wissen psychosozial

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praxis
wissen
psychosozial
Impressum
wird herausgegeben vom Friedrich Verlag in Velber
in Zusammenarbeit mit Klett und in Verbindung mit
Hilde Schädle-Deininger, Dr. Susanne Schoppmann,
Prof. Dr. Michael Bossle, Philomina Seidenstricker
und Ulrike Villinger
Heft 11 | Spiritualität
Thema
Redaktion Ingrid Hilgers
Adresse s. Verlag
E-Mail: [email protected]
www.praxiswissen-psychosozial.de
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Beirat
Reinhard Bachmann, Prof. Dr. H. Kohlen, H. Lepper, K. Laupichler, R.
Lüthi, R. van de Sande, B. Schmitz, Prof. Dr. W. Schnepp, Dr. S. Stahler-Gey,
E. Straub, M. Theune, J. Utschakowski
Ehrenbeiratsmitglied
Prof. Dr. Ruth Schröck
Wissenschaftliche Beiträge (Original- und Übersichtsarbeiten) werden
in einem Reviewverfahren begutachtet.
Redaktionsassistenz
Miriam Stude
Tel.: 0511 / 4 00 04 -183
Fax: 0511 / 4 00 04 -219
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RONALD MUNDHENK
Verwundbarkeit des Lebens
04
Spiritualität will lieben
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MANFRED LÜTZ
Geschäftsführung
Michael Conradt, Dr. Friedrich Seydel
Über einen kleinen Mann im Ohr
Die Psychologie und Gott
Programmleitung Dr. Maren Ankermann (v. i. S. d. P.)
07
MICHAEL UTSCH
Spiritualität: eine Frage
der Aufmerksamkeit
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10
Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie
und Psychotherapie
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ANDREAS KNUF
Gestaltung
Katrin Gerstle
Spiritualität und Genesung
14
Offen gegenüber dem anderen
Druck
Zimmermann Druck + Verlag GmbH,
Widukindplatz 2, D-58802 Balve
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ISSN 2192-5976
Best.-Nr. 1413011
HEIKE LUBATSCH
Spiritualität in der Pflege
18
Back to the Roots?
THOMAS HEIDENREICH | JOHANNES MICHALAK
Achtsamkeit, Spiritualität und
psychische Erkrankungen
22
Bedeutende Rolle in der Prävention
BERICHTE VON PSYCHIATRIE-ERFAHRENEN
DOROTHEA BUCK
Zum religiösen Erleben
in der Psychose
26
Auseinandersetzung statt Bekämpfung
Inhaber der Bildrechte, die wir nicht ausfindig machen konnten, bitten wir,
sich beim Verlag zu melden. Berechtigte Ansprüche werden selbstverständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten.
psy_Thema.indb 2
05.12.12 15:53
praxis
wissen
psychosozial
Zeitschrift für professionelle Pfl ege
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Magazin
30
Psychiatrische Behandlung
muslimischer Patienten
Buchvorstellungen
52
Meldungen
54
Heft
Seite 39
Neue spirituelle Formen
40
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44
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Ein Vater spricht über seine
erkrankte Tochter
Judentum
12
KUNST VON BETROFFENEN
FRITZ SEYDEL
das Bekenntnis zu den Grundlagen des jüdischen Glaubens
und die Einhaltung seiner Vorschriften. Die Geburtsstunde
des Volkes Israel beginnt mit dem Exodus, der Befreiung aus
Ägypten. Und ist Israels Urbekenntnis im jüdischen Morgen­
und Abendgebet: das Bekenntnis zu einem Gott, der Israel
aus Ägypten befreit hat. Beim Pessach oder Passah­Mahl
einer jüdischen Familie wird die Geschichte des Auszugs
aus Ägypten erzählt und in den Ritus des Essens einbezo­
gen. Die Geschichte des jüdischen Volkes beginnt, der tho­
ra (auch torah), den fünf Büchern Moses zufolge, mit dem
Bund, den Gott mit Abraham schließt, und beinhaltet den
Glauben an den einzigen unsichtbaren Gott. Eine weitere
leitfigur des Volkes Israel ist Mose. Er zählt als Führer des
Volkes, ist leitfigur und Geber des Gesetzes, der Zehn Ge­
bote: „Jahwe ist der Gott Israels und Israel sein Volk“, lautet
die Bundesformel. Hans Küng: „Aufgrund der Bibel nennt
man die Juden „Gottes auserwähltes Volk“. Das ist aber für
gläubige Juden nicht Ausdruck der überheblichkeit und
Arroganz, sondern Ausdruck der besonderen Verpflichtung
auf Gottes Bund, Gottes Gesetz, Gottes Weisung, hebräisch
die thora. Das meint sicher nicht, dass all die ungezählten
Gebote des jüdischen Sakralgesetzes von Anfang an gege­
ben waren. Und elementare Gebote der Menschlichkeit gab
es natürlich auch bei den Völkern außerhalb Israels. Aber das
Neue war: Die Gebote der Menschlichkeit wurden unter die
Autorität des einen und selben Gottes gestellt. Es hieß jetzt
nicht mehr so allgemein: Du sollst nicht töten, lügen, steh­
len, Unzucht treiben. Nein, jetzt heißt es: Ich bin der Herr,
dein Gott, du sollst nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen,
nicht Unzucht treiben.“
„Die jüdische Religion basiert auf den religiösen überliefe­
rungen des jüdischen Volkes. Diese überlieferungen teilen
sich auf in eine schriftliche lehre, die in der thora niederge­
legt ist (schriftliche thora), und eine mündliche lehre, auch:
mündliche thora, die im talmud diskutiert wird. Diese ist
historisch gesehen in Mischna und Gemara aufgeteilt. Auf
beiden beruht die Halacha, das jüdische Gesetz. Die Halacha
beruht aber auch auf rabbinischen Gesetzgebungen und Re­
sponsen, die im laufe der Zeit gefällt wurden. Im laufe der
liche leitung von einem von Gemeindemitgliedern ge­
wählten Gemeindevorstand wahrgenommen wird. Die
Gottesdienste werden von einem Vorbeter (chasan, Kantor)
geführt, zu einer Versammlung werden zehn religiös voll­
jährige jüdische Personen (ein Quorum, hebräisch Minjan),
in der orthodoxen Glaubensrichtung nur Männer, benötigt.
Die jüdischen Glaubensprinzipien, deren Einhaltung er­
wartet wird, ist Voraussetzung, um zur religiösen Gemein­
schaft der Juden zu gehören. Dabei unterscheiden sich die
Forderungen in Strenge und der Umfang, je nach den Strö­
mungen, ob orthodoxes oder liberales Judentum. Die Missi­
onierung Andersgläubiger verzichtet auf das Judentum. Ein
elementares Gebot und Merkmal jüdischer Identität ist die
Beschneidung von männlichen Kindern.
In der jüdischen Kultur spielt die Religion eine unterschied­
lich große Rolle, es kommt entscheidend darauf an, wie die
jüdische Gemeinschaft ihr kulturelles leben entfalten kann.
Der Schabbat oder Sabbat ist der Ruhetag, an dem keine Ar­
beit verrichtet werden soll. Er dauert vom Sonnenuntergang
am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am Samstag. Die
jüdischen Speisegesetze beschreiben lebensmittel, die für
den Verzehr erlaubt, also koscher sind, und welche nicht
und wie sie „religionsgesetzlich“ zubereitet sein müssen. Da­
bei wird unterschieden in erlaubte und nicht erlaubte tiere,
es gilt das Verbot des Blutgenusses sowie die Aufteilung in
fleischige, milchige und neutrale lebensmittel.
