Fortgeschrittenen Praktikum I Teil A Quanten Hall Effekt Nils Thielke und Robert Brauer 23. Januar 2013 Wir erklären, dass wir dieses Protokoll eigenhändig anhand des angehängten Messprotokolls und der angegebenen Literatur erstellt haben. Nils Thielke Robert Brauer Inhaltsverzeichnis III Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Theorie 2.1 Hall-Effekt . . . . . . . . . . . . . 2.2 Landau-Niveaus . . . . . . . . . . 2.3 Quanten-Hall-Effekt . . . . . . . 2.4 2D-Elektronengas (2DEG) . . . . 2.5 Shubnikov-de-Haas-Oszillationen 2.6 Supraleitung . . . . . . . . . . . . 2.7 Badkryostat . . . . . . . . . . . . 2.8 Lock-in-Verstärker . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 2 2 3 3 3 4 4 3 Aufbau 5 4 Durchführung 8 1 1 Einleitung In diesem Protokoll wird die Messung des Quanten-Hall-Effektes dargestellt. Dieser ist ein Spezialfall des klassischen Hall-Effektes, der vorkommt, wenn die Temperatur bei ca. 4 K und das Magnetfeld bei mehreren Tesla liegt. Zusätzlich wird ein sogenannter Lock-in-Verstärker untersucht, der für die Messung essenziell ist. Beim Kühlen der Probe wird außerdem die Sprungtemperatur des NbTi-Elektromagneten ermittelt. 2 Theorie Im folgenden wird auf die Theorie eingegangen, die für den Versuch von Bedeutung ist. Dazu gehört die Erklärung des klassischen und quantenmechanischen Hall-Effektes. Außerdem werden die Geräte erläutert, die für den Quanten-Hall-Versuch verwendet werden. 2.1 Hall-Effekt Der klassische Hall-Effekt kommt in einem stromdurchflossenen Leiter vor, wenn sich senkrecht dazu ein Magnetfeld befindet. Durch die Lorentzkraft bewegen sich die Ladungsträger, je nach Ladung, senkrecht zu Strom und Magnetfeld. ~ F~ = q~v × B. (1) Durch die Ladungstrennung wird ein elektrisches Feld erzeugt. Die Feldstärke steigt solange an, bis sich zwischen Lorenzkraft und elektrischem Feld ein Gleichgewicht einstellt. ~ + ~v × B) ~ =0 q(E (2) Fließt der Strom in x-Richtung [~v = (vx , 0, 0)] und ist das Magnetfeld in z-Richtung ~ = (0, 0, Bz )] orientiert, dann folgt: [B Ey + vx Bz = 0. (3) Nutzt man den Ausdruck der Stromdichte (~j = nq~v ), dann ergibt sich: Ey = 1 jx Bz . nq (4) Fasst man die Ladungstrennung wie ein Plattenkondensator auf, dann kann das elektrische Feld in eine Spannung umgerechnet werden. Für einen Plattenkondensator gilt E = Ud . Dabei ist d der Abstand der beiden Platten. Die daraus resultierende Spannung wird I Hallspannung genannt. Außerdem kann für die Stromdichte j = bd eingesetzt werden. bd beschreibt die Querschnittsfläche des Leiters. UH = 1 IBz nq b (5) 2 2 Theorie Aus der Hallspannung und dem Strom in Längsrichtung kann der sogenannte Hallwiderstand berechnet werden. UH 1 Bz RH = = (6) I nq b Die Hallspannung und der Hallwiderstand hängen somit linear vom anliegenden Magnetfeld ab. 2.2 Landau-Niveaus Die Energie geladener Teilchen, die sich in einem Magnetfeld bewegen ist quantisiert. Das wiederum sorgt dafür, dass die Kreisbahnen der Teilchen auch quantisiert sind. Somit existieren nur bestimmte Kreisbahnen, die die geladenen Teilchen, bei festem Magnetfeld, durchlaufen können. Die Bewegung parallel zum Magnetfeld ist nicht quantisiert. Die Energie der geladenen Teilchen beträgt: p2 1 n ∈ ℵ0 , pz ∈ <. (7) ~ωc + z E(n, pz ) = n + 2 2µ Dabei ist ωc = qB ist die Zyklotronfrequenz. Der Abstand zwischen zwei Niveaus beträgt µ ~ωc und ist somit vom Magnetfeld abhängig. Bei großen Magnetfeldstärken von mehreren Tesla, wird der Abstand zweier Energieniveaus sehr groß. Ist die Temperatur unter 4.2 K, dann wird statt dem klassischen Hall-Effekt der Quanten-Hall-Effekt beatrachtet. 