€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 12/14 10. JUNI 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Neue Serie Gender Commerce Männer sind anders, Frauen erst recht S. 14 Foto: Fotolia / Dvarg Quick Wins für den Mobile-Commerce-Erfolg Mobile Shopping boomt. Falls noch nicht geschehen, sollten OnlineHändler ihren Webshop dringend für die mobile Kundschaft optimieren. Unsere Serie zeigt: Das geht mit einfachen Mitteln S. 20 Fulfillment-Dienstleister Lagern, verpacken, versenden, kassieren Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 28 S. 43 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Ende der Kauf-Gesellschaft Apple iOS 8 Home Automation per iPhone „Home Kit“ heißt ein neues Modul in iOS 8, der neuen Mobil-Betriebsversion von Apple. Damit sollen iPhone-Nutzer künftig ihre Haustechnik fernsteuern können. Apple hat bereits eine Vielzahl von Herstellern um sich geschart, die die Schnittstellen der App mit Hardwareprodukten unterstützen wollen. Dies könnte dem Thema „Home Automation“ endgültig zum Durchbruch verhelfen. Heizung, Klima, Licht, Alarm: Das iPhone soll künftig das automatisierte Haus fernsteuern DirecTV Mobile Commerce Megatrend Sharing Economy: Wenn Besitz plötzlich unwichtig wird ie Headline sorgte im prüden Amerika für Klicks: „Sex-Orgie in Airbnb-Wohnung!“ Per Zufall hatte ein Schauspieler herausgefunden, dass der unbekannte Mann, dem er sein Appartement in New York über die Online-Wohnraumbörse vermietet hatte, darin nicht jugendfreie Partys für zahlende Gäste veranstaltete. Derlei Negativschlagzeilen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sharing-Plattformen wie Airbnb einen Megatrend einläuten: teilen statt kaufen, benutzen statt besitzen. Der Marktwert des Start-ups, das Silvester 2013 bereits 141.000 Menschen weltweit eine Gäste-Unterkunft vermittelte, wird auf zehn Milliarden US-Dollar geschätzt. Immer mehr – vor allem junge – Leute stehen persönlichem Besitz skeptisch gegenüber. Sie teilen teure Dinge wie Autos, Häuser, Unterhaltungselektronik und Werkzeug mit anderen, anstatt sie teuer zu kaufen oder über althergebrachte Kanäle anzumieten. In deutschen Metropolen gehören CarSharing-Autos zum täglichen Straßenbild und Mitfahrvermittler wie Uber drängen in das etablierte Geschäft der Taxifahrer. Dabei bleiben Kollateralschäden nicht aus. So musste Airbnb bereits in seinen Anfangstagen schmerzlich lernen, dass ein guter Versicherungsschutz überlebenswichtig ist: Ein Übernachtungsgast hatte eine vermittelte Wohnung komplett verwüstet. Und auch Uber weiß, wie Gegenwind sich anfühlt: In Berlin wurde der Service wegen Verstoßes gegen die Taxi-Beförderungsbestimmungen kurzerhand verboten. Mehr zur Sharing Economy lesen Sie ab Seite 8. ◼ E-Commerce Online-Marketing Technik D Autos, Betten, Spielzeug: Im Netz wird privat vermittelt Was Europäer mobil am liebsten kaufen Kleidung 23 % Elektronik 21 % Gaming 12 % Ausgesuchter Schnickschnack New TLDs: Top oder Flop? Die Logistik der Zukunft Egal ob Museums-Shop oder eigener Designladen: Der Münchner OnlineHändler Cedon gestaltet Sortiment und Auswahl je nach Vertriebskanal und S. 16 regt so zum Kauf an. Nach langen Vorbereitungen gehen neue Top-Level-Domains wie .shop oder .berlin jetzt an den Start – und vervielfachen das Domain-Angebot im Netz. Doch der Nutzen für die Branche ist umstritten. S. 22 Wie könnten der Online-Handel und die dazu passende Logistik in zehn Jahren aussehen? In einer aktuelle Studie des Paketversenders DHL werden dazu vier S. 36 mögliche Szenarien entwickelt. Reisen 11 % 11 % Lebensmittel 11 % Kleidung und Elektronik wird in Europa gern mobil gekauft INTERNET WORLD Business 12/14 Quellen: ING Finanzgruppe 18 % 4% aller Deutschen führen ein Haushaltsbuch auf Papier nutzen ein digitales Haushaltsbuch oder eine App INTERNET WORLD Business 12/14; Quelle: Creditreform Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Musik PASST IHRE FULFILMENT-LÖSUNG NOCH ZU IHREN AMBITIONEN? Nicht jede Fulfilment-Lösung passt auch zu den Bedürfnissen Ihres Unternehmens. Wir sorgen dafür, dass vom Webshop über das Zahlungsmanagement und Warehousing bis hin zum Retourenmanagement alle Prozesse auf Ihr Business abgestimmt werden – egal ob national oder international. Sie suchen für Ihr Geschäftsmodell die perfekte Fulfilment-Lösung? Dann kontaktieren Sie uns: info-fulfi[email protected] www.hermesworld.com Sourcing & Product | Transport Logistics | Full-Service E-Commerce | Distribution INHALT 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Veranstaltungstipp Mobile Commerce im Fokus TECHNIK SCHWERPUNKT Mein, Dein, Unser Sharing Economy als Megatrend 8 E-COMMERCE Mars & Venus im E-Commerce Männer shoppen anders als Frauen 14 Ausgesuchter Schnickschnack Cedons Sortimentsstrategie im Internet 16 Delegiertes Fulfillment Fremdabwicklung des E-Commerce 28 „Jedes Gerät hat seinen Platz“ Otto rüstet sich für den mobilen Wandel 34 Die Logistik der Zukunft Vier Szenarien zum Online-Handel 36 18 Google muss vergessen Nutzer können Daten löschen lassen 19 KNOW-HOW Serie Teil 1: Mobile Commerce Erfolgsfaktoren für den Mobile Shop Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Themen wie Mobile Purchase Journey, Mobile im Zusammenspiel mit anderen Kanälen, Technik, Design & Usability, Trends für den stationären Handel, Best Practices und Recht. RUBRIKEN Update Einkaufen geht immer Online-Shopping im Urlaub Smartphones und Tablets treiben den Mobile Commerce voran. Wie Shop-Betreiber und Marketer darauf reagieren müssen, klärt die Mobile Business Conference 2014 vom 23. – 24. Juni 2014 in Hamburg. 4 Pro&Contra: Native Advertising 12 Impressum 44 Dienstleisterverzeichnis 38 Personalien 42 Termine 42 Stellenmarkt 43 Meinung: Amazon greift Google an 46 20 Die Keynote hält Matthias Häsel, Leiter E-Commerce Innovation Center bei OTTO, zum Thema „M-Commerce, quo vadis – alles bleibt anders?“. Ein Vorabinterview dazu lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 34. Einen Ausblick auf die Zukunft gibt zudem Nick Sohnemann, einer der führenden Experten Europas im Bereich Trends und Innovationsforschung. New TLDs - Top oder Flop? Marken bei TLDs noch zurückhaltend 22 Individuelle Ansprache Dress-for-less holt Kaufabbrecher zurück 24 Ein heikles Spielchen Lufthansa-Spot punktet mit Selbstironie 25 Im Sog der Bilder Nettospendings für Online-Bewegtbild Foto: Fotolia / Felix Pergande 20 ONLINE-MARKETING 26 18 16 Foto: Fotolia / Pixel & Création Das aktuelle Programm, alle Referenten und die Anmeldung online unter www.mobile-business-conference.de Die Mobile Business Conference wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser der Zeitschrift erhalten mit dem Aktionscode MBC14iwb Sonderkonditionen und können für 640,- Euro zzgl. MwSt. (statt 790,- Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Jan Corstens Partner bei Deloitte und Projektmanager des Trademark Clearinghouse (TMCH), räumt ein, dass die Arbeit des TMCH noch weitaus erfolgreicher sein könnte. Noch sind zu wenig 23 Marken registriert. Björn Emeritzy Geschäftsführer von Soquero, glaubt, dass Amazons neue Produktanzeigen Google gewaltig zu schaffen machen werden, einen echten Mehrwert aber stellen sie seiner Ansicht nach für 46 den User nicht dar. Marina Förster Head of Marketing Dress-for-less, ist Verfechterin einer ebenso sensiblen wie nachhaltigen Kommunikation, mit der das Modelabel Warenkorbabbrecher zurück in den Webshop holen 24 will. Das zeigt bereits Erfolg. Harald Heinrichs Professor für Nachhaltigkeit und Politik Leuphana Universität Lüneburg, forscht als einer von wenigen Deutschen zum Thema Sharing Economy. Die Lust am Teilen hat er als Mega– 09 trend erkannt. Stephan Nühlen Geschäftsführer und Gründer des Online-Weinhändlers Red Simon, vertraut seit Anbeginn auf Fulfillment-Dienstleister. Für ihn ermöglicht das Outsourcing Wachstum und 29 Skalierbarkeit. Astrid Wunsch Leiterin Designteam bei Triplesense Reply, glaubt, dass Marketer sich mit dem Thema Gender Commerce auseinandersetzen müssen, da sich das Einkaufsverhalten von Frauen und 14 Männern unterscheidet. UPDATE INTERNET WORLD Business 4 Abrufrekord: Der südkoreanische Rapper Psy hat den Abrufrekord auf Youtube eingestellt. Zwei Milliarden Mal wurde sein Video „Gangnam Style“ inzwischen abgerufen. Das kanadische Teenie-Idol Justin Bieber hat mit seinem Hit „Baby“ nur eine Milliarde Abrufe geschafft. Q&A Marcus Beckmann, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Beckmann und Norda, zur Frage, ob XingMitglieder der Impressumspflicht unterliegen. Wie ist denn der aktuelle rechtliche Stand der Dinge? Die juristische Diskussion ist noch nicht abgeschlossen. Das LG München hat mit Urteil vom 3.6.14 einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurückgewiesen. Allerdings liegen noch keine Gründe vor. Wer wäre überhaupt impressumspflichtig? Paragraf 5 TMG sieht eine Impressumspflicht für geschäftsmäßige Telemedien vor. Leider werden diese Kriterien weit ausgelegt. Freiberufler, Geschäftsinhaber und Geschäftsführer, die nicht nur private Inhalte posten, sollten ein Impressum hinterlegen. 10. Juni 2014 Psy begeistert auch auf Youtube ein Massenpublikum ROCKET INTERNET Spekulationen über Börsengang Es könnte der größte deutsche Börsengang des Jahres werden: Die Nachrichtenagentur Bloomberg will von zwei Informanten aus Unternehmenskreisen erfahren haben, dass die drei SamwerBrüder Alexander, Marc und Oliver ihre Start-up-Schmiede Rocket Internet an die Börse bringen wollen. Der Unternehmenswert wird auf rund drei Milliarden Euro beziffert. Im Start-up-Portfolio finden sich bekannte Namen wie Zalando, Glossybox oder Home24. Exits glückten bereits bei Beteiligungen wie Alando, Jamba, Myvideo, Rocket Internet plant Branchengerüchten zufolge den IPO Lokalisten.de, StudiVZ, My Photobook, Limango, City Deal, Tradoria, Ladenzeile.de und Betreut.de. Rund die Hälfte der Rocket-Internet-Beteiligungen Trendwende bei SMS 70 SMS Angaben in Mrd. 59,8 54,9 60 50 40 34,1 30 22,3 17,1 20 10 37,9 23,1 19,0 3,6 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 SMS ist out: 2013 brach der Versand ein INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: Bitkom; Basis: verschickte SMS in Deutschland Sortimentserweiterung: Tirendo verkauft ab sofort auch Autozubehör. Dies kommuniziert der Online-Reifenhersteller mit einem TV-Spot, für den Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel erneut als Markenbotschafter fungiert. Geschaltet wird auf den Sendern von P7S1. 12/14 Sebastian Vettel muss erneut bei Autoproblemen helfen bewegt sich in Entwicklungs- der Vergangenheit auf Wunsch AMAZON und Schwellenländern wie Asien, der Bürger zu löschen, sofern Musik-StreamingAfrika sowie Mittel- und Latein- diese das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz verletzen. Der Dienst geplant amerika. reagierte Die Bankhäuser Berenberg, Suchmaschinenriese JP Morgan Chase & Co und Mor- prompt und stellte ein Formular Amazon will dem Vernehmen gan Stanley sollen den IPO in bereit, über das Verbraucher Lö- nach sein Angebot für PrimeKunden um einen Frankfurt vorbereikostenfreien Musikten, heißt es. Bei Streaming-Dienst Rocket Internet ergänzen. Schon im selbst lehnt man jegJuni oder Juli soll liche Stellungnahme der Startschuss dazu Branchengerüchfür fallen. Tröstlich ten rigoros ab. „Wir für kostenpflichtige fokussieren uns auf Konkurrenten wie das, was für das UnSpotify dürfte sein, ternehmen am besdass Amazon nur ten ist, und das ist die Titel listen will, die Konzentration auf älter als sechs unsere UnternehMonate sind. Vermungen, um ein 12.000 Anträge gingen innerhalb von 24 Stunden ein einbarungen mit nachhaltiges Business aufzubauen“, ließ sich Rocket- schungsanträge stellen können. Warner Music, Sony Music und Sprecher Andreas Winiarski ledig- Innerhalb von 24 Stunden gingen einigen Indies seien bereits gelich entlocken. Auch Zalando soll 12.000 Anfragen ein. Wer einen troffen, heißt es. Mit Universal Branchengerüchten zufolge für Antrag stellt, benötigt eine Be- Music werde noch verhandelt. dieses Jahr den Börsengang pla- gründung und muss sich über ein Erst im März wurden die Gebühnen. Das wären die bedeutendsten Dokument, das als Identitätsnach- ren für Prime von 79 auf 99 USIPOs Berliner Technologie-Unter- weis geeignet ist, ausweisen. Hier Dollar erhöht. (dz) nehmen seit dem Going Public musste Google nachbessern. Denn von Hypoport im Jahr 2007. (dz) das ursprünglich verlangte Hochladen einer Personalausweiskopie MYTHERESA und die automatisierte SpeicheKäufer gesucht rung durch nicht öffentliche StelGOOGLE len ist laut Gesetz nicht zulässig. Der Online-Shop für Luxusmode, Löschung auf Antrag Werden Links gelöscht, stellt Mytheresa, soll Goldman Sachs Europas Internet-Nutzer haben Google dies über den Hinweis, damit beauftragt haben, einen ein Recht auf Vergessen. Das ent- dass das Suchergebnis verändert Käufer zu suchen. Dies will die schied jetzt der Europäische Ge- wurde, dar. In Ländern außerhalb Nachrichtenagentur Reuters von richtshof und verpflichtete Google Europas werden die Informatio- drei Informanten erfahren haben, dazu, Links zu Informationen aus nen weiterhin eingeblendet. (dz) die mit der Angelegenheit vertraut Google lenkt Google hat in einem Werbe-Video das erste selbst lenkende Auto vorgestellt. Bei dem elektrisch betriebenen Zweisitzer wird komplett auf Gaspedal und Lenkrad verzichtet. Die größten deutschen Medienkonzerne Unternehmen Bertelsmann ARD Axel Springer SE Pro Sieben Sat1 Hubert Burda Media Bauer Media Group ZDF Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck 9 Verlagsgruppe Weltbild 10 Funke Mediengruppe 1 2 3 4 5 6 7 8 Sitz Gütersloh München, Berlin Berlin, Hamburg Unterföhring Offenburg Hamburg Mainz Stuttgart Augsburg Essen Bertelsmann führt in Deutschland mit weitem Abstand vor der ARD und Axel Springer INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: Institut für Medien- und Kommunikationspolitik Mrd. € 16,356 6,284 2,801 2,605 2,450 2,400 2,011 1,880 1,590 1,200 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business Gute Tat am Plakat: In Zusammenarbeit mit dem Mobile-Payment-Dienstleister Stripe.com hat die Agentur Kolle Rebbe für Misereor ein Werbeplakat entworfen, bei dem Kunden direkt vor Ort per Kreditkarte zwei Euro für eine gute Tat spenden können. 5 Die Zahlung erfolgt über einen vertikalen Leseschlitz Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. zu 16 Millionen Unique User sollen Werbekunden dadurch gezielt ansprechen können. Neben klassischen Bannern sind Medium Rectangles und Mobile Interstitials als Sonderwerbeform buchbar. Die mobile Werbeausspielung ist zunächst nur auf mobilen Sites möglich. Für Ende des Jahres ist die Erweiterung auf mobile (dz) Apps geplant. Mytheresa.com schreibt seit dem Launch schwarze Zahlen tisierten Beobachtung von Internet-Inhalten“. Ohne die geplanten Investitionen, so befürchten Sicherheitskreise, würde Deutschland technisch hinter kleinere Dienste aus Spanien oder Italien zurückfallen und nicht mehr auf Augenhöhe mit der NSA oder der GCHQ arbeiten. (dz) Effekte regionaler Mobile-Werbung BND Social-Media-Überwachung in Echtzeit Der Bundesnachrichtendienst will 300 Millionen Euro investieren, um ausländische Nutzer auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter sowie auf Blogs und Foren besser ausspähen zu können. „Die Nutzung verlagert sich stark vom klassischen Telefon in soziale Netzwerke“, verteidigte Bundesinnenminister Thomas de Maizière das Vorhaben gegenüber dem „ARD-Morgenmagazin“. Dabei müsse allerdings der Richtervorbehalt, die Zustimmung einer Kommission oder Ähnliches beachtet werden. An der Bundeswehr-Universität München läuft Nachrichtendienstlern zufolge bereits eine Studie zur „automa- AD AUDIENCE Einstieg in die Mobile-Vermarktung Der Targeting-Spezialist Ad Audience, ein Joint Venture von G+J Electronic Media Sales, IP Deutschland, Sevenone Media und Tomorrow Focus, steigt in die Vermarktung mobiler Ads ein. Bis + Multi-Channel OMS-WERBEWIRKUNGSSTUDIE sind. Mytheresa und Goldman Sachs lehnten eine Stellungnahme ab. 2010 kaufte sich Acton Capital Partners mit einem Minderheitsanteil bei Mytheresa ein. Für das Gesamtjahr 2013 meldet der Online-Händler, der Mode von 180 Designern vertreibt, 66 Millionen Euro Umsatz. In diesem Jahr sollen es über 100 Millionen Euro werden. Der 2006 gelaunchte Shop arbeitet zudem vom Start weg profitabel. Für 2012 steht ein Nettogewinn von 2,5 Millionen (dz) Euro in den Büchern. Online-Shop Werbung auf mobilen Tageszeitungsangeboten steigert die Kaufabsicht von Nutzern um 30 Prozent. Das zeigt die „OMS Werbewirkungsstudie Mobile“, mit der der Vermarkter regionaler Tageszeitungen, OMS, erstmals den Zusammenhang zwischen regionaler Verbundenheit und erhöhter mobiler Werbewirkung belegt. Das Markenimage stieg durch Kampagnen auf mobilen Webseiten von Regionalzeitungen um 18 Prozent, die Awareness um 70 Prozent. Im Vergleich zu mobilen Webseiten überregionaler Zeitungen seien die Werbewirkungseffekte in diesen Bereichen deutlich stärker, argumentiert der Vermarkter nicht ganz unei(dz) gennützig. + Warenwirtschaft + Auftragsabwicklung + Prozesse + CRM + Softwarewartung + Cloud Hosting Verbrauchermeinungen zu M-Payment Angaben in % QR Codes 66 NFC BLE 59 57 47 46 41 38 35 33 21 11 13 11 Sicherer Weg zu bezahlen Schnell Einfach zu handhaben 10 13 Macht Spaß 10 9 11 Innovativ s tenlo g kos n a l ge n ! 30 Ta keite ugen rkets n Möglich g überze a m y n t plen ich von de plettlösu n Sie s m Teste ssen Sie erce-Ko a m und l er E-Com r unse Zuverlässig INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: TNS Infratest 2014; Basis: NFC n = 533, QR n = 722, BLE n = 152 www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 World Wide Web Start-up Navvis entwickelt die Technik zum Bau virtueller 3-D-Modelle von Gebäuden und die NavvisApp navigiert durch diese: Das System bietet neue Kanäle für Information, Werbung, Handel. BERLIN / DEUTSCHLAND Taptalk – Gerüchte ziehen Investoren an beta.taptalk.com/ MUMBAI / INDIEN Bertelsmann investiert in Möbel-Marktplatz Pepperfry www.pepperfry.com/ Angeblich lieben Facebook-Mitarbeiter Taptalk, Facebook wolle die App für den Versand von Video-Nachrichten sogar kopieren: Medien verbreiteten diese Gerüchte – und sorgten damit für Interesse bei US-Investoren. Die verhandeln jetzt mit den Gründern des Berliner Start-ups Wit Dot Media um Anteile: Gerüchteweise geht es um Millionen. (vs) Bertelsmann hat mit Norwest Venture Partners 15 Mio. US-Dollar in Pepperfry investiert. Der Marktplatz für Möbel startete 2012 in Mumbai, betreibt vier Logistikzentren und liefert rund 50.000 Produkte vom Sofa bis zu Tierfutter in 12 Länder. Indiens Möbelmarkt wird auf ein Volumen von mehr als 20 Mrd. US-Dollar geschätzt. (vs) „Wir bieten eine günstige Technik zur Kartierung von Gebäuden und eine App zur Navigation“, sagt Florian Reinshagen, Mitgründer von Navvis. Seine Erklärung lässt viel Raum für große Visionen – Navvis-Maps etwa für öffentlich zugängliche Gebäude: „Langfristig können wir so RIO DE JANEIRO / BRASILIEN Wohnen bei Ronaldinho https://www.airbnb.de/ rooms/3115209 Navvis.com führt durch Museen und andere Gebäude etwas schaffen“, sagt Reinshagen nur, „aber jetzt geht es darum, aus der Forschung auf den Markt zu gehen.