Montag, 28. Januar 2013 / Nr. 22 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung NachrichteN Bauarbeiten beginnen heute stAns red. Ab heute werden in der Aemättlistrasse und im Knotenbereich Spichermatt/Stansstaderstrasse umfangreiche Tiefbauarbeiten durchgeführt (Entwässerung, Wasserversorgung, Strassenbeleuchtung). Während der Bauzeit von rund 5 Monaten sind im jeweiligen Abschnitt Behinderungen für den Strassen- und Fussverkehr zu erwarten, wie die Gemeinde Stans mitteilt. Erstellt werden unter anderem ein Schmutz- und Regenwasser-Trennsystem und eine neue Trinkwasserleitung. Die Stanser hatten das Projekt und den Gesamtkredit von rund 1,2 Millionen Franken an der Frühlingsgemeindeversammlung 2012 genehmigt. Feuerwehr hilft Nachbar aus BuocHs red. Bei einem Ernstfall auf Gebiet der Politischen Gemeinde Buochs werden das Tanklöschfahrzeug (TLF) samt zugehöriger Mannschaft aus dem Feuerwehrbestand von Ennetbürgen zum Einsatz gelangen – und zwar solange für Buochs kein eigenes einsatzfähiges TLF besteht. Hierzu schliessen beide Gemeinden eine Leistungsvereinbarung ab. Die Feuerwehr Buochs verfügt zurzeit nicht mehr über ein einsatzfähiges TLF, teilt die Gemeinde mit. Mietvereinbarung mit Kino Buochs BuocHs red. Der Gemeinderat von Buochs hat die Mietvereinbarung mit der Kino Buochs GmbH genehmigt. Mit der Vereinbarung soll die Fortführung des Kinospektakels bis Ende 2016 sichergestellt werden, wie die Gemeinde Buochs mitteilt. ve. Die Botschaft der neu gegründeten Organisation Obwalden Tourismus (OT) war klar: Man wolle eng mit den lokalen Tourismusorganisationen in den Gemeinden zusammenarbeiten, man sei auf die wertvolle Arbeit in der Basis angewiesen. Nun aber wirft ausgerechnet die lokale Tourismusorganisation «Mit dem geld können wir keine leute mehr beschäftigen.» W e r n e r W i L d , P r äs i d e n T s a r n e n To u r i s M u s des Hauptorts Sarnen das Handtuch. Der Vorstand von Sarnen Tourismus wird an der nächsten Generalversammlung vom 12. März die Auflösung des Vereins beantragen, wie es im Einladungsschreiben heisst. Die Begründung: «Durch das neue Gesetz überträgt der Kanton die bisherigen Kernaufgaben des Vereins sowie die Einnahmen aus dem Tourismus vollständig an die OT AG.» Mitarbeiterinnen wechseln zu ot Werner Wild, Präsident von Sarnen Tourismus, sagt auf Anfrage: «Es gibt einfach keine grossen Aufgaben mehr für uns. Mit dem Geld, das wir künftig erhalten würden, können wir keine 21 Zauberhafte Musik begeistert Hergiswil Gibt es Magie in der Musik? Zweifellos, wie das Konzert des Musikvereins Hergiswil unter dem Titel «Magic of Music» bewies. KurT LieMbd [email protected] «Magie in der Musik» – das tönt im ersten Moment leicht abgehoben, zumindest aus der Sicht unserer oft rationalen, berechenbaren Welt. Ist es aber nicht. Wenn es nämlich gelingt, das Gefühlsleben der Zuhörer auf positive Weise zu beeinflussen, dann ist der Begriff Magie durchaus zutreffend, denn bekanntlich sind Gefühle etwas Irrationales. So geschehen am Samstag beim Jahreskonzert des Musikvereins Hergiswil. Wenn zudem Werke von Komponisten wie Holst, Schostakowitsch, Bizet oder weltbekannte Filmmusik auf dem Programm stehen, dann ist der Anspruch auf «magische» Musik durchaus berechtigt. Höhepunkt schon zu Beginn Der Musikverein hielt, was er versprach, und das grosse Publikum in der Aula Grossmatt zeigte sich begeistert. Eröffnet wurde der genussreiche Abend gleich mit dem musikalischen Höhepunkt, der «Second Suite» von Gustav Holst. Das über 100-jährige Werk ist von solcher Qualität, dass es heute zum Standardrepertoire jedes guten Blasorchesters gehört. Dirigent Stefan Zimmermann