43205 www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Finger, Mund und Auge Sichtbar allein ist nicht genug „Tablet-PC für jede Filiale“ Fit für Mobile Commerce Wie wir künftig Websites S.36 bedienen werden Neue Serie: Faktoren für die Werbewirksamkeit S.14 Torsten Franz, Geschäftsleiter Prozesse & Systeme, Takko S.6 Strategien für den Einstieg eg g .228 in das Mobile Business S.28 LEISTUNGSSCHUTZRECHT Petition gescheitert Foto: S. Korb Überraschend deutlich ist eine OnlinePetition des bayerischen PiratenparteiLandeschefs Bruno Kramm gegen die Einführung eines Leistungschutzrechts gescheitert. Statt der für eine Beratung im Bundestag erforderlichen Mindestzahl von 50.000 fand die Petition nur rund 21.366 Unterstützer. Ihr Text war zuvor als zu ungenau kritisiert worden. fk Bruno Kramm, Piratenpartei Bayern CURATED SHOPPING Holtzbrinck steigt ein Holtzbrinck Ventures beteiligt sich an Berry Avenue. Das Berliner Start-up ist ein Curated Shopping Club, bei dem Promis und Experten den Kunden während ihres Einkaufs zur Seite stehen. Über den Umfang der Investition muss spekuliert werden: Beide Unternehmen äußern sich hierzu nicht. fk Notebooksbilliger prescht vor Der Computer-Webshop ist mittlerweile Deutschlands viertgrößter Internet-Händler W er sind Deutschlands größte Webshops? Der nicht ganz einfachen Aufgabe, dies zu ermitteln, haben sich zum inzwischen vierten Mal das EHI Retail Institut und der Marktforscher Statista gewidmet. Die Partner nutzten Selbstauskünfte der Unternehmen, Angaben aus Geschäftsberichten und eigene Hochrechnungen, um die Nettoumsätze von 1.000 deutschen Online Shops aus dem Jahr 2011 – ohne Retouren und Mehrwertsteuer – zu ermitteln. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich: Schon in den Top 20 wurde einiges kräftig durcheinandergewirbelt. Zwar hielt sich auch 2011 mit Amazon, Otto und Neckermann der etablierte Dreierbund auf den Spitzenplätzen, doch schon auf Rang vier folgt eine Überraschung. Viertgrößter Internet Shop in Seine Kinotickets per Smartphone-App bestellen und gleich via Paypal bezahlen, diesen Service bietet die Lichtspielhauskette Cinemaxx jetzt Android- und iPhoneNutzern an. Im Kino muss nur noch ein Code auf dem Handy-Display vorgezeigt werden. Bei bisherigen Online-Buchungssystemen mussten die Besucher vor Ort immer ein Ticket ausdrucken. fk INTERNET-SUCHT Männlich, ledig, ohne Job 560.000 Menschen in Deutschland gelten als Internet-süchtig. 250.000 davon sind im Alter von 14 bis 24 Jahren. Zur größten Suchtgruppe gehören vor allem ledige Männer ohne Arbeit. Dies ergab eine jetzt veröffentlichte Erhebung aus Anlass der Jahrestagung der Drogenbeauftragten in Berlin. fk Online-Nettoumsätze 2011 ohne Retouren und MwSt. in Mio. Euro 3.433,5 2 Amazon 1.551,8 1 Otto 691,0 2 Neckermann.de 455,0 1 Notebooksbilliger.de Conrad Electronic Verlagsgruppe Weltbild Bonprix Esprit 407,6 2 370,7 2 356,3 2 297,6 2 Cyberport 284,5 1 Apple 273,5 2 1Selbstauskünfte © INTERNET WORLD Business 21/12 Deutschland war 2011 nämlich der Computerversender Notebooksbilliger.de, der gegenüber 2010 ganze fünf Plätze gut- eBay startet neu durch CINEMAXX Kinokarten per Handy Die zehn größten Web-Händler Deutschlands L ieferung am selben Tag, Schnäppchenportal und eine neue Optik: Der lange als wenig innovationsfreudig gescholtene Online-Marktplatz eBay will mit drei großen Neuerungen die Zukunft des Handels mitdiktieren. Die sieht eBay vor allem in personalisierten, globalen Einkaufserlebnissen und der Einbindung von Smartphones in den Kaufprozess. In den USA zeigt die personalisierte eBayStartseite bereits in einem an Pinterest erinnernden Feed alle Artikel, die für Nutzer aufgrund ihrer Likes und Facebook-Vorlieben interessant sein könnten. Daneben setzt eBay auf lokalen Handel: „Lifestyle Deals“ ist ein Groupon-Klon für lokale Dienstleistungen. „eBay Now“ heißt ein Service, der am selben Tag ausliefert – vorerst nur in ■ San Francisco. dz Im Pinterest-Look: Neue personalisierte Startseite von eBay USA Amazons Abstand in den Top Ten scheint uneinholbar. Insgesamt dominieren MultichannelAnbieter das Ranking der Unternehmen 2Statista-Analysen Quelle: EHI Retail Institut, Statista machte und inzwischen 455 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Der letztjährige Viertplatzierte, Telekom.de, wurde aufgrund einer veränderten Studienstruktur im diesjährigen Ranking nicht mehr berücksichtigt. Neu im Ranking der Top Ten finden sich außerdem Esprit (Vorjahr Rang 13), Cyberport (Vorjahr Rang 17) und der Apple Store (Vorjahr Rang 11). Dafür haben es das Musikhaus Thomann und der Katalogversender Baur nicht mehr unter die ersten zehn geschafft. Sie landeten nun auf den Plätzen 13 und 14. In den Top Twenty findet sich vor allem ein prominenter Neuzugang: Zalando machte 2011 innerhalb eines Jahres zehn Plätze gut und rangiert nun auf Platz 20 der größten deutschen Web-Händler. Neu im Ranking der besten 100 ist außerdem der Design-Shop Fab.com. Das gesamte Ranking finden Sie auf den Seiten 24 und 25. dz ■ Amazon wird Vermarkter A mazon will mithilfe von Anzeigenumsätzen in den eigenen Shops dauerhaft günstige Produktpreise sichern. Die neu gegründete Tochter Amazon Media Group, die erstmals auf der New Yorker „Advertising Week“ vorgestellt wurde, soll eigene Seiten wie Amazon.com, IMDb.com, Diapers.com oder Zappos.com sowie die mobilen Kindle-Geräte vermarkten. Das Spannende daran: Amazon besitzt für Werbekunden hochinteressante Daten über die Kaufgewohnheiten der Kunden. dz ■ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Foto: Fotolia / Sellingpix; Vege AUSGABE 21/12 15. OKTOBER 2012 Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 E-Book-Reader für 10 Euro In eigener Sache Developer Week 2013: Call for Papers bis 5. November Die Digitalisierung des Buchmarkts geht mit großen Schritten voran Vom 24. bis 27. Juni 2013 findet auf dem Messegelände in Nürnberg die „DWX – Developer Week“ statt. Sie bildet das Dach für die etablierten Veranstaltungen „DDC – .NET Developer Conference“, „MDC – Mobile Developer Conference“ und „WDC – Web Developer Conference“. Unter dem Motto „3 Konferenzen – 1 Event für alle Softwareentwickler“ bringt die DWX die Konferenzen an einem Ort und in einer Woche zusammen. Im Anschluss an die Konferenz (24.–26. Juni 2013), finden am 27. Juni 2013 parallel Workshops statt. Der Call for Papers für Workshops und Vorträge hat bereits begonnen und läuft bis Montag, den 5. November 2012. Zu den Themenbereichen Web, Mobile und .NET Development können Sessionund Workshop-Vorschläge eingereicht werden. Die komplette Themenliste ist auf der Website zu finden (siehe unten). Die DWX wird präsentiert von den Fachzeitschriften „dotnetpro“ sowie „web & mobile developer“ – zwei Magazinen aus dem Verlag Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, in dem auch die Zeitschrift INTERNET WORLD Business erscheint. Aktuelle Informationen zur DWX, dem Call for Papers und dem Advisory Board finden Sie unter: ■ www.developer-week.de S die E-Book-Revolution aussitchlagendes Argument gegen zen zu können, ist es jetzt nach elektronische Bücher gefälAnsicht von Claudia Paul, Sprelig? „Mit einem Taschenbuch cherin des Börsenvereins des kann ich jederzeit eine Liege am deutschen Buchhandels, damit Pool reservieren – machen Sie vorbei: Ein Großteil aller Neudas mal mit einem Kindle für erscheinungen gebe es heute 300 Euro!“ Sollten sich Lesegeauch als digitale Version. räte wie der Txtr Beagle durchGegen die Allmacht des Websetzen, dürfte dieser Einwand Buchgiganten Amazon setzt der bald nicht mehr gelten: Das kanadische E-Book-Anbieter pünktlich zur Frankfurter BuchKobo bereits seit einiger Zeit auf messe vorgestellte Gerät soll zu Kooperationen mit stationären Preisen um die zehn Euro verBuchhändlern. Die sollen ihren kauft werden. Das Lowcost-GeKunden die E-Books auf den heimnis: Der Beagle ist nur ein mitgebrachten Kobo-Reader Zubehör zu einem Smartphone, Billiger als ein Taschenbuch: Der Txtr Beagle arbeitet zusammen mit spielen – für technikferne, ältere auf dem der Kunde die E-Books einem Smartphone und soll nicht viel mehr als zehn Euro kosten Konsumenten unter Umständen kauft, empfängt und speichert. Während ein Amazon Kindle eine ganze der E-Book-Anteil noch etwas höher lie- keine unangenehme Vorstellung. Libri.de, Bibliothek im Speicher halten kann, sind gen, denn elektronische sind im Schnitt einer der wenigen wahrnehmbaren Amaes beim Beagle nur vier bis fünf Bücher – billiger als gedruckte Bücher, auch wenn zon-Gegenspieler, benannte sich jetzt in dafür läuft er mit einem Satz Batterien bis sie dem vollen Mehrwertsteuersatz unter- Ebook.de um. Derweil arbeitet der Börzu einem Jahr. liegen. In den USA machen Verlage bereits senverein, dem in Deutschland rund 1.800 über 15 Prozent ihres Geschäfts mit elek- Verlage angehören, an einem Konzept für Marktanteil verdoppelt sich eine digitale Online-Leihbibliothek. „Es tronischen Ausgaben. Einen Absatz von 800.000 E-Book-Rea- wird im Moment viel ausprobiert“, heißt es Die Frankfurter Buchmesse steht dieses Jahr – da sind sich alle Beobachter einig – dern prognostiziert der IT-Branchenver- dazu von Sprecherin Paul. Der stationäre Buchhandel reagiert auf ganz im Zeichen des E-Books. Dessen band Bitkom für das laufende Jahr in Umsätze sind in Deutschland bislang noch Deutschland. Dazu kommen 2,7 Millio- die digitale Revolution auf seine Art. In der verhalten, die Steigerungsraten allerdings nen Tablet-Computer wie das teure Apple „Süddeutschen Zeitung“ kündigte Weltbildnicht. So entfiel 2011 laut GfK nur ein Pro- iPad, aber auch der Amazon Kindle Fire Chef Carel Halff Filialschließungen an. zent des Umsatzes bei Büchern auf digitale oder das Google Nexus 7 – die Preise für Auch Bertelsmann will Läden dichtmaWerke, im ersten Halbjahr 2012 waren es Geräte dieser Kategorie fallen ebenso chen. Und Thalia räumt in einem Teil seischon zwei Prozent, mithin eine Verdop- rasch wie für reine E-Book-Lesegeräte. ner Filialen Verkaufsfläche frei – dort soll ■ pelung. In Stückzahlen gerechnet könnte Nachdem viele Verlage bislang glaubten, dann Spielzeug angeboten werden. fk INTERNET WORLD Business 21/2012 TRENDS & STRATEGIEN Mit Smart Devices shoppen Digitale Assistenten werden den Einkauf in Zukunft personalisieren E-COMMERCE Frauen shoppen anders 4 Nugg Ad startet Inkubator Die Data Days 2012 stellen Daten und neue Geschäftsideen in den Fokus 5 Rakuten will mit „Rakuten Connect“ seinen Marktplatz und die Shops stärker vernetzen 6 Die Eidgenossen planen die Einführung eines Widerrufsrechts im Online-Handel 8 E-Commerce-Nettoumsätze ohne Retouren und Mehrwertsteuer in Deutschland Nutzer wissen mittlerweile sehr genau, wie ihr Wunsch-Webshop aussieht, sagt eine Studie Für die richtige Zielgruppe Seiten schneller ausliefern Mit dem neuen Produkt „Data Factor“ will ASMI 11 Online-Werbung noch zielgenauer ausliefern Akamais neue Lösung Aqua Ion soll die Performance spürbar verbessern Googles neue Gesetze 12 Rezepte für die Werbewirkung Bewegtbild bevorzugt Mit Finger, Mund und Auge Studie: Dem TV gilt nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit, der Second Screen holt auf 19 Bei Smartphones üblich, bei Webseiten noch selten: die Steuerung mit Gesten und Sprache SZENE Neue Inspiration, kreative Ideen MEINUNG Gastkommentar: Fünf Mythen um Big Data Zur Revolution bei der Konsolidierung und Analyse von Unternehmensdaten 27 34 36 40 Claudia Dubrau, Geschäftsführerin der Agof, weiß, dass Sichtbarkeit allein keine Garantie 14 für Werbewahrnehmung ist Torsten Franz, Geschäftsleiter Prozesse & Systeme bei Takko, will mit Tablet-PCs und WLAN das Filialgeschäft verbessern 6 Frank-Peter Lortz, 46 RUBRIKEN 26 Alles himmlisch in der Wolke? Das Interesse an Cloud Computing wächst auch innerhalb der E-Commerce-Branche 40 24 SPECIAL: MOBILE COMMERCE Fit für den Mobile Shop: Man muss kein Prophet sein, um Mobile Shopping als das E-Commerce-Konzept der Zukunft auszumachen. Höchste Zeit für einen Einstieg 28 Studie: Web-Vermarkter Tomorrow Focus liefert Zahlen zur Nutzung mobiler Online-Angebote 16 Die Chefs deutscher Internet-Unternehmen verdienen durchschnittlich 216.775 Euro – mit enormen Ausschlägen nach oben und unten Auf Einladung von Serviceplan versammelten sich über 400 Gäste beim Innovationstag 2012 44 im Haus der Kommunikation in München 14 Mobile Internet: Wer, wann, wo? Dwight Cribb, Geschäftsführer der Dwight Cribb Personalberatung, prognostiziert, dass die Gehälter weiter steigen 22 TOOLS & TECHNIK Festgefügte Erwartungen Die globalen Werbeinvestitionen steigen nach wie vor, jedoch nicht ganz so stark wie erwartet 10 Visibility war bislang das Mantra der Werber. Zahlreiche neue Ansätze belegen jedoch, dass weitaus mehr Parameter von Bedeutung sind 21 Poster: Webshop Ranking 2012 MARKETING & WERBUNG Schuld ist die Eurokrise In seinen neuen Content Guidelines erklärt der Suchmaschinenkonzern die Grenzen der SEO 20 Recht: Widerruf in der Schweiz? Das Fleurop-Prinzip Web-Dienste bringen Gastronomen und Essenslieferanten zusammen. Für die Zukunft werden weitere Ideen für Intermediäre gesucht Wer mit Frauen Online-Umsatz machen will, benötigt neue Webshop-Konzepte Meinungen in diesem Heft MENSCHEN & KARRIERE E-Commerce ist top „Alle sollen profitieren“ Retail Tablet verbessert Abläufe Takko Fashion wird 100 Filialen mit Tablet-PCs und WLAN ausstatten 21/12 Chairman Zenith Optimedia, findet, dass sich das Werbeklima zuletzt deutlich abgekühlt hat Topkampagne: „Muscle Music“ von Old Spice 18 Michael Neuber, Etats Marketing & Werbung 18 Techniktipp: Fünf Tipps zu Real-Time Bidding 26 Justiziar im BVDW, weiß, dass Cloud Computing vor allem für Lastzeiten Kostenvorteile schafft 10 34 Beate Rank, Etats Tools & Technik 27 Dienstleisterverzeichnis 37 Menschen & Karriere 41 Impressum 41 Stellenmarkt 42 Termine 44 Mathias Thomas, Gehört 46 Feedback 46 Gründer von Gaxsys, findet, dass Marken oft wenig über ihre Kunden 9 und logistische Fragen wissen Geschäftsführerin von Rakuten Deutschland, will den Marktplatz stärker mit den Shops vernetzen 21 Andreas Ribbrock, Senior Architect bei Teradata Companion, knüpft sich fünf Mythen rund um das Thema Big Data vor 46 AKTUELL 3 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT Es rumort in der Award-Welt Agenturen verlieren die Lust an Kreativwettbewerben. Werden sie überhaupt gebraucht? D en Anfang machte ausgerechnet Jung von Matt – Kreativagentur Nummer eins, der Hauptgewinner der Kreativ-Awards: Mitte September erklärte AgenturBoss Jean-Remy von Matt, seine Firma werde in Zukunft nicht mehr in Wettbewerbe wie Cannes, ADC & Co. investieren, sondern das Geld lieber in die Ausbildung der Mitarbeiter stecken. Der Ansatz fand schnell Nachahmer: Schon eine Woche später folgte mit Scholz & Friends die zweite große Agentur dem Award-Memorandum. „Die Stimmung kippt“, regte sich sogleich die Fachzeitung „Horizont“ auf. Award-Zirkus am Ende? Ob und wie viele Agenturen dem Vorbild folgen werden, ist noch unklar. Viele Beobachter halten die Vorstöße für gut lancierte PR-Kampagnen. Tatsache ist andererseits aber auch, dass der Award-Betrieb den teilnehmenden Agenturen hohe Kosten beschert und der Nutzen fraglich ist. Schwung hat das System überhaupt erst vor zehn Jahren aufgenommen. 2002 wurde infolge des Enron-Skandals das US-Bilanzrecht verschärft (Sarbanes-Oxley Act), was es vielen Agenturen unmöglich machte, ihre Umsätze zu veröffentlichen. Das bis dahin anerkannte GWA-Ranking der „200 größten Werbeagenturen“ konnte nicht mehr erscheinen. In der Branche fehlte eine Übersicht, anhand der sich die Leistungsfähigkeit und Entwicklung der einzelnen Agenturen ablesen ließ. Dies war die Geburtsstunde der KreativRankings – und des „Goldwahnsinns“. Die Branche verständigte sich auf ein System, in dem ausgezählt wird, welche Agentur wie viele Trophäen bei den verschiedenen Kreativ-Awards erringen konnte. Die wichtigsten Preise werden mit einem Zu teuer – Kreativ-Awards buhlen um Teilnehmer hohen Faktor gewichtet, kleinere Preise mit niedrigeren. Fachzeitschriften wie „Horizont“ oder „w&v“ veröffentlichen die Rankings regelmäßig und sorgen für deren öffentliche Bedeutung. Allerdings will die Award-Maschinerie aufwendig geschmiert werden. Die glamourösen Preisverleihungen verschlingen selbst bei mittleren Wettbewerben sechsstellige Beträge, was die Einreichungsgebühren in die Höhe treibt. Ehrgeizige Agenturen beschäftigen längst eigens Mitarbeiter für Management und Präsentation der Preise. Und selbst die Kampagnen werden oft als „Goldideen“ von nur zu diesem Zweck abgestellten Mitarbeitern eigens für die Wettbewerbe maßgeschneidert. Weshalb sich zuletzt nicht nur die Frage stellt, ob der Wahnsinn teuer und uneffektiv ist. Wichtiger scheint: Spiegeln die Rankings überhaupt noch die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Agenturen wieder? Oder ist der AwardZirkus längst zur reinen Show verkommen? dg ■ Oliver Klein, Inhaber der Agenturberatung Cherrypicker Alex Schill, Serviceplan Kreativchef sowie CannesDirekt- und D&AD-Juror „Die Bedeutung von KreativAwards aus Kundensicht wird von den Agenturen deutlich überschätzt. Aus unserer Erfahrung achten Kunden – wenn überhaupt – nur darauf, ob eine Agentur Awards gewonnen hat. Durch künstliche Goldideen, Fakes, Inflation und gegenseitige, öffentliche Diskreditierung hat die Agenturbranche es leider auch geschafft, den Rest an etwaiger Strahlkraft und Wirkung der KreativAwards bei Kunden zu verspielen.“ „Kein Kunde entscheidet sich aufgrund eines Rankings für eine Agentur, wenn der Rest nicht stimmt. Daneben geht es aber auch darum, wie sich Deutschland im internationalen Wettbewerb darstellt, um internationale Talente nach Deutschland zu ziehen. Da haben wir uns in den letzten Jahren einen tollen Stand erarbeitet. Es ist absurd, das in Frage zu stellen. International versteht kein Mensch die Diskussionen, die wir hier führen.“ Jens Schmidt, Kreativdirektor Moccu sowie Cannes-Cyberund ADC-Digital-Juror Hansjörg Zimmermann, GF der Digital BrandingAgentur Das Goldene Vlies „Wir sind der Überzeugung, dass die Teilnahme an Wettbewerben sehr gut geeignet ist, sich bei bestehenden und potenziellen Kunden (wieder) positiv in Erinnerung zu rufen. Andererseits dienen Wettbewerbe auch dazu, die Motivation der eigenen Mitarbeiter anzuregen und zu fördern. Serviceplan ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Agentur durch ihr KreativRanking an Aufmerksamkeit gewinnt und so letztlich auch als Arbeitgeber attraktiv bleibt.“ „Aus der Sicht von Kunden ist schon eine ganze Weile nicht mehr alles Gold, was glänzt. Natürlich ist ein goldener Löwe, ein schöner Nagel vom ADC lustbringend, aber häufig auch nicht mehr als ein Nice-to-have – insbesondere weil es zu viel Fake-Arbeiten gibt. Für die Agenturen sind die Awards nicht mehr das, was sie schon mal waren. Professionelle Kreativität und Lösungen für bessere Prozesse und Produkte sind heute wichtiger als teure Award-Teilnahmen.“ AUTHORIZED PARTNER PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor. 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Verkaufen Nutzer über ihren eigenen Facebook-Shop deren Waren, erhalten sie von Zindigo eine Provision in Höhe von 40 Prozent. Das US-Start-up Zindigo erledigt das Fulfillment wie das Versenden der Ware, das Tracking sowie Retouren. Zindigo wird im Bereich Mode starten, plant aber auch, in die Segmente Reisen, Automotive und Unterhaltung zu expandieren, berichtet der US-Blog „Mashable“. is ADWORDS BUSINESS CREDIT Google vergibt Kredit Google bietet Adwords-Kunden in Großbritannien eine eigene Kreditkarte in Verbindung mit einem Adwords-Account an. Darüber gewährt Google den Unternehmen Darlehen, wenn sie Suchmaschinenwerbung schalten wollen, berichtet die „Financial Times Deutschland“. Der Google Adwords Business Credit dient der Kundenbindung. Nicht jeder erhält die Kreditkarte, nur ausgewählten Kunden wird die Teilnahme angeboten. is Digitale Assistenten werden den Einkauf personalisieren ie werden sich neue Technologien auf unser Kaufverhalten auswirken? Für das Ebay-Projekt „Die Zukunft des Handels“ wurden dazu Experten und Verbraucher um ihre Meinung gebeten. Im Zentrum der Zukunftsszenarien steht das Smart Device, ein tragbares Gerät, das permanent Zugriff auf Daten hat und Verbrauchern als Einkaufsassistent dient. Schon heute werden Smartphones im Laden dazu verwendet, zusätzliche Produktinfos abzurufen oder Preise zu vergleichen. Dieses Abrufen von Infos mithilfe eines mobilen Geräts, sei es eine Augmented-Reality-Brille oder ein Smartphone, wird künftig ein noch wichtigerer Bestandteil des Kaufprozesses werden, meinen die für die Studie befragten Experten. Denkbar sei etwa, dass Verbraucher direkt vor dem Regal mit einem Schwenk ihres Mobiltelefons den individuellen Preis erfahren, den sie dank ihrer Treuekarte erhalten. Oder dass sie Hinweise bekommen, die auf sie persönlich zugeschnitten sind, zum Beispiel ob ein Produkt Stoffe enthält, auf die sie allergisch sind. Mehr als drei Viertel der befragten 1.005 Frauen und Männer von 18 bis 60 Jahren halten es für möglich, dass sie künftig mit dem Mobiltelefon Produkte oder ihre Umgebung scannen, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Wenn Verbraucher im Laden Zusatzinfos zu Produkten abrufen, bietet das Herstellern die Chance, sich abzugrenzen. Sie können beispielsweise die Vorteile eines Produkts darstellen, sodass der Preis als Entscheidungskriterium in den Hintergrund rückt, erklärt Thomas Bendig, Geschäftsführer des Fraunhofer-Verbunds für Informations- und Kommunikationstechnologie, und einer der teilnehmenden Experten. Technik werde künftig immer weniger als solche erkennbar sein, ist Bendig überzeugt: „Neben der Augmented Reality wird sich auch das Konzept der ,Augmented Identity‘ durchsetzen, die unsere persönliche Identität um eine digitale Komponente erweitert. Sie speist sich aus unseren Daten im Netz. Um uns durch die Datenflut zu navigieren, gleicht sie per- II. TECHNIK DER ZUKUNFT Wie werden Mobiltelefone in Zukunft gesteuert? 84% Was werden Mobiltelefone in Zukunft können? 72% Sie werden über Sprache gesteuert Wie werden Mobiltelefone in Zukunft aussehen? 47% Sie werden über Gesten gesteuert 32% Sie werden Geräte zu Hause steuern 67% Sie werden mit dem Auto kommunizieren können Sie werden biegsam sein 21% Sie werden die Form von 3D-Brillen haben 31% Sie werden die Form von Uhren haben YOUTUBE Neue „Original Channels“ Mehr Content für Youtube: Die VideoPlattform hat den Start von mehr als 60 neuen „Original Channels“ in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und in den USA angekündigt. Die ersten OriginalKanäle aus Deutschland werden Ende des Jahres live gehen. Das Themenspektrum ist breit und reicht von Extremsport bis Comedy und Kurzfilme. is PORTFOLIOABRUNDUNG Grey übernimmt k102 Die Digital Mediaberatungsagentur k102 GmbH in Düsseldorf, geführt von den Agenturgründern Jan Güntner und Lars Moltrecht, wird zu 51 Prozent von der Grey Group Deutschland / WPP übernommen. Zum Kundenstamm von k102 zählen unter anderem Deichmann, Pilsner Urquell und Karstadt. Grey und k102 arbeiten bereits seit Längerem zusammen. is Anzeige 21/12 Mit Smart Devices shoppen W Mit Zindigo.com können Facebook User Shops eröffnen und so Geld verdienen 15. Oktober 2012 Die Zukunft des Handels: So sehen InternetNutzer künftige mobile Anwendungen Szenarien: 50 Prozent halten es für möglich, in Zukunft Kleidung virtuell anzuprobieren Facebook testet Collections Fans können Produktbilder von Shops in Wunschlisten sammeln D as soziale Netzwerk Facebook testet eine Monetarisierungsstrategie. Das neue Feature heißt „Collections“. Händler können auf Produktbildern, die sie auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichen, einen Button einfügen. Laut Medienberichten probiert Facebook mehrere Bezeichnungen für den Button aus wie „like“, „collect“ und „want“. Nur Fans der Seite können den Button sehen. Klicken sie darauf, wandert das Bild in ihre Timeline beziehungsweise in eine Wunschliste. Über einen eingefügten „Buy“-Button werden Nutzer dann in den Online Shop weitergeleitet, wo sie das Produkt kaufen können. Derzeit testet Facebook das neue Feature mit sieben amerikanischen Retailern darunter Williams-Sonoma, Victoria’s Secret und Fab.com. Noch verlangt Facebook keine Provision für die Weiterleitung, berichten US-Medien. Mit dem neuen Feature könnte Facebook jedoch in Zukunft Geld verdienen mit einem Ansatz, den die Online-Pinn- wand Pinterest populär gemacht hat: Bilder von Produkten, die einem gefallen, sammeln. Der deutsche Blog „Allfacebook.de“ rechnet nicht damit, dass deutsche Nutzer den „Want“-Button bald einsetzen können. Ähnlich wie bei den ersten Facebook Deals oder dem Filialfinder-Service werde die Funktion nur großen Unternehmen mit entsprechendem Mediabudget zur ■ Verfügung stehen. is „Want“-Button: Facebook testet ein neues Feature mit ausgewählten US-Händlern Vege Foto: Fotolia / 4 Ein Smart Device wird sehr viel über unswissen und intelligente Antworten liefern sönliche Daten, Interessen und aktive Such- und Dienstanfragen mit der realen Umgebung und uns umgebenden smarten Objekten und anderen Akteuren ab.“ Das wirft mehrere Fragen auf wie: Wo werden all diese Daten über unsere bisherigen Einkäufe, Vorlieben, Allergien und so weiter zusammengeführt? Und wem vertrauen wir sie an? Eine Möglichkeit sei, so Bendig, dass nur der Konsument selbst Zugriff auf das komplette Set an Daten seiner digitalen Identität habe. Er könne dann jeweils Teilgebiete definieren, auf die dann Dritte, beispielsweise Händler, zugreifen können. Die größte Herausforderung für so eine Augmented Identity ist der Schutz der Daten und das Vertrauen, dass sie nicht ohne Wissen des „Dateneigentümers“ ■ weitergegeben werden. is Neue Struktur für Wachstum R TL Interactive strukturiert den Digitalbereich um. Das Unternehmen, das in der Mediengruppe RTL Deutschland für digitale und transaktionsbasierte Angebote zuständig ist, will seine Aktivitäten bei Games, HbbTV-Produkten sowie TVSites und Zielgruppen-Sites intensivieren. Dazu wurden neue Bereiche geschaffen: Mit dem Bereich „Games und Product Innovation“ reagiert RTL Interactive auf die zunehmende Bedeutung von transaktionsbasierten Geschäften über Browserbasierte Games. Dieser Bereich soll auch die Entwicklung neuer Produkte auf Basis von HbbTV vorantreiben. Die Steuerung des Produktmarketings und Partnerschaften mit Geräteherstellern oder Plattformbetreibern verantwortet Robert Fahle als Leiter des neuen Bereichs „Marketing und Business Partnerships“. Karsten Jentsch leitet den Bereich „TV Sites und Verticals“. Dort werden die Internet-Auftritte der Sender sowie Ziel■ gruppen-Sites gebündelt. is Seven Ventures ruft zum Pitch S TRENDS & STRATEGIEN 15. Oktober 2012 even Ventures, der Venture-Arm der Pro-Sieben-Sat1-Gruppe, veranstaltet am 7. November 2012 in London den „Seven Ventures Pitch Day“. Gründer und Start-ups können bei dem internationalen Wettbewerb Mediabudget für TV in Höhe von insgesamt sieben Millionen Euro gewinnen. Gesucht werden junge Unternehmen, die ein Produkt oder eine Dienstleistung für Endkunden über das (mobile) Internet anbieten, und die nicht älter als drei Jahre sind. Der Fokus von Seven Ventures liegt auf „Digital Commerce“, „Lifestyle“ sowie „Health & Beauty“. Die Anmeldefrist für den internationalen Wettbewerb läuft bis 21. Oktober 2012. Informationen zur Teilnahme stehen auf der Webseite www.7vpd.com. Sieben Kandidaten werden nach der Vorauswahl nach London eingeladen, wo sie im Rahmen der NOAH-Konferenz ihre Geschäftsidee präsentieren. Der Gewinner erhält Mediabudget für TV im Wert von vier Millionen Euro, der Zweitplatzierte bekommt TVWerbezeit im Wert von zwei Millionen Euro und der Drittplatzierte TV-Werbezeit im Wert von einer Million Euro. Erst vor Kurzem hatte Seven Ventures gemeinsam mit der Covus-Gruppe in Berlin den Inkubator Covus Ventures gegründet. „Es ist unser Ziel, weitere starke Online-Marken aufzubauen, die von den bestehenden Synergien aus E-Commerce und TV signifikant profitieren“, erklärte Christian Wegner, Vorstand Digital and Adjacent von Pro Sieben Sat1 Media. Der Online Shop Zalando ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Marken über TV-Werbung ■ aufbauen lassen. is Internet World BUSINESS Nugg Ad startet Inkubator Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Data Days stellen Daten und neue Geschäftsideen in den Fokus B ig Data als Konferenzthema: Die „Data Days 2012“, veranstaltet von der Post-Tochter Nugg Ad, widmeten sich am 1. und 2. Oktober in Berlin dem Thema Daten. Am ersten Tag wurde die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von großen Datenmengen diskutiert. Die Keynotes und Panels setzten sich unter anderem mit den Bedingun- Eine Paneldiskussion während der Data Days 2012 in Berlin gen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten auseinan- sung des Energieverbrauchs für Konsuder. Am zweiten Tag ging es um Start-ups menten und Unternehmen. unter dem Motto „Data Pioneers“. Während der Data Days stellte Nugg Ad Das Berliner Start-up Econitor gewann sein Inkubator-Programm vor. Nugg-Adden Data-Pioneers-Wettbewerb, bei dem CEO Stephan Noller erklärte, wie sich die elf junge Unternehmen ihre Geschäftsideen Nugg-Ad-Gründerschmiede von anderen präsentierten. Econitor entwickelt eine auf unterscheidet: „Uns geht es hier nicht um Big Data basierende Software für die Mes- Geld in Form von schnellen Exits. Dadurch, dass die Gründer zudem keine Anteile abgeben müssen, bleiben sie absolut selbstständig.