Sara Filmtabletten - Spirig HealthCare AG

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Patienteninformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Sara Filmtabletten
Spirig HealthCare AG
AMZV
Was ist Sara und wann wird es angewendet?
Sara ist ein hormonales Empfängnisverhütungsmittel und bietet bei vorschriftsmässiger Anwendung auf mehrfache Weise Schutz
vor einer Schwangerschaft: Im Allgemeinen wird verhindert, dass ein befruchtungsfähiges Ei heranreift. Ausserdem bleibt der
Schleim im Gebärmutterhals verdickt, so dass das Aufsteigen des männlichen Samens erschwert wird. Weiterhin ist die Schleim‐
haut der Gebärmutter für eine Schwangerschaft nicht vorbereitet.
Zusätzlich wird durch Sara aufgrund seiner Eigenschaften die Talgproduktion der Haut vermindert, wodurch Akne und Seborrhö
(fettige Haut) verbessert werden.
Sara darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin verwendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Vor Beginn der Einnahme von Sara wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eine gründliche allgemeine sowie gynäkologische Untersuchung
durchführen, das Vorkommen von Krankheiten bei Ihnen und in Ihrer Familie erheben, eine Schwangerschaft ausschliessen und
unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen und Vorsichtsmassnahmen entscheiden, ob Sara für Sie geeignet ist. Diese Unter‐
suchung sollte während der Einnahme von Sara jährlich durchgeführt werden.
Das Vergessen der Tabletteneinnahme, Erbrechen und Durchfall (siehe Kapitel «Wie verwenden Sie Sara? Anwendungsfehler
und Überdosierung») sowie die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel (siehe Kapitel «Wann ist bei der Einnahme von Sara
Vorsicht geboten? Wechselwirkungen mit anderen Mitteln») können die Wirksamkeit eines hormonalen Empfängnisverhütungs‐
mittels beeinträchtigen.
Auch bei korrekter Anwendung können hormonale Empfängnisverhütungsmittel keinen 100%igen Schutz vor einer Schwanger‐
schaft garantieren.
Hormonale Empfängnisverhütungsmittel können weder vor AIDS noch anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen schützen.
Nur Kondome können dagegen schützen.
Wann darf Sara nicht eingenommen werden?
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob bei Ihnen irgendwelche Gründe dafür vorliegen, dass Sie Sara nicht einnehmen
dürfen.
Sara darf nicht angewendet werden bei:
Schwangerschaft;
Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber einem Inhaltsstoff von Sara;
bestehenden oder vorausgegangenen Blutgerinnseln in Venen bzw. Arterien (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Herz‐
infarkt, Schlaganfall);
Vorstadien oder ersten Anzeichen eines Blutgerinnsels, einer Venenentzündung oder Embolie wie vorübergehendes Stechen,
Schmerzen oder Engegefühl im Brustraum;
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), der zu Veränderungen an den Blutgefässen geführt hat; nicht beherrschbaren starken Blut‐
zuckerschwankungen;
bestehenden oder vorausgegangenen schweren Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis, Gelbsucht), solange die Leberwerte abnormal
sind;
schwer einzustellendem Bluthochdruck;
vorausgegangenen oder bestehenden Lebertumoren;
Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung);
Erhöhung des Bilirubins (Abbauprodukt des Blutpigments) z.B. angeborene Drüsenfunktions-Störung (Dubin-Johnson oder Rotor
Syndrom);
Juckreiz oder Gallenabflussstörungen, besonders, wenn dies im Zusammenhang mit einer früheren Schwangerschaft oder einer
Behandlung mit Östrogenen aufgetreten ist;
schweren Fettstoffwechselstörungen;
bestehender oder vorausgegangener Bauchspeicheldrüsenentzündung;
schweren Depressionen;
Migräne welche von Gefühls-, Wahrnehmung- und Bewegungsstörungen begleitet (migraine accompagnée) ist;
Otosklerose (bestimmte Form der Mittelohrschwerhörigkeit) mit Verschlechterung in vorangegangenen Schwangerschaften;
bestehenden oder vorausgegangenen bösartigen Geschwülsten, die hormonabhängig sind, wie z.B. Brust- oder Gebärmutter‐
krebs;
Vergrösserung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie);
ungeklärtem Ausbleiben der Monatsblutung;
ungeklärten Blutungen aus der Scheide.
Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Sara Vorsicht geboten?
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn folgende Krankheiten bestehen oder einmal bestanden haben:
Migräne, Asthma, Herz-, Nieren- oder Leberleiden, Veitstanz (Chorea minor), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Epilepsie, Mul‐
tiple Sklerose, Tetanie (starke Muskelkrämpfe), Fettstoffwechselstörungen, Erkrankungen des Immunsystems (einschliesslich
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Lupus erythematodes), Übergewicht, Bluthochdruck, Krampfadern, Venenentzündungen, Blutgerinnungsstörungen, Endometri‐
ose, Mastopathie (gutartige Veränderung des Drüsengewebes der Brust), Gebärmuttermyome (gutartige Gebärmutterge‐
schwülste),
chronische entzündliche Darmerkrankungen (Crohn'sche Krankheit und Colitis ulcerosa), Sichelzellenanämie, Herpes-Erkrankung
während einer früheren Schwangerschaft (Schwangerschaftsherpes/Herpes gestationis), Depressionen, hämolytischurämisches
Syndrom (eine Störung der Blutgerinnung, die zu Nierenversagen führt).
Beeinflussung der Blutgerinnung, Risiko für Gefässerkrankungen
Bei Frauen, die hormonale Empfängnisverhütungsmittel – einschliesslich Sara – anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko für
Gerinnselbildung in Venen und Arterien (venöse und arterielle thromboembolische Krankheiten), welche zu teilweise schweren
Gesundheitsschäden führen kann. Eine Gerinnselbildung kann in Venen zu tiefen Venenthrombosen (Venenentzündung) oder
Lungenembolie, in Arterien zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen.
Das Risiko für solche Thrombosen oder Embolien besteht bei der Einnahme aller hormonalen Empfängnisverhütungsmittel, es ist
jedoch geringer als während einer Schwangerschaft.
Es wurde über Einzelfälle von Blutgerinnseln in den Augen (Netzhautthrombosen) oder anderen Organen berichtet. Ein Zusam‐
menhang mit der Einnahme oraler Empfängnisverhütungsmittel ist jedoch nicht erwiesen.
Das Risiko für Gerinnselbildung in Venen und Arterien erhöht sich bei:
zunehmendem Lebensalter;
Rauchen; (das Risiko nimmt zusätzlich zu mit zunehmendem Alter und starkem Rauchen). Insbesondere Frauen, die älter als 35
Jahre sind, sollen deshalb nicht rauchen, wenn sie hormonale Mittel zur Schwangerschaftsverhütung einnehmen;
Gefässverschlusserkrankungen in der Familie (frühes Auftreten von Venenthrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt oder Schlag‐
anfall bei einem Geschwister- oder Elternteil). Falls dies bei Ihnen zutrifft, wird Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin gegebenenfalls
empfehlen, sich von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, bevor Sie mit der Einnahme von Sara beginnen (z.B. Bestimmung
des Gerinnungsstatus);
erheblichem Übergewicht;
Fettstoffwechselstörungen;
Bluthochdruck (insbesondere bei schwer einstellbarem Bluthochdruck);
Herzfehler (Herzklappenerkrankung);
Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung);
längerer Ruhigstellung, grösseren Operationen, Operationen der unteren Gliedmassen oder schweren Verletzungen. In diesen
Fällen sollten Sie Ihren Arzt oder Ärztin frühzeitig informieren. Er oder Sie wird Ihnen raten, Sara mindestens 4 Wochen vor der
Operation abzusetzen, und wird Ihnen sagen, wann Sie mit der erneuten Einnahme beginnen können (normalerweise frühestens
2 Wochen nachdem Sie wieder auf den Beinen sind);
Blutgerinnungsstörungen.