ist es gelungen, jedem der vier ganz unterschiedlichen Sätze den typischen Charakter zu verleihen, auch wenn die dynamische Spannweite leider nicht ausgeschöpft wurde. Das Werk beginnt mit einem ganz simplen Motiv, das aus fünf aufsteigenden Tönen besteht. Doch diese fünf simplen Töne haben es in sich. Wer hier Unsicherheit zeigt, bleibt meist unsicher bis zum Schluss. Ganz anders die Hergiswiler Interpretation: Der Beginn mit den «magischen» fünf Tönen, die sich auf verschiedenen Re- Sarnen Tourismus sieht keine Zukunft oBwAlden sarnen Tourismus löst sich im März auf. der Verein hat keine aufgaben mehr – und zu wenig Geld. Obwalden/Nidwalden Leute mehr beschäftigen.» Den Mitarbeiterinnen wurde bereits per Ende 2012 gekündigt. Im ehemaligen Büro von Sarnen Tourismus an der Hofstrasse 2 in Sarnen ist nun vorläufig OT einquartiert – bis das neue Kompetenzzentrum am Bahnhof bezugsbereit ist (siehe Ausgabe vom 23. Januar). Doch es gibt auch gute Nachrichten: Zwei der drei Mitarbeiterinnen von Sarnen Tourismus sind künftig bei OT tätig. Die bisherige Geschäftsführerin von Sarnen Tourismus, Franziska Portmann, arbeitet für die Gemeinde Sarnen als Betriebsleiterin Seefeld Park. Werner Wild betont, dass sich Sarnen Tourismus nicht im Groll auflösen wird. Schliesslich habe sich der Verein für die neue Organisation Obwalden Tourismus stark gemacht. «Diese Bündelung der Kräfte wird dem Tourismus gut tun.» Er wird OT noch in einer beratenden Funktion zur Seite stehen, sich aber sonst aus der Tourismusbranche verabschieden. «spezialfall sarnen» Florian Spichtig, Verwaltungsratspräsident von OT, bedauert die Auflösung von Sarnen Tourismus. «Aus unserer Sicht ist es etwas schade, weil nun die Verbindung zum Lokalen zu einem gewissen Grad fehlt.» Für den «Spezialfall Sarnen» habe man aber Verständnis. Spichtig findet es «grundsätzlich wichtig, dass die lokalen Tourismusorganisationen bestehen bleiben», auch wenn sich die übergeordneten Strukturen und Abläufe nun ändern. Dennoch: Werden nun weitere lokale Tourismusbüros die Türen schliessen? «Ich hoffe nicht», sagt Spichtig. In welcher Form lokale Organisationen künftig arbeiten, werde sich erst noch zeigen. «Momentan sind wir voll in der Übergangs- und Aufbauphase.» Der Musikverein Hergiswil machte sich auf die Suche nach der Magie in der Musik – und fand sie. Bild Kurt Liembd gistern fortsetzen, gelang bravourös – ebenso die folgende fast unendliche Melodie auf den Tenorhörnern. Mit beeindruckender Sensibilität gelang der langsame zweite Satz mit dorischen Melodien für Klarinette und Oboe. Viel musikalischen Sinn bewiesen die Musikanten auch im dritten Satz mit den vielen Taktwechseln und dem plötzlichen Wechsel in Moll-Tonarten, um dann am Schluss wieder ins strahlende Dur zurückzukehren. Bemerkenswert auch das Saxofonsolo, welches den vierten Satz eröffnete und damit die nachfolgenden Volkstänze aus England und Irland anzog. «Herzallerliebste» Melodie Es war beeindruckend, wie sich verschiedene Taktarten sogar überlagerten und sich am Schluss Tuba und Flöte noch einen Wettstreit lieferten. Grossen Gefallen fand das Publikum auch an Schostakowitschs lyrischem «Second Waltz». Die Hergiswiler spielten diese volksnahe Melodie mit grosser Inbrunst und wahrlich mit einer Spur Magie, was wohl auch dem Komponisten gefallen hätte. Es folgten klassische Melodien aus der grossen Oper «Carmen» von Georges Bizet. Mit dieser berühmten Komposition ging der Musikverein ein Wagnis ein. Eines, das sich gelohnt hat. Denn es gelang eine eindrückliche Wiedergabe. Man spürte durchwegs die Intention Bizets, der mit dieser Komposition Eros, Lust und Tod beschrieb. Farbenfroh