“ Nugg Ad will in Services investieren, die sich an Nutzer wenden und mit der eigenen Targeting-Technologie kooperieren. Das können beispielsweise Datenschutz- und Kontroll-Tools oder Dienstleistungen sein, die dem Nutzer basierend auf seinem Cookie einen Mehrwert liefern, so das Unternehmen. Die Realisierung solcher Services wird von Nugg Ad und der Deutschen Post mit bis zu Gewinner des Start-up-Wettbewerbs: Econitor ent■ 100.000 Euro unterstützt. is wickelt ein Tool für die Messung des Energiekonsums Fotos: Nugg Ad 21/12 Geld für Nachhilfe Der Wachstumsfinanzierer Acton Capital Partners hat sich an der Online-Nachhilfeplattform Sofatutor.com beteiligt. Sofatutor, 2008 in Berlin gegründet, veranschaulicht in mehr als 7.700 Videos Lerninhalte ab der ersten Klasse. Die Plattform hat laut eigenen Angaben über 30.000 Nutzer. Neben Acton Capital Partners beteiligten sich auch die beiden Altinvestoren J.C.M.B. Beteiligungs GmbH und der VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin an der Kapitalerhöhung, deren Gesamtvolumen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegt. is FREESPEE Wachstumsmarkt Mobile Freespee.com, Anbieter von anrufbasierter Werbetechnologie aus Uppsala in Schweden, hat von Sunstone Capital eine weitere Finanzierung in Höhe von 3,3 Millionen Euro erhalten. Freespee wird damit die standortbezogene mobile „Click to Niels de Groot, Call“-Werbung Freespee weiterentwickeln. Neuer Leiter des Berliner Büros ist Niels de Groot, der als Commercial Manager die deutsche Niederlassung von Freespee weiter ausbauen wird. is ZALANDO Smartvie sucht Investoren Kredit für Logistikausbau Neuer Online-Marktplatz setzt auf Sicherheit für Käufer und Verkäufer D Smartvie.de will Händler durch niedrige Verkaufsprovisionen überzeugen Foto: Wilde er Web-Marktplatz Smartvie.de bietet Code übermittelt, den der künftige Kunde Privatpersonen und Investoren die auf der Plattform eingeben muss. Dadurch Möglichkeit, über die Crowdfunding- wird geprüft, ob das Bankkonto und die Plattform Deutsche-mikroinvest.de eine Adresse echt sind. So soll es Händlern Beteiligung zu zeichnen. Das Ziel ist, leichter fallen, die bei Kunden beliebten 100.000 Euro einzusammeln, teilt Mustafa Zahlarten Rechnung und Nachnahme anAzim, Mitgründer und Geschäftsführer zubieten. Ein Nachteil der Verifizierung von Smartvie, mit. Mit dem Kapital soll könnte sein, dass sie Käufer, die gerne laut Unternehmen das Wachstum be- spontan etwas erwerben wollen, abschleunigt und ein Marktplatz mit hohen schreckt. Smartvie bietet Käufern einen 24-stündigen E-Mail-Support und eine Sicherheitsansprüchen etabliert werden. Smartvie geht davon aus, dass es im Wachstumssegment E-Commerce noch genug Potenzial für einen weiteren Marktplatz neben etablierten Playern wie eBay oder Amazon gibt. Als Differenzierungsmerkmal setzt das Start-up aus Hannover auf den Aspekt Sicherheit. Smartvie verifiziert die Identität der Verkäufer und der Käufer. Die Käufer durchlaufen eine automatisierte, zweistufige Überprüfung: Sowohl bei der Bankals auch der Adressverifi- Die Gründer von Smartvie: Maryam El Hawary, Mustafa Azim zierung per Post wird ein und Alexander Brunner (v.li.n.re.) SOFATUTOR.COM Telefon-Hotline an. Demnächst soll auch ein „Wissensdienst“ zusätzliche Informationen rund um die angebotenen Produkte vermitteln. Die Artikel werden von den Smartvie-Mitarbeitern selbst recherchiert. Drei Argumente zählt Mustafa Azim auf, warum der neue Online-Marktplatz für gewerbliche Händler attraktiv ist: überprüfte Käufer, niedrige Gebühren und die Integration des Angebots in Google Shopping. Die Verkaufsprovision, die Smartvie verlangt, beträgt vier Prozent – eine Einstellgebühr fällt nicht an. „Standard-Händler“ zahlen eine monatliche Gebühr von 2,90 Euro, Profi-Händler eine monatliche Gebühr von 24 Euro. Smartvie ging im April 2012 in Deutschland, Österreich und in der Schweiz an den Start. 150 gewerbliche Händler nutzen die ■ Plattform inzwischen. is Der Online-Modehändler Zalando erhält von der Commerzbank, der Sparkasse Mittelthüringen und der KfW Bankengruppe eine langfristige Fremdkapitalfinanzierung in Höhe von 40,7 Millionen Euro. Mit den Mitteln wird Zalando den Innenausbau seines ersten eigenen Logistikzentrums in Erfurt teilfinanzieren. Das Finanzierungspaket umfasst auch einen Betriebsmittelkredit, um die Finanzierung des operativen Geschäfts zu unterstützen. Zum Jahresende soll das Erfurter Logistikzentrum eröffnet werden. Auch in Mönchengladbach wird ein Logistikzentrum entstehen. is DEEZER Weltweite Expansion Der Musik-Streamingdienst Deezer.com hat eine Investition in Höhe von 130 Millionen US-Dollar von Access Industries erhalten. Access Industries ist der Eigentümer der Warner Music Group. Deezer will nun die weltweite Expansion voranbringen. Der Dienst ist in 160 Ländern verfügbar und hat nach eigenen Angaben zwei Millionen zahlende Abonnenten. Deezer wird demnächst auch einen kostenlosen Service zur Verfügung stellen. Managing Director für Deutschland und Österreich ist Milan Goltz. is 5 6 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 15. Oktober 2012 21/12 INTERVIEW Retail Tablet verbessert Abläufe Takko Fashion wird 100 Filialen mit Tablet-PCs und WLAN ausstatten. Noch werden die mobilen Rechner nicht zur Kundenberatung eingesetzt, der Fashion-Retailer kann sich dies für die Zukunft jedoch durchaus vorstellen M Welche strategische Überlegung steht hinter dieser Innovation? Franz: Mit diesem Projekt verfolgen wir zwei große Ziele: Zum einen wollen wir Einsparpotenziale in der Filiale nutzen und flexibler auf den Kundenandrang reagieren können. Takko Fashion hat in Deutschland in der Regel nur eine Kasse pro Filiale, über die heute auch viele interne, administrative Prozesse laufen. Dies behindert mitunter die Haupttätigkeit des Kassiervorgangs und kann teil- obile Strategie wörtlich genommen: Die Mode-Kette Takko Fashion wird 100 Filialen mit Tablet-PCs ausstatten. Die Geräte, die auch als Kassen eingesetzt werden (siehe Abbildung Seite 7), sollen die Abläufe in den Filialen flexibler gestalten. Die Lösung stammt von der Firma Awek in Bielefeld. INTERNET WORLD Business befragte Torsten Franz, Geschäftsleiter Prozesse & Systeme bei der Takko Holding GmbH, Telgte, warum der Retailer auf Tablet-PCs setzt und was er sich davon verspricht. Takko Fashion wird in seinen Filialen Tablet-PCs einführen. Bitte beschreiben Sie kurz das Vorhaben. Torsten Franz: Die Tablet-PCs sollen für die Kassenfunktionen und für Warenwirtschaftsfunktionen verwendet werden. Die Idee ist, dass die Tablets stationäre Kassen und MDE-Geräte (MDE = mobile Datenerfassung, d. Red.) ersetzen sollen. Zudem dient das Retail Tablet auch als Access Point für das Management. Einblick in die Kassendaten bekommt das Filial-Management üblicherweise nur direkt an einer der Kassen, was möglicherweise den Verkaufsprozess aufhält. Das wollen wir mit dem Retail Tablet ändern. Torsten Franz, Geschäftsleiter Prozesse & Systeme bei der Takko Holding GmbH, Telgte ■ Ein Einsatz in der Beratung ist zunächst nicht vorgesehen. Diese Funktionen können wir uns aber zukünftig durchaus auch vorstellen. www.takko-fashion.com weise das Erscheinungsbild des Kassentresens stören. Darüber hinaus gibt es bei uns heute Prozesse, bei denen Ware zur Kasse geholt beziehungsweise bei denen Mitarbeiter mit Notizzetteln bis ins Lager gehen müs- Über Takko Fashion Die Modekette Takko Fashion wurde 1982 unter dem Namen Modea durch die Hettlage Gruppe gegründet. Inzwischen ist die TakkoGruppe in 16 Ländern europaweit vertreten, Kernmarkt ist Deutschland. Laut GfK-Analyse konnte Takko Fashion in Deutschland den Marktanteil von unter 1,9 Prozent im Jahr 2009 auf 2,3 Prozent 2010 und auf 2,7 Prozent 2011 steigern. Im Geschäftsjahr 2011/2012, das am 30. April 2012 endete, erwirtschaftete der Modefilialist einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro. Die Takko-Gruppe befindet sich heute mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Apax Partners. Die Muttergesellschaft der Takko-Gruppe ist die Salsa Retail Holding Debtco 1 S.a.r.l. mit Sitz in Luxemburg. sen. Dies wird zukünftig durch den Einsatz von Tablet-PCs wesentlich einfacher und schneller gehen, da unsere Mitarbeiter in den Filialen dann deutlich mobiler sind. Zum anderen eröffnen wir uns mit dem Retail Tablet Möglichkeiten in der Zukunft, zum Beispiel mit der schon angesprochenen Beratungsfunktion. Als Value Fashion Retailer reizt uns das natürlich. Wir können damit unseren Kunden einen Mehrwert bieten, zum Beispiel direkt prüfen, ob ein spezieller Artikel in einer anderen Filiale verfügbar ist, und gleichzeitig unseren Verkauf steigern – durch Crossund Upselling direkt am Kunden. Woher haben Sie diese Idee? Gibt es andere Branchen oder Retailer, die Sie sich zum Vorbild genommen haben? Franz: Nein, unser Partner Acto-soft hat die Idee an uns herangetragen. Wir wollten das Thema Datenerfassung zunächst mit klassischer MDE-Technik lösen. Leider waren die Geräte mit den Anforderungen überlastet, sodass wir nach einer alternativen Technologie gesucht haben, die die Mobilität eines MDE-Geräts und die Leistung eines Kassen-PCs verbindet. Der Einsatz eines Tablet-PCs hat sich daher angeboten. Es gibt dabei aber durchaus auch neue Herausforderungen, da sich das Tablet nicht so einfach wie ein MDE-Gerät bedienen lässt. Was verspricht sich Takko Fashion von den Tablet-PCs? Franz: Wir erhoffen uns durch den Einsatz der Tablet PCs eine Optimierung der Abläufe, zum Beispiel weniger Bewegung von Ware, die Verbesserung der Informationsqualität in der Filiale, einen besseren Informationsaustausch im Unternehmen, eine schnellere Preisprüfung am Point of Sale und die Unterstützung der logistischen Prozesse. Welche Aufgaben sollen die mobilen Geräte übernehmen? Franz: Der Tablet-PC übernimmt alle Funktionen des stationären Filialsystems. Darüber hinaus soll das Tablet zukünftig mehr Office-Funktionen abbilden, die im Filial- TRENDS & STRATEGIEN 7 alltag zunehmend wichtiger werden. In der Ankündigung Ihres Vortrags zu diesem Thema bei den EHI Technologie Tagen steht: „Wichtig für den Erfolg sind Details in Infrastruktur und Ladenbau.“ Worauf achten Sie bei Takko Fashion in dieser Hinsicht? Franz: Wir haben verschiedene Konzepte der TabletAnwendung in der Filiale betrachtet. Die Arbeit mit einem Tablet in der einen Hand und einem Scanner in der anderen Hand ist für die meisten Prozesse nicht sinnvoll. Daher wollen wir das Tablet zwar mobil nutzen, Takko-fashion.com: Im Internet informiert Takko Fashion über Angebote, aber am Ort der Nutzung aktuelle Prospekte oder einen Produktrückruf, verkauft aber keine Produkte sehen wir zurzeit meist ein Halterungssystem beziehungsweise im Bereich Mit welchen Kosten rechnen Sie und wann werden des Kassentresen eine fest definierte, verschließ- sich die Kosten amortisiert haben? bare Halterung vor, die gleichzeitig zum Laden Franz: Die Kosten liegen deutlich über denen eines des Akkus dienen soll. Dieses Konzept wurde MDE-Geräts. Die Amortisation lässt sich direkt von der Firma Awek bereits realisiert, weshalb schwer darstellen, da die Prozesse heute schon wir uns für diesen Tablet-Typ entschieden ha- ohne technische Unterstützung laufen. Wir wolben. Die notwendigen Anschlussmöglichkeiten len hier vorwiegend qualitative Verbesserungen werden ebenfalls über den Smart Hub von Awek etablieren und die Kommunikation mit der Filiale bereitgestellt. vereinfachen. Darüber hinaus soll dem Kunden ein verbessertes Einkaufserlebnis bis nach dem Kassiervorgang geboten werden. Begeistert auch Sie! Die perfekte E-Commerce-Lösung. Mit plentymarkets lassen sich alle Prozesse des Online-Handels komfortabel organisieren, effizient steuern und in Echtzeit verwalten. plentymarkets wird von über 2.500 Unternehmen für den Online-Handel genutzt. Wie lange wird der Roll-out dauern und wie gehen Sie dabei vor? Franz: Wir werden zunächst rund 100 deutsche Filialen mit dieser Technik ausstatten und danach über das weitere Vorgehen entscheiden. Smart-Click-Lösung von Awek: Der Tablet-Rechner, als Smart Panel bezeichnet, kann abgenommen werden Wie sieht die technische Infrastruktur aus: In welches interne Netzwerk sind die Tablet-PCs eingebunden? Franz: Die Tablets sind, wie das stationäre Filialsystem, in das interne Netzwerk eingebunden und mit unserem Warenwirtschaftssystem gekoppelt. Welche technischen Hürden müssen Sie bei der Einführung dieser neuen Technologie nehmen? Franz: Aktuell sehen wir die Online-/ Offline-Integration sowie von Scanner und Drucker über Bluetooth als wichtigste Herausforderung neben der Installation von WLAN in den Filialen. Gibt es auch unerwartete Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts? Franz: Wir konnten durch die technische Nähe zu unserem vorhandenen Kassensystem unerwartete Herausforderungen weitestgehend vermeiden. Der Nachweis der technischen Stabilität im andauernden Einsatz in den Filialen fehlt uns natürlich noch. Wie führen Sie diese Innovation in den Filialen ein? Gibt es Guidelines für die Mitarbeiter im Umgang mit den Tablet-PCs? Franz: Durch die intuitive Bedienung und die Nähe zum stationären Filialsystem Actocash ist keine aufwendige Schulung notwendig. Das System verhält sich für den Kassierer wie eine stationäre Kasse. Die Pilotfiliale ist intensiv geschult worden, im Roll-out wird die Schulung durch eine Guideline und gegebenenfalls durch ein Video ersetzt. Derzeit bilden Sie im OnlineAuftritt von Takko Fashion nur die aktuellen Angebote ab, der Einkauf ist nicht möglich. Wird sich das in Zukunft ändern? Sind die Tablet-PCs ein Schritt hin zur Verknüpfung des Offline-/Online-Handels? Franz: Der Einsatz der Tablets soll, wie schon beschrieben, vorrangig die täglichen Prozesse in unseren Filialen optimieren und die Kommunikation zwischen den Filialen und der Zentrale ■ erleichtern. INTERVIEW: INGRID SCHUTZMANN Die EHI Technologie Tage 2012 Torsten Franz, Geschäftsleiter Prozesse & Systeme der Takko Holding GmbH, wird den Einsatz der Retail Tablets in den Takko-Filialen bei den „EHI Technologie Tagen 2012“ vorstellen. Veranstaltet wird dieses IT-Event für den Handel und die Industrie vom EHI Retail Institut. Es findet am 6. und 7. November 2012 in Köln im Congress-Centrum Nord der Koelnmesse statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 1.190 Euro zzgl. Mehrwertsteuer. ■ www.technologie-tage.com Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service www.plentymarkets.com 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 21/12 INTERMEDIÄRE – VERMITTLER ZWISCHEN GESCHÄFTEN Das Fleurop-Prinzip Wie Fleurop verlinken heute clevere Web-Dienste Geschäfte: Sie bringen Gastronomen und Essenslieferdienste zusammen oder verhelfen Patienten bequem zu ihrer Arznei. Weitere Ideen für Intermediäre werden gesucht – auch von Investoren och lange, ehe Google überhaupt nur denkbar war, wurde eine Art lokale Suche erfunden – für Blumen: Als sich das Telefon in den Haushalten etablierte, gründete der Berliner Max Hübner die „Blumenspenden-Vermittlungs-Vereinigung“: „Es reist der Auftrag, nicht die Blume“, war die Idee von 1908, die bald zum Service Fleurop erblühte. Fortan wurde nicht das Bouquet verschickt – sondern ein Gärtner vor Ort gesucht, der die Blumen lieferte. Die Kunden freuten sich über frische, unversehrte Blumen, die Gärtner über zusätzliche Aufträge – trotz zweier Kriege überwand Fleurop schnell Grenzen. Seit 1946 agiert das Unternehmen weltweit, heute vereint es 50.000 Floristen, vermittelt Aufträge für 25 Millionen Sträuße im Jahr – längst auch über das Internet. Dort wird das Fleurop-Prinzip von anderen Branchen übernommen. Wie einst Gärtner Hübner per Post und Telefon vermitteln Gründer heute online Geschäfte: Dienste wie Lieferando.de (Yourdelivery), Lieferheld.de (Delivery Hero) und Pizza.de verhelfen Gastronomen und Lieferdiensten zu Mehreinnahmen. Ordermed.de, Vitabote.de oder Dedendo.de vernetzen Apotheken, Ärzte und Patienten. Und der Karlsruher Dienstleister Gaxsys macht die Einzelhändler zu Lieferanten von Marken- Foto: Fleurop N Fleurop-Blumenhändler: Nicht Blumen werden verschickt, sondern Aufträge – zum Gärtner vor Ort doch wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn, falls Waren einzeln an Kunden verschickt und gewachsene Infrastrukturen zerstört werden“, sagt Mathias Thomas, Gründer von Gaxsys (siehe Interview). „Jeder ärgert sich über die Zunahme von Lastwagen.“ Um die Umwelt zu schonen und Vertriebsnetze zu erhalten, lässt Thomas Läden vor Ort liefern, was bei den Marken zuvor on„Ideen, die Online- und line bestellt wurde. „Ein Rezept anfordern Stationärleistungen verzahnen, ist ein Prozess, den man haben enorme Marktchancen.“ heute noch zeitraubend zu Fuß oder per Telefon HAGEN SEXAUER lösen muss“, sagt Markus Principal Sempora Bönig, Gründer von Ordermed. „Wir organisieOnline-Shops. „Komfort ist gefragt“, sagt ren und verkürzen Kommunikation.“ Bei Hagen Sexauer und fasst die Studie „Sehn- Ordermed organisieren sich über 165.000 sucht nach dem Intermediär“ der Bera- Ärzte, 1.500 Apotheken und Patienten. tung Sempora zusammen: „Ideen, die Letztere registrieren sich auf der Plattform Online- und Stationärleistungen verzah- bei einer Apotheke und können danach über das System beim Arzt Rezepte vernen, haben enorme Marktchancen.“ Wie bei Fleurop ist das Ziel der Vermitt- schreibungspflichtiger Medikamente anler, diverse Partner für eine effizientere, fordern. Die Apotheke organisiert die Lieschnellere Lieferung zu verlinken. „Es wäre ferung am gleichen Tag. „Die meisten Apotheken unterhalten einen Botendienst“, so Bönig. Diesen wollen auch die Web Services Vitabote und Dedendo stärker auslasten. Allerdings bekommen Kranke hier bisher nur frei verfügbare Arzneien. Pizza, Medikamente, Markenware – der Bedarf an Intermediären wächst auch in anderen Sparten. E-Commerce und Multichannel erfordern Ideen. Verbraucher würden gern Getränke oder Partysnacks online ordern, die Reinigung ihrer Wäsche im Web in Auftrag geben oder Pakete auch nach Schalterschluss abholen. „Je dringlicher und je weniger planbar ein Bedürfnis, umso mehr sind Intermediäre gefragt, die Lieferanten auf ihren Plattformen einbinden“, so Sexauer. In den USA hilft die vor Kurzem preisgekrönte App „Miss Nev – „Never miss a package“ –, Geschäfte, Kioske, Restaurants zu organisieren, um Bestellern fußläufig Abholmöglichkeiten zu bieten. Das gleiche Ziel verfolgt Useyourlocal.com mit britischen Pubs. „Die öffnen mit solchen Services die Herzen ihrer Gäste“, meint Gründer Stuart Mills und grinst: „Es gibt doch keine bessere Entschuldigung für ein Bestellung und Lieferung online organisieren Schnelle Lieferung gefragt Für welche Warengruppen Kunden Intermediär-Konzepte schätzen Welche Lieferfristen Verbraucher für Waren erwarten alle Angaben in Prozent niemals Medikamente Speisen/Pizza & Co Getränke Drogerieartikel Reinigung Sanitätsbedarf Feinkost/Partyservice Tiernahrung Lebensmittel Bio-Produkte hohe Zustimmung 37 10 30 11 19 20 21 21 28 26 33 39 sehr hohe Zustimmung 53 59 41 48 42 45 42 39 34 36 40 32 37 34 30 35 33 25 40 Prozent der Verbraucher wünschen sich Bestell- und Lieferservices für Getränke © INTERNET WORLD Business 21/12 alle Angaben in Prozent 2 Std. Speisen/Pizza & Co Medikamente 26 Feinkost/Partyservice 20 Lebensmittel 17 Getränke 14 14 14 Bio-Produkte 11 12 Sanitätsbedarf 9 Reinigung 4 7 8 Tiernahrung 4 6 8 Drogerieartikel 3 7 12 6 Std. 4 Std. 69 18 19 20 10 10 13 am gleichen Tag 43 46 10 27 47 51 14 12 62 65 66 81 82 78 Höchstens zwei Stunden wollen 69 Prozent der Besteller auf ihr Essen warten Quelle: Sempora Consulting, 519 Verbraucher befragt kurzes Bier.“ Anpassungen solcher Services kämen auch in Deutschland an. Wer sie umsetzt, darf mit hohem Interesse seitens der Investoren rechnen: Die international agierenden Gruppen Delivery Hero und Yourdelivery wurden mit hohen zweistelligen Millionenbeträgen unterstützt: „Als Intermediär zwischen Anbieter und Lieferant zu stehen, ist ein interessantes, höchst lukratives Geschäftsmodell“, erläutert Jörg Binnenbrücker, Geschäftsführer Dumont Venture, beteiligt an Lieferando. „Diese Dienste helfen bei der Logistik und bieten auch noch einen Marketingkanal.“ Mithilfe solcher Vermittler werden Restaurants, Einzelhändler und Apotheken im Netz sichtbar, ohne Websites oder Online Marketing betreiben zu müssen. Das Geschäftsmodell verspricht zudem Skaleneffekte, wie sie Investoren lieben: Einmal eingerichtet, können die Plattformen unendlich viele Geschäftspartner zusammenbringen. Sie bezahlen dafür Handelsprovisionen oder Einrichtungs- plus Nutzungsgebühren oder alles zusammen. Die Einnahmen wiederum genügen, um mit geballter Werbekraft Tausende, wenn nicht gar Millionen Nutzer auf die Plattformen zu locken. Nutzen viele Konsumenten diese regelmäßig, können ihnen weitere Services und Produkte angeboten werden. Dienstleistung ohne Grenzen „Die Vision ist, das Businessmodell auf andere Branchen auszuweiten“, sagt Binnenbrücker. „Das Verzahnen von Off- und Online-Modellen durch Intermediäre liegt im Trend.“ Services wie Lieferando könnten neben Restaurants Getränkehändler oder Caterer ins Netzwerk einbinden, Apotheken ihren Botendienst auch für die Reinigungen oder Supermärkte ums Eck öffnen, damit Kranke zum Einkaufen nicht das Haus verlassen müssen. „Langfristig gesehen wollen wir unser Geschäftsmodell tatsächlich ausweiten“, sagt Ordermed-Chef Bönig. „Botendienste können auch anderes als Medikamente liefern.“ Mit großem Interesse beobachten Handelskonzerne die neuen Dienstleister: Längst tüfteln Amazon und eBay selbst an Konzepten, ihre Plattformen für solche Vermittlungsservices auszubauen. Erster Schritt: der Aufbau regionaler Mikrologistik-Infrastrukturen für kurze Lieferzeiten. Otto hat dafür in Vitabote investiert, und hinter Dedendo stehen der börsennotierte Werbekonzern Interpublic Group, Pharmagroßhändler Anzag und – indirekt – die Investoren von KKR (an der Sendergruppe Pro Sieben Sat1 beteiligt). Dedendo plant, bald ähnlich aggressiv im Fernsehen für sich zu werben wie Zalando. Der Berliner Blumenhändler Hübner sah mit Begeisterung, wie seine FleuropIdee trotz zweier Weltkriege in Europa und in den USA aufblühte. Dass sie nun mit aller Kraft auch in andere Sparten hineinrankt, würde den Unternehmer, der ■ 1946 starb, wohl mit Stolz erfüllen. vs TRENDS & STRATEGIEN 9 Effiziente Lieferkooperation zwischen Handel und Marke: Gaxsys „Der Handel ist unverzichtbar“ Sie verzahnen Einzelhandel und Markenhersteller: Wie und wozu? Mathias Thomas: Handel und Marken wissen, sie müssen ins Internet. Marken betreiben dort zwar schon Webshops, aber sie kennen viele Vertriebsprobleme nicht. Sie wissen wenig über Kunden sowie von logistischen Fragen und Prozessen. Der Einzelhandel sieht wiederum den Erfolg von Zalando oder Amazon, scheut aber die enormen Kosten eines Online-Vertriebs. Wir bringen die Partner, die schon immer erfolgreich kooperierten, wieder neu zusammen. Mithilfe unserer E-Commerce-Multichannel-Lösung GAX-System, bündeln wir Einzelhändler unter dem Webshop einer Marke. So können sich beide auf ihre jeweiligen Kompetenzen konzentrieren. Wie funktioniert das genau? Thomas: Der Kunde bestellt gerne bei Marken, die er kennt, und bekommt von dort auch die Rechnung. Die Bestellungen werden über unser System teilnehmenden Händlern nach Postleitzahlen zur Erledigung angeboten. Die lokalen Einzelhändler können diese Aufträge annehmen und sorgen für die Lieferung. Zurzeit wird die Ware noch weitgehend über den Paketdienst DHL verschickt, aber wir arbeiten daran, Kurierdienste in der Plattform einzubinden, um die Lieferung in einem Tag zu ermöglichen oder sogar in wenigen Stunden. Ein erster Pilotver- Online bestellt, vom lokalen Dienstleister geliefert such läuft gerade in Mannheim. Dort funktioniert die lokale Mikrologistik vor Ort schon sehr gut. Auf Dauer wollen wir zudem Abholmöglichkeiten in den Läden schaffen – es wäre doch wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn, wenn Waren bald nur noch einzeln an Kunden verschickt und gewachsene Infrastrukturen zerstört werden. Jeder ärgert sich über die Zunahme von Lastwagen, nicht nur auf der Autobahn. Was haben die Marken davon – sie verkaufen online direkt und sparen sich die Handelsprovision? Thomas: Marken sind gut im Entwickeln von Produkten, im Handling von Werbung und im Image-Aufbau. Für die Vertriebsprozesse haben sie bisher keinerlei Strukturen oder Know-how aufgebaut. Das aber wird richtig teuer, oft werden dabei praktische Themen wie Verfügbarkeit von Waren, Einzelpicking, Retourenmanagement gar nicht bedacht. Den Herstellern fehlen zudem die Daten über Kunden und deren Kaufverhalten. Zurzeit ist die Versuchung für Marken groß, das Online-Geschäft selbst zu stemmen. Hersteller sehen den Niedergang im klassischen Einzel- und Versandhandel, mit Neckermann oder Quelle sind ihnen große Vertriebskanäle weggebrochen. Aber Kunden sind heute hybrid, sie kaufen mal online, mal offline ein – für Marken ist der Einzelhandel auf Dauer unverzichtbar. Wenn sie ihn mit ins Boot nehmen für ihr Online-Geschäft, sorgen sie für gute Beziehungen und besseren Service. Mathias Thomas hat den E-Commerce-Dienstleister Gaxsys gegründet und führt bei Dr. Thomas + Partner in Karlsruhe die Geschäfte JETZT GRATIS VORBESTELLEN: Ihre neue DomainEndung im Web! Wie reagiert der Handel? Thomas: Händler sehen den E-Commerce-Zug Fahrt aufnehmen, können aber nicht so schnell reagieren. Der Aufwand, einen eigenen Shop zu betreiben und stetig zu bewerben, ist teuer. Online-affine Händler sind froh, weil sie erkennen, dass sie sich mit der Vernetzung zum Webshop einer oder mehrerer Marken Geschäft sichern und ohne größeren Aufwand in den Multichannel-Verkauf einsteigen. Die bekannte Arbeitsteilung bleibt bestehen, Marken kümmern sich um Online Shop, Design, Werbung, Händler für die Verteilung der Waren und wir unterstützen die beiden Seiten mit Logistikpartnern als Paketschieber. Wer verdient an der Bestellung, wie teilen sich die Einnahmen auf? Thomas: Die Einnahmen werden dem Versender der Bestellung zugeschlagen. Statt Miete oder Personalkosten mindern beim Versand für den Marken-Shop andere involvierte Dienstleister wie Kreditkartenanbieter, Bezahlsysteme sowie Paketzusteller die Marge. Wir verlangen einen prozentualen Anteil vom Bruttoverkaufspreis für die Nutzung der Plattform, allerdings nur dann, wenn der Kauf auch zustande kommt. Das müssen wir den Händlern oft noch erklären. Bei einem Bruttowarenwert von 200 Euro betragen die Abwicklungskosten nach unserer Kalkulation knapp 36 Euro, davon gibt es aber 24 Euro zurück, wird die Ware zurückgeschickt. Der Händler trägt nur das Risiko der Versandkosten. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Retouren bei Markenprodukten und durch die Lieferung vom Händler vor Ort vergleichsweise niedrig sind. Kunden kennen die Vorteile von Marken. Für wen eignet sich Ihr System? Thomas: Für jeden Markenhersteller mit ge- wachsenen Handelsbeziehungen. Von den Produkten her sind uns keine Grenzen gesetzt, nur den Möbelhandel würde ich ausschließen, weil der in der Regel keine Ware auf Lager hält. Was sind die nächsten Pläne? Thomas: Wir bereiten den Start in den USA vor und suchen zurzeit nach einer Handelsmarke, die auf Gaxsys setzt. So können wir Multichannel-Funktionalitäten, wie die Abholung in der Filiale oder die Kombination von Versand und Umtausch vor Ort, weiter vorantreiben. ■ ■ Gaxsys wird 2008 aus der Karlsruher Softwareschmiede Dr. Thomas + Partner ausgegründet und bereitet gerade den Start in den USA vor. Der E-Commerce- und Logistikdienstleister bietet Marken und Einzelhändlern eine Plattform, über die diese gemeinsam die Lieferung für den Marken-Webshop organisieren können. ■ Kunden: Indigo, Peter Kaiser, Picard, Ricosta ■ Internet: www.gaxsys.com; www.tup.com In Kürze verfügbar – Web-Adressen mit neuen Endungen! Das Web wird vielfältiger: Neben den bekannten Endungen wie .de und .com gibt es ab 2013 zahlreiche neue Adressendungen – z. B. .sport, .shop, .bayern, .news, .berlin, .koeln, .earth, .web und viele mehr. Jetzt vorbestellen – kostenlos und unverbindlich! www.united-domains.de 10 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Bronze für Deutschland OMS Erhöhte Werbewirkung Bis Dezember 2012 läuft die aktuelle WebKampagne „Der wichtigste Ort der Welt“ der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Um sie aufmerksamkeitsstark in Szene zu setzen, wird auf den rund 350 Websites des OMSPortfolios das Werbemittel „Floor Ad“ ver- In Szene gesetzt: Die aktuelle OnlineKampagne von Schwäbisch Hall wendet. Das Sonderwerbeformat erstreckt sich über die ganze Browser-Breite und befindet sich während der gesamten Einblendung im sichtbaren Bereich. Es soll so für eine erhöhte Werbewirkung in der Zielgruppe sorgen. Die Planung und Umsetzung der Kampagne erfolgte zusammen mit der betreuenden Media-Agentur Mediacom Interaction. sg IP DEUTSCHLAND Werbeform für Lady Gaga IP Deutschland vergrößert sein In-StreamAd-Portfolio: Ab sofort steht Kunden das Werbeformat „Pre-Roll Takeover“ zur Verfügung, das sich wie ein großflächiger Rahmen um den Player legen soll, in dem der Pre-Roll läuft. Der Rahmen nimmt dabei die gesamte Bildschirmbreite ein. Auch ein erster Kunde ist schon gefunden: Das Duft- und Kosmetikunternehmen Coty Beauty will bis Ende Oktober 2012 mit dem Pre-Roll Takeover die „Now“-Portale von RTL, Vox, Super RTL und RTL Nitro belegen, um „Fame“, die erste Parfümkreation von Lady Gaga, zu bewerben. sg Anzeige 21/12 Schuld ist die Eurokrise IAB MIXX AWARDS 2012 Erfolg für Yahoo: Beim Online-Werbefestival IAB Mixx Awards 2012 in New York wurde das Unternehmen für die Kampagne „Telekom Entertain. Ihr persönliches Entertain Erlebnis“ als einziger deutscher Teilnehmer mit einem Award ausgezeichnet. Das Homepage-Event, das Yahoo zusammen mit Mediacom (Media), Tribal (Kreation) und Contnet (Mobile) umgesetzt hatte, gewann in der Kategorie „Customer Rich Media Display Ad“ Bronze. Ziel der Kampagne war es, Telekom Entertain, den neuen On Demand Service der Deutschen Telekom, im Markt bekannt zu machen. Dafür wurde ein QR-Code auf der YahooFrontpage platziert, den User einscannen und damit das Geschehen auf dem Bildschirm steuern konnten. sg 15. Oktober 2012 Die globalen Werbeinvestitionen steigen weiter – allerdings nicht ganz so stark wie erwartet D tizieren“, sagt Frank‐Peter Lortz, er weltweite Werbemarkt Chairman Zenith Optimedia, wächst – die Erwartungen für den deutschen Werbemarkt. müssen jedoch nach unten korFür 2013 rechnet Lortz mit rigiert werden. Das erklärt die einem leichten Anstieg der Media-Agenturgruppe Zenith Werbeinvestitionen um 1,6 Optimedia in ihrer aktuellen Prozent, 2014 soll der hiesige Studie „Advertising ExpenWerbemarkt dann um 2,2 Proditure Forecast“. zent wachsen: „Auffällig, aber Der Grund für diese Entnicht verwunderlich ist, dass wicklung ist die anhaltende alle Medien, die den Weg der Eurokrise. Milliardenlöcher in Digitalisierung bereits ein guden Staatshaushalten der Mittes Stück weit beschritten hagliedsländer führen dazu, dass ben, auch in diesen schwieridie werbungtreibenden Untergen Zeiten zusätzliche Einnahnehmen Werbeinvestitionen men verbuchen dürfen, wähzurückhalten. Daher hat Zenith rend Gattungen, die auf diesem Optimedia den Anstieg der Weg noch eher am Anfang steweltweiten Werbeinvestitionen hen, Einbußen hinnehmen für das laufende Jahr von 4,3 müssen“, so Lortz. „Im Klartext Prozent auf 3,8 Prozent herunbedeutet dies, dass Internet imtergesetzt. Auch für 2013 und Werbe- statt Wetterbericht: Der Ad Forecast von Zenith Optimedia mer noch zweistellig wächst, 2014 wurde die Prognose ange- informiert über vergangene und künftige Netto-Werbeinvestitionen die elektronischen Medien TV passt. So liegen die Erwartungen für 2013 bei 4,5 Prozent (statt 5,3 fen und sich – sofern größere Katastro- und Radio einstellig und der Rest Prozent) und für 2014 bei 5,2 Prozent phen wie ein Auseinanderfallen der Wäh- schrumpft.“ Zenith Optimedia erstellt die (statt 6,1 Prozent). rungsunion ausbleiben – nächstes Jahr bei vierteljährlichen Forecasts seit 16 Jahren. einem Plus von 0,9 Prozent wieder fangen, Sie sollen der Werbewirtschaft als BaroDie Werbemärkte in der Eurozone ehe es 2014 mit 2,3 Prozent Wachstum meter für die Planung ihrer Media‐Aktivi■ Die Krisenländer Italien, Spanien, Portu- dann aufwärts geht, so Zenith Optimedia. täten dienen. sg gal und vor allem Griechenland befinden „Vor dem Hintergrund sich bereits in der Rezession. Ihre Ausga- der anhaltenden Unsiben für die Werbemärkte schrumpften um cherheit über die Zu„Das Werbeklima hat sich 6,5 Prozent (Italien) bis hin zu 33,2 Pro- kunft der Eurozone hat zent (Griechenland). Deutschland, Öster- sich auch das Werbeklimerklich abgekühlt.“ reich und die Niederlande wachsen ledig- ma merklich abgekühlt, FRANK-PETER LORTZ sodass wir für dieses Jahr lich unterhalb der Inflationsrate. Chairman Zenith Optimedia Insgesamt soll der Werbemarkt der Euro- nur noch ein Wachstum zone dieses Jahr um 3,1 Prozent schrump- von 1,1 Prozent prognos- LH Cargo setzt auf Youtube Lufthansa baut seine Social-Media-Präsenz mit einem Video-Kanal aus A uf Facebook folgt Youtube – seit Anfang dieses Jahres ist Lufthansa Cargo auf dem größten sozialen Netzwerk Facebook vertreten – und das recht erfolgreich: Innerhalb von zehn Monaten konnte die Unternehmensseite die „Likes“ von mehr als 14.000 Facebook-Usern gewinnen – damit hat Lufthansa Cargo nun drei Mal so viele Fans wie Mitarbeiter. Der geglückte Facebook-Auftritt war für das Unternehmen nun Grund genug, seit Oktober 2012 auch auf dem Video-Netzwerk Youtube mit einem eigenen VideoKanal aktiv zu werden. „Lufthansa Cargo vernetzt die Welt mit ihrem Service in ähnlicher Weise, wie es soziale Medien im Internet tun. Portale wie Facebook oder Youtube bieten deshalb überragende Möglichkeiten, ein weltweites Publikum an der Faszination unseres Flugbetriebs teilhaben zu lassen“, erklärt Matthias Eberle, Leiter Unternehmenskommunikation bei Lufthansa Cargo, den ■ Youtube-Auftritt. sg Einblicke in die Flugwelt Dort zeigt das Unternehmen neben Videos zur Zukunftsstrategie „Lufthansa Cargo 2020“ auch historische Unternehmensgeschichten. Darüber hinaus gibt es Plane-Spotting-Filme von Lufthansa-Cargo-Maschinen sowie Videos, die von den Piloten und Bodenmitarbeitern der Frachtfluggesellschaft selbst gedreht wurden. Ab in die Lüfte: Lufthansa Cargo ist nun auch mit einem eigenen Kanal auf dem Video-Portal Youtube vertreten eBay erweitert Werbeportfolio D er Vermarkter des Online-Marktplatzes eBay, die eBay Advertising Group, nimmt ab sofort auch den Bereich Kleinanzeigen in sein Vermarktungsangebot auf. „eBay-Kleinanzeigen“ ist der kostenlose Web-Kleinanzeigenmarkt des Unternehmens, der sich vor allem an private User richtet. Der unmittelbare regionale Bezug der Plattform soll ein entsprechend genaues Geotargeting nach Bundesländern ermöglichen. Mobile im Fokus Zusätzlich steigt eBay in die Mobile-Vermarktung ein: Angeboten werden nun auch mobile Produkte über „eBay-Kleinanzeigen“. Werbungtreibende können Kampagnen ab sofort auf der Suchergebnisseite in der „eBay Kleinanzeigen App für AndroidSmartphones“ schalten. Mike Klinkhammer, Managing Director eBay Advertising in Deutschland: „Die Nutzer von eBay Kleinanzeigen schätzen das kostenlose Angebot des Online-Kleinanzeigenmarkts besonders und nehmen Werbung in diesem Umfeld äußerst positiv auf. Werbungtreibende werden von dem attraktiven ■ Werbeumfeld deshalb profitieren.“ sg 21/12 MARKETING & WERBUNG 15. Oktober 2012 Internet World BUSINESS 11 DATENBASIERTE VERMARKTUNG Für die richtige Zielgruppe Mit dem neuen Produkt „Data Factor“ will Axel Springer Media Impact Online-Werbung noch zielgenauer ausliefern islang bot Axel Springer Media Impact (ASMI) seinen Werbekunden bei der Kampagnenauslieferung auf den InternetSeiten seines Medien-Portfolios zwei Optionen: entweder eine maximale Reichweitenbuchung mit Bannern oder „Predictive Behavioral Targeting“ – also die Aussteuerung nach primär demografischen Merkmalen. Um den Endkunden noch zielgenauer zu erreichen, hat ASMI das bestehende Angebot nun um die datenbasierte Vermarktung des eigenen Online-Portfolios erweitert. Das Prinzip hinter dem Produkt „Data Factor“ erläutert Holm Münstermann, General Manager New Media Business bei ASMI: „Wir bieten Werbekunden Kampagnen an, die das Wer- Holm Münstermann von ASMI setzt auf datenbasierte Vermarktung Foto: Axel Springer Media Impact B Daten mit Kaufabsichten der User werden kategorisiert und für Werbekunden buchbar gemacht bemittel nur an die Zielgruppe ausliefert, die zuvor auf verschiedene Datenquellen nach genau dieser Produktklasse gesucht haben. Die Kaufwahrscheinlichkeit ist hier maximal, es gilt nur noch, die User in ihrer letzten Phase der Kaufentscheidung auf die Produktmarke des Werbekunden ‚umzulenken‘. Und: Nur wenn ein solcher User anschließend auf das Portfolio von ASMI gelangt, wird die gebuchte Werbekampagne auch ausgespielt. Es werden keine Predictions eingesetzt. Damit ist die auslieferbare Reichweite auf die tatsächliche Überschneidung zwischen Datenquelle und ASMI-Portfolio in dem spezifischen Produktsegment begrenzt.“ Wenig Streuverluste Benötigt würden für dieses Modell sogenannte „Intent-Daten“, die die Kaufabsicht ausdrücken – also beispielsweise AffiliateNetzwerke, die Klickinformationen von Werbe-Bannern besitzen, Preissuchmaschinen oder Rubrikenseiten. Diese ano- nymisierten Daten werden auf der dazu nötigen Data-Management-Plattform gebündelt, kategorisiert und so für Werbekunden und ihre Kampagnen buchbar gemacht. Die Data-Factor-Plattform hat ASMI zusammen mit dem Targeting-Anbieter Nugg Ad gebaut. Die Reichweite sei zwar gegenüber Predictive Behavioral Targeting oder nicht datenbasierten Buchungen geringer, aber die Produktwerbung eines Werbekunden könne praktisch ohne Streuverluste an das richtige Publikum gesendet werden. Data Factor eigne sich allerdings nur für Kampagnen, die bei kleiner Reichweite ohne Streuverluste geschaltet werden sollen. Für alle, die buchen, um breite Aufmerksamkeit zu erreichen, wäre das Modell daher nichts, betont Münstermann. „Unsere ersten Testkampagnen mit unserem Erstkunden Sony liefen erfolgreich, der ,Proof-of-Concept‘ ist erbracht. Zukünftig wollen wir mehr Datenquellen anschließen und so einerseits durch externe Datenanbieter sowie andererseits durchaus auch mit externer Auslieferung in der ■ Reichweite expandieren.“ sg Individuelle-Server-Lösungen. Das Internet ist der unangefochtene Wachstumsmarkt. Ständig gibt es neue Anwendungen und Technologien. internet24 ist der Partner für eine genau auf Ihre Um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten, benötigen Sie individuell angepasste Webserver-Strukturen, Anforderungen zugeschnittene Serverlösung. die voller Leistung und Einsatz-Perspektiven stecken. Dazu gehören Internetanwendungen, bei denen die Hoch- Informieren Sie sich zu unseren individuellen verfügbarkeit im Vordergrund steht oder sehr zugriffsstarke Projekte, bei denen mittels Lastverteilung alle einge- Serverlösungen unter www.internet24.de oder Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40. henden Anfragen auf mehrere Server verteilt werden. Bei internet24 stehen persönliche Ansprechpartner kompetent und zuverlässig zur Verfügung – sei es bei der Auswahl neuer Produkte, der individuellen Konfiguration von Servern oder der kurzfristigen Problembehebung. internet24 GmbH | Bayrische Straße 18 | 01069 Dresden Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 [email protected] 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Klickraten steigen wieder an ECONDA Wetter pusht Umsatz Mit einem neuen Modul für sein Web-Analyse-Tool Shop Monitor ermöglicht der Anbieter Econda seinen Kunden, öffentlich zugängliche statistische Daten in die Analyse von Kennzahlen einfließen zu lassen. So lässt sich etwa ermitteln, wie das Wetter den Umsatz eines Webshops beein- In seinen Content Guidelines erklärt der Suchmaschinenkonzern die Grenzen der SEO W enn es darum geht, eine Website für die bestmögliche Darstellung im Google-Suchindex zu optimieren, dann ist der Suchgigant derjenige, der die Regeln macht, an die sich Suchmaschinenoptimierer zu halten haben. In seinen Content Guidelines beschreibt Google, was das Unternehmen an SEO-Maßnahmen toleriert und was nicht. Für den deutschsprachigen Raum wurden diese Guidelines unlängst überarbeitet und konkretisiert. Dies, so erklärt Markus Hövener, Chef der SEOAgentur Bloofusion, sei ungewöhnlich. Normalerweise äußere sich Google selten konkret zu SEO-Themen. „Vor allem beim Thema Link-Aufbau gab es großen Klärungsbedarf “, sagt Hövener. „Bei vielen Links war es bekannt, dass diese gegen die Google-Regeln verstoßen, aber einiges bewegte sich auch in einer Grauzone.“ Foto: Fotolia / Thom as Jan sa flusst oder aus welcher Bevölkerungsschicht die Besucher kommen. Das Public Data Plug-in steht Shop-Monitor-Anwendern ab sofort zur Verfügung. fk Hövener bei den Rich Snippets. Das sind Informationsblöcke, die Google automatisch aus der Website zieht, um dem User bereits vor dem Klick auf eine Website eine Orientierung zu bieten. Bei einer Übersicht zu einem Restaurant werden zum Beispiel die Öffnungszeiten, die Speisekarte oder Fotos separat angezeigt. Um diese Snippets zu erhalten, wird gelegentlich getrickst, weiß Hövener. Ab sofort fordert Google eindeutig, dass die Informationen, die Google aus einer Website herauszieht, sachlich richtig und auf der Website sichtbar sein müssen. Tipps für die Regionalisierung Ein Verstoß gegen die Google Content Guidelines kann eine Seite aus dem Index werfen Bestechung ist verboten Abgleich mit Wetterdaten: Econda Shop Monitor mit Public Data Plug-in 21/12 Googles neue Gesetze E-MAIL-MARKETING Nachdem die Klickraten für MarketingE-Mails in Deutschland im ersten Quartal 2012 rückläufig waren, sind sie im zweiten Quartal wieder leicht gestiegen. Das ergibt sich aus aktuellen Zahlen des Technologieanbieters Epsilon. Glaubt man diesen Zahlen, werden gegenwärtig 25,5 Prozent aller Marketing-Mails geöffnet und 9,6 Prozent geklickt. Die Zustellrate liegt bei 97 Prozent, dem höchsten Wert seit zwei Jahren. Damit liegt Deutschland bei allen drei Kennzahlen über dem Durchschnitt in Europa. Noch besser schneidet die Schweiz ab: 31,2 Prozent aller Mails werden geöffnet, 12,2 Prozent angeklickt. fk 15. Oktober 2012 Die Regeln, die Google aufstellt, gehen zum Teil weit über den reinen Inhalt der Seite hinaus und berühren die Beziehungen zwischen Seitenbetreibern, die die dienen. Linktausch an sich ist in Ordnung, Suchmaschine schwerlich mit automati- er darf nur ein gewisses Maß nicht übersierten Crawlern erfassen kann. „So ist es schreiten. Bei Links auf der eigenen Webzum Beispiel untersagt, Blogsite, für deren Qualität man gern kostenlose Produkte zur keine Garantie übernehmen Verfügung zu stellen, um dann könne, rät Google dazu, diese auf „nofollow“ zu setzen. Höeinen Link zu bekommen“, erklärt Hövener. Um solchen Mavener empfiehlt das für alle chenschaften auf die Spur zu Links in User Generated Conkommen, setzt der Konzern tent, beispielsweise in Leserkommentaren. neben seiner Technik auch Menschen, sogenannte „QualiKeine falschen Daten ty Rater“, ein. Verboten ist auch die Ein- Markus Hövener, ge- Ein weiteres Beispiel für eine richtung von Seiten, die aus- schäftsführender Genotwendige Konkretisierung schließlich dem Linktausch sellschafter Bloofusion von Rahmenbedingungen sieht In seinen Guidelines stuft Google Seiten, auf die viele Domains verweisen, als problematisch ein. Diese Technik wenden viele SEOs an, um ihre Seite bei Anfragen mit regionalem Hintergrund nach vorn zu bringen. Die Lösung ist ebenso einleuchtend wie aufwendig: Für jede Region, in der man gefunden werden will, eine eigene, regionalisierte Seite bauen. Geht es um internationale Websites, rät Hövener zu einer eindeutigen Ordnerstruktur, in der zum Beispiel englischsprachige Inhalte in Unterordnern (zum Beispiel /en/) oder Subdomains (zum Beispiel en.) abgelegt sind. Content Delivery Networks sind für Google hingegen nicht unbedingt ein Problem: „Der Server, auf dem die Seite gehostet wird, muss nicht unbedingt im Zielland stehen.“ Auf ihrer Website hat die Agentur Bloofusion eine Zusammenfassung der wichtigsten Guideline-Regeln mit insgesamt 26 Handlungsempfehlungen zusammengestellt. Der Download des PDF-Doku■ ments ist kostenlos möglich. fk AFFILIATE MARKETING DC Storm bei Zanox Der Affiliate-Netzwerkbetreiber Zanox bietet jetzt seinen Publishern die Tracking-Lösung „Storm for Affiliates“ von DC Storm in seinem Application Store an. Mit dem Tool können Website-Betreiber Online-Analysedaten, Suchmaschinendaten, Klicks und Sales erfassen. Dabei sind sie nicht auf Traffic beschränkt, der über das ZanoxNetzwerk geht. Nach Aussage von DCStorm-Geschäftsführer Jens Maurer arbeitet seine Tracking-Lösung auch mit anderen Affiliate-Netzwerkbetreibern und verbreiteten Inhouse-Lösungen zusammen. Die Installation der Lösung ist kostenlos, allerdings fallen Nutzungsgebühren an. Außerdem erhalten Zanox-Publisher gratis die „Storm Professional Certification“. fk Anzeige Fünf Tipps zum Dialog Wie Online-Händler auf Facebook Kontakt zu Kunden halten können S ocial Media – und insbesondere Facebook – ist ein Phänomen, das von der Werbebildfläche so schnell nicht wieder verschwinden wird. Diese Ansicht vertritt Carielle Somers vom Web-CMS-Anbieter Coreore media – und legt Online-Händlern fünf Tipps für den optimalen Einsatz von Facebook im Kundendialog ans Herz. 1. Ziehen Sie mit Facebook an einem Strang: Facebook-Nutzer wollen ihr soziales Netzwerk ausbauen und mit Freunden kommunizieren. Händler sollten deshalb verstärkt Inhalte und Angebote bereitstellen, die sich zum Teilen mit Freunden eignen. 2. Betrachten Sie Facebook aus Sicht der User: Die wichtigste Frage lautet: „Findet unsere Zielgruppe das interessant oder in irgendeiner Weise hilfreich?“ Denn Marken sollten glaubwürdig auftreten und auch einen gewissen Spaßfaktor vermitteln. 3. Widmen Sie Ihrer Marke eine Facebook-Seite: Eine Marken-Site, die einen Dialog zulässt, sorgt für eine engere Bindung als ein bloßes 250 x 250-IMU-PopInteractive Marketing Unit). up (IMU = Interac 4. Sorgen Sie für Interaktivität: Zusätzlich zu einer aktiven Facebook-Seite sollten Aktionen geplant werden, die User zum Mitmachen anregen. Beispiel Wal Mart: Die Filiale mit den meisten „Likes“ lädt einen bekannten Rapper zum Gig ein. BVDW: Frist für Zertifikate A m 1. November 2012 endet die Bewerbungsphase für die Zertifikate „SEO“, „SEA“ und „Affiliate Marketing Trusted Agency“, die der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) für das Jahr 2013 vergibt. Der Branchenverband schreibt die Zertifikate seit 2005 jährlich neu aus, sie sollen Agenturen für die Einhaltung branchenweiter Standards auszeichnen. Für eine Zertifizierung im Bereich SEO und SEA können sich alle Agenturen bewerben, das Affiliate-Gütesiegel wird nur an ■ BVDW-Mitglieder vergeben. fk 5. Investieren Sie in eine fortlaufende Strategie: Somers warnt davor, die Kosten und den Aufwand von Social-Media-Aktivitäten zu unterschätzen. Zwar ist ein FacebookAccount kostenlos, für das Marketingteam ist der Aufbau eines Kundendialogs über das Social Network jedoch keineswegs ge■ schenkt. fk Der BVDW will auch 2013 wieder Agenturen für die Einhaltung von Standards auszeichnen '6/ DE Ħ0RQDW 6SDUSUHLVIðUYROOH0RQDWH GDQDFK Ħ0RQDW ĘN%LWV ]XP6SDUSUHLV ,QNOXVLYH+RPH6HUYHU:/$1 0RGHPXQG7HOHIRQDQODJHLQHLQHP ,Q5XKH DXVSURELHUHQ 021$7 7(67(1 ([SHUWHQUDW" -HGHU]HLW $158) *(1¤*7 'HIHNW"0RUJHQ QHXEHL,KQHQ 7$* $867$86&+ 925257 ZZZXQGGH 6XUI)ODWIðU0RQDWHĦ0RQDWGDQDFKĦ0RQDW,QGHQPHLVWHQ$QVFKOXVVEHUHLFKHQYHUIðJEDU,QNOXVLYH,QWHUQHW)ODW7HOHIRQLH3ULYDWNXQGHQIðUFW0LQLQVGW )HVWQHW]$QUXIHLQDOOHGW0RELOIXQNQHW]HFW0LQ+RPH6HUYHUIðUĘĦ+DUGZDUH9HUVDQGĦ0RQDWH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW 14 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 15. Oktober 2012 21/12 SERIE WERBEWIRKUNG (TEIL 1) Rezepte für die Werbewirkung Visibility war bislang das Mantra der Werber. Zahlreiche neue Ansätze belegen jedoch, dass weitaus mehr Parameter für die Werbewahrnehmung von Bedeutung sind als die vollständige Sichtbarkeit E s ist ein oft bemühtes Sprichwort – das von den vielen Köchen und dem Brei. Und es trifft auch auf die zahlreichen Bemühungen der Marktteilnehmer zu, die sich auf geeignete Kennziffern und Währungen für die Online-Werbung einigen wollen. Dass die Vertreter der unterschiedlichen Gremien ihrer Sache tatsächlich geschadet (den Brei also völlig verdorben) haben, wäre zwar ebenso böswillig wie ungerecht – die aktuelle Diskussion um die Definitionen der Werbewahrnehmung und Werbewirkung im OnlineBereich zeigt jedoch deutlich, dass viele Köche die Fertigstellung des Gerichts immerhin erheblich verzögern können. Serie: Werbewirkung Online Internet-Vermarkter, Agenturen und Werbungtreibende üben den Schulterschluss – und sie haben sich damit viel vorgenommen: Die Experten suchen nach nichts anderem als der perfekten Rezeptur zur Messung der digitalen Werbewirkung. ■ Folge ■ Folge Foto: Fotolia / Marina Lohrbach 2: Über den Tellerrand: Konvergenzwährung macht Online vergleichbar Schwierige Grundlagenarbeit Beispiel Visibility: Seit nahezu zwei Jahren bemüht sich die Projektgruppe „Online Media Qualitätssicherung“ um eine Definition zur Sichtbarkeit der Anzeige. Die Taskforce unter dem Dach des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) besteht aus Vertretern der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM), der Fachgruppe Online-Mediaagenturen (Foma) und dem Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW. Ein erstes Ergebnis ist nun ein Glossar, in dem die relevanten Begrifflichkeiten einheitlich definiert werden: So muss bei Ad Impression inzwischen unterschieden werden, ob es sich um eine Received (ausgespielte) oder Viewed (sichtbare) Ad Impression handelt. Darauf aufbauend entwickelt die Projektgruppe das Modell der „Received Impression“, über das der Auslieferungsnachweis erfolgen kann. „Dieses Modell ist weit fortgeschritten und wird derzeit Vertreter unserer Kunden möchten wir natürlich nur für die Kontakte zahlen, die tatsächlich erzielt wurden“, betont Martina Vollbehr, Geschäftsführerin von Pilot Checkpoint. „Es ist nachvollziehbar, dass Kunden – analog zu einem Print-Beleg – am liebsten einen Screenshot hätten, auf dem ihre Anzeige in einem bestimmten Umfeld klar zu erkennen ist. Die Sicherheit müssen Agenturen und Vermarkter gemeinsam auf technischem Weg liefern.“ Tatsächlich scheitern die Gremien bereits an einer allgemeingültigen Definition der Sichtbarkeit. Zu viele gegensätzliche Interessen prallen aufeinander: Ist ein Werbemittel sichtbar, wenn bereits 50 Prozent für einige Sekunden im sichtbaren Bereich des Browsers sind, wie dies bei dem vom International Advertising Bureau in „Großformatige Werbeformen den USA bereits verabschiedeten 50/1-Stanwürden durch enge Definition dard der Fall ist? Oder der Visibility benachteiligt.“ muss die Werbung komplett zu sehen sein, zuFELIX BADURA mindest aber zu 70 oder Director Marketing & Sales Meetrics GmbH 80 Prozent, wie es viele Agenturen und Unterin einem breit angelegten Markttest auf nehmen in Deutschland fordern? Letzteres hält Felix Badura, Director Plausibilität geprüft“, versichert Matthias Wahl, der Geschäftsführer des Hamburger Marketing & Sales bei Meetrics, Berliner Internet-Vermarkters OMS und Mitglied Anbieter von Ad-Visibility-Lösungen, für wenig sinnvoll: „Legt man die Latte für des Gremiums. Dass hier vieles im Argen liegt, hat die Sichtbarkeit sehr hoch an und lässt nur OWM in einer Studie bereits im Jahr 2010 Werbung als sichtbar gelten, die mit 100 aufgedeckt. Erschreckendes Ergebnis: Bei Prozent ihrer Fläche sichtbar wurde, dann Weitem nicht jede Anzeige, die vom Ad würden sehr großformatige Werbeformate Server des Vermarkters ausgeliefert wurde, durch die Definition benachteiligt, weil sie kommt auch beim Nutzer an. Und auch insbesondere auf Notebook-Bildschirmen die ausgelieferte Werbung liegt nicht im- leichter mal angeschnitten werden als mer im sichtbaren Bereich: Das Scrollen kleinformatige Werbeformate.“ Aufgrund auf der Webseite, große Bildschirmauflö- ihrer Größe müsse eine geringfügige Besungen oder kleinere Screens beispiels- schneidung nicht automatisch zu einer graweise auf Notebooks lassen Anzeigen wie vierenden Minderung der Werbewirkung Superbanner oder Skyscraper verschwin- führen. Badura befürchtet, dass bei einer den, bevor der User sie überhaupt zu sehen zu eng gefassten Definition der Sichtbarbekommen hat. Es besteht demnach aku- keit „Vermarkter das Angebot an großforter Handlungsbedarf. „Als Agentur und matigen Werbemitteln nur deshalb redu- 1: Werbewahrnehmung Ausgabe 21/2012 zieren, weil sie sonst insgesamt schlechter bei der Sichtbarkeitsmessung abschneiden. Unabhängig von der Sichtweise der verschiedenen Parteien haben Anbieter wie Meetrics längst die Rahmenbedingungen geschaffen, um Visibility und Viewtime zweifelsfrei zu messen. Zahlreiche große Werbungtreibende wie Beiersdorf, die Targobank oder Danone haben offen erklärt, dass sie in Kooperation mit den entsprechenden Anbietern eigene Messungen zur nachträglichen Überprüfung ihrer Online-Kampagnen vornehmen. Frühwarnsystem für Anzeigen Um die Mängel bereits während der Kampagnenlaufzeit beheben zu können, haben die Media-Agentur Mediacom Interaction und der Vermarkter Tomorrow Focus Media ein automatisiertes Frühwarnsystem namens „Ad Gap“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen offenen Standard, der in den täglichen Reports die Ausgabe 22/2012 ■ Folge 3: Die Suche nach Standards für die Vermessung der mobilen Werbewelt Ausgabe 23/2012 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode Webcode 1221014 herunterladen nicht korrekt ausgelieferten Kampagnen automatisch identifiziert. „Mit Ad Gap können wir täglich einsehen, ob beide Systeme nahezu identisch zählen. Falls nein, können wir in der laufenden Kampagne sofort eingreifen und optimieren“, sagt Martin Lütgenau, Geschäftsführer von Tomorrow Focus Media. Um Ad Gap zu implementieren, ist es lediglich nötig, dass Vermarkter und Agentur die auszuwertenden Daten in einem spezifizierten Format bereitstellen und automatisiert austauschen. Vorsorge trifft der Online-Vermarkter zudem hinsichtlich einer möglichen Preisdiskussion zur Visibility. „Mit ,Premium Plus‘ garantieren wir unseren Kunden als erster Online-Vermarkter in Deutschland eine Mindestsichtbarkeit und -verweildauer für eine Werbeform, gepaart mit einer exklusiven Platzierung“, so Lütgenau. Je nach Erfüllung der Kriterien ruft der Vermarkter unterschiedliche Preise auf. Fragenkatalog zur Beurteilung des Kampagnenerfolgs Leistung: Wird geliefert wie gebucht? ■ Wie viele Ad Impressions (AI) wurden tatsächlich geliefert? ■ Wurden ausschließlich die gebuchten Umfelder beliefert? ■ Wie viele Personen wurden erreicht? ■ Wie war die durchschnittliche Kontaktmenge (OTS)? ■ Wurde das Frequency Capping eingehalten? Qualität: Wie gut ist die Kontaktqualität Wie hoch war der Streuverlust? ■ Welcher Anteil der gelieferten Ad Impressions war sichtbar? ■ Wie war die Sehdauer von Werbeplatz und Werbemittel? ■ Welche Mehrleistung hat das Targeting gebracht? ■ Rechtfertigt die Mehrleistung die Mehrkosten? ■ Quelle: Companion 2012 Wirkung: Wie wirken Kontakte je Buchung oder Werbemittel? ■ Um wie viel Prozent konnte die Markenbekanntheit in der Zielgruppe gesteigert werden? ■ Welche Steigerung des Markenimages wurde erzielt? ■ Wie gut war die Wiedererkennung der Kampagne? ■ Wie gut wurde das Werbemotiv der Marke zugeordnet? Effizienz: Welchen Return on Investment (ROI) haben Buchungen oder Kanäle? ■ Wie viel Euro musste pro Brand Lift in der Zielgruppe investiert werden? ■ Welche Buchungen haben die beste Leistung? ■ Wie ist der Kampagnenerfolg im Vergleich zu anderen zu werten? ■ Welchen Leistungsbeitrag hatte Online im Vergleich zu allen eingesetzten Medien und Kanälen? 