EINBLICKE IN DIE RHEIN-JURA KLINIK QUALITÄTSBERICHT 2016 Unser Kooperationspartner 1 EDITORIAL INHALTSVERZEICHNIS 4 16 GROSSE SORGEN UND DER VERSUCH, MIT ALKOHOL ABZUSCHALTEN Patientengeschichte Stefan Müller 28 LANGER, ERFOLGREICHER WEG IN NORMALEN ALLTAG Patientengeschichte Michaela Schulz 40 LERNEN, DIE DINGE ANDERS ZU SEHEN Patientengeschichte Clemens Franz 50 GUTES IMMER NOCH BESSER MACHEN Ergebnisse, Zahlen und Fakten der Rhein-Jura Klinik 66 ENGE VERNETZUNGEN FÜR HOHE SYNERGIEEFFEKTE Kooperationen der Rhein-Jura Klinik 70 ANERKANNTE EXPERTEN IM WISSENSCHAFTLICHEN BEIRAT Prof. Dr. med. Mathias Berger und Prof. Dr. med. Martin Bohus 74 OBERBERGGRUPPE Verbund privater Kliniken im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik 76 HOHEN WISSENSSTANDARD MIT WEITERBILDUNGEN FÖRDERN Fort- und Weiterbildung in der Rhein-Jura Klinik 82 POSITIVES ECHO AUF VIELFÄLTIGE AKTIVITÄTEN Die Rhein-Jura Klinik im Spiegel der Presse 88 KOMMUNIKATIONSMITTEL 92 ANSPRECHPARTNER IN DER RHEIN-JURA KLINIK Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Leben wieder leben“: Dieses Motto haben wir in der Rhein- Neben einer stetigen Weiterentwicklung unseres Therapie- Jura Klinik für unsere Arbeit gewählt. Das bedeutet, dass wir konzeptes bemühen wir uns um messbare Effekte der Therapie. mit unserer Behandlung dazu beitragen wollen, dass unsere So können wir in dem hier vorliegenden Qualitätsbericht für Patienten das Leben wieder als lebenswert empinden können die Patienten, die sich 2015 in unserer stationären Behandlung und ihr Leben wieder aktiv gestalten. Wir wollen für jeden befanden, erstmals umfassend Auskunft über Erkrankungsart, Patienten individuell verstehen, wo genau seine Probleme Schweregrad, Behandlungsverlauf und Behandlungsergebnis liegen und vor welchem Lebenshintergrund diese zu verstehen geben. Die vorgestellten Patientengeschichten sind iktiv, stehen und damit auch zu lösen sind. So soll jeder Patient und jede aber für typische Beispiele in der Klinik. Die Zitate stammen von Patientin in der Klinik genau die Unterstützung erhalten, die Abschluss-Fragebögen einiger unserer Patienten, aus Daten- er oder sie braucht. Dabei ist es unser Ziel, dass wir immer schutzgründen haben wir jedoch die Namen geändert. die bestmögliche Qualität in der Behandlung der Patienten erreichen. Dieser Bericht ist der Startschuss für einen Prozess der kontinuierlichen Überwachung der Behandlungsqualität. Schon jetzt Unsere Behandlung basiert auf einem modularen Konzept, laufen die Planungen für den Folgebericht, der sich dann auch in dem störungsspeziische Elemente individuell kombiniert durch eine fundierte katamnestische Befragung der Nachhaltig- werden, sodass ein spezieller Therapieplan für jeden Pati- keit der Therapieergebnisse widmen wird. enten und für unterschiedliche Phasen der Therapie möglich 2 VIELE PUZZLETEILE ERGEBEN EIN GROSSES PROBLEM Patientengeschichte Irene Kaiser ist. Zu den Qualitätsgaranten unserer Therapien zählen die Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen einen Einblick in intensiven Kooperationen mit unserem wissenschaftlichen die Struktur unserer Klinik geben und unsere Leistungen erleb- Beirat und dem Universitätsklinikum Freiburg, welche es uns barer machen. Jederzeit sind Sie eingeladen, zu einer unserer ermöglichen, die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse Fortbildungsveranstaltungen zu kommen oder im Rahmen eines in der Behandlung psychischer Störungen rasch und effektiv individuellen Gespräches den Kontakt mit uns zu suchen und sich unseren Patienten zugänglich zu machen. persönlich ein Bild von uns und unserer Arbeitsweise zu machen. Sabine Pirnay-Kromer Dr. med. Andreas Jähne Kaufmännische Direktorin Ärztlicher Direktor 3 PATIENTENGESCHICHTE KAISER VIELE PUZZLETEILE ERGEBEN EIN GROSSES PROBLEM Eine Depression lässt sich in vielen Fällen mit einem Puzzle vergleichen: Die Verbindung von vielen Sorgen ergibt ein ganzheitliches Problem. Die Krankheit ist nicht sofort ersichtlich – erst nach einiger Zeit wird sie klar erkennbar. So wie bei Irene Kaiser. IRENE KAISER Irene Kaiser kam am 15. März 2015 in die Rhein-Jura Klinik. Sie war damals 58 Jahre alt, verheiratet und hatte zwei erwachsene Söhne. An einem Gymnasium arbeitete Frau Kaiser als Deutsch- und Englischlehrerin – hier hatte sie drei Jahre zuvor ihr Stellendeputat reduziert, da ihre plegebedürftigen Eltern zunehmend ihre Unterstützung benötigten: Ihr Vater litt an einer fortschreitenden 4 Demenz, die intensive Unterstützung teilte sich Frau Kaiser mit einem Plegedienst. Außerdem kümmerte sie sich so weit wie möglich um einen ihrer Söhne: Während der ältere verheiratet und berulich erfolgreich war, litt der noch studierende jüngere Sohn seit seiner Jugendzeit unter psychischen Problemen. Ein Umstand, der Frau Kaiser große Sorgen bereitete. 