Didaktische Hinweise Natur und Technik für Sek I Quarx 11. Eau de Bottome 5:00 Minuten Autor Stichworte zum Inhalt Zusammenfassung Jann Frey PH FHNW, Zentrum Naturwissenschafts- und Technikdidaktik Bakterien, Gerüche, Entstehung von Gerüchen Die 26-teilige Reihe «Quarx» ist stark in der Lebenswelt der Jugendlichen verankert. Aus der Perspektive der Jugendlichen wird gezeigt, wie sich Fragen wissenschaftlich untersuchen lassen. Die Protagonisten des Films heissen «Bottom», «Strange» und «Charm» und sind um die 16 Jahre alt. In der Episode «Eau de Bottome» geht es um Bakterien und ihre Vermehrung. Lernziele Die Lernenden… • • • Bezug zum Lehrplan wissen, warum Bakterien im menschlichen Körper eine wichtige Funktion übernehmen. wissen, wie Körpergeruch entsteht und von welchen Faktoren die Art des Geruchs abhängig ist. verstehen, dass Gerüche bei der Orientierung und Partnersuche von Tieren und Menschen von grosser Bedeutung sind. Die unten aufgelisteten Themen werden im Film angesprochen und sind im Lehrplan 21 verankert (in Klammern Angabe der Nummerierung aus dem LP 21): • • • Mathematik: verstehen und verwenden des Begriffes exponentielles Wachstum (MA 3.A.1) Mathematik: Zahlen in der wissenschaftlichen Schreibweise mit positivem Exponenten lesen und schreiben (MA 1.A.1) Biologie: beobachten, beschreiben und dokumentieren, wie ein bestimmter Reiz eine entsprechende Reaktion auslöst (NT 6.1 3b) Unterrichtsideen Vermehrung von Bakterien Im Film wird gezeigt, wie sich Bakterien durch Teilung rasch vermehren. Mit jeder Teilung verdoppelt sich die Anzahl Bakterien. Im Film erklärt Strange, dass aus einem einzelnen Bakterium schnell Millionen werden können. Wie lange es geht, bis aus einem Bakterium 1 Million geworden sind, kann einfach berechnet werden: Die Zeit zwischen zwei Teilungen (die Generationszeit) beträgt bei Bakterien unter idealen Verhältnissen 20 Minuten. Die Lernenden sollen zunächst ausrechnen, wie viele Verdopplungs- srf.ch/myschool 1/ 3 Didaktische Hinweise Quarx: 11. Eau de Bottome schritte es braucht, bis aus einem Bakterium 1000 geworden sind. Dies ist nach neun Generationen der Fall (2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 512, 1064). Es dauert also 9 x 20 Minuten oder 3 Stunden, bis dieser Wert erreicht ist. Der Einfachheit halber wird das letzte Ergebnis auf 1000 abgerundet. Nun sollen die Lernenden schätzen, wie lange es dauert, bis aus 1000 Bakterien 1 000 000 werden. Vielleicht erkennt die Klasse jetzt schon, dass es sich dabei wie schon zuvor um eine Vertausendfachung handelt und somit wieder 9 Generationen notwendig sind. Sehr wahrscheinlich werden aber zu hohe Zeiten für diesen Wachstumsschritt geschätzt. Nach dieser Diskussions- und Schätzphase berechnen die Lernenden die Anzahl Bakterien in den nächsten Generationen. Wieder dauert es genau 9 Generationen oder 3 Stunden. Bis aus einem Bakterium 1 000 000 entstanden sind, dauert es also insgesamt 6 Stunden. Für jede weitere Vertausendfachung dauert es nun jeweils weitere 3 Stunden. Nach 9 Stunden sind somit eine Milliarde, nach 12 Stunden eine Billion Bakterien entstanden. Um bei diesen grossen Zahlen die Übersicht besser zu behalten, ist die Notation in der wissenschaftlichen Schreibweise geeignet. Es ergeben sich folgende Resultate: Zeit Anzahl Bakterien Wissenschaftliche Schreibweise 0h 1 100 3h 1000 103 6h 1 000 000 106 9h 1 000 000 000 109 12 h 1 000 000 000 000 1012 Nicht nur Bakterien vermehren sich exponentiell. Auch andere Lebewesen streben nach exponentieller Vermehrung. So hat die Erdbevölkerung in den letzten 3000 Jahren exponentiell zugenommen. Im Klassengespräch kann nun erarbeitet werden, dass ein exponentielles Wachstum nur dann ablaufen kann, wenn genügend Ressourcen (Nahrung, Platz) zur Verfügung steht. Exponentielles Wachstum oder exponentielle Abnahme spielen auch in anderen Gebieten wie der Abnahme von Radioaktivität oder dem Zinsgeschäft eine Rolle. Düfte Im Film wird gezeigt, wie sich Insekten an Düften orientieren. Um den Geruch eines Stoffes wahrnehmen zu können, müssen Moleküle dieses Stoffes in die Nase gelangen. Dies geschieht über Diffusion – also die Verteilung der Duftmoleküle in einem Raum durch die Eigenbewegung der Gasmoleküle. Im Unterricht kann dieses Prinzip veranschaulicht werden, indem eine prägnant riechende Duftquelle in das Klassenzimmer gestellt wird. Ein angezündetes Streichholz reicht schon. Nun sollen die Lernenden sagen, wann der Duft bei ihnen am Arbeitsplatz riechbar wird. So kann srf.ch/myschool 2/ 3 Didaktische Hinweise Quarx: 11. Eau de Bottome die Ausbreitung des Duftes verdeutlicht werden. Mechanistische Unterschiede zu den anderen Sinnen – vor allem Sehsinn und dem Gehör – können thematisiert werden. Duftspiel Zur Schulung und Erprobung des Geruchssinns werden den Lernenden zehn nummerierte Geruchsproben (mit Duftstoff getränkte Wattebäuschchen in verschliessbaren Dosen) bereitgestellt. Durch Riechen sollen sie erraten, welche Stoffe in den Dosen vorhanden sind und ihre Vermutung schriftliche festhalten. Anschliessend werden die Namen der Duftproben aufgedeckt und die Lernenden korrigieren ihre Lösungen. Bei Bedarf dürfen sie auch nochmals an den Dosen riechen und sich den Geruch einprägen. Nun werden die Dosen neu gemischt und die Lernenden müssen die Düfte ein zweites Mal identifizieren. Wie gut haben die Lernenden beim ersten Mal abgeschnitten? Konnten sie sich beim zweiten Mal verbessern? Lag das daran, dass sie wussten, welche Düfte überhaupt vorkommen können oder lag es daran, dass sie die Düfte nochmals kennen lernen konnten? srf.ch/myschool 3/ 3