und voller Energie gelang «Tempus Fugit», eine Komposition von James Curnow, die von Vizedirigent Patrick Roth dirigiert wurde. Acht neue ehrenmitglieder Im zweiten Konzertteil folgten Melodien und Soundtracks aus Film und Weltgeschehen, so unter anderem die Filmmusik aus «Pearl Harbor» oder «Bodyguard» mit dem zauberhaften Sax-Solo von Reto Blättler. Mit humorvollen Ansagen führte der Hergiswiler Katechet Markus Leuthold durch das unterhaltsame Konzertprogramm. Präsidentin Jacqueline Zibung durfte für 20 Jahre Mitgliedschaft gleich acht Musikanten zu Ehrenmitgliedern ernennen. Es sind dies Yvonne Allgäuer, Alexandra Bachmann, Priska Bösch, Stefan Bösch, Anita Odermatt, Astrid Elmiger, Cornelia von Arx und Priska Näpflin. Viele Fäden laufen zusammen stAns Gemütlich und beeindruckend waren die Momente am Frauenfondue. Zu Gast war rollstuhlsportlerin Gabriela bühler. «Ich habe noch nie Fondue gegessen», verriet Mina, eine junge Frau aus dem Iran, am zweiten Frauenfondue, organisiert vom Frauenforum Nidwalden. Sie war von Verena Zemp, Mitorganisatorin des Abends, eingeladen worden. Und dabei über die Besonderheiten beim Fondue-Essen und Geniessen aufgeklärt worden. Bereits seit 1998 Dass der Abend jedoch nicht nur kulinarisch seine Wirkung erzielen, sondern ebensosehr dem näheren Kennenlernen und Pflegen von Kontakten unter Frauen dienen soll, ist das Ziel des Nidwaldner Frauenforums. 1998 sei dieses als Stärkung des Netzwerkes für Frauen in Nidwalden ins Leben gerufen worden, erklärte Verena Zemp. Als Zusammenschluss von Frauenorganisationen und Frauengruppen sollen gemeinsame Interessen aufgebaut und gezielt vertreten werden. Dem Frauenforum (politisch und konfessionell neutral) gehören Frauenbund Nidwalden SKF, CVP-Frauen, GN-Frauen, Frauen der FDP-Die Liberalen, SVPFrauen Nidwalden an. Beeindruckender gast Das Motto des Abends lautete treffend «Frauen ziehen Fäden und pflegen die Vernetzungen», hielt Marlise Widmer, Vorstandsmitglied des Frauenbundes, in der Begrüssung fest. «Unsere Erwartungen wurden mit der Teilnahme von über 40 Frauen erfüllt. Auch FDP-Landrätin Susann Trüssel aus Büren geniesst das gesellige Fädenziehen. Bild Rosmarie Berlinger Als feine und zierliche Frau sorgte die 32-jährige Gabriela Bühler, Lehrerin und Rollstuhlsportlerin aus Luzern, für einen beeindruckenden Moment an diesem Abend. Seit einem Bergunfall – sie geriet im Juli 2007 in eine Steinlawine – habe sich ihr Leben auf einen Schlag verändert. «Seit diesem Tag bin ich querschnittgelähmt. Natürlich war das zuerst ein Schock für mich und für alle Beteiligten. Jedoch hat mich mein Kämpferherz nicht im Stich gelassen», so Bühler. «Für mich war klar, dass ich nun neue Herausforderungen annehmen will, zum Beispiel als Rollstuhlsportlerin.» Nicht ganz zufällig, denn als ursprünglich ausgebildete Sportlehrerin, mit Nebenfach Geografie, ist Sport ihre Leidenschaft, besonders das Tennis. «Nach dem Unfall begann der Weg zurück ins Leben. Die Rehabilitation war ein langwieriger Prozess, in dem ich lernte, meinen Körper im neuen Zustand anzunehmen. Während der Therapie setzte ich mir hohe Ziele und fehlte in keiner Stunde. Anfang 2008 konnte ich das Paraplegiker-Zentrum in Nottwil verlassen. Ab diesem Moment gab es für mich nur ein Ziel: Glücklichsein und meine Ambitionen als Rollstuhlsportlerin leben.» Ihr grosses Ziel steht denn auch schon fest: die Teilnahme an den Paralympischen Sommerspielen 2016 in Südamerika. Marlise Widmer dankte Gabriela Bühler für die offenen und feinfühligen Schilderungen – und schenkte ihr einen Engel aus der Glasi Hergiswil als Beschützer. rosMarie berLinGer [email protected]