5 PATIENTENGESCHICHTE KAISER Empfehlung für stationären Aufenthalt Hektischer Alltag über viele Jahre Enorme Erschöpfung Eins kam zum anderen. Es war ein schleichender, zunächst nicht richtig bemerkbarer Prozess. Der Alltag von Frau Kaiser verlief über viele Jahre sehr hektisch: Sie war ständig unterwegs. Nach der Schule fuhr sie täglich zu ihren Eltern und immer häuiger besuchte sie ihren Sohn, weil ihm die anstehende Prüfungsphase schwer zu schaffen machte – und dann gab es ja auch zu Hause noch einiges zu erledigen. Irgendwie brachte Frau Kaiser über eine lange Zeit alles unter einen Hut – aufgrund der vielen Plichten vernachlässigte sie aber viele Dinge, die ihr früher große Freude bereitet hatten. Sport und Handarbeiten passten nicht mehr in ihr vollgeladenes Tagesprogramm. Sie meldete sich auch immer seltener bei Freunden, weil ihr für ein Treffen kaum Zeit blieb und sie dafür auch keine Kraft mehr hatte. Es hatte immer funktioniert. Deshalb wird es auch weiter funktionieren: Mit Blick auf dieses Motto dauerte es sehr lange, bis Frau Kaiser ihrem Hausarzt schließlich von ihrer enormen Erschöpfung berichtete. Dessen Reaktion erstaunte Frau Kaiser zunächst: Der Hausarzt stellte ihr Fragen, die scheinbar keinen Zusammenhang hatten. Wie ist Ihr Appetit? Wie gut schlafen Sie? Können Sie sich richtig konzentrieren? Machen Sie sich in jüngster Zeit besonders viele Vorwürfe? „Stimmt“, sagte Frau Kaiser nach längerem Nachdenken vorsichtig, „das hat sich bei mir alles verändert, es ist alles schlimmer geworden.“ Der Hausarzt überwies Frau Kaiser an einen Psychiater, der ähnliche Fragen stellte und ihr schließlich den stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik empfahl. „Sie haben eine schwere depressive Episode“, erklärte der Psychiater seiner völlig geschockten Patientin, die den Begriff „Depression“ bisher nur aus Zeitungen kannte. „Ihre Depression lässt sich behandeln. Aber ich fürchte, Antidepressiva werden bei Ihnen nicht ausreichen“, ergänzte der Psychiater. „Sie sind aktuell mit all Ihren Plichten überfordert und schwer krank. Sie brauchen Abstand vom Alltagsstress und Zeit für sich, um sich auf eine Therapie einlassen zu können. Bitte gehen Sie in eine psychiatrische Klinik.“ i DEPRESSION Depression ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 %, im Laufe des Lebens mindestens einmal daran zu erkranken, eine Volkskrankheit. Die von einer Depression Betroffenen leiden nicht nur unter einer niedergedrückten Stimmung: Sie verlieren alle Freude an Tätigkeiten, die ihnen sonst Spaß machen, interessieren sich für nichts mehr und können sich nur schwer überwinden, irgendetwas zu tun. Sie ziehen sich von Freunden und der Familie zurück und sind unter Umständen von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln geplagt. Körperliche Symptome sind ebenfalls Teil der Diagnose: Dazu gehören unter anderem Schlafstörungen, Appetitverlust, Gewichtszu- oder -abnahme, Libidoverlust und 6 eine geringe Belastbarkeit. Auftreten können auch lebensmüde Gedanken. Mehr als die Hälfte aller Suizide in Deutschland geschehen vor diesem Hintergrund – damit endet pro Jahr eine Depression für etwa 4.500 Personen in Deutschland tödlich. Eine depressive Episode besteht dann, wenn die Symptome mindestens zwei Wochen lang anhalten, oft ist es deutlich länger. Hält die Symptomatik länger als zwei Jahre an, spricht man von einer chronischen Depression. Dauert sie zwei Jahre, existiert aber nur in abgeschwächter Form, handelt es sich um eine Dysthymie. Kommt in diesem Zeitfenster zu einer Dysthymie eine voll ausgeprägte depressive Episode dazu, spricht man von einer „double depression“ (doppelten Depression). 7 PATIENTENGESCHICHTE KAISER 91 % der Patienten stimmen der Aussage zu „Das Zimmer hat meinen Ansprüchen genügt.“ Erleichterung beim Ehemann Die Diagnose und die damit verbundenen Folgen trafen Herrn Kaiser unvorbereitet. Nach einigen Momenten des Nachdenkens reagierte er aber nicht entsetzt, sondern fast schon erleichtert: Endlich gab es einen Namen für das, was seine Frau in den vergangenen Monaten so nachdrücklich verändert hatte. Er ermutigte seine Frau, stationär in eine psychiatrische Klinik zu gehen und fuhr sie den langen Weg in die Rhein-Jura Klinik, die der Psychiater Frau Kaiser empfohlen hatte. „Vielen Dank an alle, die mich betreut haben!“ i Sarah W. i 8 Angenehme Atmosphäre EMPFANG UND VERWALTUNG Frau Kaiser wurde am Empfang der Rhein-Jura Klinik sehr freundlich begrüßt, sie reagierte nach ihren ersten Eindrücken überrascht. „Das sieht hier gar nicht aus wie eine Klinik. Und alle sind so freundlich und hilfsbereit“, stellte sie bei der Hausführung fest. In diesem Moment klang Frau Kaiser schon etwas zuversichtlicher: Die angenehme Atmosphäre der RheinJura Klinik gab ihr die nötige Basis, mit der gebotenen Entschlossenheit gegen ihre Krankheit anzugehen. Auch die beste Medizin wirkt nur, wenn das Umfeld stimmt. Im Zusammenspiel von Medizin, Plege und Verwaltung liegt der Erfolg einer hochwertigen und nachhaltigen Patientenversorgung, wie wir sie für die Rhein-Jura Klinik garantieren. Die Verwaltung schafft alle notwendigen Rahmenbedingungen, um Abläufe zu organisieren und zu optimieren. „Der erste Eindruck zählt“ – deshalb stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Empfang den Patienten und Besuchern für alle Fragen und Bedürfnisse immer freundlich zur Seite. AUSSTATTUNG Das Ambiente und eine besondere Atmosphäre einer Klinik spielen für positive Genesungsprozesse entscheidende Rollen, davon sind wir in der Rhein-Jura Klinik nachdrücklich