„Das jüdische Jahr beginnt heute im Herbst mit dem tisch­
ri, der nach jüdischer Auffassung der Monat ist, in dem die
Menschheit erschaffen wurde. In biblischer Zeit begann das
Jahr mit dem Nisan im Frühjahr. Der Nisan ist der Monat
der Erlösung, in dem die jüdischen Vorfahren aus Ägypten
auszogen. Die tatsache der Erlösung wird auch heute noch
höher bewertet als die der Schöpfung, indem beim religi­
ösen Gebrauch des jüdischen Kalenders der Nisan weiter
als erster, der tschiri aber erst als siebter Monat des Jahres
betrachtet wird.“** Einige Festtage im jüdischen Jahreskreis:
Rosch ha­Schana (Neujahrsfest), Jom Kippur (Versöhnungs­
tag), Sukkot (laubhüttenfest), chanukka (Weihefest). Die
Kippa gehört als Kopfbedeckung männlicher Juden zur
13
An der Westmauer werden in die Ritzen der Felsblöcke Papierschnitzel gesteckt, auf denen Wünsche stehen
Judentum | 10 | Westmauer
Ausübung der Religion, beispielsweise beim Gebet, beim
Synagogenbesuch oder auf jüdischen Friedhöfen, bei or­
thodoxen Juden jedoch auch zum Alltag. Nur eine Min­
derheit sehr frommer Juden ist durch Kaftan, Hut, Bart und
Schläfenlocken zu erkennen. Eine Synagoge (Beth Knesset,
jiddisch auch Schul), Haus der Versammlung, ist unterteilt
in den Gebetsraum und kleinere Räume zum Schriftstudi­
um und zur Unterweisung sowie zu Versammlungszwecken
(Kiddusch). Von daher dient die Synagoge nicht nur dem
jüdischen Gottesdienst, sondern auch Gemeindeveranstal­
tungen sowie der Erwachsenenbildung und als Hebräisch­
schule für Kinder. Fast jeder ort kann als Synagoge dienen,
beispielsweise ist der freie Platz vor der Klagemauer in Jeru­
salem Freiluftsynagoge. Es werden drei tägliche Gebete an­
geboten: normalerweise ein Morgengottesdienst Shacharit
und zwei abendliche Gottesdienste Mincha (Nachmittags­
gebet) und Maariv (das wirkliche Abendgebet), die prak­
tisch ineinander übergehen.
Menora (hebräische Bezeichnung für lampe, leuchter) ist
ein siebenarmiger leuchter und ein wichtiges religiöses
Symbol im Judentum und ist nicht mit der neunarmigen
chanukkia gleichzusetzen. Der chanukkaleuchter wird zum
chanukkafest entzündet und ist acht­ oder neunarmig.
Moses erhielt auf dem Berg Sinai nicht nur die tafeln mit
den Zehn Geboten, er bekam den Auftrag, ein Heiligtum
zu erreichten, dazu gehörte auch ein leuchter, der im Buch
Exodus so beschrieben wird, Kapitel 25, Verse 31­40. Die Is­
raeliten trugen auch während der vierzigjährigen Wander­
schaft die Menora in ihrem Zelt mit. Sie fand dann im tempel
von Jerusalem ihren Platz.
Inhalt
Bikkur cholim ist der jüdische Begriff für einen Kranken­
besuch. Ein gläubiger Jude, Mitglied einer Gemeinde, er­
füllt mehrere Gebote der thora, wenn er einem erkrankten
Mitmenschen Zeit widmet. Für alle gläubigen Juden ist der
14
46
Dagmar Justke: Braut
Beilage
Unser Dankeschön
für Ihre Treue!
KONTEXT
SABRINA FRIES
Zwei Jahre psychiatrische
Intensiv-Tagesbetreuung
Inhalt
Buddhismus
INTERVIEW
Die Braut trägt rot
© H. lenhard + c. Fabritz
dem Islam entgegengebracht werden. Das Wort Islam,
vom Erlös Arznei und Pflegemittel. Er eröffnete sein eige­ Barmherzigen Brüder die
benannt
schen, ins
die unter einer geistigen Erkrankung leiden
und wurde als Märtyrer enthauptet
nes Krankenhaus in Granada 1540 und praktizierte neue
Deutsche übertragen, bedeutet: Frieden machen. Der Islam ver5
Pflegemethoden. Sein engagierter Einsatz galt4besonders
steht sich als die Religion und Lebensweise des Friedensmachens.
Randgruppen, Arbeitslosen, Prostituierten, Straßenkindern.
Das Friedenmachen, wie schon der Name sagt, ist das Programm
Immer mehr junge Menschen schlossen sich ihm an und so
des Islam. Der Islam will Frieden machen in allen Bereichen, die
entstand ein laienverein für Aufgaben in der Krankenpflege. Heilige Dymphna, Märtyrerin (geboren in England oder Ir­
für den Menschen von Bedeutung sind. Der Mensch sollPatronin
Friedenjener, die besessen sind, unter einer Geisteskrank­ stattet. Die Frage, ob es – wie zeitweilig vermutet – zwei
Johannes Verehrung nahm immer mehr in der Bevölkerung land, Datum unklar, gestorben vermutlich im 7. Jahrhundert
heit oder Nervenleiden erkrankt sind, Epileptikern, Men­ Märtyrer namens Valentin gab, ist letztlich nicht geklärt, da
machen mit Gott und mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und
zu und Johannes Gesundheit wurde durch seinen unermüd­ in Geel, Belgien), ökumenischer Gedenktag 30. Mai, katho­
nicht über Reliquien zu enträtseln ist. „Im 12. Jahr­
schen, die im mental
geistigen Bereich arbeiten, Inzestopfern es auch
Islam | 06 | Felsendom
Inhalt
Islam | 10 | Waschung auf dem Tempelplatz
mit Gottes Schöpfung. Ein Mensch, der dies verwirklichen will, ist Der
Auf dem Tempelberg auf dem Ölberg in Jerusalem
Felsendom wurde in der Zeit von 688Islam
bis 691
Waschung
auf dem Tempelplatz
| 11hundert
|errichtet
Tempelberg
Inhalt
lichen Einsatz immer mehr geschwächt, sodass er nach dem lisch 15. Mai.
wurde angeblich Valentins Kopf geraubt und nach
und Ausreißern (aus dem ökumenischen Heiligenlexikon)
und ist eines der ältesten Heiligtümer Jerusalems
Muslim, d. h. „einer, der Frieden macht.“ (Quelle unbekannt)
Versuch, einen jungen Mann vor dem Ertrinken zu retten, Dymphna, vermutlich die tochter eines angelsächsischen
Jumièges gebracht. 1605 wurden Reliquien in die Kirche
erkrankte und starb. Er gilt als Erfinder des modernen Kran­ Königs, ist mithilfe des Priesters Gerebern vor ihrem Vater
Valentin von Terni, (Bischof, Märtyrer, geb. in Interamna, von terni überführt. Gebeine von Valentin liegen angeblich
kenhauses, außerdem übernahm der von ihm gegründete nach Belgien geflohen, wo sich die beiden versteckten. Sie
heute terni Italien, Geburtsdatum nicht bekannt, gestorben auch in Krumbach in Bayern, weitere Reliquien werden in
Muhammad, der Begründer des Islam, wurde 570 n. chr. in Almosensteuer: Sie ist eine religiöse Pflicht und fromme
Regeln die lebensbereiche ordnet. Da es unter islamischen ausmacht. Und so ist der Islam eine Buchreligion par excel­
Verein die Augustiner­Regeln, woraus dann der orden der sollte nach dem tod der Mutter den heidnischen Vater hei­
268 in Rom) Gedenktag katholisch: 14. Februar – Gedenktag Kiedrich am Rhein und in der liebfrauenkirche in Worms
Mekka als Sohn eines Kaufmanns geboren, 632 n. chr. starb Handlung eines jeden Muslims, der psychisch gesund, er­
Rechtsgelehrten keinen allgemeinen Konsens gibt, ist es lence! Der Koran vollendet und ersetzt die thora der Juden
Barmherzigen Brüder entstand (1586 päpstlich bestätigt). raten. Jahre später entdeckte der Vater sie in einer Höhle in
orthodox: 30. Juli, nicht gebotener Gedenktag im Bistum verehrt. Reliquien sollen auch in Glasgow, Dublin und in
der Prophet. Der überlieferung nach erschien ihm erstmals wachsen und dazu finanziell fähig ist, gleich, für wen sie be­
nicht möglich, von „der Scharia“ zu sprechen, da es keine und das Evangelium der christen. Er ist für die Muslime un­
Die Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott Geel und enthauptete sie. Der ort Geel in Belgien, in dem sie
Fulda, limburg und Mainz, sein Name bedeutet der Kräftige. Wrocław liegen. Die Krumbacher Gebeine sind nach einer
im Alter von 40 Jahren der Erzengel Gabriel, der ihm dann stimmt ist. Sie kann nur Muslimen zukommen.