2.3 Quanten-Hall-Effekt Wenn das Magnetfeld beim Hall-Effekt sehr groß wird, dann können nur noch bestimmte Kreisbahnen von den geladenen Teilchen durchlaufen werden. Dadurch ergibt sich nur zu bestimmten Hallspannungen ein Gleichgewicht von Lorenzkraft und elektrischem Feld. Die Hallspannung bzw. der Hallwiderstand ist daher quantisiert. Vorraussetzung für diesen Effekt ist ein 2D-Elektronengas. In diesem Elektronengas ist die Bewegungsrichtung parallel zum Magnetfeld blockiert. Auch wird eine sehr kleine Temperatur von ca. T = 4.2 K benötigt, da sich sonst die Fermienergie zu stark aufweitet. Durch die Aufweitung wird die Quantisierung der Energiezustände verschmiert und der Effekt der Quantisierung ist kaum nachweisbar. Beim Quanten-Hall-Effekt ist der Hallwiderstand im Gegensatz zum klassischen nicht mehr vom Material abhängig. Er wird wie folgt berechnet: RH = h RK = 2 νe ν ν∈ℵ (8) Dabei ist RK der von Klitzing’sche Elementarwiderstand. Betrachtet man nur die Steigung des Hall-Widerstandes, dann kann aus ihr die Ladungsträgerdichte n bestimmt werden. Gleichung 6 lautet für ein 2D-Elektronengas wie folgt: RH = B . ne (9) 2.4 2D-Elektronengas (2DEG) 3 Für die Ladungsträgerdichte folgt dann: n= 1 B . e RH (10) 2.4 2D-Elektronengas (2DEG) Ein 2D-Elektronengas kann erzeugt werden, indem zwei Halbleiter mit unterschiedlich großer Bandlücke zusammengefügt werden. Durch die unterschiedlich große Bandlücke, entsteht ein Bereich, indem das Energieband ein Minimum besitzt. Ist das Minimum stark genug ausgeprägt, dann können die Elektronen den Bereich kaum noch verlassen. Da dieses Minimum im Energieband nur in einer Bewegungsrichtung erzeugt wird, kann so eine Bewegungsrichtung blockiert werden. Die Bewegungsmöglichkeit der Elektronen besteht dann nur noch in 2 Dimensionen. 2.5 Shubnikov-de-Haas-Oszillationen Liegt die Fermienergie innerhalb eines Landauniveaus, dann können die Elektronen überall im 2DEG streuen. Das führt dazu, dass der elektrische Widerstand ansteigt. Liegt die Fermienergie dagegen zwischen zwei Landauniveaus, dann ergibt sich durch die Erhöhung des Energiebandes an den Rändern ein Kanal. Durch das Magnetfeld können sich die Elektronen in jedem Kanal nur in eine Richtung bewegen, was dazu führt, dass der Widerstand auf nahezu Null sinkt. Die Änderung des Widerstandes in Abhängigkeit der Position der Ferminenergie, wird Shubnikov-de-Haas-Oszillation genannt. Das Widerstandsminimum wird durch die Geometrie der Probe stark beeinflusst, da das Vorkommen der Randkanäle essenziell für die Leitfähigkeit ist. Aus den Abständen der Maxima bzw. Minima kann mit folgender Gleichung die Ladungsträgerdichte n bestimmt werden. n= e 1 1 1 h Bi − Bi+1 (11) 2.6 Supraleitung Ein Supraleiter besteht aus einem Material, welches beim Unterschreiten einer sogenannten Sprungtemperatur besondere Eigenschaften aufweist. Die erste ist, dass der ohmsche Widerstand Null wird. Der zweite ist, dass ein äußeres Magnetfeld nur minimal in den Supraleiter eindringen kann. Wird die Sprungtemperatur überschritten, so besitzt der Supraleiter wieder seine ursprünglichen Eigenschaften. Das gleiche gilt auch, wenn ein externes Magnetfeld eine kritische Feldstärke überschreitet. Unterschieden wird bei den Supraleitern in zwei Arten. Die erster Art besitzen die oben genannten Eigenschaften. Die Supraleiter zweiter Art haben einen Zwischenzustand, in dem die Magnetfelder als Flussschläuche in das Material eindringen können. Mit Supraleitern können sehr starke 4 2 Theorie Elektromagneten gebaut werden, da sie auch bei sehr großen Strömen keine Verlustleistung haben. 2.7 Badkryostat Um niedrige Temperaturen zu realisieren wird ein Kryostat benötigt. Eine Variante ist der Badkryostat. Das zu kühlende Objekt ist dabei von der Kryoflüssigkeit umgeben. Um Temperaturen von ca. T = 80 K zu erreichen wird flüssiger Stickstoff als Kryoflüssigkeit verwendet. Soll die Temperatur auf ca. T = 4.2 K sinken, dann wird flüssiges Helium benötigt. Da flüssiges Helium wesentlich teurer als flüssiger Stickstoff ist, wird erst mit Stickstoff vorgekühlt, und dann mit Helium die Temperatur auf T = 4.2 K gebracht. 