überzeugt. In ihrer Freizeit können unsere Patienten verschiedene Aufenthaltsräume mit kostenlosem WLAN-Zugang nutzen. Dort liegen auch Tageszeitungen, Magazine, Bücher sowie Spiele bereit und es steht ein DVD-Player zur Verfügung. Die angenehme Atmosphäre des Patientenbistros ist eine Einladung zum längeren Verweilen, hier können sich die Patienten zu Gesprächen und zum Austausch treffen. Sämtliche therapeutische Räumlichkeiten sind freundlich gestaltet, alle verfügen über Tageslicht. Für Vorträge und Seminare gibt es einen separaten Tagungsraum. Wir bieten den Patienten und Besuchern komfortable Einzel-, Doppel- oder Dreibettzimmer, alle mit Dusche, WC, Fernseher, Telefon (gebührenplichtig) sowie Balkon. Auf die verstärkte Nachfrage nach hochwertigen ZimmerAusstattungen reagierte die Rhein-Jura Klinik mit dem Komfort PLUS-Angebot: Die Zimmer sind noch geräumiger, individueller gestaltet und haben eine stattliche Schrankeinrichtung. 9 PATIENTENGESCHICHTE KAISER i Patenschaft durch Patienten Trotz ihrer neuen Zuversicht gab es bei Frau Kaiser deutliche Gefühle der Aufgeregtheit und der Unsicherheit – schließlich war es ihr erster Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Ihre behandelnde Ärztin beruhigte sie in einem freundlichen Gespräch, teilte sie dem Behandlungsteam 1 zu und half ihr mit einer Besonderheit der Rhein-Jura Klinik sofort einen großen Schritt weiter: „Ich werde morgen fragen, ob sich ein Patient vorstellen kann, für Sie eine Patenschaft zu übernehmen. Er oder sie ist dann in den ersten Tagen für Ihre Fragen da und unterstützt Sie bei der Orientierung in der Rhein-Jura Klinik.“ Darüber hinaus hatte Frau Kaiser noch jede Menge Fragen, die sie ungern einem Mitpatienten stellen wollte: Wie funktioniert diese Klinik? Was gibt es hier für Behandlungsmöglichkeiten? Was wird angeboten? Wie kann ich das Beste aus dem Aufenthalt herausholen? „Für diese Fragen gibt es die Basisgruppe “, sagte ihre Einzeltherapeutin. „Während meiner Aufenthaltsdauer durfte ich ein sehr angenehmes Klima erfahren. Dafür sorgt die Klinik ausgesprochen gut.“ Christian B. 10 PSYCHOTHERAPIE Ein wichtiger Baustein der Behandlung ist die verhaltenstherapeutische Einzelpsychotherapie, die in der RheinJura Klinik dreimal wöchentlich 50-minütige Gespräche umfasst. Hier wird gezielt an den individuellen Problembereichen des Patienten gearbeitet: Therapeut und Patient verfolgen dabei zuvor gemeinsam festgelegte, konkrete und überprüfbare Therapieziele. Dieser Zielverfolgung gehen eine sorgfältige Diagnostik, die Entwicklung eines eigenen bio-psycho-sozialen Störungsmodells, die Vermittlung von entsprechendem Störungswissen und die Analyse eines störungsrelevanten Verhaltens voraus. So können Patienten ihre Erkrankung, deren Ursachen und die aufrechterhaltenden Faktoren der Störung – und deren Therapiemöglichkeiten – verstehen lernen. Auf dieser Basis wird neues Verhalten gelernt und eingeübt, was auch Veränderungen auf den (Symptom-)Ebenen Denken, Fühlen und körperliches Erleben bewirkt. Zur Anwendung kommen dabei wissenschaftlich fundierte Methoden der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie und ihrer neuen „3. Welle“-Therapien wie ACT (Acceptance and Committment Therapy), CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy), DBT (dialektisch-behaviorale Therapie), MBCT (Mindfulness-Based Cognitive Therapy) und Schematherapie. 95 % der Patienten stimmen der Aussage zu „In der Therapie wurden genau die Problembereiche bearbeitet, die mir wichtig waren.“ 11 PATIENTENGESCHICHTE KAISER i Offener Therapieplan mit vielen Angeboten Einladungen zu sehr vielen Gruppen im Laufe des Aufenthalts sowie der jeweils aktuelle Wochenplan liegen im Fach des Patienten. „Bei Fragen oder Befürchtungen von Ihnen sind für Sie außerdem Ihre behandelnden Ärzte und ich da – und unser gesamtes Team“, ergänzte die Einzeltherapeutin im Gespräch mit Frau Kaiser. Dann zeigte sie ihr den Therapieplan, auf dem alle Angebote verzeichnet sind, an denen Patienten ohne Anmeldung teilnehmen können. Sie sprach dabei ein paar Empfehlungen aus, markierte Einführungsveranstaltungen, Entspannungsangebote und Nordic Walking. „Sie müssen wieder aktiv werden“, sagte die Therapeutin. „Eine Runde um den Bergsee an jedem Morgen wird Ihnen helfen, gut in den Tag zu starten. Sie hatten außerdem erwähnt, dass Sie gerne mit den Händen arbeiten? Dann ist unser freies Werken genau das Richtige für Sie!