21/12 15. Oktober 2012 MARKETING & WERBUNG präsentierte die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) die ersten Ergebnisse ihrer Werbewahrnehmungsstudie. Die untersucht, welchen Einfluss Platzierung, Form oder Umfeld auf die Wahrnehmung von Werbung im Internet haben. Ziel der Studie ist, wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Wahrnehmungschancen gängiger Online‐Werbeformen treffen zu können. Die Feldstudie soll außerdem „Die Sichtbarkeit allein Grundlagen für die Entwicklung eines neuen ist kein Garant für eine Leistungswerts – den Werbewahrnehmung.“ O(pportunity)-Wert – schaffen, mit dem WerCLAUDIA DUBRAU beplätze auf InternetGeschäftsführerin Agof Seiten in Zukunft bewertet werden können. GeWerbewirkung, dass eine Anzeige auch ge- plant ist, den O‐Wert als Kennziffer in das sehen werden kann, aber der Markt sollte Planungs‐ und Auswertungsprogramm da keinesfalls stehen bleiben.“ Vorrangige TOP einfließen zu lassen. Um die tatsächliche Wahrnehmung von Bedeutung kommt nach Bachems Ansicht der Effizienzbetrachtung von Kampagnen Werbung zu testen, unterzog die Agof in zu: „Wie war der Cost per Branding? Um Zusammenarbeit mit dem Institut Eye diesen zu kennen, müssen drei Punkte Square mehr als 700 repräsentativ ausgegeklärt werden: Wurde die Zielgruppe er- wählte Personen einem „Eye Tracking“‐ reicht? War der Werbedruck angemessen? Test. Technisch gemessen wurden zudem die Parameter „Zeit bis zum Erstkontakt“, Hat die Kampagne gewirkt?“ „Anzahl der Blickkontakte“, „BetrachKein Schwellenwert für Visibility tungsdauer“ und „Kontaktwiederholung“. Dass es für die Frage, ob die Zielgruppe Parallel dokumentierte das Verfahren die wirklich erreicht wurde, keine Standard- Auswirkungen von Faktoren wie Platzieantwort gibt, scheint nun auch die Projekt- rung, Werbedichte oder Werbemittelart gruppe „Online Media Qualitätssiche- auf die Aufmerksamkeit der Studienteilrung“ erkannt zu haben: „Der Markt hat nehmer. „Unsere Erkenntnisse zeigen, mit der Guideline für die technische Mes- dass Sichtbarkeit alleine noch kein Garant sung der Visibility die ersten notwendigen für eine Wahrnehmung ist und es weitere Rahmenbedingungen festgelegt“, erklärt Faktoren gibt, die die der OVK-Vorsitzende Paul Mudter kryp- Wahrnehmung beeintisch zum aktuellen Status der Gruppen- flussen“, so die Erklärung aktivitäten. Auf Basis dieser Rahmenbe- der Agof-Vorsitzenden dingungen habe man Messergebnisse ana- Claudia Dubrau. Weitere Laborversulysiert. Und: „Die komplexen Ergebnisse belegen, dass viele Variablen, wie zum Bei- che sollen nun zeigen, spiel Kampagnenstrategien, Werbeformen mit welchem Gewicht oder Buchungsarten, bei der Definition die einzelnen Wahrneheines Standards berücksichtigt werden mungsparameter in den müssen und dies Zeit braucht.“ Exakter O‐Wert einfließen. Zudem will die Agof drückt sich Matthias Wahl aus: „Die Par- die technischen Voraussetzungen schafteien sind sich einig, dass es keinen allge- fen, um die Wahrnehmung von Werbemeingültigen Schwellenwert geben kann. mitteln auch kontinuierlich und umfasIn den Verhandlungen der Kunden mit send ermitteln zu können. „Nach ersten den Vermarktern wird es zwar individuelle Gesprächen mit auf diesem Gebiet erfahVereinbarungen geben, diese werden sich renen Dienstleistern ist eine regelmäßige aber je nach Angebot und Verhandlungs- technische Messung dieser Parameter durchaus möglich“, versichert Dubrau. geschick unterscheiden.“ Werbewahrnehmung umfasst also mehr Damit scheint das Gremium genau das zu empfehlen, was heute schon gängige als eine möglichst lange Präsenz auf dem Praxis ist, und hinkt damit wohl einfach Bildschirm. Das bestätigt unter anderem der Realität hinterher. Auf der Dmexco die „OMS Werbewirkungsstudie 2012“. Im Die Werbekunden wird es freuen, wenn Preise je nach Sichtbarkeit und Platzierung gestaffelt sind. Für Christian Bachem, Geschäftsführer der Berliner Strategieberatung Companion, sind Faktoren wie die Sichtbarkeit und die Viewtime allerdings nicht kriegsentscheidend für die Kampagnenleistung insgesamt: „Natürlich ist es eine Grundvoraussetzung für Internet World BUSINESS 15 Visibility ist nicht alles Die Agof-Studie definiert die werbemittelbezogenen Wirkparameter Im Fokus der Studie Wahrnehmungsparameter Werbeauslieferung Klicktraining Targeting Zielgruppen und Reichweitenplanung Sichtbarkeit Wahrnehmung Werbewirkung! Größe Platzierung Werbedichte Erweiterung Bewegtbild © INTERNET WORLD Business 21/12 Rahmen der repräsentativen Studie hat der Online-Vermarkter erstmals nachgewiesen, welchen Einfluss selbst ein flüchtiger Sichtkontakt auf die Wirkung von Online-Werbung hat. Zum Einsatz kam bei der Untersuchung ein Remote-EyeTracking-Verfahren, das die Betrachtungsdauer auf den Display-Werbemitteln am Bildschirm erfasst. Den Ergebnissen zufolge hat der periphere Sichtkontakt mit der Online-Werbung einen positiven Einfluss auf Awareness (plus 28 Prozent), Im- Quelle: Agof Bereits zur Dmexco 2011 hatte der Online-Vermarkter gemeinsam mit Ebiquity Germany, einem Dienstleister für ganzheitliches Marketing Auditing, eine Initiative für neue, qualitative Kennzahlen zur Leistungsbewertung von Online-Kampagnen gestartet. Die von UIM und Ebiquity vorgelegten Key-Performance-Indices (KPI) berücksichtigen Parameter wie die Viewtime, die Sichtbarkeit, die Formatgröße und die Loyalität des jeweiligen Nutzers des Werbeträgers. Mehrdimensionaler Ansatz „Es kann keinen allgemeingültigen Schwellenwert geben.“ MATTHIAS WAHL Geschäftsführer OMS pact (plus 10 Prozent) und Image (plus vier Prozent). „Dieses Ergebnis zeigt uns deutlich, dass sehr viele Faktoren Einfluss auf die Werbewirkung haben – die Größe des Einflusses scheint dabei von noch viel mehr Aspekten abzuhängen“, unterstreicht Matthias Wahl. „Wir tun also gut daran, erst einmal die Wahrnehmungschance zu ermitteln und zu beziffern, bevor wir weitere Parameter einführen.“ Das entspricht ganz dem Agof-Modell, für das sich ebenso Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media, starkmacht. „Mittlerweile besteht marktweit Einigkeit darüber, dass nur ein mehrdimensionaler Ansatz eine hochwertige Leistungsbewertung liefern kann und dass die von uns vorgeschlagenen Messgrößen die maßgeblich relevanten hierfür sind“, unterstreicht Ehrlich. Auch in das Modell zur Entwicklung des O-Werts ist das KPI-Set deshalb eingeflossen. Der UIM-Chef sieht das als wichtigen Schritt: „Wir haben unser Ziel erreicht, die Entwicklung eines medienadäquaten Marktstandards anzustoßen. Jetzt müssen in den zuständigen Branchengremien – Agof und BVDW – Standards im Hinblick auf Definitionen und Richtlinien zur Messung entwickelt werden, damit eine marktweite Vergleichbarkeit gegeben ist.“ Das kann natürlich noch etwas Zeit beanspruchen, aber daran sollten sich inzwischen alle Marktteilneh■ mer gewöhnt haben. vg Sichtbar oder nicht? Eine technische Messung deckt alles auf Positivbeispiel: Das in den Content eingebettete Medium Rectangle bleibt lange sichtbar Weg ist der Skyscraper! Auf Notebooks verschwindet das rechte Werbeformat zuweilen völlig 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 21/12 TOMORROW-FOCUS-STUDIE „MOBILE EFFECTS“ Mobile Internet: Wer, wann, wo? Online-Vermarkter Tomorrow Focus liefert in einer Studie Zahlen zur Nutzung von mobilen Internet-Angeboten W Foto: Fotolia / Goodluz enn das Tagwerk getan ist, kommt das Smartphone dran: 70,4 Prozent aller Besitzer von Internet-fähigen Mobilgeräten nutzen diese zwischen 17 und 20 Uhr. Bei denen, die ein Tablet ihr Eigen nennen, ist die Zahl noch höher: Für 75,8 Prozent von ihnen gehört das mobile Surfen zum Vorabendprogramm. Die Zeit, die im Fernsehen als Primetime gilt, macht sich auch in der Internet-Nutzung bemerkbar – von 20 bis 23 Uhr surfen nur noch 57,9 Prozent aller Smartphone-Besitzer. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Mobile Effects 2012“, die der OnlineVermarkter Tomorrow Focus (ToFo) im September veröffentlicht hat. Insgesamt wurden 5.416 Personen nach ihren MobilNutzungsgewohnheiten befragt. Und der Zweck der Studie ist klar: ToFo möchte potenziellen Werbekunden zeigen, welche Zielgruppen sie über welchen Mobilkanal am besten erreichen. Teenager, Reiche und Heavy User Der Vermarkter zog für die Studie User heran, die Angebote aus dem TomorrowFocus-Media-Netzwerk im Frühjahr 2012 genutzt hatten, und zerlegte die Gesamtstichprobe in fünf verschiedene Zielgruppen: Teenager, Nutzer zwischen 20 und 49, Best Ager, Menschen mit hohem Haushaltsnettoeinkommen und Heavy User. Außerdem wurden dort, wo es Sinn ergibt, die Besitzer von Smartphones und Tablets gesondert ausgewiesen. Obwohl sich die Nutzungsdaten nur auf das ToFoNetzwerk beziehen, halten die Studienautoren Tendenzaussagen für das gesamte Internet für statthaft. Ein Mobiltelefon haben inzwischen über 90 Prozent aller Menschen, bei gut 40 Prozent ist es bereits ein Smartphone. Unter Teenagern ist der Smartphone-Anteil mit 51,7 Prozent besonders hoch, bei den Best Agern über 50 Jahre mit 28,9 Prozent Frauen nutzen mobile Internet-Angebote nicht so intensiv wie gleichaltrige Männer dagegen signifikant geringer. Die Zielgruppe der Heavy User definiert ToFo so: täglich mehrmals im Netz, insgesamt über 90 Minuten pro Tag online, meist männlich, unter 30 und vollzeitbeschäftigt. Diese Nutzer haben bereits zu über 95 Prozent ein Smartphone. Über das Smartphone-Betriebssystem lässt sich die Zielgruppe grob segmentieren: Android liegt bei den jüngeren Nutzern mit eher weniger Einkommen weit vorn, bei den Älteren mit mehr Geld hat Apples iOS die Nase vorn. Ein hoher Smartphone-Anteil ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer hohen Internet-Nutzung. So hat zwar die Mehrheit aller Teenager inzwischen ein Internet-fähiges Handy, damit ins Netz gehen Mobile Internet-Nutzung nach Tageszeit Am späten Nachmittag wird am meisten mobil gesurft Gesamtstichprobe Tablet-PC-/Smartphone-Besitzer 75,8 % 80 70 61,6 % 60 66,1 % 50 56,0 % 40 70,4 % 58,5 % 22,3 % 20 13,2 % 21,5 % 0 10,3 % 9,1 % 03 bis 06 06 bis 09 09 bis 12 12 bis 14 14 bis 17 17 bis 20 20 bis 23 23 bis 01 01 bis 03 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Zwischen Feierabend und Tagesschau werden mobile Internet-Angebote am häufigsten genutzt. Zwischen 20 und 23 Uhr halbiert sich die Nachfrage. Auffällig: Tablet-Besitzer surfen den ganzen Tag mehr © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: Mobile Effects 2012; Basis: n = 5.416 (Fallzahl: Tablet-PC- und Smartphone-Besitzer n = 310) Stand: September 2012 User zwischen 20 und 49 Jahren Antworten von Tablet-Besitzern Dienstprogramme Ja, ich nutze jetzt das mobile Internet häufiger als das stationäre Internet 52,8 % 20 % 56,5 % 55,8 % Soziale Netzwerke 47,6 % Navigation 46,3 % Täglich 17,6 % Mehrmals die Woche 15,0 % Nein Einmal die Woche Musik Fotografie Spiele 45,6 % 44,6 % Mehrmals im Monat Einmal im Monat Referenz 35,2 % Unterhaltung 34,4 % Wetter und Nachrichten liegen in der Beliebtheit vorn. Bei den Teenagern ist es Musik © INTERNET WORLD Business 21/12 52 % 2,6 % 6,4 % 40,3 % Quelle: Tomorrow Focus Media „Mobile Effects“; n = 5.416; Stand: September 2012 Seltener 1,2 % 4,4 % Smartphone-Besitzer zwischen 20 und 49 gehen häufig mehrmals am Tag mobil ins Netz © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: Tomorrow Focus Media „Mobile Effects“; n = 5.416; Stand: September 2012 15,5 % 10 Nützliches geht vor Nachrichten 57,9 % 43,1 % Ändert sich Ihr Surf-Verhalten? Mehrmals täglich 61,0 % 30 Nutzungshäufigkeit 64,4 % 65,2 % 64,1 % 53,9 % Einsatz mobiler Apps Wetter jedoch nur 22,3 Prozent. Der Durchschnitt aller Befragten liegt zehn Prozentpunkte höher, bei Männern zwischen 20 und 39 Jahren liegt er gar bei 42,7 Prozent. Die intensivste Mobil-Nutzung zeigen Menschen, die neben einem Smartphone auch ein Tablet besitzen. Über 84 Prozent von ihnen nutzen mobile Internet-Dienste. Bei den Käufern von iPad & Co lässt sich auch eine deutliche Verschiebung ihrer Surfgewohnheiten feststellen: Fast 50 Prozent nutzen das mobile Netz häufiger als früher, über 20 Prozent nutzen es inzwischen gar öfter als den Festnetz-PC. Bei allen anderen Zielgruppen ist dieser Effekt weit weniger ausgeprägt: Zwei Drittel aller Befragten können keine Verschiebung erkennen. Bei der Frage, wo ein Mobilgerät genutzt wird, ergab die Studie: Teenager nutzen mobile Internet-Angebote deutlich häufi- Ja, ich nutze jetzt das stationäre Internet seltener, aber trotzdem häufiger als das mobile Internet 28 % Zwanzig Prozent aller Tablet-Besitzer surfen inzwischen häufiger mobil als mit ihrem PC © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: Tomorrow Focus Media „Mobile Effects“; n = 366; Stand: September 2012 ger bei Freunden zu Hause als der Rest der Befragten. Und die Best Ager nutzen ihr Mobilgerät seltener unterwegs als der Durchschnitt. Die Nutzung von Apps auf dem Smartphone spiegelt die Vorlieben der einzelnen Zielgruppen wider. So stehen bei Teenagern – wenig verwunderlich – Musik und soziale Netzwerke hoch im Kurs, während beim Rest der Befragten primär Wetter und Nachrichten interessieren. Beim Kauf von Apps achten Jugendliche vor allem auf den Spaßfaktor und den Preis, während bei älteren – und wohlhabenderen – Zielgruppen die Frage nach der Bedienbarkeit und dem Nutzwert dominiert. Die finanziellen Möglichkeiten spielen offenbar auch beim Mobile Commerce eine entscheidende Rolle. So haben erst 18,2 Prozent aller befragten Teenager etwas mit ihrem Mobilgerät gekauft. Bei den 20- bis 49-jährigen Männern sind es bereits 38,4 Prozent. Die Spitzengruppe der Mobile Shopper findet sich bei den Tablet-Besitzern: Über 55 Prozent von ihnen haben ■ bereits mobil eingekauft. fk .(,1(9(575$*6/$8)=(,7 .(,1%(5(,767(//81*635(,6 92//(.267(1.21752//( 127(%22.)/$7 = 7 ( 1 ' Ħ0RQDW 8QGDOOHGLHVLFKIðUHLQHQ/DXI]HLW YHUWUDJHQWVFKHLGHQHUKDOWHQHLQ 6WDUWJXWKDEHQYRQELV]XĘĦ 6RIRUW VWDUWHQ 1$&+7 29(51,*+7 /,()(581* ,Q5XKH DXVSURELHUHQ 021$7 7(67(1 'HIHNW"0RUJHQ QHXEHL,KQHQ 7$* $867$86&+ 925257 ZZZXQGGH 1RWHERRN)ODWIðUĦ0RQDW$EHLQHP'DWHQYROXPHQYRQ*%VWHKWHLQH%DQGEUHLWHPLWPD[N%LWV]XU9HUIðJXQJ%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVYRQVRQVWĦHQWI²OOW.HLQH 0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW$OWHUQDWLY=XV²W]OLFKHV6WDUWJXWKDEHQYRQĘĦEHLHLQHU0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLWYRQ0RQDWHQ6WDUWJXWKDEHQ]XU9HUUHFKQXQJPLWGHQPRQDWOLFKHQ*UXQGJH EðKUHQDEGHP0RQDW 18 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 Gut gedacht und gemacht Old Spice zeigt mit Wieden +Kennedy, wie zeitgemäße Kommunikation aussehen sollte V ersuche, Usern die Möglichkeit zu geben, interaktiv Einfluss auf Musik zu nehmen, gab es schon vor „Muscle Music“, allerdings nie im Rahmen einer so perfekt konzipierten und umgesetzten Kampagne. Es macht einfach Spaß zuzusehen, es macht Spaß mitzumachen und es macht Spaß zu teilen. Warum? 21/12 Was gute, zeitgemäße Kommunikation ist, bemisst sich nicht nur nach der Idee, sondern vor allem nach der Konzeption und Umsetzung – wie bei der „Old Spice“-Kampagne. Vorgestellt von: Sven Nagel, Creative Director, Berger Baader Hermes, München ■ www.bergerbaader hermes.de Muscle Man Terry Crews lässt die Muskeln spielen und setzt dadurch die Instrumente in Gang 1. Klare Fokussierung schon bei der Kampagnen-Konzeption Wer überall alles will, der wird am Ende wenig bis nichts erreichen. Einzige Aus- Steckbrief ■ Auftraggeber: Procter & Gamble (Marke Old Spice), Cincinnati (USA) ■ Projekt: „Old Spice Muscle Music“ ■ Agentur: Wieden + Kennedy, Portland ■ Creative Directors: Jason Bagley, Craig Allen; Matt O‘Rourke (Interactive) ■ Art Director: Max Stinson nahme: ein unbegrenztes Budget. Das ist bei Old Spice aber offenbar nicht der Fall. Darum gibt es auch nur einen 15-sekündigen TV-Spot, der dem digitalen Auftritt zusätzlich Aufmerksamkeit verschafft. ■ Kanäle: TV und Social Media 2. „Low Budget“ geht gar nicht ■ URL: http://vimeo.com/47875656# ■ Launch: August 2012 Durch Recycling klassischer Maßnahmen ist überzeugender Content kaum noch zu generieren. Das „Muscle Music“- Video zeigt: Wer Was er spielt, das darf bei „Muscle Music“ auch der User entscheiden sich von den unzähligen Bewegtbild- und anderen Bei- Möglichkeit, die Musik rudimentär über trägen, die täglich upgeloadet oder geteilt ein paar Tasten zu beeinflussen. Wirklich werden, abheben will, muss auch auf die herausragend wird eine Kampagne erst, Qualität der Umsetzung achten. wenn die eingesetzte Technologie hinter der Idee ebenfalls herausragend und wie 3. „State of the Art“-Technologie in diesem Fall innovativ ist. Fazit: Muscle Music ist sehr gut geEchte Interaktion ist mehr als „I like“ ■ oder teilen. Und eben auch mehr als die dacht – und gemacht. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Axel Springer AG Betreuung der Abonnement-Werbeetats für die Programmzeitschriften „Hörzu“ und „Funk Uhr“ inklusive Web-Maßnahmen DNS Henkel Übernahme der Etats, die bisher von der Agentur Stöhr betreut TBWA wurden, unter anderem Spee und Sil, zum 1. April 2013 Bayern 3 Herbstkampagne mit dem Motto „Echte Abwechslung für Bayern – jetzt mit noch mehr neuen Hits“ inklusive Online Saint Elmo‘s M Card Umsetzung einer Online-Weihnachtsaktion für M Card Coma Mercedes-Benz Betreuung des globalen Etats für weitere zwei Jahre BBDO Worldwide Dachmarkenkampagne für die Tochter Mini inklusive TV-Spot, Online Video, Printmotiven und Social-Media-Maßnahmen Butler, Shine, Stern & Partners Opel Einführungskampagne für das Modell Mokka (einen KompaktSUV) inklusive TV, Print, Online und PoS / Mediaplanung dazu Scholz & Friends OPC / Carat Unilever Food Solutions Pflege, Wartung und Betreuung der Firmen-Website inklusive Erstellung redaktioneller Inhalte Mellowmessage Unitymedia Kabel BW Gestaltung eines neuen Unternehmensauftritts mit dem Motto „Kabel BW macht‘s möglich“ inklusive TV-Spot und Online Thjnk Western Union Kreation eines viralen Videos zur Initiative „Pass“, mit der junge Menschen etwa in Brasilien und im Senegal unterstützt werden 180 Amsterdam BMW Bundesministerium Spot, der auf TV-Sendern und Video-on-Demand-Portalen ausf. Familie (BMFSFJ) gestrahlt wird, zur Initiative „Sicher online gehen“ Plantage / Aperto Plenum Deutsche Bahn Kampagne „20 Jahre unverändert gut“ für das Langzeitprojekt „Back to the Future“ mit Printmotiven und Facebook-Aktion Ogilvy & Mather Advertising Etsy Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Online-Marktplatz Hill & Knowlton Follow Online-Kampagne „Tuna Tunes“ für den Dosenthunfisch Leagas Delaney Dienstleister Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Sky stürmt an die Spitze Der TV-Sender investiert über drei Millionen Euro in Web-Werbung D er Top-Spender bei Internet-Werbung war im August der Pay-TVSender Sky Deutschland Fernsehen, der im Vormonat noch auf dem sechsten Platz rangierte. Im Vergleich zum Juli, als das Unterföhringer Unternehmen rund 2,19 Millionen Euro (brutto) in OnlineWerbung investierte, legte Sky im August noch mal eine gute Million Euro oben drauf. Der Spitzenreiter vom Juli, die Regensburger Abilicom GmbH, ist dagegen aus den Top Ten vorerst komplett ■ verschwunden. host Top-Werbungtreibende im August 2012 Sky steckte im Sommermonat deutschlandweit am meisten Geld in Online-Werbung Produkt August 2012 August 2011 in Mio. Euro in Mio. Euro Sky Pay-TV Sky Deutschl. Fernsehen, Unterföhring 3,29 Google.de Google Germany, Hamburg 2,09 3,55 Friendscout24.de Friendscout24, Muenchen 2,03 1,39 Telekom Image Deutsche Telekom AG, Bonn 1,84 3,05 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 1,73 0,63 BMW Kfz-Image BMW, München 1,67 0,78 Edeka Image Edeka Zentrale, Hamburg 1,51 k.A. Procter & Gamble Image Procter & Gamble, Schwalbach 1,49 0,81 McDonald’s Restaurants McDonald’s Deutschland, München 1,36 0,17 Tipico Sportwetten Tipico, San Giljan 1,29 0,00 © INTERNET WORLD Business 21/12 Top-Online-Werber im August: Sky Pay-TV Firma Zeitraum: 01.08.2012 – 31.08.2012 2,65 Quelle: Nielsen Media Research 2012 21/12 MARKETING & WERBUNG 15. Oktober 2012 Internet World BUSINESS 19 STUDIE: VIDEO CONTENT Bewegtbild bevorzugt Dem TV gilt längst nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit. Eine ASMI-Studie beleuchtet das Phänomen Second Screen D ie „Nebenbei-Rezeption“ durch Bewegtbild-Content im Internet nimmt weiter zu. Und: Videos sind für viele User inzwischen deutlich attraktiver als TV. Das sind die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien von Axel Springer Media Impact (ASMI), für die im Frühjahr und Sommer 2012 die Bedeutung der Themen Bewegtbild und Video Ads untersucht wurde. Für 84 Prozent der 146 Befragten sind Videos demnach ideal, um schnell und unkompliziert Informationen zu erhalten. Eine echte Alternative zum Fernsehen sind Bewegtbildinhalte inzwischen für jeden Zweiten (57 Prozent). Ein Grund dafür: Video-Angebote bieten oft Beiträge, die es im TV so nicht gibt – das erklären zumindest 75 Prozent der Studienteilnehmer. Für Christian Griesbach, General Manager Digital Marketing bei Axel Springer Media Impact, ist das Thema vor allem für Werbungtreibende hoch interessant. Denn das Video-Umfeld „ist sehr beliebt, es bindet die Aufmerksamkeit des Nutzers sehr stark an den Content und an die begleitenden Video Ads. Hier können Werbebotschaften besonders emotional transportiert werden. Zudem fesselt und animiert Bewegtbild die Nutzer nachweislich, sich näher mit dem Content und der Werbung auseinanderzusetzen“. rend des Fernsehens für 41 Prozent hauptsächlich bei Werbung, 28 Prozent nutzen ihren Second Screen immer – unabhängig ■ vom TV-Programm. sg Die Fernsehnutzung hat bei 42 Prozent der 912 Befragten vor allem durch den Besitz eines iPad abgenommen. Beliebt ist das Konsumieren von Video Content wäh- Videos als Alternative zum Fernsehen iPad-Parallelnutzung Wie sehr stimmen Sie den folgenden Ausagen zu Videos zu? Während welcher TV-Sendungen nutzen Sie gleichzeitig das iPad? Videos sind ideal für die schnelle, unkomplizierte Information 84 % 75 % Unterhaltung 23 % 20 % Serien/Soaps Videos sind oft aktueller/ informieren schneller als TV Videos schaue ich mir konzentrierter an als TV 41 % 23 % Sport Videos bieten oft Beiträge, die es im TV so nicht gibt Videos sind eine echte Alternative zum Fernsehen TV-Werbung 73 % Spielfilme 57 % 13 % Nachrichten Dokumentationen Sonstiges 12 % 10 % 8% Egal, was im TV gesendet wird 54 % n = 146 Nie 28 % 13 % n = 912 *Zustimmung: Stufen 1–3 aus einer 6er-Skala von 1 = „stimme voll und ganz zu“ bis zu 6 = „stimme überhaupt nicht zu“ Insgesamt nutzen 87 Prozent der Befragten das iPad als Second Screen, während sie fernsehen, 41 Prozent davon während der TV-Werbung © INTERNET WORLD Business 21/12 © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: Connected Live Panel (GfK/Nurago) Quelle: Axel Springer Media Impact iPad-Panel 20 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 21/12 Foto: Fotolia / Unitypix WAL-MART Lieferung am gleichen Tag Wal-Mart will Web-Kunden künftig in vier US-Ballungsräumen Same-Day Delivery für populäre Produkte anbieten. Der Service unter dem Namen „Walmart To Go“ soll Ende November/Anfang Dezember 2012 in Northern Virginia, Philadelphia, Minneapolis sowie San Jose starten. Angeboten werden sollen Spielwaren, Elektronikartikel und Sportartikel, die aus lokalen Wal-Mart Stores via UPS geliefert werden. Die Versandkosten liegen bei zehn US-Dollar pro Lieferung. dz ADIDAS Schaufensterbummel 2.0 In Frankens heimlicher Hauptstadt Nürnberg ist dank Adidas aktuell die Zukunft des Handels zu bestaunen. Auf einem riesigen Monitor können die Kunden Kleider und andere Produkte in Originalgröße betrachten – und auf Wunsch auch kaufen. Dazu muss der Nutzer eine URL über sein Smartphone aufsuchen und einmalig eine PIN eingeben. Er wird dann in Echtzeit mit seinem Warenkorb aus dem Einkaufsfens- Adidas präsentiert eine neue, digitale Variante des Schaufensterbummels ter verbunden. Dort kann er Produkte auch für den späteren Kauf speichern oder sich darüber über Social Media und Mail mit Freunden austauschen. Auf Wunsch präsentiert auch ein digitales Model die Produkte. dz Frauen shoppen anders Wer mit Frauen Online-Umsatz machen will, braucht neue Shop-Konzepte S andra Kröger, Geschäftsführerin der Berliner Internet-Agentur Rascasse hat eine Vision: „Wir erwarten, dass 2013 das Jahr des weiblich geprägten E-Commerce wird. Kaum ein Thema beschäftigt unsere Kunden derzeit so sehr wie der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Online-Käufern“, sagt sie. Kein Wunder: E-Commerce-Experten gehen davon aus, dass dem Handel in Deutschland jährlich bis zu 2,3 Milliarden Euro verloren gehen, weil er seine Webshops nicht an weibliche Bedürfnisse angepasst hat. Welche das sind, hat Krögers Agentur zusammen mit der Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM) und dem BVH in der Studie „KauFRAUsch 2012“ analysiert, für die vom 29. Juni bis 5. Juli 1.000 Frauen und 205 Männer online befragt wurden. So fängt der kleine Unterschied zwischen den Geschlechtern schon bei der Nutzungsdauer und der Häufigkeit des Online-Einkaufs an: Frauen kaufen im Schnitt seit 5,7 Jahren im Web ein und gehen monatlich 1,2 Mal auf virtuelle Einkaufstour. Bei Männern ist der erste Online-Einkauf 6,3 Jahre her und die Einkaufshäufigkeit liegt bei 1,4 Mal pro Monat. Darüber hinaus zeigen sich Frauen im Web zögerlicher beim Geldausgeben als Männer. Kostete das teuerste je im Web gekaufte Produkt bei Frauen im Schnitt 614 Euro, gaben die Männer dafür 1.056 Euro aus. Frauen investierten das Geld am ehes- ten in Großmöbel, Männer in Computer. Bekanntermaßen sind Frauen aber auch die anspruchsvolleren Kunden: Im Schnitt sind sie mit elf Prozent der gekauften Waren unzufrieden und retournieren zwölf Prozent. Bei Männern liegt die Unzufriedenheitsquote bei neun Prozent und die Retourenquote bei sieben Prozent. Bei der Kaufentscheidung lassen sich Frauen auch deutlich stärker von der Meinung anderer beeinflussen als Männer. Im Gegenzug empfehlen sie auch öfter Online Shops und schreiben außerdem eher Testberichte. Auch sind Frauen bei der Produktrecherche weniger auf Google fixiert und lassen sich stärker von Werbung und ■ sozialen Netzwerken inspirieren. dz Was Frauen und Männer bei Webshops erwarten und womit sie sich begeistern lassen Frauen Männer OTTO.DE UND SATURN.DE Anzeige Begeisterungspotenzial Otto und Saturn experimentieren mit Gratisversand. Wer bei dem Hamburger Versandhaus bis 15. Oktober erstmals bestellt, kann anschließend bis Ende 2013 versandkostenfrei bei Otto.de einkaufen. Damit will das Unternehmen wohl bei einem überschaubaren Personenkreis die Wirkung von Gratisversand über einen längeren Zeitraum testen. Als Neukunde gilt für Otto, wer noch nie bei dem Versender bestellt hat oder seine letzte Bestellung vor mindestens drei Jahren tätigte. Und auch Saturn will analysieren, wie sich der kostenfreie Versand auf die Bestellungen auswirkt. Die Metro-Tochter hat in der Woche vom 8. bis 13. Oktober die Versandkosten erlassen. „Soo! Muss Technik. Kostenlose Lieferung“ lautet der Claim der begleitenden Kampagne. dz Begeisterungspotenzial Tests mit Gratisversand Verärgerungspotenzial 1. Möglichkeit, Preise zu verhandeln 2. Produkte in einem virtuellen Verkaufsraum erleben, […] und bestellen 3. Online bestellen, offline (sofort) abholen 4. Komfortable Rückgabe mit langer Rückgabemöglichkeit (mind. 90 Tage) 5. Online bestellen, offline zurückgeben oder umtauschen © INTERNET WORLD Business 21/12 6. Bezahlung erst, wenn das Produkt auch wirklich gefällt 7. Exklusive Angebote nur für ausgewählte Käufer 8. Persönliche Beratung im Live-Chat 9. CO²-neutrale Lieferoption 10. Sehen, was meine Freunde gekauft haben 11. Produkt-Videos 12. Version für mobile Geräte/App Verärgerungspotenzial 13. Persönliche Beratung/Austausch mit Fachleuten 14. Gedrucktes Magazin mit neuen Produkten und Kollektionen 15. Online-Verkaufsshows (TV-Shopping) 16. Community (Chat, Forum, Kommentare, Testberichte, Likes) 17. Online-Magazin des Shops 18. Beschreibung der Produkte mit Tipps und Anregungen 19. Dass mein bevorzugtes Bezahlverfahren angeboten wird 20. Komfortable Produktsuche nach besonderen Kriterien (z.B. nach Farben) 21. Online Tracking des Bestellvorgangs 22. hochauflösende Fotos/Visuals 23. Neue Produktvorschläge/-infos werden per E-Mail geschickt 24. Liste mit kürzlich angesehenen Produkten Quelle: Rascasse, GIM, BVH; Stand: September 2012; Basis: n = 1.000 Frauen, 205 Männer 21/12 E-COMMERCE 15. Oktober 2012 Internet World BUSINESS 21 INTERVIEW: RAKUTEN DEUTSCHLAND „Alle sollen profitieren“ Rakuten will mit „Rakuten Connect“ seinen Marktplatz und die 6.000 Händler-Shops stärker miteinander vernetzen D er Internet-Marktplatz Rakuten will seine eigene Marke stärken. Ab Anfang kommenden Jahres müssen alle Rakuten-Händler verpflichtend eine Funktionsleiste integrieren, die den Marktplatz und die einzelnen Shops miteinander vernetzt. Kunden sollen dann auch auf Rakuten-Shops den händlerübergreifenden Warenkorb und ihr zentrales Kundenkonto nutzen können. Darüber hinaus sollen sie über eine globale Suche auch in den Partner-Shops nach passenden Produkten recherchieren können. Für zusätzliche Kundenbindung sollen die „Rakuten Superpunkte“ sorgen. Die Händler reagieren gespalten auf die Neuerungen. 