Lösungen zur Geometrie-Klausur vom 18.7.06 Zu 1. 1. Lösung: Die Hilfslinie h1 zerlegt die „Eule“ in ein Sternfünfeck (eine Pentagramm-Figur) und das Dreieck ∆ABD. Aus einer Übungsaufgabe ist die Winkelsumme des Sternfünfecks bekannt (180°). Damit folgt für die Gesamtsumme der Winkelgrößen 180°+180°=360°. 2. Lösung: Die Hilfslinie h2 erzeugt das Viereck ABDE, das bereits die Winkel α, β, δ und ε umfasst. Die fehlenden Winkel φ und γ liegen im Dreieck ∆FCG, wobei der Winkel ∠CGF die Größe 180°-φ -γ hat. Dieser Winkel und ∠DGE sind Scheitelwinkel und gleichgroß. Für die beiden restlichen Winkel im Viereck ABDE folgt ∠GDE + ∠DEG = 180° - (180°-φ -γ) = φ + γ. Die gesuchte Winkelsumme in der Figur stimmt mit der Winkelsumme im Viereck überein und beträgt also 360°. 3. Lösung: Wir untersuchen die Vollwinkel in den Schnittpunkten der Seiten. Ihre Winkelsumme von 5*360°=1800° setzt sich zusammen aus den Winkeln von vier Dreiecken, vermindert um γ+δ+ε+φ, aus den Winkeln eines Vierecks, vermindert um α+β, den Innenwinkeln des (inneren) Fünfecks (540°) und den zugehörigen Scheitelwinkeln (540°). Die Größen werden in dieser Reihenfolge notiert: 1800° = 4*180°-(γ+δ+ε+φ) + 360°-(α+β) + 540° + 540°, damit α+β+γ+δ+ε+φ=360° Zu 2. Die Überlegungsfigur lässt ein unmittelbar konstruierbares Teildreieck ∆FBC erkennen, in dem mit dem rechten Winkel und den zwei Seiten a und hC die Bedingungen des Kongruenzsatzes Ssw erfüllt sind. Ein Kreis mit dem Radius sA schneidet die Gerade FB in zwei Punkten A und A2. Es ergeben sich zwei inkongruente Dreiecke ∆ABC und ∆BA2C. Konstruktionsbeschreibung: Man zeichne die Strecke hC = CF, trage in F einen rechten Winkel an und zeichne einen Kreis um C mit r = a. Dieser Kreis schneidet den freien Schenkel des rechten Winkels in B. Man halbiere BC = a und zeichne um den Mittelpunkt dieser Strecke einen Kreis mir r = sA . Dieser schneidet die Gerade durch F und B in A und A2 . Die Dreiecke ∆ABC und ∆BA2C sind die gesuchten. Determination: Zur Konstruktion des Teildreiecks ∆FBC muss hC ≤ a gelten, wobei für hC = a ein in B rechtwinkliges Dreieck entsteht. Für den letzten Fall muss sA > ½ hC gelten. Sonst gilt für sA = ½ hC genau eine Lösung, bei der sA und hC parallel sind, und zwei nichtkongruente Lösungen für sA > ½ hC . Konstruktion: Zu 3. Das Dreieck ∆AMC ist gleichschenkligrechtwinklig, also sind die beiden Basiswinkel 45° groß. Das Dreieck ∆MBC ist gleichseitig, denn alle Seiten sind Radien der beiden gleichgroßen Kreise. Der Winkel ∠BMC hat die Größe 60° und ist Zentriwinkel über dem Bogen BC. Ein zugehöriger Peripheriewinkel (oder Umfangswinkel) ist ∠BAC, also halb so groß gleich 30° 1. Lösung: Der Winkel ∠BDC=δ ist Außenwinkel in Dreieck ∆ADC und somit so groß wie die beiden nicht anliegenden Innenwinkel: δ = 45° + 30° = 75°. 2. Lösung: Im rechtwinkligen Dreieck ∆MDA folgt für den Winkel ∠MAD die Größe 45°-30°= 15°. Also ist ∠MDA = 90°-15°=75°. Dieser Winkel ist aber Scheitelwinkel des gesuchten: δ = 75°. Zu 4. 1. Lösung: Der Sekanten-Tangentensatz führt auf die Gleichung 16*(x+16) = 14*(42+14) und x=33. (Die fettgedruckten Summanden können leicht vergessen werden!) Die Hilfslinie BD erzeugt zwei in D rechtwinklige Dreiecke (Thalessatz). Mit dem Satz des Pythagoras gilt für die gemeinsame Kathete BD: 2 BD = d 2 − x 2 = (42 + 14 )2 − 16 2 und für x=33 folgt d=63. 2. Lösung: (ohne Sekanten-Tangentensatz) Auch die Hilfslinie AE erzeugt zwei in E rechtwinklige Dreiecke (Thalessatz). Mit dem Satz des Pythagoras gilt einerseits für die gemeinsame Kathete BD 2 2 2 2 2 (I) BD = d − x = (42 + 14 ) − 16 und für die gemeinsame Kathete AE 2 2 2 2 2 (II) AE = d − 42 = ( x + 16 ) − 14 . Die Gleichung (II) wird nach d2 umgestellt und in (I) eingesetzt: x=33, d=63. Zu 5. 1.: Wenn ein Parallelogramm ein Rechteck ist, dann sind die Diagonalen gleichlang. Die beiden Dreiecke ∆ABD und ∆ABC sind nach sws kongruent, denn sie stimmen gemäß der Eigenschaften des Rechtecks im rechten Winkel und je einer der Rechteckseiten a, b überein. Also gilt auch für die dem rechten Winkel jeweils gegenüberliegende Seite q.e.d. 2.: Wenn ein Parallelogramm gleichlange Diagonalen hat, dann ist es ein Rechteck. 1. Lösung: Parallelogramme haben gleichlange Gegenseiten. Man betrachte die Dreiecke ∆ABC und ∆ABD, die dann wegen der gemeinsamen Seite AB , wegen AD = BC und wegen der gleichlangen Diagonalen nach sss kongruent sind. Also sind die den Diagonalen gegenüber liegenden Winkel ∠ABC und ∠DAB gleichgroß. Diese beiden Winkel sind aber Wechselwinkel an geschnittenen Parallelen, ergänzen sich also zu 180°. Deshalb sind sie beide 90° groß und das Parallelogramm ein Rechteck, q.e.d. 2. Lösung: Der in der Aufgabenstellung angeführte Satz führt auf AE = BE = CE = DE , also auf vier gleichschenklige Dreiecke. Dabei stimmen die Winkel ∠AEB und ∠CED sowie die Winkel ∠AED und ∠BEC jeweils überein (Scheitelwinkel). Sei ∠BAE = α, dann gilt ∠AEB=180°-2*α und wegen der Nebenwinkeleigenschaft ∠AED=180°-(180°-2*α)=2*α. Für den Winkel ∠EAD als Basiswinkel des gleichschenkligen Dreiecks ∆AED gilt damit ∠EAD = ½ (180°-2*α) = 90°-α. Also ist der Winkel ∠BAD = α + 90°-α = 90°, und das Parallelogramm ist gemäß der Definition des Rechtecks „ hat einen rechten Winkel ...“ ein Rechteck, q.e.d. AC = BD 3. Lösung: (Idee D. Schydlo): ... Das Parallelogramm hat einen Umkreis mit dem Mittelpunkt in E. Damit ist z.B. der Winkel ∠BAD = 90° gemäß Thalessatz. (weiter wie oben)