,3 Brüssel, 5. Dezember 2002 'HVFDUWHV3UHLV GHU .RPPLVVLRQ LQ +|KH YRQ 0LR(XUR JHKW DQ )RUVFKXQJVSURMHNWH LQ GHQ %HUHLFKHQ0HGL]LQXQG$VWURSK\VLN +HXWH ]HLFKQHWH GLH .RPPLVVLRQ LQ 0QFKHQ ]ZHL )RUVFKXQJVSURMHNWH LQ GHQ%HUHLFKHQ0HGL]LQXQG$VWURSK\VLNPLWGHP'HVFDUWHV3UHLVGHU(8DXV (LQ 3URMHNW KDW GDV 9HUVWlQGQLV GHU PXOWLSOHQ 6NOHURVH YHUEHVVHUW XQG GHQ :HJ]XQHXHQ0HGLNDPHQWHQJH|IIQHW'DVDQGHUH3URMHNWKDWGLH8UVSUQJH YRQ *DPPDVWUDKOHQ$XVEUFKHQ DXIJHGHFNW XQG OLHIHUW QHXH (LQVLFKWHQ LQ GLH(QWVWHKXQJYRQ6WHUQHQXQG3ODQHWHQ-HGHU3UHLVLQ+|KHYRQ¼ EHORKQWKHUDXVUDJHQGHLQJUHQ]EHUVFKUHLWHQGHU=XVDPPHQDUEHLWJHOHLVWHWH ZLVVHQVFKDIWOLFKH )RUVFKXQJ 'LH ]ZHL 3UHLVWUlJHU ZXUGHQ DXV HLQHU .XU]OLVWH YRQ ]HKQ NRRSHUDWLYHQ 3URMHNWHQ DXVJHZlKOW GLH HLQ EUHLWHV )HOG ZLVVHQVFKDIWOLFKHU'LV]LSOLQHQYHUJHJHQZlUWLJHQ „Das hohe Niveau der eingereichten Vorschläge zeigt deutlich sowohl die hervorragende Qualität der Forschung in Europa als auch den Wert der europäischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit,“ erklärte Philippe Busquin, der für die Forschung zuständige europäische Kommissar. „Ich freue mich über das wachsende Interesse am Descartes-Preis, das die Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit für die Schaffung eines echten europäischen Forschungsraums (EFR) unterstreicht. Eines der wichtigsten Merkmale des EFR ist die größere Wirkung, die die Forscher erzielen können, wenn sie über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und die Bündelung der Kräfte ist entscheidend für Spitzenleistungen auf europäischer und internationaler Ebene. Diese wiederum tragen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und der Lebensqualität bei.“ %HORKQXQJIUDXVJH]HLFKQHWH/HLVWXQJHQ 2002 wurden 108 Vorschläge eingereicht – doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Auswahl der Sieger erfolgte durch die Descartes-Jury unter Vorsitz von Yves Michot, dem ehemaligen Generaldirektor von Aerospatiale Matra, und mit Beteiligung hervorragender Vertreter der Wissenschaft, des öffentlichen Sektors und der Wirtschaft. Zu den Teilnehmern an der im europäischen Patentamt (EPA) veranstalteten Feier und Konferenz zählen Otto Wiesheu, der bayrische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, sowie Vertreter der Europäischen Kommission, des EPA, des Max-Planck-Instituts, des Fraunhofer-Instituts und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für den Descartes-Preis 2003 wird am 17. Dezember 2002 veröffentlicht. %HNlPSIXQJGHUPXOWLSOHQ6NOHURVH Einer der Preise in Höhe von 500 000 ¼JHKWDQHLQ3URMHNWGDVHLQHQ'XUFKEUXFK beim Studium und der Bekämpfung der multiplen Sklerose (MS) erzielte, der chronischen entzündlichen degenerativen Krankheit des Nervensystems, an der mindestens 350 000 Personen in ganz Europa leiden. Die MS ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das körpereigene Immunsystem das Zentralnervensystem angreift. Zu den Symptomen zählen Sehstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühle und Schwierigkeiten beim Gehen. Unter Leitung des Universitätskrankenhauses Aarhus (Dänemark) und unter Mitarbeit anderer Forscherteams aus Dänemark, Schweden, dem VK und den USA erzielte das Projekt wesentliche Fortschritte im Hinblick auf das Verständnis der immunologischen Grundlage der Krankheit und liefert es Ideen für die Entwicklung neuer Medikamente. Durch ihre Versuche gelang es den Forschern, die wichtigsten Elemente eines Autoimmunangriffs zu identifizieren und zu erklären, wie ein Virus die Krankheit auslöst. (UNOlUXQJGHU8UVSUQJHGHV8QLYHUVXPV Der andere Preis in Höhe von 500 000 ¼ZXUGHHLQHP3URMHNW]XU8QWHUVXFKXQJGHV Ursprungs von Gammastrahlen-Ausbrüchen (GRBs) verliehen. Solche Ausbrüche wurden erstmals 1967 von US-Militärsatelliten entdeckt. Dabei wird aus sehr weit entfernten Galaxien, in denen fortlaufend neue Sterne entstehen, hochenergetische Strahlung ausgesandt. Neue Beobachtungen unterstützen die Theorie, dass die Ausbrüche bei der Explosion superschwerer Sterne auftreten. Unter Leitung der Universität Amsterdam und unter Mitarbeit anderer Forscherteams aus den Niederlanden, Italien, Dänemark, Spanien, dem VK und Deutschland liefert das Projekt Einsichten in diese Explosionen von Riesensternen, die den Astronomen bei der Nachverfolgung der Geschichte der Sternentstehung im Universum helfen werden. Der 1996 ins All geschossene italienisch-niederländische Satellit BeppoSAX mit seinen unterschiedlichsten Funktionsmöglichkeiten hat es dem europäischen Wissenschaftlerteam ermöglicht, den Ursprungsort von GRBs aufzudecken. Außerdem konnte das jetzt ausgezeichnete astrophysikalische Projekt erstmals bestätigen, dass Gammastrahlen-Ausbrüche nach dem Urknall die stärksten Explosionen im Universum sind. Diese kosmischen Ausbrüche erfolgen in weit entfernten Galaxien am Rande des beobachtbaren Universums (zwischen 5 und 12 Milliarden Lichtjahre entfernt, wenn man annimmt, dass das Universum 13 Milliarden Jahre alt ist). 5HFKWHDPJHLVWLJHQ(LJHQWXP Die Konferenzteilnehmer sprachen auch über andere Schlüsselfragen der Forschung, insbesondere über den Schutz der Rechte am geistigen Eigentum. Die Wissenschaftler Europas verstehen zunehmend die Wichtigkeit der Patentierung. Im Jahr 2001 gingen beim Europäischen Patentamt 158 200 Anträge auf ein europäisches Patent ein, ein Anstieg von 9 % gegenüber dem Vorjahr. Weitere Informationen sind im Internet unter folgender Adresse erhältlich: http://www.cordis.lu/descartes http://www.cordis.lu/improving/home.html 2