“ 94 % nik die Kli in n e d r wü eund tienten er einer Fr liche a P r e d od hn Freund n diese/r ä m e n i n e len, we hte. empfeh Hilfe bräuc 12 PSYCHOLOGISCHE GRUPPEN In der Rhein-Jura Klinik gibt es eine Reihe von psychotherapeutischen, anmeldeplichtigen Gruppen, die elementare Bausteine im Gesamtbehandlungskonzept sind. Die Entscheidung darüber, welche Gruppen für den Patienten die richtigen sind, trifft das Behandlungsteam gemeinsam mit dem Patienten, sodass sie zum Gesamtkonzept der individuellen psychotherapeutischen Behandlung passen. Nicht jede Gruppe ist also für jeden Patienten und für jedes Problem sinnvoll. Grundsätzlich kann zwischen störungsspeziischen Gruppen, die viel Psychoedukation beinhalten, und störungsübergreifenden Gruppen mit mehr Übungscharakter unterschieden werden. Psychotherapiegruppen inden in der Regel zweimal wöchentlich mit einer Dauer von jeweils 90 oder 100 Minuten statt; sie werden in den meisten Fällen nach Manual mit der von Anfang bis Ende des Programms gleichen Patientenzusammensetzung durchgeführt. Häuig gefragte Gruppen werden doppelt bis dreifach angeboten, um Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten. Je nach Gruppe sind dabei eine inhaltliche Vorbereitung oder Begleitung im Einzel oder das Erledigen von Hausaufgaben bis hin zum täglichen Üben der Gruppeninhalte eine Voraussetzung für den Therapieerfolg. Bogenschießen trainiert innere Stärke Neben den Behandlungen durch die Ärzte und in der Einzelpsychotherapie waren für Frau Kaiser die Gespräche in der Depressionsgruppe wichtig, um ihre Heilung bewusst anzugehen. Der Austausch mit anderen Patienten hilft, die Krankheit, ihre Entstehung und die Folgen besser zu verstehen und dabei zu erkennen, dass Depression keine seltene Krankheit ist. Frau Kaiser kam in Gesprächen mit ihrer Therapeutin schnell zu dem Schluss, dass ihr Selbstwertgefühl wieder aufgebaut werden musste: Es war ohnehin nie besonders stark ausgeprägt und hatte zudem durch die depressive Episode einen schweren Schaden genommen. Auf die mit dieser Therapie verbundene Gruppe und das daran gekoppelte Bogenschießen, das ihre innere Stärke trainiert, freute sich Frau Kaiser sofort nach den ersten Informationen. 13 PATIENTENGESCHICHTE KAISER 88 % „Großes Danke für die wertvolle Unterstützung durch engagierte, großartige und freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen!“ der Patienten hatten den Eindruck, bei der Auswahl der Therapien ausreichend Einfluss nehmen zu können. Charlotte K. Hilfe für neue Patienten Nach vier Wochen in der Rhein-Jura Klinik meldete sich Frau Kaiser freiwillig als Patin für eine neu angereiste Patientin, die bei ihrer Ankunft genauso ratlos war, wie Frau Kaiser es gewesen war. „Ich war bei der Anreise auch verunsichert, Psychiatrie war mir fremd“, sagte Frau Kaiser der neuen Patienten, „aber es ist wichtig, Fragen zu stellen und zum Experten seiner eigenen Krankheit zu werden. Nur so kann man aktiv etwas dagegen tun – und aktiv zu werden, lohnt sich: Wir als Patienten sind hier nämlich ein Teil unseres eigenen Behandlungsteams!“ 14 „Ich habe es als großes Geschenk empfunden, in der Rhein-Jura Klinik gewesen zu sein. Die Betreuung auf allen Ebenen – ärztlich, therapeutisch, pflegerisch, kulinarisch, verhaltenstherapeutisch und haushälterisch – war SEHR gut. Vielen Dank.“ Zoe W. 15 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER GROSSE SORGEN UND DER VERSUCH, MIT ALKOHOL ABZUSCHALTEN Mit einem übermäßigen Alkoholkonsum versuchen nicht wenige Menschen physische und psychische Probleme zu verdrängen. Diese Probleme verstärken sich dadurch aber sogar – und außerdem wird auch noch der Alkohol zu einem gravierenden Problem. So wie bei Stefan Müller. STEFAN MÜLLER Zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik war Stefan Müller 38 Jahre alt, ledig und kinderlos. Seinen Berufsweg kennzeichnete ein stetiger Aufstieg: Nach dem BWL-Studium startete er in einer Unternehmensberatung und kletterte auf der Karriereleiter kontinuierlich nach oben. Trotz seines Berufserfolgs hatte Herr Müller jedoch Schwierigkeiten an seinem Arbeitsplatz, weil er oft impulsiv war und ohne die nötigen Absprachen 16 Entscheidungen traf. Zudem zeigte er eine große Ungeduld gegenüber langsamer arbeitenden Mitarbeitern, obwohl er selbst viel Zeit durch seine mangelhafte Organisationsfähigkeit verlor. Schließlich meldete ihm ein Mitarbeiter zurück, dass er durch sein Verhalten oft arrogant wirken würde und ihn viele andere Mitarbeiter deshalb ablehnten. 17 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER i ÄRZTETEAM Schwierigkeiten in der Partnerschaft Aufstehen fällt zunehmend schwerer Neben Problemen am Arbeitsplatz beschäftigten Herrn Müller immer wieder zerrüttete Partnerschaften, die nicht zuletzt an seiner „schwierigen Art“ scheiterten – wie die letzte Trennung sechs Wochen vor der Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik: Seine Partnerin hatte die Stimmungsschwankungen nicht mehr ausgehalten und war nach einem heftigen Konlikt gegangen. Um sich von dieser Trennung abzulenken und von der stressigen Arbeit abzuschalten, trank Herr Müller über viele Monate hinweg abends drei bis vier Gläser Wein – auch am Wochenende. Es gab zudem immer wieder Abende, an denen er komplett die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum verlor: Neben dem Wein trank er täglich ein Glas Whiskey, manchmal wurden es auch zwei. Herr Müller nahm sich zwar immer wieder vor, abstinent zu bleiben – er schaffte es aber nicht. Nicht zuletzt durch seinen hohen Alkoholkonsum fühlte sich Herr Müller ständig niedergeschlagen und überfordert. Sogar das Aufstehen iel ihm immer schwerer, zunehmend stellte er den Sinn seines Lebens infrage. Schon nach einer kurzen Behandlungsphase riet ihm seine ambulante Psychotherapeutin zu einem stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Die Einweisung in die Rhein-Jura Klinik erfolgte durch seinen behandelnden Psychiater, der Herrn Müller über einen Zeitraum von acht Wochen Antidepressiva verschrieben hatte. Begrüßung durch Arzt Schon am Tag seiner Anreise in der Rhein-Jura Klinik wurde Herr Müller von seinem zuständigen Arzt und von seiner Psychotherapeutin begrüßt. Herr Müller war dabei in einer schlechten Verfassung: Er hatte sich stark verspätet, da er den ICE verpasst hatte. Dann musste er auch noch feststellen, dass sein Kreditkartenlimit erreicht war und er sich deshalb erst noch von einem Freund Geld für die Fahrkarte leihen musste. 