einheitliche Scharia gibt. Die klassische islamische Jurispru­ überbietbar, vollkommen, absolut zuverlässig. Und so wird
sind noch heute auf der ganzen Welt verbreitet und gelten starb, ist heute bekannt für seine wundersamen Heilungen
Der legende zufolge wurde der Bischof von Interamna, dem auf 1734 datierten Urkunde tatsächlich die eines Valentin,
auch über einen längeren Zeitraum hinweg den Koran, die
denz sah als Ziel des Dschihad eine Vormachtstellung des Is­ er denn auch feierlich rezitiert und vor allem auch von den
als der bedeutendste Männerorden für Krankenpflege. 1630 der Wahnsinnigen und Besessenen. Inzwischen steht ein be­
heutigen terni, nach Rom gerufen, um den verkrüppelten der im Gräberfeld San calepodius nahe der via Aurelia in
Verse der göttlichen offenbarung, diktierte.
lam und damit einhergehend eine weltweite Durchsetzung Kundigen auswendig gelernt. Doch auch muslimische the­
Fasten: Im islamischen Monat Ramadan findet alljährlich das
wurde Johannes von Gott zunächst selig und 1691 heilig kanntes Institut an diesem ort, wo ihre Gebeine sein sollen
Sohn des Rhetors Kraton zu heilen, was geschah. Dadurch Rom, dort, wo heute die Kirche S. callisto steht, exhumiert
ologen haben die Frage diskutiert, ob der Koran als Wort
der Scharia vor.
Fasten statt. Gefastet wird von Beginn der Morgendämme­
gesprochen.
und es wird gesagt, dass Geisteskrankheiten und Epilepsie
kamen viele Menschen zum Glauben. Er wurde angeklagt, wurde, also die eines klassischen Katakomben­Heiligen.“**
„Wie verschiedene Ströme, die ihre Quellen an verschiedenen Or- dass alles im Kosmos seinen Dharma, seine Bestimmung, Der Islam beruht auf fünf Säulen, die jeder Muslim zu er- rung bis zum vollendeten Sonnenuntergang. Es wird weder
Gottes nicht doch auch Wort des Menschen, Wort des Pro­
durch ihre Reliquien heilen. Die Heilige Dymphna ist wohl
nachdem er vor dem Kaiser das Götteropfer verweiger­ Patron der Jugend, Reisenden und Imker; für Bewahrung
seine ordnung hat: die Götter, die Pflanzen, die tiere, auch füllen hat:
gegessen noch getrunken, nicht geraucht und enthaltsam
Der Koran, geschrieben in arabischer Sprache, ist für Musli­ pheten Muhammad sei.“
ten haben, allesamt ihr Wasser in das Meer
gießen,
so, o Herr,
Patron
von Granada,
derfühKranken und Sterbenden; der Kran­ auch noch unter “Dimpna” oder “Dympna” bekannt und ist
te, und wurde als Märtyrer enthauptet. Drei von Valentin jungfräulicher Unschuld, gute Verlobung und Heirat; gegen
die unbelebte Natur, die Flüsse und Ströme haben ihre Be­ – Schahada, das islamische Glaubensbekenntnis
gelebt. Der Ramadan endet mit dem Fest des Fastenbre­
me ein lebendiges, heiliges Buch. Es darf nicht mit schmut­
ren die verschiedenen Pfade, welche die
Menschen
mit ihreneger,
ver-Friseure,
kenhäuser,
Krankenpfl
Papiermüller, Buchdru­ vielleicht ebenso gleichzusetzen mit den irischen Heiligen
bekehrte Menschen brachten den leichnam heimlich in ohnmachtsanfälle, Wahnsinn, Epilepsie, Gicht, Pest und Ge­
sie sollen fließen, reinigen, tragen, jedoch auch – Salat, das fünfmalige Gebet
chens. Wichtig ist, zu wissen, dass kranke Menschen sich
zigen Händen oder unlauterem Geist gelesen werden, son­
schiedenen Tendenzen einschlagen, socker
unterschiedlich
sie (aus
auchdemstimmung,
und Buchhändler
ökumenischen Heiligen­
Davets und Damhnait (Damhnade). Sie ist die Patronin der
seine Heimat zurück (Apollonius, Ephebus und Proculus) bärmutterkrankheiten. (aus dem ökumenischen Heiligenle­
mitreißen und zerstören.
– Zakat, die Almosensteuer
nicht an das Fastengebot halten müssen.
dern es soll die Herzen durch demütiges Gebet öffnen. Hans
sind, gekrümmt oder gerade, allesamtlexikon)
zu dir.“ (ein Vers, den viele
Besessenen und Geiteskranken.
und wurden deshalb gemartert und nahe bei Valentin be­ xikon)
Die Mutter „Ganga“, der Fluss des lebens, der Heilige Fluss – Saum, das Fasten in Ramadan
Küng: „Eine ethische Hochreligion: Es wäre falsch, den Islam
Inder schon als Kind lernen)
ist für viele Hindus das Bild des Hinduismus selbst, er ist – Haddsch, die Pilgerfahrt nach Mekka
als eine Religion von Feuer und Schwert zu disqualifizieren
Pilgerfahrt nach Mekka: Jeder Muslim soll in der Regel min­
beispielsweise Sinnbild für Dahinfließen, manchmal träge
und nicht die religiöse Substanz zu sehen. Denn darüber be­
destens einmal im leben diese Pilgerfahrt antreten, so steht
6
7
Der Hinduismus wird auch als fröhliche Religion bezeichnet, oder scheinbar langsam, jedoch unaufhaltsam, mitunter Glaubensbekenntnis: „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit es im Koran: „… und die Menschen sind Gott gegenüber
steht kein Zweifel: Durch den Propheten Muhammad sind
in ihm gibt es sowohl Götter als auch Vorstellungen zum stürmisch, alles mitreißend. Dabei ist er immer derselbe und außer Allah (Gott) gibt und dass Muhammad der der Ge­ verpflichtet, die Wallfahrt nach dem Haus zu machen – so­
die Araber auf die Ebene einer ethischen Hochreligion ge­
monotheistischen Gottesbegriff. Manche Richtungen des doch ständig sich verändernd, klar und rein, trüb und un­ sandte Allahs ist.“ (Wer das Glaubensbekenntnis bei vollem weit sie dazu eine Möglichkeit finden …“ (Sure 3, Vers 97).
hoben worden, die gegründet ist im Glauben an den einen
Hinduismus glauben an einen obersten Gott, den höchsten durchsichtig, er befruchtet das land und überschwemmt Bewusstsein vor zwei Zeugen spricht, gilt als Muslim.)
Gott und in einem Grundethos der Humanität mit klaren Im­
Herrn (Ishvara). Außerdem gibt es ihm unterstellte Wesen es. Gangeswasser wird bei vielen religiösen Zeremonien
perativen zu mehr Menschlichkeit und mehr Gerechtigkeit.