200 der 6.000 Rakuten-Händler haben der Integration von „Rakuten Connect“ noch am 1.10.2012 zugestimmt, andere sehen in dem Schritt mehr Vorteile für Rakuten als für sich selbst. INTERNET WORLD Business sprach mit Beate Rank, Deutschland-Chefin von Rakuten, über die Hintergründe der neuen Strategie. Frau Rank, bislang war Rakuten die Eigenständigkeit der Händler eigentlich immer wichtiger als eine Präsenz auf dem Marktplatz. Jetzt soll alles stärker vernetzt wer- den. Welche Vorteile versprechen Sie sich – für Rakuten, aber auch für die Händler und für die Kunden? Beate Rank: Aktuell generieren wir rund 50 Prozent unserer Umsatzes über den Rakuten-Marktplatz, die andere Hälfte über die Rakuten-Shops. Während die Besucher des Marktplatzes unsere typischen Vorteile wie händlerübergreifenden Warenkorb, zentrales Kundenkonto und zentrale Merkliste nutzen können, blieben den Besuchern der Rakuten-Shops diese Vorteile bislang verwehrt. Sie erkannten gar nicht, dass der von ihnen besuchte Shop Teil eines 6.000 Fachhändler umfassenden Netzwerks ist. Da war es nur ein logischer Schritt, nach einem verbindenden Element zu suchen, über das Kunden von jeder Stelle aus mit einem zentralen Kundenkonto zurück auf den Marktplatz oder in andere Shops aus dem Netzwerk gehen, Merklisten pflegen und unsere Superpunkte sammeln können. Noch wichtiger als der Neukunde ist der wiederkehrende Kunde. Und mit dem zentralen Kundenkonto und den Superpunkten haben wir ein gutes Instrument, um Erstkunden zu wiederkehrenden Kunden zu machen. Das neue „Rakuten Connect“: Händlerübergreifend suchen, kaufen und Punkte sammeln Die Händler reagieren bislang wenig erfreut auf die Neuerungen. Sie haben Sorgen, dass die über Werbemaßnahmen teuer akquirierten Besucher schnell vom eigenen Shop abgelenkt werden und zur Konkurrenz wandern. Rank: Ich gebe Ihnen Recht, dass es bei den Händlern teilweise Bedenken gibt. Aber ich habe das ganze Team von der Idee überzeugt – und ich will auch die Händler überzeugen. Natürlich wird es dauern, zu beweisen, dass die Idee funktioniert. Doch wir versuchen, über „Rakuten Connect“ nur die Kunden ans Netzwerk weiterzuleiten, die im Shop nicht gefunden haben, wonach sie suchten. Bevor die jetzt zu Google gehen, sollen sie erst unsere globale Suche nutzen. Das heißt, Sie versuchen ähnlich wie Amazon, eine neue Produktsuche jenseits von Google aufzubauen? Rank: Ja natürlich. Jeden Kunden, der einmal im Netzwerk ist, versucht man natürlich zu halten. Wir haben ein Produktsortiment von elf Millionen Produkten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er da fündig wird, ist relativ hoch. Nur bislang haben 50 Prozent der Kunden gar nicht wahrgenommen, dass sie sich in so einem Netzwerk befinden und sie die Möglichkeit haben, global zu suchen. Wir nehmen dem Händler nichts weg, sondern führen ihm alle Besucher, die in einem Shop des Netzwerks unterwegs waren und nicht das gefunden haben, wonach sie suchen, als potenzielle neue Besucher zu. Beate Rank, Geschäftsführerin Rakuten Deutschland, will ihren 6.000 Händlern beweisen, dass von einer starken Vernetzung alle nur profitieren können. ■ www.rakuten.de Gibt es denn aktuell schon erste Zahlen, die den Erfolg der Idee belegen können? Rank: Erste positive Trends können wir bereits feststellen. Die Merkliste funktioniert beispielsweise bei allen Händlern, die Rakuten Connect eingebunden haben, extrem gut. Durch die obligatorischen Kundenkonten steigt die Warenkorbhöhe, ohne dass die Conversion sinkt. Für eine fundierte und verbindliche Analyse ist es natürlich noch zu früh, aber wir liefern gerne entsprechende Daten nach. Ich bin sicher, dass die Idee funktioniert. Und das ■ werden wir auch allen beweisen. dz Modulare Payment-Lösungen für erfolgreichen E-Commerce. Vom einfachen Kreditkarten-Processing bis zur ganzheitlichen Abwicklung aller Zahlungsprozesse im E-Commerce bietet PAYONE Ihnen alle Zahlarten und Services aus einer Hand. t"MMF;BIMBSUFOBVTFJOFS)BOE t,SFEJULBSUFOBL[FQUBO[ t3JTJLPNBOBHFNFOU Besuchen Sie uns im Internet oder lassen Sie sich von Ihrem persönlichen Ansprechpartner beraten. Mehr Infos unter www.payone.de oder telefonisch unter 0431 25968-400. t%FCJUPSFONBOBHFNFOU t'PSEFSVOHTNBOBHFNFOU t3FDIOVOHTFSTUFMMVOHVOE7FSTBOE t4IPQ.PEVMFGàS&$PNNFSDF4ZTUFNF 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 21/12 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Widerruf in der Schweiz? Die Eidgenossen planen die Einführung eines Widerrufsrechts im Online-Handel Der E-Shop-Rechtstipp I Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Foto: Fotolia / Daboost m Unterschied zur EU kennt die Schweiz bislang kein gesetzliches Widerrufsrecht für den E-Commerce. Dies soll sich jetzt jedoch ändern. Ein Vorentwurf für eine Gesetzesänderung wurde kürzlich den interessierten Kreisen zur Stellungnahme unterbreitet. Darin ist die Einführung eines allgemeinen Verbraucher-Widerrufsrechts nach europäischem Vorbild vorgesehen. Schweizer Verbraucher sollen somit künftig berechtigt sein, einen im Fernabsatz geschlossenen Vertrag innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen. Bis jetzt scheiterten jegliche Vorstöße zum Nachvollzug des EU-Widerrufsrechts. Begründung für den neuerlichen Vorschlag: Die Schweizer Verbraucher sollen gegenüber den EU-Bürgern nicht schlechter gestellt werden. Vor diesem Hintergrund erstaunt, dass die Selbstregulierungsmaßnahmen der Branche im Begleitbericht mit keinem Wort erwähnt werden. Denn auch im Schweizer WebHandel hat sich ein Widerrufs- oder Rückgaberecht im Sinne einer „best Bislang gibt es in der Schweiz noch kein Widerrufsrecht im Fernabsatz. Das soll sich ändern Frist erst zu laufen beginnen, wenn der Verbraucher zeit- und formgerecht über das Widerrufsrecht belehrt worden ist. Im Falle eines Widerrufs hätte der Verbraucher für den Gebrauch oder für die Verschlechterung der Ware eine Entschädigung zu zahlen. Anders als in der EU müsste er jedoch grundsätzlich die Rücksendekosten tragen. Der in der Richtlinie der EU enthaltene Ausnahmenkatalog findet sich zu eiLukas Bühlmann nem Großteil auch im ist Anwalt in der Kanzlei Schweizer Entwurf. Anders als bei DownBühlmann Rechtsanwälte in Zürich ■ www.br-legal.ch loads soll dem Verbraucher jedoch bei Audio- und VideoAufzeichnungen oder practice“ etabliert. Zu Recht wird des- Software ein Widerrufsrecht zustehen, halb in der Branche die Frage nach der sofern diese auf einem dauerhaften DaNotwendigkeit einer gesetzlichen Rege- tenträger gespeichert sind. In der EU ist lung aufgeworfen. das Widerrufsrecht bekanntlich ausgeschlossen, wenn solche Waren in einer Entsiegelte CDs und DVDs versiegelten Packung geliefert werden Der Vorentwurf folgt im Wesentlichen und diese entfernt wird. Die geplante dem Aufbau der EU-Regelung. Neben Schweizer Regel sieht einen solchen Ausdem Grundsatz des 14-tägigen Wider- schluss nicht vor. Begründung: Erst nach rufsrechts bei Fernabsatzverträgen soll Entsiegelung könne der Kunde den Ines zahlreiche Ausnahmen geben und die halt begutachten. Den Interessen des Anbieters soll im Falle eines Widerrufs mit einer Entschädigung für den Gebrauch Rechnung getragen werden. Dieser Schweizer Vorschlag ist vor dem Hintergrund der Ausnahme für digitale Inhalte gänzlich unverständlich und mutet weltfremd an. Es wird bei der Rücksendung von solchen Datenträgern nicht zu beweisen sein, ob bereits eine Kopie angefertigt wurde oder nicht. Ob und in welcher Form das Widerrufsrecht schließlich Einzug ins Gesetz finden wird, wird das Parlament wohl frühestens im Herbst 2013 entscheiden. Es ist damit zu rechnen, dass es bei dem Vorschlag noch einige Änderungen ge■ ben wird, bevor er Gesetz wird. RA LUKAS BÜHLMANN Das planen die Schweizer: ■ Das Schweizer Widerrufsrecht soll sich an der EU-Richtlinie orientieren ■ Der Kunde soll die Rücksendekosten immer selbst tragen ■ Datenträger (Audio-CDs, Software) sollen auch mit gebrochenem Siegel zurückgegeben werden können ■ Mit einer Verabschiedung des Gesetzes ist nicht vor Herbst 2013 zu rechnen Angabe zu Lieferzeiten muss aktuell sein Die Logistikprobleme des insolventen Versenders Neckermann.de sollten auch anderen Händlern Anlass geben, ihre Angaben zur Lieferzeit zu überprüfen. Nach Art. 246 § 1 Abs. 1 Nr. 9 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch ist im Fernabsatz über die Einzelheiten der Lieferung, etwa die Lieferzeit, zu informieren. Wird keine Lieferzeit genannt, so darf der Verbraucher davon ausgehen, dass die Ware unverzüglich versandt wird (Bundesgerichtshof Urteil vom 7.04.2005 – Az.: I ZR 314/02). Längere Lieferzeiten müssen deshalb auf der Produktseite genannt werden. Die Nennung in den AGB reicht nicht aus. Kündigt der Transportdienstleister einen Auslieferungsstopp an, wie es die Deutsche Post im Fall Neckermann getan hat, muss der Online-Händler seine Angaben zu den Lieferzeiten auf der Website sofort abändern. Geschieht dies nicht oder ist keine Angabe zu den Lieferzeiten erfolgt, kann dies zu einer Abmahnung führen. Es ist wettbewerbswidrig und irreführend, im Webshop tatsächlich faktisch nicht verfügbare Ware anzubieten (Landgericht Hamburg Urteil vom 12.05.2009, Az.: 312 O 74/09). Für Online-Händler heißt das: Alle angebotenen Artikel müssen auch lieferbar sein und Lieferzeitangaben müssen eingehalten werden. Werden keine Lieferzeiten angegeben, muss die Ware sofort lieferbar sein. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht ONLINE-ARCHIV FACEBOOK SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG GROUPON Nicht im Honorar inbegriffen Pöbeln über Chef kostet Job Backlinks und Persönlichkeit Keine Scherz-Doktortitel Das Oberlandesgericht Brandenburg hat die nicht genehmigte Veröffentlichung von Artikeln in einem Online-Archiv als Urheberrechstverletzung eingestuft. Ein Journalist hatte jahrelang Artikel in einer Tageszeitung veröffentlicht und dafür auch Honorar kassiert. Allerdings hatte die Zeitung die Artikel auch in ihrem Online-Archiv veröffentlicht – ohne dafür zuvor die Zustimmung des Autors einzuholen. Der Verlag argumentierte, dass der Journalist davon gewusst und dies jahrelang hingenommen habe. Diesen Einwand ließ das Gericht nicht gelten. Allerdings: Schadensersatz bekommt der Journalist nicht, weil er nicht darlegen konnte, welcher Schaden ■ ihm entstanden ist (Az.: 6 U 78/11). fk Ein Arbeitnehmer nutzte die Pinnwand seines Facebook Accounts, um seinen Frust über seinen Chef loszuwerden. Er hinterließ dort Nachrichten an einen Freund, in denen sich haufenweise beleidigende Bemerkungen über den Vorgesetzten fanden. Dumm nur, dass über 70 Facebook-Freunde mitlesen konnten – die Hälfte davon Kollegen aus der Firma. Dies nahm der so geschmähte Chef zum Anlass, dem Arbeitnehmer ohne vorherige Abmahnung zu kündigen. Zu Recht, urteilte das Arbeitsgericht Hagen. Faktoren wie lange Firmenzugehörigkeit und Alter machten hier eine ordentliche Kündigung erforderlich, sonst wäre auch ein fristloser Rauswurf ■ drin gewesen (Az.: 3 Ca 2597/11). fk Das Landgericht Amberg hat in einem Streit eines SEO-Dienstleisters mit seinem Auftraggeber ein interessantes Urteil gefällt: Der SEO hatte für den Auftraggeber Kommentare in Foren platziert und so Backlinks auf dessen Angebot generiert. Nachdem der Auftraggeber mit der Arbeit des SEO nicht zufrieden war, kündigte er den Vertrag und verlangte die Entfernung der Kommentare und Backlinks. In diesem Punkt bekam er Recht: Das Landgericht bewertete das Platzieren von erfundenen Kommentaren, die der Person des Auftraggebers zugeordnet würden, als widerrechtlichen Eingriff in dessen Persönlichkeitsrechte. Deshalb könne er vom SEO die Ent■ fernung verlangen (Az.: 14 O 417/12). fk Das Verwaltungsgericht Berlin hat der Gutscheinplattform Groupon den Verkauf von Gutscheinen für Scherz-Doktortitel untersagt. Hinter dem Angebot stehen nicht Hochschulen, sondern private Anbieter, die ihren Kunden Promotionsurkunden in Fantasiedisziplinen wie „Psychic Sciences”, „Angel Therapy”, „Exorcism”, „Immortality” oder „Ufology” anbieten. Darin erkannte die zuständige Berliner Behörde eine unzulässig hohe Verwechslungsgefahr mit regulären Promotionsurkunden und damit einen Verstoß gegen das Berliner Hochschulgesetz. Das Gericht lehnte einen Eilantrag von Groupon gegen diesen Bescheid aus Mangel an Erfolgsaussichten ab (Az.: VG 3 L 216.12). fk ■ Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos siche rn unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce und Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. 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Oktober 2012 Poster : Webshop Ranking 2012 Top -10 0Shops E-Commerce-Nettoumsätze ohne Retouren und Mehrwertsteuer in Deutschland aus dem Jahr 2011 Platz Vorjahr 8 13 16 12 14 11 11 10 17 9 13 8 6 7 7 6 5 5 9 4 3 3 2 2 1 1 47 40 25 39 43 38 64 37 29 36 89 35 38 34 32 33 45 32 35 31 34 30 - 29 33 28 26 27 28 26 39 25 19 24 21 23 27 22 18 21 31 20 22 19 12 18 20 17 23 16 15 15 10 14 URL www.amazon.de 2) www.otto.de 1) www.neckermann.de 2) www.notebooksbilliger.de 1) www.conrad.de 2) www.weltbild.de 2) www.bonprix.de 2) www.esprit.de 2) www.cyberport.de 1) store.apple.com/de 2) www.hm.com/de 2) www.c-and-a.com/de/de/shop 2) www.thomann.de 1) www.baur.de 2) www.sanicare.de 1) www.tchibo.de 2) www.alternate.de 2) www.docmorris.de 2) www.redcoon.de 2) www.zalando.de 2) www.mytoys.de 2) www.brands4friends.de 2) www.heine.de 2) www.pearl.de 2) www.westfalia.de 2) www.t-online-shop.de 2) www.klingel.de 2) www.walbusch.de 2) www.getgoods.de 2) 66 50 52 49 51 48 41 47 63 46 46 45 44 44 49 43 42 42 57 41 www.qvc.de 1) www.zooplus.de 2) itunes.apple.com/de 3) www.lidl.de 2) www.viking.de 2) www.reichelt.de 1) www.hoh.de 2) www.reifendirekt.de 2) www.medion.com/de/ 2) www.sportscheck.com 2) www.jako-o.de 2) www.soliver.de 2) www.dell.de 2) buy.norton.com 2) www.unimall.de 2) www.limango.de 2) www.kfzteile24-shop.de 2) www.hse24.de 2) www.comtech.de 2) www1.schlecker.com 2) www.baby-walz.de 2) 1.551,8 Generalist 51 3.433,5 Generalist Platz E-Commerce Umsatz 2011 (in Mio. €) Sortiment Generalist Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Generalist Generalist Generalist Bekleidung, Textilien, Schuhe Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Bekleidung, Textilien, Schuhe Bekleidung, Textilien, Schuhe Hobby-, Sammel- und Freizeitartikel Generalist Medikamente Generalist Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Medikamente Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Bekleidung, Textilien, Schuhe Spielwaren, Baby Bekleidung, Textilien, Schuhe Bekleidung, Textilien, Schuhe Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Generalist Generalist Generalist Bekleidung, Textilien, Schuhe Generalist Generalist Tierbedarf Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) 691,0 455,0 407,6 370,7 356,3 297,5 284,5 273,5 264,1 258,8 250,0 248,3 216,0 210,0 207,3 204,9 199,5 195,3 179,9 173,7 151,5 139,1 138,4 125,7 120,6 120,5 117,5 117,0 114,6 112,5 110,5 Bürobedarf 110,8 Generalist 103,6 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör 103,8 Auto und Motorrad inkl. Zubehör 109,5 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör 110,0 Generalist 84,6 Auto und Motorrad inkl. Zubehör 86,0 Bekleidung, Textilien, Schuhe 87,0 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör 90,0 Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) 92,5 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör 96,3 Bekleidung, Textilien, Schuhe 97,4 Spielwaren, Baby 99,3 Sportartikel 82,6 Spielwaren, Baby 82,6 Generalist 83,0 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör 83,5 Generalist Vorjahr URL www.atu.de/shop 2) www.home24.de 2) 58 www.schwab.de 2) 37 57 24 56 36 55 58 54 30 53 54 52 53 www.dress-for-less.de 2) www.mindfactory.de 2) www8.hp.com/de/de/ 2) www.plus.de 2) www.ikea.com/de/ 2) www.planet-sports.de 2) www.drucker-guenstiger.de 1) 61 www.druckerzubehoer.de 2) 59 60 61 59 www.bader.de 2) www.voelkner.de 1) 68 www.vente-privee.com 2) 60 67 40 66 75 65 71 64 67 63 69 62 www.roller.de 2) www.douglas.de 3) www.globetrotter.de 1) www.hagebau.de 2) www.handyshop.de 2) 71 www.innova24.biz 2) 70 www.tomtom.com 2) 69 62 www.computeruniverse.net 1) www.fab.de 2) 80 www.karstadt.de 2) 85 79 90 78 56 77 73 76 92 75 50 74 82 73 86 72 www.mirapodo.de 2) www.hardwareversand.de 1) www.galeria-kaufhof.de 2) www.buecher.de 2) www.sheego.de 2) www.thalia.de 2) www.musicload.de 2) 81 48 84 87 83 68 82 www.kidoh.de 2) www.kaspersky.com/de/store 2) www.staples.de 2) software-download.mediamarkt.de 2) 85 www.obi.de 2) 86 87 88 74 88 www.hornbach.de 2) www.apodiscounter.de 2) www.nero.com/deu/store.html 2) 89 90 83 www.logitech.com 2) www.rossmannversand.de 2) 91 92 93 81 77 www.louis.de 2) www.medpex.de 2) www.westwing.de 2) 94 www.channel21.de 2) 95 www.adobe.com/downloads/ 2) 96 www.landsend.de 2) 97 www.fressnapf.de 2) 98 99 100 www.buch.de 2) www.schuhtempel24.de 2) 100 Sortiment Auto und Motorrad inkl. Zubehör Bekleidung, Textilien, Schuhe 16 8 14 7 7 6 6 5 5 4 3 3 2 2 1 1 Unternehmen URL Amazon EU S.à.r.l. E-Commerce-Umsatz 2011 (in Mio. €) www.amazon.de Otto GmbH & Co. KG Platz im Segment 3.433,5 www.otto.de neckermann.de GmbH 80,9 80,0 79,7 78,6 76,5 75,5 74,2 73,6 73,3 72,0 71,3 70,2 70,0 65,0 64,6 63,0 60,0 59,5 58,8 57,6 53,6 51,9 49,0 49,0 48,8 48,2 48,1 46,6 45,8 43,5 37,7 36,6 36,6 36,1 35,9 34,5 33,4 E-Commerce-Umsatz 2011 (in Mio. €) 455,0 207,3 www.redcoon.de 199,5 www.pearl.de 139,1 www.hoh.de 109,5 www.medion.com/de/ 103,6 www.dell.de Unimall GmbH 35,2 34,6 34,3 34,1 34,1 34,0 33,5 33,3 33,1 URL 273,5 www.alternate.de redcoon GmbH HTM GmbH (Home of Hardware) Medion AG Dell GmbH 44 284,5 store.apple.com/de Alternate Computerversand GmbH 19 Pearl Agency Allgemeine Vermittlungsgesellschaft mbH 36 38 42 E-Commerce Umsatz 2011 (in Mio. €) Generalist Unternehmen www.cyberport.de Apple Inc. 17 5 24 7 8 9 10 www.notebooksbilliger.de Cyberport GmbH 10 4 370,7 6 248,3 210,0 138,4 125,7 Notebooksbilliger.de AG 9 3 407,6 www.weltbild.de 356,3 www.tchibo.de 4 2 691,0 www.conrad.de www.bonprix.de www.baur.de www.westfalia.de www.t-online-shop.de Ranking * 1 1.551,8 www.neckermann.de Conrad Electronic SE Verlagsgruppe Weltbild GmbH bon prix Handelsgesellschaft mbh Baur Versand GmbH & Co. KG Tchibo GmbH Westfalia Werkzeugcompany GmbH & Co. KG Deutsche Telekom AG 45,6 41,5 Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) Die 10 umsatzstärksten Elektronik-Shops Die 10 umsatzstärksten Generalisten Ranking * 25 9 80,5 Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Möbel, Dekorationsartikel Generalist Möbel, Dekorationsartikel Bekleidung, Textilien, Schuhe Bürobedarf Bürobedarf Generalist Möbel, Dekorationsartikel Drogerieartikel, Kosmetik Outdoor DIY (z.B. Baumärkte, Bastelbedarf) Bekleidung, Textilien, Schuhe Generalist Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Generalist Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Bekleidung, Textilien, Schuhe Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Generalist Medien (Bücher, CDs, DVDs, Blu-ray, Software) Bekleidung, Textilien, Schuhe Medien (Bücher, CDs, DVDs, Blu-ray, Software) Generalist Möbel, Dekorationsartikel Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) Spielwaren, Baby 39,2 Bürobedarf Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) DIY (z.B. Baumärkte, Bastelbedarf) DIY (z.B. Baumärkte, Bastelbedarf) Medikamente Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Generalist Auto und Motorrad inkl. Zubehör Medikamente Möbel, Dekorationsartikel Generalist Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) Bekleidung, Textilien, Schuhe Tierbedarf Medien (Bücher, CDs, DVDs, Blu-ray, Software) Bekleidung, Textilien, Schuhe E-Commerce-Nettoumsätze ohne Retouren und Mehrwertsteuer E-Commerce-Nettoumsätze ohne Retouren und Mehrwertsteuer Platz im Segment 26 10 92,5 www.unimall.de 87,0 Die 10 umsatzstärksten Mode-Shops Zur Methodik Die vorliegende Erhebung ist die vierte Fassung der Studie und basiert auf den E-Commerce-Umsätzen aus dem Jahr 2011. Alle Shop-Informationen (Adresse, Produktsegmente, Social Media, Zahlungsverfahren etc.) wurden von April bis September 2012 erhoben. Durch die jährliche Aktualisierung soll und kann die Studie das Wachstum des Markts genauer beleuchten. Für die aktuelle Auflage der Studie wurde auf Basis einer Vielzahl von Preisvergleichsseiten und Studien zum deutschen E-Commerce-Markt eine umfangreiche Longlist mit über 3.000 Webshops erstellt. Zu allen Shops dieser Longlist wurden TrafficDaten (Unique User, Page Views) erhoben, um die Anzahl der relevanten Shops für die Shortlist auf rund 1.300 zu reduzieren. Der Zusammenhang zwischen Traffic und Umsatz eines Online Shops konnte in den vergangenen Studien bereits nachgewie- © INTERNET WORLD Business 21/12 sen werden. Die verbleibenden 1.300 Shops wurden im Rahmen der Studie aus Kundensicht im Hinblick auf Kontaktdaten, Produktsegmente, Zahlungs- und Liefermethoden sowie viele weitere Merkmale untersucht. Parallel dazu gaben die Händler mittels eines Online-Fragebogens detailliert Auskunft. Zur Recherche der Umsatzzahlen wurden Quellen wie der elektronische Bundesanzeiger und Pressemitteilungen der Unternehmen herangezogen. Da ein Teil der Firmen keine Umsätze und/oder E-Commerce-Umsatzanteile berichtete, wurden auf Basis der vorliegenden Daten die Treiber des E-Commerce-Umsatzes identifiziert und deren Einflussstärke mittels einer Regressionsanalyse quantifiziert. Auf diese Weise konnten fehlende Umsatzdaten approximiert und das Ranking mit den 1.000 umsatzstärksten Webshops in Deutschland aufgestellt werden. 1) Selbstauskünfte der Unternehmen 2) Statista-Analysen 3) Geschäftsberichte E-Commerce-Nettoumsätze ohne Retouren und Mehrwertsteuer Platz im Segment Ranking * 1 8 52 10 45 9 41 8 28 7 23 6 22 5 20 4 12 3 11 2 Unternehmen URL Esprit Retail B. V. & Co. KG E-Commerce-Umsatz 2011 (in Mio. €) www.esprit.de H&M Hennes & Mauritz B. V. & Co. KG 297,5 www.hm.com/de C&A Online GmbH 264,1 www.c-and-a.com/de/ Zalando GmbH 258,8 www.zalando.de Private Sale GmbH 195,3 www.brands4friends.de Heinrich Heine GmbH 173,7 www.heine.de Walbusch Walter Busch GmbH & Co. KG s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG 151,5 www.walbusch.de 120,5 www.soliver.de limango GmbH 96,3 www.limango.de dress-for-less GmbH 86,0 www.dress-for-less.de * Platz im Top-1.000-Ranking 80,5 Quelle: EHI Retail Institut, Statista; Stand: 2011 26 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Real-Time Bidding (RTB) gehört seit 2010 zu den stark wachsenden Trends des Online-Werbemarkts. Einige Branchenexperten gehen sogar noch einen Schritt weiter: Real-Time Bidding wird die Branche revolutionieren und grundlegende Veränderungen für Vermarkter, Agenturen und Werbungtreibende aufzeigen. Welche Tipps Sie beim auktionsbasiertem Echtzeithandel beachten sollten, lesen Sie im Folgenden: Grenzen setzen, Budget steuern: Als Werbungtreibender sollten Sie sich vor Kampagnenstart im Klaren sein, was Ihnen Ad Impressions in verschiedenen WerbeChannels oder auf unterschiedlichen Webseiten wert sind (Bid Request). Wird aber später deutlich, dass ein Umfeld nicht funktioniert, sollten Sie eine Blacklist sowie Whitelist für künftige Kampagnen erstellen. Technik automatisieren: Media-Agenturen und Werbekunden sollten beachten, dass sie für die Schaltung von Display-Werbung in Echtzeit unterstützende technische Einkaufssysteme wie Demand-Side-Plattformen (DSPs) verwenden sollten, um damit automatisiert und zielgerichtet auf einzelne Ad Impressions in Echtzeit bieten zu können. Die Zielgruppe und ihr Profil: Erkennen Sie das Nutzerprofil Ihrer Zielgruppe und setzen Sie es intelligent ein. Um effiziente Ad Impressions generieren zu können, sollten Sie wissen, wen Sie ansprechen wollen. Dementsprechend erfolgt die anschließende Platzierung Ihrer Kampagne im relevanten Kontext. Dabei sollte der mobile Sektor nicht vernachlässigt werden. Orientierungslos? Zertifizierungen helfen: Das Angebot auf dem RTB-Markt scheint endlos und unüberschaubar. Neueinsteiger sollten sich deshalb an Leitfäden wie etwa die „Networks & Exchanges Quality Assurance” des Interactive Advertising Bureaus (IAB) halten. Einzeln stark, zusammen stärker: Sie wollen Ihre Marke stärken und deshalb künftig ausschließlich auf den Einsatz von RTB setzen? Ein Trugschluss, der viele Kampagnen ausbremsen kann. Ziel sollte die goldene Mitte sein: Die Schaltung in qualitativ hochwertigen Umfeldern und RTB sollten im sinnvollen Mix erfolgen. Nutzer wissen mittlerweile sehr genau, wie ihr Wunsch-Shop aussieht, so eine Studie W enn Internet-Kaufes dort erwarten, stetig zu. willige einen Online Wichtig ist auch, dass ein Standards im Shop-Aufbau: Wo was stehen sollte Shop aufsuchen, haben sie Klick auf das Logo den An welchen Stellen Online Shopper welche Elemente erwarten meist eine sehr konkrete Shop-Besucher zur StartVorstellung davon, wie dieseite zurückführt. ser Shop aufgebaut sein Ein absolutes Muss ist Kunden- Kundensollte. So muss die Seite beieine Übersicht über die BeLogo Logo Logo konto konto spielsweise zwingend ein zahloptionen. Auch hier Logo aufweisen, und zwar sorgt ein Fehlen für große ganz oben im Header-BeUnzufriedenheit. Wollen NavigaMerkzettel tion reich. Fehlt das Logo, sind die Nutzer wissen, wie sie die Nutzer extrem unzubezahlen können, wandert frieden. Im Gegenzug steigt ihr Blick in den rechten SeiNavigaBezahldie Zufriedenheit deutlich, tenbereich. Dort, im nahen tion n optionen wenn das Logo eine angeUmfeld des Warenkorbs, messene Größe hat. erwarten sie, diese InforNavigaBezahl„In den Header-Bereich mationen zu finden. optionen tion n gehört das Logo in jedem Nice to have ist dagegen Fall, ist es jedoch groß geeine Merkzettelfunktion. nug und eindeutig erkennObwohl die Verbreitung Bezahlbar, spricht nichts gegen eivon Merkzetteln mittleroptionen n ne mittlere oder rechtsseitiweile recht hoch ist, ist das ge Platzierung“, erklärt Katkein Feature, das ShopLogo oben, Navigation links, Bezahloptionen rechts: So muss ein Shop aussehen ja Brand-Sassen. Die UsaNutzer zwingend erwarten. bility-Expertin hat die neue Kann der Shopper aber n = 600; je dunkler die Farbschattierung, desto mehr Nutzer erwarten das Element an dieser Stelle Imagery-Studie betreut, die ausgewählte Produkte auf © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: eResult, Imagery V, Oktober 2012 die Agentur eResult mitteinem Merkzettel ablegen, lerweile zum fünften Mal steigert dies seine Zufrieerarbeitet hat. 600 repräsentativ ausge- Demnach entsteht gerade ein Trend hin zu denheit mit dem Shop. Am häufigsten verwählte Web-Nutzer haben dafür ihre Prä- rechts platzierten Logos: Da sich immer muten Online Shopper einen solchen ferenzen zur Platzierung von insgesamt 26 mehr Shops trauen, ihr Logo dort anzusie- Merkzettel ebenfalls im rechten Seitenbe■ Elementen in Online Shops angegeben. deln, nimmt auch die Zahl der Nutzer, die reich in der Nähe des Warenkorbs. cf Foto: iStock Fünf Tipps zur Effizienzsteigerung durch Real-Time Bidding 21/12 Fest gefügte Erwartungen Techniktipp Hans-Jürgen Even, Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH in Düsseldorf ■ www.twt.de 15. Oktober 2012 Schöneres Mobile-Erlebnis Netbiscuits stockt seine Cloud-Plattform um neue Tools auf E in schnelles und sicheres mobiles WebErlebnis – das ist das Ziel, das Netbiscuits für seine Kunden erreichen will. Und diesem Ziel willl der Anbieter von Cloud-baMit neuen Tools will Netbiscuits sierten Software-Lösungen für mobile Anwendungen verbessern die Entwicklung von responsiven, touch-gesteuerten mobilen Anwendungen ist dies von VorWeb-Anwendungen mit einer teil. Die „Netbiscuits LiveReihe neuer Tools und Funktiobrigde“ schließlich ermöglicht nen näherkommen. Zum einen Sicherheitstests hinter der wurde eine neue Application Firewall und gewährleistet die Management API entwickelt, Michael Neidhöfer, Sicherheit der Inhalte von Inmit der sich die Netbiscuits- CEO von Netbiscuits tranets – auch wenn MitarbeiPlattform leichter in bestehende ter ihre eigenen Endgeräte verIT-Infrastrukuren einbinden lassen soll. wenden. „Wir sehen eine immer größere Unter dem Stichwort „Netbiscuits Acce- Nachfrage vonseiten unserer Kunden, eine lerated“ hat die Plattform nun auch eine mobile Website anzubieten; Internet- und Anbindung an verschiedene Content De- Intranet-Nutzung mit eigenen Endgeräten livery Networks erhalten, sodass sich Lade- werden zusätzlich zu einer großen Unterzeiten um bis zu 50 Prozent reduzieren las- nehmensanforderung“, meint Netbiscuits■ sen. Vor allem für komplexe Rich-Media- CEO Michael Neidhöfer. cf Apples neues Ad Tracking M it der Einführung von iOS 6 hat Apple auch den „Advertising Identifier“ eingeführt. Das Ad Tracking Tool soll die im März von Apple verbotene Geräteerkennung über den „Unique Device Identifier“ ersetzen. Damit haben Nutzer nun die Möglichkeit, über ein Opt-out das Ad Tracking einzuschränken und sich gegen personalisierte Werbung zu entscheiden. Allerdings ermöglicht das neue Tool derzeit nur das Tracken von In-App-Traffic, der Traffic auf mobilen Websites ist noch nicht erfassbar. Diese Lücke muss noch über anderere Tools geschlossen werden. „Der ,Advertising Identifier‘ hat das Potenzial, sich als neuer Standard zu etablieren, auf den die Branche lange gewartet hat“, bewertet Ravi Kamran, CEO der AppWerbeplattform Trademob, das Tool. Ein umfassendes Tracking kann laut Kamran aber erst erfolgen, wenn die Mehrheit der Publisher den neuen Identifier nutzt. cf ■ Anzeige MEDIABLIX RETURNPATH KLARNA Usability-Check für Apps Kooperation gegen Phishing Neue Optik Der Bielefelder Usability-Dienstleister Mediablix bietet mit „App Review“ einen Usability-Test für iOS-, Android- und Windows-Mobile-Apps an. Die Ergebnisse beruhen auf Think-Aloud-Protokollen, Aufzeichnungen der Blickbewegungen und Videos aus der Benutzerperspektive. Einer der ersten Kunden ist Lieferheld.de. cf In Zusammenarbeit mit dem SicherheitssystemAnbieter Symantec hat Returnpath seine Phishing-Abwehr verbessert. Der Hersteller von E-Mail-Intelligence-Lösungen integriert dazu die Trusted Domain List von Symantec in seine Authentifizierungs- und Filterlogik. Schad-Mails sollen sich so leichter identifizieren lassen. cf Einfaches und sicheres Bezahlen im Internet – diesen Anspruch soll das neue Logo von Klarna, einem Anbieter von rechnungsbasierten Zahlungslösungen, widerspiegeln. Zudem soll es die Entwicklung vom schwedischen Start-up zu einem globalen Unternehmen unterstreichen. 