18 Die Behandlung in der Rhein-Jura Klinik indet in vier multiprofessionellen Teams unter der Leitung von erfahrenen Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie statt. In jedem Team sind Assistenzärzte in der Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit der Betreuung der Patienten unter Supervision und Anleitung der Fachärzte beauftragt. Die Rhein-Jura Klinik verfügt über die Weiterbildungsberechtigung für 30 Monate. Wir behandeln die Patienten nach den Prinzipien der Therapieleitlinien für psychische Störungen aufgrund evidenzbasierter Entscheidungen. Dabei bieten wir die Behandlung mit psychopharmakologischen Verfahren unter engmaschiger Überwachung symptomorientiert und nebenwirkungsadaptiert an. In der Rhein-Jura Klinik legen wir großen Wert auf eine gute organische Basisdiagnostik, die neben der klinischen Untersuchung die Überwachung von Routinelaborparametern, von endokrinologischen, infektiologischen und rheumatologischen Laborparametern, Pharmakaspiegel, EKG, EEG, zerebrale Bildgebung und Sonograie beinhaltet. Es besteht eine engmaschige Zusammenarbeit mit Fachärzten vor Ort, die für internistische, rheumatologische, endokrinologische, gynäkologische, orthopädische, neurologische, chirurgische, urologische, radiologische, ophthalmologische und dermatologische Fragestellungen zur Verfügung stehen. Eine Fachärztin für Innere Medizin arbeitet bei uns im Haus. Eine enge Zusammenarbeit ist mit dem interdisziplinären Schmerzzentrum Hochrhein und dem Reha-Zentrum Bad Säckingen etabliert. Das Spital Bad Säckingen als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung inklusive Notfalllabor und dem Notarztstandort beindet sich 300 Meter vom Standort der Rhein-Jura Klinik entfernt. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg als Krankenhaus der Maximalversorgung. Jeder Patient hat mindestens drei ärztliche Kontakte pro Woche, die bei Bedarf deutlich intensiviert werden können. Die fachärztliche Betreuung wird durch Visiten, Kurvenvisite und interdisziplinäre Teambesprechungen sowie zusätzliche Einzelvisiten bei der Aufnahme und weiterem Bedarf sichergestellt. Intensiver zu betreuende Patienten werden so lange, wie dies medizinisch notwendig ist, in Zimmern in unmittelbarer Umgebung zum Plegestützpunkt untergebracht, wo eine hochfrequente Kontaktaufnahme durch das Plegepersonal möglich ist. Die Klinik verfügt aber über keinen geschützten Bereich. Es beindet sich 24 Stunden an 7 Tagen die Woche ein Arzt im Haus und ein Facharzt für Psychiatrie in Rufbereitschaft, der bei Bedarf in die Klinik kommt. 19 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER Start mit Alkoholentzugsbehandlung Da Herr Müller seit Monaten Alkohol in größeren Mengen getrunken hatte und bei seinen wenigen Versuchen, mit dem Trinken aufzuhören, stark geschwitzt und gezittert hatte, leitete sein Arzt zum Start eine Alkoholentzugsbehandlung ein und ordnete eine intensive Überwachung seines Beindens an. Herr Müller blieb während der ersten Tage vorsichtshalber in einem Zimmer in der Nähe des Pflegestützpunkts, um schnell Kontakt zur Plege zu bekommen. Nach vier Tagen waren die Entzugssymptome abgeklungen, nur ab und zu musste Herr Müller unterstützend ein Medikament einnehmen. Deshalb konnte er nun sein ursprünglich angedachtes Zimmer beziehen. 20 i ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNGEN „Im Vergleich zu vor zehn Wochen bin ich wieder richtig aufgestellt und weiß, wie ich mein Leben in Zukunft meistern werde. Danke für alle Hilfe!“ Sabine M. Suchterkrankungen umfassen stoffgebundene Süchte (Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel, illegale Drogen) und stoffungebundene Süchte (z.B. Spielsucht). Alkohol ist ein besonders häuiges Suchtmittel: Etwa 3 % der deutschen Bevölkerung sind davon aktuell abhängig (Lebenszeitrisiko zu erkranken: 10 %), entwickeln also Entzugssymptome, wenn sie mit dem Konsum aufhören oder müssen die Dosis immer weiter steigern, um den gleichen Effekt zu erzielen. Betroffene verspüren einen Drang, zu konsumieren (craving) und haben keine Kontrolle mehr über die Menge, die sie zu sich nehmen. Das Leben ist auf Beschaffung und Konsum eingeschränkt oder andere Interessen werden zugunsten des Alkohols vernachlässigt. Weitere 5 % der Bevölkerung erfüllen die Kriterien eines Alkoholmissbrauchs: Diese Personen sind nicht abhängig, konsumieren aber trotz psychischer (z.B. Ehekonlikt), sozialer (z.B. Führerscheinverlust) und körperlicher Schäden (z.B. Leberzirrhose) weiter Alkohol. Unterstützung bei finanziellen Problemen Bei einem der ersten Gespräche ging die Einzeltherapeutin auf das Abenteuer von Herrn Müller bei seiner Anreise in die Rhein-Jura Klinik ein. „Seit ich denken kann, war es schon immer so: Ich kriege nichts organisiert, vergesse ständig Dinge, handele ohne nachzudenken. Nicht mal ein paar Stunden Zugfahren geht bei mir ohne Chaos! Und dann musste ich mir auch noch Geld leihen, weil die Kreditkarte überzogen war“, sagte er kleinlaut. „Das war das Schlimmste an allem.