Kernreaktionen und Radioaktivität Bei Kernreaktionen wird etwa 106 mal mehr Energie umgesetzt, als bei chemischen Reaktionen. Bei einer freiwillig ablaufenden Reaktion wird so viel Energie frei, dass die Masse der Produkte geringer ist als die Masse der Edukte, das Gesetz der Enthaltung der Masse ist auf Kernreaktionen also nicht anwendbar. Die freiwerdende Energie lässt sich durch die Einstein-Gleichung berechnen: Δ E = Δ m c² Beispiel einer Reaktionsgleichung: 9 4 12 6 Be + 42 He C + 01 n In einem Atomkern müssen Protonen und Neutronen in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorhanden sein. Bei einer zu starken Abweichung ist der Atomkern instabil. Bei einer zu hohen Anzahl von Protonen bzw. Neutronen geben die Atomkerne Teilchen ab um einen stabilen Zustand zu erreichen. Befinden sich Atomkerne in einem angeregten Zustand, emittieren sie Strahlung. α-Strahlung: 42 He entsteht bei Atomen mit hoher Anzahl an Protonen und großem Atomkern, bzw. bei Atomkernen mit Massenzahlen über 209 und Ordnungszahlen über 82 β-Strahlung: Beim β- -Zerfall werden Elektronen emittiert und beim β+ -Zerfall werden Positronen emittiert. Atome mit einer zu hohen Neutronenanzahl zerfallen mit der β- -Strahlung und Atome mit einer zu hohen Protonenzahl mit der β+ -Strahlung Beim β- -Zerfall wird ein Neutron zu einem Proton unter Ausstoß eines Elektrons: 1 0 n 1 1 p + 0 −1 e Beim β+ -Zerfall wird ein Proton zu einem Neutron unter Ausstoß eines Positrons: 1 1 p 1 0 n + 01 e Eine andere Möglichkeit die zu hohe Protonenzahl zu relativieren ist der Einfang eines Elektrons aus der inneren Schale der Elektronenhülle, mit dem ein Proton im Kern in ein Neutrom umgewandelt wird. γ-Strahlung: elektromagnetische Strahlung mit einer sehr kleinen Wellenlänge, entsteht wenn ein Atomkern von einem energiereichen Zustand in einen energiearmen Zustand übergeht. Die Reichweite der verschiedenen Strahlungsarten in Luft nimmt von der Alphastrahlung (wenige cm) über die Betastrahlung (einige cm bis zu einige Metern) zur Gammastrahlung (unendlich) zu. Lambert-Beer’sches Gesetz: Die Absorption bzw. Extinktion von elektromagnetischer Strahlung ist proportional zu der Konzentration des absorbierenden Stoffes. Eλ = ελ · c · d Eλ = Extinktion (Abschwächung einer Strahlung), auch Absorption Aλ ελ = molarer Extinktionskoeffizient (cm2/mol) (Stoffkonstante, abhängig von Wellenlänge) c = Konzentration des Stoffs (mol/cm3) d = Schichtdicke der Meßküvette (cm). Fragen: 1) Wie lautet die Reaktionsgleichung für den β- -Zerfall von 24 10 Ne ? 2) Welchen Arten des radioaktiven Zerfalls kann ein Atomkern mit einer zu geringen Anzahl an Neutronen unterliegen um stabilisiert zu werden?