2.8 Lock-in-Verstärker Der Lock-in-Verstärker wird verwendet um kleine Wechselspannungssignale zu messen. Dazu besitzt der Verstärker zwei Eingänge. Der erste ist der Signaleingang, an dem das kleine Wechselspannungssignal angeschlossen wird. Der zweite ist der Referenzeingang. An ihm muss ein Signal angeschlossen werden, welches die gleiche Frequenz wie das zu messende Signal besitzt. Intern werden beide Signale multipliziert und durch einen Tiefpass und Integrator der Gleichspannungsanteil am Ausgang ausgegeben. Mit einem Phasenregler kann die Phase des Referenzsignals verändert werden. Besitzen Referenz- und Eingangssignal die gleiche Frequenz, dann erzeugt die Multiplikation ein Gleichspannungssignal. Um das zu zeigen, ist im folgenden die Multiplikation von zwei Sinussignalen dargestellt. Nur wenn die Frequenzen übereinstimmen, ist der cos (...) im ersten Term konstant, und wird so zu einem Gleichspannungssignal. V = Vsig Vref sin(ωsig t + θsig ) sin(ωref t + θref ) 1 V = Vsig Vref cos ([ωsig − ωref ]t + θsig − θref ) 2 1 − Vsig Vref cos ([ωsig + ωref ]t + θsig + θref ) 2 (12) (13) Über die Einstellung der Sensitivität, kann vom Ausgangssignal das Eingangssignal berechnet werden. Außerdem kann die Zeitkonstante des Tiefpasses und Integrators durch einen Regler eingestellt werden. Der Lock-in-Verstärker hat mehrere Ausgänge. Der X-Ausgang gibt das Gleichspannungssignal aus, welches durch die Multiplikation erzeugt wurde. Der Y-Ausgang gibt die Gleichspannung aus, die bei der Multiplikation des Eingangssignals mit dem um 90° phasenverschobenen Referenzsignal erzeugt wurde. In Abbildung 1 wird die Abhängigkeit des X- und Y-Ausgangs von der√Phasenlage dargestellt. Der R-Ausgang gibt den Betrag von X- und Y-Ausgang aus (R = X 2 + Y 2 ). Kleine Signale können gemessen werden, da viele Frequenzen, und damit auch der Großteil des Rauschens, gesperrt wird. 5 1.0 U V 0.5 0.0 0.5 1.00 X-Ausgang Y-Ausgang 1 2 3 θ rad 4 5 6 Abbildung 1 – X- und Y-Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Phasenlage. 3 Aufbau Zu Beginn des Versuches muss das 2DEG auf T = 4.2 K heruntergekühlt werden. Dazu wird ein Badkryostat verwendet. Wie in Abschnitt 2.7 beschrieben, wird zuerst mit flüssigem Stickstoff und danach mit flüssigem Helium gekühlt. Doch davor ist es wichtig, dass die Kammer mit dem 2DEG evakuiert wird. Die sonst enthaltene Luft und Feuchtigkeit würde sonst die Kühlfähigkeit beeinträchtigen. Da das Vakuum jedoch schlecht die Wärme leitet, wird Helium hineingepumt. Nachdem der Stickstoff eingepumpt wurde und den Badkryostaten auf ca. T = 80 K heruntergekühlt hat, muss dieser herausgeblasen werden. Um auch den Rest an Stickstoff herauszubekommen muss gewartet werden, bis dieser verdampft ist. Ist der Stickstoff komplett entfernt, kann das flüssige Helium hineingepumpt werden. Da das Helium wesentlich kälter als der Stickstoff ist, muss für die Befüllung spezielle Rohre verwendet werden. Diese besitzten eine Vakuumisolierung. Beim herunterkühlen mit dem Helium wird gleichzeitig die Sprungtemperatur des supraleitenden Elektromagneten gemessen. Beträgt die Temperatur des 2DEG T = 4.2 K, dann kann der Quanten-Hall-Effekt gemessen werden. In Abbildung 2 ist der Versuchsaufbau dazu dargestellt. Zur Messung der Sprungtemperatur werden zwei der drei Lock-in-Verstärker verwendet. Der erste misst über einen Vorwiderstand den angelegten Strom. Der zweite misst die Spannung über dem Elektromagneten. Zusätzlich ist noch ein Widerstand eingebaut, der den Strom begrenzt. Über R = UI kann dann der Widerstand berechnet werden. Ein Computerprogramm nimmt alle Daten auf. Da die Temperatur und der Widerstand über der Zeit aufgetragen werden, kann an ihnen die Sprungtemperatur abgelesen werden. Es ist 6 3 Aufbau der Punkt, an dem der Widerstand nahezu Null wird. Die Messschaltung ist in Abbildung 3 dargestellt Die Messung des Hallwiderstandes und des Längswiderstandes, werden alle drei Lockin-Verstärker verwendet. Der erste misst wieder den angelegten Strom, der zweite die Hallspannung und der dritte die Spannung in Längsrichtung. Aus den Spannungen und dem Strom kann dann wieder der Widerstand berechnet werden. Hier wird ebenfalls der Computer verwendet. Dieser kann den Elektromagneten steuern und die Magnetfeldstärke messen. Aus Magnetfeldstärke und den jeweiligen Widerständen kann dann die charakteristische Kurve des Quanten-Hall-Effektes dargestellt werden. Die Messschaltung ist in Abbildung 4 dargestellt. Schnitt A-B Quenchventil - - - - - , • Hinweis· der Probenraum ist mit einem Sicherheitsventil (P=0,45bar) an den Anbauten (Pumpleitung etc.) abzusichernl _---' S! Probenhalter Si-Ventil 1/2"-0,2bar Probenrohr - _ _ _--. Anschluss DN40 KF . Schnitt C-D ~~l--------r Abgas Stromzu- ~ führungen Magne~}=, I Anschluss Stromzu. führungen Magnet ~ Abgas DN25 KF, mit Abgas Stromzu­ führungen Magnet , ~T~ , I IW I I I ~ Ir- ~p- - I I --------~ 1- ~ I I I I ,----- t Evakuier- [ Ventil und Berstscheibe Dewar I I I I lI l- I f----"" --++++ . 