“ Die Einzeltherapeutin hakte an dieser Stelle sofort nach: „Wenn Sie inanzielle Schwierigkeiten haben, kann Ihnen sicher unsere Sozialberatung weiterhelfen.“ Herr Müller fragte leise: „Auch bei Steuerschulden?“ Er wurde in seinem Sessel immer kleiner: „Ich bekomme das mit der Steuer einfach nicht hin. Und bei mir liegen dutzende ungeöffnete Rechnungen zu Hause. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles bezahlen soll.“ Die Worte der Einzeltherapeutin wirkten beruhigend: „Dafür ist unsere Sozialberatung da.“ Herr Müller zeigte sich erleichtert. „Und was Ihre lebenslangen Probleme angeht, die Sie eben angesprochen haben“, ergänzte die Einzeltherapeutin, „da habe ich eine Hypothese.“ i SOZIALBERATUNG Die Rhein-Jura Klinik verfügt über eine Sozialberatung, welche die Patienten bei psychosozialen, berulichen oder sozialrechtlichen Fragestellungen unterstützen kann. Sie bietet Beratungen und Informationen bei Fragen zur Kranken-, Plege- und Rentenversicherung, bei Antragstellungen wie z.B. einer Schwerbehinderung und bei wirtschaftlichen Problemstellungen. Zudem vermittelt unsere Sozialberatung bei Bedarf ambulante und stationäre Nachsorgemaßnahmen, wie z.B. Tagesstätte, Tagesklinik oder Beratungsstellen und gibt Informationen zur berulichen Wiedereingliederung. Aktuell beschäftigt die Rhein-Jura Klinik im Bereich Sozialberatung drei Mitarbeiterinnen. 21 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER i ADHS Für Patienten überraschende Diagnose Nach umfangreichen Tests durch Fragebögen und Interviews stand die Diagnose bei Herrn Müller fest: ADS im Erwachsenenalter. „Viele glauben, dass nur Kinder ADHS haben können. Das ist ein Irrtum“, teilte der Arzt des Teams 2 dem verblüfften Herrn Müller mit. „Wir stellen Sie jetzt auf ein konzentrationsförderndes Medikament ein. Außerdem melden wir Sie für die ADHS-Gruppe an, damit Sie auch lernen, mit den Symptomen umzugehen.“ Im Verlauf des Gesprächs stellte der Arzt zudem fest, dass sich Herr Müller aufgrund seiner Planlosigkeit sehr unregelmäßig und ungesund ernährte: Er verordnete ihm deshalb die diätische Lehrküche, in der Herr Müller lernen sollte, dieses Problem mindestens zu lindern. 96 % Unter ADHS (Aufmerksamkeitsdeizit-HyperaktivitätStörung) stellen sich viele den klassischen „Zappelphilipp“ vor. ADHS ist aber viel mehr, als nicht stillsitzen zu können: Die Konzentration ist beeinträchtigt, es ist schwierig, bei wichtigen Aufgaben oder in Gesprächen die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, die Organisation fällt schwer, Dinge werden vergessen, die Betroffenen werden schnell abgelenkt. Dazu kommt die Impulsivität: Anderen ins Wort fallen, weil die eigene Antwort nicht warten kann, Ungeduld, großes Redebedürfnis, gefährliches Verhalten ohne Nachzudenken. Was viele nicht wissen: ADHS kann auch im Erwachsenenalter weiterexistieren, dann oft als ADS (also ohne Hyperaktivität). Rund 60 % der ADHS-Kinder nehmen ihre Krankheit mit ins Erwachsenenalter. Damit sind rund 1– 3 % der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen. Zusätzliche Hinweise im Erwachsenenalter können sein: häuige Wutausbrüche oder heftige emotionale Reaktionen, Stimmungsschwankungen, Desorganisation, Partnerschaftsprobleme und Probleme am Arbeitsplatz (z.B. häuige Jobwechsel). Auch die Häuigkeit von Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie weiteren psychischen Erkrankungen ist erhöht. s sie en, das d n i f n g der tiente der Pa r Bestimmun gend enü bei de sziele g en. g n u l d Behan zogen wurd einbe 22 23 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER 91 % n chätze ls s n e t tien ns a der Pa ät des Esse . ein alit die Qu iegend gut w über i Richtiger Umgang mit Zeitdruck KÜCHE Den Auftrag, dreimal täglich zu regelmäßigen Zeiten zu essen, nahm Herr Müller gerne an: Wegen des guten Angebots in der Rhein-Jura Klinik freute er sich stets auf die Mahlzeiten. Neben einer besseren Ernährung ergänzte Herr Müllers Einzeltherapeutin sein Programm um die Teilnahme an der Motivationsgruppe (Gruppe für schädlichen Gebrauch, Missbrauch oder Abhängigkeit von Substanzen) und dem kognitiven Training, bei dem am PC der Umgang mit Zeitdruck und der Impulskontrolle geübt wird. Das Küchenteam verwöhnt unsere Patienten täglich mit von der Region und den Jahreszeiten geprägten Speisen. Alle Mahlzeiten umfassen eine große Auswahl an frisch zubereiteten warmen und kalten Gerichten. Auch auf spezielle Ansprüche (z.B. vegan, gluten- oder lactosefreie Kost, Diätkost) sind wir vorbereitet. Unsere Ernährungsberatung unterstützt alle Patienten gern bei einer gesunden und schmackhaften Nahrungsumstellung. „Ein wirklich dickes Lob an die Küche, die prima vegan kocht!