Wann sollten Sie die Einnahme von Sara abbrechen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin so rasch als möglich, falls einer der folgenden Punkte zutrifft:
Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft;
Schmerzen und/oder Schwellung von Armen oder Beinen;
plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb mit oder auch ohne Ausstrahlung in den linken Arm;
plötzliche Atembeschwerden oder plötzliches Auftreten von Husten unklarer Ursache;
ungewohnt starke und anhaltende Kopfschmerzen;
plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
teilweiser oder kompletter Verlust der Sicht, Doppelsehen, Schwierigkeiten zu Sprechen oder die richtigen Worte zu finden;
Schwindel, Kollaps, (manchmal im Zusammenhang mit einem epileptischen Anfall);
plötzliches Schwächegefühl oder beträchtliche Gefühlsstörungen in einer Körperseite oder Körperstelle;
Bewegungsstörungen;
plötzliche, unerträgliche Bauchschmerzen.
Wenn Sie eine Häufung oder Verstärkung von Migräneanfällen während der Einnahme von Sara bemerken (das könnte ein Hinweis
für eine Störung der Blutzufuhr zum Gehirn sein), dann informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin so rasch als möglich. Er oder
Sie wird Ihnen möglicherweise anraten, die Einnahme von Sara sofort zu stoppen.
Krebsentstehung
Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel das Brustkrebsrisiko geringfügig erhöht. Es
ist möglich, dass Frauen, die solche Präparate einnehmen, häufiger untersucht werden, und Brustkrebs daher früher diagnostiziert
wird. Ebenso hat sich gezeigt, dass dieses Risiko vorübergehend ist und 10 Jahre nach Beendigung der Einnahme nicht mehr
besteht.
Es gibt Hinweise, dass bei Frauen, die hormonale Empfängnisverhütungsmittel über längere Zeit einnehmen, häufiger Fälle von
Gebärmutterhalskrebs auftreten.
Dies muss jedoch nicht durch das Empfängnisverhütungsmittel bedingt sein, sondern kann mit anderen Faktoren, wie dem Sexu‐
alverhalten (z.B. häufiger Partnerwechsel) oder bestimmten Viren (Human Papilloma virus, HPV) im Zusammenhang stehen.
In seltenen Fällen wurden gutartige – noch seltener bösartige – Lebertumoren nach der Einnahme hormonaler Mittel zur Schwan‐
gerschaftsverhütung beobachtet. Dies kann zu ernsthaften Blutungen im Magen führen. Bei starken Schmerzen im Magen, welche
nicht von selbst aufhören, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren.
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Andererseits reduzieren hormonale Empfängnisverhütungsmittel das Risiko, an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken.
Andere Erkrankungen
Wenn Sie an Galactose-Unverträglichkeit, Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption (seltene, erblich bedingte Stoff‐
wechselerkrankungen) leiden, sollen Sie Sara nicht einnehmen, da das Präparat Milchzucker (Lactose) enthält.
In seltenen Fällen können bräunliche Flecken im Gesicht (Chloasma) auftreten, insbesondere wenn sich diese Erscheinung in
einer vorausgegangenen Schwangerschaft gezeigt hat. Wenn Sie dazu neigen, sollten Sie längere Sonnenbäder und ultraviolette
Strahlen während der Einnahme von Sara meiden.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die empfängnisverhütende Wirkung von Sara kann durch die gleichzeitige Einnahme anderer Substanzen beeinträchtigt werden.
Dazu gehören Arzneimittel, die die Magenentleerung beschleunigen (Metoclopramid), Aktivkohle, Arzneimittel gegen Epilepsie
(Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Barbexaclon, Primidon), Arzneimittel gegen Narko‐
lepsie (Modafinil), bestimmte Antibiotika wie Ampicillin, Tetracycline und Rifampicin, Rifabutin, Pilzmittel (Griseofulvin), HIV Mittel
wie Ritonavir, das Rheumamittel Phenylbutazon und Johanniskrautpräparate (Hypericum, siehe unten).