“ Navvis entsteht an der Technischen Universität München. Das Start-up entwickelt einen Roboter auf Rollen, der mit Periskop und sechs Kameras Rundumbilder von Räumen macht und diese mithilfe von Lasertechnik vermisst. Auf Basis dieser Daten entstehen 3-D-Modelle, durch die die App den Nutzer navigiert. In die Modelle lassen sich zudem Texte, Fotos und Videos integrieren. Firmen können auf diese Weise Pläne erstellen, um Wartungsbedarf zu lokalisieren. Mit dem Deutschen Museum arbeitet Navvis an einem Prototypen für interaktive Führer und mit dem Flughafen München entsteht eine Info- und Kaufarena. Navigieren App-Nutzer mithilfe der App durch die Räume, speichert diese Veränderungen sofort ab – Möglichkeit für neue Exponate, Verkaufsstände oder verschobene Wände: ein lebendiges System. (vs) Super Werbegag für Airbnb: Über die Plattform können sich Fans zur Weltmeisterschaft in Brasilien bei Ronaldinho einmieten. Der einstige Starkicker verlangt 755 Euro pro Nacht für sein „familienfreundliches“ Anwesen in Rio de Janeiros Viertel Barra da Tijuca. Mieter erwarten fünf Wohn- und sechs Badezimmer, Pool, Fitnessraum, Musikstudio. Ronaldinho schläft während der WM anderswo. Das Haus liegt nicht weit vom Strand. (vs) SCHWEIZER E-COMMERCE Aufrüsten gegen das Ausland Zwei Drittel der Schweizer Online-Händler gibt an von Konkurrenz aus dem Ausland betroffen zu sein, zeigt eine aktuelle Studie des Online-Zahlungsverarbeiters Datatrans und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. „Expansive ausländische Online-Anbieter haben ein enorm hohes Leistungsniveau entwickelt, viele Schweizer Anbieter haben Mühe mitzuhalten“, so die Bilanz von Studienleiter Ralf Wölfle. Auf die internationale Herausforderung antworten die Schweizer Anbieter mit Nähe zum Kunden und einer Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit. 63 Prozent der stationären Händler haben vor, durch eine optimierte Cross-Channel-Stra- JOHANNESBURG / SÜDAFRIKA Straßenkontrolle per Smartphone www.intervate.com/Solutions/ Pages/jra.aspx SYDNEY / AUSTRALIEN Mysale kauft Cocosa www.mysale.com T-Systems-Tochter Intervate sorgt sich um die Straßenqualität Südafrikas: Mit der App Find & Fix des Service Providers, den T-Systems Anfang 2014 kaufte, melden Fahrer und Spaziergänger Schlaglöcher, kaputte Ampeln und fehlende Schilder. Die Meldungen werden an die Behörden vor Ort weitergereicht, Nutzer können nachverfolgen, wie lange es dauert, bis alles wieder funktioniert. (vs) Australiens größter Shopping Club Mysale hat Cocosa, den britischen Club für Luxusware, gekauft. Übernahme und der geplante Umzug des Unternehmens nach London sind Strategien zur Expansion in Europa. Mysale startete 2007, betreibt mehrere Plattformen, verfügt über 10 Mio. Nutzer und setzte 2013 rund 180 Millionen Euro um. (vs) tegie ihre Umsätze anzukurbeln. Weitere 31 Prozent der befragten wollen dadurch wenigstens Umsatzverluste reduzieren. Darüber hinaus erwartet jeder zweite Händler (56 Prozent) durch sehr kurze Lieferzeiten einen Vorteil gegenüber ausländischen Anbietern. Ein Ende des E-CommerceBooms ist in der Schweiz nicht in Sicht. Über die Hälfte der befragten Händler geht davon aus, dass sich der Online-Anteil ihrer Branche in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent oder mehr erhöhen wird. (dz) PRO SIEBEN SAT1 Sechs Sender in einer Mobile App Pro Sieben Sat1 hat mit „7TV“ eine neue App für iOS, Android und Windows 8 gelauncht, mit der Nutzer ihre Lieblingssendungen auf Pro Sieben, Sat1, Kabel 1, Sixx, Pro Sieben Maxx und Sat1 Gold über ihr Tablet oder Smartphone abrufen können. Die Inhalte stehen live zum Aus- Kundenfreundlich: Umkleidekabinen im strahlungstermin und Paket-Shop bis eine Woche nach der Ausstrahlung über die Media- grierter Umkleidekabine an. Bis thek zur Verfügung. Gratis ist der zu 500 solcher Stationen sollen in Dienst nicht: Für die Livestreams diesem Jahr entstehen – allesamt fallen nach einer Testphase mo- in der Nähe von Supermärkten, Fitnessstudios, Universitäten, (dz) natlich 2,99 Euro an. Bahnhöfen und bei Partnerunternehmen. Geplant sind Öffnungszeiten von 6.00 bis 21.00 Uhr. ASOS Auch Zalando steht auf der KunPaketstation mit denliste. Der Logistikdienstleister Umkleidekabine erleichtert nicht nur Kunden das Retouren-Handling, sondern Asos testet den britischen Paket- beschleunigt durch sofortige dienstleister Local Letterbox. Die- Probiermöglichkeiten auch die ser bietet Paketstationen mit inte- Retourezeiten. (dz) 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business APPLE MICROSOFT 3,2 Milliarden Dollar für Beats Investitionen in Mobile 7 Microsoft hat den französiApple hat die Übernahme von schen Mobile-Analytics-AnBeats Electronics für die Re- Beats gehört bieter Capptain gekauft. Deskordsumme von 3,2 Milliar- jetzt zu Apple sen Software erfasst, wie sich den US-Dollar offiziell bestäKunden und Mitarbeiter auf tigt. Das Unternehmen ist zwar vor allem Smartphones und Tablets verhalten, und für seine Kopfhörer bekannt, den Apfel- versendet daraufhin passende Informakonzern jedoch interessiert hauptsäch- tionen oder Werbebotschaften. Die lich der Streaming-Dienst „Beats Music“. Funktionalitäten sollen in Microsofts Denn Konkurrenten wie Spotify machen Cloud-Dienst Azure eingebaut werden. dem Unternehmen das Leben schwer. Anders als andere Mobile-AnalyticsBranchengerüchten zufolge generiert Anbieter unterstützt Capptain ein breit Spotify in Europa mittlerweile mehr gefächertes Spektrum mobiler BetriebsEinnahmen als iTunes. Zudem sinken systeme – von iOS über Android bis zu mit dem wachsenden Erfolg von Spotify Web OS, Blackberry/RIM, Windows die Download-Zahlen bei iTunes. Und Phone und Samsung Smart TV. (tga/dz) neue Dienste wie iTunes Radio und iTunes Match stießen in der Apple-Gemeinde auf zu wenig Akzeptanz. „Beats Music“ indes steckt noch in den Kinderschuhen. 111.000 zahlende Abonnenten zählte der Dienst laut unbestätigter Zahlen im ersten Quartal. Experten halten aber die Auswahl in den Musiklisten für besser als die von Spotify. (dz) For Digital Professionals E-COMMERCETRENDS Der Mobile-Analytics-Anbieter Capptain gehört jetzt zu Microsoft SMARTCLIP Bessere Zielgruppenanalysen für Bewegtbild Der Bewegtbildvermarkter Smartclip führt Zielgruppenanalysen für seine Werbekunden künftig mit Daten von Nielsen Online Campaign Ratings durch. Dies soll eine bessere Vergleichbarkeit der Zielgruppengenauigkeit von digitaler Video- und TV-Werbung ermöglichen und Aufschluss geben, wer die Werbung gesehen hat. Gemessen wird über ein Nielsen Tag, das in die VideoPlattform von Smartclip eingebunden wird. Ziel des Bewegtbildvermarkters ist es, neue Formen von übergreifenden Werbekonzepten zwischen dem TVund dem digitalen Bewegtbildmarkt zu schaffen und Online-Video noch stärker in die Bewegtbild-Mediaplanung zu integrieren. „Wir können nun ähnlich wie im TV tagesaktuell Optimierungen der Kampagnen auf Zielgruppenbasis umsetzen“, erklärt Smartclip-Managing-Direc(dz) tor Thorsten Schütte-Gravelaar. EBAY Umsatzeinbruch durch Hackerangriff Ebay-Händler leiden unter den Hackerangriffen auf das Portal. „Seit Bekanntgabe sind kaum noch Umsätze zu verzeichnen“, klagte eine Händlerin gegenüber Onlinehaendler-news.de. Bei einer nicht repräsentativen Online-Umfrage des Online-Händlerbundes gaben 36 Händler an, sehr starke Umsatzeinbußen zu registrieren, 23 leiden ein wenig und 13 bemerken keine Unterschiede im Vergleich zu vorher. (dz) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.internetworld.de. Dort können Sie auch unsere zweimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. Jeden Morgen topaktuell informiert! Hacker schaden Fast jeder fünfte Deutsche shoppt derzeit nicht im Internet, weil ihn die aktuellen Berichte über Hackerangriffe davon abhalten. Bei Menschen mit einem Nettoeinkommen über 60.000 Euro ist es sogar jeder Dritte. Bei einem Gesamtumsatz von 39,8 Mrd. Euro (E-Commerce 2013) entsteht der Branche damit ein Milliardenschaden. Quelle: Loviit AG Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter SCHWERPUNKT 8 INTERNET WORLD Business Sharing Economy Besitz kommt aus der Mode, Nutzung ist „in“ Carsharing und Unterkünfte sind Treiber 10. Juni 2014 Mein, Dein, Unser Die Lust am Teilen hat die Wirtschaft erfasst: Die Sharing Economy gilt als disruptiver Etablierte Marken springen auf den Zug auf Megatrend, der unsere Ökonomie komplett auf den Kopf stellen könnte Überblick über Sharing Economy in Deutschland M Mobility ∙ Nachbarschaftsauto 12/14 achen wir eine kleine Zeitreise, sagen wir – ins Jahr 2030, ins Haus der fiktiven Durchschnittsfamilie Schmidt. Dort sitzen Vater Johannes und Teenager Mia vor der neuesten Spielekonsole, Mutter Susanne holt gerade das angesagte Smartphone aus ihrer Edelhandtasche Marke „Letzter Schrei“, während Nachzügler Niklas in einem überfüllten Kinderzimmer darüber nachdenkt, womit er als Nächstes spielen soll. Keiner der Gegenstände, mit denen sich Familie Schmidt gerade beschäftigt, ist ihr Eigentum; alles, von der Spielekonsole über Bekleidung, Schmuck und Accessoires bis hin zu Spielund Werkzeug, ja sogar der Lippenstift von Frau Schmidt, ist gemietet, ausgeliehen oder geborgt, von Nachbarn, Freunden und wildfremden Internet-Bekannt- schaften. Zur Arbeit fahren Herr und Frau Schmidt mit dem Nachbarschaftsauto, am Abend laden sie zum Grillen im Gemeinschaftsgarten. Doch Mia hat keinen Bock auf Grillen mit den Altvorderen, sie guckt lieber im Netz, ob irgendjemand in der Nähe an diesem Abend etwas Leckeres kocht und noch eine Person zusätzlich bewirten will. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis sie flügge wird und auszieht – still wird es im Haus dann dennoch nicht werden, ihre Eltern planen bereits die Internet-basierte Vermietung des Kinderzimmers an Übernachtungsgäste. Ein Trend für die Mitte Auch wenn Schmidts eine fiktive Familie sind: Glaubt man Anhängern des Prinzips Sharing Economy, dann ist es nicht mehr weit, bis das Szenario Wirklichkeit wird, und zwar nicht nur in den von Räucher- stäbchen vernebelten Alternativ-Heimen einiger weniger Birkenstock-Idealisten, sondern auf breiter Front in der Mitte der Gesellschaft. Besitz kommt aus der Mode. Darüber sind sich die meisten aktuellen Sozialstudien einig. Nutzen statt kaufen, lautet die Devise der jungen, notgedrungen flexiblen Generation, die damit aufgewachsen ist, digitale Güter im Netz zu teilen. Reale Güter dagegen sind eher Last als Lust: Das eigene Auto macht Stress und kostet Geld, zu viele Besitztümer machen den nächsten, oft berufsbedingten Umzug unnötig schwer. Im Rahmen der Prosumer-Befragung, die die international tätige Marketingagentur Havas Anfang des Jahres unter rund 10.000 Early Adoptern aus 22 Ländern durchführte, gab über die Hälfte der Befragten an, sie könnte problemlos ohne Unterkunft Alltagsgegenstände ∙ Airbnb Kinderartikel ∙ Leihdirwas ∙ Meine-spielzeugkiste.de Autos in der Nachbarschaft gemeinsam nutzen leicht gemacht ∙ Tamyca ∙ Drive Now ∙ Car2Go ∙ Autonetzer Der Vorreiter der Sharing Economy ist in 34 Ländern aktiv ∙ Flinkster ∙ Nightswapping ∙ Mitfahrzentrale ∙ Wimdu ∙ Pockettaxi ∙ 9flats Im Angebot: Ein Loch in der Wand, aber kein Bohrer zur Hand Abwechslung beim Spiel statt zugemüllter Kinderzimmer ∙ Frents ∙ Bauduu ∙ Stuffle ∙ Carzapp ∙ Gloveler ∙ Mamikreisel ∙ Tauschticket ∙ Uber Pop ∙ Miet24 ∙ My little big swap ∙ Whyownit ∙ Parkinglist ∙ Couch Surfing ∙ Kinderfee ∙ Gnibble 10. Juni 2014 12/14 die meisten ihrer Besitztümer auskommen. 56 Prozent verkaufen, verleihen oder spenden nicht mehr benötigte Gegenstände, statt sie wegzuwerfen. 46 Prozent würden Dinge lieber teilen als besitzen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam schon vor zwei Jahren die von Airbnb finanzierte Studie des Lüneburger Sozialforschers Harald Heinrichs, in der er das Potenzial von Sharing Commerce für den deutschen Markt unter die Lupe nahm. Rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung hat demnach Erfahrung mit dem Teilen, Mieten oder Weiterverkaufen von Gegenständen, doch lediglich 16 Prozent, vor allem aus der Generation der 14- bis 30-Jährigen, nutzen bereits die SharingCommerce-Angebote im Internet, um sich günstig und nachhaltig zu versorgen. „Der klassische Sharing-Nutzer ist jung, Internet-affin, lebt in der Stadt und ist auf der Suche nach neuen, authentischen Konsumerfahrungen“, fasst Heinrichs zusammen – „der stereotype hippe Berliner also.“ Spannender und für die Weiterentwicklung der Sharing Economy wichtiger findet der Trendforscher die Nutzergruppe der „Konsum-Pragmatiker“. „Sie wollen über das Teilen und Tauschen vor allem Geld sparen.“ Mitglieder dieser Gruppe lassen sich schnell von den Vorteilen der Sharing-Economy-Angebote überzeugen, wenn diese einfach, aber sicher in der Nutzung sind. „Grundsätzlich gilt: Wer einmal Sharing-Economy-Angebote ausprobiert INTERNET WORLD Business hat, bleibt im Allgemeinen dabei“, meint Heinrichs – und spricht aus eigener Erfahrung. Im Rahmen seiner Studien probierte er zum ersten Mal Carsharing aus und besorgte dem Nachwuchs ein SpielwarenAbo bei Meinespielzeugkiste.de, statt Neuware zu kaufen. Er ist dabei geblieben. Mobility ist Vorreiter Wer die Sharing Economy ausprobieren will, steht einem enormen Angebot gegenüber. Nicht nur in den USA, wo derzeit fast wöchentlich eine neue Sharing-Idee ausgebrütet und getestet wird, auch in Deutschland (siehe Übersicht unten) kann man mittlerweile fast alles teilen oder gebraucht erwerben. Mode, Spielwaren, Medien, Werkzeug, sogar das Teilen von Lebensmitteln à la Foodsharing erfolgt schon recht erfolgreich. Aus der deutschen Startup-Szene kommen regelmäßig neue Ideen für Sharing Commerce; der neueste Wurf ist beispielsweise Bauduu, eine Plattform, die Lego-Sets an ihre Kunden verleiht. Wirklich erfolgreich und für eine breitere Zielgruppe interessant sind aber vor allem Angebote aus den Bereichen Mobility und Unterkünfte. Mit Internet-basierten Carsharing-Angeboten wie der Mitfahrzentrale oder Nachbarschaftsauto, die ein Leben ohne eigenes Auto deutlich komfortabler gestalten, hat Sharing Economy hierzulande eigentlich erst begonnen. Schnell sprang die klassische Autoindustrie auf den Zug auf – man wollte sich von ein paar cleveren Start-ups nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Mittlerweile haben alle großen Autohersteller einen eigenen Carsharing-Service oder mischen zumindest bei einer entsprechenden Plattform als Investor mit. Reiner Überlebensinstinkt: „Wir haben zwei große Trends in der Mobilitätsentwicklung beobachtet: Erstens die voranschreitende Urbanisierung, durch die Autos immer weniger Platz eingeräumt wird“, erklärt Marcus Spickermann, Chief Financial Officer des von Daimler betriebenen Mobilitätsportrals Moovel und Co-Geschäftsführer des Carsharing-Angebots Car2go. Gleichzeitig nimmt, so seine Erkenntnis, bei der jungen Generation die Rolle des Autos als Statussymbol ab. Für bestimmte Gruppen ist der Nutzen eines Autos wichtiger als der Besitz. Das klassische Geschäftsmodell von Daimler verändert sich daher: „Auch im Taxi- und im Parking-Bereich ergeben sich spannende, zum Teil sicher auch disruptive Entwicklungen, die althergebrachte Geschäftskonzepte ablösen können“, so Spickermann. „Und wir müssen und wollen diese Veränderung aktiv mitgestalten, damit wir nicht in eine Zuschauerrolle gedrängt werden.“ Ins Publikum verbannt fühlen sich derzeit einige der bisherigen Platzhirsche, die sich in ihren Branchen plötzlich mit Sharing-Commerce-Start-ups und deren überraschenden Erfolgen herumschlagen ▶ Medien Mode Lebensmittel ∙ Leih-ein-Buch.de ∙ Kleiderkreisel ∙ Foodsharing Bücher per Punktesystem verleihen und ausleihen Community: Klamotten verkaufen und darüber reden Teilen statt wegwerfen: So räumt man den Kühlschrank leer ∙ Hitflip ∙ Mädchenflohmarkt ∙ Meine-ernte.de ∙ Spotify ∙ Secondglam ∙ Join My Meal 9 Harald Heinrichs ist Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Leuphana Universität Lüneburg und forscht als einer von wenigen Deutschen zum Thema Sharing Economy. Herr Heinrichs, woher kommt die neue Lust am Teilen? Harald Heinrichs: Tauschen, Teilen und Ausleihen gab es immer schon, aber nur im näheren Umfeld. Das Internet hat den Vorgang stark vereinfacht und ist ein wichtiger Treiber für die Sharing-Bewegung. Aber auch die Finanz- und Wirtschaftskrise hat zu einem allgemeinen Umdenken in der Kapitalismus- und Konsumbewertung geführt. Zudem wächst derzeit eine junge Generation heran, die es gewohnt ist, digitale Güter zu teilen und zu tauschen – das überträgt sich jetzt eben auch auf materielle Güter. Wo steht die Sharing Economy? Heinrichs: Momentan stecken wir noch in der Experimentierphase. Fast wöchentlich kommt eine neue Idee auf. Ich denke, erst in den nächsten vier bis fünf Jahren wird sich zeigen, was funktioniert und was nicht. Ist Sharing Economy ein BusinessThema? Heinrichs: Jedes Unternehmen muss darüber nachdenken, ob sich sein Produkt fürs Teilen eignet. Tut es das nicht, kommt früher oder später ein pfiffiges Start-up mit einem eigenen Sharing-Konzept daher. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business Sharing Economy in Zahlen Ein Drittel der Internet-User nutzt bereits einen Sharing Service, weitere 40 % sollen in den nächsten Jahren eine solche Plattform ausprobieren. (Quelle: Prosumer Report 2014, Havas Worldwide) 32 % der Nutzer von Sharing Economy wollen über das Teilen vor allem Geld sparen. (Quelle: Prosumer Report 2014, Havas Worldwide) Über 50 % der Sharing-Eco- nomy-Nutzer fühlt sich sicherer, wenn 10. Juni 2014 müssen. Bestes Beispiel: Der kometenhafte Aufstieg von Airbnb. Der Vermittler von Privatunterkünften über das Internet ist mittlerweile in 194 Städten in 34 Ländern aktiv, bediente bisher 15 Millionen Gäste weltweit – Anfang 2013 lag diese Zahl noch bei 4 Millionen. In Deutschland nutzen bisher eine Millionen Menschen die derzeit vorhandenen 28.000 Unterkünfte. Inzwischen wird das Start-up auf den Fabelwert von 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die klassische Hotelbranche nahm den Emporkömmling zu lange nicht ernst; jetzt läuft die Lobby in vielen Ländern Sturm gegen das Start-up, ruft nach härterer Durchsetzung der Gesetzgebung für den Hotelleriebetrieb – die Airbnb-Anbieter oft durch die Hintertür umgehen. Ähnlichem Gegenwind sieht sich immer wieder der Limousinen-Service Uber ausgesetzt, der mit Uber Pop, einer Vermittlung von Privattaxis die Taxibranche gegen sich aufbringt. „Die aktuellen Rechtsstreitigkeiten zeigen, dass Sharing Commerce gerade dabei ist, die Nische zu verlassen“, kommentiert Trendforscher Heinrichs trocken. ihre Geschäfte mit anderen Nutzern über eine zentrale Plattform oder ein Unternehmen vermittelt werden. (Quelle: Prosumer Report 2014, Havas Worldwide) Big Player haben Vorteile Etablierte Branchenteilnehmer mit eigenen Sharing-Konzepten haben es oft leichter, da sie in der Branche verankert sind und keine Lobby gegen sich haben. So 12/14 Möbel zum Verkauf anbieten – und sich werbewirksam auf ihrem nigelnagelneuen Ikea-Sofa präsentieren. Die Politik ist gefragt „Für bestimmte Gruppen ist der Nutzen eines Autos wichtiger als der Besitz“ Marcus Spickermann, Chief Financial Officer bei Moovel/Car2go konnten Daimler und BMW ihre Carsharing-Services in kurzer Zeit in die Gewinnzone führen und beachtliche Nutzerzahlen generieren. Sharing-Konzepte großer Unternehmen lassen sich beim bestehenden Kundenstamm schneller durchsetzen. Das zeigt beispielsweise das erfolgreiche Secondhand-Modell von H&M: Wer in den Filialen der Modekette gebrauchte Kleidung abgibt, erhält Gutscheine auf den Neukauf. Das schafft Kundenbindung und ein zweites Standbein im Secondhand-Segment. Ähnliches versucht Ikea: Über die Facebook-Seite des Möbelgiganten können Kunden ihre alten Wie schnell die Sharing Economy die Masse der Bevölkerung erfassen wird, hängt also auch stark mit dem Verhalten der großen Marken zusammen. Springen sie auf den Zug auf, statt ihn zu blockieren, wird das große Teilen schneller Normalität werden. Aber auch der Gesetzgeber ist gefragt: Eine auf Teilen und Tauschen ausgerichtete Wirtschaft braucht andere Regeln als eine klassische Konsumgesellschaft. Werden künftige Gesetze die Sharing Economy behindern oder befördern? Das hängt auch vom sensiblen Verhalten der Player ab. Airbnb etwa steht in ständigen Gesprächen mit der zuständigen Lokalpolitik, versucht seine Rolle als Umsatztreiber für die Städte in Studien nachzuweisen – bisher ohne klares Ergebnis: Während Hamburg seine Gastgeber-Gesetze geändert hat, um Privatvermietungen zu vereinfachen, hat Berlin die entsprechenden Vorschriften gerade verschärft. Ob sich die Entwicklung dadurch ◼ aufhalten lässt, bleibt offen. Ingrid Lommer internetworld.de/il Silvester 2013 übernachteten weltweit 141.000 Menschen in AirbnbUnterkünften. Welche dieser Gegenstände würden Sie an einen Fremden verleihen oder vermieten? Prosumer 55 % Das Wirtschaftsmagazin „The Economist“ schätzt das Volumen Mainstream 46 % 42 % 37 % 34 % des weltweiten Vermietungsmarkts 29 % zwischen Privatpersonen auf 25 % 24 % 26 Milliarden US-Dollar. 17 % 16 % Geräte/ Werkzeuge Fahrräder/ Sportgeräte Elektronik Kleidung 19 % 15 % Mein Auto 16 % 15 % Mein Haus INTERNET WORLD Business 12/14; Quelle: Prosumer Report 2014, Havas Worldwide, n = 11.000 Internet-Nutzer aus 22 Länder Nichts davon '20$,16_0$,/_+267,1*_(6+236_6(59(5 1(: +267,1* ',(%(67(1$33612&+%(66(5 :RUG3UHVVPHKUEHL Q$SS([SHUW6XSSRUW Q3UREHYHUVLRQIðUDOOH$QZHQGXQJHQ Q6LFKHUKHLWV1RWLúFDWLRQV9HUVLRQV8SGDWHVXYP Q%LV]X*%5$0JDUDQWLHUWIðULGHDOH$SS3HUIRUPDQFH Q7RS6HUYLFHIðU:RUG3UHVVXQGðEHUZHLWHUH EHOLHEWH$SSV'UXSDOĤ-RRPODĤ7<32Ċ .UDIWYROOH7RROV Q1HW2EMHFWV)XVLRQģ(GLWLRQLQNOXVLYH Q0RELOH6LWHEXLOGHU Q3+33HUO3\WKRQ5XE\ (UIROJUHLFKHV0DUNHWLQJ Q6XFKPDVFKLQHQ2SWLPLHUXQJ Q(LQWUDJLQ%UDQFKHQYHU]HLFKQLVVHQ Q)DFHERRN&UHGLWV Q1HZVOHWWHU7RRO 6WDWHRIWKH$UW7HFKQLN Q*HRUHGXQGDQ]IðUPD[9HUIðJEDUNHLW Q¤EHU*ELWV1HW]DQELQGXQJ -(7=7$//( Q&'1SRZHUHGE\&ORXG)ODUH .203/(773$.