15.000 Shops in sieben Ländern nutzen Klarna. cf TOOLS & TECHNIK 15. Oktober 2012 Strato-Update für Webshop D er Hosting-Anbieter Strato hat für seine Webshop-Mietlösungen ein kostenloses Update zur Verfügung gestellt. Neu sind vor allem zusätzliche Features zur Gestaltung der Produktdetailseiten. So wurden die bereits vorhandenen sieben Layout-Vorlagen um sieben weitere ergänzt. Binnen sechs Monaten können Händler sich entscheiden, ob sie eines der neuen Layouts nutzen möchten. Auch der Warenkorb-Button wurde verändert: Er ist nun größer, weiter oben platziert und gemeinsam mit der Preisangabe in einem Kasten. Zudem lassen sich alle Produktinformationen wie etwa Testberichte und Produktbewertungen, häufig gestellte Fragen und technische Informationen auf Karteikarten unterbringen. Dort lässt sich auf Wunsch auch der Lagerbestand anzeigen oder ausblenden. Für vergriffene Produkte ist nun eine automatische E-MailBenachrichtigungsfunktion verfügbar. Ebenfalls verbessert hat Strato den Administrationsbereich. Hierbei stand die Benutzerfreundlichkeit im Fokus; unter anderem kann die Produktübersicht nun mit Artikelbildern versehen werden. Für Nutzer der Enterprise-Version steht zudem ein neues Tool für das Anbieten personalisierbarer Produkte wie Tassen, Pos■ ter oder T-Shirts zur Verfügung. cf Internet World BUSINESS Seiten schneller ausliefern Höhere Preise ab Januar Der Paketdienstleister DPD erhöht Anfang nächsten Jahres seine Preise für Geschäftskunden um durchschnittlich sechs Prozent. Als Grund nennt der Logistiker deutliche Kostensteigerungen im Frachtbereich, bei Versorgern und Lieferanten sowie höhere Lohn- und Lohnnebenkosten. Im laufenden Jahr investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben einen zweistelligen MillionenEuro-Betrag in sein Transportnetz. cf Akamais neue Lösung Aqua Ion soll die Performance spürbar verbessern W enn es um den Aufbau von Weboder mobilen Seiten geht, kommt es auf Sekunden an: Lädt eine Seite nicht schnell genug, verlieren die Nutzer schon nach wenigen Augenblicken die Geduld und ziehen weiter. Deswegen hat der Cloud-Plattform-Anbieter Akamai seine Intelligent Platform um die Lösung „Aqua Ion“ erweitert. Sie ist eine Weiterentwicklung des „Dynamic Site Accelerators“ und soll die schnellere Auslieferung der Seiten gewährleisten. 27 DPD der HTML-Requests und der erforderlichen Bytes reduziert und im Gegenzug die Seitendarstellung beschleunigt wird. Ein weiterer Ansatzpunkt sind Bilder, die oftmals viel Ladezeit in Anspruch nehmen. Hier setzt Aqua Ion mit der Anpas- AT INTERNET Analyzer runderneuert Optimiertes Frontend Dazu wurde zunächst der Seitenaufbau am Front- Tempo ist Trumpf: Ob Website, Smartphone oder Tablet – die end optimiert. „Der In- Auslieferung ist an das Gerät angepasst und damit schnell halt einer Website setzt sich in Europa derzeit im Schnitt aus sie- sung des Komprimierungsgrads an die jeben verschiedenen Quellen zusammen, weiligen Netzwerkwerkbedingen an. Zuwie etwa Werbemitteln von Ad Servern dem soll die Erkennung der zugreifenden oder Kundenbewertungen. Deshalb dauert Gerätetypen sowie deren Eigenschaften das Zusammensetzen der Seite über den wie etwa Screengröße, GPS für Location Browser oft lange“, erklärt Michael Heuer, Based Services oder eine Java-UnterstütVice President und Country Manager zung die Auslieferung der Inhalte beCentral Europe bei Akamai. Die Lösung schleunigen, was vor allem beim Zugriff ■ hilft hier, indem beispielsweise die Anzahl über mobile Endgeräte wichtig ist. cf Foto: Akamai 21/12 AT Internet hat die Web-Analyse-Lösung Analyzer III auf den Markt gebracht. Neu sind unter anderem die Implementierung mittels Soft Tagging, ein verbessertes Interface zur Bearbeitung und zum Export der Daten sowie Personalisierungsmöglichkeiten. Außerdem wurde das Performance Monitoring Tool Observer integriert. cf PAYLEVEN Kartenzahlungen mit PIN Kredit- und Debitkarten aller Anbieter können Händler mit der Chip- und PIN-Lösung von Payleven annehmen. Vor allem Visa verlangt den hohen Sicherheitsstandard für mobile PoS-Zahlungen. Für die Abwicklung ist ein Zusatzgerät nötig, das per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden wird. Die Lösung soll in Deutschland und fünf weiteren Ländern verfügbar sein. cf IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister Airberlin Optimierung der Customer Experience über die Plattform „One Touch“ Maxymiser Apotal.de Einsatz der Bezahlart Giropay Giropay Chemnitzer Fußballclub Entwicklung je einer iPhone- und Android-FanApp mit Anbindung an das CMS Typo3 Das Medienkombinat Daiichi Sankyo Relaunch aller europäischen Internet-Auftritte des Pharmaunternehmens inklusive 12 Länderseiten Schalk&Friends Spezialisiert auf nachhaltiges SEO Discovery Networks Einsatz der Plattform App Cloud für das ManageInternational ment von Dual-Screen Catch-up TV-Services Brightcove Seit über zehn Jahren erfolgreich Fischer Relaunch der Website des Dübelherstellers Pixelpark 30 Vollzeit-Mitarbeiter, feste Ansprechpartner Hotelplan.ch Neugestaltung des Web-Auftritts und Einrichtung einer Facettensuche People Interactive Jack Wolfskin Einsatz der Suchlösung Epoq Search im Online Shop des Outdoor-Ausrüsters Epoq Jena Einsatz des Content-Management-Systems SixCMS Six Offene Systeme Kopfschmeichler.de Aufbau eines Online Shops sowie Konzeption von Marketing- und Social-Media-Maßnahmen Schommer E-Commmerce Lastminute.com Einsatz der Analyse-Tools Optimize und Segments Webtrends zur Website-Optimierung Mainz 05 Einrichtung der Website www.mainz05.de Di Unternehmer Marc O’Polo Relaunch des Online Shops Wiethe Interaktiv Pictureworks Weltweite Abwicklung der Online-Zahlungen Wirecard Unilever Food Solutions Betreuung, Pflege und Wartung der Website Mellowmessage Vaillant Einsatz der Video-Kollaborations-Lösungen Polycom Besuch en Sie Nionex Yorxs Onsite- und Online-Marketing-Optimierung mit der Enterprise Optimisation Suite Etracker Ziegler Metall Überarbeitung des Online Shops Mindbox f der Köln Hambu rg Frankfu rt Experten für jeden Teilbereich des SEO Wir sind Ihre externe SEO-Abteilung Weidmüller Interface Entwicklung einer Produktkatalog-App uns au Wenn SEO, dann SUMO. Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O 06. 11. 08. 11. 13. 11. 28 Internet World BUSINESS SPECIAL: MOBILE COMMERCE 15. Oktober 2012 21/12 VOM ONLINE SHOP ZUM MOBILE SHOP Fit für den Mobile Shop Man muss wahrlich kein Prophet sein, um zu erkennen: Mobile Shopping ist das E-Commerce-Konzept der Zukunft. Höchste Zeit also für einen Einstieg. Dabei gilt es einige Entscheidungen zu treffen S Daten erfordern. „One Click Checkouts sind in der Welt des M-Commerce keine Kür, sondern Pflicht“, fordert etwa Andrea Anderheggen. ie zählen längst nicht mehr zu den Early Adopters: Allein im laufenden Jahr wuchs der Anteil der deutschen Smartphone-Nutzer um vier Prozentpunkte auf insgesamt 38 Prozent. Tendenz weiter steigend, so die Einschätzung des Branchenverbands Bitkom: Im Jahr 2012 werden voraussichtlich insgesamt 23 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft werden. Neben den klassischen Smartphones etablieren sich in letzter Zeit zunehmend die Tablet-Computer: 3,7 Millionen sollen in diesem Jahr über die Ladentheke gehen. App oder mobile Website? Vege Foto: Fotolia / Höchste Zeit für Mobile Shop Spätestens jetzt also stellt sich die Frage: Mobile Shop oder nicht? „Auf jeden Fall jetzt einsteigen. Die Nutzer wechseln mit Sicherheit mittelfristig auf die smarten Endgeräte oder haben es bereits getan“, rät René Körting, Managing Director von Exelution. Auch für Christoph Kipp, CEO von Valtech H2O, ist die Entscheidung einfach: „Der Bedarf an guten mobilen Shopping-Angeboten ist längst da. Eigentlich ist jetzt nur noch die Frage, wie viel zu spät dran man sein möchte.“ Ein Blick in die Zugriffszahlen kann die Entscheidung stützen. Als Faustregel gilt: Übersteigt der mobile Anteil am GesamtTraffic im Shop die 10-Prozent-Marke, ist Online goes Mobile: Der Zeitpunkt für den Einstieg ist gekommen Sanfter Einstieg Und schon steht die nächste Entscheidung an: mobil-optimierte Website oder native App – oder vielleicht beides? „Eine leicht umsetzbare Alternative zum kompletten Mobile Shop kann erst mal darin bestehen, klei„Jetzt einsteigen! Die Nutzer nere Mobile Landing Pages umzusetzen“, schlägt wechseln mit Sicherheit auf die Silvan Dolezalek, Gesmarten Endgeräte.“ schäftsführer von Zaunz Publishing, als sanften RENÉ KÖRTING Einstieg vor. „Wie schnell Geschäftsführer Exelution GmbH es dann den kompletten Mobile Shop braucht, es höchste Zeit für einen eigenen Mobile hängt sehr stark von der Produktkategorie Shop. „Wer 10 bis 15 Prozent mobile Besu- ab – Verbrauchsmaterialien lassen sich cher verzeichnet und nicht Mobile-taug- mobil besser verkaufen als Möbel.“ lich ist, könnte genauso gut den Online Wer ohnehin ein vollkommen neues Shop einen Tag pro Woche abschalten“, Shopping-Projekt startet oder einen umargumentiert Andrea Anderheggen, CEO fassenden Relaunch plant, dem rät René von Shopgate. Mobile, das ist nicht nur Körting von vornherein zu einem ResponAnderheggens Einschätzung, ist kein sive Design. Das passt Aufbau und Darkurzfristiger Hype, sondern ein weltweites stellung einer Internet-Seite automatisch Massenphänomen, das in den nächsten der jeweiligen Größe des Bildschirms an. drei Jahren den Handel fundamental ver- Shop-Betreiber enthebt das jedoch nicht ändern wird. Warten lohnt sich nicht. der Notwendigkeit, dass eine Reihe von Vom Online- zum Mobile Shop: Budnikowsky-Handelsmarke Aliqua Für den endgültigen Sprung in den MCommerce gilt: Eine mobile Website lässt sich in der Regel schneller und kostenschonender realisieren als native AppEntwicklungen für Android, iOS und andere Systeme. Nach der von ECC Handel in Zusammenarbeit mit Paypal und Shopgate durchgeführten Studie „Mobile Commerce in Deutschland“ bevorzugen zudem mehr als 40 Prozent der befragten Konsumenten den Einkauf über eine mobile Webseite. „Dies deckt sich auch mit unserer Erfahrung“, erklärt Tim Neugebauer, Geschäftsführer von Das Medienkombinat. „Nutzer haben in der Mobiler Webshop versus App Regel kein Interesse, sich für Nutzer bevorzugen Einkauf über Browser jede Kaufhandlung zunächst Ich kenne den Unterschied eine App zu installieren, insüberhaupt nicht besondere dann nicht, wenn Ich präferiere den Einkauf über einen 6,5 % es sich um Güter handelt, die Online Shop, den sie langfristig nutzen und daman über den Ich präferiere her nur in größeren zeitlichen Smartphoneden Einkauf Browser erüber eine App Abständen erwerben.“ reichen kann Seine Empfehlung geht des22,5 % 40,9 % halb klar in Richtung einer Es ist mir egal mobil optimierten Website. 30,1 % Ähnlich sieht das René Körting: „Weniger ist mehr. Eine native App ist nur dann sinnBasis: n = 694 (Smartphone-Besitzer, die bereits mobil eingekauft haben und Vorteile darin sehen) voll, wenn diese mindestens ein gerätespezifisches, nütz© INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: ECC Handel, Shopgate, Paypal liches und produktbezogenes Feature hat. Und dieses FeaFunktionalitäten eigens für mobile Nut- ture muss wirklich gut sein.“ Für Shopgate-CEO Anderheggen hinzung aufbereitet werden müssen. Christoph Kipp erläutert: „Vor allem die Suche gegen stehen die beiden Konzepte nicht ist erfolgskritisch, denn letztlich konkur- im Gegensatz zueinander: „Die mobile riert jeder mobile Shop auch mit Google. Webseite ist ein Muss, um die schnell Auch der Checkout muss sehr straff ge- wachsende Zahl mobiler Besucher in echstaltet werden – hier gehen den Anbie- ten Umsatz zu konvertieren.“ Die native tern häufig noch auf den letzten Metern App hingegen habe einen ganz anderen, vor dem Ziel zahlende Kunden verloren.“ komplementären Sinn: „Sie dient primär So ist es bei einem Mobile Shop von zen- als Kundenbindungsinstrument, das den Life-Time-Value des Kunden ertraler Bedeutung, höht.“ Native Apps bieten in ▶ Bezahlverfahren anzubieten, die möglichst wenige Budnikowsky etablierte Plakatshopping: Das HandyFoto führt zum Mobile Shop von Aliqua Native App: Snipes verbindet stationären und mobilen Handel $-( $) )F$ . -*2) -"4 -1 - .*''/ 0# -)./" )*(( )2 - )J Low Energy Server Stromverbrauch: ca. 6 - 9 Watt Nur bei Thomas Krenn ab: 0 dB durch Passiv-Kühlung Neueste Atom CPU Technologie Applikationen: Mail-Server, Firewall, Router, etc. ¼ Verfügbare Betriebssysteme: z.B. Debian, Ubuntu, CentOS und viele weitere Linux Derivate 499,– www.thomas-krenn.com/neu_les Diesen und andere Thomas Krenn Server können Sie auch per Try & Buy testen DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848207970 +43 (0)732 - 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 30 SPECIAL: MOBILE COMMERCE Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 Erfolgsfaktoren für Mobile Shopping Checkliste für den Mobile Shop: 12 Tipps für den Umstieg Die zehn wichtigsten Kriterien der Smartphone-Besitzer Wiljo Krechting, E-Commerce-Experte und Pressesprecher von Shopware, gibt OnlineHändlern Tipps, wie sie ihren Shop für mobile Endgeräte effizienter gestalten. 84,4 % Sichere Verschlüsselung der Daten 83,0 % Offenlegung aller Kosten Übersichtliche Menüführung und Navigation 80,0 % Schnelle Ladezeiten 79,7 % Intuitiver und schneller Bestellprozess 77,1 % Ausführliche Produktbeschreibungen 75,9 % Unkomplizierter Registrierungsprozess 75,8 % Hilfreiche Suchfunktion 72,8 % Präferierte Zahlungsmethode vorhanden 72,3 % 63,1 % Praktische Filterfunktion Antworten „sehr wichtig“ und „eher wichtig“; Mehrfachnennungen möglich Basis: n = 694 (Smartphone-Besitzer, die bereits mobil eingekauft haben und Vorteile darin sehen) © INTERNET WORLD Business 21/12 Quelle: ECC Handel, Shopgate, Paypal: Mobile Commerce in Deutschland Eine kostengünstige Alternative stellt zudem das System von Couch Commerce dar. Das erst im August gestartete Angebot optimiert bestehende Online Shops automatisiert in Form einer Web App für mobile Geräte. Online Shops können sich kostenlos bei Couch Commerce anmelden und sich eine Web App generieren lassen. „Der Shop-Betreiber erhält so umgehend eine Web App, die er selektiv für Besucher Das kostet die Umstellung mit Tablets, Smartphones und Smart TVs Wie die Entscheidung auch ausfällt: Soll anzeigen lassen kann“, erklärt Geschäftsder mobile Shop schließlich umgesetzt führer Alexander Ringsdorff. Die Besuwerden, müssen Retailer Geld in die Hand cher werden dabei automatisch auf die mobile Anwendung umgeleitet. „Der schnelle Go-Live mit der Web Mobile Business Conference 2012 App wird Shop-Betreibern durch die Vorintegration in Shop-Systeme Lust auf noch mehr Mobile Shopping? und alternativ dazu sehr einfach zu Die Mobile Business Conference, die Konferenz zu installierende Module ermöglicht. Mobile Marketing, Mobile Commerce, Apps & Co., Diese Shop-Module stellen dann findet vom 22. – 23. Oktober 2012 im Dormero Hotel automatisch die Verbindung zu unStuttgart statt. Die zweitägige Fachkonferenz gibt eiserer Plattform her“, erklärt Ringsnen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen dorff das Prinzip. rund um das Thema Mobile Business. Die Teilnehmer der Tat eine Reihe von Kundenvorteilen, etwa die lokale Speicherung von Kundendaten für schnelle Folgebestellungen, schnelle Store-Finder, Barcode- und QRCode-Scanner, Bild- und Produkterkennungs-Features und Push-Nachrichten für Sonderangebote und Gutscheine. „Mit einer mobilen Webseite ist das alles nicht möglich“, betont Anderheggen. hören aktuelle Zahlen und Fakten, Case Studies und Studien und erhalten praxisnahe Tipps ■ www.mobile-business-conference.de nehmen: Gefragt nach den Kosten für einen Mobile Shop äußern Agenturen und Dienstleister meist ein entschiedenes „Das kommt darauf an“. In der Tat ist der Kostenaufwand schwer abzuschätzen. Bei einer Web App hängen die Kosten von dem zugrunde liegenden Shop-System und den individuellen Anforderungen ab. Je komplexer die E-Commerce-Lösung und die entsprechende mobile Umsetzung, desto höher die Kosten. E-Commerce-Plattformen wie Magento bieten hier allerdings optimale Voraussetzungen mit vordefinierten Mobile Templates oder eigenen App-Lösungen, die zu relativ niedrigen jährlichen Kosten einen Einstieg erschwinglich machen. Premium gegen Aufpreis In der Basisversion unterliegt die Lösung allerdings Einschränkungen, wie beispielsweise maximal 250 Produkten innerhalb der Web App. Durch die Buchung von Premium-Modulen kann die Funktionalität dann erweitert werden. Die Module kosten zwischen 9 und 69 Euro im Monat. Ein Webshop mit 5.000 Produkten zahlt bei Couch Commerce dann monatlich circa 80 Euro. Eine Kooperation zwischen Couch Commerce und Paypal bietet zudem besondere Konditionen. Alle Paypal-Partner bekommen die Möglichkeit, ihre ShopSysteme über das Couch-Commerce-Modul mit wenigen Schritten für den mobilen Zugriff zu optimieren. Dabei werden nur die Paypal-Zugangsdaten abgefragt fragt und fragt und alle weiteren Daten automatisch aus dem Kundenkonto ergänzt. Die besonders nders auf Erste Kunden für Couch Commerce: Getränkehändler Dasgibtesnureinmal.de und Möbelhaus Sir Chesterfield 1. Browser als Einstieg Eine Browser-basierte Applikation zahlt sich immer aus, da sie auf vielen verschiedenen Endgeräten läuft und im Gegensatz zu einer nativen App leicht auf dem neuesten Stand gehalten werden kann. Wenn Sie sich für eine native Applikation entscheiden, sollte sie den Kunden Features bieten, die die Konkurrenz nicht hat. So zum Beispiel die Eingliederung eines Barcode-Scanners, der das Shoppen mit QR-Code möglich macht. 2. Mobile Umleitung Viele mobile Kunden, die Ihre Seite noch nicht gebookmarkt haben, gelangen über die GoogleSuche zu Ihrem Shop. Die Kunden sollten automatisch auf die mobile Shopseite weitergeleitet oder direkt zu Anfang gefragt werden, ob sie die mobile Seite nutzen möchten. 3. Intelligente Suche Gerade mobil ist eine intelligente Suche besonders wichtig, da langes Suchen auf mobilen Endgeräten mühsamer ist als auf Desktop-PCs. Die Suche sollte eine gute Auto-Suggest-Funktion beinhalten, die möglichst fehlertolerant ist und dem Nutzer so Tippfehler und unvollständige Wörter verzeiht. 4. Kurze Beschreibungstexte Ausschweifende Texte sind für die User mobiler Endgeräte ein Graus. Passen Sie die Texte des Online Shops an, indem Sie sie straffen und unnötige Passagen streichen. 5. Breites Sortiment Offerieren Sie Ihren mobilen Endkunden das gleiche Sortiment wie den Usern am PC oder Laptop. Andernfalls wird der mobile Shop schnell unattraktiv. 6. Keine Zwangsregistrierung Jeder zusätzliche Schritt bedeutet vor allem auf dem mobilen Endgerät Zeitverlust. Eine Registrierung vor dem Checkout bedeutet beispielsweise mindestens drei zusätzliche Felder, die ausgefüllt werden müssen. 7. Automatische Kundendaten Große Shopping-Plattformen machen es vor: Tablets und Smartphones so lästige Eingabe von Adressen und Zahlungsdaten entfällt damit komplett. Qual der Wahl Browser-basierte mobile Website, native App oder Web App – klar ist: Die Wahl der Wahl der richtigen richti ric htigen gen technischen techn te chnisc ischen hen Plattform ist nicht leicht – und die Experten und Dienstleister, 21/12 Wiljo Krechting, E-Commerce-Experte und Pressesprecher der Shopware AG in Schöppingen ■ www.shopware.de Wer sich dort einmal eingeloggt hat, braucht nur ein paar Klicks, um eine Bestellung abzuschicken. Alle relevanten Daten zum Zahlungsverkehr et cetera liegen dort bereits abgespeichert vor. Je weniger Informationen ein Stammkunde eingeben muss, desto besser. 8. Bewährte Zahlungsdienstleister Bei den Kunden besteht heutzutage noch eine gewisse Skepsis gegenüber Geschäften, die über ein mobiles Endgerät abgeschlossen werden. Bieten Sie deshalb die Bezahlung über bewährte und vertrauenswürdige Zahlungsdienstleister wie Paypal an. 9. Leistungsfähige Produktfilter User mobiler Endgeräte erwarten im mobilen Shop die gleiche Auswahl wie auf ihren Desktop-Gegenstücken. Deshalb brauchen sie ein effizientes Such- und Filtersystem, da langes Suchen auf kleinen Bildschirmen abschreckt. 10. Schnelle Ladezeiten Mit einer langsamen Verbindung bedeutet jede Zusatzseite oder unnötige Aktualisierung mehr Wartezeit und ungeduldige Kunden. Hier gilt es, den Spagat zwischen einem ansprechenden mobilen Shopping-Erlebnis und einer einfachen, schnellen Seite zu schaffen. 11. Lokale Filialfinder Filialfinder sind sehr beliebte Tools in mobilen Online Shops. Über die Eingabe der Postleitzahl oder die Adresse lässt sich mit ihnen, falls vorhanden, das nächste Ladengeschäft, die Route dorthin und mehr ausfindig machen. 12. Alternativen zum mobilen Kauf Trotz hoher Sicherheitsstandards haben manche Kunden Hemmungen, auf einem mobilen Endgerät Geschäfte abzuschließen. Der ShopBetreiber sollte dem Kunden deshalb Alternativen zum mobilen Checkout anbieten. Das könnte etwa eine Wunschliste sein, auf der der Kunde seine Produkte erst sammelt, bevor er sie später über einen Desktop-PC bestellt. die sich mit M-Commerce beschäftigen, sind sich keineswegs einig. Höchste Zeit, sich selbst zu dem Thema schlau zu machen. Denn eins ist sicher: Wer zu spät kommt, den bestraft der Wettbewerb, der ■ schneller war. vg Angepasstes Design für alle Endgeräte ■ München, 14. November 2012 The Search Conference ■ Frankfurt, 20. November 2012 ■ Hamburg, 26. November 2012 Die Fachkonferenz für Suchmaschinenoptimierung und -marketing Kampagnenstrategien Keywordauswahl Social und Mobile Search Google Updates Usability uvm. Interne Business t World -Leser za hlen nur € 189,– * statt € 2 49,–* Ihr Code : SEO12 iwb Es referieren und diskutieren u.a.: Sebastian Cario, Freier Online Marketing Manager & Management Berater Jens Fauldrath, Teamleiter SEO, Deutsche Telekom AG Bernard Lukey, General Director, Yandex Europe AG Norman Nielsen, Head of SEO / Google Shopping, Zalando GmbH Stefan C. Schicker LL.M., SKW Schwarz Rechtsanwälte Gero Wenderholm, Leiter SEO, Tchibo GmbH Mehr Infos und Anmeldung unter: www.search-conference.de *alle Preise zzgl. MwSt. The Search Conference Sehr geehrte Damen und Herren, München, 14. November 2012 der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens ist daran geknüpft, wie gut die Webseite und die Produkte und Dienstleistungen bei Suchmaschinen gelistet sind. Der zunehmende Wettbewerb im Netz und permanente Updates bei Google & Co. stellen Sie dabei vor immer neue Herausforderungen. Die Qualität der Inhalte Ihrer Webseite, Linkaufbau, der bei falscher Umsetzung Ihrer Seite sogar schaden kann und Erweiterungen von Google-Anzeigen spielen eine immer wichtigere Rolle, um Neukunden zu gewinnen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Holiday Inn Munich-City Centre, Hochstr. 3, 81669 München 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihre Moderatorin Astrid Jacobi Staats, staats consult – Beratung für strategische Suchmaschinenoptimierung 9.15 Suchmaschinenoptimierung Isabel Ernst, Projektleitung Sie wissen, dass Sie Ihr Budget sinnvoll einsetzen müssen. Lernen Sie auf der Search Conference von erfahrenen Referenten, was Sie beim Linkaufbau und in Ihrer Onsite-Strategie beachten müssen, wie Sie das Potenzial der Universal Search am besten nutzen und Ihre Suchmaschinen-Kampagnen optimieren können. Diese und weitere Themen hören Sie auf der diesjährigen Search Conference. Search im strategischen Gesamtkontext des Online Marketing Pascal Fantou, Geschäftsführer, cogito ergo GmbH & Co. KG Back to the future: Vintage SEO, Tools & Social Signals Angela Domes, Geschäftsführerin, biz2byte Service GmbH Astrid Jacobi Staats, staats consult Kunden über die vertikale Suche gewinnen – Das Potenzial der Universal Search Sebastian Cario, Freier Online Marketing & Management Berater Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Sponsoren: 10.45 - 11.30 Kaffeepause 11.30 Suchmaschinenmarketing Mehr Erfolg mit AdWords durch die optimale Strukturierung von Kampagnen Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Partner: Trend 2013: Wie man sich für Product Listing Ads rüsten und Adwords weiter optimieren kann? Steffen Vogel, Leiter SEA, SoQuero GmbH Google AdWords ist nur ein Teil des Ganzen! Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive (Germany) AG 13.30 - 14.30 Mittagessen 14.30 On- / Off-Page-Optimierung Content is King – aber welchen Content braucht man? Markus Hövener, Head of SEO, Bloofusion Deutschland GmbH Veranstalter: Nachfrageorientierte Informationsarchitektur Jens Fauldrath, Teamleiter SEO, Deutsche Telekom AG SEO und User Metriken Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Wer sollte teilnehmen? Die Veranstaltung richtet sich an (Online) Marketing-Leiter und -Manager, SEO/SEMVerantwortliche, E-Commerce Leiter und Geschäftsführer aus KMUs und Großunternehmen aller Branchen, die in Suchmaschinenmarketing investieren oder bereits eingeführte Maßnahmen verbessern möchten. Ebenso eingeladen sind SEO- und SEM-Experten und Online Marketing Verantwortliche aus Agenturen. 