1-+--1 I I I I I Ir-I I ~ I I , - - I. I f--I- -­ I-I I 1.-0-40,6 - -+--+-+-tI---+ I I I I I I I I Bus Bars - -+--+-+-11 I I I ~ He- Tank ---it-+-H~ I N C ~ i ., 3 I.-0-35,4 .., Magnet- ­ (t) Q) H-t-+-H-++-t--1~ ~_6 E: .., I ---lI--+-+-\I---j I N I I' cr> I ~ ~ halteplatte B-pol. StromdurchfOhrung , ~ ~ ~ ~ "Z .., Vi ." N ~ g: '"3c '" I "\ { I \I \ I , J j r-E CD ~ I He-Tank Zentrier­ stifte, federnd (3x1200) "\\JI ~(Q , o ~ , (.J1 ~ (J) ~ OJ c: ::l (Q '" CD r-+ I ::l -, 5'< (Q I CD I g I C> U> I .... N C> ~ r--I - - - ( --- -- I I I I I 035,4 -tb ~ i'j c: Q) E =:I 0 t , I " h'--., ~I C> U> ~ CJ) I l ..il~ I I '--I f-, , L - , I , , TtT \, ,/ I ,, ' I :: I: ' , :T: ,,, ,,, I . I ,', ,,, UJ , , I , , \I I \I ~I I 1\ 00 ~ I I 035,4 0152,5 I 00 00 > -~_., C "Tl , . - - - - Zentrierscheiben Probenrohr Innenmantel Dewar Abgasadapter mit Si-Ventil, m~ Quenchvenlil, ~\--- ~OlU~~MW A/ Stromzuführungen Magnet Magnethalteplatte /- - - - LHe- Levelsensor ~ Bohrung Bus Bars LHe- Levelsensor • A A2 Gewindestangen MB (3x1200) LHe-Ein ~. ~ LHe-Fülltrichter mit Halteblech Cf) r-+ r-+ I I I I I I U> "" I - i'-- ~I 0 Q) I I 1\ 1\ :::0 ~OJ 5 OJ 'i!jCL CI> I g::A I 11- ~I I f--I Z Q) O!. I I I I I I r---I I I I I I I Irr---I I G) ::J 040,6 ~ I ~ ~OJ .~ I I Magnet­ hatteptatte Lötstütz­ punkte Proben­ halter I I I I I I 0254 --i coS: ~ I ~ iif _. - I I I 'I" \, -+--+-+-1'," \' =1== ' I - 1- I1 \ 5L. ! ~~ ~~ ~J- CD ,J::I. ~'" I r1 C; 1-++-+-+--+---'-- - / " ~ 11 IW-- LHe-Füll Trichter 3 ~ z L t .'-,', - I \ 9T- Magnet ,I \ r- ,\- . ~ n ~ :::r • I \ (t) I ' I \ ~~ C" " l;±:I --/t--+-t--t~. ~~~-h~b+++---~(t) ~3 :? I ,-L -i (t) I i I I r-I I I 11-- I Gewindestangen und Muttern ~ ~ L I_~ Schnitt G-H Abgasadapter ~ LHe-Peilstab \ , ~ I , , :~ ,: LHe-Ein , I Ir'! :., 8. - Verschlu ssStopfen 4XBaffie~ ,, 1-::-t-----f-----+-1'-+-l'-+-l-/ je g 1 Dewar , DN16 KF Probenraum • ! ---; ......~110~~---- Zentrierslifte für A3 Draufsicht A3 MagnethBlteplalte (3x1200) Schnitt E-FI Draufsicht Magnet Abbildung 2 – Versuchsaufbau des Quanten-Hall-Effekts. Dargestellt ist der Badkryostat mit supraleitenden Elektromagneten. 7 V1 V2 R1 R2 R3 V0 Abbildung 3 – Aufbau der Messung zur Sprungtemperatur des Supraleitenden Magneten. V0 ist die Spannungsquelle, V1 ist die Spannung für die Strommessung über dem Vorwiderstand R1, V2 ist die Spannungsmessung über dem Elektromagneten R2. R3 wird verwendet um den Strom konstant zu halten (R2 = 1 MΩ). V2 2D Elektronengas (2DEG) V3 V1 R1 R2 V0 Abbildung 4 – Aufbau der Messschaltung zum Quanten-Hall-Effekt. V0 ist die Spannungsquelle, V1 ist die Spannung für die Strommessung über dem Vorwiderstand R1, V2 ist die Spannungsmessung in Längsrichtung und V3 ist die Spannungsmessung der Hallspannung. R2 wird verwendet um den Strom konstant zu halten (R2 = 1 MΩ). 8 4 Durchführung 4 Durchführung Die Dauer der Kühlung auf T = 4.2 K bietet die Möglichkeit den Lock-in-Verstärker auf seine Funktion zu testen. Als erstes wird das Ausgangssignal untersucht. Dafür wird am Signaleingang ein Sinussignal mit Upp = 100 mV und f = 1 kHz angelegt. Als Referenz dient der Sync-Ausgang des Funktionsgenerators. Am Lock-in-Verstärker wird die Sensitivität auf Umax = 100 mV gestellt. Das heißt dass 10 V am Ausgang des Verstärkers für 100 mV am Eingang stehen. Zu beachten ist, dass der Referenzgrenzwert für das Sync-Signal des Funktionsgenerators auf 2 V gestellt werden muss, da das Signal keinen Nulldurchgang besitzt. Da der Effektivwert des Eingangssignals am Ausgang verstärkt als Gleichspannungssignal ausgegeben wird, muss dieses berechnet werden. Ueff = 100 mV 1 √ = 35.36 mV 2 2 (14) Wenn die Phase