Wenn Sie eines der oben genannten Arzneimittel kurzfristig anwenden, können Sie Sara weiterhin einnehmen. Während der
Behandlung und für 7 Tage nach dem Beenden der Behandlung mit diesem Arzneimittel müssen Sie jedoch zusätzliche, nicht
hormonale Massnahmen zur Empfängnisverhütung, z.B. Kondome anwenden (mit Ausnahme der Temperatur-Methode oder der
Methode nach Knaus-Ogino). Falls Sie den Wirkstoff Rifampicin einnehmen, müssen Sie bis 4 Wochen nach Beenden der Rifam‐
picin-Behandlung eine zusätzliche, nicht hormonale Methode der Empfängnisverhütung anwenden. Wird die gleichzeitige Behand‐
lung mit dem anderen Arzneimittel über das Ende der aktuellen Packung von Sara fortgesetzt, ist die nächste Packung ohne
Unterbrechung, also ohne die übliche Einnahmepause (siehe «Wie verwenden Sie Sara?») anzufangen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
wird Sie darüber instruieren.
Wenn Sie Sara einnehmen, sollen Sie nicht gleichzeitig ein Johanniskrautpräparat (Hypericum) gegen Depressionen anwenden,
da die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein kann. Über Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwan‐
gerschaften wurde berichtet.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Insulin oder andere blutzuckersenkende Mittel anwenden. Gegebenenfalls
muss die Dosierung dieser Arzneimittel verändert werden.
Wechselwirkungen mit weiteren Arzneimitteln sind möglich.
Informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden,
Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden (Externa).
Wirkung von Sara auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Sara hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen.
Darf Sara während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?
Sara darf während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Wenn Sie während der Einnahme von Sara schwanger
werden, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, muss die Einnahme sofort gestoppt werden und einen Arzt/Ärztin aufgesucht
werden.
Wenn Sie stillen, sollten Sie Sara nicht einnehmen, da es Qualität und Quantität der Muttermilch beeinträchtigen kann. Sehr geringe
Mengen der Wirksubstanzen gelangen in die Milch. Orale Empfängnisverhütungsmittel wie Sara sollten erst nach dem Abstillen
eingenommen werden.
Wie verwenden Sie Sara?
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark,
so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Beginn der Einnahme
Die erste Filmtablette drücken Sie an der Stelle der Packung heraus, die mit dem entsprechenden Wochentag gekennzeichnet ist
(z.B. «So» für Sonntag) und schlucken sie unzerkaut mit Flüssigkeit. In Pfeilrichtung wird nun täglich eine weitere Filmtablette
entnommen und möglichst zur selben Tageszeit – vorzugsweise abends – eingenommen. Der Abstand zwischen den Einnahmen
von zwei Filmtabletten soll möglichst immer 24 Stunden betragen. Durch den Aufdruck der Wochentage auf der Packung können
Sie jeden Tag kontrollieren, ob Sie die Filmtablette für diesen Tag bereits eingenommen haben.
Nehmen Sie an 21 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Filmtablette täglich. Darauf folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen.
Normalerweise stellt sich zwei bis vier Tage nach der letzten Einnahme eine Monatsblutung (Entzugsblutung) ein. Nach der 7tägigen Pause setzen Sie die Einnahme aus der nächsten Packung Sara fort, und zwar unabhängig davon, ob die Blutung schon
beendet ist oder noch andauert.
Ihre erste Packung Sara
Wenn Sie vorher (während des letzten Monatszyklus) keine hormonalen Empfängnisverhütungsmittel eingenommen haben
Nehmen Sie Ihre erste Sara Filmtablette am 1. Tag der nächsten Monatsblutung ein.
Der Empfängnisschutz beginnt mit dem ersten Tag der Einnahme und besteht auch während der 7-tägigen Pause.
Wenn Ihre Monatsblutung bereits eingesetzt hat, nehmen Sie die erste Filmtablette am 2.-5. Tag der Monatsblutung ein, unab‐
hängig davon, ob die Blutung bereits aufgehört hat oder nicht. In diesem Fall müssen Sie jedoch während der ersten 7 Einnah‐
metage zusätzliche Massnahmen zur Empfängnisverhütung ergreifen (7-Tage-Regel).
Wenn der Beginn Ihrer Monatsblutung mehr als 5 Tage zurückliegt, warten Sie bitte Ihre nächste Monatsblutung ab und beginnen
Sie dann erst mit der Einnahme von Sara.