(7( $OOHVNRPSOHWW Q%LV]X,QNOXVLYGRPDLQVGHFRPQHWRUJEL]LQIRĊ 021$7( Q8QOLPLWHG3RZHU:HEVSDFH7UDIúF0DLO$FFRXQWV 0\64/'DWHQEDQNHQ Q6LFKHUH(0DLO$GUHVVHQ PLWGHQKÜFKVWHQ6LFKHUKHLWV XQG'DWHQVFKXW]VWDQGDUGV Q/LQX[RGHU:LQGRZV%HWULHEVV\VWHP 7(67 7$*( $86352%,(5(1 021$7 9(575$*6 /$8)=(,7 Ę Ħ0RQDW $158) (;3(57(1 5$7 '( $7 +RVWLQJPLW7DJH*HOG]XUðFN*DUDQWLHRKQH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW3UHLVYRUWHLOEHL0RQDWHQ9HUWUDJVELQGXQJDOOH+RVWLQJ3DNHWH0RQDWHIðUĘĦ0RQDW GDQDFK]%%DVLFĦ0RQDWĦ(LQULFKWXQJVJHEðKU3UHLVHLQNO0Z6W,QWHUQHW$*(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU XQGLQIR PRO CONTRA 12 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Native Advertising: Mehrwert für User? Die Online-Werbebranche setzt voll auf Native Advertising. Die Anzeigen scheinen beim User anzukommen – umstritten sind sie dennoch lesen will. Und der Content hat ebenfalls nichts mehr mit den PR-lastigen Formulierungen üblicher Werbebotschaften gemein. Stattdessen bemühen sich die Macher um eine seriöse, journalistische Ansprache der User. Gerade deshalb aber spaltet Native Advertising die Lager. Während die einen die informative, unaufdringliche Seite dieser Werbung schätzen, sehen sich die anderen einer neuen, subtilen Form von Schleichwerbung ausgesetzt: Anzeigen, die so daherkommen, als seien sie journalistisch erstellte Beiträge. Von solch kritischen Stimmen unbeeindruckt, setzt die Online-Werbebranche voll auf den neuen Trend: Im Hintergrund formieren sich schlagkräftige, unternehmerische Einheiten. Der Media-Agentur-Gigant WPP übernahm den Native-Advertising-Spezialisten Plista. Soeben gaben das Anzeigennetzwerk Inmobi und der RTA-Anbieter Rubicon Project bekannt, eine Handelsplattform für Native Ads zu gründen. Auch der Internet-Konzern Foto: Helmut van Rinsum as Thema Native Advertising fasziniert derzeit die Werbebranche. Denn die nativen Anzeigen scheinen ein wirksames Mittel gegen die grassierende BannerBlindheit zu sein. Während User DisplayWerbung auf den Webseiten gerne sofort wegklicken oder überhaupt im Vorfeld Adblocker installieren, scheinen Native Ads allgemein auf Zustimmung zu stoßen. Das liegt an ihrer Anmutung. Ihr Layout fügt sich optisch in das redaktionelle Umfeld ein, sie haben kein störendes Design, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, sie wandern auch nicht über den Text, den man gerade D Yahoo kündigte an, er werde seine Native Ads jetzt auch in Deutschland anbieten. Das Thema nimmt also Fahrt auf. Die eigentliche Frage aber bleibt: Bringt Native Advertising dem User wirklich einen ◼ Mehrwert? Helmut van Rinsum Pro & Contra Daniel Horzetzky Head of Content Marketing Plista, Berlin www.plista.com „REALER NUTZWERT“ Der Fokus von Native Advertising liegt nicht darauf, Produkte zu bewerben und deren Vorteile darzustellen. Ziel ist es, den User mit ansprechenden Inhalten für sich zu gewinnen. Während viele Online-Werbeformate und -kanäle auf direktes Generieren von Kundendaten und Umsätzen opti- „Statt gestört fühlt sich der User informiert“ miert sind, setzt Native Advertising an einem sehr frühen Punkt der Customer Journey an. So entsteht eine Beziehung zwischen Marken und Konsumenten. Das immense Potenzial nativer Werbeformate erschließt sich dadurch, dass auch der Endnutzer enorme Vorteile genießt. Statt mit aufdringlicher Push-Werbung wird er in seinem gewohnten Umfeld über aufmerksamkeitsstarke und interessante Inhalte angesprochen. Es entsteht ein Pull-Effekt. Statt gestört fühlt er sich informiert oder schlicht: unterhalten. Eine Verwechslung mit redaktionellen Artikeln ist ausgeschlossen, da Native Ads klar als „Sponsored Content“ beziehungsweise „Anzeige“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet sind. Besonders in Verbindung mit einer nutzerindividuellen Auslieferung bietet Native Advertising mit seiner unaufdringlichen Platzierung einen realen Nutzwert für den User. Durch die Berücksichtigung seines individuellen Lese-/Klick-Verhaltens bekommt er neue, genau auf ihn zugeschnittene Informationen geboten, die ihn interessieren und nach denen er höchstwahrscheinlich früher oder später selbst gesucht hätte. Hendrik Zörner Pressesprecher Deutscher Journalisten-Verband (DJV) www.djv.de „VERKLEIDETE INFO“ Eine neue Werbeform stürmt die Die Redaktionen jedoch nicht. Denn Charts der erfolgversprechendsten sie müssen auf die Trennung ihrer Innovationen in der Werbewirtschaft: Beiträge von der Werbung peinlich Native Advertising. Die Entwicklung genau achten. Nicht nur weil geltende verläuft so rasant, dass bisher noch Regularien wie etwa der Pressekodex niemand die Zeit fand, über eine das vorschreiben, sondern auch um geeignete Übersetzung ins Deutsche ihrer Glaubwürdigkeit willen. nachzudenken. Kein User klickt die Indes: An BegriffsNachrichtenportale bestimmungen und an, weil er auf der SuPraxisbeispielen che nach Werbung ist, „Kein User klickt herrscht kein Mangel. selbst wenn sie noch auf NachrichtenWerbung in den Onso „native“ ist. Im Foportale, weil er line-Medien gezielt kus des Interesses Werbung sucht“ auf den User zuzusteht die Information. schneiden und so Wenn es sie nicht Streuverluste zu vermehr unverfälscht meiden, ist nicht neu. gibt, wenn sich Native Advertising Diese Werbung dann aber wie joursubkutan einschleicht, bekommen die nalistische Information zu „verkleiOnline-Medien ein Problem: In der den“, macht für die Werbewirtschaft Glaubwürdigkeitslücke zwischen offenbar den Reiz am Native AdvertiJournalismus und Werbung entscheising aus. Und die Werbeabteilungen det sich der User schnell für andere der Medienunternehmen bekommen Portale, die noch an der Trennung leuchtende Augen. festhalten. Die Themen-Guides der Internet World Business Bewegtbild Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 18/14 vom 01.09.2014 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail [email protected] E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Mars und Venus im E-Commerce Frauen ticken anders als Männer – aber gilt das auch für ihr Verhalten im Shop? Ja, sagen Experten und Shop-Betreiber. Und es kann sich durchaus lohnen, auf die kleinen, aber feinen Unterschiede zu achten n der Filmkomödie „Was Frauen wollen“ spielt Mel Gibson den Angestellten einer Werbeagentur, der sich in die weibliche Zielgruppe des neuen Top-Kunden hineinversetzen soll. Seine Chefin drückt ihm deswegen ein Paket mit Produkten für Frauen in die Hand, darin unter anderem eine Strumpfhose und Enthaarungsstreifen. Diese probiert er nach Feierabend zu Hause am eigenen Leib aus – was gründlich schiefgeht. Das richtige Feeling für die weibliche Zielgruppe bekommt er ganz Hollywood-like erst nach einem Stromschlag mit dem Föhn, der ihn in die Lage versetzt, die Gedanken von Frauen zu lesen. Im richtigen Leben gibt es zum Glück andere Möglichkeiten, den Bedürfnissen der „Zielgruppe Frau“ auf die Spur zu kommen. Und das lohnt sich: Nach der neuesten Studie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) haben Frauen im interaktiven Handel die Nase vorn: Sie generierten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 25,8 Milliarden Euro, die Männer brachten es auf 22,5 Milliarden Euro. I Gender Marketing Gender Marketing kommt ursprünglich aus den USA. Diana Jaffé, Autorin des Buches „Der Kunde ist weiblich“, hat diesen Ansatz in Deutschland bekannt gemacht. Sie definiert Gender Marketing als „grundsätzliche Betrachtung von Märkten aus Sicht weiblicher und männlicher Konsumenten“. Im Zentrum stehen die unterschiedlichen Bedürfnisse und das voneinander abweichende Verhalten von Männern und Frauen. Diesem Sachverhalt soll mit einer geschlechtsspezifischen und somit bedarfsgerechten Ansprache der Geschlechter Rechnung getragen werden. Sind Männer Jäger und Frauen Sammlerinnen? Doch verhalten sich Frauen und Männer im Internet überhaupt unterschiedlich? Oder wird hier nur das altbekannte Klischee vom Mann als Jäger bemüht, der seine Beute schnurstracks in den Warenkorb legt, während die Frau als Sammlerin in aller Ruhe stöbert? Gilt auch im E-Commerce: Männer sind vom Mars, Frauen hingegen von der Venus? Experten haben in der Tat Unterschiede im Nutzerverhalten beobachtet. Männer und Frauen haben zum Beispiel voneinander abweichende Vorlieben, was die Produktdarstellung in einem Online-Shop angeht. „Männer jagen anders“, hat Astrid Wunsch festgestellt. Sie leitet das Designteam bei der Agentur Triplesense Reply „Männer suchen eine gute Lösung, Frauen eine perfekte“ Astrid Wunsch Leitung Designteam bei Triplesense Reply www.triplesensereply.de Wattzahl“, konkretisiert Astrid Wunsch, die unter anderem am Relaunch des Online-Auftritts des Hausgeräteherstellers Vorwerk beteiligt war, die Abweichungen. Shops, die eine vorwiegend weibliche Zielgruppe ansprechen, sollten ihre Produkte daher immer im Kontext zeigen – mit Menschen und in der konkreten Anwendungssituation. Produktbeschreibungen sollten den Nutzen aufzeigen und Hilfestellung bei der Verwendung anbieten. Ein Beispiel: Im Online-Shop von Tchibo ist die Produktdarstellung auf eine weibliche Zielgruppe ausgelegt – auch wenn es sich um ein klassisches Produkt für Jungen handelt – einen Fußball. Tchibo zeigt den Ball im Kontext und nennt die Vorteile bei der Anwendung: optimaler Grip und hohe Abriebfestigkeit. Schließlich kaufen die Mütter für ihre Jungs ein. Produktempfehlungen kommen bei Frauen gut an und hat sich intensiv mit dem Thema Gender Marketing auseinandergesetzt, also der geschlechtsspezifischen Ansprache männlicher und weiblicher Konsumenten. Männer bevorzugen zum Beispiel tendenziell freigestellte Abbildungen vor neutralem Hintergrund. Sie schätzen Statistiken, Fakten und Details. Frauen dagegen interessieren sich eher für den Nutzen eines Produkts und seine Anwendung im Alltag. „Frauen möchten wissen: Wie komme ich mit meinem Staubsauger unter die Schränke? Männer interessieren sich eher für die Heiko Eckert, Leiter Online-Marketing bei dem Luxusmodeversender Mytheresa.com kann das bestätigen: „Frauen nehmen solche Hilfen dankbar an – zum Beispiel wenn es darum geht, was sie auf einem AbendEvent tragen können.“ Auch Recommendations, die Empfehlungen passender Artikel, kommen bei Frauen gut an. Diese werden bei Mytheresa.com sicherheitshalber manuell gepflegt, denn „Frauen fühlen sich von unpassenden Recommendations beleidigt“, so seine Erfahrung. Astrid Wunsch bestätigt, dass Frauen tendenziell gern stöbern. Eine an einen Katalog erinnernde Aufbereitung des An- Die häufigsten Gründe für Retouren Ware hat nicht gepasst 62 % 39 % Ware hat nicht gefallen 44 % 28 % Ware hat nicht den Vorstellungen entsprochen 34 % Frauen Männer 24 % Ware war fehlerhaft/beschädigt 21 % 32 % Habe noch nie Ware zurückgeschickt 27 % Frauen schicken sehr oft Ware zurück, weil sie ihnen nicht gepasst oder nicht gefallen hat 33 % Auf Frauen ausgerichtet: Tchibo lässt es für Kundinnen menscheln INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: Bitkom „Trends im E-Commerce“, Stand 2013; Basis: n = 979 Webnutzer, die in den vergangenen zwölf Monaten im Internet Ware bestellt haben 9. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business Verfahren, dann geben Frauen schneller auf. Das ist zumindest die Erfahrung von Barbara Berger: „Männer probieren es immer wieder, bis es endlich klappt. Frauen verlieren schneller die Lust.“ Astrid Wunsch führt die Unterschiede im Zahlungsverhalten auf das höhere Sicherheitsbedürfnis von Frauen zurück. Shops mit einer überwiegend weiblichen Zielgruppe sind gut beraten, wenn sie Nachnahme und Rechnungskauf anbieten und das Vorhandensein dieser Zahlungsarten auch deutlich auf ihrer Seite kommunizieren. 15 oft ihre Auswahlkriterien. Dazu passt auch die Beobachtung aus der Praxis, dass Frauen Produkte in den Warenkorb legen, ohne sie gleich zu bestellen. „Pink it and shrink it“ reicht nicht mehr „Pink it and shrink it“, also das Anpassen der Produkte bezüglich Farbe und Größe reicht heute nicht mehr. Unternehmen, die ihre weibliche Zielgruppe besser bedienen möchten, müssen an vielen kleinen Stellschrauben drehen. Dafür werden sie mit gesteigerter Markentreue, längerer Verweildauer, einer höheren Wiederbesuchs- Männer schicken Ware Foto: Fotolia / Dvarg seltener zurück gebots (lange Seiten und eine Optik im Stil des sozialen Netzwerks Pinterest – das mehrheitlich von Frauen benutzt wird) kommen dieser Vorliebe entgegen. André Morys, Vorstand bei der Agentur Web Arts und Experte für ConversionOptimierung, ist hingegen skeptisch: „Man muss immer den Gesamtzusammenhang zwischen Nutzertyp, Produkt und Nutzungskontext sehen.“ Er verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Auf einem Tablet wird man viel eher stöbern als auf einem Smartphone, wo man eher zielstrebig vorgeht. Stellen Sie sich eine Frau am Smartphone vor – will die stöbern?“ Typisch Frau: Der Warenkorb als Merkzettel Dennoch bleiben fassbare Unterschiede bei der Shop-Nutzung. Als Eckert bei Mytheresa.com anfing, fiel ihm auf, dass Frauen den Warenkorb ganz anders einsetzen als Männer. Frauen benutzen diesen sehr häufig als Merkzettel, was eine hohe Zahl an Warenkorbabbrüchen zur Folge hat. Eine Kundin hatte sage und schreibe über 1.000 Produkte in ihren Warenkorb gelegt – ohne diese dann zu bestellen. „Wenn Männer Produkte in den Warenkorb legen, steckt eher eine Kaufabsicht dahinter“, so Eckert. Ähnliche Erfahrungen hat Barbara Berger, Geschäftsführerin von Bad & Bold, gemacht: Die Warenkorbabbrüche in ihrem Shop für gehobene Biker-Kleidung werden zum größten Teil von Frauen durchgeführt. Bei Mytheresa.com hat man aus dem typisch weiblichen Umgang mit dem Warenkorb Konsequenzen gezogen. Inzwischen läuft das Retargeting nicht mehr an, sobald die Produkte in den Warenkorb gelegt werden. Die Werbemaßnahmen zur Rückholung der Kundin starten erst, wenn die Interessentin den Warenkorb aufgerufen und eine bestimmte Zeit lang angesehen hat. Recht deutlich unterscheiden sich die Geschlechter auch im Zahlungsverhalten. Nach einer Studie von Fittkau & Maaß bevorzugen Frauen ganz klar den Kauf auf Rechnung (63 Prozent). Bei den Männern sind es lediglich 45 Prozent. Bei der Kreditkartenzahlung verhält es sich genau andersherum: 45 Prozent der Männer, aber nur 27 Prozent der Frauen zahlen am liebsten mit Karte. Gibt es Schwierigkeiten bei der Kartenzahlung im Shop, etwa beim 3-D-Secure- Vorwerk für Frauen: Nutzungskontext und Personen stehen im Vordergrund Auch in der Produktauswahl sind Frauen kritischer. Nach einer Statistik der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg sandten 44 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer einen bestellten Modeartikel wieder zurück. Fragt man nach den Gründen dafür, sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern noch auffälliger. Einer Studie des Bitkom zufolge retournierten 62 Prozent der Frauen einen Artikel, weil er nicht gepasst hatte. Bei den Männern waren es 39 Prozent. Woran liegt es, dass Frauen bestellte Artikel häufiger retournieren als Männer? „Männer sind faul. Es ist ihnen einfach egal, ob ein Hemd ein wenig schlackert oder ob ein Paar Schuhe eine halbe Nummer zu groß ist. Frauen sind beim Kleiderkauf viel akkurater“, vermutet Eckert. Bad & Bold-Chefin Berger sieht das ähnlich: „Frauen bestellen viel – mit dem Hintergedanken, dann doch einiges zu retournieren. Männer machen sich vor der Bestellung mehr Gedanken, denn sie sind einfach zu bequem, um nachher mit der Retoure auf die Post zu gehen.“ Möglicherweise sind die Unterschiede auch darin begründet, dass „Männer eine gute Lösung und Frauen die perfekte Lösung suchen“, so die Expertin Astrid Wunsch. Bei Männern läuft der Kaufprozess eher linear ab. Wenn sie eine gute Lösung gefunden haben, dann bestellen sie. Frauen dagegen suchen nach der perfekten Lösung und verändern oder ergänzen während des Kaufentscheidungsprozesses „Männer sind faul. Ihnen ist es einfach egal, wenn ein Hemd ein wenig schlackert“ Heiko Eckert Leiter Online-Marketing bei Mytheresa.com www.mytheresa.com rate und last but not least mit mehr Umsatz belohnt. Selbstverständlich sollten alle Veränderungsmaßnahmen gründlich getestet und der gesamte Nutzungskontext berücksichtigt werden, pauschal geltende Lösungen gibt es nicht. Den Stromschlag aus Hollywood braucht es dazu nicht. Designexpertin Wunsch empfiehlt, Frauen-Teams auf die Website-Optimierung anzusetzen. Denn: „Warum sollte man Männer dazu bringen, sich in eine weibli◼ che Zielgruppe hineinzuversetzen?“ Bärbel Edel Vorwerk für Männer: Das Produkt selbst steht, neutral präsentiert, im Fokus E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business Cedon-Shop Groningen: Das Museum in den Niederlanden zeigt Kunsthandwerk und moderne Malerei, die Exponate beeinflussen das Shop-Angebot 10. Juni 2014 12/14 Cedon online: Sortimentsschwerpunkt sind die schönen Dinge des Alltags, Kunden können wählen, ob sie sich die Preise sofort anzeigen lassen oder nicht Ausgesuchter Schnickschnack Zuerst als Betreiber von Museums-Shops, dann als Online-Händler und nun in den eigenen Designläden: Cedon gestaltet Sortiment und Auswahl je nach Vertriebskanal – und bewegt so zum Kauf lles so schön bunt hier: Im OnlineShop von Cedon sind 2.500 Artikel nach Farben sortiert. Lediglich in neun Kategorien wie „Geschenke“, „Zuhause“, „Büro“, „Kinder“ oder Accessoires“ ist das vielseitige Angebot unterteilt, danach besteht die Möglichkeit, für jedes Produkt in den Untergruppen aus einer regenbogenartigen Palette eine Farbe auszuwählen und das Produktfoto entsprechend anzeigen zu lassen. Das wirkt übersichtlich, modern, ansprechend und keinesfalls, als handle es sich um einen Katalog – wie sonst oft in Online-Shops üblich. Die Preise werden zudem erst per Mouseover sichtbar. Und die Produktseiten sind frei von Zertifikaten und Logos, mit denen Online-Händler gern um Ver- A „Wir bieten ein ulkiges Nischenprodukt mit akademischem Anspruch“ Alexander Fietz Geschäftsführer Cedon Museums-Shops München www.cedon.de trauen werben. Vor allem aber zeugt der Cedon-Shop von bewusster Gestaltung des Sortiments und handverlesener Auswahl: Wer Momiji-Püppchen, Hoptimisten, Matt Pugh Birds oder den bunten Ball aus 160 Gummibändern als nichtsnutzigen Tand abtut, der ist hier falsch. „Cedon ist Händler, Dienstleister und Hersteller in einem, Online ist das verbindende Element von unseren Sparten“, erklärt Geschäftsführer Alexander Fietz das Unternehmen. Der DiplomKaufmann hat es 1997 mit seiner Frau zunächst als Dienstleister für Museen gegründet: Cedon betreibt heute die Shops von elf Museen in Deutschland und in den Niederlanden. Wurden anfangs lediglich Ausstellungskataloge, Kunstbücher, Drucke, Taschen und Postkarten verkauft, wuchs das Sortiment mit den Jahren um den mehr oder weniger nützlichen Schnickschnack oder um „originelle Souvenirs, die es nirgendwo sonst gibt“: Verbraucher suchen in den Läden nach Geschenken, öfter auch kurzfristig, schließlich sind die Shops auch sonn- und feiertags geöffnet. Einschränkungen gibt es aber doch: „In Museums-Shops kann ein Händler nicht tun und lassen, was er will“, so Fietz. „Das Sortiment muss zur jeweiligen Sammlung passen und ein Museum kommerziell abbilden.“ Neben Karten und Büchern setzt etwa der Museums-Shop in Münchens Pinakothek der Moderne auf urbanes Design und Kleinmöbel, weil die Sammlung Designgeschichte nachzeichnet. Gegenüber in der Alten Pinakothek, wo die alten Meister des 16., 17. und 18. Jahrhunderts hängen, liegen Seidentücher mit Motiven der Maler neben rosenverzierten Porzellankörben und filigranem Goldschmuck. Im Jüdi- Momiji Püppchen für Sammler und Freunde bergen nette Botschaften im Inneren schen Museum Berlin wiederum werden Kerzenleuchter und Kunsthandwerk verkauft, aber auch Bleistifte und Spiele. Und online? Aus der Tradition des Museums-Shop-Betreibers bietet Cedon auch für diesen Verkaufskanal ein eigenes Sortiment: Wie in den Museen finden sich hier zwar Kunst- und Kritzelbücher, doch keine Ausstellungskataloge. Spitzer und Kreiden werden angeboten, aber keine Kladden und Kalender mit Kunstmotiven. Statt Möbel befinden sich Vasen und Kerzenleuchter, Törtchendosen für Handcreme oder Spielzeug im Angebot: Mehrheitlich sind es die Produkte aus der eigenen Kollektion, die Cedon seit 2006 produziert. Design regt zum Stöbern an Doch das ist noch nicht lange so: „Wir haben online einige Fehler gemacht“, gibt Fietz offen zu. „Natürlich haben wir wie normale Online-Shops das Sortiment zuerst nach Produktgattungen kategorisiert oder nach den Museen. Aber das hat alles nicht wirklich funktioniert.“ 1999 startete Cedon seinen ersten Online-Shop. Mehrmals wurde er seither umgemodelt, immer standen dabei die Museumsangebote im Vordergrund. Doch vor gut einem Jahr entstand in Zusammenarbeit mit der Münchner Agentur Kunst & Reklame sowie Dienstleister Zaunz aus Puchheim auf Basis des Cosmo-Shop-Systems die aktuelle bunte Warenpräsentation, die erstmals auf das Museale verzichtet: „Wir haben uns für das Kacheldesign entschieden, weil auch die Cedon-Kataloge und die Corporate Identity auf Farbfeldern basieren“, erklärt Tina Lutzki, die E-CommerceVerantwortliche des Unternehmens. Die Navigation wurde auf neun Kategorien begrenzt, die Untergruppen verweisen auf Geschenkanlässe oder Nutzungssituationen. Am Ende der Site zeigt ein Link auf die Museumsläden. In der bunten Konsumwelt aus Büchern, Dekoartikeln und Bürobedarf sind Preise zweitrangig. Sie werden eingeblendet, wenn Besucher am oberen Rand auf „Preise zeigen“ klicken. „Man soll sich auf der Seite verlieren, inspirieren lassen“, erklärt Lutzki, „Preise stören da doch nur.“ Laut Webanalyse-Tool Alexa stöbern die rund 25.000 Besucher pro Monat mehr als zehn Minuten im Shop. Drei Prozent werden fündig und bestellen. Ihnen gefällt wohl, dass erst auf dem Bestellformular die Bezahlweisen sowie die Vertrauenssiegel auftauchen, die Produktbeschreibungen sich aber auf Warendetails konzentrieren oder Geschichten zu Herkunft, Design oder Traditionen erzählen. 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business 17 Hoptimisten des dänischen Designers Gustav Ehrenreich Cedon-Design-Shops: Die eigene Kollektion sowie Designobjekte für den Alltag prägen das Sortiment im gerade entstehenden Filialnetz Aus dem Webshop verschwanden die speziellen Angebote der elf Museums-Shops: „Museen sind für Besucher ein lokales Thema, die Shops dort leben von der Architektur und von der Atmosphäre vor Ort“, weiß Tina Lutzki. „Online wurde aber nie nach diesen Angeboten gesucht.“ Zwar verlinken die Bildungstempel zu Cedon und umgekehrt der Webshop zu den Museen – außerdem findet nahezu ein Viertel der Besucher von den Seiten der Museen zu Cedon.de. Doch die wenigsten suchen hier nach siebenarmigen Leuchtern, nach Seidenschals oder Kunstkarten, sondern viel mehr nach hübschen Geschenken und Wohndesign. Folge: Statt bis zu 15.000 Artikeln wie in den elf Läden werden online nur 2500 Produkte angeboten: Eine bunte Spülbürste passt eben nicht zu jüdischen Ritualien oder Kunst. Nischenmarkt mit Aussicht „In den Museums-Shops treten wir nicht als Handelsmarke auf “, sagt Fietz. Käufer dürfen, wenn überhaupt, nur am Aufdruck von Tüten erkennen, dass sie nicht direkt vom Museum kaufen. Das ist so gewünscht und fördert den Absatz im Museum: Seit 1990 in der Kunsthalle Bremen der erste Museumsladen Deutschlands öffnete, tragen diese Geschäfte immer mehr zur Finanzierung der Sammlungen bei. Als Dienstleister für Aussteller konkurriert Cedon mit der Buchhandlung Walther König sowie Museum 4 You. Schätzungen zufolge kauft etwa jeder fünfte Besucher im Museum Souvenirs – im Schnitt für zehn bis zwölf Euro. 2010 summierten sich laut dem Büro für Kulturwirtschaftsforschung die Einnahmen der Museumsläden in Deutschland auf 760 Millionen Euro. Der Nischenmarkt wächst. Doch das geforderte diskrete Auftreten setzt Cedon Grenzen beim Auftritt als Marke und damit auch beim Online-Vertrieb: „Museumsbesucher kennen Cedon nicht“, sagt Fietz. „Immer mehr Menschen suchen aber nach originellem Design.