des Referenzsignals 0° beträgt, dann sind Eingangs- und Referenzsignal Phasengleich. Theoretisch müsste sich dann am X-Ausgang die folgende Gleichspannung einstellen: 35.36 mV · 10 V = 3.54 V (15) Uaus = 100 mV Der Y-Ausgang muss Null sein, da der cos(0° + 90°) = 0 ist. Um das Verhalten vom Xund Y-Ausgang zusätzlich deutlich zu machen, werden in Tabelle 1 die Ausgangssignale zu verschiedenen Phasenlagen dargestellt. Den Fehler schätzen wir mit 0.1 V auf Grund √ der Ableseungenauigkeit ab. Den Fehler für R = X 2 + Y 2 berechnet sich nach: s 2 2 ∆X · X ∆Y · Y √ ∆R = + √ (16) X2 + Y 2 X2 + Y 2 Unter Berücksichtigung des Ablesefehlers, wird die Erwartung des Ausgangssignals bestätigt. Wie in Gleichung 13 aus Seite 4 beschrieben, hängt das Ausgangssignal wie folgt von der Phase ab. UX ≈ cos (θsig − θref ) = cos (0° − θref ) = cos (θref ) UY ≈ cos (θsig + θref + 90°) = sin (0° + θref ) = sin (θref ) (17) (18) Soll das Eingangssignal also möglichst korrekt am X-Ausgang ausgegeben werden, muss die Phase so eingestellt werden, dass der Y-Ausgang minimal wird. Dies hat auf den R-Ausgang keine Auswirkung, da dieser nur den Betrag ausgibt. 9 Phase 0° 45° 90° 135° 180° 225° 270° 315° X-Ausgang 3.6 ± 0.1 V 2.6 ± 0.1 V 0.0 ± 0.1 V −2.6 ± 0.1 V −3.6 ± 0.1 V −2.6 ± 0.1 V 0.0 ± 0.1 V 2.5 ± 0.1 V Y-Ausgang 0.0 ± 0.1 V −2.5 ± 0.1 V −3.6 ± 0.1 V −2.6 ± 0.1 V 0.0 ± 0.1 V 2.5 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 2.5 ± 0.1 V √ R = X2 + Y 2 3.6 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 3.7 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 3.6 ± 0.1 V 3.5 ± 0.1 V Tabelle 1 – Tabelle mit den Werten des X- und Y-Ausgangs des Lock-in-Verstärkers. Als nächstes wird der Einfluss der Zeitkonstanten auf das Ausgangssignal untersucht. Dazu wird ein Sinussignal mit Upp = 500 mV und f = 1 kHz am Signal- und Referenzeingang des Lock-in-Verstärkers angelegt. Dieses wird über den Funktionsgenerator zusätzlich mit einem Rechtecksignal amplitudenmoduliert. Die Modulationstiefe liegt bei 50 % und die Modulationsfrequenz beträgt 1 Hz. Hier muss der Referenzgrenzwert auf 0 V gestellt werden, da das Sinussignal 2 V nicht erreichen kann, aber einen Nulldurchgang besitzt. Der Sync-Ausgang des Funktionsgenerators wird nicht als Referenz verwendet, da dieser auf die Modulationsfrequenz eingestellt ist. Der Lock-in soll aber auf die Sinusfrequenz einrasten, daher wird das Sinussignal auf beide Eingänge gelegt. Erwarten würde man, das das Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkers bei der Erhöhung der Sinusamplitude ebenfalls einen Sprung macht. Dieser wird aber von der Geschwindigkeit begrenzt sein, da der Tiefpass und Integrator einige Zeit braucht um das neue Signal zu verarbeiten. Um nun das Verhalten zu betrachten, wird am Oszilloskop auf Kanal 1 das amplitudenmodulierte Sinussignal und auf Kanal 2 das Ausgangssignal des Lock-in-Verstärker gelegt. Dabei ist zu beachten, dass mit dem Sync-Ausgang des Funktionsgenerators getriggert wird, damit aussagekräftige Bilder entstehen. Die Oszilloskopbilder sind in Abbildung 5 und 6 dargestellt. Die Breite der Rechteckfunktion beträgt (500 ± 1) ms. Die Höhe des Minimal- und Maximalwertes beträgt am Eingang Uein = (75 ± 1) mV bzw. (200 ± 1) mV. Am Ausgang betragen die Werte Uaus = (1.6 ± 0.1) V bzw. (4.5 ± 0.1) V. Die Fehler haben wir anhand der Ableseungenauigkeit abgeschätzt. Es zeigt sich deutlich, dass die Zeitkonstante die Geschwindigkeit bestimmt, mit der das Ausgangssignal dem Eingangssignal folgen kann. Betrachtet man die Filtersteilheit, so sind nur minimale unterschiede zu erkennen. Es scheint so, als ob die Zeitkonstante hauptsächlich die Flankensteilheit beeinflusst. Um zu vergleichen, wie schnell das Ausgangssignal auf 99 % des Endwertes angsteigt, ist in Tabelle 2 die Zeitdauer für verschiedene Zeitkonstanten und Filtersteilheiten zusammengestellt. Es zeigt sich, dass die Dauer ungefähr dem 5-fachen der Zeitkonstante entspricht. Eine kleine Zeitkonstante hat den Vorteil, dass die Flankensteilheit groß ist. Der Nachteil ist aber, das durch die geringe Integrationszeit Rauschen das Signal stören kann. Bei großen Zeitkonstanten ist es umgekehrt. Das Rauschen wird geringer, die Flankensteilheit nimmt ab. 10 4 Durchführung (a) τ = 3 ms (b) τ = 10 ms (c) τ = 30 ms (d) τ = 100 ms (e) τ = 300 ms (f ) τ = 1 s (g) τ = 3 s (h) τ = 10 s Abbildung 5 – Oszilloskopbild zur Darstellung des Einflusses der Zeitkonstanten eines Lock-in-Verstärkers. Oben ist das Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkers und unten das Amplitudenmodulierte Signal des Funktionsgenerators dargestellt. Der Tiefpass des Lock-in ist auf 6 dB/oct. eingestellt. 