“ Stefanie S. 24 Maßgeblichen Anteil an den wohlausgewogenen Speisen hat unser Küchenchef Heinz Frommherz, der in namhaften Restaurants tätig war, bevor er die Küchenleitung in der Rhein-Jura Klinik übernahm. Täglich werden von Heinz Frommherz und seinem kompetenten Team mehr als 360 Mahlzeiten zubereitet, ein jeweils neun Wochen im Voraus geplanter Speiseplan sorgt nicht zuletzt mit vielen regionalen oder themenorientierten Sonderwochen für eine köstliche Abwechslung. 25 PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER Soziales Kompetenztraining in Rollenspielen Da Herr Müller außerdem darunter litt, am Arbeitsplatz unbeliebt zu sein, weil er Mitarbeiter oft hart kritisierte, übte er in Rollenspielen im Sozialen Kompetenztraining (SOKO), besser Feedback zu geben und freundlicher zu sagen, was er sich anders wünscht. Dabei erhielt er wichtige und hilfreiche Rückmeldungen von anderen Gruppenteilnehmern. Parallel dazu arbeitete er in der Einzeltherapie an Strategien, wie er besser mit Stress umgehen und sich richtig organisieren kann. Diagnose ist eine Erleichterung „Ich habe meine Resilienz mit Hilfe der Klinik wieder in einen lösbaren und widerstandsfähigen Zustand gebracht und kann positiv in die Zukunft blicken!“ Murat S. 26 Die Diagnose und die damit verbundene Behandlung in der Rhein-Jura Klinik brachten Herr Müller schnell ein großes Stück voran. „Es ist sehr erleichternd, endlich eine Erklärung dafür zu haben, was mit mir eigentlich los ist“, sagte er, „und ich habe auch erkannt, dass ADS mitverantwortlich ist für meine depressive Episode und all die Probleme, die ich davor schon hatte. Es tut richtig gut, das jetzt direkt anpacken zu können!“ 94,5 % der Pati enten stimmen der Aus „Ich wür sage de wied er in die Klinik k se ommen Hilfe br , wenn ich äuchte“ . voll od er über wie gend z u. 27 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ LANGER, ERFOLGREICHER WEG IN NORMALEN ALLTAG Eine chronische Depression klingt oft wie ein endgültiges Urteil. Wenn sich nach vielen Jahren keine Besserung einstellt, fügen sich nicht wenige Patienten einfach in ihr Schicksal. Dass dies nicht so sein muss, zeigt das Beispiel von Michaela Schulz. MICHAELA SCHULZ Michaela Schulz kam am 12. Juli 2015 in die Rhein-Jura Klinik. Zu diesem Zeitpunkt war sie 43 Jahre alt, seit acht Jahren geschieden und kinderlos. Sie arbeitete als Bibliothekarin. Frau Schulz sagte bei der Aufnahme, dass sie schon seit mindestens zwanzig Jahren depressiv sei. Immer wieder war sie wegen besonders schwerer Episoden stationär in Behandlung, dazwischen wurde sie von verschiedenen ambulanten Psychotherapeuten betreut. Aber niemand konnte ihr wirklich helfen. Frau Schulz hatte keine Erklärung dafür, warum keine der verschiedenen 28 Psychotherapien oder auch die eingenommene Medikation die erhoffte Wirkung erzielte. Sie befürchtete deshalb bereits, dass sie therapieresistent sei und ihr Leben lang depressiv bleiben würde. 29 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ Neue Verhaltensmuster einüben Beziehungsende löst depressive Episode aus Auslöser für die Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik war das Ende einer Beziehung, die Frau Schulz als sehr anstrengend erlebte. Dennoch löste die Trennung ihre aktuelle depressive Episode aus: Sie hätte alles für ihren Partner getan, dieser habe ihre Hilfsbereitschaft und Zuneigung voll ausgenutzt, ohne ihr etwas zurückzugeben – so ähnlich sei es auch bei ihrem Ex-Mann gewesen. Als sie sich in der Rhein-Jura Klinik anmeldete, fühlte sich Frau Schulz einsam und alleingelassen: Sie konnte sich zu nichts aufraffen und lag an freien Tagen eigentlich nur kraftlos im Bett. Große Selbstzweifel Nach eigener Aussage hatte Frau Schulz immer wieder Pech mit Männern. Obwohl bei der letzten Trennung der Mann die Beziehung wegen einer jüngeren Frau beendet hatte, rief er immer noch ständig bei ihr an und verlangte verschiedene Dinge: Zum Beispiel sollte sie ihm weiterhin das Essen für die Woche vorkochen. Diesen Aufforderungen kam sie nach, weil sie es nicht schaffte, ihrem Ex-Partner etwas abzuschlagen. Dadurch fühlte sie sich ihm völlig ausgeliefert und ihre Selbstzweifel waren nahezu unerträglich. Dieser Zustand war für Frau Schulz aber nichts Neues: Generell fühlte sie sich im Kontakt mit anderen Menschen oft hillos, machtlos und übersehen. 30 Aufgrund ihrer Krankengeschichte wurde Frau Schulz in der Rhein-Jura Klinik dem Team 3 zugeteilt. Ihre Einzeltherapeutin machte der verzweifelten Frau Schulz schon im ersten Gespräch Hoffnung: „Speziell für die Behandlung einer chronischen Depression wurde CBASP entwickelt. Patienten mit chronischer Depression haben ständig dieselben Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen. Frau Schulz: Sie haben gesagt, dass Sie sich zum Beispiel oft von Ihrem Gegenüber übersehen fühlen. Das ist nicht gut für Ihren Selbstwert und kann auch Ihre Depression aufrechterhalten. Dieses Erleben lässt sich vermutlich anhand Ihrer Prägungen, also Ihren früheren Lernerfahrungen, und dem daraus entstandenen Verhalten erklären. Das können wir hier in der Rhein-Jura Klinik analysieren – und neue Verhaltensmuster üben, mit denen Sie das nicht mehr erleben!“ „Ich bedanke mich bei der Pflege und meiner Therapeutin für die hervorragende fachliche und menschliche Betreuung!