wj2 + 2d2 ))/16d2 wird fR vereinfacht und dann aufgeteilt, π fR = 2 r +β α1 q +q α2 ! r2 + wj2 πα2 πα1 q q = + (r2 + β) r2 + wi2 (r2 + β) r2 + wj2 r2 + wi2 = fRA (r) + fRB (r) , sodass wir die Stammfunktion ermitteln können als Z ∞ FR = 2π r fRA (r) + fRB (r) ∂r Z0 ∞ Z ∞ rfRA (r) ∂r + 2π rfRB (r) ∂r = 2π 0 0 = FRA + FRB . 58 Da die Teilfunktionen fRA (r) und fRB (r) identisch sind bis auf die Vertauschung von wi und wj , genügt es, stellvertretend die Stammfunktion für fRA (r) zu ermitteln, um unter Berücksichtigung der Symmetrien auch fRB (r) zu erhalten. Wir substituieren t := q r2 + wi2 , ∂r =: ∂t · q 2 r2 + wi2 2r = ∂t · t r (110) und finden Z ∞ FRA = 2π rW1 (r) ∂r 0 Z = 2π 0 ∞ πα1 r t · ∂t = 2π 2 α1 2 2 (t − wi + β)t r 2π 2 α1 t =q arctan q β − wi2 β − wi2 Resubstitution von t = FRA q Z 0 ∞ 1 q 2 ∂t t2 + β − wi2 ! +C. r2 + wi2 führt auf q ! r2 + wi2 +C. arctan q =q β − wi2 β − wi2 2π 2 α1 Die Konstante β löst sich mit wi2 auf in ein übersichtliches Binom ((wi2 − wj2 )2 + 8d2 (wi2 + wj2 ) + (4d2 )2 ) − wi2 16d2 ((wi2 − wj2 )2 + 8d2 (wi2 + wj2 ) + (4d2 )2 − 16d2 wi2 ) = 16d2 2 2 2 2 ((wi − wj ) + 8d (−wi2 + wj2 ) + (4d2 )2 ) = 16d2 2 2 2 (4d − (wi − wj ))2 . = (4d)2 β − wi2 = Insbesondere ist dann q 4d2 − (wi2 − wj2 ) = 4dα1 β − wi2 = 4d und damit die Stammfunktion q ! 2 r2 + wi2 2π α1 FRA = arctan +C, 4dα1 4dα1 59 nach Resubstitution FRA = π2 2d 4d arctan q r2 + wi2 ! 4d2 − (wi2 − wj2 ) +C. (111) Daraus wird das Teilintegral IRA bestimmt IRA !! ∞ 4d |wi | π2 π − arctan : = FRA = 2d 2 4d2 − (wi2 − wj2 ) 0 4d2 − (w2 − w2 ) π2 i j = arctan , 2d 4d |wi | und das zweite Teilintegral IRB ergibt sich daraus durch Vertauschen aller wi und wj , IRB : = 4d2 − (w2 − w2 ) π 2 4d2 + (w2 − w2 ) π2 j i i j = . arctan arctan 2d 4d |wj | 2d 4d |wj | Damit ergibt sich als Summe der beiden Teilintegrale I : = IRA + IRB π2 = d ! 4d2 − (w2 − w2 ) 1 4d2 + (w2 − w2 ) 1 i j i j + arctan . arctan 2 4d |wi | 2 4d |wj | (112) Separate‘ erste Ableitung nach dem Abstand ’ (112) besteht aus zwei symmetrischen Anteilen, die sich nur durch Vertauschung von wi und wj unterscheiden. Mit den Substitutionen α := |wi | + |wj | , α + β = 2 |wi | , β := |wi | − |wj | α − β = 2 |wj | , ⇒ αβ = wi2 − wj2 lässt sich dieselbe Symmetrie ausdrücken durch Vertauschungen von + und − und wir können (112) umformulieren zu 2 2 ! π2 1 4d − αβ 1 4d + αβ f (d, wi , wj ) = arctan + arctan , 2 d 2d (α + β) d 2d (α − β) oder, in einer verkürzten Schreibweise, 2 ! ± π2 X 1 4d ∓ αβ f (d, wi , wj ) = arctan 2 d 2d (α ± β) 60 und dessen Ableitung 2 2 ! ± ∂ π2 X 1 1 ∂ 4d ∓ αβ 4d ∓ αβ f (d, w) = − 2 arctan + · arctan . ∂d 2 d 2d (α ± β) d ∂d 2d (α ± β) Mit der Merkregel Z 0 N Z 0 − ZN 0 = , arctan N Z2 + N 2 vgl. 53, S. 29 wobei hier Z = 4d2 ∓ αβ , Z 0 = 8d , N = 2d (α ± β) , N 0 = 2 (α ± β) , finden wir 2 ∂ 4d ∓ αβ arctan ∂d 2d (α ± β) 2d (α ± β) 8d − (4d2 ∓ αβ) 2 (α ± β) = (4d2 ∓ αβ)2 + (2d)2 (α ± β)2 2 (α ± β) (8d2 − 4d2 ± αβ) = (4d2 )2 + (αβ)2 ∓ 8d2 (αβ) + 4d2 (α2 + β 2 ± 2(αβ)) 2 (α ± β) (4d2 ± αβ) = (4d2 )2 + (αβ)2 ∓ 8d2 (αβ) + 4d2 (α2 + β 2 ) ± 8d2 (αβ) 2 (α4d2 ± β4d2 ± α2 β + αβ 2 ) = (4d2 )2 + α2 β 2 + 4d2 (α2 + β 2 ) 2 (α (4d2 + β 2 ) ± β (4d2 + α2 )) = , (4d2 + α2 ) · (4d2 + β 2 ) und schließlich 2 ± X ∂ 4d ∓ αβ arctan ∂d 2d (α ± β) 2 4 α (4d + β 2 ) = (4d2 + α2 ) · (4d2 + β 2 ) 4α = 2 . 