11 (a) τ = 3 ms (b) τ = 10 ms (c) τ = 30 ms (d) τ = 100 ms (e) τ = 300 ms (f ) τ = 1 s (g) τ = 3 s (h) τ = 10 s Abbildung 6 – Oszilloskopbild zur Darstellung des Einflusses der Zeitkonstanten eines Lock-in-Verstärkers. Oben ist das Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkers und unten das Amplitudenmodulierte Signal des Funktionsgenerators dargestellt. Der Tiefpass des Lock-in ist auf 12 dB/oct. eingestellt. 12 4 Durchführung Filtersteilheit 6 dB/oct. 6 dB/oct. 6 dB/oct. 6 dB/oct. 12 dB/oct. 12 dB/oct. 12 dB/oct. 12 dB/oct. Zeitkonstante Dauer bis 99 % des Endwertes τ = 3 ms (20 ± 20) ms τ = 10 ms (60 ± 20) ms τ = 30 ms (160 ± 40) ms τ = 100 ms (400 ± 60) ms τ = 3 ms (20 ± 20) ms τ = 10 ms (60 ± 20) ms τ = 30 ms (160 ± 40) ms τ = 100 ms (400 ± 60) ms Tabelle 2 – Tabelle mit den Zeiten, die das Ausgangssignal eines Lock-in-Verstärkers braucht um dem Eingangssignal zu folgen. Als letzter Punkt der Untersuchung des Lock-in-Verstärkers soll das Extrahieren von Signalen betrachtet werden. Dazu wird das Sync-Signal des Funktionsgenerators auf den Signaleingang des Lock-ins gelegt. Davor muss noch ein Abschwächer angeschlossen werden, da das Sync-Signal sonst zu groß wäre. Hinter der Abschwächung beträgt es U = (300 ± 1) mV. Das Rechtecksignal enthält viele verschiedene Sinusschwingungen. Die Summe der Schwingungen sind in Gleichung 19 dargestellt. 1 1 4h sin(ωt) + sin(3ωt) + sin(5ωt) + ... f (t) = π 3 5 (19) Dabei ist h die Hälfte des Signalmaximums und ω = 2πf die Winkelfrequenz der Schwingung. Das Rechtecksignal enthält nur ungerade Vielfache der Grundfrequenz. Nun soll eine Schwingung extrahiert werden. Dazu wird als Referenzsignal ein Sinussignal vom Funktionsgenerator verwendet. Die Frequenz des Sinus- und des Sync-Signals sind gleich, daher erwarten wir am Ausgang die verstärkte erste Komponente des Rechtecksignals. Die Sensitivität des Verstärkers ist auf 1 V eingestellt. Der theoretische Wert am Ausgang des Lock-in-Verstärker ergibt sich dann zu: U1 = 4 · 150 mV 10 V = 1.91 V π 1V (20) Da dies der Maximalwert ist, muss er noch in den Effektivwert umgerechnet werden. Dieser beträgt dann: 1.91 V U1,eff = √ = 1.35 V (21) 2 Nach dem Phasenabgleich messen wir am Ausgang U1,eff = (1.6 ± 0.1) V. Dies ist in der gleichen Größenordnung wie der theoretische Wert. Der Unterschied könnte intern im Lockin-Verstärker verursacht werden. Als nächstes wird der Lock-in-Verstärker auf 2f gestellt. Das bedeutet, dass der Lock-in-Verstärker die doppelte Frequenz des Referenzeingangs verwendet. Das X- und Y-Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkers ist in Abbildung 7 dargestellt. Kanal 1 ist am X-Ausgang und Kanal 2 ist am Y-Ausgang angeschlossen. Die Abbildung zeigt, dass die Ausgangssignale fast keinen Gleichspannungsanteil mehr enthalten. Dies wird auch erwartet, da ein Rechtecksignal nur ungerade Frequenzen besitzt. Somit kann keine 2f Komponente extrahiert werden. 