Die sechs Glaubensgrundsätze: Glaube an den einzigen
(Devas), Götter, Halbgötter, Engel, himmlische Wesen oder verwendet, beispielsweise erhalten Sterbende sehr oft ei­ Das rituelle Gebet: Es soll fünf Mal am tag ausgeführt wer­ Gott (Allah), seine Engel, seine offenbarung, den Koran, sei­
Vom Ursprung her war der Islam weniger eine Religion des
Geist. Sie stehen zwischen dem Ishvara und den Menschen. nen Schluck Gangeswasser. Seit früher Zeit dient den Indern den, vor dem Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei ne Propheten, an das Jüngste Gericht und ein leben nach
Gesetzes als des Ethos. Und so etwas wie die Zehn Gebote,
Ein zentraler Begriff ist das Brahman, ohne einen Anfang und das Bad (snana) als Akt der Reinigung (sodhana). Eine richtig Sonnenuntergang und bei Einbruch der Nacht. Verpflich­ dem tod sowie die Vorherbestimmung. Sure 4, Vers 136: „Ihr
Grundstock eines gemeinsamen Menschheitsethos, gibt
Krankenhaus
Puttapathi. Dort
werden
moderne
ein Ende, in allen Dingen enthalten, der höchste kosmische vollzogene Reinigung verschafft gleichermaßen Reinheit tend sind vor jedem
es auch im Islam. Kein Zweifel: Muhammad war ein echter
Gebet eineinAnkündigung
durch
den kostenlos
Gläubigen!
GlaubtOperationen
an Gott unddurchgeführt
seinen Gesandten und an
Geist, unerschöpflich, unbeschreibbar, allmächtig, allwis­ und spirituelle Heiligkeit, vornehmlich im fließenden Wasser Gebetsruf und eine rituelle Waschung. Dies dient dazu, sich die Schrift, die er auf seinen Gesandten herabgeschickt hat,
Prophet, in vielem nicht unähnlich den Propheten Israels.
send, allgegenwärtig, nicht körperlich, jedoch ursprünglich, und an der Quelle.
Doch darauf legen die Muslime größtes Gewicht: Der Pro­
bewusst zu machen, dass damit die Absicht, Gott zu dienen und an die Schrift, die er schon (früher) herabgeschickt hat!
der Erste, die ewige und absolute Kraft. Es ist rational un­
phet Muhammad steht im Islam nicht so im Zentrum, wie
verbunden ist, und nicht die Routine, zu beten. Das Gebet Wer an Gott, seine Engel, seine Schriften, seine Gesandten
fassbar. Der Name Hinduismus ist für die indische Religion Die Einteilung der Gesellschaft in Kasten (Kastenordnung) beginnt mit der Formel „Allah ist größer (als alles andere)“. Es und den Jüngsten tag nicht glaubt, ist (damit vom rechten
Jesus christus im Zentrum des christentums steht. Denn
von uns Europäern erfunden worden. Eigentlich bezeichnet ist ein weiteres Mosaik. Es gibt unterschiedliche Erklärungen ist wichtig, das Gebet
Darüber
hinaus
gibtreinen
es unterhalb
der vier Hauptkasten
die der Entwicklung des Geistes, und je nach Realisation des Gottes Wort ist für Muslime nicht Mensch geworden, son­
an einem
rituell
ort auszuüben
Weg) weit abgeirrt.“
kann Recht,
diese, das
neben
der Begriff nicht eine einheitliche Religion, sondern eine über die Entstehung: Sie komme von der beruflichen Spezi­ (Gebetsteppich), das
Dalitis,
dieinfür
niedrigeMekka
Arbeiten
zuständig sind
wiebezeichnet
toilet­ Suchenden
Gebet
Richtung
zu sprechen
Scharia
das islamische
alleanderen
BereicheWegen, durch die dern ist Buch geworden. Und es ist der Koran, der in seiner
klassischen
Methoden
erreicht werden: Bhakti Yoga, Urfassung bei Gott selbst liegt, der das Zentrum des Islam
Fülle, einen Verbund von Religionen. Beim Hinduismus gibt alisierung oder sie sei eine erfundene Standesordnung von und sich nach der tenreinigung
und
Straßenkehren.
ersten Sure des
Korans
niederzuwerfen.
des lebens umfasst
und nach drei
göttlichen,
unveränderbaren
es keine gemeinsame Gründerperson. Jede hinduistische Priestern. Die Kasten (Vernas) beinhalten in ihrer ordnung,
Ein weiteres Element zeigt sich in den Begriffen der „Heili­ die liebende Verehrung Gottes, Karma­Yoga, den Weg der
Richtung hat für sie verbindliche heilige Schriften: z. B. dass lebewesen von Geburt an nach Aufgaben, Rechten,
gen Kuh“ und des vegetarischen Essens. Diese Begriffe sind tat sowie Jnana Yoga, den Weg des Wissens. oft zählt man
Vishnuiten Verehrer von Vishnu das Bhagavatapurana, Sh­ Fähigkeiten und Pflichten streng voneinander getrennt sind 8
eng mit einem anderen verbunden, der Gewaltlosigkeit als vierten Weg Raja Yoga, den „Königsweg“ hinzu.“ Dazu
9
aktianhänger das Devi Mahatmya, ein puranisches Werk zur und unterschiedliche spezielle religiöse und kultische Vor­
(Ahimsa). Allerdings ist allgemeiner Vegetarismus kein Dog­ braucht es orte des Friedens. Kerstin löwenstein, Heilprak­
Verehrung der Göttin. Die Veden werden von vielen Hindus schriften in allen Bereichen des lebens befolgen. Somit hat
ma oder Forderung im Hinduismus, derzeit sind gut ein Vier­ tikerin für Psychotherapie, hat hierzu einige Eindrücke ihrer
die Zugehörigkeit zu einer Kaste für indische Hindus, trotz
als heilig und übergreifend angesehen.
tel Inder Vegetarier. „In der indischen Mythologie finden sich Indienreise zur Verfügung gestellt. ***
„Für gesundes mentales
emotionales
Wachstum brauchen tun.
Das bedeutet,
dass
ständig
sowohl
tun
„Seit undenklichen Zeiten konnte das heilige land Indien
weiterhinund
eine
soziale Relevanz
Der alten klassischen Sprache Indiens, dem Sanskrit, ent­ Diskriminierungsverbot,
vielfältige
Bezüge
zurwir
Kuh
(Go). handeln,
Von Krishna
wirdimgesagt,
Sprechen
und Denken
und dass
deshalb
wirder
eine
sanfte, erfahrene
und
ausbalancierte
(Bharat) aufgrund von Männern und Frauen mit charakter
Festlegung
von Kasten
in der
Verfassung. Einstellung, die un- alserauch
stammt das Wort Santana Dharma, das heißt die „ewige aufgrund
sei durch
einerseits
ein Govinda
(Kuhhirte)
undwir
andererseits
können,
ohne zu
und zu
bewegen.
war vermeidet.
in vier Kasten
eingeteilt,
deren Aufga­
ordnung“. Das Wort Dharma wurde sehr häufig von Mahat­ „Die Gesellschaft
ein leben
Gopala
(Beschützer
derverändern
Kühe). Seine
Gefährtin
Radha Frieden und Sicherheit genießen.“ Sathya Sai Baba
sere Extreme
Werden
wir arrogant
oder selbstgefällig, nicht
will(Hirtenmädchen),
im Diesseits, im Hier
undReittier
Jetzt, imistAlltag
ei­
Sathya Sai Baba hat im Alter von 14 Jahren erklärt, dass er
waren:
ma Gandhi benutzt und dieser Begriff meint alles: ordnung, ben idealerweise
ist eine Gopi
Shivas
der Bulle
so bestehtfolgende
das Gegenmittel
darin, sich seiner eigenen Probleme Buddhismus
nen
Weg
zeigen
durch
seine
existenziellen
vier
„Edlen
Wahr­
die
Aufgabe
zu
erfüllen
habe,
die
Menschheit spirituell zu
Sie
studierten
die
heiligen
Schriften
der
Ve­
das Gesetz, die Pflicht und damit ist keine Rechtsordnung – Brahmanen.
Nandi.“**
Wahrscheinlich
sind
die
wichtigsten
Wurzeln
für
und Leiden bewusst zu werden, um uns auf den Boden der TatsaDie Beantwortung
dieser
Urfrage soll
den; chen
erteilten
geistliche Unterweisung
undjedoch
führtenüberwältigt,
die
gemeint, sondern eine allumfassende kosmische ordnung
die Verehrung
der Heiligen
Kuhmenschlichen
die Schriften (Veden),
da in erneuern. Kerstin löwenstein suchte seinen Ashram in Put­
zurückzuholen.