“ Die Münchner wollen sich dafür nun einen Namen machen: Die Cedon-Kollektion, vor allem aber die Erfahrungen aus dem Webshop führten zu Plänen für ein Filialnetz. Daran knüpft Cedon seit 2011. Am Münchner Flughafen und in Hamburgs Hanseviertel finden sich die ersten Designshops – mit einem nochmals anderem Angebot: Hier gibt es mehr Schmuck und mehr englisch- und fremdsprachige Kunst- und Designbücher als online. Die Expansion in die Fläche verändert das Geschäft auch in anderer Hinsicht: „Bisher kannten wir kein Weihnachtsgeschäft, das ist in Museen nicht üblich“, sagt Fietz. „Im letzten Jahr haben wir aber fast ein Drittel unserer Einnahmen im November und ◼ Dezember erzielt.“ Official partner of: THE FUTURE since 1924 IFA in Berlin – die weltweit wichtigste Messe für Unterhaltungselektronik und Elektrohausgeräte. Susanne Vieser internetworld.de/vs Cedon: Museums- und Design-Shop ∙ 1997 gründen Hella und Alexander Fietz mit dem Berater Roland Berger und dem Galeristen Bernd Klüser Cedon. Das Unternehmen betreibt die Läden von elf Museen in Deutschland und in den Niederlanden. ∙ 1999 startet der Webshop, zunächst stehen die Kollektionen der Museen im Mittelpunkt, jetzt liegt der Schwerpunkt auf Design und Lifestyle. ∙ Zahlen 2014: 20 – 25.000 Besucher/ Monat, Conversion Rate: rund 3 %. ∙ Seit 2006 entwickelt Cedon selbst Produkte, die in 200 Fachgeschäften verkauft werden. 2011 beginnt der Aufbau eines eigenen Filialnetzes. The global innovations show. ∙ Cedon beschäftigt in den MuseumsShops und in München insgesamt 50 Mitarbeiter. ifa-berlin.com E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Foto: Fotolia / Pixel & Création 18 verkaufen. Jeder fünfte Einkaufswillige greift zum Mobilgerät, um Produkte zu bestellen, die er im Urlaub braucht. Immerhin 18,5 Prozent lassen sich beim Herumsurfen zu Spontankäufen verleiten. Einkaufen geht immer Die deutschen Verbraucher machen auch im Urlaub gern mal einen Einkaufsbummel im Tatorte: Hotelzimmer Web, zeigt eine gemeinsame Studie von „Internet World“ und Fittkau & Maaß und Flughafen nline-Shoppen gehört einfach dazu – die deutschen Urlauber nutzen selbst die schönsten Wochen des Jahres, um im Internet einkaufen zu gehen. Eine gemeinsame Studie von Fittkau & Maaß und der E-Commerce-Fachmesse Internet World zeigt: Den Klick ins World Wide Web haben drei Viertel der Urlauber fest geplant. Nur einer von vier InternetNutzern macht in den Ferien auch Urlaub vom Web. Zu den bevorzugten OnlineAktivitäten zählt der schnelle Blick in die O Mails oder auf Facebook (66,4 Prozent). Weitere 42 Prozent informieren sich online über den Urlaubsort, etwea ein Drittel liest Nachrichten oder Beiträge. Rund ein Fünftel der deutschen Urlauber geht auf Reisen aber auch online, um ein touristisches Angebot zu buchen oder einzukaufen. Für den Trip ins Internet packt ein Drittel aller Internet-Nutzer, die in diesem Jahr verreisen und mindestens ein Gerät mitnehmen, bevorzugt das Smartphone in den Koffer. 15,2 Prozent der Urlauber nehmen Smartphone und Tablet mit, weitere 12,8 Prozent Smartphone und Laptop. E-Reader (4,0 Prozent) und Tablet-PCs (3,4 Prozent) sind eher selten als Urlaubsbegleiter mit an Bord. Doch auch im Urlaub schauen die Deutschen aufs Geld, wie die Studie weiter zeigt. Denn die Hauptmotivation für den Einkaufsbummel im Web ist die Recherche nach Händlern, welche die Produkte, die vor Ort benötigt werden, günstiger Internet-Einsatzbereiche Motive für den Einkauf Einkaufsszenarien Kommunizieren Etwas günstiger kaufen Hotelzimmer, Ferienwohnung, Campingplatz 66,4 % Informationsrecherche zum Urlaubsort 20,9 % 41,5 % Nachrichten, Artikel, Beiträge lesen Beim Warten (z.B. Flughafen, Bahnhof, Hafen) 20,5 % 40,3 % Spontankäufe beim Herumsurfen 31,7 % Herumsurfen 57,1 % Produkte für den Urlaub bestellen Während einer Transferfahrt (Bus, Bahn, Schiff) 18,5 % 24,4 % In Bar, Café, Restaurant o.Ä. 17,0 % 19,3 % Zeitlich begrenzte Aktionen 14,6 % Buchungen 14,4 % Filme, Videos ansehen, Musik hören 11,5 % Arbeiten 10,0 % Einkaufen, bestellen 9,9 % 9,3 % Jeder Fünfte will auch im Urlaub online einkaufen oder buchen INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: W3B/Internet World; Stand: Mai 2014 Unterwegs, draußen (Wandern, Stadtbummel) 12,0 % Vorräte zu Hause auffüllen 5,4 % Am Strand oder Pool Endlich einmal in Ruhe einkaufen 11,7 % 3,3 % Woanders Anderer Grund Lieferung an den Urlaubsort Weiß nicht Auch im Urlaub zeigen sich die Deutschen preisbewusst INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: W3B/Internet World; Stand: Mai 2014 58,0 % 21,3 % 28,5 % 14,0 % Lieferung nach Hause 18,7 % Gar nicht Weiß nicht Wohin geliefert wird Lieferung an einen anderen Ort 6,4 % 6,6 % Kein bestimmter Grund 4,7 % Für andere Dinge Daniela Zimmer internetworld.de/dz 28,1 % Lieferung von Vor-Ort-Produkten nach Hause Spielen Die beliebtesten Orte für den mobilen Einkauf im Urlaub sind die eigene Unterkunft in Hotel, die Ferienwohnung oder der Campingplatz (57,1 Prozent) sowie während der Wartezeit Flughäfen, Bahnhöfe oder Häfen (40,3 Prozent). Gern genutzt werden auch Transferfahrten per Bus, Bahn und Schiff (28,1 Prozent). Am Strand oder Pool fröhnen die Deutschen hingegen kaum ihrer Shopping-Lust. Hier liegt der Anteil bei nur 11,7 Prozent. Interessante Details liefert die Studie auch bei der Frage, wohin sich die Urlauber ihre Bestellungen liefern lassen wollen: 58 Prozent bevorzugen die Lieferung nach Hause, aber 16,5 Prozent lassen sich die Ware auch an den Urlaubsort zustellen. Dafür sollten die Händler dann auch ent◼ sprechende Lösungen bieten. 4,8 % Vor allem in der Ferienunterkunft wird mobil geshoppt INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: W3B/Internet World; Stand: Mai 2014 16,5 % Weiß nicht 29,7 % Urlaubsbestellungen werden meist nach Hause geliefert INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: W3B/Internet World; Stand: Mai 2014 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business 19 § Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Foto: Fotolia / Steigele Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Google muss vergessen Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes stellt fest: Grundsätzlich haben Bürger einen Anspruch darauf, Verweise auf personenbezogene Daten bei Google löschen zu lassen oogle vergisst nichts! Dieser Spruch ist spätestens seit dem 13. Mai 2014 passé. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat an diesem Tag entschieden, dass der Suchmaschinenriese Links aus seinem Index löschen muss, wenn diese auf personenbezogene Daten leiten. Löschen lassen kann grundsätzlich jeder, sofern nicht ein höheres Interesse der Allgemeinheit dem entgegensteht, wie es bei einer Person des öffentlichen Lebens der Fall sein kann. Personenbezogene Daten sind beispielsweise der Name, das Geburtsdatum, der Wohnort oder Angaben zu Schulabschlüssen. Dabei ist es nicht von Belang, ob die Verbreitung der Daten ursprünglich rechtmäßig war oder nicht oder ob es sich um alte oder aktuelle Daten handelt. Es kommt lediglich darauf an, ob ein entsprechendes Interesse des Betroffenen an der Löschung der Daten besteht. Derzeit rätseln Juristen und Politiker noch, wie das EuGH-Urteil genau anzuwenden ist. Im Gespräch ist eine Schlichtungsstelle. Da sich das Urteil aus Straßburg auf personenbezogene Daten bezieht, können sich Unternehmen nicht direkt auf das Google-Urteil berufen, wenn sie etwa den Wunsch haben, Links zu negativen Bewertungen auf entsprechenden Portalen löschen zu lassen. Dies ist nach wie vor nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen handelt. Mittelbar G Löschungsantrag im Netz Die Kanzlei Wilde Beuger Solmecke hat ein Musterschreiben an Google vorbereitet. Der Link zum Gratis-Download lautet: www.wbs-law.de/datenschutz/ musterschreiben-fuer-dengoogle-loeschungsantrag-53107 „Unternehmer können sich auf das Urteil berufen, wenn sie persönlich betroffen sind“ Christian Solmecke ist Anwalt für Medien- und IT-Recht www.wbs-law.de können sich Unternehmer jedoch auf das Urteil berufen, wenn sie als Geschäftsfüh◼ rer persönlich betroffen sind. www.legalershop.de Fremde Produktfotos und Urheberrecht Das Landgericht Köln hat entschieden, dass das Einbinden von fremden Produktfotos über Amazon keinen Urheberrechtsverstoß darstellt (Urteil vom 13.02.2014, Az.: 14 O 184/13). Ein Amazon-Händler hatte sich gegen die Einbindung seiner Produktbilder in die Amazon-Angebote eines anderen Händlers gewehrt und diesen urheberrechtlich abgemahnt. Das LG Köln wies die Klage jedoch ab. Ein Händler, der Produktbilder bei Amazon einstelle, erkläre damit stillschweigend sein Einverständnis, dass diese Bilder auch in anderen Angeboten verwendet werden dürfen. Alle Händler haben die entsprechenden Amazon-Nutzungsbedingungen akzeptiert. Den Parteien sei daher bekannt, dass Amazon standardmäßig identische Produkte liste und diese auf gleichartigen Produktseiten zusammenführe. Der klagende Händler habe auch keine Maßnahmen getroffen, um das gemeinsame Listen von Angeboten unter seinen Bildern – etwa über eine entsprechende Kennzeichnung – zu unterbinden. Amazon-Händler können die Verwendung ihrer Fotos in anderen Amazon-Angeboten kaum verhindern. Amazon habe sogar das Recht, Wasserzeichen zu entfernen. RA Christian Solmecke WHATSAPP AGB müssen auf Deutsch verfügbar sein Es sollte alles nur ein Witz sein: Ein Facebook-Nutzer kündigte in einem Posting einen Amoklauf an, illustriert mit der Abbildung einer Kiste Tomaten. Daraufhin wurde er wegen Störung des öffentlichen Friedens (§ 126 StGB) angezeigt. Das Amtsgericht Wolfratshausen sah den Frieden ebenfalls gestört, hielt dem Beklagten jedoch zugute, dass er geglaubt habe, seine Nachricht werde nur von den engsten Freunden gesehen. Deshalb: keine Strafe (Az.: 2 Cs 11 Js (fk) 27699/12). Glück gehabt! Das Landgericht Berlin hat dem Messaging-Service Whatsapp verboten, seine Dienste deutschen Kunden anzubieten, solange die AGB nicht in deutscher Sprache abrufbar sind. Geklagt hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Der Anbieter der Messaging-App wurde in Abwesenheit verurteilt, da er sich geweigert hatte, die förmlich zugestellte Klageschrift entgegenzunehmen. Wie das Urteil in der Praxis durchgesetzt werden kann, bleibt offen. Es muss erst noch in (fk) den USA zugestellt werden. Quelle: Statista / Lex Machina SOCIAL MEDIA Scherze über Amoklauf können strafbar sein wurden 2013 vor US-Gerichten aufgrund von Patentklagen angestrengt. Meistverklagtes Unternehmen: Apple mit 59 Fällen Hält sich nicht an deutsches Recht: Facebook-Beteiligung Whatsapp KNOW-HOW 20 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Foto: Fotolia / Felix Pergande Serie: Quick Wins für den Mobile-Commerce-Erfolg Welche Faktoren für den mobilen Erfolg entscheidend sind und wie der eigene Shop fit für Mobile Commerce wird, erfahren sie in dieser zweiteiligen Serie. Folge 1: Erfolgsfaktoren für den mobilen Webshop (Ausgabe 12/2014) Folge 2: Strategien und Tools, wie Ihr Shop schnell mobil wird (Ausgabe 13/2014) Einfach mobil machen Mobile Shopping boomt. Falls noch nicht geschehen, sollten Webhändler ihren Webshop dringend für die mobile Kundschaft optimieren. Das geht auch mit einfachen Mitteln ein Händler würde in einem Ladenlokal Ware so weit oben platzieren, dass nur Kunden, die größer als 1,75 Meter sind, an diese herankommen. Schließlich soll es der Kunde so einfach wie möglich haben, im Shop einzukaufen. Genau aus diesem Grund sollten Händler ihren Online-Shop nicht nur für die Nutzung auf Desktop-PCs und Notebooks optimieren, sondern auch dafür sorgen, dass Kunden via Smartphone und Tablet komfortabel bei ihnen einkaufen können. Denn längst sind mobile Shopper keine Seltenheit mehr, wie eine aktuelle Bitkom-Studie belegt. Ihr zufolge nutzen bereits 27 Pro- K zent der Online-Shopper ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Unterschiede zwischen Online- und Mobile Shop Mit einem Smartphone oder einem Tablet zu shoppen unterscheidet sich grundlegend von der Nutzung eines Online-Shops auf einem Desktop-PC. Das Display ist deutlich kleiner, eine Tastatur nicht verfügbar, statt mit einer Maus klickt man per Touchscreen auf die Buttons. Nicht zu vergessen: Ist gerade kein WLAN-Netz ver- fügbar, ist die Internet-Verbindung zudem oft noch deutlich langsamer. All diese Faktoren sorgen dafür, dass ein Shop zwingend für die Nutzung auf solchen Endgeräten optimiert werden muss. Um Smartphone- und Tablet-Kunden eine mobile Version des eigenen Shops anbieten zu können, haben Webhändler mehrere Möglichkeiten. Als Königsweg feiern Internet-Agenturen derzeit Responsive Design. Damit ist ein zentrales Template gemeint, welches das Shopdesign automatisch an das Endgerät des Kunden anpasst. Eine zweite Variante ist eine spezielle mobile Version des Online- Test: Fit für Mobile Commerce? Folgende Kriterien sollten Sie in einem ausführlichen Test prüfen ∙ Wie nutzerfreundlich ist Ihr mobiler Shop? ∙ Wie sieht das Shop Frontend auf unterschiedlichen Geräten wie iPhone oder Galaxy Tab 3 aus? ∙ Wie ändert sich das Layout, wenn der Kunde sein Smartphone oder Tablet hochkant oder quer hält? Bei Shops mit Responsive Design passt sich die Darstellung automatisch an das jeweilige Endgerät an Auf der Website www.responsive.cc lässt sich dies ganz einfach testen: Die Shop-URL eingeben, und schon lässt sich die Ansicht der eigenen Website auf diversen unterschiedlichen Smartphones und Tablets simulieren. 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business Leichtes Wachstum beim mobilen Online-Shopping platzierter Menü-Button, mit dem eine Auswahlliste aufgerufen wird, über die der Kunde seine Wunschkategorie anklickt. 43% 44 % 2012 25 % 29 % 27 % Lange Ladezeiten sind die 2014 26% größten Konversionskiller 11% 13 % 8% 3% Gesamt 14 – 29 Jahre 30 – 49 Jahre 50 – 64 Jahre 65 Jahre und älter Vor allem die ältere Generation holt bei der Nutzung von Smartphone und Tablet zum Einkaufen auf. Eine gute Usability ist hier wichtiger denn je INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: Bitkom Research; Basis: Online-Shopper Shops. Ruft ein Smartphone-Kunde die eigene Shop-Seite auf, leitet ihn eine Browser-Weiche automatisch um oder fragt ab, welche Shop-Version er nutzen will. Die dritte Möglichkeit ist eine native App, welche die Smartphone- und Tablet-Nutzer in jeweils für ihre Systeme angepassten Versionen installieren können. Produktsuche von zentraler Bedeutung Egal, welchen Weg Händler letztendlich für die Erstellung ihres mobilen Shops wählen: Ob dieser Shop von den Smartphone- und Tablet-Kunden auch angenommen wird und eine entsprechend gute Konversionsrate erzielt, hängt von einem entscheidenden Faktor ab: der Usability. Wer mit seinem Smartphone auf Shopping-Tour geht, stöbert meist nicht, sondern sucht gezielt nach Produkten. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In unterschiedlichen Kategorien zu navigieren und sich durch lange Produktlisten zu scrollen, ist aufgrund der geringen Display-Größe nicht sehr komfortabel. Deshalb müssen die Mobile Shopper schnell Bei mobilen Shops haben sich inzwischen schon Standards etabliert. So kann die Kategorienavigation über einen Button aufgerufen werden 21 zu den Produkten geführt werden, für die sie sich interessieren. Eine besonders wichtige Aufgabe erfüllt dabei eine intelligente Produktsuche, die im Mobile Commerce sogar von noch größerer Bedeutung ist als im klassischen Online-Handel. Das Suchfeld sollte auf der Startseite prominent platziert werden und dem Nutzer sofort ins Auge fallen. Da es für Kunden extrem mühselig ist, per Touchscreen lange Texte einzugeben, sollte die Suche unbedingt eine Autovervollständigung anbieten und fehlertolerant sein. Auch die Ergebnisliste nach einer Suche muss für die mobilen Kunden komfortabel nutzbar sein. Hilfreich sind hier spezifische Kategorien-Filter, mit denen die Auswahlliste so weit eingeschränkt wird, bis nur noch die Produkte angezeigt werden, die für den Kunden relevant sind. Auch wenn die Navigation über Kategorien von den mobilen Kunden nur selten genutzt wird, muss sie trotzdem angeboten werden. Diese Produktkategorien permanent eingeblendet zu lassen macht aber auf einem Smartphone wenig Sinn. So blockiert man den ohnehin knappen Platz auf den Displays. Als Standard etabliert hat sich inzwischen ein prominent Das Angebot der Zahlungsarten hat in einem mobilen Shop große Auswirkungen auf die Kaufabbruchrate. Rechnungskauf und Paypal mobil sind sehr beliebt Eines der größten Ärgernisse für mobile Shop-Kunden sind die mitunter langen Ladezeiten, die durch eigene Aktionen wie zum Beispiel das Aufrufen einer Produktdetailseite ausgelöst werden. Die Performanz der Internet-Verbindung ist bei Smartphones und Tablets meist geringer als bei stationären PCs. Zudem kann die Geschwindigkeit unterwegs auch noch schwanken. Jede Sekunde, die der Nutzer warten muss, bis er mit dem Shoppen fortfahren kann, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er den Kauf abbricht. Das komplette Shop-Frontend eines mobilen Shops muss deshalb gestrafft und in Bezug auf die Ladezeit optimiert werden. Das bedeutet: Grafiken und Banner mit großem Datenvolumen sind tabu. Bei Produktbildern muss hingegen ein Kompromiss gefunden werden. Zwar sollten auch diese keine XXL-Auflösung mitbringen, aber dennoch eine ausreichend gute Qualität bieten, um das Produkt ansprechend zu illustrieren. Kaufabbrüche senken mit Express-Check-out Kaufabbrüche drohen beim mobilen Shoppen vor allem beim Check-out, und das direkt aus mehreren Gründen. Hier lässt es sich nicht vermeiden, dass der Kunde Text eingeben muss. Auf eine Lieferanschrift kann schließlich kein Händler verzichten. Ansonsten gilt jedoch: Je kürzer und straffer der Check-out organisiert ist, desto wahrscheinlicher ist ein Kaufabschluss. Auf Abfragen, die nicht unbedingt nötig sind, sollte daher verzichtet werden. Händler, die plakativ kommunizieren, dass Kunden bei ihnen den Einkauf innerhalb kürzester Zeit abschließen können, vermeiden unnötige Kaufabbrüche. Die beste Konversion verspricht ein Express-Check-out ohne Registrierungspflicht, beispielsweise über Paypal oder Amazon-Checkout. Der Check-out ist nicht nur wegen der Dateneingabe und der nötigen Abfragen ein Nadelöhr. Viele Kunden springen hier in letzter Minute ab, da sie keine Zahlungsart auswählen können, die ihnen zusagt. Spätestens seitdem die NSA zugegeben hat, dass sie Angela Merkels Mobiltelefon abgehört hat, haben Verbraucher Hemmungen, auf ihrem Smartphone sensible Daten wie Kreditkarteninformationen oder eigene Kontodaten für eine Zahlung per Lastschrift einzutragen. Deutlich beliebter sind Zahlungsarten wie der Rechnungskauf oder auch Paypal, bei denen die Eingabe der eigenen Adresse oder die Eingabe von Benutzernamen und Passwort genügen, um die Bezahlung abzuschließen. Das lästige Aufstehen von der Couch, um die Kreditkartendaten zu suchen, oder das Eintippen der Daten inmitten von Menschentrauben entfällt. ◼ Markus Siek Johannes Altmann Gründer und Geschäftsführer des E-Commerce-Beratungsunternehmens Shoplupe.com www.shoplupe.com Mobile ist definitiv angekommen Warum weniger bei mobilen Shops oft besser ist als mehr, erklärt Usability-Experte Johannes Altmann. Herr Altmann, wie gut sind Ihrer Meinung nach die deutschen OnlineShops schon auf den Mobile Commerce eingestellt? Johannes Altmann: Die Potenziale von Mobile Commerce wurden ja schon vor Jahren gepredigt. Shop-Betreiber, die damals investiert hatten, waren sicherlich zu früh dran. Dadurch waren viele Shops sehr zögerlich und haben das Thema lange vor sich hergeschoben. Wir haben aktuell sehr viele Projekte zu mobilen und responsiven Shops. Je mehr das Sortiment Produkte rund um „Hobby und Freizeit“ anspricht, desto höher ist der mobile Anteil, teilweise schon 50 Prozent vom Umsatz. Mobile ist damit definitiv angekommen. Welche Faktoren sind am wichtigsten, damit Kunden mit ihrem Smartphone bequem shoppen können? Altmann: Endlich ist das „Weglassen“ tatsächlich eine sinnvolle UsabilityOptimierung. Smartphone-Shoppen ist häufig Zielkauf, Tablet-Shoppen ist Stöbern. Beim Zielkauf muss ich das Produkt finden, eine Kaufentscheidung treffen und schnell zahlen können. Funktionen wie Merkliste, Produktbewertung, Produktvergleich etc. sind für das Smartphone unsinnig. Ein Tablet ist zwar ein ähnliches Gerät, aber die Nutzung und die Shopping-Situation sind vollkommen anders. Der User hat mehr Zeit, stöbert mehr, spielt mehr und braucht ein besseres Einkaufserlebnis. Macht es für Shop-Betreiber Sinn, zugunsten von mehr Übersichtlichkeit das mobile Angebot zu begrenzen? Altmann: Ich finde schon, dass man die Artikel vorsortieren sollte, denn das Stöbern und Blättern auf dem Handy macht nun mal wenig Sinn. Dabei ist aber die richtige Reihenfolge der Artikel schon entscheidend und hilfreich. Komplett weglassen würde ich allerdings keinen Artikel. ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business .berlin 10. Juni 2014 12/14 New TLDs: Top oder Flop Nach jahrlangen Vorbereitungen nimmt das Programm der ICANN für neue Top-LevelDomains endlich an Fahrt auf, es ist aber nicht unumstritten .car .tech .hotel .web .shop .blog .buy .music .nyc ie Einführung der neuen TLDs ist einer der größten Umbrüche in der Geschichte des Internets“, meint Cherine Chalaby stolz. Chalaby ist der Vorsitzende des New gTLD Program Committee der ICANN, der globalen Herrin aller Internet-Endungen. Vor allem, glaubt er, werde dadurch endlich die Domain-Knappheit beseitigt. „New gTLD“ steht für neue generische Domain-Endungen wie .shop oder .car. Die Zahl der verfügbaren TLDs wird sich vervielfachen – und damit auch die Zahl der möglichen Domain-Adressen. .Berlin, die erste neue deutschsprachige Internet-Endung, fand viel Zuspruch. Am 18. März wurden auf einen Schlag 32.000 Domains registriert, unter anderem über den Registrar Strato. Dabei galt das Firstcome-first-serve-Prinzip, erläutert StratoChef Christian Böing: „Der, der als Erster eine Domain bestellt, hat auch die größte Chance, sie zu bekommen.“ Unter .berlin sind mittlerweile knapp 50.000 Domains registriert. Auf .ruhr, knapp zehn Tage später gestartet, sind es bis heute allerdings nur 3.000. In der ersten Bewerbungsrunde, die im April 2013 endete, gingen 1.900 Bewerbungen bei der ICANN ein, ein Drittel für geschlossene Marken-TLDs wie .lidl oder .youtube. Zieht man die Mehrfachbewerbungen ab, könnten am Ende rund 500 neue TLDs zugelassen werden, doppelt so viele wie bislang existieren. Aus Deutschland kommen etwa 70 Bewerbungen. Uni- D ted Internet als größter deutscher Bewerber will über die Tochterfirma InternetX ein kleines Netzwerk zu sieben FirmenKürzeln aufbauen, unter anderem mit .gmbh, .ltd und .srl. InternetX-Chef Hakan Ali ist vom kommerziellen Erfolg des Projekts überzeugt, denn die neuen Firmenendungen vermitteln Nutzern einen schnellen Eindruck vom jeweiligen Unternehmen und seiner Geschäftsform. Die Deutsche Post bewirbt sich um die drei Marken-Endungen .epost, .deutschepost und .dhl. Der Post-Presseprecher Sebastian Steffens hält sich aber noch bedeckt, was die zukünftige Nutzung angeht. Die Hauptmotive für eigene Brand-TLDs seien der Markenschutz und der global einheitliche Auftritt. Die Pläne der United-Internet-Tochter 1&1 für die MarkenEndung .gmx sind schon etwas konkreter. Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und Web.de, will die neue InternetEndung als Adressraum den GMX-Kunden zugänglich machen. Das Rennen um .gmbh ist offen Um .gmbh bewerben sich gleich fünf Firmen, unter anderem Google. Gute Chancen rechnet sich TLD Dot aus, eine Gemeinschaftsbewerbung von InternetX und den drei Gesellschaftern der Berliner Dotzon GmbH. Dotzon ist der Hidden „Die Einführung der neuen TLDs ist einer der größten Umbrüche in der Geschichte des Internets“ Cherine Chalaby, Vorsitzender New gTLD Program Commitee, ICANN Champion der deutschen TLD-Bewerbungen. Die Gesellschafter Dirk Krischenowski, Johannes Lenz-Hawliczek und Katrin Ohlmer sind in unterschiedlichen Konstellationen an .berlin und .hamburg beteiligt sowie an den Bewerbungen um .gmbh und die internationale Endung .hotel. Darüber hinaus haben sie 30 Organisationen und Markeninhaber bei der Beantragung von TLDs beraten. Für die TLD .gmbh haben Krischenowski und Kollegen eine Community-Bewerbung eingereicht, ein besonderer Bewerbungstyp mit Einschränkungen bei der Registrierung. Solche Bewerbungen erhalten automatisch den Zuschlag, müssen Deutschsprachige TLDs: Betreiber, Zielgruppen, Beschränkungen TLD URL Bewerber Mutterfirma .bayern www.bayernconnect.com Bayern Connect GmbH Top Level Domain Holding Ltd. .berlin https://www.dotberlin.de dotBERLIN GmbH & Co. KG Punktberlin GmbH (Komplementärin) .cologne https://www.dotkoeln.de NetCologne Ges. für Telekommunikation mbH GEW Köln AG .gmbh – 5 Bewerber * Firmen in D und USA ** .hamburg www.dothamburg.de Hamburg Top-Level-Domain GmbH Ohne .haus http://punkthaus.de United TLD Holdco Ltd. Rightside Registry (Irland) .immobilien http://domains.immobilien United TLD Holdco Ltd. Rightside Registry (Irland) .jetzt www.newtldcompany.com New TLD Company AB Ohne .kaufen http://dotkaufen.de United TLD Holdco Ltd. Rightside Registry (Irland) .koeln https://www.dotkoeln.de NetCologne Ges. für Telekommunikation mbH GEW Köln AG .nrw – Mind + Machines GmbH Top Level Domain Holding Ltd. .reise www.dotreise.de Dotreise GmbH Ohne .reisen – New Cypress, LLC Donuts Inc. .ruhr www.dot.ruhr regiodot GmbH & Co. KG Sutter Verzeichnisverlag GmbH & Co. KG .saarland http://nic.saarland dotSaarland GmbH + es gibt e.V. Key Systems GmbH .schule – Outer Moon, LLC Donuts Inc. .tirol http://domain.tirol.com punkt Tirol GmbH Moser Holding AG .wien www.nic.wien punkt.wien GmbH Compass-Gruppe GmbH .versicherung www.dotversicherung.de Dot-versicherungs-registry GmbH Ohne INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: ICANN, eigene Recherche 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business ihren Status jedoch erst offiziell zugesprochen bekommen. Dieser Prozess läuft noch, Krischenowski ist aber optimistisch: „Wir haben mit sehr viel Sorgfalt die Kriterien für eine Community-Bewerbung umgesetzt und glauben, dass die Community, die uns unterstützt, sehr stark ist. Allerdings lässt sich schwer voraussagen, wie es ausgeht.“ Scheitert die Bewerbung, wird die Endung versteigert. „Das Trademark Clearinghouse könnte erfolgreicher sein“ In der Sunrise-Phase können sich Markeninhaber die Domains zu ihren Markennamen sichern. Dafür müssen sie diese zuvor im Trademark Clearinghouse (TMCH), eine Einrichtung der ICANN, validiert haben. Wieso sollten Firmen das Trademark Clearinghouse nutzen? Jan Corstens: Das TMCH räumt Markeninhabern zum einen Priorität ein, wenn sie einen Domain-Namen registrieren wollen. Zum anderen warnt es einen potenziellen Registranten, wenn es zu einer gewünschten Domain einen Eintrag im TMCH gibt und benachrichtigt den Markeninhaber, wenn trotzdem registriert wird. TMCH sichert die Rechte der Markeninhaber Ist die Bewerbung erfolgreich, wird Krischenowski bald darauf einen Vertrag mit der ICANN unterschreiben. Dann beginnt die Freischaltung, bei der Markeninhaber während der Sunrise-Phase bevorzugt Zugang zu den neuen TLDs haben. Einzige Bedingung: Ihre Marke muss im „Trademark Clearinghouse“ (TMCH) der ICANN registriert sein – das ist für jede in einem Land angemeldete Marke möglich und kostet jeweils 150 Euro. Thomas Rickert, Leiter des Names & Numbers Forum im Eco Verband zum Prozedere: „Das Verfahren ist sehr sinnvoll, weil nur einmal zentral durch das TMCH validiert werden muss. Wenn man seine Marke für jede TLD einzeln validieren müsste, wäre das ein Irrsinn.“ In der Praxis muss das TMCH viel Kritik einstecken. „Das Trademark Clearinghouse ist gescheitert“, urteilte Krischenowski nach dem Start von .berlin. Nur 2.700 deutsche Marken sind im TMCH eingetragen, die Sunrise-Phase von .berlin haben lediglich 200 Marken genützt. Auch das TLD-Programm als Ganzes wird kritisiert. Axel Schwiersch, der hinter der Bewerbung für .versicherung steht, ärgert sich, dass sich oft die TLD-Bewerbungen großer US-Massenantragsteller wie etwa Donuts durchgesetzt haben und dass Kritiker sagen, dass das Trademark Clearinghouse gescheitert ist, weil sich viele Firmen nicht daran beteiligen. Haben sie Recht? Corstens: Das TMCH könnte erfolgreicher sein, bezogen auf die Zahl der beteiligten Marken. Das neue TLD-Programm deren TLDs sehr viel schneller freigeschaltet wurden als die kleinerer Bewerber. Ingmar Böckmann vom Handelsverband BEVH sieht in den neuen Endungen eine reine Gelddruckmaschine für die Domain-Branche: „Ich halte den Nutzen eher für gering, da Markeninhaber nun gezwungen sind, weitere Domains anzukaufen, um ihre Marke auch umfassend zu schützen. Schlussendlich entstehen vor allem Kosten bei wenig Nutzen.“ Eco-Mann Rickert hingegen glaubt an ein kleines Jobwunder, auch über die Domain-Branche hinaus. Dafür müssen Firmen die TLDs mit innovativen Konzepten füllen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Das dürfte insgesamt ist noch nicht sehr bekannt und als Konsequenz darauf auch das TMCH nicht. Zudem haben viele Firmen bisher nur einen kleinen Teil ihres Trademark-Portfolios angemeldet. 23 Jan Corstens ist Partner bei Deloitte und Projektmanager des Trademark Clearinghouse (TMCH) www.trademarkclearinghouse.com Was wollen Sie tun? Corstens: Wir führen Gespräche mit Fir-g men. Wir investieren viel in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, aber es liegtt e nicht nur an uns. Wir brauchen auch die n Hilfe der neuen TLDs, die ihre Kunden den Wert des TMCH vermitteln müssen.. n Wie wird sich das TMCH in den nächsten Jahren verändern? Corstens: Wir arbeiten an einer stärke-ren Zusammenarbeit mit den Registriess der neuen TLDs. Vielleicht werden wirr h auch den Service ausbauen, sodass sich n die Warnungen und Benachrichtigungen auch auf Variationen und Verschreiber von Markennamen beziehen. Zudem bekommen wir immer wieder Anfragen von Länder-Endungen, die auch gern mit wohl noch einige Zeit dauern. Malte Haas vom Fachkreis Full-Service-Digitalagenturen im BVDW glaubt, dass viele Unternehmen das Thema noch gar nicht entdeckt haben: „Die neuen Top-Level-Domains sind in der breiten Masse der deutschen Unternehmen noch nicht angekommen. Das gilt besonders für kleine und mittelständische Unternehmen.“ Und tatsächlich ist auf den schon aktiven deutschen Seiten mit den Internet-Endungen .berlin und .ruhr von Aufbruchsstimmung noch wenig zu spüren. Viele .berlin-TLDs leiten direkt auf die alte .deDomain weiter oder haben deren Inhalte dupliziert. Wie sinnvoll Firmen ihre Mar- uns zusammenarbeiten würden. Eventuell wird das TMCH schon in einem Jahr ganz anders aussehen als heute. ken-Endungen nutzen werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Eine neue TLD-Runde kommt – nur wann? Dotzon-Geschäftsführerin Ohlmer glaubt aber, dass diese TLD-Runde nicht die letzte war. Bis zur nächsten werde es jedoch „mindestens einige Jahre dauern“, so ICANNManager Akram Atallah. Rickert wagt eine vorsichtige Prognose: „Eine neue Runde wird es kaum vor Ablauf von drei Jahren geben, wahrscheinlicher sind eher fünf.“ ◼ Stefan Mey Sitz Mutterfirma Sunrise-Phase Freie Registrierung Beschränkungen Zielgruppe British Virgin Islands Vorauss. Mitte des Jahres Vorauss. September Keine Regional-TLD für Bayern Deutschland Bis 18. März 2014 Seit 18. März 2014 Wohnsitz, Kontaktperson oder Treuhänder in Berlin Berliner Lokal-TLD Deutschland 12.6. bis 13.7.2014 5. September 2014 Keine Lokal-TLD für Köln sowie Parfüm-Industrie Deutschland, USA ** Steht noch nicht fest Steht noch nicht fest Teilw. nur GmbHs in deutschsprachigen Ländern GmbHs in deutschsprachigen Ländern Deutschland Vorauss. Anfang Juli Steht noch nicht fest Wohnsitz oder Kontaktperson in Hamburg ** Hamburger Lokal-TLD Irland Bis 14. Juli 2014 20. August 2014 Keine Immobilienbranche, konkurriert mit .immobilien Irland Bis 21. April 2014 Seit 28. Mai 2014 Keine Immobilienbranche, konkurriert mit .haus Schweden Bis 1. Juni 2014 Seit 4. Juni 2014 Keine für Last-minute-Deals und Update-Informationen Irland Bis 16. Juni 2014 23. Juli 2014 Keine Offen für alle Branchen Deutschland 12.6. bis 13.7.2014. 5. September 2014 Keine Lokal-TLD für Köln British Virgin Islands Vorauss. Sommer Vorauss. Sommer Nur Bewerber aus NRW Regional-TLD für NRW Deutschland Mitte bis Ende Juli Steht noch nicht fest Bezug zur Reisebranche muss belegbar sein Reisebranche, konkurriert direkt mit .reisen USA Bis 19. Juli 2014 23. Juli 2014 Keine Reisebranche, konkurriert direkt mit .reise Deutschland Bis 14. Februar 2014 Seit 27. März 2014 Keine Regional-TLD für das Ruhrgebiet Deutschland 17.7.2014 bis 15.9.2015 30. Oktober 2014 Keine Regional-TLD für das Saarland USA 17.6. bis 16.8.2014 20. August 2014 Keine Bildungsbranche Österreich Voraussichtlich in Q4 2014 Steht noch nicht fest Steht noch nicht fest *** Regional-TLD für Tirol Österreich Bis 30. April 2014 15. Juli 2014 Keine Lokal-TLD Wien Deutschland 5.8. bis 3.9.2014 16. September 2014 Nur Unternehmen der Versicherungsbranche aus der DACH-Region und Liechtenstein Versicherungsbranche * TLDDOT GmbH (Community-Bewerbung), InterNetWire Web-Development GmbH, Charleston Road Registry Inc., Extra Dynamite, LLC und Nu Dot Co LLC ** Dotzon (D), InternetX (D), Google (USA), Donuts (USA) Straat Investments (USA) ***(Community-Bewerbung) ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business Reminder als Hilfestellung 10. Juni 2014 Günstige Preise und schnelle Lieferung stehen bei Dress-for-less ganz oben 12/14 Erinnerung am nächsten Tag: Mail vom Shop Individuelle Ansprache Mit Mails an Warenkorbabbrecher kann Dress-for-less jeden vierten Empfänger in den Shop zurückholen. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Einfach ist das nicht Steckbrief Erinnerungs-Mails für Warenkorbabbrecher ∙ Kunde: Dress-for-less, Kelsterbach ∙ Dienstleister: Redeye Deutschland, Düsseldorf s ist das Schicksal aller Modeversender: Die Kunden kommen, angelockt durch teure Marketingmaßnahaller Erinnerungsmen, stöbern im OnlineMails werden Shop, legen Artikel in den geöffnet Warenkorb – und verschwin- geöffnet, 37,9 Prozent angeklickt, jede vierte Mail holt den Kunden tatsächlich zurück in den Shop. Doch was sich so einfach anhört, ist technisch durchaus nicht trivial, denn der den unverrichteter Dinge. Kunde muss erstens sauber Auch das 1999 gegründete zugeordnet werden, zweiMode-Outlet Dress-for-less tens muss er dem Empfang stöhnte unter den hohen von Mails zugestimmt Abbruchquoten. Doch seit haben und drittens darf er beträgt die Clickeinem Jahr schickt der nicht durch ungeschicktes Through-Rate Online-Versender Kunden, Kommunikationsverhalten die einen gefüllten Warenkorb verschreckt werden. zurückgelassen haben, am Gemeinsam mit dem nächsten Tag eine Mail, in der Dienstleister Redeye setzte ihnen die Dinge, die sie nicht Dress-for-less ein Progekauft haben, erneut prägramm auf, das die Newsletaller registrierten Kunden werden sentiert werden. ter-Empfänger unter den erkannt Damit nicht genug: Auch Website-Besuchern ermittelt wer nur auf der Seite war und und ihr Klickverhalten erfasst. sich Angebote angesehen hat, Diese Daten werden beim Dienstleister mit der Einkaufshistorie des bekommt eine Erinnerung per Mail. Mit durchschlagendem Erfolg: 86,7 Pro- Kunden abgeglichen. Das Ergebnis ermöglicht etwas, was zent aller Erinnerungs-Mails werden Marina Förster, Head of Marketing bei Dress-for-less, als „sensible und vorsichtige Stichwort: Dress-for-less Kommunikation“ bezeichnet: Kunden, die gerade erst etwas gekauft haben, werden nicht mit ihrem jüngst verlassenen Warenkorb konfrontiert. Redeye-Deutschlandchef Jakob Gomersall plädiert sogar Das führende Online-Outlet für Mardafür, Kunden, die regelmäßig etwas einkenmode in Europa gibt es seit 1999 kaufen, nicht mehr auf ihren Warenkorb anzusprechen. Außerdem kommen die Günstige Preise und schneller Versand Mails nicht als Ermahnung rüber, sondern sind die USPs des Modeversenders mit als Service-Angebot. Schließlich, da sind Sitz in Kelsterbach bei Frankfurt. sich Versender und Dienstleister einig, Dress-for-less versendet pro Monat bestehe die Gefahr, die Nutzer durch zu mit 220 Mitarbeitern bis zu 70.000 viele E-Mails zu nerven – schon der reguPakete in ganz Europa. Das Modesorläre Dress-for-less-Newsletter kommt bis timent umfasst 12.000 Artikel. zu fünfmal pro Woche. E ∙ Zeitraum: Seit Sommer 2013 ∙ Zielgruppe: Newsletter-Abonnenten, die den Shop besucht, dort aber nichts gekauft haben 86 % 25,9 % 9% „Wir möchten den Kunden mehr relevante Inhalte bieten“ Marina Förster Head of Marketing, Dress-for-less www.dress-for-less.de Beim Erkennen der Kunden steht der Modeversender noch am Anfang. Zwar versendet Dress-for-less seine Newsletter an rund 800.000 Empfänger. Eindeutig auf der Website erkennbar sind davon aber nur rund neun Prozent. Deshalb arbeiten Webshop und Dienstleister intensiv daran, diesen Anteil zu erhöhen: Newsletter- und Website-Inhalte werden sukzessive mit Tags ausgestattet, die Redeye die genauere Aufzeichnung des Kundenverhaltens ermöglichen. In der Datenbank werden die dabei entstehenden Daten in Kundenprofilen zusammengefasst und nicht nach E-Mail-Marketing und Webshop-Tracking getrennt ausgewertet. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das First-Party Cookie, das Dress-for-less bei jedem Besucher des Shops setzt. Doch ist diese technische Tracking-Hilfe noch zeitgemäß? Schließlich legen immer mehr Browser ihren Nutzern einen restriktiven Umgang mit Cookies nah, und eine Umfrage des Bitkom ergab, dass 43 Prozent aller Internet-Nutzer schon einmal Cookies gelöscht haben. Redeye-Manager Gomersall hält dagegen, dass ein komfortables Einkaufserlebnis in einem Fashion-Shop vom Kunden nun einmal die Einwilligung für den Einsatz von Cookies erfordere, und er geht davon aus, dass die Nutzerschaft dabei auch mitzieht. Die Erfahrungen von Dressfor-less scheinen ihm in diesem Punkt recht zu geben: Nur ganz selten beklagen sich Kunden über das personalisierte Feedback – und wenn doch, landen sie unverzüglich auf einer Blacklist und bleiben von weiteren Erinnerungs-Mails verschont. Neben der Erhöhung der TrackingReichweite stehen bei Dress-for-less weitere Themen auf der Liste, zum Beispiel Empfehlungen für andere Artikel auf Basis des Warenkorbs. Doch auch hier dürfe man den technischen Aufwand nicht unterschätzen, warnt Marketingchefin Förster. Um passende Produkte zu präsentieren, müsse man Cluster bilden; beim umfangreichen, häufig wechselnden Sortiment des Modeversenders bedeute das viel Arbeit. Dennoch hat Förster ein Ziel fest im Blick: „Wir möchten den Kun◼ den mehr relevante Inhalte bieten.“ Frank Kemper internetworld.de/fk TOP-KAMPAGNE 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business 25 Heikles Spielchen Vorgestellt von Der FC-Bayern-Spot von Lufthansa bringt die Zuschauer zum Grinsen und punktet mit Sympathie und Selbstironie eit sich die Lufthansa das Motto „Nonstop you“ auf die Fahnen geschrieben hat, geht es bei der Kommunikation der Fluggesellschaft nun tatsächlich viel mehr um die Gäste. Sie ist weniger technisch, mehr menschlich und kommt jetzt auch noch mit einer gesunden Portion Humor. Das beweist der aktuelle 45-Sekünder des Unternehmens, der die Partnerschaft mit dem Verein FC Bayern München bewirbt. Ein heikles Spielchen. Denn die Lufthansa setzt – verständlicherweise – auf prominente Testimonials, nämlich die Fußballer des deutschen Rekordmeisters. Und die können bekanntermaßen besser auf dem Rasen spielen als vor der Kamera. Wir erinnern uns alle Bert Peulecke S Steckbrief ∙ Auftraggeber: Deutsche Lufthansa AG ∙ Kampagne: „Abseits“ ∙ Agentur: Kolle Rebbe ∙ Länder: Deutschland ∙ Kanäle: TV (Pay- und Free-TV), Online (Youtube) ∙ Launch: März 2014 Creative Officer bei der Agentur Saatchi & Saatchi Deutschland www.saatchi.de Für die Sicherheit: Einweisung mit Thomas Müller ungern an die Leisten. Bayern kann Fußball, die Luft- Fürs Auge: Hübsche Stewardessen Auftritte von hansa kann fliegen. Kahn für Bruzzler, Schweinsteiger für die Auch aus handwerklicher Sicht wurde von über 50.000 Youtube-Nutzern sowie Bifi Geflügelsalami oder Beckenbauer für alles richtig gemacht. Tolles Casting, Millionen von Pay- und Free-TV-ZuO2. Aber alles vergeben und vergessen. ◼ klasse Schnitt. Inzwischen wurde der Spot schauern gesehen. Fliegt, das Ding. Denn Lufthansa hat es geschafft, die Kicker menschlich, humorvoll und ohne viele Worte in Szene zu setzen. Im Wechselspiel mit der Crew, die versuchen muss „Abseits“ zu erklären, gelingt es der Marke in Sachen Sympathie zu punkten wie selten zuvor. Die Botschaft: Schuster, bleib bei deinen Abseits? Erklärungsversuche des Piloten Für Müller kein Problem: Bayern kann schließlich Fußball Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Dt. Sparkassen- und Giroverband Konzept, Strategie, Beratung und Design beim Relaunch des Internet-Portals „Meine.sparkasse.de“ Razorfish Ströer Media Ueberbit Franken Brunnen Launchkampagne für das Lifestylegetränk „Fruit to go“ auf den Kanälen Online, Webradio und Out-of-home Brainagency Media SEO Auditing und Beratung zur Optimierung des Suchmaschinenmarketings für die verschiedenen Ströer-Websites, um die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern Renault Digitales Storytelling für das Elektroauto Renault Zoe in vier „Webisodes“. Lead bei der Kampagne erstmals auf Online-Medien Publicis Orlen Deutschland Deepblue wird digitale Lead-Agentur und ist verantwortlich für die komplette digitale Infrastruktur und Kommunikation für die Tankstellenmarke Star Deepblue Penny Verantwortung für eine neue crossmediale Markenplattform mit Maßnahmen in TV/Radio Print, Digital, POS und OOH Scholz & Friends TourismusEntwicklung einer Imagekampagne für die verein Region in Südtirol; die Kampagne wird online in Meraner Land Deutschland und der Schweiz geschaltet Add2 Weleda Verantwortung des Mediabudgets für die Pharmasparte des Anbieters für Naturkosmetik im Bereich B-to-C Pilot Stuttgart Wilkinson Betreuung des Social-Media-Etats des Herstellers von Rasierklingen; Ziel ist es unter anderem, die Interaktionsrate auf den Facebook-Fanpages zu steigern Webguerillas ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Foto: Fotolia / Photocreo Bednarek 26 Im Sog der Bilder 2013 flossen netto rund 200 Millionen Euro in Streaming Ads. Das knappe Angebot bremst jedoch die Entwicklung des Kommunikationskanals ls die freizügige US-Studentin Jennifer Ringley Ende der 1990er-Jahre mit ihrem Video-Kanal „Jennicam“ die Voyeure weltweit begeisterte, waren Bewegtbilder über das Internet-Protokoll noch ein Freizeitvergnügen für einige wenige. Inzwischen zählen Filme zu den beliebtesten Angeboten im WWW: Fast 80 Prozent der deutschen Onliner besuchen mindestens einmal im Monat Seiten mit „Gerade zu besonderen Bewegtbildinhalten, so eine Sonderauswertung der Internet Facts 2014-03. Und Events fehlt es im digitalen auch die Werbeindustrie ist der Macht der Bereich an Reichweite“ Bilder längst erlegen: Quer durch alle Branchen und Produktkategorien boomt Natanael Sijanta, Leiter Werbung das Instream Advertising. Welche Umsätze und Messen, Mercedes-Benz Pkw mit den IP-Werbe-Videos erzielt werden, www.mercedes-benz.de konnte bisher jedoch nur grob auf Basis der Listenpreise geschätzt werden – diese Bruttoinvestitionen, die zum Beispiel von Nielsen Media Research monatlich erfasst werden, beinhalten unter anderem auch Rabatte oder Sonderkonditionen und sind daher tatsächlich eher eine Maßeinheit für den Werbedruck. Erstmals liegen nun jedoch Top-3 Online-Bewegtbild (Mio. Euro) Zahlen vor, die den Marktverhältnissen nahekommen: In seiner Frühjahrsprognose hat der Werbeform 2012 2013 Verband Privater Rundfunk und Pre-Roll 173 234 Telemedien (VPRT) kürzlich die Mid-Roll 28 52 Nettowerbeumsätze für den Post-Roll 4 7 Bereich der in Streamings einINTERNET WORLD Business 12/14 gebundenen Werbung im deutQuelle: OVK. Nielsen Media Research (Bruttospendings). Da schen Markt hochgerechnet. die Vermarkter, Hi-Media und (teilweise) eBay sowie sonstige Vermarkter nicht auf Belegungsebene Daten bereitstellen, Demnach betrugen die Einnahwurden diese nicht berücksichtigt. men im Bereich des Videostrea- A mings 2013 rund 200 Millionen Euro und bei Audiowerbung im Web knapp zehn Millionen Euro. Für 2014 prognostiziert der VPRT einen weiteren Zuwachs von 20 bis 30 Prozent für die Nettowerbeumsätze in der Kategorie Instream-Video-Werbung und 40 bis 50 Prozent im Audiobereich. „Die Nachfrage nach Radio- und TV-Inhalten wächst über alle Plattformen hinweg“, kommentiert Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung beim VPRT. „Dieser Trend wird sich nach unserer Erwartung in den kommenden Jahren fortsetzen, mit Marktanteilsgewinnen für Radio und TV und einer besonders dynamischen Entwicklung für InstreamAudio- und -Video-Werbung.