13 Abbildung 7 – Oszilloskopbild beim Extrahieren von Signalen mit einem Lock-inVerstärker. Die Referenzfrequenz wurde verdoppelt. Ein Rechtecksignal liegt am Eingang des Lock-in an. Die Referenz ist ein Sinussignal. Kanal 1 und 2 sind am Xund Y-Ausgangs des Lock-in angeschlossen. Nachdem die Kühlung im Badkryostaten mit flüssigem Stickstoff abgeschlossen ist, kann beim Kühlen mit flüssigem Helium die Sprungtemperatur des Supraleitenden Elektromagneten bestimmt werden. Der Elektromagnet besteht aus Niob-Titan. Der Aufbau der Messung ist in Abbildung 3 im Abschnitt 3 dargestellt. Am Computer werden die Daten der zwei Lock-in-Verstärker erfasst und gespeichert. Die Einstellungen der beide Lock-ins sind in folgender Tabelle zusammengefasst. Lock-in-Verstärker Zeitkonstante 1 (Strommessung) 100 ms 2 (Spannung über Magnet) 100 ms Sensitivität 300 µV 30 µV Tabelle 3 – Tabelle mit den Zeitkonstanten und Sensitivitäten der beiden Lock-inVerstärker, die zur Messung der Sprungtemperatur verwendet werden. Aus der Messung des Stromes und der Spannung über dem Elektromagneten, kann der Widerstand berechnet werden. Das Ergebnis der Messung ist in Abbildung 8 dargestellt. Der Übergang zur Supraleitenden Phase beginnt bei ungefähr 10 K. Abgeschlossen ist er aber erst bei ca. 9 K. Somit schätzen wir für die Sprungtemperatur einen Fehler von ±0.5 K ab. Die Sprungtemperatur beträgt: TS = 9.5 ± 0.5 K. (22) In der Literatur liegt der Wert der Sprungtemperatur von NbTi bei 9.2 K. Unsere Messung bestätigt somit die Theorie. Die Steigung in der Umgebung der Sprungtemperatur wird 14 4 Durchführung mit einem Python-Skript zum Fitten von Kurven ermittelt. Sie beträgt: Ω R = 30.2 ± 0.7 . T K (23) Der Fehler wurde dabei vom Python-Skript berechnet. Dieses nutzt den sogenannten Levenburg-Marquardt-Algorithmus. Das der Widerstand auch in der Supraleitenden Phase nicht exakt Null wird, ist dem Widerstand der Kabel geschuldet. Diese haben, bei so kleinen Widerständen, einen signifikanten Anteil am Gesamtwiderstand. 25 NbTi-Elektromagnet Widerstandsänderung 20 Ω R 15 10 5 08.0 8.5 Abbildung 8 – Widerstand Elektromagneten. 9.0 in 9.5 10.0 T K Abhängigkeit 10.5 der 11.5 12.0 Temperatur eines 11.0 NbTi- Nachdem das 2DEG im Badkryostaten eine Temperatur von T ≈ 4 K erreicht hat, kann die Messung des Quanten-Hall-Effektes durchgeführt werden. Der Aufbau der Messung ist in Abbildung 4 im Abschnitt 3 dargestellt. Diesmal werden drei Lock-in-Verstärker verwendet. Diese werden wieder über den Computer ausgewertet. Das Computerprogramm kann ebenfalls den Elektromagneten steuern. Dieser soll bei der ersten Messung nur auf B = 1 T eingestellt werden, um die Funktionsfähigkeit zu testen. Bei diesem Test haben wir gleichzeitig die Einstellungen für Zeitkonstante und Sensitivität am Lock-in angepasst. Die Einstellungen für die richtige Messung, sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Dabei wird der Elektromagnet bis B = 9 T betrieben. Das Ergebnis der Messung ist in Abbildung 9 dargestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Hall-Widerstand Plateaus besitzt. Ebenfalls ist am gleichen Punkt der Abfall des Längswiderstandes zu sehen. Dieser wird hier jedoch nicht komplett Null, sondern besitzt einen Minimalwiderstand. Zu dem Hall-Widerstand ist eine Gerade angefittet1 worden. Die Steigung beträgt mit R Fehler B = 3.122 ± 0.002 kΩ . Aus dieser Steigung kann mit Gleichung 10 auf Seite 3 die T 1 Mit einem Python-Skript 15 Lock-in-Verstärker Zeitkonstante Sensitivität 1 (Strommessung) 100 ms 100 µV 2 (Hall-Widerstand) 100 ms 10 mV 3 (Längswiderstand) 100 ms 3 mV Tabelle 4 – Tabelle mit den Zeitkonstanten und Sensitivitäten der drei Lock-in-Verstärker, die zur Messung des Quanten-Hall-Effektes verwendet werden. Ladungsträgerdichte mit Fehler berechnet werden. n= ∆n = 1 1 = 2.0 · 1015 m−2 e 3.122 kΩ T (24) 1 0.002 kΩ T = 1.28 · 1012 m−2 2 e (3.122 kΩ ) T (25) Als nächstes werden die einzelnen Plateaus identifiziert und zusammengetragen. Dies ist in Tabelle 5 zu sehen. Zusätzlich zu unseren Messwerten, haben wir die theoretischen Plateau ν=1 ν=2 ν=4 ν=6 ν=8 ν = 10 Magnetfeldstärke 7.17 T − 7.93 T 3.58 T − 3.93 T 1.82 T − 1.89 T 1.25 T 0.94 T 0.75 T RH (gemessen) 23.4 ± 0.3 kΩ 12.35 ± 0.05 kΩ 6.31 ± 0.03 kΩ 4.27 ± 0.02 kΩ 3.2 ± 0.02 kΩ 2.6 ± 0.01 kΩ RH (Theorie) 25.82 kΩ 12.91 kΩ 6.45 kΩ 4.30 kΩ 3.23 kΩ 2.58 kΩ Längswiderstand 1.84 ± 0.04 kΩ 0.37 ± 0.03 kΩ 0.15 ± 0.01 kΩ 0.14 ± 0.01 kΩ 0.2 ± 0.01 kΩ 0.01 ± 0.005 kΩ Tabelle 5 – Tabelle mit den Widerständen und Magnetfeldstärken der einzelnen Plateaus beim Quanten-Hall-Effekt. Werte aus Gleichung 8 berechnet und damit die Plateaus identifiziert. Durch das starke Magnetfeld entarten