Fühlen wir uns
mutlos, heiten“.
helfen,
Welt wieder
und dasdie
eigene
leben
zu durchschauen
und
taparthi auf und fühlte sich freundlich und fürsorglich auf­
rituellen
opfer
aus.
aller Menschen, unabhängig von Kaste und Klasse. Sie be­
ihnendie
immer
Kuh als
göttliches
Wesen auftaucht.
hilflos
oder
depressiv, dann ist es wichtig, an unsere positiven Eizu„Seelenwanderung
bewältigen.
stimmt alles leben und an sie sollen sich alle halten. Küng – Kshatriyas, die Kriegerkaste. Sie sollten die Schwachen
als weiterer Begriff : Götter, Menschen genommen, Pashanti Nilayam, der ort des höchsten Frie­
genschaften oder Erfolge zu denken, um der Seele einen Auftrieb
Was
isttiere
leiden?
Das leben selbst
ist leiden: Geburt,
Arbeit,
dens, von Sathya Sai Baba so benannt. Im Ashram waren
schützen, als Könige gerecht regieren und den Brahma­
führt in diesem Zusammenhang an, dass es hier um ein
und
durchwandern
nach hinduistischer
Glaubensvor­
zu geben.“ (Buddhistische Weisheit)
trennung,
Krankheit,
tod, das
alles ist leidvoll.
Das be­
keine Einsiedelei und auch keine schweigende Klosterstille
nen Schutz und Ermunterung bei ihren gelehrten und
Grundethos geht, das man schon bei den Aborigines in Aus­
stellung Alter,
in einem
durch ewige
Wiederkehr
gekennzeichne­
deutet,
Glück istSamsara,
vergänglich,
und das leben
ist leiden.
priesterlichen Arbeiten gewähren.
tralien findet, eine Grundordnung, die von vornherein, von
ten Kreislauf,
die Weltzeitalter,
Yuga.
Während des anzutreffen, vielmehr eine Stadt der Zukunft mit fried­ und
entsteht
leiden?
Durch lebensdurst,
durch Haften
berufenund
sichHirten,
auf die lehren
– Vaishyas, die Buddhisten
Kaste der Händler
sollten von
den Siddhartha Gau­ Wie
Anfang an gegeben ist.
lebens
wirddas
je nach
Verhalten
gutes oder schlechtes
Karma hoffnungsvoller Atmosphäre, in der die Menschen – ohne
Dingen, durch
Gier,Gesetz
Hass und
aber hat
derdurch
in Nordindien
im landwirtschaft
frühen vierten Jahrhundert vor anangehäuft.
Reichtum destama,
landes
Handel und
Dieses
vonVerblendung,
Ursache unddas
Wirkung
von Unterteilung in Kasten – sich mehr dem inneren als dem
Wiedergeburt
Folge. Das bedeutet:
vermehren. christus lebte. Er wird, in Unterscheidung zu den mystischen Wiedergeburt
Im Hinduismus geht es also nicht vordergründig um Recht­
Handlungen auf
beeinfl
usst nach zur
hinduistischer
Vorstellung äußeren leben zuwenden. Hier finden Menschen aus vie­
leiden entsteht,
weil die Menschen
haben (Moksha),
wollen,
Buddhasich
genannt.
Buddha bedeutet Das
len ländern und aus allen Glaubensrichtungen zusammen
dienende historischer
Kaste. Sie setzten
aus der
gläubigkeit, Dogmen oder Glaubenssätze. Es geht vielmehr – Shudras, die Buddhas,
zukünftige
Reinkarnationen
und diemehr
Erlösung
sie Aufgehen
besitzen. des Atman (das innewohnende Brahman). Es und ein Gedanke ist, dass es im menschlichen leben ein Ziel
übersetzt
der Erwachte.
Buddha
selbst als
sah sich nicht als alsdas
Bevölkerung der
Nicht­Aryas
zusammen
und sollten
um richtiges Handeln, den richtigen Ritus, die Sitte, also
das leiden
werden?
Durchda
Aufgeben
überbringer
der lehre
eines Gottes
oder gar selbst als Gott. Wie
Das Anschauen
eines
Buddhas
gilt als und
heilsam, darum findet man zahlreiche Buddhastatuen
Natur und
liebe
zu erkennen
Bedienstete für
die Brahmanen,
Kshatriyas
und Vaishyas
alles, was gelebte Religiosität ausmacht. Es geht in erster
istkann
nur bedingt
zuüberwunden
vergleichen mit
der Seele,
die Seele ist, die eigene göttliche
Begehrens,
nur so (also
wird neues
Karma,
die Folge von
arbeiten.“** Jedoch lehrte er schon vor 2.500 Jahren die Zurücknahme des
linie nicht um Rechte, sondern um die große Bestimmung,
etwas
Individuelles
bei jedem
verschieden)
undgu­
das zu verwirklichen. Dabei stehen die fünf spirituellen Grund­
wie bösen
vermieden,
so ein Wiedereinstieg
des Ichs, das Sich­selbst­Vergessen und die Kunst des acht­ ten
die ein Mensch hat, um die Pflichten gegenüber Familie,
Atman
immertaten,
das Gleiche
ist imnur
„kosmischen
Bewusstsein“ werte im Mittelpunkt: liebe, Wahrheit, Friede, Gewaltlosig­
den Kreislauf
derpersönliche
Geburten verhindert.
Dasistbedeutet:
Das
samen lebens. Das Bogenschießen ist dafür ein Symbol in (Brahman).
eine erfolgreiche Praxis aus. Im Zentrum des Buddha­ ohne sich von der Ideologie in Beschlag nehmen zu lassen.
keit und rechtes für
Handeln.
Gesellschaft, Gott und den Göttern. Wichtige Punkte sind,
Die
Erleuchtung
der Endpunkt
geworden, da rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit leiden hört auf, wenn die Menschen diese Gier überwinden.
Dharma stehen daher Meditation und Achtsamkeitspraxis. Kurz: Das leben im Augenblick voll und bewusst leben!
die Voraussetzung für jene meditative Sammlung (Samadhi) Auf welchem Weg soll dies erreicht werden? Auf dem Weg
Von der Atembeobachtung über die liebende­Güte­Medi­
sind, die zur vollkommenen Erleuchtung (Bodhi) führt. Das der vernünftigen Mitte, weder Genusssucht noch Selbst­
tation (metta), Mantra­Rezitationen, Gehmeditation,
Visuali­ Buddhistische Feiertage: Feste oder Zeremonien werden
10
11
leiden, von dem ein Mensch sich befreien muss, ist also züchtigung, der berühmte achtfache Weg. Das bedeutet: Es
sierungen bis hin zu thematisch ausgerichteten Kontempla­ unterschiedlich zelebriert, beispielsweise durch Straßen­
das Hängen an seinem eigenen Ich, er soll durch die lehre gibt einen Weg zum Glück. Das ist der achtfache Pfad.
tionen haben die regionalen buddhistischen Schulen eine prozessionen, teils mit dem charakter eines Volksfestes mit
Buddhas lernen, sich von seinem eigenen Ich freizumachen. Das Symbol für den achtfachen Pfad ist das Rad der lehre.
Vielzahl von Meditationsformen entwickelt. Ziel der Medita­ Feuerwerk und Verkaufsständen oder auch in Form einer
Der Mensch soll den Weg finden von der Ichbezogenheit zu Der achtfache Pfad soll den Menschen helfen, sich von der
tion ist vor allem die Sammlung und Beruhigung des Geistes Puja (mit einer Andacht zu vergleichen), mit Verdienstüber­
einer Selbstlosigkeit, die ihn dann frei macht für ein allum­ Gier nach Dingen zu befreien, denn wenn es ihm nicht ge­
(samatha), das trainieren klar bewusster Wahrnehmung tragung. In den einzelnen buddhistischen ländern sind die
lingt, wird er nach seinem tod in einem neuen Körper wie­
fassendes Mitleid.
des „tiefen Sehens“ (vipassana) und das Kultivieren von Daten verschieden, beispielsweise Japan, thailand oder In­
Die Bekenntnisformel der Buddhisten: „Ich nehme meine dergeboren, weil seine Seele durch seine unerfüllten Wün­
Achtsamkeit (auch Bewusstheit, Vergegenwärtigung). Die donesien.