Wenn Sie vorher ein anderes 21-Tage-Präparat oder ein 22-Tage-Präparat (Kombinationspille) eingenommen haben
Sämtliche Tabletten der alten Packung sollten regulär aufgebraucht werden. Beginnen Sie unmittelbar am darauffolgenden Tag
– ohne Einnahmepause – mit der Einnahme der ersten Sara Filmtablette. Sie können aber auch die nächste Monatsblutung
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abwarten und mit der Einnahme von Sara nach dem üblichen Einnahmefreien Intervall beginnen. Sie brauchen in beiden Fällen
keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Massnahmen zu ergreifen.
Wenn Sie vorher eine ohne Pause einzunehmende Kombinationspille (28-Tage-Pille mit 21 oder 22 aktiven Tabletten mit Wirks‐
toffen und 6-7 Tabletten ohne Wirkstoffe) verwendet haben
Nachdem Sie die letzte wirkstoffhaltige Tablette aus der alten Packung eingenommen haben (nach 21, 22 oder 24 Tagen), begin‐
nen Sie unmittelbar am darauffolgenden Tag – ohne Einnahmepause – mit der Einnahme der ersten Sara Filmtablette. Sie können
aber auch die nächste Monatsblutung abwarten und mit der Einnahme von Sara im Anschluss an die letzte Tablette ohne Wirkstoff
beginnen. Sie brauchen auch keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Massnahmen zu ergreifen.
Wenn Sie vorher ein reines Gestagen Präparat (sog. POP oder «Mini-Pille») eingenommen haben
Die Umstellung auf Sara kann an jedem beliebigen Tag erfolgen. Während der ersten 7 Tage der Sara-Einnahme müssen Sie
jedoch zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen ergreifen.
Wenn Sie vorher empfängnisverhütende Hormoninjektionen erhalten oder ein empfängnisverhütendes Implantat oder eine Ges‐
tagen-abgebende Spirale getragen haben
Nehmen Sie die erste Sara Filmtablette an dem Tag ein, an dem das Implantat oder die Gestagen-abgebende Spirale entfernt
wurde bzw. an dem die nächste Injektion geplant war. Sie müssen dann allerdings für die ersten 7 Tage zusätzliche empfängnis‐
verhütende Massnahmen ergreifen.
Wenn Sie eine Fehlgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch in den ersten 3 Monaten hatten
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch in den ersten 3 Monaten können Sie sofort mit der Einnahme von
Sara beginnen. In diesem Fall brauchen Sie keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Massnahmen zu ergreifen.
Wenn Sie entbunden haben oder nach einem Schwangerschaftsabbruch nach den ersten 3 Monaten
Nach der Entbindung oder nach einem Schwangerschaftsabbruch nach den ersten 3 Monaten sollte mit der Einnahme von Sara
frühestens zwischen dem 21. und 28. Tag begonnen werden. Sie brauchen dann keine zusätzlichen empfängnisverhütenden
Massnahmen zu ergreifen.
Sind seit der Entbindung mehr als 28 Tage verstrichen, müssen Sie allerdings während der ersten 7 Tage zusätzliche empfäng‐
nisverhütende Massnahmen ergreifen.
Sollten Sie zuvor bereits Geschlechtsverkehr gehabt haben, müssen Sie die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausschliessen
oder bis zum Beginn Ihrer nächsten Monatsblutung warten, bevor Sie mit der Einnahme von Sara beginnen.
Bitte beachten Sie, dass Sie Sara nicht einnehmen sollten, wenn Sie stillen (siehe hierzu «Darf Sara während einer Schwanger‐
schaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?»).
Beeinflussung der Zyklusstabilität
Zwischenblutungen
Gerade in den ersten Einnahmemonaten von hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln kann es in seltenen Fällen zu irregulären
Blutungen aus der Scheide (Durchbruchblutung/Schmierblutung) kommen, wobei die Einnahme von Sara im allgemeinen fortge‐
setzt werden kann. Sollten die Blutungen jedoch binnen weniger Tage nicht von selbst aufhören oder mehrere Zyklen nacheinander
auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf.