die Energieniveaus zum Spin. Sinkt das Magnetfeld unter einen bestimmten Wert, dann hebt sich diese Entartung auf. Dadurch kommen ab ν = 2 nur noch ganzzahlige Plateaus vor. Trägt man den Längswiderstand über die reziproke Magnetfeldstärke auf, dann kann man aus den Abständen der Minima die Ladungsträgerdichte berechnen. Dies geschieht nach Gleichung 11 auf Seite 3. Die Werte der Minima und deren Abstände zueinander sind in Tabelle 6 zusammengefasst. Auch hier sorgt die Spinentartung dafür, dass nicht jeder Zustand voneinander getrennt vorkommt. Daher muss berücksichtigt werden, dass ab ν = 4 der Abstand der Minima dem Doppelten entspricht. Aus den Abständen kann der Mittelwert berchnet werden. Er beträgt mit Fehler: 1 ∆ = (0.138 ± 0.003) T−1 . (26) B Berechnet man damit die Ladungsträgerdichte, dann ergibt sich: n= e 1 = 1.75 · 1015 m−2 . −1 h 0.138 T (27) 16 4 Durchführung 30 25 Hall-Widerstand Rxy Längswiderstand Rxx Hallgerade R kΩ 20 15 10 5 00 2 4 B T 6 8 10 Abbildung 9 – Hall- und Längswiderstand in Abhängigkeit des Magnetfeldes. Die HallR gerade besitzt folgenden Parameter: B = 3.122 ± 0.002 kΩ . T Und für den Fehler: ∆n = e 0.003 T−1 = 3.8 · 1013 m−2 h (0.138 T−1 )2 (28) Die Berechnung der Ladungsträgerdichte durch die Hall-Gerade und der Shubnikov-deHaas-Oszillation ergibt ähnliche Ergebnisse. Mit Einbeziehung der Fehler ergibt sich jedoch nicht der selbe Wert. Daher muss es noch weitere Fehlerquellen geben, die bis jetzt noch nicht berücksichtigt wurden. Es könnten zum Beispiel Unreinheite der Probe weitere Fehler verursachen. Minima B −1 ∆ B1 ν=1 0.133 T−1 ν=2 0.271 T−1 0.138 T−1 ν=4 0.539 T−1 0.5 · 0.268 T−1 ν=6 0.812 T−1 0.5 · 0.273 T−1 ν=8 1.095 T−1 0.5 · 0.283 T−1 Tabelle 6 – Tabelle mit den Magnetfeldstärken der Minima. Literatur 17 3.0 Längswiderstand Rxx 2.5 R kΩ 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 0.2 0.4 0.6 1 /1 0.8 1.0 1.2 B T Abbildung 10 – Der Längswiderstand aufgetragen über dem reziproken Magnetfeld. Literatur [Balshaw 1991] Balshaw, N.H.: Elementary Practical Cryogenics: technical Notes and Glossary of Terms. 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R3 wird verwendet um den Strom konstant zu halten (R2 = 1 MΩ). 2 2 Zu Seite 9 V2 2D Elektronengas (2DEG) V3 V1 R1 R2 V0 Abbildung 2 – Aufbau der Messschaltung zum Quanten-Hall-Effekt. V0 ist die Spannungsquelle, V1 ist die Spannung für die Strommessung über dem Vorwiderstand R1, V2 ist die Spannungsmessung in Längsrichtung und V3 ist die Spannungsmessung der Hallspannung. R2 wird verwendet um den Strom konstant zu halten (R2 = 1 MΩ). 2 Zu Seite 9 Die Sensitivität des Lock-ins lag für die Messung bei 300 mV. Beim Ablesen der Messwerte aus den Abbildungen 5 und 6 ergeben sich die selben Werte, wie in unserem Laborbuch. Jedoch haben wir die Ableseungenauigkeit zu gering abgeschätzt. Sie müsste bei 50 mV am Eingang und 100 mV am Ausgang liegen. Für die Werte ergibt sich also am Eingang Uein = (75 ± 50) mV bzw. (200 ± 50) mV und am Ausgang Uaus = (1.6 ± 0.1) V bzw. (4.25 ± 0.1) V. Da mit diesen Fehlern die Messwerte nicht der 50 % Modulation entsprechen, kann es an einer falschen Einstellung des Funktionsgenerators oder an der Güte der Modulation liegen. Wir haben leider keine weiteren Hinweise in unserem Laborbuch gefunden. 3 3 Zu Seite 13 Die Sensitivität des Lock-ins bei der Messung des in Abbildung 7 gezeigten Signals, liegt bei 1 V. Die Amplitude des Wechselspannungssignal beträgt am Eingang dann 50 mV. Diese hohe Eingangsspannung können wir uns nur durch Rauschen erklären. Die größe der Zeitkonstanten haben wir uns nicht notiert, sie müsste aber zwischen 3 ms und 30 ms gelegen haben, da wir selten andere Werte eingestellt hatten. 4 Zu Seite 15 [...]Zusätzlich zu unseren Messwerten, haben wir die theoretischen Werte aus Gleichung 8 berechnet und damit die Plateaus identifiziert. Durch das starke Magnetfeld wird die Entartung der Energieniveaus zum Spin aufgehoben. Sinkt das Magnetfeld unter einen bestimmten Wert, dann setzt diese Entartung wieder ein. Dadurch kommen ab ν = 2 nur noch ganzzahlige Plateaus vor.[...]