Zuflucht zu Buddha, zur lehre (zum Dharma), zur Mönchs­ sche nicht zur Ruhe kommen kann. Erleuchtet wird nur, wer
übung ist, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen, alles Gegen­
gemeinschaft (zum Sangha).“ Mönche und laien bilden von keine Wünsche mehr hat und auch nur er kann das Glück
wärtige klar bewusst und nicht wertend wahrzunehmen.
Anfang an eine Gemeinschaft. Allerdings sind laien nicht finden. Erst dann sind auch die Gedanken frei, um Mitgefühl
Diese Hinwendung zum momentanen Augenblick erfordert
auf die über 220 Gebote festgelegt, sondern nur auf den An­ für Menschen, tiere und Pflanzen zu haben, und dies ist die
volle Wachheit, ganze Präsenz und eine nicht nachlassende
fang, die ersten Stufen des achtfachen Pfades zum Nirvana. Voraussetzung, um das Nirvana zu erreichen. Das Erreichen
Aufmerksamkeit für alle im Moment auftauchenden körper­
Buddhas Selbstverständnis geht dahin, leidenden Men­ des Nirvanas bedeutet die Erlösung aus dem Kreislauf der
lichen und geistigen Phänomene.“**
schen zu helfen, eine Befreiung und Erlösung zu finden, Wiedergeburten, das Ende des leidens und ist das höchste
Im Buddhismus gibt es mehrere Schulen: den Meditations­,
allerdings mit einem Heilsmittel, das jeder selbst auspro­ Ziel eines Buddhisten. Mitgefühl mit allen Wesen, die Schu­
den Glaubens­ und den sozialpolitischen Buddhismus, die
bieren muss. Zentrale Bekenntnisse im Buddhismus, auch lung der Achtsamkeit sowie die schrittweise Auflösung der
auch mit prophetischen Gestalten wie Shiran Shonin (1173
Ich­Verhaftung.
elementare ethische Verpflichtungen,
sind:
sichGedanken,
zu Buddha,dennleidvollen
1262) oder Nichiren (1222 bis 1282) verbunden sind. Bei
unternommen,
„Achte auf
Deine
sie werden
zu Worten. Achte auf Jahrhunderte wurden zahlreiche Versuchebis
Die traditionelle
basiert
auf
zum Dharma, zum Sangha zu
bekennen
und nicht
zu tö­zu Handlungen.
hat der Meditationsbuddhismus (Zen = Sitzen in Ver­
zusammenzufassen;
eines deruns
bekanntesten
Deine
Worte, denn
sie werden
Achtevedische
auf DeineReinkarnationslehre
Hand- die Halacha
der Vorstellung
einer
Seelenwanderung,
d. h. Wiedergeburt
ten, nicht zu lügen, nicht zu stehlen
sunkenheit)
für viele Menschen eine Bedeutung. Der Weg
dafür ist der Schulchan Aruch.“** Ein
bedeutendes
lungen,und
dennsich
sie sexueller
werden zuAus­
Gewohnheiten.
Achte auf
Deine
Gewohn- Beispiele
bedeutet
im auf
Buddhismus
nicht das „Weiterwandern“
schweifungen zu enthalten. heiten, denn sie werden Dein Charakter.
der inneren
Sammlung und das leerwerden des Geistes, in
schriftliches Werkeines
des Judentums ist der talmud
(Belehrung,
Achte
Deinen Charakter,
nicht die individuelle
In der buddhistischen lehredenn
sinderKörper,
Handlung
und
der die Unterscheidung
von Ich und Du, Subjekt und objekt
der aus zwei teilen, der älteren Mischna
und der
wird Dein
Schicksal.“
(aus Bewusstseins
dem Talmud) nach dem tod und auchStudium),
Vielmehr
sindbesteht.
es
Geist eng miteinander verknüpft. Durch Körper (etwas tun), Fortdauer eines dauerhaften Wesenskerns.
ist, gewinnt für den Alltag mehr an Bedeutung.
jüngeren
Gemara
Er liegt in zweiaufgehoben
Ausgaben vor,
von
einer Existenz
Rede (= Sprechen) und Geist (= Gedanken) entsteht Karma unpersönliche karmische Impulse, die
Da Zen­Meditation
nicht nur in Klöstern möglich ist, kann
dem
Babylonischen
und dem Jerusalemer talmud.
Der tal­
ausstrahlen
und
eine
spätere
Existenzform
(Wirken, tat – spirituelles Konzept, nach
dem
jede Handlung
auch
im und
weltlichen
Alltag die Erleuchtung und die Flüch­
mud mitprägen.
zeigt auf, wie die Regeln der thora in der
Praxis
im
Das
Judentum
umfasst die
Gesamtheit
der
Religion,
traditi­
unweigerlich eine Folge hat). Da alleson,
imKultur
lebenund
aus Geschichte
Hand­
tigkeit, Unbeständigkeit und die leerheit aller Dinge erfah­
des jüdischen Volkes, des Volkes Alltag umgesetzt werden sollen.
„Weder
daswer
reineine
intellektuelle
Erfassen
Buddha­lehre
lungen besteht, ist alles Karma, da alles,
was Dem
wir erleben,
die gilt
renhat
werden,
das bedeutet, in der Welt zu sein und doch in Mönche tragen zum Zeichen ihrer Gemeinschaft die
Dieder
religiöse
Führung jüdischer Gemeinden
geistlich
Israel.
Recht nach
als Jude,
jüdische Mut­
noch
das
Befolgen
ihrer
ethischen
Richtlinien
allein
reicht
Folge von taten ist und wir dadurch, ter
dasshat
wiroder
leben,
etwas
Distanz zu ihr,
die Realität klar erkennen und durchschauen, Haare geschoren
welt­
zum Judentum konvertiert ist. Dazu gehören wie rechtlich ein Rabbiner, während die allgemeine,
Hinduismus
HILDE SCHÄDLE-DEININGER
Auf der Suche nach einem Lichtblick
Inhalt
© Kerstin löwenstein
Yoga in der Psychotherapie
Islam
© Dymphna: K.Baier; J. v. Gott: Wolf­christian von der Mülbe/Barmh. Brüder; V. v. terni: akg­images
KERSTIN LÖWENSTEIN | HERIBERT MOORKAMP
© H. lenhard + c. Fabritz
Die größte orthodoxe Kirche ist die russisch­orthodoxe. „In
den orthodoxen Kirchen werden die drei Sakramente der
Eingliederung (taufe, Myronsalbung und Erstkommunion)
in einer einzigen Feier gespendet. Das Zölibat ist in den or­
thodoxen Kirchen wie auch in den mit Rom unierten katho­
lischen ostkirchen nur für das Bischofsamt, für ordensleute
und geweihte Jungfrauen vorgeschrieben. Die lehre basiert
auf dem Verständnis, dass die tradition unter der Führung
des Heiligen Geistes fortschreiten kann, wobei eine „traditio
constitutiva“ (unveränderbar) und eine „traditio divino­apo­
stolica“, zu denen die Adiaphora zählen, zu unterscheiden
ist. Die orthodoxie beschränkt die „traditio constitutiva“ auf
die von ihnen anerkannten ökumenischen Konzilien.“**
Die römisch­katholische Kirche versteht sich als wan­
derndes Volk Gottes unter der leitung des Papstes als dem
Gemeinsame Wurzeln von Islam, Judentum und Christentum (Hans Küng)
Das christentum geht aus dem Judentum hervor. Für gläubi­ Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter christi auf
ge christen ist die Gestalt Jesus von Nazareth, Gottes Sohn, Erden. Die römisch­katholische Kirche sieht sich durch die
der vom Judentum erwartete Messias, sein leiden, seine Schrift und die überlieferung begründet. taufe, Firmung
DieChristentum
Kreuzfahrer
| 02 |errichteten
Annenkirche im 12. Jahrhundert die romanische Annenkirche
Inhalt
Kreuzigung und seine Auferstehung zentraler Bestandteil. und der Empfang der Eucharistie sind die Sakramente, die
Der Glaube an Jesus christus ist in den Schriften des neuen zur Eingliederung in die katholische Kirche notwendig sind.
testamentes niedergeschrieben. Die Bibel, das Wort Gottes, Römisch­katholische Gottesdienste sind für alle zugänglich;
beinhaltet jedoch das Alte und Neue testament. christen der Empfang der Kommunion ist jedoch nur Katholiken
Weitere christliche Gruppen, die sich in die bisher be- des christentums) und Nostra aetate (andere Religionen).
glauben an einen Gott als eine Dreifaltigkeit, das bedeutet sowie Angehörigen orthodoxer und orientalischer Kirchen
schriebenen nicht einschließen, sind beispielsweise: die Im „Dekret über die Religionsfreiheit“ (Dignitatis humanae)
eine Wesenseinheit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Das erlaubt.