“ Ein Drittel mehr Bewegtbild Eine dynamische Entwicklung bescheinigt auch der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) dem Instream Advertising: 305 Millionen Euro wurden im Jahr 2013 laut OVK-Statistik in die bewegten Werbeträger investiert, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegensatz zu den Daten für statische Display-Werbung, die neuerdings netto veröffentlicht werden, schätzen die Vermarkter Bewegtbild allerdings nach wie vor brutto nach Listenpreis. Andererseits erlauben die OVK-Daten eine tiefere Analyse. So stiegen die Spendings für die Werbeform Pre-Roll um 35,3 Prozent auf 234 Millionen Euro. Beim Mid-Roll verdoppelten sich die Investitionen nahezu auf 52 Millionen Euro. Und auch der PostRoll legte um 75 Prozent auf sieben Millionen Euro brutto zu (siehe Tabelle). Treiber dieser Entwicklung sind die Unternehmen, die Instream Advertising immer häufiger als wichtigen Baustein ihrer Kampagnen schalten: „Bewegtbild bietet generell den Vorteil, dass die von uns beworbenen Fahrzeuge emotional und mehrdimensional dargestellt werden können“, erläutert Natanael Sijanta, Leiter Werbung und Messen bei Mercedes-Benz Pkw. Der Autobauer erzielt wie viele andere Werbungtreibende mit den Spots zusätzliche Reichweiten in den anvisierten Zielgruppen, experimentiert darüber hinaus aber auch mit innovativen Formaten, die dem Nutzer die Möglichkeit geben, sich gezielt für ein Video zu entscheiden. „Wachsendes Angebot und höhere Nutzung sorgen für Entspannung bei den Preisen“ Anja Stockhausen, Director TV, Zenith Optimedia www.zenithoptimedia.de 10. Juni 2014 12/14 „Das minimiert die Abbruchraten und gibt uns die Möglichkeit, weitere Formate neben dem TV-Spot auszuloten“, so die Erklärung von Sijanta, warum Bewegtbildwerbung „eine signifikante Rolle“ bei den digitalen Mercedes-Maßnahmen spielt. Knappes Gut ist teuer Probleme bereitet dem Werbeleiter indes die eingeschränkte Anzahl an buchbaren Werbeflächen. „Während im TV genug Angebot zur Verfügung steht, fehlt es im digitalen Bereich gerade zu besonderen Events wie Fußball-Weltmeisterschaften oder Weihnachten an Reichweite“, kritisiert Sijanta. Die Folge: Das knappe Gut ist teuer. Tatsächlich liegen die TausendKontakt-Preise (TKP) für Instream Advertising teils deutlich über den TV-Angeboten. „In Abhängigkeit von den Verfügbarkeiten und deren Entwicklungen werden sich auch die Preise regulieren“, hofft Sijanta. „Allerdings sehen wir in absehbarer Zeit noch keine spürbare Verringerung der TKPs.“ Mit Spannung erwartet der Mercedes-Werbeleiter daher das erweiterte VideoAngebot von Facebook: „Ein so großer Player könnte dann auch kurzfristig für Bewegung im Markt sorgen.“ Ein Platzhirsch hat sich allerdings bereits etabliert: Etwa ein Drittel der BewegtbildSpendings, so Branchenschätzungen, entfallen in Deutschland auf das Angebot von Google: „Youtube als größter Anbieter profitiert derzeit am meisten und hat für alle Zielgruppen Angebote im Portfolio“, bestätigt Anja Stockhausen, Director TV bei der Düsseldorfer Media-Agentur Zenith Optimedia. Nach ihren Erfahrungen sind Catch-upTV-Formate, die eher gezielt aufgesucht werden, meist begrenzt zeitlich im werblichen Angebot geöffnet, während Mediatheken häufig werbefrei seien. Klar ist aber auch: „Mit der Zeit werden wachsendes Angebot und höhere Nutzung seitens der Konsumenten auch für eine Entspannung bei den Preisen sorgen“, betont die Media-Expertin. Die Bewegtbildvermarkter lässt diese Diskussion um hohe TKPs nicht kalt. So mancher verweist daher auf die Vorzüge, die Instream vor allem gegenüber gegenüber Inpage-Formaten, die nicht in Bewegtbildangebote eingebettet sind, auszeichnet: „Ho- INTERNET WORLD Business he Reichweiten und Targeting helfen nicht, wenn die Werbung keiner sieht und hört“, meint etwa Thomas Port, Geschäftsführer der Münchner Sevenone Media, für den eine Differenzierung der unterschiedlichen Werbemittel „wichtiger denn je“ ist. Drei zentrale Argumente für die Bewegtbildwerbung zählt der Vermarkter auf: höchste Aufmerksamkeit, da die Spots oft Vermarkter wie Sevenone Media profitieren vom Bewegtbild-Boom IHRE STÄRKE LIEGT IM VERKAUF. WARUM NUTZEN SIE NICHT UNSERE FÜR LAGERHALTUNG UND VERSAND? Als Fulfillment-Dienstleister und E-Commerce-Partner bietet Ihnen DHL die passende Ergänzung zu Ihrem Business. Und das aus einer Hand: von der Warenannahme bis zum Versand und Retourenmanagement sorgen wir mit maßgeschneiderten Lösungen in jedem Bereich für das Gelingen Ihres Geschäfts. Jetzt informieren und individuelles Angebot anfordern unter www.dhl.de/fulfillment 27 in voller Größe im Video-Fenster ausgestrahlt werden, volle audio-visuelle Kraft, da der Ton im Regelfall aktiviert ist, und maximale Sehdauer, da es meist nicht möglich ist, den Werbespot zu überspringen. Das Fazit liegt für Port auf der Hand: „Instream ist unschlagbar!“ Hoffentlich ◼ bleibt es auch bezahlbar. Michael Stadik TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Preisgestaltung FulfillmentDienstleister So rechnen die unterschiedlichen Fulfillment-Dienstleister ihre Leistungen für den Online-Handel ab: Baur Fulfillment In der Regel wird auf Basis von Einzelleistungen abgerechnet: im Callcenter beispielsweise pro Call oder Minute und in der Logistik pro Warenstück oder Sendung. DHL Fulfillment In der Regel wird mengenbezogen abgerechnet, das heißt nach Anzahl der geleisteten Einheiten pro Leistungsbereich – die Preise werden pro Leistungseinheit definiert. Zusätzlich sind auch fallbezogen Abrechnungen nach Aufwand möglich. Docdata Abrechnungsbasis sind artikel- oder auftragsbezogene Leistungssätze. Hermes Fulfilment Bei der Abrechnung setzt sich immer mehr das sogenannte Net-SalesModell durch: Hier wird für die Fulfillment-Dienstleistungen prozentual ein Anteil vom Nettoumsatz vergütet. Bei dieser erfolgsabhängigen Variante nimmt der Händler den Dienstleister unmittelbar in die kaufmännische Verantwortung. Loxxess Die Abrechnung erfolgt jeweils bezogen auf den einzelnen Kunden. Portica Variables System nach Wareneingang, Lagerung, Kommissionierung, Retouren und Versand. Fixkosten entstehen für Systeme und Kundenbetreuung. Rhenus Fulfillment Abgerechnet wird in zuvor mit dem Kunden definierten Einheiten. Rhiem Die Leistungen werden transaktionsbasiert abgerechnet. Delegiertes Fulfillment Immer mehr Unternehmen drängen ins Netz. Nicht alle wickeln die E-CommerceProzesse selbst ab – sie lagern sie an Fulfillment-Dienstleister aus it der Zunahme des Online- und Multichannel-Handels werden auch Fulfillment-Dienstleistungen vermehrt nachgefragt. „Wir beobachten einen extrem starken Trend zum Outsourcing im E-Commerce-Bereich sowohl bei Brands als auch bei etablierten MultichannelResellern“, sagt Docdata-Geschäftsführer Stefan Donat. Docdata Germany mit Sitz in Großbeeren übernimmt für andere Unternehmen alle Prozesse im E-Commerce. Claus-Peter Amberger, CEO des Fulfillment-Anbieters Loxxess AG, nennt einen weiteren Grund, warum der Markt boomt: „Innerhalb der Branche besteht ein großer Preisdruck, dem teilweise durch Outsourcing begegnet wird. Die damit verbundenen Effizienzgewinne senken die Kosten.“ Auch die Ausweitung des Geschäfts auf internationale Märkte wie Süd- und Osteuropa tragen zum Wachstum hierzulande bei – ebenso wie ausländische Händler, die einen Fulfillment-Dienstleister für den deutschen beziehungsweise europäischen Markt suchen. M Ware lagern, verpacken, versenden, aufbereiten Unter Fulfillment versteht man die Abwicklung des kompletten logistischen Prozesses: Waren lagern, verpacken, versenden, die Bezahlung abwickeln, die Buchhaltung führen und Mahnungen versenden. Dazu kommen individuelle Leistungen wie Konfektionierung, Aufbereitung von Retouren oder auch IT-Support (siehe Tabelle Seite 30). Viele E-CommerceHändler und zunehmend auch Marken lagern diesen Prozess an einen externen Dienstleister aus. Stefan Rhiem, Geschäftsführer von Rhiem, weiß: „Insbesondere für kleine Shops mit kleinen Warenkörben ist es die größte Herausforderung, die Fulfillment-Kosten im Griff zu haben. Liegt der Warenkorb unter 30 Euro, schlagen den. Auch beim Retourenmanagement kommt es auf Schnelligkeit an, weil die Angebotszyklen immer kürzer werden.“ Inzwischen kristallisiert sich eine weitere Herausforderung heraus: die Verzahnung von B2B- und B2C-Handel sowie Multichannel. Marken und ihre Fulfillment-Dienstleister müssen in der Lage sein, sowohl den Einzelhandel als auch Verbraucher zu beliefern. Und was passiert, wenn eine online gekaufte Ware über ein Ladengeschäft zurückgegeben wird? Oder wenn der Versanddienstleister durch die Retoure Ware erhält, die er normalerweise gar nicht auf Lager hat? Flexibilität und Integration sind gefragt „Der Dienstleister muss das Geschäftsmodell verstehen“ Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Fulfilment www.hermesworld.com diese Kosten stärker durch als bei höheren Kaufsummen.“ Dazu kommt, dass Konsumenten immer mehr Flexibilität einfordern. Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Fulfilment GmbH, erklärt: „Geschwindigkeit und Service sind zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor gewor- Hier sind Lösungen mit vielfältigen Schnittstellen sowie eine Integration von Prozessen und Systemen gefragt. Zudem müssen Infrastruktur und IT-Landschaft hoch flexibel sein. So erfordert das Multichannel-Geschäft beispielsweise einen permanenten Abgleich von Beständen in Lagern und Filialen – und das unter Berücksichtigung sämtlicher Liefer- und Retourenvarianten. Lagern Online-Händler das Fulfillment aus, können sie Kosten sparen und sind, bei der richtigen Auswahl des Dienstleisters, für mögliche Expansionspläne ins Ausland gerüstet. Allerdings ergeben sich durch das Outsourcing auch Nachteile. Dunja Kuhlmann, Sprecherin bei Deutsche Post DHL, meint: „Der Händler hat xx. Monat 10. Juni 2014 2014 12/14 x/14 INTERNET WORLD Business 29 „Die Chemie muss stimmen“ Der Online-Weinhändler Red Simon vertraut seit seiner Gründung vor fünf Jahren auf den Fulfillment-Dienstleister Rhiem. Welche Vorteile und Nachteile das Outsourcing hat, erklärt Gründer und Geschäftsführer Stephan Nühlen. Welche Vorteile hat das externe Fulfillment für Ihr Unternehmen? Stephan Nühlen: Vor allem ermöglicht es meinem Unternehmen Wachstum und Skalierbarkeit. Als wir vor fünf Jahren gestartet sind, wusste niemand, wie schnell die Firma wächst und welche Mengen zu versenden sind. Zudem unterliegt unser Geschäft deutlichen saisonalen Schwankungen – in den Sommermonaten verkaufen wir weniger Wein als im Winter. Um all diese Faktoren muss ich mich nicht kümmern, das übernimmt Rhiem. Ich kann mich auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Zudem haben wir einen Dienstleister an unserer Seite, der langjähriges Know-how besitzt und professionell arbeitet. Er weiß, welcher Paketdienst in welchem europäischen Land der beste für den Versand unserer Weine ist und kennt sich mit den Steuer- und Zollbestimmungen in den einzelnen Staaten aus. Für uns ist das sehr wichtig, weil wir mehr als die Hälfte unserer Weine ins europäische Ausland versenden. Ein dritter Punkt ist das flexible Preismodell, das wir mit Rhiem ausgehandelt haben. Wir zahlen nur dann, wenn unser Dienstleister auch wirklich für uns arbeitet. Außerdem haben wir keine langfristige Vertragsbindung. Und welche Nachteile sehen Sie? Nühlen: Wenn man eine Dienstleistung outsourct, besteht die Gefahr, dass man das Know-how komplett abgibt und Fulfillment am Ende eine „Black nicht mehr den direkten Zugriff auf seine Waren und die Logistik. Dadurch ergibt sich unter Umständen ein höherer Kommunikationsaufwand.“ Christian Rees, Geschäftsführer bei BFS Baur Fulfillment Solutions, sieht als einen weiteren Nachteil eine potenzielle Abhängigkeit vom Dienstleister und die fehlende direkte Entscheidungskompetenz bei den FulfillmentProzessen. Deshalb sei die Auswahl des richtigen Dienstleisters sehr wichtig. Das ist nicht immer einfach. Experten raten, darauf zu achten, dass der Dienstleister zur Strategie des Shops passt. Auf welcher Branche liegt sein Fokus? Ist er in der Lage, eine eventuell anstehende Internationalisierung zu begleiten? Kann er ein Multichannel-Geschäft bedienen? Hat er in ähnlichen Bereichen bereits bewährte Lösungen etabliert? Peter Buse, Geschäftsführer von Arvato, meint: „Der Umfang der Zusammenarbeit muss klar definiert und abgegrenzt sein. Zudem sollten Dienstleister wachstumsfähig sein. Das bezieht sich nicht nur auf finanzielle und mengenmäßige Gegebenheiten, auch strategische Pläne und gegebenenfalls weitere anvisierte Länder oder Services müssen berücksichtigt werden.“ Wichtig ist zudem der persönliche Draht zueinander. Denn ohne einen engen Austausch ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit nicht möglich. Stefan Rhiem geht noch einen Schritt weiter: „Es muss eine Vertrauensbasis zwischen den Akteu- Stephan Nühlen ist Geschäftsführer und Gründer des Online-Weinhändlers Red Simon www.red-simon.com box“ ist. Um das zu vermeiden, lassen wir uns regelmäßig erklären, was und warum Rhiem etwas für uns tut. Somit bleiben wir im Gespräch und können den logistischen Prozess nachvollziehen. Welche Tipps haben Sie für Online-Shops, wenn diese einen Dienstleister suchen? Nühlen: Aus meiner Erfahrung sollte man vor allem auf zwei Dinge achten: Zum einen, ob die Chemie stimmt. Diesen Punkt darf man nicht unterschätzen. Fulfillment ist ein Prozess, der ständig in Bewegung ist. Deshalb müssen sich Kunde und Dienstleister immer wieder austauschen. Zum anderen sollte man prüfen, ob das eigene Produkt zum Leistungsspektrum des Dienstleisters passt. Hat der Dienstleister Spaß an dem, was er macht? Ist er bereit, auf Sonderwünsche einzugehen? Wie werde ich behandelt, wenn mal etwas schiefgeht? Welche weiteren Kunden hat er? Wenn man auf diese Fragen eine befriedigende Antwort bekommt und dann auch noch der persönliche Kontakt passt, hat man seinen Dienstleister gefunden. Docdata Wenn Ihre Kunden mehr erwarten als irgendwann und irgendwie Docdata Fulfilment und Retourenmanagement – smarte Lösungen für den internationalen E-Commerce ren entstehen. Vertrauen, dass der Fulfillment-Dienstleister auch nach Vertragsabschluss flexibel auf die individuellen Anforderungen des Kunden eingeht.“ Bei Loxxess empfiehlt man, beim potenziellen Dienstleister Referenzen einzuholen: „Versuchen Sie, Kontakt zu seinen Bestandskunden aufzunehmen und mit ihnen zu besprechen, wie es läuft“, rät Claus-Peter Amberger. Unbedingt sollte der Dienst- ▶ Systeme, Prozesse und Mitarbeiter müssen flexibel sein www.docdata.de TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 leister auch über fundierte Kenntnisse im Geschäftsbereich seines Kunden verfügen. „Nur dann kann er Trends rechtzeitig erkennen, dieses Wissen in die logistischen Abläufe einbringen und gemeinsam mit ihm Strategien entwickeln“, erklärt Hermes-Fulfillment-Chef Urbanke. Vertragslaufzeiten können Eine Mitarbeiterin im LoxxessLager prüft die eingetroffene Ware stark variieren Bei DHL Fulfillment rät man, auf das Abrechnungsmodell zu achten. Es sollte einfach und transparent sein und auf stückbezogenen Preisen basieren, damit der Händler die Kosten bereits im Voraus kalkulieren kann. Überhaupt stellen Abrechnungsmodelle und Vertragsgestaltung einen wichtigen Punkt bei der Auswahl des richtigen Dienstleisters dar. Viele Dienstleister lassen sich hier jedoch ungern in die Karten schauen und äußern sich zu Details nur vage. Bei der Rudolph Logistik Gruppe richten sich die Verträge nach den individuellen Leistungen. Reinhard Braun, Geschäftsfeldleiter Industrie und Fulfillment, erklärt: „Je höher die Individualanforderungen und daraus resultierende, projektbezogene Investitionen ausfallen, umso länger müssen Verträge zur Investitionsabsicherung sein.“ Hier könne man von fünf und mehr Jahren ausgehen. 12/14 Rhenus Fulfillment Solutions arbeitet in der Regel mit Vertragslaufzeiten von maximal zwei Jahren. Der Grund: Ein Online-Händler könne in diesem Geschäft nicht weiter vorausschauen. Einen Fixpreis pro Sendung lehnt der Dienstleister ab, da unvorhergesehener Mehraufwand zu Nachforderungen führen könne. Die Verträge beinhalten auch allgemeine quantitative und qualitative Eckdaten der Zusammenarbeit, wie Service Level Agreements (SLA) und Key Performance Indicators (KPI). Und: Jeder Vertrag wird für den jeweiligen Kunden aufgesetzt und richtet sich nach der in Anspruch genommenen ◼ Leistung – ein Vergleich lohnt also. Susann Naumann Das bieten die Fulfillment-Dienstleister Name Branchenfokus/ Zielgruppe Besondere Angebote im Fulfillment Alleinstellungsmerkmal Referenzkunden Arvato www.arvato.com/de Consumer Goods, Hightech, Automotive, Healthcare, Telecommunications, Gaming/Entertainment Return To Vendor (RTV), Reklamation, Fotos Hohe Fachkompetenz in den einzelnen E-Fulfillment-Bereichen (Logistik, Financial Services, Customer Services), Angebot von End-to-EndLösungen ebenso wie von modularen Services, internationaler Auftritt k. A. Baur Fulfillment Solutions www.baur-fs.de Mode, Schuhe und Accessoires Komplette Kundenbetreuung Inbound/Outbound, Warenveredlung Mitglied der Baur-Gruppe, dadurch jahrelange Erfahrung im Versandhandel, hohe Servicequalität über alle Leistungen der Wertschöpfungskette s.Oliver, Fressnapf, Comma, Liebeskind DHL Fulfillment www.dhl.de/fulfillment Fashion, Electronics, Haushaltsartikel u.a. Set-Bildung im Wareneingang, Seriennummernverwaltung, Umetikettierung von Ware, Retourenaufarbeitung Alle Logistikdienstleistungen aus einer Hand: Warenannahme, Lagerung, Kommissionierung, Versand- und Retourenmanagement, Warenwirtschaft für das gesamte Artikel- und Auftragsmanagement des Kunden, inklusive Synchronisierung aller Verkaufskanäle Schiesser, Eurotops, 1-2-3.tv, HSE24 Docdata www.docdata.de Fashion, Home & Living, Lifestyle, Luxury Goods Dokumentenmanagement, Integration aller IT-Systeme, Anbindung Multichannel / Click & Collect, Reporting, Internationales Fulfillment / Retouren, Callcenter (über Partner) Internationales Retourenmanagement, große Flexibilität, schnelle Skalierbarkeit, An- und Einbindung des kompletten Ökosystems des E-Commerce Zalando, Brax, Strenesse, Toys R Us Hermes Fulfilment www.hermesworld.com Konsumgüter, Fashion sowie Home-and-LivingBranche, Schwerpunkt Mode Reklamationsmanagement Als Unternehmen der Otto Gruppe ausgeprägte Erfahrung in der Handelslogistik, hochautomatisierte Prozesse k. A. Loxxess AG www.loxxess.de u.a. Industrial Services, Sport & Lifestyle, Consumer & Media Products, Pharma & Chemicals Verpackungsentwicklung, Qualitätsprüfung, Aufbereitung von Waren, ERP-System, OnlineShop Familiengeführter, mittelständischer Dienstleister, flexible Lösungen, schnell in Entwicklung und Umsetzung von Projekten, solide Eigenkapitalbasis, erfahrene und motivierte Mitarbeiter, langjähriges logistisches Prozess-Know-how Planet Sports, Bon’A Parte, Tele Columbus, HD+ Portica GmbH www.portica.de Alle Unternehmen des Versandhandels, sämtliche Branchen u.a. Beschwerdemanagement, ResponseHandling nach Marketingkampagnen, Kundenund Artikelstammdatenpflege, Adressrecherchen, After-Sales-Service, Business Intelligence, Webshops, Performance Marketing, eCRM, Qualitätsmanagement, IT-Support, Werbemittellogistik B2B- und B2C-Prozessdienstleister, optimiert seit mehr als 40 Jahren IT-, Logistik- und Finanzprozesse, starke Systemkompetenz über IT-Tochter Gedak Canon Deutschland, Luxury Fashion Trade, Solarworld, Bayer Schering Pharma Rhenus Fulfillment www.rhenus-fulfill ment-solutions.com Online-Händler und Multichannel-Händler, u.a. Home&Living- und Fashion&AccessoriesGeschäft Contact Center (Inbound/Outbound), OnlineShop (Neuerstellung, Überarbeitung), OnlineMarketing (SEO/SEA) Einzelne Module oder weitreichende Lösungen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette Zooplus Rhiem Gruppe www.rhiem.com Markenartikelhersteller, Händler mit eigenen Shops, Lösungen im B2B-Bereich sowie für Werbemittel und Marketingmaterialien Umsatzsteuer-Handling und Zahlung sonstiger Abgaben in der EU, Webshop-Support und -Management, Online-Marketing Flexibilität, Prozesse können schnell angepasst werden, bei Verkaufsaktionen und spontanen Bestellspitzen Ansprechpartner für Kunden rund um die Uhr, Partnernetzwerke für Märkte außerhalb Europas Red Simon, Build-ABear, L’Oréal Rudolph Logistik Gruppe www.rudolph-log.com Online-Shops, Distributoren mit Filialbelieferung, Industrie- und Handelsunternehmen im Geschäfts- und Endkundenversand Distribution, Konfektionierung, Set-Bildung, Vorverpackung Einzelfertiger in der Kontraktlogistik, passgenaue Lösungen für die jeweilige Kundenanforderung k. A. INTERNET WORLD Business 12/14 Quelle: Angaben der Unternehmen Strategien für Ihr B2B Online Marketing 01.