16.15 - 16.45 Kaffeepause 16.45 - 17.00 Urban Safari – Schnitzeljagd 2.0 17.00 Die Rolle von Search in der Customer Journey Thomas Bindl, Stv. Vorsitzender der Fachgruppe Performance Marketing, BVDW e.V. Teilnahmegebühr und Leistungen Die Teilnahmegebühr für die eintägige Konferenz beträgt € 189,– zzgl. MwSt. für Leser von INTERNET WORLD Business mit Code: SEO12iwb und enthält folgende Leistungen: \Besuch der Konferenz \Kaffeepausen und Mittagessen \Zugang zum Download der Vorträge nach der Veranstaltung Customer Journey / Recht Suchmaschinen & Recht: ein Update aktueller Entwicklungen Stefan C. Schicker LL.M., SKW Schwarz Rechtsanwälte 18.00 Abschlussdiskussion Die Anmeldung erfolgt unter www.search-conference.de Programmänderungen vorbehalten Mehr Infos und Anmeldung unter: Die Konferenz für Suchmaschinenoptimierung und -marketing Frankfurt, 20. November 2012 Hamburg, 26. November 2012 Holiday Inn Frankfurt City-South, Mailänder Str. 1, 60598 Frankfurt/Main InterContinental Hamburg, Fontenay 10, 20354 Hamburg 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihre Moderatorin Astrid Jacobi Staats, staats consult – Beratung für strategische Suchmaschinenoptimierung 9.00 Begrüßung und Durchführung durch Ihre Moderatorin Astrid Jacobi Staats, staats consult – Beratung für strategische Suchmaschinenoptimierung 9.15 Suchmaschinenmarketing / On-Page-Optimierung 9.15 Suchmaschinenoptimierung SEO – im ständigen Wandel oder doch immer gleich? Gero Wenderholm, Leiter SEO, Tchibo GmbH Trend 2013: Wie man sich für Product Listing Ads rüsten und Adwords weiter optimieren kann? Steffen Vogel, Leiter SEA, SoQuero GmbH Kunden über die vertikale Suche gewinnen – Das Potenzial der Universal Search Sebastian Cario, Freier Online Marketing & Management Berater Nachfrageorientierte Informationsarchitektur Jens Fauldrath, Teamleiter SEO, Deutsche Telekom AG 10.15 - 11.00 Kaffeepause 10.45 - 11.30 Kaffeepause 11.30 11.00 Off-Page-Optimierung Suchmaschinenmarketing How to target the Russian customers efficiently with Adobe AdLens and Yandex.ru – the dominant search engine in Russia Bernard Lukey, General Director, Yandex Europe AG Niels Jensen, Director Client Service Central Europe, Adobe Systems GmbH Kunden über die vertikale Suche gewinnen – Das Potenzial der Universal Search Sebastian Cario, Freier Online Marketing & Management Berater Mehr Erfolg mit AdWords durch die optimale Strukturierung von Kampagnen Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Content is King – aber welchen Content braucht man? Markus Hövener, Head of SEO, Bloofusion Deutschland GmbH SEO und User Metriken Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Trend 2013: Wie man sich für Product Listing Ads rüsten und Adwords weiter optimieren kann? Steffen Vogel, Leiter SEA, SoQuero GmbH 13.15 - 14.15 Mittagessen 14.15 Strategie / Recht Search im strategischen Gesamtkontext des Online Marketing Pascal Fantou, Geschäftsführer, cogito ergo GmbH & Co. KG Google AdWords ist nur ein Teil des Ganzen! Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive (Germany) AG eler parall hop* Works uten in 90 M ab 11.00 Workshop: SEO – Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung \ OnSite \ Content-Optimierung \ OffSite / Linkpopularität Jan Schweder, Prokurist & Technischer Leiter trafficmaxx SEO & Online Marketing, construktiv GmbH 12.45 - 13.45 Mittagessen 13.45 Update Keyword-Advertising aus rechtlicher Sicht Dr. Sascha Abrar, Rechtsanwalt und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, Siebeke Lange Wilbert On- / Off-Page-Optimierung / Recht Inhouse SEO 2013 Norman Nielsen, Head of SEO / Google Shopping, Zalando GmbH 15.45 - 16.15 Kaffeepause SEO und User Metriken Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH 16.15 - 16.40 Urban Safari – Schnitzeljagd 2.0 Testen Sie mit uns live Ihr innovatives, neues Mobile Marketing Tool! Location-based Game – spielerisch Opt-ins einholen, Marken Awareness, Neukundengewinnung und sofortige Umsätze generieren. Suchmaschinen & Recht: ein Update aktueller Entwicklungen Stefan C. Schicker LL.M., SKW Schwarz Rechtsanwälte 15.30 - 16.00 Kaffeepause 16.00 - 16.25 Urban Safari – Schnitzeljagd 2.0 16.40 Social Search / Customer Journey 16.25 Welche Rolle spielt Social Search im strategischen Context? N.N. Search im strategischen Gesamtkontext des Online Marketing Pascal Fantou, Geschäftsführer, cogito ergo GmbH & Co. KG Die Rolle von Search in der Customer Journey Thomas Bindl, Stv. Vorsitzender der Fachgruppe Performance Marketing, BVDW e.V. 17.40 Abschlussdiskussion Strategie / Customer Journey Die Rolle von Search in der Customer Journey Thomas Bindl, Stv. Vorsitzender der Fachgruppe Performance Marketing, BVDW e.V. 17.25 Abschlussdiskussion * begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/ Agenturen zugelassen www.search-conference.de 34 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 15. Oktober 2012 21/12 CLOUD COMPUTING Alles himmlisch in der Wolke? Das Interesse an Cloud Computing wächst auch innerhalb der E-Commerce-Branche. Doch viele Unternehmen zögern noch, sich in die Hände eines Dienstleisters zu begeben und ihre sensiblen Daten in die Wolke auszulagern C Foto: Fotolia / Lassedesignen anten: Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Services. Bei Ersteren sind die Angebote des Dienstleisters öffentlich und können von allen Unternehmen bezogen werden. Bei der Private Cloud stehen die Services dagegen ausschließlich einem Unternehmen zur Verfügung. Die Hybrid Cloud ist eine Mischform beider Varianten – und wird am häufigsten von Unternehmen genutzt. Rauschhofer rät dazu, sensible Informationen wie etwa personenbezogene Daten in die Private Cloud auszulagern, während für unkritische Daten auch Services aus der Public Cloud genutzt werden können. Ein weiterer Aspekt, der viele vor Cloud Services zurückschrecken lässt, ist die Angst, sich auf immer und ewig an einen Dienstleister zu binden. Für IDC-Analyst Kraus ist dies Tragfähiges Modell oder Wolkenkuckucksheim? Der Shop-Betrieb in der Cloud muss wohlüberlegt sein indes kein Argument: „Cloud zen Software nicht entsprechend ihren außerhalb der EU, auch gegenüber Unter- Services sind immer standardisierte und Bedürfnissen“, erklärt Neuber weiter. Und: nehmen in den USA, die EU-Standard- modulare Dienstleistungen – deshalb ist es Kleinere Unternehmen haben oftmals keine vertragsklauseln für die ADV verwendet im Vergleich zum klassischen Outsoureigene IT-Abteilung, „da werden müssen“, sagt der Cloud-Spezialist cing einfacher, von einem Anbieter zum nächsten oder zurück in das eigene Unterlohnt es sich oft, Services (siehe Interview). „Vor allem für Lastzeiten ist Für Rauschhofer steht eher die Frage an nehmen zu wechseln.“ wie die Administration Und gerade für Online-Händler kann an einen Dienstleister erster Stelle, welche Daten in welche Art das Anmieten von Kapazitäten auszulagern, der rund von Cloud ausgelagert werden sollten. Cloud Computing eine sinnvolle Alternadeutlich günstiger.“ um die Uhr verfügbar Derzeit gibt es nämlich mehrere Vari- tive zum Inhouse-Betrieb sein. „Besonist“, betont er. MICHAEL NEUBER Noch stehen der umJustiziar im BVDW Rechtliche Besonderheiten bei der Nutzung von Cloud-Angeboten fassenden Nutzung von Cloud-Diensten häufig anzumieten, als diese selbst aufzubauen“, Bedenken der Unternehmen entgegen. sagt Neuber. Ein weiterer positiver Neben- Viele fürchten beispielsweise um die Sieffekt: Unternehmen, die Software aus der cherheit ihrer Daten. Ein Argument, das Cloud beziehen, haben ihr Lizenzmanage- nur zum Teil berechtigt ist und etwa durch ment fest im Griff. „Viele Unternehmen eine bedachte Auswahl des Anbieters an zahlen zu viel für ihre Lizenzen oder nut- Gewicht verliert. „Viele Unternehmen können durch Cloud Services ihre SicherImmer mehr Unternehmen setzen auf Dr. Hajo heitsstandards sogar erhöhen, da der Cloud Computing. Welche rechtlichen BeRauschhofer, Drei Varianten von Cloud Dienstleister diese Services manchmal sonderheiten müssen beachtet werden? Rechtsanwalt und besser und professioneller anbieten kann Hajo Rauschhofer: Das technische Konzept Computing Fachanwalt für ITals die Mitarbeiter im eigenen Unternehdes Cloud Computing ist von seiner ■ Public Cloud ist eine standardisierte Recht in Wiesbaden men“, so Neuber. Dennoch sollte ein bevertraglichen Basis her nicht neu, da IT-Umgebung, die von einem IT-Anbieter ■ www.rechtsanwalt.de sonderes Augenmerk auf die Auswahl des IT-Outsourcing seit spätestens Mitte der extern betrieben wird. Die Angebote oder richtigen Dienstleisters gelegt werden – 90er-Jahre betrieben wird, sei es inhouse Services sind öffentlich und können von und auch darauf, wo dieser sein RechenWelche Daten dürfen in die Public Cloud, oder in externen Rechenzentren. allen Unternehmen bezogen werden. Die zentrum hat. Einige Anbieter werben mit welche sollten besser in die Private Cloud? Kunden greifen via Internet auf die Resdem Gütesiegel „Made in Germany“ – daViele Unternehmen fürchten allerdings um Rauschhofer: Personenbezogene sowie sourcen oder Services zu. mit also, dass ihre Rechenzentren in die Sicherheit ihrer Daten. Zu Recht? geheimhaltungsbedürftige Daten sollten ■ Private Cloud ist eine von einer internen Deutschland liegen und deshalb besonstets in einer Private Cloud gehalten werRauschhofer: Wie bei einem Inhouse-BeIT-Abteilung oder einem Dienstleister anders hohen Sicherheitsansprüchen genütrieb müssen auch beim Cloud Compu- den, während für unkritische Daten auch gebotene, standardisierte, aber anpasspare gen. Das ist allerdings nur teilweise ein Arting Infrastrukturen, insbesondere im eine Public Cloud genutzt werden kann. IT-Umgebung. Die Angebote oder Services gument, erläutert der Rechtsanwalt Hajo Hinblick auf IT-Security, gemanaged Um das Beste beider „Welten“ zu verbinstehen ausschließlich diesem Unternehmen Rauschhofer. Relativ gleichgültig ist es, ob werden. Die Gefahr des Missbrauchs von den, hat sich hier aufgrund der Kostenefzur Verfügung. Auch hier greifen die Mitardas Rechenzentrum in Deutschland oder Daten dürfte daher beim Cloud Com- fekte auch der Einsatz einer sogenannten beiter via Internet auf die Ressourcen oder innerhalb der Europäischen Union steht – puting führender Anbieter nicht höher Hybrid Cloud etabliert. Services zu. anders sieht es jedoch dann aus, wenn die liegen als bei einer Inhouse-Lösung, be■ Hybrid Cloud ist eine Mischform, in der Standorte außerhalb der EU liegen: „Inrücksichtigt man, dass Fälle des Daten- Vor allem deutsche Betreiber von Rechenverschiedene Services oder Anwendungen nerhalb der EU ist das Schutzniveau für diebstahls häufig auch durch eigene zentren werben mit ganz besonders hohen aus der Public und Private Cloud kombiAuftragsdatenverarbeitung (ADV) geSicherheitsstandards, die sie aufgrund ihres Mitarbeiter erfolgen. niert werden. währleistet, während bei einem Einsatz loud Computing ist kein Hype-Thema mehr, sondern längst in den Unternehmen angekommen“, ist sich Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, sicher. Er stützt sich dabei auf eine aktuelle Studie, die IDC in diesem Sommer durchgeführt hat. Demnach haben 83 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland ihren Weg in die Cloud bereits festgelegt. Zum Vergleich: „2009 kannten 75 Prozent der Unternehmen den Begriff Cloud Computing noch nicht“, betont Kraus. Michael Neuber, Justiziar im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), reagiert bei dem Thema indes etwas verhaltener: „Cloud Computing ist jedenfalls bei kleinen und mittleren Unternehmen derzeit noch nicht an der Tagesordnung“, sagt er. Dennoch sieht auch er bei den BVDW-Mitgliedern ein wachsendes Interesse – denn es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen, wenn Unternehmen IT-Services und IT-Infrastruktur an einen CloudDienstleister auslagern. Häufig gibt das Argument, Kosten zu sparen, den Ausschlag für den Weg in die Internet-Wolke. „Vor allem in Lastzeiten, beispielsweise im Weihnachtsgeschäft, ist es für Online-Händler deutlich günstiger, Kapazitäten bei einem externen Anbieter Cloud Computing in der Praxis TOOLS & TECHNIK ders für jene mit stark saisonalen und aktionsbedingten Nachfrageschwankungen sind Cloud Services eine attraktive Alternative, mit der sich Lastspitzen kosteneffektiv abdecken lassen“, erklärt Olaf Laber, Vice President Global Partner Development bei Intershop. Außerdem sei dieses Geschäftsmodell vor allem für Shop-Betreiber geeignet, die wachsen wollen und noch nicht in kostenintensive IT-Anschaffungen investieren könnten. Denn Cloud Services können abhängig von der Anzahl der Transaktionen oder Bestellungen im Online Shop abgerechnet werden. „ShopBetreiber reduzieren damit ihre Fixkosten und bleiben beim Roll-out und Betrieb flexibel“, so Laber. Marktplätze für Online-Händler Vor diesem Hintergrund kooperiert Intershop mit HP und bietet gemeinsam „Commerce Cloud Services“ an. Grundlage ist die Cross-Channel-Software Intershop 7 und die HP cCell Services. Letztere sind IT-Dienste, die über standardisierte Cloud-Zellen (cCells) bereitgestellt werden. Die dezentral betriebenen cCellDienste lassen sich zusammenschalten, sodass sie über gemeinsame Marktplätze genutzt werden können. Das Marktplatzmodell verfolgt auch die Deutsche Telekom – und hat vor wenigen Wochen den Business Marketplace eröffnet. Hier können Unternehmen verschiedene Cloud Services von Drittanbietern beziehen, die Telekom sorgt für die Internet-Anbindung der Nutzer und rechnet die bezogenen Dienstleistungen ab. Noch ist die Zahl der Anbieter, die ihre Services auf dem Marketplace zur Verfügung stellen, allerdings relativ überschaubar. „Mit EZ Publish werden wir in Kürze ein Content Management System anbieten“, kündigt Dirk Backofen, Sprecher Cloud Leadership-Team Deutsche Telekom, an. „Weitere Services für den Online-Handel wie spezielle CRM-Lösungen und AnalyseTools werden in den kommenden Mona- Standorts einhalten müssen. Entspricht das denn den Gegebenheiten? Rauschhofer: Zum Teil, Rechenzentren in Deutschland oder der EU haben den rechtlichen Vorteil des ausreichenden Datenschutzniveaus. Innerhalb der EU ist das Schutzniveau für Auftragsdatenverarbeitung (ADV) gewährleistet, während bei einem Einsatz außerhalb der EU, auch gegenüber Unternehmen in den USA, die EU-Standardvertragsklauseln für die ADV verwendet werden müssen. Cloud-Anbieter versuchen, Kunden mit langen Laufzeiten zu ködern. Würden Sie dazu raten, sich langfristig an einen Dienstleister zu binden? Rauschhofer: Bei der Laufzeitgestaltung hängt es für ein Unternehmen davon ab, wie hoch die Transition-Kosten zur Verlagerung in die Cloud sind und mit welchen weiteren Kosten bei einem Provider-Wechsel zu rechnen ist. Die diesbezüglichen Fragen hängen nicht zuletzt davon ab, wie standardisiert und damit leicht substituierbar Leistungen sind. Worauf ist allgemein bei der Vertragsgestaltung zu achten? 35 Checkliste für die Wahl eines Cloud-Anbieters Liegt das Rechenzentrum des Anbieters innerhalb der Europäischen Union? Welche Gerichtsbarkeit wird zugrunde gelegt? Ist nachweislich Know-how in den Bereichen Datenschutz und Recht vorhanden? Sind die Unternehmensdaten in guten Händen? Welche Zertifikate und Mitgliedschaften kann der Provider nachweisen (z. B. ISO 27001)? Welcher Aufwand ist für die Migration von IT-Architektur in das Unternehmen zu bedenken? Sind die Nutzlasten tatsächlich flexibel und skalierbar? Welche Kapazitäten sind bei Störfällen verfügbar? Sind die Applikationen des Anbieters stabil oder muss mit regelmäßigen Unterbrechungen des Workflows durch Wartung und Updates gerechnet werden? Wie sieht das Backup- und Recovery-Konzept aus? Gibt es eine Echtzeitspiegelung der Datenbanken und automatische Backups? In welchen Abständen macht der Anbieter Backups der Kundendaten? Besteht die Möglichkeit, Daten selber zu sichern beziehungsweise zu exportieren? Hat der Anbieter Referenzen vorzuweisen? Wie zufrieden sind diese mit den Produkten und Services des Providers? Gibt es weitere Informationen über den Anbieter im Markt? Welche Reputation hat der Anbieter und welche Stellung besitzt er im Markt? Bietet der Provider Testversionen seiner Software an? Kann der Dienstleister mit einer seriösen und transparenten Preispolitik aufwarten? Wie ist die Performance der Applikationen auf mobilen Geräten? Wie ist der Support aufgestellt? Werden Tutorials, Wikis, Live Chat, Demos oder andere Support-Möglichkeiten angeboten? Wer bin ich? Mein Online-Ruf im Check. ? ten folgen“, meint Backofen weiter. Und er kündigt zudem eine Vertikalisierung für bestimmte Branchen an. Ob dann auch Angebote für Online-Händler kommen, konnte er allerdings noch nicht sagen. Die Beispiele zeigen: Der Markt ist in Bewegung. In Zukunft ist mit immer mehr Angeboten zu rechnen– auch für den Online-Handel. Ob sich der Weg in die Wolke lohnt, sollten Unternehmen vorab allerdings mit spitzer Feder berechnen. Trotz aller Vorteile der Cloud – Flexibilität, Skalierbarkeit, kalkulierbare Kosten – kann eine Inhouse-IT-Infrastruktur auf Dauer günstiger kommen als die Verpflichtung ■ eines externen Dienstleisters. WALTRAUD RITZER Rauschhofer: Vertragsrechtlich ist zwischen zwei Phasen zu differenzieren. Zunächst muss im Rahmen eines Transition-Projekts klar definiert sein, wie, wann und wo welche Leistungen zu welchem Preis und welchen Konditionen in die Cloud verlagert werden (Phase 1). Während hier die entsprechenden vertraglichen Absicherungen zu Beschaffenheit, Nutzungsrechten, Haftung sowie was die Compliance betrifft zu Geheimhaltung, Datenschutzrecht und gegebenenfalls Abgabenordnung erfolgen, gilt es anschließend für den laufenden Betrieb, aber auch die Zeit nach Vertragsbeendigung, sicherzustellen, dass Services erbracht werden (Phase 2). Für den laufenden Betrieb hängt die Vereinbarung von Service Levels davon ab, wie geschäftskritisch eine Applikation ist. Zu regeln sind insbesondere Verfügbarkeit pro Monat, erlaubte Ausfallzeit und Wartungsfenster sowie Eskalationsmechanismen für Fehler höchster und hoher Priorität und Schwere. Ebenso sollte das Beendigungsmanagement geregelt werden, das etwa die kurzfristige Herausgabe von Daten in einem bestimmten Format und ohne Zurückbehaltungsrecht vorsieht. „Shop-Betreiber reduzieren so ihre Fixkosten und bleiben beim Roll-out und Betrieb flexibel.“ OLAF LABER Vice President Global Partner Development bei Intershop Ihre persönliche Online Reputation Summary inklusive: einer strukturierten Zusammenstellung aller relevanten Daten zu Ihrer Person im Netz der Bewertung Ihres Online-Rufs anhand Ihrer persönlichen Motivation individueller Handlungsempfehlungen und maßgeschneiderter Tipps zur Ruf-Verbesserung Bestellen Sie Ihre Reputation Summary unter: www.reputeer.de/summary 36 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 15. Oktober 2012 21/12 DIE ZUKUNFT DES WEBDESIGN Mit Finger, Mund und Auge Bei Smartphones üblich, bei Webseiten noch selten: die Steuerung mit Gesten und Sprache. Doch Mobile bereitet den Weg V Foto: Fotolia / Sellingpix Um herauszufinden, welche Gesten wo zum Einsatz kommen könnten, müsse man nur die Menschen im Alltag beobachten, meint Henseler. Eine Gestensteuerung im Auto etwa hält er für sinnlos, hier komme eher eine Sprachsteuerung in Betracht. Auf Webseiten dagegen hat die Sprachsteuerung bislang wenig Bedeutung erlangt; offensichtlich sprechen die Nutzer nicht gerne mit ihrem PC. Und wieder kommt hier ein Entwicklungsschub aus dem mobilen Sektor. Vor allem beim Smartphone liegt diese Steuerungsmöglichkeit nahe, insbesondere für die Suche. So reagiert die Google-Suche aufs Wort, die integrierte AndroidNavigation sucht ihr Ziel ebenfalls Touchscreens: Ob am Automaten oder am PC – die Steuerung per Hand setzt sich immer mehr durch über die Google-Suche. Den ren, führte zur intensiven Nutzung von fangsstadium. Ende Mai wagte der Geräte- nächsten Entwicklungsschritt markieren Pinch and Pan zum Zoomen. Die viel zu hersteller Samsung den ersten Vorstoß in digitale Sprachassistenten wie Siri (Apple) kleine Originalansicht der Website diente den Markt. Sein „SmartTV“ wird über und Iris (Android). Sollten sich diese Asals Übersichtskarte; zu lesen waren die In- Apps gesteuert, die auf berührungslose sistenten als Zugangswege zum Internet halte erst in der Vergrößerung. Dieses Gesten reagieren. Diese werden durch etablieren („Suche ein günstiges Hotel in Prinzip funktioniert ähnlich wie die popu- zwei Kameras erfasst. Das Problem des Bonn“), umgeht der mobile Nutzer das läre Präsentationssoftware Prezi, bei der SmartTV ist, dass die Wischgesten zum komplette Interface der Website und ruft die wichtigsten Inhalte zunächst wie Me- Umschalten zwischen zwei Fernsehpro- nur noch deren Dienste ab. Für Webseiten mory-Karten ausgelegt werden. Statt von grammen alles andere als intuitiv sind. kommt es demnach darauf an, von diesen einer Folie zur nächsten zu blättern, zoomt Außerdem bedeutet die große Entfernung Assistenten gut gefunden zu werden, die Gelernter Zoom Prezi aus der aktuellen Folie zurück in die zwischen TV und Betrachter, dass die Ges- Implementierung der Sprachsteuerung in die Site ist zweitrangig. Die Anzahl gelernter Gesten ist allerdings Übersicht und öffnet danach die begrenzt. Dazu zählen elementare Berüh- nächste Detailansicht. Seiten fest im Blick Auf diese Weise lassen sich ganze rungen wie das einfache und doppelte Antippen, das Ziehen und Loslassen von Ob- Webseiten bauen, etwa mit dem „Berührungsfreie Steuerung kann jekten, das vertikale und horizontale Wi- frei im Netz verfügbaren Javaproblematisch sein, wenn das takschen und natürlich Pinch and Pan, also Script-Tool Zoomoz.js, mit dem tile Feedback fehlt“, schränkt Wolfdie öffnende und schließende Zweifinger- die französische Sozialistische gang Henseler mit Blick auf das Partei ihren Präsidentschaftswahlgeste zum Zoomen. Projekt „Glass“ von Google ein. Wer seine Webseite für Touchscreens kampf exzellent in Szene gesetzt Anfang 2013 sollen für 1.500 Dollar optimieren will, sollte Folgendes berück- hat. Klickt der Nutzer einen Navidie ersten „Brillen-Smartphones“ sichtigen, ganz gleich ob es sich um eine gationspunkt an, dann wird die verkauft werden. Sie projizieren dezidierte Mobile-Variante handelt oder Ansicht des Bildschirms so weit die Datenvisualisierung in den eine universelle Website, die für alle De- vergrößert, bis die gewünschten À la Smartphone: Auf der Wahlkampf-Website der französischen Raum und der Nutzer steuert Inhalte lesbar sind. Klickt er auf Sozialistischen Partei kann in die Inhalte reingezoomt werden vices funktionieren soll: durch berührungsfreie Gesten. ■ Antippbare Elemente müssen weit genug einen anderen Navigationspunkt, Anders als beim feststehenden auseinander liegen, um eindeutig be- werden die Inhalte wie unter einer Lupe ten recht großformatig ausgeführt werden Bildschirm weiß der Nutzer aber nicht, müssen. Der Interface-Forscher Wolfgang wie weit er seinen Arm nach vorne oder verschoben. dienbar zu sein ■ Mögliche Swipe-Bewegungen müssen In Anlehnung an mobile Sites nimmt Henseler, Gründer der Agentur Sensory- zur Seite ausstrecken muss, um ein Interangedeutet werden, etwa durch eine Ein- auch die Anzahl der Single-Page-Layouts Minds, kommt zu dem Schluss: „Nach ein face-Element zu bedienen, was die Bediegangsanimation oder das Anschneiden zu. Diese Websites sind komplett vertikal paar Minuten SmartTV fallen dem Nutzer nung erschwert. Google Glasses nutzen oder horizontal angeordnet und lassen fast die Arme ab.“ Allerdings sieht Hense- die erweiterte Sensorik aus GPS-Daten, von Objekten am Bildschirmrand ■ Komplexere Bedienungsmuster müssen sich gut „durchwischen“. Allerdings funk- ler dennoch Positives im Samsung-Vor- Uhrzeit und Datum und vor allem die Kaerklärt werden, zum Beispiel durch aus- tioniert das Prinzip nur bei kleineren Auf- stoß: „Die Entwickler werden die beste- mera. Diese dient dazu, die Umgebung zu hende Technik von Samsung nutzen, um erkennen und dann passende Informatiotritten mit wenigen Einzelseiten. sagekräftige Icons Die Steuerung durch berührungslose passende Anwendungen zu entwickeln, nen einzublenden. Das Verfahren ist als Die Tatsache, dass Anfangs nur wenige Augmented Reality (AR) längst bekannt. Websites für Smartphones optimiert wa- Gesten befindet sich dagegen noch im An- vielleicht die Erotikindustrie zuerst.“ Die Technik scheint geeignet, Medienbrüche zu überwinden und Printmaterial zu digitalen Traffic-Treibern zu machen. So hat Ikea im aktuellen Katalog AR-Elemente eingebaut, um Hintergrundinformationen zu Produkten einzublenden. Da gibt es etwa eine Röntgenfunktion, die einen Einblick in die Konstruktionsweise von Möbelstücken erlaubt. Bislang allerdings hat diese Form von AR keinen direkten Einfluss auf das Webseiten-Design, es handelt sich im Falle des Ikea-Katalogs um ganz normale, für Mobile optimierte Seiten. ■ Ikea ergänzt seinen neuen Katalog mit Augmented-Reality-Elementen Samsung SmartTV: Die Gesten sind noch fremd und zu umständlich FRANK PUSCHER om Grafic User Interface zum Natural User Interface – von der grafischen zur natürlichen Benutzeroberfläche: So lässt sich der Entwicklungssprung vom Desktop zu Tablet und Smartphone beschreiben. Statt mit Maus und Tastatur werden Interaktionen immer häufiger mit dem Finger ausgeführt und das beeinflusst widerum die Steuerung von Webseiten. War dort beispielsweise das horizontale Scrollen lange Zeit verpönt, taucht es in Apps und auf Mobile-optimierten Webseiten inzwischen wieder auf. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Website des ZDF. Webdesign-Guru Vitaly Friedman, Chefredakteur des Smashing Magazine, lobt: „Das ist ein prima Beispiel für Verhaltensänderungen, die das Touchcomputing bei den Nutzern auslöst.“ Die User verbringen inzwischen mehr Zeit mit der Steuerung über Touchscreens als mit Maus und Tastatur. Nicht nur Smartphone und Tablet sind ständige Begleiter, auch EC-Automaten, FahrkartenTerminals und Navigationsgeräte werden direkt am Bildschirm bedient. Das bewirkt, dass sich bestimmte Berührungsgesten eingeprägt haben und Webdesigner mit diesen arbeiten können, zumindest für mobile Varianten einer Website. 21/12 ADRESSANBIETER PLZ CONTENT PLZ 7 content.de AG www.content.de Ansprechpartner: Marius Ahlers Nordstraße 14, 32051 Herford Tel.: 05221/85499-0 [email protected] persönliche Betreuung, attraktive Preise pro Wort, mehr als 4.000 Autoren, viele wertvolle Funktionen, u.v.m. 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Oktober 2012 21/12 GEHALTSSTUDIE E-Commerce ist top Chefs deutscher Web-Unternehmen verdienen im Schnitt 216.775 Euro – mit enormen Ausschlägen nach oben und unten ie Gehälter deutscher Chefs in der Internet-Wirtschaft können sich sehen lassen, wenngleich einige von ihnen mit nur 65.000 Euro jährlich nach Hause gehen. Wie eine Umfrage der Hamburger Dwight Cribb Personalberatung belegt, verdienen deutsche Manager derzeit im Durchschnitt 216.775 Euro jährlich inklusive Zulagen wie Beteiligungen, Aktienoptionen und betrieblicher Altersversorgung. Spitzenverdiener streichen jedoch sogar 700.000 Euro jährlich ein. Die Höhe des Gehalts hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dazu zählen die persönliche Verantwortung des Managers für Mitarbeiter und Umsatzentwicklung. Leitet ein Chef bis zu zehn Mitarbeiter an, liegt sein Verdienst bei im Schnitt 149.190 Euro. Bei einer Mitarbeiterzahl zwischen 1.000 und 5.000 sind es 431.666 Euro. Ähnlich ist die Lage beim Umsatz: Wer für Einnahmen von bis zu einer Million Euro verantwortlich ist, wird mit durchschnittlich 147.942 Euro entlohnt. Ein Chef mit einer Umsatzverantwortung von bis zu 500 Millionen Euro verdient 317.000 Euro. Ebenso stark wirkt sich die Berufserfahrung aus: Ein Chef mit wenig Praxis streicht laut Studie nur 198.740 Euro ein. Bei einer Berufserfahrung von bis zu 25 Jahren sind es dagegen 430.000 Euro jährlich. Danach allerdings müssen Chefs einen Gehaltsknick hinnehmen. Firmenlenker mit mehr als 25 Jahren Erfahrung verdienen nur noch 249.500 Euro. Der Grund: „In der Regel haben diese Geschäftsführer ihren Berufsweg mit einem Verdienst begonnen, der sich deutlich unterhalb späterer Einstiegsniveaus bewegte. Ein Startnachteil, der sich im Verlauf der Karriere praktisch nicht mehr ausgleichen lässt, zumal sie ihre Position zum Ende ihres Berufswegs seltener wechseln“, sagt Dwight Cribb, Gründer des Recruiting-Spezialisten Dwight Cribb Personalberatung (siehe Interview). Verkäufer als Spitzenverdiener Am meisten gezahlt wird im Vertrieb. Hier werden im Mittel 235.000 Euro verdient. Sehen lassen können sich auch die Gehäl- Gehälter nach Unternehmenssparte Durchschnittliches Jahresgehalt in tausend Euro Vertrieb 52 31 58 27 General Management 146 55 Finanzen 22 217 217 145 52 20 213 Personal 140 51 21 212 Produktmanagement 137 48 23 Beratung 137 51 17 Technik 53 132 Kreation 44 140 50.000 38 100.000 150.000 19 18 208 205 194 5 183 200.000 Euro Als Vertriebschef lässt sich der Studie zufolge am meisten Geld verdienen © INTERNET WORLD Business 21/12 Fixgehalt Variables Gehalt Zusatzleistungen 60 136 Online Media 136 Agenturen 137 49 Medien 138 46 46 59 143 268 214 13 208 18 204 10 200 53 150.000 39 17 226 32 21 200.000 Dwight Cribb, Geschäftsführer Dwight Cribb Personalberatung GmbH in Hamburg ■ www.cribb.de „Weiter steigende Gehälter“ Auffällig an Ihrer Studie ist die enorme Spannweite der Verdienste: Ein CEO kann 65.000 bis 700.000 Euro verdienen. Woran liegt das? Dwight Cribb: Das liegt hauptsächlich an der Firmengröße, der Ertragskraft und dem Entwicklungsstadium des Unternehmens. 