Quäker, die Ernsten Bibelforscher, die Vereinigungskirche, heißt es: „Gott selbst hat dem Menschengeschlecht Kennt­
Selbstverständnis ist die bedingungslose liebe gegenüber
die Kirche Jesu christi der Heiligen der letzten tage und an­ nis gegeben von dem Weg, auf dem die Menschen, ihm
dem dreieinigen Gott, den Menschen und der gesamten Die Grundfesten der evangelischen Kirche lassen sich durch
dere Gemeinschaften der Mormonen, die Neuapostolische dienend, in christus erlöst und selig werden können. Diese
Schöpfung. Das christentum versteht sich als universale vier Aspekte zusammenfassen:
Kirche, Freie Bibelgemeinden sowie die Zeugen Jehovas. Di­ einzige wahre Religion, so glauben wir, ist verwirklicht in
Religion, da die Heilszusage allen Menschen und allen Na­ – Allein die Person, das Wirken und die lehre Jesu, ist
ese Gruppierungen haben in der Regel abweichende Ausle­ der katholischen, apostolischen Kirche, die von Jesus, dem
Grundlage des Glaubens.
tionen gilt, unabhängig von Rassen­ und Klassenzugehörig­
gungen der Bibel oder „Sonderlehren“. Wegen dieser Abwei­ Herrn, den Auftrag erhalten hat, sie unter allen Menschen
keit, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung. Vor diesem – Allein die Bibel ist Regel und Richtschnur des Glaubens.
chungen sind sie häufig innerhalb der großen christlichen zu verbreiten.“ **
Hintergrund ist auch der missionarische Sendungsauftrag – Allein die Gnade Gottes bringt Erlösung.
Konfessionen umstritten und die Frage, die immer wieder
– Allein der Glaube rechtfertigt vor Gott.
zu betrachten.
gestellt wird, ist, ob „Sekten“ überhaupt zu einer christlichen
In der christlichen lehre und im christlichen Glaubensver­
Konfession gezählt werden können. Die Unitarier bezeich­
ständnis ist Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch. Die Bot­ Dies beruht größtenteils auf der öffentlichen Auseinander­
nen sich als Grenzchristen (Borderline christians), da Jesus
schaft und das biblische Zeugnis beruhen darauf, dass Gott setzung Martin luthers (Augustinermönch) mit der tradi­
keine zentrale Rolle in ihrem Glaubenssystem spielt.
sich in der Menschwerdung in seinem Sohn der Menschheit tion der römisch­katholischen Kirche und seine 95 thesen.
zuwandte, die in Sünde verstrickt war, und im tod Jesu am Seine Rechtfertigungslehre besagt, dass der Glaube allein
Weitere Gesichtspunkte
vor Gott
gerecht Dominus
machtFlevit
und vor der ge­
Kreuz die Erlösung von Schuld und Sünde bewirkte. Damit den Menschen Christentum
In diesem Jahr jährt sich Inhalt
der BeginnIslam
des
Zweiten Vatika­
| 06 | Ölberg –Dominus-Flevit-Kirche
| 07 | FelsendomKuppel und äußere
Inhalt
Judentum
17 | Ölberg werden nach jüdischer Tradition keine Blumen,
Auf
den|Gräbern
auf dem Ölberg in Jerusalem
Der Felsendom:
liegt die Glaubensgewissheit von christen in der osterbot­ rechten Strafe Gottes errettet.
nischen Konzils (Beginn 11. oktober 1962, Ende 8. Dezem­
sondern Steine gelegt
Fassade wurden im Laufe der JahrHeilige, die dem psychosozialen Arbeitsfeld nahe stehen:
schaft, der Auferstehung. Die gesamte christenheit wird als
ber 1965), einberufen von Papst Johannes dem XXIII. (ge­
hunderte mehrfach verändert
Ekklesia angesehen, das meint, christus ist das Haupt der Die anglikanische Kirche (Gemeinschaft, Kommunion) ist
storben 1963, fortgeführt durch Paul VI.) mit dem Auftrag zu
Kirche und die Gläubigen sind die Glieder. In der christlichen eine weltweite christliche Kirchengemeinschaft, welche die
pastoraler und ökumenischer Erneuerung. Paul der VI. ent­
Johannes von Gott (*8.3.1495 in Portugal, gestorben
lehre sind wichtige Bestandteile die Barmherzigkeit Gottes, tradition der evangelischen und katholischen Kirche verei­
schied sich für Religionsfreiheit und für den verstärkten Di­
„Alle drei,be­
Judentum, christentum und Islam, sind Glaubens­ Kirchen (der katholischen, den anglikanischen und den
reits zu lebzeiten das Nirvana erreicht und dadurch dem pheten wurden auch in die Reihe der christlichen und is­
8.03.1550 in Spanien): Gedenktag am 8. März, Johannes
die Vergebung, das Angenommen­Sein von Gott und unter­ nigt. In der theologie eher evangelisch, in der tradition und
alog mit Anders­ und Nichtgläubigen. Eine Entwicklung seit
religionen: Sie glauben an den einen Gott; und auch die ara­ ostkirchen sowie in einigen protestantischen Religionsge­
Kreislauf der Wiedergeburt entgeht. Siddhartha Gautama lamischen Heiligen aufgenommen. christliche Heilige wer­
deutet „Gott ist gnädig“ (hebräisch).
im Verständnis der Sakramente eher römisch­katholisch. Sie
einander.
dem Zweiten Vatikanischen Konzil betrifft das Verhältnis der
bischen
christen sprechen Gott mit dem Namen Allah an.
meinschaften) als auch im Buddhismus, Hinduismus, Islam
fällt unter die Kategorie des buddhistischen Heiligen, da er den umgangssprachlich als die Personen bezeichnet, die im
Berichtet wird, dass er als kleines Kind von Zuhause
weglief,
führt eine christlich­anglikanische tradition. Sie ist die dritt­
katholischen Kirche zu anderen Religionen. Während sich
Alle drei
sind geschichtlich geprägt: Sie denken nicht in und Judentum. Heilige sind einzelne Menschen, die ein ent­
die vier edlen Wahrheiten erkannt und in der Meditation zur christlichen Sinn moralisch und heilig gelebt und besondere
nachdem ihm ein Priester begeistert über Spanien
erzähl­
Unterschiedliche Kirchen, denen christen angehören, kön­ größte christliche Kirche (neben der römisch­katholischen
die katholische Kirche bis zum Zweiten Vatikanischen Kon­
kosmischen
Zyklen,
sondern
von
Gottes
Schöpfung
her auf sprechend gläubiges und heiliges leben geführt haben und
vollkommenen inneren Ruhe gefunden hat. Der tibetische Verdienste, beispielsweise ein übernatürliches Phänomen
te. Die Mutter starb vor Kummer, nachdem das Kind nicht
nen in vier wesentliche Gruppen unterteilt werden: die rö­ und orthodoxen Kirche). Die anglikanische Gemeinschaft
zil als allein wahre Kirche betrachtete, wird diese Sichtweise
eine Vollendung
der Welt und des Menschenlebens hin.
entsprechend gewürdigt wurden, beispielsweise durch Hei­
Buddhismus hat berühmte Heilige wie Padmasambhava, oder ein Wunder vollbracht haben. Die Gemeinschaft der
gefunden wurde und der Vater trat als laienbruder
ins Klo­
misch­katholische Kirche, die protestantischen und anglika­ vertritt seit der englischen Reform, dass es keine zentralis­
vorsichtig relativiert. Diese Interpretation stützt sich auf die
Heiligen kann nur über die individuelle Heiligkeit erfolgen
drei
sind von großen prophetischen Gestalten geprägt: ligsprechung. Heilige Fürsprecher zwischen
den Gläubigen
Milarepa und tsongkhapa. Inhalt
ster ein. Johannes und sein Vater haben sich nieAlle
mehr
gese­
Christentum | 07 | Ölberg – Dominus Flevit
tischen Strukturen und Autoritäten gibt.
nischen Kirchen und die orthodoxen Kirchen.