-02. Juli 2014, München Online, Mobile, Social für B2B Tickets n u r € 750,– Digitale Transformation (statt € 8 9 Social Media, Content Marketing & Storytelling 0,–)* Ihr Code: OBC14iw b 360Grad Kommunikation Aus der Welt der Praxis: SEO/SEA, E-Mail Marketing & Co. Trends in der B2B Online Kommunikation Top Referenten auf der Online B2B Conference 2014: Carolin Biebrach, Lufthansa Cargo AG Marcus Koch, Goldbach Interactive Germany AG Christina Rahtgens, Roland Berger Strategy Consultants Charles Schmidt, KRONES AG Nadja Schock, Infineon Technologies AG Michael Stenberg, Siemens AG Mehr Infos und Anmeldung unter: * zzgl. MwSt. online-business-conference.de Goldsponsor: Sponsor: Veranstalter: * Programm 01. Juli 2014 B2B vs. B2C ist vergessen! It‘s Human to Human 09.30 Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia B2B – Auch nicht anders als die anderen Kinder Die Rolle der digitalen Kanäle in der Wertschöpfungskette von B2B-Unternehmen Sven-Olaf Peeck, Geschäftsführer, crowdmedia In 30 Minuten um die B2B Online-Welt. Trends und Thesen zur Zukunft des B2B Online-Marketings Jens Stolze, Inhaber/Geschäftsführer, creative360 11.00 – 11.30 Kaffeepause Digitale Transformation nimmt Einfluss auf Unternehmen und Strukturen 11.30 Digitale Transformation bei Siemens Wie die Mitarbeiter zum Erfolgsfaktoren bei Social Media werden Michael Stenberg, VP, Digital & Infrastructure, Siemens AG Social Collaboration in der Unternehmensberatung Christina Rahtgens, Managerin & Florian Hoecherl, IT Manager, beide Roland Berger Strategy Consultants 13.00 – 14.00 Mittagessen Die Chance von Content-Marketing für das B2B-Marketing 14.00 Vom Maschinenbauer zum Medienhaus: Krones – das publizierende Unternehmen Ě6RFLDO0HGLD&RQWHQW0DUNHWLQJXQG6WRU\WHOOLQJ Ě:DUXPHUIROJUHLFKH0DUNHQKHXWHDXFK0HGLHQVLQG Charles Schmidt, Head of Creations and Global Communications Corporate Communications, KRONES AG Gesucht: Content-Jongleure Content-Marketing und Social Media stellen das Marketing vor neue Herausforderungen Ingo Notthoff, Leiter Marketing, T-Systems MMS Speed-Networking Interaktiv Zeit für einen intensiven Austausch – In kurzer Zeit knüpfen Sie wertvolle Kontakte mit Kollegen aus anderen Unternehmen und anderen Branchen. 15.45 – 16.30 Kaffeepause Social Media ist erwachsen geworden: Eigene Plattformen & Service 16.30 Crossmedialer Content als Erfolgsstrategie und Lebenselixier für 3 Unternehmensblogs Stefan Scheller, Personalmarketing und Arbeitgebermarke, DATEV eG Social Service im B2B – Echte Beziehung zu Kunden, Partnern und Interessenten aufbauen Eva Balashazy, Social Media Manager, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG ca. 18.00 Ende des ersten Konferenztages Networking Bayerischer Abend – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking Programmänderung vorbehalten ab 19.00 Sie sind herzlich eingeladen, den Abend in lockerem Ambiente ausklingen zu lassen. Nutzen Sie die Gelegenheit zum ausgiebigen Networking in entspannter Atmosphäre. Der ideale Rahmen, um Gespräche zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Wo? Augustiner Bräustuben, Landsberger Straße 19, 80339 München Strategien für Ihr B2B Online Marketing Programm 02. Juli 2014 Online ist vielseitig – von Webseiten, Internationalisierung und Kampagnen 09.00 Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia Website-Relaunch: Customer Experience im Fokus N. N. Parlez-vous anglais? Internationales Online Marketing für regionale Märkte bei Festool Michael Schreiber, Leiter Online Communication, Festool Group GmbH & Co. KG Welcome to the family – Die Einführungskampagne der Boeing 777F Carolin Biebrach, Manager Marketing Communication, Lufthansa Cargo AG 11.00 – 11.45 Kaffeepause Recht & themenspezifische Diskussionsrunden 11.45 Online-Marketing & Recht – Das müssen Sie wissen! Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Fachanwältin für IT-Recht, Res Media – Kanzlei für IT-Recht, E-Commerce und Gewerblichen Rechtsschutz Interaktiv Thementische Zeit für einen intensiven Austausch – Je nach Ihrem persönlichen Interessensgebiet haben Sie die Möglichkeit, mit Experten der Branche und Kollegen aus anderen Unternehmen über Ihre konkreten Problemstellungen zu diskutieren. Es werden Thementische mit unterschiedlichsten Schwerpunkten angeboten u.a. Social Media, Content Marketing Strategie, SEO & SEA u.v.m.! Entscheiden Sie vor Ort, an welchen Thementischen Sie gerne teilnehmen möchten. 13.00 – 14.15 Mittagessen Best Practices – Einblicke in die Disziplinen des Online Marketings 14.15 Search Engine Marketing im B2B – Erfolgskriterien und Synergien von SEO & SEA Tobias Jungcurt, Geschäftsführer, SoQuero GmbH Bunter Gemüseeintopf „Aschenputtel“ – Ein Inbound Rezept zum selber Kochen Philip Kwiotek, Leiter Neue Medien, apetito AG B2B E-Mail Marketing: Praxisbeispiele entlang des Kundenlebenszyklus Nadja Schock, Manager Marketing Automation, Infineon Technologies AG Blick auf das große Ganze – Synergien Online & Offline Warum trennen wir immer noch Online und Offline Marketing? Wir haben alle das gleiche Ziel und die Disziplinen können stark voneinander profitieren. Ansätze, Konzepte und Gedanken für mehr Miteinander und mehr Füreinander. Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive AG und Dozent, Hochschule Furtwangen ca. 16.30 Ende der Konferenz Programmänderung vorbehalten (Stand: 02.06.2014) Programmänderung vorbehalten Mehr Infos unter: online-business-conference ence TECHNIK 34 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 „Jedes Gerät hat seinen eigenen Platz“ Das mobile Internet verändert die Einkaufswelt. Wie sich Otto für den Wandel rüstet, beschreibt Matthias Häsel, Leiter E-Commerce Innovation Center bei Otto ie viel Umsatz bei Otto mittlerweile über mobile Geräte generiert wird, verrät Matthias Häsel, Leiter E-Commerce Innovation Center bei Otto, nicht. Doch im Interview mit INTERNET WORLD Business erklärt er, warum mobile Geräte inzwischen eine solch wichtige Rolle für den Versandhändler spielen und was im März 2014 schiefgelaufen war, als die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unterschiedliche Preise im Mobile- und im Desktop-Shop entdeckte. W Wie viele Besucher kommen mittlerweile via Smartphone oder via Tablet zu Otto.de? Matthias Häsel: Etwa jeder dritte Besucher kam beispielsweise im vergangenen Weihnachtsgeschäft mit einem TouchGerät zu Otto.de. 15 Prozent des Traffics stammten von Smartphones und 15 Prozent von Tablets. Die Unterscheidung ist für uns wichtig. Wir werfen bewusst nicht alle Endgeräte in einen großen MobileTopf. Aufgrund eines völlig anderen Nutzungskontextes zählen wir Tablets nicht zum mobile Commerce. Wir sprechen vielmehr von Everywhere Commerce. Wir wollen E-Commerce geräteunabhängig komfortabel machen. „Ein erheblicher Teil der Besucher bestellt letztlich auch über das Smartphone“ Matthias Häsel Leiter E-Commerce Innovation Center Otto www.otto.de oder für Aktivitäten im Kundenserviceoder After-Sales-Bereich. Inzwischen gibt es so viele Bildschirmgrößen, dass es gar nicht mehr so leicht ist, zwischen Smartphone und Tablet zu unterscheiden. Wo oder wie ziehen Sie da die Grenze? Häsel: Die Menge von verschiedenartigen Geräten steigt und die Grenzen zwischen den Geräteklassen verschwimmen zunehmend. Ein gutes Beispiel sind Phablets oder Geräte mit 7-Zoll-Bildschirmen. Wir Welche Schwierigkeiten tauchen da auf? Häsel: Das Problem ist weniger, den bisherigen Shop umzubauen. Die Herausforderungen entstehen an anderen Stellen, bei der Qualitätssicherung zum Beispiel. Mittlerweile gibt es verschiedenste Geräte mit unterschiedlichsten Betriebssystem- und Browser-Varianten, sodass der Aufwand beim Testen enorm steigt. Auch die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Designern ändert sich. Sie wird viel enger. Alle Inhalte müssen sich an den Bild– schirmeigenschaften orientieren. Beim „Pixelgenaue Designs gab es in der alten Welt. In der neuen Welt zählt die dynamische Gestaltung“ nehmen beispielsweise die Telefonfunktion als Anhaltspunkt, der Rückschlüsse auf den größeren Nutzungskontext zulässt. Touchgeräte, mit denen auch telefoniert werden kann, zählen wir beispielsweise zu Smartphones. Welche Technik steckt hinter Ihrer TabletApp und dem mobilen Shop? Häsel: Technisch gesehen arbeiten wir aktuell mit drei Shop-Systemen: eines für die iPad-App, eines für den mobilen Shop und eines für den Desktop-Shop. Das sind alles Eigenentwicklungen. Ende 2013 haben wir Otto.de auf unserer selbst entwickelten Shop-Software neu gestartet. Wir planen, künftig alle Geräteklassen aus einem ein- Content Management müssen sich Produktions- und Pflegeprozesse entsprechend ändern, beispielsweise durch die Trennung von Bild und Text bei Teasern. Pixelgenaue Designs gab es in der alten Welt. In der neuen Welt zählt die dynamische und variable Gestaltung: Texte müssen auf allen Geräten noch gut lesbar sein. Im März hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei einer Stichprobe festgestellt, dass Kunden, die übers SmartEntspricht der Besucheranteil auch dem Umsatzanteil, der über die jeweiligen phone bestellten, in einigen Shops teurere Preise sahen als Kunden, die über die DeskGeräte generiert wird? top-Version in den gleichen Shop kamen. Häsel: Nicht ganz. Ein erheblicher Teil der Otto war eines der genannten Beispiele. Besucher bestellt letztlich auch über das Was war da passiert? Smartphone. Conversion Rates sind hier Häsel: Für Kunden ergibt sich jedoch deutlich geringer als kein Preisnachteil – ganz gleich, auf anderen Geräten. Auch über welches Device sie Otto.de bei Tablets ist das Verhältnis ansteuern. Bei dem im März Besucher zu Umsatzanteil von der Verbraucherzentrale nicht gleich. Zu einem ausgewiesenen Preisunterschied großen Teil begründet handelte es sich um einen sich dies durch den andebedauerlichen Anzeigefehler, ren Nutzungskontext. So werder im Verlauf des Online-Kaufden häufig Besuche generiert, prozesses durch unterschiedlideren Kaufabschluss erst zu che Synchronisierungsprozesse einem späteren Zeitpunkt und entstand und nur temporär zum Teil auf einem anderen erschien. Sobald der Kunde zur Gerät stattfindet. Kasse ging und bezahlte, wurde Jedes Gerät hat seinen eigein der iPad-App der reguläre nen Platz in der Customer JourPreis angezeigt, der mit den PCney. Wenn man die UmsatzentPreisen übereinstimmt. Das ist wicklung des jeweiligen Geräts Für iPads hat Otto eine eigene App. Mit ihr werden Themenkeine Pricing-Strategie von uns, betrachten will, ist der Nutsondern hatte technische und zungskontext sehr relevant. welten inszeniert, die zum Kauf inspirieren sollen prozessuale Gründe. Tablets werden in ähnlichen Szenarien wie PCs verwendet, zu Hause zigen Shop-System heraus zu bedienen. auf der Couch, vor dem Fernseher. Wir Responsive Design ist ein Ansatz, den Sobald der Mobile Shop dann aus der gleisprechen vom Lean-Back-Modus. Smart- Shop an die jeweilige Bildschirmgröße chen Quelle gespeist wird wie der Desktopphones werden verstärkt dann eingesetzt, anzupassen. Wir sind dabei, erste Grund- Shop ist das behoben? Wann soll denn diese wenn es darum geht, Zeit zu überbrücken lagen dafür zu schaffen. Vereinheitlichung erfolgen? 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business Häsel: Ja. Pläne dazu gibt es schon, aber ich kann noch keine Details nennen. Eine Usability-Untersuchung von mobilen Webshops, durchgeführt vom E-CommerceCenter Köln und der Agentur Anstrengungslos, hat kürzlich gezeigt, dass das tiv in Prototypen um, die dann wieder getestet werden. Gemeinsam mit den Kunden lernen wir kontinuierlich dazu und verbessern die User Experience. In der gleichen Untersuchung wurde auch festgestellt, dass Shops noch kaum für Tab- „Neben der Zusammenführung der Shop-Systeme ist Usability der zweite Aspekt, den wir angehen“ Navigieren, die Filterfunktionen und der Checkout noch neuralgische Punkte in mobilen Shops sind. Wie lösen Sie das bei Otto? Häsel: Wir führen in unserem User Experience Lab Tests mit Kunden durch und setzen die Erkenntnisse schnell und itera- lets optimiert sind. Otto.de kam hier auf den achten Rang und erreichte nur 8,8 Prozent der getesteten Kriterien. Arbeiten Sie an der Shop-Optimierung für Tablets? Häsel: Wir haben zwar bislang darauf geachtet, dass Otto.de auf Tablets bedienbar ist, aber wir haben die Usability noch nicht gezielt für diese Geräte optimiert. Neben der Zusammenführung der Shop-Systeme ist die Usability der zweite große Aspekt, den wir gerade angehen. Unser Lab für User Experience hilft uns auch dabei. Wir laden immer wieder Kunden ein, damit sie uns Feedback geben, wie sie Otto.de auf ihren Tablets wahrnehmen und nutzen. Das fließt direkt in die Gestaltung ein. Ihr Fazit bitte: Warum gehört ein vernünftiger mobiler Auftritt heute zum Pflichtprogramm im Online-Handel? Häsel: Die Smartphone-Durchdringung wächst und wächst und damit auch die mobile Internet-Nutzung. Die Erwartungshaltung der Kunden bezüglich eines lückenlosen Einkaufserlebnisses über alle Geräte hinweg wird immer kompromissloser. ◼ Mehr Best-Practice-Tipps auf der Mobile Business Conference Matthias Häsel wird auf der Mobile Business Conference am 23. Juni 2014 in Hamburg aus der Praxis berichten, wie die MobileStrategie von Otto aussieht. Die Mobile Business Conference ist eine zweitägige Veranstaltung von INTERNET WORLD Business. Leser der Fachzeitschrift erhalten einen Sonderpreis bei Eingabe des Anmeldecodes „MBC14iwb“. www.mobile-businessconference.de Ingrid Schutzmann Shop zum Film Relaunch: Der Merchandising- und Ticket-Shop der Bavaria Filmstadt ist auf eine neue Shop-Software umgezogen elaunch für den Online-Shop der Bavaria Filmstadt: Bislang kam die Software von Oxid zum Einsatz, nun läuft Filmstadt-shop.de auf Cosmoshop von Zaunz Publishing. Im Web bietet Bavaria Filmstadt vor allem Merchandising-Artikel zu den Filmen und Fernsehserien an, die zu den gezeigten Kulissen passen. Zudem ist der Online-Shop mit dem Ticketing-System „Galaxy“ der US-Firma Gateway verknüpft, sodass auch Eintrittskarten im Web geordert werden können. Der Shop fragt in Echtzeit die freien Kontingente ab und zeigt nur verfügbare Touren an. Die Buchungsübergabe erfolgt ebenfalls in Echtzeit. Der Online-Besteller erhält eine Bestätigung als PDF-Datei mit Barcode. Sie wird dann vor Ort gegen die Eintrittskarten eingelöst. R Parallel zum Relaunch erfolgte auch der Wechsel zu Responsive Design. Doch die Usability auf einem Smartphone-Screen ist noch verbesserungsfähig: Das Layout passt sich zwar an die Bildschirmgröße an, die Kategorienliste auf der linken Seite sieht aber sehr klein aus. Ein Auswahlkriterium für die neue Shop-Software war die Unabhängigkeit von einer E-Commerce-Agentur, sagt Valeria Torchiaro, Online Marketing Managerin bei Bavaria Filmstadt: „Jetzt werden wir direkt vom Anbieter betreut.“ Das Unternehmen habe bei der Auswahl auf das Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet, zum Beispiel dass bei Software-Updates keine Zusatzkosten für die Anpassung entstehen, berichtet die Online Marketing Managerin. Trotz programmiertechnischer Das Bullyversum bietet Games und Shows. Souvenirs gibt’s im Shop Anpassungen sollte das System Update-fähig bleiben. Zaunz Publishing spielt nun pro Quartal automatisch ein Update ein. „Komplette Relaunches gehören damit der Vergangenheit an“, sagt Silvan Dolezalek, Geschäftsführer von Zaunz Publishing in Puchheim. Die Um◼ setzung hat drei Monate gedauert. Ingrid Schutzmann Einfacher Shop-Aufbau: Links ist die lange Kategorienliste zu sehen, in der Mitte die Produkte in Kachelansicht ONLINE MARKETING AGENTUR Standort München, hohe Expertise, einige USPs, >30 Kunden, auch im Ausland, in vielen Branchen, Teilverkauf/Verkauf/Fusion oder Investor gesucht, ausführliche Vorstellung an: [email protected] 35 TECHNIK 36 INTERNET WORLD Business PraxisTipp 10. Juni 2014 Die Logistik der Zukunft Hans J. Even Wie könnte der Online-Handel und die Geschäftsführer TWT Interactive dazu passende Logistik 2025 aussehen? www.twt.de Eine DHL-Studie stellt vier Szenarien vor So nutzen Sie das Google„Rel=Author“-Tag richtig Mit einem sogenannten „Rel=Author“ Tag können Sie Ihre Website-Inhalte mit Ihrem Google+ Profil verknüpfen. Dadurch wird der Content nicht nur persönlicher, er kann auch eine bessere Positionierung in den Suchergebnissen erreichen. Fünf Tipps, wie Sie das Tag richtig einsetzen: 1. Link einfügen Zuerst fügen Sie zu Ihrem Google+ Profil den gewünschten Link von Ihrer Website hinzu. Anschließend aktualisieren Sie Ihr Google+ Profil und setzen einen Link zurück zu Ihrer Website. Ihr Link muss den Parameter „?rel=author“ enthalten, sonst kann Google die Inhalte nicht mit Ihrem Profil verknüpfen. 2. Starkes Autorenprofil aufbauen Machen Sie sich Gedanken zu Ihren Autorenprofilen, denn es gilt, diese aufzubauen und bekannt zu machen. Entscheiden Sie sich, ob Sie sich auf bestimmte Themen spezialisieren möchten, um von Google als Experte gewertet zu werden. Neue Beiträge von einem Experten ranken stärker. 3. Aktivität ist alles Nutzen Sie das Autorenprofil aktiv und liken, kommentieren und teilen Sie Inhalte. Zudem sollte das Profil in vielen Kreisen vertreten sein, vor allem in solchen von Autoren mit hohem Author Rank. Auch Multiplikatoren, die Texte teilen und liken, sind wichtig für ein besseres Ranking. Dennoch gilt: Masse ist nicht gleich Klasse. 4. Die richtige Zuordnung Google unterscheidet zwischen rel=author und rel=publisher. Besitzt ein Unternehmen eine Unternehmensseite auf Google+, kann es mit rel=publisher auf diese verlinken und so eine Identität aufbauen. Mit rel=author weisen sich Einzelpersonen als Autoren eines Beitrags aus. 5. Relevanz steigern Neben dem Page Rank verbessern eigene Inhalte, Shares, Kommentare und die Teilnahme an vielen Kreisen die Relevanz Ihres Profils. Auch Gastbeiträge auf externen Seiten sind hilfreich. 12/14 elche Veränderungen könnten in den kommenden Jahren auf die Welt zukommen? Was würde das für die Einkaufsgewohnheiten bedeuten? Und welche Auswirkungen auf die Logistik könnte das alles haben? Diesen Fragen ist die Deutsche Post DHL in ihrer Studie „Global eTailing 2025“ nachgegangen und hat vier unterschiedliche Szenarien entwickelt. Szenario eins ist das konservativste: Die Weltwirtschaft ist moderat weitergewachsen, aufstrebende Volkswirtschaften vor allem in Asien sind treibende Kräfte. Einkaufen muss primär bequem und effizient sein. Stationärer und Online-Handel sind weitgehend miteinander verschmolzen, der Online-Handel hat je nach Region einen Anteil von 15 bis 20 Prozent. Schnelle und flexible Lieferungen an jeden gewünschten Ort sind gefordert, Expresslieferungen binnen 90 Minuten machen dem stationären Handel das Leben schwer. Der Logistikmarkt ist von starkem Wettbewerb geprägt, kleinere Anbieter setzen auf erweiterte Services wie etwa den Aufbau beim Kunden. Szenario zwei setzt auf Wachstum: Die Weltwirtschaft hat rasant zugelegt, es gibt eine konsumfreudige globale Mittelschicht. Der E-Commerce hat einen Anteil von 20 bis 30 Prozent. Er ist geprägt von W vielen Nischenplattformen mit Lifestyle-Community-Charakter. Auch das Transportvolumen ist stark gewachsen. Um Um die Welt? Welche Herausforderungen im nächsten dem Verkehrsinfarkt zu Jahrzehnt auf die Transportwirtschaft warten könnten entgehen, ist die Zustellung vielerorts reguliert, Logistikanbieter kooperieren eng mit- Szenario vier skizziert eine Kehrtwende: einander. Mehrwertleistungen sind Stan- Eine stagnierende Weltwirtschaft lässt den dard, kleinere Logistiker verfügen über Handel stark zurückgehen, die Menschen großes Produktwissen und bieten entspre- haben eine hohe Gemeinschaftsorientiechende Serviceleistungen an. rung entwickelt. Persönliches Eigentum ist nicht mehr so wichtig, Leasing- und Sharing-Modelle haben große Bedeutung, Digitale Hochkultur ebenso Recycling und Reparaturen. Der Szenario drei legt den Fokus auf Techno- Online-Handel hat nur einen Anteil von logie: Das Wachstum schwankt, aber die zehn bis 15 Prozent am Gesamthandel, die Welt ist geprägt von einer digitalen Hoch- Logistiknachfrage ist kaum gewachsen. kultur. Wearables, Sensortechnik und Stattdessen bieten viele Logistiker stanAvatare gehören fest zum Alltag. Der dardmäßig Reparatur- und WartungsserOnline-Anteil am Handel liegt bei 30 bis vices an sowie eine Ersatzteillogistik. Der 40 Prozent. Lieferung, noch bevor der Transportmarkt ist stark regional geprägt. Kunde bestellt hat, ist verbreitet, die LogisKlar ist: Keines dieser vier Szenarien tik hoch automatisiert. Pakete, Packstatio- wird so eintreten. Die Studienautoren nen und Paketkästen sind mit intelligen- erheben auch nicht den Anspruch, die ten Sensoren ausgestattet. Die Logistik- Zukunft vorauszusagen. Ziel ist vielmehr, branche profitiert vom stark gewachsenen den Blick für neue Sichtweisen zu öffnen Retourengeschäft, die Zustellung binnen und eine Diskussion anzustoßen. ◼ einer Stunde ist in Metropolen Standard. Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Baloise Relaunch der Corporate Website des Versicherungsunternehmens sowie von fünf länderspezifischen Webseiten Aperto Brax Abwicklung des Fulfillments und der Retouren für den niederländischen Shop des Mode-Labels Docdata Coccomia Konzeption, Design und Umsetzung des Webshops für handgefertige Bademoden inklusive Produktkonfigurator Fahrenheit Ingrid Grau Integration der Module Lastschrift, Kreditkarte und Rechnungskauf sowie Abwicklung des Zahlungsverkehrs für www.my-own-coffee.de Secupay Landkreis Barnim Relaunch der Website und Erweiterung durch E-Government-Funktionalitäten auf Basis des Content-Maganement-Systems Typo3 DMK E-Business Südwestrundfunk Aufbau des Webspecials „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ mit Archivfunktion zur gleichnamigen TV-Sendung Netzbewegung Wild Beauty Beratung und Betreuung der deutschen und der österreichischen Webpräsenz für die US-Haarkosmetikmarke Paul Mitchell Triplesense Reply Würth Einsatz der SDL Language Solution für Übersetzungen der Webseiten des Befestigungssysteme-Herstellers in 60 Sprachen SDL Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] www.dexxit.de dexxIT feiert 15-jähriges Jubiläum Das komplette Jahr 2014 steht im Zeichen des 15-jährigen Firmenjubiläums. Als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit bietet dexxIT seinen Fachhändlern viele besondere Angebote, tolle Aktionen sowie Gewinnspiele mit attraktiven Preisen. Nichts verpassen und regelmäßig unter www.dexxit.de informieren! Ihr Dropshipping Partner! 370 Top Marken Hocheffiziente Logistik 20.000 Produkte Langjährige Erfahrung Vielfältiges Sortiment 100% zuverlässiger Versand Distributor für Digital Imaging, Consumer Electronics und Home & Living Produkte. Informieren Sie sich unter www.dexxit.de/dropshipping DIGITAL IMAGING TV & AUDIO COMPUTER & CO Wir beraten Sie gerne unter Tel. 0931 9708 496 dexxIT GmbH & Co. KG | Postfach 5444 | 97004 Würzburg STORAGE HOME & LIVING DIGITAL SIGNAGE 38 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ 10. Juni 2014 PLZ PLZ PLZ PLZ 6 3 6 9 9 PLZ 1 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. UDG United Digital Group www.udg.de Tel +49 40 45 06 99 30 [email protected] Marktführer in Deutschland, Internationale Expertise, spezialisierte Tools und mehr als 10 Jahre Erfahrung. 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Bislang war die 38-Jährige, die Firmen aus den Branchen FMCG, Beauty und Handel beraten wird, bei Ogilvy One, Planetactive, Interone und Argonauten 360° beschäftigt. www.sapient.com Robert Marcus / Joan Lockhart Global Sign, Leuven Seine Führungsriege erweitert Global Sign, Anbieter von SSL-Zertifikaten und Identitätsdiensten für E-Commerce und Communitys: Während Robert Marcus (Foto) als Vice Chairman anheuert und vor allem die Expansion vorantreiben soll, kommt Joan Lockhart als Chief Marketing Officer. Sie verantwortet Strategie, Online-Aktivitäten, globale Markendarstellung sowie Programme zur Kundenbindung. www.globalsign.co.uk Termine DWX Developer Week Drei Events auf einmal verbindet diese Veranstaltungswoche: Mobile Developer Conference, Web Developer Conference und .NET Developer Conference. Geboten werden jeweils Trends, Lösungen und Know-how. Termin: Nürnberg, 14. bis 17. Juli 2014 Kosten: 2.021,81 Euro inkl. MwSt. fürs Kombiticket DWK + Workshop; für unsere Leser 149 Euro Rabatt (Code: DWX14iwb) www.developer-week.de Info: Gamescom Im vergangenen Jahr informierten sich bereits mehr als 340.000 Besucher über die „Next generation of gaming“, und 10. Juni 2014 Marianne Stroehmann Ingo Notthoff T-Systems, Dresden Google, Hamburg Seit 1. Juni verstärkt Marianne Stroehmann das Management von Google Deutschland in Hamburg. Die 41-Jährige verantwortet als Director den Bereich Travel & Finance und berichtet direkt an Googles Deutschland-Chef Philipp Justus. Zuletzt war Stroehmann beim Online-Vermarkter Interactive Media, einer Tochter der Deutschen Telekom, Christoph Kammel / Alex Semenets Viewster, Zürich Im Führungsteam von Viewster, einem Anbieter im Bereich für Video on Demand, ist Christoph Kammel (Foto) als neuer Chief Financial Officer tätig. Bislang arbeitete er unter anderem bei Get Your Guide, Beatport und Ministry of Sound. Bei der Selecta Management AG und Fleurop-Interflora war bislang Alex Semenets aktiv, der als Chief Technical Officer zu Viewster kommt. www.viewster.com Sven Bakker (Foto) / Frank Müller Undertone, Hamburg Mit zwei Mitarbeitern verstärkt sich der Online-Vermarkter Undertone in Hamburg. Sven Bakker (Foto) kommt als Strategic Planning und Insights Manager von Plan Net Media Hamburg, wo der 39-Jährige Senior Mediaplaner Online war. Er soll auch 2014 dürfte die Messe für digitale Spiele, die mit dem Motto „Celebrate the games“ wirbt, wieder zahlreiche Fachbesucher und Interessierte anlocken. Termin: Köln, 14. bis 17. August 2014 Kosten: 57 Euro (3-Tage-Ticket inkl. Katalog), 29 Euro (Tagesticket); Preise inkl. MwSt. (bis 12.08.) Info: www.gamescom.de IFA Die Leitmesse für Consumer Electronics und Home Appliances bietet Neuheiten zu sieben Themenfeldern wie Public Media, Communication und Technology. Termin: Berlin, 5. bis 10. September 2014 Kosten: 37 Euro (1 Tag), 53 Euro (2 Tage) für Fachbesucher; ansonsten 12 Euro (Tag); Preise inkl. MwSt. http://b2c.ifa-berlin.de Info: 12/14 als Co-Geschäftsführerin neben Philip Missler beschäftigt. Vor ihrem Wechsel zu Interactive Media in Darmstadt war die Managerin unter anderem Geschäftsführerin bei AOL Advertising und im Anschluss bei der AOL Deutschland Medien GmbH sowie als Freelancer im Consulting tätig. www.google.com künftig bei Undertone Branding-Kampagnen betreuen. Um die Akquise und Betreuung von Media-Agenturen kümmert sich dagegen Frank Müller. Der 38-Jährige, der zuvor unter anderem bei Interactive Media, United Internet Media, Madvertise sowie Sevenone Media tätig war, heuert als Senior Sales Manager an. www.undertone.com Nina Klaß Spiegel, Hamburg Im Vertriebsmarketing des Spiegel-Verlags ist Nina Klaß künftig als Leiterin digitales Marketing aktiv. Die 28-Jährige ist damit unter anderem Ansprechpartnerin für Technologiepartner sowie für die Koordination und Entwicklung der Marketingmaßnahmen für die digitalen Produkte zuständig. Klaß, die bislang als Projektkoordinatorin im Vertriebsmarketing tätig war, berichtet direkt an Stefan Buhr, stellvertretender Leiter Vertriebsmarketing. www.spiegel.de Dmexco Die Digital Marketing Exposition & Conference zog im vergangenen Jahr rund 26.300 Fachbesucher aus gut 80 Ländern an. Nicht zuletzt dank der fünf Kongressformate, die die Messe begleiten, dürften es 2014 noch mehr werden. Termin: Köln, 10. und 11. September 2014 Kosten: Keine (für Fachbesucher) www.dmexco.de Info: K5 Konferenz Explizit an praxiserfahrene Web-Händler richtet sich die Konferenz mit Impulsvorträgen, Markteinschätzungen und Insiderpanels, die den Besuchern Denkanstöße für ihr Business geben sollen. Termin: München, 18. und 19. September 2014 Kosten: 149 Euro zzgl. MwSt. (Händler) www.k5.vc Info: Die neu geschaffene Position Leiter Marketing hat Ingo Notthoff zum Juni bei der T-Systems Multimedia Solutions GmbH, Dresden, übernommen. Der 43-Jährige, der bisher Senior Manager Public Relations & Online bei T-Systems International war, verantwortet nun sämtliche Marketingaktivitäten des Internet- und Technologiedienstleisters. www.t-systems.com Ingo Kamps Eteleon, München Der Cayada-Gründer Ingo Kamps hat seine Website an den Münchner Mobilfunkbetreiber Eteleon verkauft und wechselt nun selbst zu dem Unternehmen. Er verantwortet dort künftig die Bereiche Mobile Marketing, Real-Time Advertising sowie den Fortbetrieb seiner bislang eigenen Websites, zu denen Mobileinsider.de und 24android.de gehören. www.eteleon.de Martin Wider Facelift, Hamburg Das nationale und internationale Marketing von Facelift, einem Technologieanbieter für Facebook-Marketing, verantwortet nun Martin Wider. Der frühere Deutschland-CEO der Agentur JWT soll als Chief Marketing Officer vor allem die Markenstrategie vorantreiben. Die Stelle des 51-Jährigen wurde neu geschaffen. www.facelift-bbt.com Shop.org Annual Summit Zum Programm von Kongress und Messe zählen neben Keynotes und Roundtables auch „One-on-One Website critiques“. Termin: Seattle (Washington, USA), 29. September bis 1. Oktober 2014 Kosten: 1.725 US-Dollar zzgl. MwSt. (Early-Bird-Tickets bis 11. Juli) http://summit14.shop.org Info: Adtech Die einzige europäische Station dieser Veranstaltungsreihe ist in diesem Jahr London. Zu den Referenten, die parallel zur Messe auftreten, gehören Vertreter von Pepsico, Ryanair, Bartle Bogle Hegarty (BBH London) und Mondelez. Termin: London (GB), 10. bis 21. Oktober 2014 Kosten: Keine www.ad-techlondon.co.uk Info: 10. Juni 2014 12/14 INTERNET WORLD Business 43 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt SOCIAL MEDIA MANAGER/-IN posh GmbH Düsseldorf ID 826 Mitarbeiter CRM/Social Media (m/w) DFDS (Deutschland) GmbH Hamburg ID 825 Online Marketing Manager Affiliate (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 824 SEA Manager (m/w) – E-Commerce Catbird Seat GmbH München ID 823 ONLINE-MARKETING ASSISTENT (m/w) GP Health Products Aachen ID 822 Koordinator Suchmaschinenmarketing (SEA / SEO) (w/m) W. L. Gore & Associates GmbH FeldkirchenWesterham ID 820 Manager E-Commerce Controlling & Web-Analytics (w/m) 004 Beratungs- und Dienstleistungs GmbH Aschaffenburg ID 818 Online and Systems Manager (m/w) SUZUKI INTERNATIONAL EUROPE GMBH Senior Consultant Digital (m/w) Gerlach, Porst + Steiner GmbH Bensheim ID 805 Bad Homburg v.d.H. ID 714 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Crossmedial Mitarbeiter finden ▪ Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ Hohe Verbreitung ▪ effizient und ohne Streuverluste Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] PERSONALIEN 44 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 Martin Wild / Ulf Adebahr Michael Möller Yume, Hamburg Natalie Dang Quang Paymill, München Media-Saturn, Ingolstadt Die neu geschaffene Position Senior Sales Manager DACH übernimmt Michael Möller bei der Yume Germany GmbH in Hamburg, einer Tochter des kalifornischen Bewegtbild-Technologieanbieters Yume aus Redwood City. In Zukunft soll Möller, der bisher als Senior Sales Manager bei Smartclip beschäftigt war, Sales Director Ekkehardt Schlottbohm unterstützen. www.yume.com Mit der neuen Position des Chief Digital Officer treibt der Elektronikkonzern Media-Saturn, Ingolstadt, die Digitalisierung seines Geschäfts voran. In der Position soll Martin Wild (Foto), der bislang als Interims-CEO der Unternehmenstochter Redcoon beschäftigt war, die digitale Strategie der gesamten Konzerngruppe weiterentwickeln. 12/14 Seinen bisherigen Posten bei Redcoon übernimmt Georg Mehring Schlegel zusätzlich zu seinen Aufgaben in der Geschäftsführung von Media-Saturn. Außerdem startete Ulf Adebahr zum 1. Juni als neuer Chief Technical Officer und Chief Information Officer bei Redcoon. Das Marketing-Team des Payment-ServiceProviders Paymill leitet künftig Natalie Dang Quang. Die 32-Jährige, die als Senior Global Marketing Managerin kommt, war zuletzt bei Payback für den Aufbau des Marketings in Italien, Polen, Indien und Mexiko zuständig. www.paymill.com www.media-saturn.de Evgenij Tovba Yoc, Berlin Aron Pilhofer The Guardian, London Mani Pirouz Kenshoo, München Von der „New York Times“, bei der er als Managing Director for Digital Strategy tätig war, wechselt Aron Pilhofer zur britischen Tageszeitung „The Guardian“. In der neu geschaffenen Position des Executive Editor of Digital soll er dort neue Möglichkeiten sowie Tools für den Online-Journalismus entwickeln. www.theguardian.com Seine Führungsriege baut Kenshoo, Anbieter im Bereich Cloudbasiertes, digitales Marketing, mit Mani Pirouz aus. Als neuer Regional Director Zentral- und Osteuropa unterstützt der 33-Jährige den erst kürzlich ernannten Vice President für Nord- und Zentraleuropa Espen Lund beim strategischen und operativen Ausbau des Geschäfts. Pirouz, der wie Lund von München aus arbeitet, kommt von Salesforce, wo er zuletzt Senior Director und Vertriebsleiter war. www.kenshoo.com Johannes Langer Socialmarketingagentur, Jena Den Agenturverbund Socialmarketingagentur verstärkt Johannes Langer künftig in den Bereichen Beratung und Kundenbetreuung, die der 40-Jährige nun leitet. Zuvor war Langer unter anderem als Mitgründer von Eyes Palast – Atelier für Konzeption und Gestaltung aktiv. www.socialmarketingagentur.com Henning Scheel Trbo, München Als Director Sales & Key Account Management verstärkt Henning Scheel die Trbo GmbH, Technologieanbieter für User Engagement. Der 37-Jährige leitet das Verkaufsteam und soll insbe- sondere die Kundenakquise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie den USA vorantreiben. Bisher war Scheel, der in seiner neu geschaffenen Position in Zukunft an Geschäftsführer Daniel Kirchleitner berichtet, bei Brands4friends als Department Head of Buying beschäftigt. www.trbo.de Die neu geschaffene Position des Director of Technology besetzt die Yoc AG, Anbieter für Mobile Advertising, mit Evgenij Tovba. Der bisherige Senior Software Architect des Dienstleisters verantwortet ein 20-köpfiges Team und leitet die Bereiche Technologie- und Produktentwicklung sowie IT-Operations. www.yoc.com Roland Fraese (Foto) / Felicitas Donners / Michael Bils Pink Carrots, Frankfurt Heiko Freyland Thjnk, Hamburg Ihre digitale Kompetenz verstärkt die Frankfurter Kommunikationsagentur Pink Carrots mit drei neuen Mitarbeitern: Roland Fraese (50) leitet in Zukunft als Account Director das Digital Team. Als Senior Account Managerin ist Felicitas Donners neu dabei, die 28-Jährige war zuvor unter anderem im Corporate Marketing von Nestlé tätig. Und als Projektleiter Digital kommt schließlich noch Michael Bils. Der 34-Jährige arbeitete zuletzt selbstständig für Agenturen. www.pinkcarrotsgroup.com Zum Executive Creative Director ist Heiko Freyland bei der Agentur Thjnk befördert worden. Gemeinsam mit Gerrit Zinke verantwortet der bisherige Creative Director die kreative Führung des globalen Audi-Etats. Freyland, der zuvor bei Springer & Jacoby London, Aimaq BBDO Sao Paulo und Ogilvy & Mather Barcelona arbeitete, prägte in den vergangenen Jahren maßgeblich die digitale Handschrift der Agentur. www.thjnk.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Bärbel Edel, Stefan Mey, Susann Naumann, Helmut van Rinsum, Markus Siek, Michael Stadik Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Textchefin: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17–116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung Limited OFFER Top-Server zu Top-Preisen: Nur bei Thomas-Krenn Neben dem mit bis zu 192GB RAM aufrüstbaren Server 1HE Dual-CPU RI2104H für rechenintensive Anwendungen, halten wir noch weitere Top-Server für Sie bereit! Limited OFFER - Bis 30.06.2014 sichern unter thomas-krenn.com/limited Persönliche Beratung: +49 (0) 8551.9150-300 999,- 1HE Server RI2104H statt € 1.199,- ab € MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 10. Juni 2014 12/14 Kampf um die Spitze Mit den neuen Produktanzeigen greift Amazon Google auf seinem eigenen Terrain an mazon versus Google — es ist der Kampf der Giganten um die Poleposition als Informationsquelle Nummer eins für die Produktsuche im Internet. Zahlreiche Kunden starten ihre Einkaufstour im Netz direkt bei Amazon. Das soll auch so bleiben: Die Ende April eingeführten Produktanzeigen sind Amazons Antwort auf Googles Product Listing Ads (PLA). Mit dem neuen Werbeprogramm erweitert der amerikanische Online-Händler sein Sortiment, ohne die Produkte selbst beziehungsweise über angeschlossene Händler in seinem Marktplatz zu listen. Klickt der User auf die Anzeige, wird er direkt zum Shop des werbenden Händlers weitergeleitet. Die Absicht dahinter ist offensichtlich, Amazon forciert eine klare Trennung der Besucherströme: Bei Google sucht man „Informationen“, bei Amazon „Produkte“. Amazon will sicherstellen, dass Kunden auch weiterhin ihre Produktsuche bei Amazon starten. Mit diesem strategischen Schachzug wird es Amazon jedoch nur kurzfristig gelingen, den Kampf im Wettbewerb mit Google zu gewinnen. Der Grund ist, dass die Amazon Produktanzeigen keinen echten Mehrwert für den Nutzer bieten. Zum einen sind sie auf bestimmte Kategorien (Baby, Computer, Elektronik, Lebensmittel & Feinkost, Baumarkt, Haushalt & Garten, Musikinstrumente, Bürobedarf & Schreibwaren und Spielzeug) beschränkt – das Angebot bedient also nicht die ganze Bandbreite. Zum anderen bleibt aufgrund der Anzeigenplatzierung die Unsicherheit beim Nutzer, ob er tatsächlich das güns- A Marc Poirier, Search Engine Watch Es mag auf den ersten Blick widersinnig erscheinen, dass Amazon auf seinen Seiten Anzeigen schaltet, die die Nutzer von der Amazon-Seite wegführen und es ihnen erleichtern, auf anderen Seiten einzukaufen. Doch offenbar spielt Amazon hier das Spiel „Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen“. Mary Weinstein, CPC Strategy Blog Manchmal können Anbieter ihre Produkte nicht im Amazon Marketplace listen, weil diese bestimmte Erfordernisse nicht erfüllen. In diesen Fällen sind Amazon Produktanzeigen eine sinnvolle Alternative. Christian Hörner, Krick Interactive Laut Informationen von Amazon ist es auch möglich, Produkte mit langer Lieferzeit einzustellen, die vom Marketplace abgelehnt wurden. Dies könnte beispielsweise für Möbelhändler, welche oft Lieferzeiten von 6 – 8 Wochen haben, interessant sein. Auch für konfigurierbare Produkte – wie etwa Computer – sollen sich Amazon-Produktanzeigen gut eignen. Linda Bustos, Elastic Path Ist es das, was die Kunden wollen? Die meisten Kunden gehen doch zu Amazon, weil sie Dinge wie kostenlosen Versand (Prime), die umfassende Garantie von A bis Z oder die 1-ClickBestellung schätzen und weil sie Amazon als Lieferanten vertrauen. Das sind alles Dinge, die man bei Produktanzeigen nicht sehen kann. „Amazon will sicherstellen, dass Kunden auch weiterhin ihre Produktsuche bei Amazon starten“ Björn Emeritzy, Geschäftsführer Soquero GmbH www.soquero.de tigste Produktangebot auf Amazon finden wird. Und auch der Vorteil der Bequemlichkeit, alles über einen WarenkorbCheck-Out zu bekommen, entfällt als Argument, da man bei den Produktanzeigen die Plattform verlässt und direkt zu einem der werbenden Händler geleitet wird. #Online_Games 34 Euro Die unter 30-Jährigen sogar Zitat Zi tat Foto: iStockphoto / Fotyma Was andere sagen Unterm Strich sind die Amazon Produktanzeigen also „nichts Halbes und nichts Ganzes“. Es ist eine Frage der Zeit, bis der Nutzer das bemerkt und dann doch dort sucht, wo der beste Marktüberblick zu finden ist. Hinzu kommt, dass Google Shopping fortlaufend optimiert wird. Die Datenqualität steht hier permanent auf dem Prüfstand: so auch im März, als der Suchmaschinengigant Händler wieder einmal nachdrücklich dazu aufforderte, vollständige und korrekte Produktdaten anzugeben. Produkte ohne korrekte Identifier werden nicht gelistet, denn erst die eindeutige Kennzeichnung von Produkten ermöglicht es Google, die Anbieter eines Produkts übersichtlich und tabellarisch zu listen. Der Nutzer kann sich so einen guten Überblick über die Angebote verschaffen. Google investiert hier zunehmend in Usability und stellt mehr Transparenz bei der Händlerwahl her. Google wird als Suchmaschine immer die „unabhängige“ Informationsquelle für Produktsuche und -vergleiche sein, Amazon hingegen ist und bleibt „nur“ ein Händler. Online-Shops sollten zwar das Werbeprogramm „Amazon Produktanzeigen“ in jedem Fall testen, um von Vorteilen wie Erschließung neuer Zielgruppen und Kundengewinnung zu profitieren. Sie sollten sich jedoch darauf einstellen, dass Google Shopping für die Produktsuche und das Produktdatenmarketing langfristig eine größere Bedeutung hat. Egal für welchen Kanal der Händler sich letztendlich entscheidet, die Qualität der Produktdaten ist der ausschlaggebende Erfolgsfaktor. ◼ wollen die Deutschen 2014 im Durchschnitt für digitale Gesellschaftsspiele ausgeben. 56 Euro Quelle: Ipsos / deals.com „Indien ist eine strategische Wachstumsregion für Bertelsmann“ Shobhna Mohn, Executive Vice President Emerging Markets, erklärt den Einstieg des Medienkonzerns beim indischen Online-Marktplatz Pepperfry.com Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade 8QGZLHÁH[LEHOLVW,KU6HUYHU" Anbieter: domainfactory GmbH, Oskar-Messter-Str. 33, 85737 Ismaning, Deutschland Foto: Akhilesh Sharma / Fotolia )OH[LEHOVNDOLHUEDUH&ORXG6HUYHU2Q'HPDQG mit nutzungsbasierter Abrechnung JiffyBox direkt einrichten und 24 Stunden gratis testen