Eine Zwischenblutung kann auch ein Hinweis auf eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung sein. Diese kann vorliegen,
wenn Sie die Einnahme von Sara vergessen, an Erbrechen oder Durchfall gelitten oder gleichzeitig andere Arzneimittel einge‐
nommen haben (siehe Kapitel «Anwendungsfehler und Überdosierung» bzw. «Wechselwirkungen mit anderen Mitteln»).
Ausbleiben der Entzugsblutung
Nach der 21-tägigen Einnahme von Sara kommt es normalerweise zu einer der Monatsblutung ähnlichen Blutung (Entzugsblu‐
tung). Gelegentlich und insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme kann diese Blutung ausbleiben. Dies muss jedoch
kein Hinweis auf eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung sein. Wenn Sie keinen Einnahmefehler gemacht, den tablet‐
tenfreien Zeitraum von 7 Tagen nicht überschritten, keine anderen Arzneimittel gleichzeitig eingenommen haben und es nicht zu
Erbrechen oder Durchfall gekommen ist, ist es unwahrscheinlich, dass Sie schwanger sind. Sie können dann mit der Einnahme
von Sara fortfahren. Im Laufe der ersten 10 Tage des neuen Zyklus sollte jedoch eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Bleiben die Entzugsblutungen in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen aus, fragen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bezüglich der
weiteren Einnahme um Rat.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was zu tun ist, wenn Sie vergessen haben, Ihre Sara Filmtablette einzunehmen
Wenn Sie vergessen haben, die Filmtablette zur gewohnten Zeit einzunehmen, müssen Sie dies spätestens innerhalb der nächsten
12 Stunden nachholen. In diesem Fall sind keine weiteren empfängnisverhütenden Massnahmen erforderlich und Sie können die
Filmtabletteneinnahme wie gewohnt fortsetzen.
Wenn Sie den üblichen Einnahmeabstand um mehr als 12 Stunden überschreiten, ist die empfängnisverhütende Wirkung von
Sara nicht mehr gewährleistet. Nehmen Sie in diesem Fall die letzte vergessene Filmtablette umgehend ein und setzen Sie die
Einnahme wie gewohnt fort. Sie müssen jedoch während der nächsten 7 Tage zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen
(z.B. Kondom) ergreifen. Wenn während dieser 7 Tage die angebrochene Packung zu Ende geht, beginnen Sie sofort mit der
Einnahme aus der nächsten Packung Sara, d.h. Sie dürfen zwischen den Packungen keine Einnahmepause machen (7-TageRegel). Falls nach dem Aufbrauchen der neuen Packung Ihre Monatsblutung ausbleibt, sollte ein Schwangerschaftstest durch‐
geführt werden.
Was bei Erbrechen oder Durchfall zu tun ist
Wenn während der Einnahme Erbrechen oder Durchfall auftreten, sollten Sie Sara trotzdem weiter wie gewohnt einnehmen. Da
es jedoch möglich ist, dass die Wirkstoffe von Sara nicht vollständig vom Körper aufgenommen werden, ist eine zuverlässige
Empfängnisverhütung nicht mehr gewährleistet. Deshalb sollten Sie während der verbleibenden Zyklustage zusätzliche empfäng‐
nisverhütende Massnahmen ergreifen.
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Was ist zu tun, wenn Sara in zu grossen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass bei einer einmaligen Einnahme einer grösseren Anzahl Filmtabletten schwerwiegende Ver‐
giftungserscheinungen auftreten. Sollten Kinder grosse Mengen an Filmtabletten schlucken, sind ernste Beschwerden unwahr‐
scheinlich. Es können Übelkeit, Erbrechen und bei Mädchen leichte Scheidenblutungen auftreten. Sprechen Sie in diesem Fall
mit einem Arzt bzw. einer Ärztin. Er/sie wird gegebenenfalls den Salz- und Wasserhaushalt sowie die Leberfunktion kontrollieren.
Zusätzliche Vorsichtsmassnahmen zur Empfängnisverhütung
Wenn zusätzliche Vorsichtsmassnahmen zur Empfängnisverhütung erforderlich sind, sollten Sie entweder auf Geschlechtsverkehr
verzichten oder ein Diaphragma mit Spermicid oder ein Kondom verwenden.