Dokumente Unitatis redintegratio (andere Konfessionen
Dominus-Flevit-Kirche: Blick auf die Stadt Jerusalem
und sich nur als Glied der Kirche zeigen. Durch die Nachfol­
sind
nicht mystische, sondern prophetische Religionen und Allah können als Wächter des Glaubens gelten, davon
hen. Er war bei einem Hirten untergekommenSie
und
wurde
historischen
Sinn. Alle drei haben ihre Botschaft in Heili­ ist das Bild des Heiligen im Islam geprägt. Die orte ihrer
Im Judentum hat das Wort „heilig“ die Bedeutung von et­ ge christi kann ein besonderer Grad der Gnade und des an­
ein kluger, junger Mann. über Umwege beim im
Militär
(spa­
Schriften
was Besonderem, also nicht alltäglich und normal. Die gebotenen Heils und somit die individuelle Heiligkeit einer
nisch­französischer Krieg, dann 1532 gegen diegen
türken
vor niedergelegt: Sie sind so etwas wie Religionen Schreine sind Wahlfahrtsorte, die den Pilger als Kraftquelle
2
3
Buches.
Verehrung der Propheten ist offiziell, beispielsweise Mose, Person erreicht werden. Dazu gehört eine Persönlichkeit, die
Wien), weil er zur Heirat gedrängt wurde, ist er des
geflohen,
er Alle drei haben ein gemeinsames Grundethos: dienen und spirituelle Energie (Baraka) spenden. Der Heili­
Gebote der Menschlichkeit, die sie als Ausdruck des ge ist mit der Familie des Propheten Muhammad verbunden
und die Existenz vieler Heiligengräber lässt eine Heiligen­ Gott in religiöser und ethischer Hinsicht nahesteht und als
wollte in die Mission nach Afrika gehen. Er wargroße
sich seiner
Willen
Gottes selber empfinden.“
und erhält sein Baraka über diese spirituelle Kette (Silsila),
verehrung bereits in der alttestamentlichen Zeit vermuten. vollkommen wahrgenommen wird. Der Heiligenverehrung
Berufung unsicher und suchte Klärung bei einer
Wallfahrt
sind davon überzeugt, dass mit dem irdischen dafür stehen Namen wie Marabout, Ghauth oder Derwisch.
Besonders im osteuropäischen Judentum gab es den typ ist gemeinsam, dass der Einzelne daraus Kraft schöpft, Stär­
zu Jakobus nach Santiago de compostela. Dortchristen
wurde ihm
tod, nicht
alles für den Menschen zu Ende ist. Gott wird uns Im Hinduismus sind hinduistische Heilige praktisch unmög­
jüdische Heilige als Heilsbringer mit einer besonders engen kung erfährt, sei es durch Worte, Bilder, Geschichten, Medi­
nahegebracht, sich zu bescheiden und er zog nach
Gibral­
durch den tod hindurchführen und uns in der Auferstehung lich, da er keine genaue charakterisierung zulässt. Die weit­
Gottesbeziehung. In der Volksfrömmigkeit entwickelte sich tation oder Stille. Er oder sie fühlt sich mit seinen Sorgen,
tar und verkaufte fromme Schriften und Heiligenbildchen.
das ewige leben schenken in seiner Herrlichkeit, im himm­ verbreitete individuelle Verehrung religiöser lehrer, die den
seit der Spätantike ein regelrechter Gräberkult um Grabstät­ Nöten, aber auch Freuden nicht mehr allein, sondern kann
1538 begeisterte er sich für den berühmten Bußprediger
„Zwar redet heutzutage fast jeder vom Islam, doch weiß kaum
lischen
Jerusalem.
Wir werden zu Bewohnern des Himmels, Hinduismus entscheidend geprägt haben, kommt dem je­
ten besonders frommer Juden, manchmal wurden auch Sy­ sie teilen. Heilige sind Vorbilder und Wegbegleiter.
Johannes von Avila. Er war davon so stark beseelt,
dass
er
jemand,
was
das
Wort
in
Wirklichkeit
bedeutet.
Für
die
meisten
des himmlischen
Jerusalem, wo alle dann eins sein werden doch sehr nahe, Beispiele sind Shankara, Ramakrishna oder
nagogen darüber errichtet. Wallfahrtsziele zu prominenten
schließlich als Geisteskranker ins königliche Spital
in Gra­
Menschen ist es einfach der Name einer Weltreligion. Darüber,
in liebe
Gräbern spielen im heutigen Judentum eine Rolle wie das
nada eingewiesen wurde. Der Prediger besuchte
ihn, mit
als Gott und untereinander. Unsere Kirchen sind Gandhi.
schon dersieName
der Heiligen,
tra­ das Wesentliche über diesen Glauben mitder Erzväter in Hebron, das Davidsgrab in Jerusalem, das
er davon hörte, und verhängte die Buße, dass geschmückt
er seine Be­ mit Bildern und Statuen dass
macht man
keine Gedanken.
Dabei beruht
gera- dadurch gege­
gen anderer
unsere Gebete Gott vor und sindteilt,
Fürsprecher.
Sie sich
er­ meist
Im Buddhismus
ist die individuelle
Heiligkeit
Grab des kabbalistischen Rabbiners Schimon ben Jochai
geisterung in Bahnen lenken sollte, zum Wohle
mutigen,
ihrem Beispiel und Vorbild der
Nächstenliebe
zu ben,der
dass
ein Mensch,
der nachdes
streng
asketischen Regeln
in Meron oder des chabad­Führers Menachem Mendel
de auf
dieser Unkenntnis
wirklichen
Bedeutung
Wortes
Menschen. Daraufhin stellte sich Johannes der
Aufgabe
Heiligenverehrung
gibt es sowohl
in den
christlichen
seinder
leben
gestaltet
undMissverständnisse,
die lehren
Buddhas
beachtet,
Schneerson.
Die
alttestamentlichen
Patriarchen
undMenschen
Pro­
wohl
der ist
größte
Teil
Vorurteile
und
der Krankenpflege und sammelte nachts Holzfolgen.
und kaufte
HeiligerJohannes
von Islam
Gott:
Nach
ihm
der Orden
der
Heilige
Dymphna:
Siebe­
ist die Schutzpatronin für
MenHeiliger
Valentin von Terni:
Er konnte
heilen
© H.lenhard +c.Fabritz
Wie viel Spiritualität ist erlaubt?
Christentum
Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und
verachteten die andern, dies Gleichnis: Es gingen zwei Menschen
hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke
dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger,
Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Der Zöllner aber stand
ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht
jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden;
und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. (Lukas 18,
Vers 9,13 und 14)
© istock/Rolleiflextlr
34
© H.lenhard+c. Fabritz
Vielfältige spirituelle
Formen
STEPHANIE SCHMIEDGEN
Der Glaube versetzt Berge
51
Material
IBRAHIM RÜSCHOFF
Aspekte islamischer Religiosität
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