65.000 Euro sind ein typisches Gehalt für den Gründer-Geschäftsführer eines Venture-Capitalfinanzierten Unternehmens, bevor es den Break-even erreicht hat. Mit dem Gehalt sollte er zwar seinen Lebensunterhalt bestreiten können, aber die finanzielle Incentivierung läuft über den Wert seiner Firmenanteile. Basis: n = 202; Erhebungszeitraum: Sommer 2012; Quelle: Dwight Cribb Personalberatung GmbH ter der Kollegen, die sich mit Einkauf oder IT befassen. So verdienen Geschäftsführer, die den Einkauf verantworten, im Schnitt 232.322 Euro, IT-Verantwortliche 228.771 Euro. Das Schlusslicht bilden Geschäftsführer aus dem Bereich Kreation, deren Jahreseinkommen im Mittel 183.000 Euro beträgt. Dabei unterscheidet sich das Fixgehalt zwischen den Kreativen und den Verkäufern kaum, den großen Unterschied machen Zusatzleistungen aus. Dazu gehören beispielsweise Dienstwagen, betriebliche Altersvorsorge, Aktienoptionen oder Beteiligungen. Mit Abstand am meisten wird bei Unternehmen im Bereich E-Commerce gezahlt. Hier tragen Geschäftsführer gemeinhin 268.017 Euro im Jahr nach Hause. Auch Betreiber von Portalen und Marktplätzen Online-Technologie 217 250.000 Euro Chefs von E-Commerce-Unternehmen verdienen am besten, bei Medienhäusern gibt es Luft nach oben © INTERNET WORLD Business 21/12 55 141 59 100.000 224 23 Marketing 150 50.000 140 232 229 Organisation 169 Gesamt 149 235 39 144 Durchschnittliches Jahresgehalt in tausend Euro Portal/MP 55 IT Gehälter nach Branchen E-Commerce 141 Einkauf Interview Fixgehalt Variables Gehalt Zusatzleistungen Foto: Raimar von Wienskowski D Basis: n = 202; Erhebungszeitraum: Sommer 2012; Quelle: Dwight Cribb Personalberatung GmbH zahlen attraktive Gehälter – 225.924 Euro pro Jahr. Medienhäuser sowie Agenturen dagegen zahlen erheblich weniger. So verdient ein Agenturchef im Schnitt 203.578 Euro, ein Geschäftsführer eines Medienhauses etwa 4.000 Euro weniger. Vorstände verdienen mehr Wer sich für eine Agentur entscheidet, sollte versuchen, einen Chefposten in den Bereichen Vertrieb, IT, Finanzen oder General Management zu ergattern. Hier liegen die Gehälter bei über 210.000 Euro. Als Kreativ- oder Technikgeschäftsführer dagegen lassen sich nur 150.000 Euro verdienen. Anders bei den befragten E-Commerce-Firmen: Vorstände und Geschäftsführer aus den Bereichen Personal und Organisation sind hier mit etwa 310.000 Euro die Top-Verdiener. In Medienunternehmen wird der Finanzvorstand oder Geschäftsführer mit etwa 227.500 Euro jährlich entlohnt. IT und Technik sind erneut die Verlierer mit einem Jahreseinkommen von rund 142.000 Euro. Interessant ist außerdem der Gehaltsunterschied zwischen Aktiengesellschaften und GmbHs: Ein Vorstand erhält mit durchschnittlich 268.820 Euro rund ein Viertel mehr als ein Geschäftsführer. Warum? „Die genaue Antwort wissen wir noch nicht. Wir werden in den nächsten Monaten diesem Phänomen weiter nachgehen“, sagt Cribb. Generell werden in älteren Unternehmen höhere Gehälter vereinbart. Dagegen gehen kleinere Unternehmen mit Lohnzusatzleistungen restriktiver um, gewähren ihrer Unternehmensspitze aber deutlich bereitwilliger ■ Unternehmensbeteiligungen. SUSANN NAUMANN Warum verdienen CEOs in Agenturen und Medienhäusern schlechter als die Kollegen, die bei Marktplatz- und Portalbetreibern arbeiten? Cribb: Marktplätze und die meisten Portale erwirtschaften mit ihrem primären Geschäft Geld. Dagegen ist der Weg bei Medienhäusern oft indirekter: Es werden Inhalte geschaffen, die eine Reichweite erzeugen, die wiederum über Werbung monetarisiert wird. Die Monetarisierung wird somit oft nicht direkt vom Verantwortungsbereich der Geschäftsführer beeinflusst – und das macht sich bemerkbar. Bei den Agenturen liegt der Sachverhalt etwas anders. Hier besteht seit Jahren enormer Margendruck, der sich auch auf die Geschäftsführervergütung auswirkt. Wie werden sich die Gehälter der CEOs in den kommenden Jahren entwickeln? Cribb: Aktuell scheint der Trend dahin zu gehen, dass Bezüge von Geschäftsführern und Vorständen schneller wachsen als die ihrer Mitarbeiter. Entsprechend rechnen wir mit Anstiegen. Die Studie Die Studie listet die Gehälter von Geschäftsführern und Vorständen deutscher InternetFirmen auf. Befragt wurden Unternehmensund Bereichschefs in den Branchen Digitalagenturen (Media, Marketing, SEO und Social Media), E-Commerce, Portale, Marktplätze, Online Media (Vermarkter, Ad Networks, Ad Exchanges), Web-Technologie (Tracking, Targeting, Real-Time Bidding) und Medien. An der Studie haben im Sommer 2012 insgesamt 202 Befragte teilgenommen. 21/12 MENSCHEN & KARRIERE 15. Oktober 2012 Jan Hellberg / André Bourguignon Richard Dunmall La Red, Hamburg/Berlin Madvertise, Berlin Die beiden neuen Creative Directors Jan Hellberg und André Bourguignon bilden in Zukunft gemeinsam mit J. Hellberg CD Margit Schroeder die kreative Führungsebene bei der Agentur La Red, die in Hamburg und Berlin ansässig ist. Während Bourguignon bereits am Standort in Berlin aktiv ist, wechselt Jan Hellberg zum 1. November ins A. Bourguignon Hamburger Office. Der 36-Jährige, der zuvor unter anderem bei Tribal DDB, Jung von Matt, Sinner Schrader, Elephant Seven und zuletzt als CD bei Kolle Rebbe aktiv war, betreute bislang Kunden wie Audi, Peugeot, VW und Mercedes-Benz. Unter anderem für Ikea, O2 sowie ARD und ZDF war Bourguignon bisher als Senior Art Director bei Ogilvy One zuständig. Davor arbeitete der 37-Jährige bei Razorfish für Adidas und Olympus. Künftig sollen die beiden bei La Red für eBay und Ferrero tätig werden. ■ www.la-red.de Der ehemalige Vice President für Microsoft Advertising, Richard Dunmall, kommt als neuer Chief Operating Officer (COO) zum Mobile-Netzwerk Madvertise in Berlin. In seiner neuen Position verantwortet Dunmall, der bei Microsoft fünf Jahre lang als VP Global Agencies and Accounts für die Umsätze und Geschäftsbeziehungen mit Marketingpartnern zuständig war, die globale Wachstumsstrategie. ■ www.madvertise.de Webguerillas, Berlin Christian Mewes Nils T. Kohle Autohaus24, Pullach Interwall, Bremen Seit 15. Oktober ist Christian Mewes Managing Director des Neuwagenportals Autohaus24, einem Joint Venture des Axel Springer Auto Verlags und von Sixt E-ventures. Der 34-Jährige, der bislang als Chief Operating Officer bei Groupon tätig war, beerbt Carl Rauch. Für die kaufmännische Leitung von Autohaus24 ist weiterhin Christian Wolf (38) zuständig. ■ www.autohaus24.de Der Gründer und Geschäftsführer der Bremer Interwall Agentur für digitale Medien und Kommunikation GmbH Nils T. Kohle hat seine Anteile an dem Unternehmen verkauft, um sich in Zukunft stärker um seine Beteiligung an Vetail-x.com zu kümmern. Zuletzt war Kohle bei Interwall, das er vor elf Jahren gegründet hatte, für das Business Development und die Büros in Bremen und München zuständig. ■ www.interwall.net Florian Heinemann Auctionata, Wien/Berlin Focus Online, München Das Kunst- und Auktionshaus im Web Auctionata hat Florian Heinemann in den Aufsichtsrat berufen. Der ehemalige Geschäftsführer von Rocket Internet verantwortet seit April 2012 die Bereiche Marketing, Business Intelligence und CRM bei Project A Ventures, einem Berliner Start-up-Gründungszentrum. ■ www.auctionata.com Tobias Schiwek E-Graphics, Düsseldorf Das Medienproduktionsnetzwerk E-Graphics holt Tobias Schiwek als neuen Managing Director. Er kommt von der Düsseldorfer Agentur 0.77.34 und verantwortet in Zukunft das Geschäft an den drei Standorten Düsseldorf, Berlin und Hamburg. Zuvor war der 38-Jährige unter anderem bei Pixelpark, Springer & Jacoby, Leagas Delaney sowie zuletzt Saatchi & Saatchi. ■ www.e-graphics-germany.de 41 Corinna Nachtigall Florian Festl Seit Oktober ist Florian Festl neuer stellvertretender Chefredakteur von Focus Online. Der 34-Jährige, der seit acht Jahren in unterschiedlichen Positionen für das Nachrichtenportal arbeitet, war bisher als stellvertretender Ressortleiter Politik/Nachrichten unter anderem für die Leitung des Newsrooms und die Steuerung der Chefs vom Dienst zuständig. ■ www.focus.de Internet World BUSINESS Stefan Schaub Philipp und Keuntje, Hamburg Die Kreativagentur Philipp und Keuntje verstärkt ihr Beratungsteam mit dem Digitalexperten Stefan Schaub, der künftig die integrierte Kommunikationsberatung ausbauen soll. Schaub kommt von Tui Deutschland, wo er seit 2007 tätig war und zuletzt die Repositionierung von Airtours als Marketingleiter lenkte. Davor hatte er unter anderem als Geschäftsführer Beratung für die Digitalagentur Sinner Schrader gearbeitet. ■ www.philippundkeuntje.de Andrea Ahlemeyer-Stubbe Draftfcb, München Ihr Managementteam erweitert die Draftfcb München GmbH, Spezialist für Digital und Social CRM, mit Andrea Ahlemeyer-Stubbe. Als neuer Director Strategic Analytics sowie Mitglied des Global Analytics Council soll die 46-Jährige mit ihrem Team die Bereiche Research, Data Mining und Strategic Analytics verstärken. Bisher war sie als selbstständige Beraterin für Analytics tätig. ■ www.draftfcb.com Vanessa Bouwman Cocodibu, München Als PR-Managerin verstärkt Vanessa Bouwman die Kommunikationsberatung Cocodibu GmbH in München. Zuvor arbeitete die 31-Jährige unter anderem für den SEOBereich von Autoscout24 in Holland und Frankreich sowie als Head of Corporate Communication bei der kanadischen Pyramid Productions. ■ www.cocodibu.de Die Münchner Webguerillas GmbH, Agentur für alternative Werbeformen, hat zum 1. Oktober ein neues Büro in Berlin eröffnet. Geleitet wird die Dependance in Zukunft von Corinna Nachtigall, die schon von 2008 bis 2010 als Beraterin bei den Webguerillas tätig und zuletzt bei der Retresco GmbH in Berlin für Marketing und Sales verantwortlich war. Das vierköpfige Team in der neuen Niederlassung soll noch dieses Jahr mit fünf zusätzlichen Mitarbeitern verstärkt werden, ein zweiter Geschäftsführer ist zudem ab Mitte 2013 vorgesehen. ■ www.webguerillas.de Julia Gloning Media Group One, München Als Brand Solution Manager kommt Julia Gloning zur Media Group One GmbH in München. Die 32-Jährige soll den Aufbau des neu geschaffenen Bereichs „Branded Entertainment“, der vom Geschäftsführer Strategy & Sales Peter Christmann geleitet wird, übernehmen. Bisher war Gloning als Senior Publisher Manager bei Vertical Network Media, einer Tochter der Media Group One, tätig, davor bei unterschiedlichen Agenturen wie Interone Worldwide. ■ www.mediagroupone.de Daniel Ahrend Qualitypool, Lübeck Der bisherige Leiter Maklervertrieb Daniel Ahrend wird zum Mitglied der Geschäftsleitung bei der Qualitypool GmbH, einer Tochter des Internet- basierten Finanzdienstleisters Hypoport AG, befördert. In seiner neuen Funktion verantwortet Ahrend neben strategischen Aufgaben weiterhin die Maklergewinnung und -betreuung im Bereich Versicherungen und Geldanlagen. ■ www.qualitypool.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Daniela Zimmer (dz), [email protected] Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Till Dziallas (tdz), Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Vera Günther (vg), Susann Naumann (sn), Frank Puscher, Waltraud Ritzer Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom 01.10.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Redaktion Online: Till Dziallas (tdz), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Wilhelm Würmseer (ww), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo Stellenmarkt Sie suchen Online-Professionals! Zielorientiertes Recruiting nur bei uns – der einzigen Wirtschaftszeitung fürs Internet ■ 150.000 unique user 18.000 Abonnenten und 30.000 Online-Newsletter-Empfänger warten auf Ihr Stellenangebot. ■ Unser Stellenmarkt bietet Ihnen unterschiedliche Kombinationen! Print • Online • Newsletter Sprechen Sie mich an: Kerstin Berthmann Tel.: 089 - 74117-327 [email protected] www.internetworld.de/stellenmarkt 21/12 STELLENMARKT 15. Oktober 2012 Internet World BUSINESS Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Trainee-Programm: Performance-Marketing iProspect GmbH Wiesbaden ID 561 SEO-Experte (m/w) OTTO / UNITO GmbH Graz ID 544 Consultant Performance Marketing (m/w) iProspect GmbH Wiesbaden ID 560 Mitarbeiter Werbekonzeption & Grafik (m/w) OTTO / UNITO GmbH Graz ID 543 Praktikant E-Commerce (m/w) OTTO / UNITO GmbH Graz ID 542 Assistent/in Direktmarketing Studiosus Reisen München GmbH München ID 558 Senior Online Marketing Manager (m/w) Berlin Avenso AG / LUMAS ID 557 Online-Marketing-Manager/-in HABA Key Account Manager/-in PONS GmbH Bad Rodach ID 556 Stuttgart ID 555 Account Manager DRTV & Digital (m/w) München Discovery Communications ID 553 Deutschland GmbH & Co. KG Koordinator eCommerce (m/w) Günzburg LEGOLAND Deutschland Freizeitpark GmbH ID 552 Web/Multimedia Professional (m/w) Johnson Controls Burscheid ID 551 Projektmanager Online (m/w) Arthen Kommunikation GmbH Karlsruhe ID 549 Online-Redakteur (m/w) Arthen Kommunikation GmbH Karlsruhe ID 548 Projektmanager E-Commerce (m/w) OTTO / UNITO GmbH Graz ID 545 SEO-Experte (m/w) QUELLE. / UNITO GmbH Salzburg ID 541 Affiliate/Publisher Manager Sales (m/w) KissMyAds Ltd. Köln ID 540 Leiter (m/w) Kampagnenmanagement Unister Gruppe Leipzig ID 537 Teamleiter (m/w) SEO Unister Gruppe Leipzig ID 536 Projektmanager/in im Online Marketing construktiv GmbH Vertriebsassistenten (m/w) construktiv GmbH PHP-Entwickler m/w top concepts GmbH Bremen/Berlin ID 535 Berlin ID 534 Bundesweit ID 528 Cloud Software Developer .NET C# Azure Sevitec Gruppe Grossraum Zürich ID 413 Software Crack .NET C# Sevitec Gruppe Grossraum Zürich ID 412 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] 43 44 SZENE Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 21/12 Neue Inspiration, kreative Ideen Auf Einladung von Serviceplan versammelten sich über 400 Gäste beim Innovationstag 2012 im Haus der Kommunikation E inen Tag lang die wichtigsten Trends in Markenführung, Medien und Kommunikation diskutieren: Das ist die Idee, die hinter dem Innovationstag der Serviceplan Gruppe steckt. Zusammen mit den Partnern IP Deutschland, United Internet Media, FAZ Gruppe und Burda Style Group lud die Agenturgruppe auch in diesem Jahr zum inzwischen achten Mal über 400 Gäste ins Münchner Haus der Kommunikation ein. Durch den Tag führte Florian Haller, Hauptgeschäftsführer der Serviceplan Gruppe. Von Beginn an dabei: Peter Haller (Gründer Serviceplan; li.) und Wolfgang Twardawa (GfK) Denkanstoß und Zukunftsausblick Die Partner des Innovationstages 2012: Matthias Dang (IP Deutschland), Matthias Ehrlich (UIM), Monika Fendt (Burda), Andreas Formen (FAZ) und Florian Haller (Serviceplan) (v. li.) Fotos: Holger Rauner Der diesjährige Innovationstag startete mit einem Vortrag von Professor HansWerner Sinn, Präsident des Ifo Instituts. Er sprach über die Zukunft der Weltwirtschaft und des Euro. Denkanstöße zum Einfluss des Internets auf unser Kommunikationsverhalten gab anschließend Michael Hanfeld, Leiter Medienressort bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Einblicke in die Welt des Profiboxens gewährte nach der Mittagspause ein prominenter Gast: Im Interview mit Matthias Dang, Geschäftsführer IP Deutschland, sprach Wladimir Klitschko auch über seine eigene Positionierung als Weltmarke. Es folgte Oliver Kaltner, DeutschlandChef von Microsoft, der den Zuhörern in Volles Haus: Über 400 Teilnehmer versammelten sich bei Serviceplan Sprach über die Zukunft der Weltwirtschaft: Hans-Werner Sinn, Präsident Ifo Institut austausch und begab sich im Anschluss auf eine Denkreise in die digitale Welt. Er referierte über die künftige Relevanz des Kurznachrichtendienstes und demonstrierte an ausgewählten Kampagnen die Nutzungsmöglichkeiten von Twitter. Hatten viel Spaß: Christiane Wolff, Serviceplan, und Fritz Lietsch, Forum Nachhaltigkeit Gelungener Abschluss Das Finale des Tageskongresses bestritt der Philosoph Richard David Precht, der in seinem Vortrag über die „Moral und Verantwortung von Marken und Unternehmen“ sinnierte. Den gelungenen Innovationstag 2012 feierten die Serviceplan Gruppe und die Gäste dann in Münchens ■ Diskothek P1. sg seinem Vortrag „Consumerization of IT“ erläuterte, welche Möglichkeiten sich der Arbeitswelt durch das Nutzen privater Geräte wie Smartphones oder Tablets im beruflichen Umfeld bieten. Auch Rowan Barnett, German Market Director Twitter, nutzte die Gelegenheit zum Innovations- Auf eine gelungene Veranstaltung: Marie-Christine Dreyfus (Mitglied der Geschäftsleitung bei Medweth) und Florian Haller [email protected] ■ Mobile Business Conference Die zweitägige Fachkonferenz bietet Studien, Case Studies und praxisnahe Tipps rund um die Themen Mobile Marketing, Mobile Commerce sowie Apps und Co. Termin: Mannheim, 16. Oktober 2012 Kosten: 790 Euro zzgl. MwSt. (für unsere Leser 640 Euro mit dem Code: MBC12iwb) Info: www.mobile-business-conference.de ■ Usability Kongress Vortragsthemen sind hier unter anderem: „Conversion-Optimierung ist kein Glücksspiel! Tipps, die garantiert wirken“, „Amazon und eBay immer noch ,Best in Class‘?“, WebsiteOptimierung in Zeiten knapper Budgets“ sowie „Crowdtesting Social Media“. Termin: Frankfurt, 25. und 26. Oktober 2012 Kosten: 939 Euro (2 Tage), 629 Euro (1 Tag); Preise zzgl. MwSt. Info: www.usability-kongress.de ■ 8. Personalmesse München Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Personalmanagement und Weiterbildung“ richtet sich die Messe an Personalleiter und -entwickler sowie Führungskräfte. 40 Aussteller und 25 Referenten sind vor Ort, Themen sind unter anderem: Personalauswahlverfahren, Fragen der Vergütung und betriebliche Weiterbildung. Termin: München, 31. Oktober 2012 Kosten: 20 Euro inkl. MwSt. Info: www.personal-world.de ■ Solutions Day 2012 Themen des Kongresses sind unter anderem: Affiliate Marketing, Online Marketing, effiziente Banner-Werbung, „Was kann ein Product-Feed?“, SEO-Link-Aufbau, „Usability für mobile Endgeräte“ sowie SEM & Usability. Termin: München, 8. November 2012 Kosten: 279 Euro inkl. MwSt. Info: www.solutionsday.de ■ 6. Insight E-Commerce Bei der Jahreskonferenz des gleichnamigen Netzwerks stehen unter anderem das Partnerland Brasilien, der Lebensmittel-Online-Handel sowie Cloud Computing und eine Potenzialstudie zum E-Commerce auf der Agenda. Termin: Leipzig, 13. und 14. November 2012 Kosten: 799 Euro (Einzelticket) inkl. MwSt.; Sponsorenpaket auf Anfrage Info: www.insight-ecommerce.de ■ The Search Conference Besucher der Veranstaltungsreihe lernen Case Studies, Studien und aktuelle Trends rund um die Themen Google Universal Search, LinkingStrategien und Keyword-Auswahl kennen. Termine: München, 14.11.2012; Frankfurt am Main, 20.11.2012; Hamburg, 26.11.2012 Kosten: 249 Euro (für unsere Leser 189 Euro mit dem Code SEO12iwb); Preise zzgl. MwSt. Info: www.search-conference.de ■ Conversion Rate Forum Die Veranstaltungsreihe, die sich an WebshopBetreiber, Online-Marketing- und E-CommerceLeiter richtet, steht unter dem Motto: „Wie aus Ihren Besuchern Käufer werden“. Termine: München, 13.11.2012; Düsseldorf, 21.11.2012 ; Hamburg, 26.11.2012 Kosten: 249 Euro (für unsere Leser 189 Euro mit dem Code CRF12iwb); Preise zzgl. MwSt. Info: www.conversionrate-forum.de ■ Convention Camp 2012 Bei Deutschlands großer „Internet (Un)Konferenz“ tauschen sich Netzgemeinde, Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem über „Beta Culture“, „Fernsehen der Zukunft“, „SoLoMo Insights“, „Smart Life“, „Meta Change“ aus. Termin: Hannover, 27. November 2012 Kosten: 399 Euro (Professional), 39 Euro (u. a. für Blogger und Freelancer); Preise zzgl. MwSt. Info: www.conventioncamp.de Im Prinzip geht alles, aber ohne Server läuft nichts! Besuchen Sie uns: www.thomas-krenn.com Oder rufen Sie uns an: +49 (0) 8551 9150-0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart. Genaue Preisangaben finden Sie unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 15. Oktober 2012 21/12 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Muss Steinbrück twittern? Fünf Mythen um Big Data Peer Steinbrück mag klare Ansagen: „Ich twittere nicht“, bekannte er im Rahmen einer Talk-Runde des Mobilfunkkonzerns E-Plus. Auch seinen Facebook-Account lässt der SPD-Kanzlerkandidat von einem Mitarbeiter betreuen. „Steinbrück stol- Frank Kemper, pert ins Netz“, so der Stv. Chefredakteur Titel einer Geschichte auf Handelsblatt.com – welch Blamage! Die geschätzten Handelsblatt-Kollegen mutmaßen, ohne einen virtuosen Umgang mit dem Internet und all seinen Kanälen sei heute ein Wahlkampf nicht mehr zu gewinnen. Nur: Wer muss diese Virtuosität besitzen? Der Kandidat oder sein Wahlkampfmanager? Ich persönlich kann gut damit leben, keinen Tweet aus der Tastatur von Steinbrück zu lesen. Auch Kurznachrichten von Frau Merkel, Herrn Trittin oder Herrn Gysi gehen mir nicht wirklich ab, zumal ich Zweifel daran hätte, dass sie von den genannten Personen selbst verfasst wurden. Viel wichtiger ist für mich, was ein Kanzlerkandidat – wenn er nicht mehr nur ein Kandidat ist – anfangen will mit dem Internet, seinem Potenzial und seinen Problemen. Schließlich trägt die Online-Wirtschaft inzwischen mittelbar und unmittelbar mehr zum Bruttoinlandsprodukt bei als die Landwirtschaft. Mich würde interessieren, was ein zukünftiger Regierungschef Deutschlands dazu sagt, dass ausnahmslos alle führenden Player im Bereich Internet ihre Heimat in den USA haben. Noch mehr würde mich interessieren, was er dafür tun will, dass sich das vielleicht mal wieder ändert. Und speziell Herr Steinbrück müsste mir die Frage beantworten, wie er verhindern will, dass eine notwendige Novellierung der Widerrufs-Musterbelehrung für Fernabsatzgeschäfte vier Jahre dauert – so lange hat das Bundesjustizministerium unter Steinbrücks Parteifreundin Brigitte Zypries seinerzeit dafür gebraucht. Zur Revolution bei der Konsolidierung und Analyse von Unternehmensdaten U nternehmen haben Zugriff auf viele Informationen ihrer Kunden – von Online-Transaktionsdaten bis zu SocialMedia-Daten. Jedoch sind nicht alle Daten in derselben Weise strukturiert. Weblogs, Daten aus RFID-Chips, SensorNetzwerke, soziale Netzwerke, Texte und Bilder im Internet, Suchindizes sowie E-Commerce-Transaktionsdaten: Die Strukturen dieser Daten und die komplexen Beziehungen zwischen den Datentypen lassen sich mit herkömmlichen Analysemethoden nicht mehr erfassen. Organisationen stehen vor der neuen Herausforderung, eine Infrastruktur zu entwickeln, die ihnen hilft, die neuen Datentypen nicht nur zu speichern, sondern es erlaubt, sie zusammen mit den traditionellen Daten auch zu analysieren. 1: Bei Big Data geht es nur um Datenmengen und -Wachstum Stimmt nur fast. Big Data besteht auch aus großen Mengen von traditionellen Geschäftsdaten, die exponenziell wachsen, jedoch geht es vor allem auch um neue Datentypen, die komplex und schwer zu erfassen, zu speichern, zu verwalten und zu analysieren sind. Zu den zehn Topvorhersagen des Marktforschungsinstituts IDC im Jahr 2011 gehörte die Aussage: „Unternehmen ertrinken in Informationen – und wollen dennoch immer mehr. Das eröffnet große Chancen für Big-Data-Analysen und -Management.“ Dazu kommen Analyseverfahren zur Anwendung, die schon im Gigabyte-Bereich enorme Rechenleistun- [email protected] Google gibt Kredit Zum Artikel „Die Agof wird 10 Jahre alt“ in der vergangenen Ausgabe von INTERNET WORLD Business: Zur Meldung, dass Google Unternehmen deren Web-Werbemaßnahmen finanziert: Für die nächste Dekade wünsche ich mir zum einen ebenso temperamentvolle wie spannende Diskussionen über die inhaltliche Weiterentwicklung wie auch neue Impulse. Dazu gehört beispielsweise die Einbindung der Ad Networks. Die zunehmende Bedeutung von Real-Time Bidding sorgt nicht zuletzt aktuell für einen Paradigmenwechsel in der Branche. Die Userzentrierte Werbeauslieferung wird immer wichtiger, wodurch die Diskussion einer Abbildung des Gesamtmarkts in der Agof neue Aspekte erfährt. ANDREAS HEINTZE, COUNTRY MANAGER, VALUECLICK MEDIA Andreas Ribbrock, Senior Architect beim Data-Warehouse-Anbieter Teradata Corporation ■ www.teradata.com 3: Big Data ist nur etwas für Hightechunternehmen wie Google oder Amazon Stimmt nicht. Egal ob Internet-Firma, Fortune 500 oder kleines Unternehmen – Datenanalyse ist heute eine wirtschaftliche Notwendigkeit. In unserer Zeit ein Geschäft zu führen, ohne tiefe Einsicht in die Geschäftsdaten, ist einfach nicht mehr möglich. Wettbewerbsvorteile beruhen heutzutage auf der Fähigkeit, geschäftskritische Daten zu analysieren und die richtigen Schlüsse aus dieser Analyse ziehen zu können. 4: Data Scientist und Big-Data-Analyse sind die IT-Buzzwords des Jahres 2012 Greift zu kurz. Big-Data-Analyse ist keine einmalige Erscheinung, sie wird bleiben. Tim O’Reilly, Gründer von O’Reilly Media, sagt: „Wir stehen am Beginn einer Welt aus aufregenden datengesteuerten Anwendungen. Es liegt an uns, diese Welt zu formen.“ Data Scientists sind beim Formen dieser neuen Business-Welt ganz vorn dabei und intelligente Business-Profis werden für diese neue Ära gebraucht. Der Data Scientist muss neugierig sein und investigativ denken können, hoch motiviert sein und kritisch hinterfragen. Die Nachfrage nach solchen Experten, die Geschäftssinn mit technischem Know-how verbinden, ist gewaltig. Technologie sollte diese Personen effizient unterstützen. 5: Big Data steht und fällt mit den technischen Verarbeitungskapazitäten von Apache Hadoop oder ähnlicher Software Stimmt nicht. Es gibt nicht die eine Technologie, die für alle Aufgaben gleich gut geeignet ist. Durch den Aufbau einer „Unified Big Data Architecture“ werden die besten Technologien für die jeweiligen Aufgabenbereiche Erfassung, explorative Analyse und klassische Business Intelligence effizient miteinander verzahnt. Entscheidend ist zu zeigen, welchen Nutzen für das Unternehmen die Daten haben. Das erfordert moderne AnalyseTools, die etwa Marketing-Optimierung, Betrugserkennung und Social-NetworkAnalyse ermöglichen. Hadoop hat dabei einen festen Platz im Fundus der Big Data Tools. Hadoop ist eine sehr gute Plattform, um multistrukturierte Daten zu erfassen, ■ umzuwandeln und zu konsolidieren. Gehört 10 Jahre Agof Herzlichen Glückwunsch zu 10 Jahren Agof. Die Agof hat in Deutschland Reichweitenstandards geschaffen und somit wesentlich zur Professionalisierung der Online-MarketingBranche beigetragen. gen erfordern. Das „Big“ in „Big Data“ stellt die Bedeutung von Daten im Allgemeinen in den Vordergrund. 2: Unternehmen müssen alle bestehenden Analysesysteme ersetzen, um Big Data bewältigen zu können Stimmt nicht. Der Aufbau von Big-DataAnalysefähigkeiten erfordert die richtige Mischung aus Menschen, Abläufen und Technologie. Wenn ein Unternehmen heute noch keinen Nutzen aus seiner existierenden Business-Intelligence-Umgebung zieht, dann muss dieses Problem zuerst angegangen werden, bevor man eine Big-Data-Initiative startet. Das fehlt ja auch noch ... Kann man schon Google-Möbel kaufen oder schon ins GoogleHaus in Google-Straße einziehen? TASKIM ERDEM Google-Autos gäb es schon und ein paar Möbel im Googlestore.com. Mal schaun, wann eine Straße nach denen benannt wird ... HEIKO ECKERT Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Wen interessiert schon, was das Landgericht Köln zur ‚Tagesschau‘-App vom 15.06.2011 meint?“ Die DPA zitiert mit diesen Worten Richter DIETER KEHL am Landgericht Köln, der bereits im Vorfeld die Tragweite des Gerichtsurteils zur Tagesschau-App relativierte „Die ARD muss ihre rechtswidrigen ‚Tagesschau‘-AppAngebote umgestalten. Solange dies nicht geschieht, muss die ARD die ,Tagesschau‘-App abschalten!“ WAZ-Geschäftsführer CHRISTIAN NIENHAUS will von der ARD jetzt Taten sehen „Der sicherste Weg, jeden Freund zu vergrätzen, ist, ein religiöses Gefühl zu verletzen.“ Der NDR-Moderator CHRISTIAN EHRING nimmt in der Satiresendung Extra 3 reimend den Hype um Apples neues Mobiltelefon auf die Schippe „De soi bleim wos is und net no fia so dumme Sprüch an gschenktn Urlaub griang.“ Reaktion auf Facebook zur Einladung eines bayerischen Lokalpolitikers an die Spon-Kolumnistin SILKE BURMESTER , im Rahmen eines Besuchs ihr Bayern-Bild zu korrigieren JOSS WA MEHR UMSATZ! DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION FÜR ONLINE-SHOPS. MEHR ERFOLG! Jetzt testen, ab 30 Euro im Monat. Monatliche Kündigungsmöglichkeit. 30 3 Gutschein unter: www.findologic.com/iwb FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . isale@findologic.com . www.findologic.com/iwb „Kein Webshop ist günstiger als bei STRATO. 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