Die Kalender- (Knaus-Ogino) oder Temperaturmethode sollten Sie nicht als zusätzliche Vorsichtsmassnahme zur Empfängnis‐
verhütung anwenden, da orale Verhütungsmittel normale Veränderungen im Menstruationszyklus, wie Änderungen der Körper‐
temperatur und des Zervikalschleims, beeinflussen.
Absetzen des Präparates
Nach dem Absetzen von Sara nehmen die Keimdrüsen im Allgemeinen ihre volle Funktion wieder auf, und es besteht normale
Empfängnisfähigkeit. Der 1. Zyklus ist meist um etwa eine Woche verlängert. Sollte es jedoch innerhalb der ersten 2 bis 3 Monate
zu keinem normalen Zyklusverlauf kommen, suchen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf.
Welche Nebenwirkungen kann Sara haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Sara auftreten.
Im Allgemeinen nimmt die Häufigkeit dieser Symptome mit der Einnahmedauer ab.
Sehr häufig: Übelkeit, Schmerzen während der Monatsblutung, Brustspannen, Zwischen- und Schmierblutungen, Ausfluss aus
der Scheide, Ausbleiben der Monatsblutung.
Häufig: Depression, Reizbarkeit, Nervosität, Kopfschmerzen, Schwindel, Migräne (oder Verschlechterung), Sehstörungen, Erbre‐
chen, Auftreten von Akne, Schmerzen im Unterbauch, Müdigkeit, Schweregefühl, Wasseransammlung (Ödeme) im Gewebe,
Gewichtszunahme, Blutdruckanstieg.
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Blähungen, Durchfall, Pigmentierungsstörungen, bräunliche Fle‐
cken im Gesicht (Chloasma), Haarausfall, Hauttrockenheit, Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden, Zwischenblutungen, Abson‐
derungen aus der Brustdrüse, gutartige Bindegewebsveränderungen der Brust, Pilzinfektion der Scheide; Eierstockzysten,
Abnahme des Geschlechtstriebs, Schweissneigung, Veränderungen der Blutfettwerte, inkl. Erhöhung der Triglyceride.
Selten: Bindehautentzündung (z.B. im Zusammenhang mit Kontaktlinsen), Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen, Hörsturz,
Ohrgeräusche (Tinnitus), hoher Blutdruck, tiefer Blutdruck, Kreislaufzusammenbruch, Krampfadern, Ekzeme, Hautrötung, Ver‐
schlechterung einer bestehenden Schuppenflechte (Psoriasis), vermehrte Behaarung an Körper und Gesicht, Brustvergrösserung,
Scheidenentzündungen, verlängerte und/oder verstärkte Monatsblutung, prämenstruelles Syndrom (körperliche und seelische
Beschwerden vor Einsetzen der Monatsblutung), Appetitzunahme.
Sehr selten: Quaddelbildung (Erythema nodosum), Venenthrombose.
Kombinierte orale Kontrazeptiva werden mit weiteren schwerwiegenden Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht.
Bitte lesen Sie dazu die Information im Kapitel «Wann ist bei der Einnahme von Sara Vorsicht geboten?» sorgfältig durch und
holen Sie sich gegebenenfalls unverzüglich Rat bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Wenn eine Nebenwirkung sich verschlimmert, bzw. Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie
Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Einige Labortests, z.B. zur Überprüfung der Leber-, Nieren-, Nebennierenrinden- und Schilddrüsenfunktion können durch die
Einnahme von Sara beeinflusst werden.
Sara nicht über 30 °C, in der Originalpackung vor Licht geschützt und für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Es darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die
ausführliche Fachinformation.
Was ist in Sara enthalten?
1 Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat als Wirkstoffe.
Hilfsstoffe: Excip. pro compresso obducto.
Zulassungsnummer
62934 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Sara? Welche Packungen sind erhältlich?
Sara erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Es gibt Packungen zu 1× 21, 3× 21 und 6× 21 Filmtabletten.
Zulassungsinhaberin
Spirig HealthCare AG, 4622 Egerkingen.
Diese Packungsbeilage wurde im September 2009 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
Publiziert am 13.01.2014
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