4d + α2 = ± X 2 (α (4d2 + β 2 ) ± β (4d2 + α2 )) (4d2 + α2 ) · (4d2 + β 2 ) Damit erhalten wir als gesamten Ausdruck für die Ableitung von (112) f 0 (d, wi , wj ) = − − π2 d 4d2 − αβ 4d2 + αβ 1 1 arctan + arctan 2d 2d (α + β) 2d 2d (α − β) ! 2α + α2 4d2 61 und nach Resubstitution 4d2 − (w2 − w2 ) 4d2 + (w2 − w2 ) 1 1 i j i j arctan + arctan 2d 4d |wi | 2d 4d |wj | ! 2 (|wi | + |wj |) − 2 . (113) 4d + (|wi | + |wj |)2 π2 f (d, wi , wj ) = − d 0 Für wi = wj = w reduziert sich das auf (97). Einseitige‘ Form des Integrals ’ Zur Formulierung des Potentials und der Feldstärke eines einzelnen Teilchens gegenüber seiner Umgebung ist es erforderlich, eine der beiden inneren Tiefen‘ gegen Null streben zu lassen, ’ beziehungsweise gleich Null zu setzen. Mit wj = 0 erhalten wir aus (112) 4dw (4d2 + w2 ) π 2 π2 4dwi i i = arctan − arctan − 2d 2d 16d4 − wi4 4d2 − wi2 4d2 − w2 π π2 i arctan ± . = 2d 4dwi 2 f (d, wi , 0) = Nun kann auch hier z := wdi substituiert werden, um die dimensionsbehafteten Größe wi als gemeinsamen Vorfaktor auszuklammern vgl. (55), S. 31 4z 2 − 1 π π2 1 · arctan . ± f (d, wi ) = 2wi z 4z 2 Mit Z2 − N 2 π ± arctan 2ZN 2 vgl. (54), S. 30 Z π = 2 arctan N lässt sich zeigen 4z 2 − 1 π ± arctan 4z 2 π = 2 arctan(2z) , und daher f (d, wi ) = π2 2 · arctan(2z) 2wi z = 2d π2 · arctan , d wi (114) analog zu (55) mit 2z anstelle von z. Damit sind die dort gefundenen Aussagen über Stetigkeit, vgl. (55), S. 31 Symmetrie, Differenzierbarkeit und Beschränktheit hier ebenfalls zutreffend. Die 62 Einseitige‘ erste Ableitung nach dem Abstand ’ ergibt sich zu ∂z ∂ π 2 1 0 · · arctan(2z) f (d, wi ) = ∂d ∂z wi z −1 1 π2 1 2 = · · + 2 arctan(2z) wi wi z (4z 2 + 1) z 2 2 1 π 1 − arctan(2z) , = 2· wi z 4z 2 + 1 z (115) das entspricht (96), mit 2z anstelle von z und dem zusätzlichen Faktor ∂2z ∂z = 2. ZurFormulierung der Feldstärke wird resubstituiert 1 π2 2 |wi | 2d 0 − arctan f (d, wi ) = . d 4d2 + wi2 d |wi | (116) Weiter erhalten wir aus (115) die Einseitige‘ zweite Ableitung nach dem Abstand ’ π2 1 2 1 · − arctan(2z) wi2 z (4z 2 + 1) z 2 −1 1 −2 1 π2 1 −2 · 8z 2 2 · · + 2 · − · − 3 arctan(2z) wi wi2 z (4z 2 + 1)2 z (4z 2 + 1) z 2 (4z 2 + 1) z 2 π 4 2 16z − − + arctan(2z) z(4z 2 + 1)2 z 2 (4z 2 + 1) z 3 wi3 π2 2 16z 2 4(4z 2 + 1) arctan(2z) − − z 2 (4z 2 + 1)2 z 2 (4z 2 + 1)2 wi3 z 3 π2 2 1 2(8z 2 + 1) . (117) arctan(2z) − · (4z 2 + 1)2 wi3 z 2 z ∂z ∂ · f (d, wi ) = ∂d ∂z 00 = = = = 2 Das entspricht (98), mit 2z anstelle von z und dem zusätzlichen Vorfaktor ( ∂2z ∂z ) = 4. Zum Auffinden der Extremstellen der ersten Ableitung (115) suchen wir