5HL/5HO - mündliche Reife- und Diplomprüfung im Haupttermin 2008-09 Beispiele für Prüfungsfragen aus BIOCHEMIE 1. Nenne die polaren Aminosäuren, schreibe ihre Formel auf und erkläre den polaren Charakter. Wo kommen diese Aminosäuren vor und welche Eigenschaften besitzen sie? Erkläre in diesem Zusammenhang auch den IEP von Aminosäuren anhand eines Dissoziationsschemas und beantworte die Frage, ob auch Proteine einen IEP haben. Begründe Deine Antwort. 2. Was versteht man unter essentiellen Aminosäuren und welche sind dies? Schreibe die Formelbilder und benenne die Aminosäuren mit ihrer Kurzform. Was versteht man in diesem Zusammenhang unter der biologischen Wertigkeit von Proteinen? Beschreibe darüberhinaus mögliche Reaktionen essentieller Aminosäuren wie Threonin und Lysin. 3. Beschreibe die Peptidbindung anhand von Beispielen, gehe dabei insbesondere auf die stabilisierenden Eigenschaften der Peptidbindung ein. Konstruiere ein Tripeptid aus den Aminosäuren Glu, Thr und Lys und schreibe es in der (strukturell auch tatsächlich vorliegenden) Zick-Zack-Form auf. Erkläre insbesondere auch die stabilisierenden Faktoren. 4. Proteinkonformation: In welchen Konformationsebenen sind Proteine aufgebaut? Erkläre diese Ebenen anhand von Skizzen. Welche Proteine liegen in welchen Konformationen vor? Beschreibe darüber hinaus, wodurch die jeweiligen Strukturen stabilisiert werden. 5. Was versteht man unter Supersekundärstruktur? Beschreibe die verschiedenen Ausprägungen dieser Strukturen auch anhand von Skizzen und nenne Beispiele dafür. Beschreibe in diesem Zusammenhang auch den Begriff Domäne, nenne auch hier Beispiele. 6. Proteinstrukturen: Beschreibe die strukturellen Unterschiede zwischen Sphäro- und Skleroproteinen, gehe näher auf deren physikalische Eigenschaften ein und nenne Beispiele. Beschreibe dabei insbesondere den Aufbau und die Biosynthese von Kollagen, sein Vorkommen und seine Bedeutung. 7. Erläutere den strukturellen Aufbau und die Unterschiede zwischen Reinstrukturproteinen des Alpha-Helix-Types und des Beta-Faltblatt-Types. Nenne jeweils ein signifikantes Beispiel und beschreibe jeweils dessen Aufbau, Vorkommen und Bedeutung. 8. Beschreibe die nach IUPAC definierten Enzymklassen, erkläre die Benennungskriterien und die Benennungs-Systematik. Beschreibe für jede Enzymklasse ein signifikantes Beispiel und erkläre in diesem Zusammenhang weiters die Begriffe Substratspezifität und Wirkungsspezifität. 9. Erkläre das Michaelis-Menten-Modell zur Beschreibung kinetischer Eigenschaften von Enzymen. Erläutere dabei die Begriffe KM und vmax und deren rechnerische sowie graphische Ermittlung. Was besagt die Michaelis-Menten-Gleichung und wie lautet sie. Wie kann sie graphisch dargestellt werden und was kann man mit diesem Diagramm anfangen? 10. Wie können enzymatische Cofaktoren eingeteilt werden und nach welchen Funktionsprinzipien reagieren sie? Nenne ausgewählte Beispiele und erläutere deren Funktion auch anhand von Skizzen. Gehe weiters näher auf die Regeneration dieser Cofaktoren im Stoffwechsel ein. 11. Erläutere die Modelle zur Erklärung der verschiedenen Arten von Enzymhemmung. Wie können die Hemmtypen graphisch dargestellt und aus den Graphiken erkannt werden. Welche Hemmtypen sind reversibel und welche irreversibel? Was versteht man unter Feedback-Inhibition und was unter allosterischer Hemmung? 12. Welche Faktoren beeinflussen die Aktivität von Enzymen? Beschreibe diese Faktoren und erkläre deren Einfluss anhand von Graphiken. Wie kann die Aktivität von Enzymen ermittelt werden und in welchen Größen wird sie angegeben? 13. Elektrophorese: Erkläre das Funktionsprinzip der SDS-disk-PAGE. Was ist bei der Bereitung des Gels zu beachten und wie und woraus wird ein SDS-Gel zubereitet. Wie wird die Elektrophorese durchgeführt und wie kann man die fertigen Gele einfärben? Wo findet diese Technik vorwiegend Anwendung und was kann man damit bestimmen? Erkläre die Auswertung eines SDS-Gels. 14. Elektrophorese: Erkläre das Funktionsprinzip der IEF. Was ist bei der Bereitung des Gels zu beachten und wie und woraus wird ein IEF-Gel zubereitet. Wie wird die Elektrophorese durchgeführt und wie kann man die fertigen Gele einfärben? Wo findet diese Technik vorwiegend Anwendung und was kann man damit bestimmen? Erkläre die Auswertung eines IEF-Gels. 15. Immunologische Testverfahren: Erkläre das Prinzip des W-Blots mit anschließender Immunfärbung. Beschreibe die verschiedenen Arten des Blottings und deren Vor- und Nachteile. Erläutere dabei die Struktur und Funktionsweise von Antikörpern und beschreibe deren Wirkung anhand des Immunstainings nach dem ELISA-Prinzip. 16. Nucleinsäuren: Erkläre den strukturellen Aufbau der Nucleinsäuren DNA und RNA. Aus welchen Komponenten sind die Nucleinsäuren aufgebaut? Erkläre die Struktur anhand von Formelbildern. Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede zwischen DNA und RNA? Welche Arten von DNA und RNA kennt man und welche Aufgaben erfüllen sie? 17. Erkläre den Aufbau des menschlichen Erbmaterials. Erläutere dabei insbesondere die Begriffe Chromosom, Gen, Genom, Chromatin und Nucleosom. Wie sind diese Strukturen aufgebaut, wann sind sie erkennbar und zu welchem Zweck existieren sie? 18. DNA- Replikation: Beschreibe die Replikation der DNA am Beispiel der Prokaryonten und der dort ablaufenden Replikationsgabel. Welche Enzyme spielen dabei eine Rolle? Worin bestehen die Unterschiede zur DNA-Replikation bei Eukaryonten? Nach welchem fundamentalen Prinzip erfolgt die Replikation? Sind andere Prinzipien denkbar? 19. Erkläre den Ablauf der Proteinbiosynthese. Gehe dabei näher auf die Bildung einer mRNA, deren Translokation aus dem Zellkern und auf die Vorgänge an den Ribosomen im rauhen endoplasmatischen Reticulum ein. Wie funktioniert ein Ribosom und wie wird die mRNA in ein Protein übersetzt? Welche Rolle spielt dabei der genetische Code? 20. Stoffwechsel: Gib einen Überblick über den chemotrophen Energie-stoffwechsel und über die Stufen der Energiegewinnung aus Nahrungsstoffen. Woraus bestehen die Hauptnahrungsstoffe des Menschen und welche Rolle spielt dabei die sogenannte Glycolyse im Kohlenhydratstoffwechsel?