die Nullstellen der einseitigen zweiten Ableitung 1 2(8z 2 + 1) arctan(2z) − =0 z (4z 2 + 1)2 Z(z) = (4z 2 + 1)2 arctan(2z) − 2z(8z 2 + 1) = 0 . f 00 (d, wi ) = 0 ⇒ ⇔ (118) Auch hier ist eine triviale Nullstelle bei 2z = 0 ersichtlich, sowie wegen z 2 zwei nichttriviale Nullstellen symmetrisch dazu. Da auch diese Lösung nicht analytisch darstellbar ist, wird wieder das Newton-Verfahren verwendet mit der Ableitung der Zielfunktion (118) vgl. (4.3.3), S. 51 63 Z 0 (z) = 2(4z 2 + 1) · 8z · arctan(2z) + (4z 2 + 1)2 · 2 − 48z 2 − 2 +1 4z 2 = 16z(4z 2 + 1) arctan(2z) − 40z 2 = 8z(8z 2 + 2) arctan(2z) − 5z) . (119) Zur numerischen Bestimmung der Nullstelle wird das Skript von Seite 51 entsprechend angepasst: # Customized function and derivative sub F{ my $Z = shift(); return (4.*$Z*$Z+1.)*(4.*$Z*$Z+1.)*atan2(2.*$Z,1.) - 2.*$Z*(8.*$Z*$Z+1.); } sub D{ my $Z = shift(); return 8.*$Z*((8.*$Z*$Z+2.)*atan2(2.*$Z,1.) - 5.*$Z); } und wir erhalten $ time ./Newton.pl 0.800734201086324 0.652606098830639 0.545214586611528 0.472206903511519 0.430166377275709 0.414364993042011 0.412172746177964 0.412132987630307 0.412132974710402 0.412132974710401 0.4121329747104 real user sys 0m0.010s 0m0.004s 0m0.000s nach 11 Iterationen den gesuchten Wert auf 14 sichere Stellen genau, ± z0 = ± d0 ≈ 0.41213297471040 , wi (120) das ist exakt die Hälfte des in (101) erhaltenen Wertes, was zu erwarten war. vgl. (101), S. 52 Extrema der einseitigen ersten Ableitung Durch Einsetzen von (120) in die erste Ableitung (115) erhalten wir schließlich f 0 (± z0 , wi ) ≈ ∓ π2 · 0.584496120298 , wi2 (121) das ist das Doppelte der in (102) erhaltenen Größe. 64 4.3.5 Über die analytische Unlösbarkeit des formal korrekten Ansatzes Für die zu integrierende Funktion sind mehrere gleichwertige sinnvolle Darstellungen möglich. Hier steht ±w2 für die beiden Fälle gleich- oder gegensinniger innerer Tiefen‘. ’ ~ri · ~rj f= k~ri k2 k~rj k2 (x + d)(x − d) + y 2 + z 2 ± w2 = , ((x − d)2 + y 2 + z 2 + w2 )3/2 ((x + d)2 + y 2 + z 2 + w2 )3/2 bei maximaler Zusammenfassung von x2 = x2 + y 2 + z 2 − d2 ± w2 , ((x2 + y 2 + z 2 + w2 − d2 )2 + 4(y 2 + z 2 + w2 )d2 )3/2 (122) bei maximaler Zusammenfassung von (y 2 + z 2 ) = x2 + y 2 + z 2 − d2 ± w2 . ((x2 + y 2 + z 2 + w2 + d2 )2 − 4x2 d2 )3/2 (123) Im Folgenden steht [−2w2 ] für den optionalen Teil, der nur bei gegensinnigen inneren Tiefen‘ ’ einzusetzen ist. Versuchen wir, (122) zuerst entlang ∂x zu integrieren mit a2 := y 2 + z 2 + w2 , Z Z x2 + a2 − d2 [−2w2 ] Fx = f ∂x = ∂x = FxA − FxB , mit ((x2 + a2 − d2 )2 + 4a2 d2 )3/2 Z (x2 + a2 − d2 ) ∂x und FxA := ((x2 + a2 − d2 )2 + 4a2 d2 )3/2 Z 1 ∂x , FxB := 0 [+2w2 ] 2 2 2 ((x + a − d )2 + 4a2 d2 )3/2 (124) so sind allerdings die einzelnen Teil-Stammfunktionen FxA , FxB beide analytisch nicht auffindbar, insbesondere da für die Substitution von x2 kein x zum Kürzen der Ableitung 2x zur Verfügung steht. Integrieren wir dagegen (123) zuerst zylindrisch über ∂r mit r2 := y 2 + z 2 und a2 := x2 + w2 , Z Z r (r2 + a2 − d2 [−2w2 ]) Fr = 2π rf (r) ∂r = 2π ∂r = FrA − FrB , mit ((r2 + a2 + d2 )2 − 4x2 d2 )3/2 Z r (r2 + a2 + d2 ) FrA := 2π ∂r und ((r2 + a2 + d2 )2 − 4x2 d2 )3/2 Z r 2 2 FrB := 2π 2d [+2w ] ∂r , 2 2 2 ((r + a + d )2 − 4x2 d2 )3/2 65 so kann hier wegen des Faktors r das r2 substituiert und können dadurch als Teil-Stammfunktionen gefunden werden −1 +C, FrA = 2π p 2 2 2 (r + a + d2 )2 − 4x2 d2 −(r2 + a2 + d2 ) p +C. FrB = 2π (2d2 [+2w2 ]) 8x2 d2 (r2 + a2 + d2 )2 − 4x2 d2 Daraus lässt sich durch Einsetzen der Integrationsgrenzen [0; ∞[ und Resubstitution von a2 = x2 + w2 erhalten i∞ h π =p frAx = FrA 0 (a2 + d2 )2 − 4x2 d2 π π =p =p , 2 2 2 2 2 2 2 2 (x + w + d ) − 4x d (x + w − d2 )2 + 4w2 d2 1 x2 + w2 + d2 p − 1 4x2 d2 (x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 h w2 i π 1 + 2 frBx1 + (w2 + d2 ) frBx1 frBx2 − frBx2 , = 4 d (125) i∞ h = π d2 [+w2 ] frBx = FrB 0 1 frBx1 = p (x2 frBx2 = + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 = 1 frAx π mit (126) und 1 . x2 Nun wird im zweiten Schritt über ∂x integriert. Aus (125) wird formuliert Z 1 ∂x , FrAx = π p 2 2 (x + w − d2 )2 + 4w2 d2 doch eine solche Stammfunktion ist offenbar nicht analytisch aufzufinden. Aus (126) formulieren wir Z Z 2 2 FrBx = frBx ∂x = π d [+w ] 1 x2 + w2 + d2 p − 1 ∂x 4x2 d2 (x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 h Z w2 i π = 1 + 2 FrBx1 + (w2 + d2 ) frBx1 frBx2 ∂x − FrBx2 , wobei 4 d Z FrBx1 = FrBx2 Z 1 p (x2 w2 d2 )2 − + Z 1 1 = ∂x = − + C . x2 x + 4w2 d2 ∂x = 1 frAx ∂x und π (127) (128) 66 Die Stammfunktion (127) stellt ein konstantes Vielfaches von (125) dar und ist somit gleichfalls nicht analytisch darstellbar. Hingegen ist (128) trivial lösbar, doch divergiert das bestimmte Integral für x ∈ ] − ∞; +∞[ , h i0 h i+a lim FrBx2 + FrBx2 = ∞. a→∞ −a 0 Bleibt noch die Integration des Produkts von (127) und (128). In der Form Z Z 1 p ∂x , frBx1 frBx2 ∂x = 2 2 2 x (x + w − d2 )2 + 4w2 d2 ist wieder keine Substitution von x2 möglich und auch anderweitig keine analytische Lösung zu finden. Gemäß der Produktregel der Integration lässt sich auch formulieren Z Z ∂ Z ∂ frBx1 frBx2 ∂x = frBx2 ∂x ∂x frBx1 frBx2 − frBx1 ∂x ∂x Z (x2 + w2 − d2 ) 2 (x2 + w2 − d2 ) =− + 2 ∂x . x ((x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 )3/2 ((x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 )3/2 Das Integral der rechten Seite entspricht seiner Form nach (124) und ist damit wie jenes nicht analytisch darstellbar. Der linke Teil ergibt beim Einsetzen der Integrationsgrenzen wiederum Null. Bei Vertauschen von frBx1 und frBx2 , Z Z ∂ Z ∂ frBx1 frBx2 ∂x = frBx1 ∂x ∂x frBx2 frBx1 − frBx2 ∂x ∂x Z Z 1 1 2 p =− p +2 ∂x ∂x , x3 x3 (x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 (x2 + w2 − d2 )2 + 4w2 d2 divergiert der linke Teil beim Einsetzen der Integrationsgrenzen; auf der rechten Seite entspricht das innere Integral (127) und ist damit ebenfalls nicht analytisch darstellbar. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass kein Weg zu finden ist, auf dem alle Teil-Stammfunktionen analytisch auffindbar sind. Auch kommt wegen der Wurzeln im Nenner kein mir bekanntes Residuenverfahren für die uneigentlichen bestimmten Integrale in Betracht. Insgesamt erscheint es nicht möglich, einen analytischen Ausdruck für W (d, w) anzugeben, obwohl eine beschränkte Glockenfunktion, qualitativ den Lösungen der alternativen Ansätze A und B entsprechend, vermutlich existiert. Dies ist unbefriedigend und erdarbt eine Lösung. 67 Literatur [Jac06] John David Jackson. Klassische Elektrodynamik. überarbeitete Auflage, 2006. [Sch03] Jürgen Schnakenberg. Elektrodynamik: Einführung in die theoretischen Grundlagen. Wiley-VCH, Weinheim, 1. Auflage, 2003. [Hak04] Hermann Haken und Hans Christoph Wolf. Atom- und Quantenphysik: Einführung in die experimentellen und theoretischen Grundlagen. Springer, Berlin, 8., aktualisierte und erweiterte Auflage, 2004. [Dan97] Herbert Daniel. Physik II: Elektrodynamik – relativistische Physik. de Gruyter, Berlin, 1997. [Bro01] Ilja N. Bronštejn, Konstantin A. Semendjaev, Gerhard Musiol und Heiner Mühlig, Hrsg. Taschenbuch der Mathematik. Deutsch, Frankfurt am Main, 5. Auflage, 2001. [Tur10] Claus Wilhelm Turtur. Prüfungstrainer Mathematik . Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 3. aktualisierte Auflage, 2010. [BoIn34] Max Born & Leopold Infeld, 1934: Foundation of the New Field Theory. Proc. Roy. Soc. A 144: 425–451 [EiBo69] Albert Einstein, Hedwig und Max Born: Briefwechsel 1916–1955 kommentiert von Max Born, München 1969 68 de Gruyter, Berlin u.a., 4. 5 Erklärung ” Je n’ai pas les temps“ Évariste Galois Hiermit versichere ich, diese Arbeit alleine und ohne andere als die aufgeführten Hilfsmittel verfasst zu haben, ohne zu wissen, ob und in welcher Form dasselbe Thema bereits früher bearbeitet worden sein mag. Bronsteins Taschenbuch der Mathematik [Bro01] und der Beantwortungsdienst Wolfram|Alpha (http://wolframalpha.com), basierend auf dem Computeralgebrasystem Mathematica, wurden verwendet, um sowohl die Auffindbarkeit von Stammfunktionen im Vorfeld zu prüfen, als auch um die Korrektheit eigener Lösungen zu bestätigen. Die dargestellten Rechenwege wurden allesamt aus eigener Kraft bewältigt. Für die drucktechnische Umsetzung kamen TEX/LATEX, AMSmath, BibTEX und TikZ/PGF zum Einsatz. Unabhängig von der Beurteilung der dargestellten Thesen soll damit nahegelegt werden, dass ich zu einem naturwissenschaftlichen Hochschulstudium befähigt bin. Dazu wurde diese Arbeit in Form und Umfang einer Seminararbeit gestaltet, soweit mir die dafür typischen Anforderungen bekannt waren. Die Ausführungen der zugrundeliegenden Rechenwege wurden dabei in den Anhang ausgegliedert, um im Hauptteil den Umfang einer üblichen Seminararbeit nicht zu sprengen. Tübingen, den 23. Oktober 2012, Carsten S.P.Spanheimer 69