“ Friedrich B. i CBASP CBASP oder „Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy“ von James McCullough ist eine Methode der sogenannten „3. Welle“ der kognitiven Verhaltenstherapie. Es handelt sich um ein relativ neues Verfahren, das verhaltenstherapeutische mit interpersonellen und psychodynamischen Strategien kombiniert. CBASP betrachtet Depression immer im Kontext „Person × Umwelt“. Mithilfe der Situationsanalyse lernt der Patient, einen Zusammenhang zwischen Verhaltens- und Denkmustern und deren Konsequenzen zu erkennen, der chronisch depressiv erkrankten Menschen häuig aufgrund problematischer Lernerfahrungen in der Kindheit fehlt. Ein neues Verhalten wird in Rollenspielen geübt und Empathie für das Gegenüber gelernt. Die Erfolgsrate liegt ersten Studien zufolge mit einer Response von 85 % sehr hoch. 31 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ Ausdruck von Emotionen fördern i Merken, wie etwas entsteht ERGOTHERAPIE Noch im Erstgespräch verordnete die Therapeutin Frau Schulz eine Ergotherapie – jeden Morgen. „Sie brauchen viel Struktur, wenn Sie Schwierigkeiten haben, morgens aufzustehen“, sagte sie, „und Erfolgserlebnisse werden Sie dort auch haben, wenn etwas unter Ihren Händen entsteht – das tut Ihnen gut!“ Sich sinnvoll zu beschäftigen gehört zum Gefühl der Selbstverwirklichung. Ergotherapeuten lenken die Selbstwahrnehmung unter Anwendung von verschiedensten Medien und Materialien auf die Aktivität: Auf das, was jemand kann und nicht kann, aber auch auf die Art und Weise, wie jemand etwas tut. Die Teilnehmer arbeiten in der Ergotherapie unter Anleitung, aber auch ganz kreativ und frei. In der Ergotherapie können die Patienten zum Beispiel Körbe lechten, mit Speckstein arbeiten, Bücher binden oder malen. Im Rahmen der Ergotherapie erhält der Patient die Chance, seine Stärken wahrzunehmen und Ressourcen auszuschöpfen. Schwächen lassen sich entspannter betrachten und akzeptieren. Der Patient kann seine Prägungen erkennen, sich eigener Schwierigkeiten und Verhaltensweisen bewusster werden, Problemlösungsstrategien konzipieren, ein anderes Verhalten einüben, mehr Eigeninitiative entwickeln und somit selbstständiger und unabhängiger werden. Er kann lernen, Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen. Die Ergotherapie bietet in einem geschützten Rahmen die Gelegenheit, sich mit seinen Mitmenschen auseinanderzusetzen – sich einzulassen und abzugrenzen. Die ergotherapeutische Abteilung bietet außerdem eine große Bandbreite an zusätzlichen kreativen Angeboten an. 32 Im Laufe ihrer Behandlung wurde Frau Schulz auch für die Musiktherapie angemeldet, um das Ausdrücken von Emotionen zu fördern. Da sie auch Schwierigkeiten hatte, sich in ihrem Körper wohlzufühlen, kam auch Frauenyoga in der Kleingruppe dazu. Die Genussgruppe unterstützte sie dabei, die Kleinigkeiten des Alltags wieder verstärkt zu entdecken und bewusst im Moment zu leben. i MUSIKTHERAPIE Musik ist eine Sprache ohne Worte. In der Musiktherapie werden Instrumente verwendet, die von jedem Menschen ohne Vorkenntnisse zum Klingen gebracht werden können. Es geht um Erfahrungen, wie sich selbst zu Gehör zu bringen und gleichzeitig die anderen zu hören, Kooperationsbereitschaft zu erleben, auf unvermutete Situationen angemessen reagieren zu können oder Wahrnehmungs-, Erlebnis- und Beziehungsfähigkeit zu entwickeln. Diese Fähigkeiten werden in der Musiktherapie gefördert. Ganz nebenbei werden die Sinne angeregt und das Selbstwertgefühl gefördert. Die Musiktherapie erfordert keine musikalischen Vorkenntnisse. Angeboten werden in der musiktherapeutischen Abteilung außerdem Gruppen zum gemeinsamen Trommeln und gemeinsamen Singen. 33 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ i PFLEGE Umgestellte Medikation Neben den Therapieangeboten gehörte zur Behandlung von Frau Schulz die Umstellung ihrer Medikation: Das langjährig eingenommene Antidepressivum wurde um ein zusätzliches Medikament ergänzt, um die Wirkung zu verbessern. Dem zusätzlichen Medikament stand Frau Schulz zunächst skeptisch gegenüber, sie wurde aber von allen Seiten animiert, es auszuprobieren: von den Ärzten, ihrer Einzeltherapeutin und dem Plegeteam, bei dem sie dreimal täglich vorbeischaute. „Ich bin sehr dankbar, in der Rhein-Jura Klinik gewesen zu sein. Mir hat die Freundlichkeit aller Mitarbeiter inklusive der Küche und dem Putzteam gut getan.“ Charles S. „Gemeinsam sind wir stark“: Dies ist das Motto der Plegeabteilung der Rhein-Jura Klinik. Die Abteilung besteht aus rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – zum überwiegenden Teil in Vollzeit, darunter eine MedizinischTechnische Assistentin für EKG und EEG und eine Administratorin. Das moderne Konzept unseres Hauses – ohne die in den meisten Kliniken übliche Stationseinteilung – ermöglicht uns eine offenere Organisationsstruktur. Unsere Patienten sind störungsspeziisch in derzeit vier Patientengruppen eingeteilt und werden – in den Kernarbeitszeiten – aus zwei Organisationseinheiten heraus betreut, den sogenannten Plegestützpunkten. Dabei sind derzeit je zwei Gruppen einem Stützpunkt zugeordnet. Wir sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für unsere Patienten der erste Ansprechpartner bei Problemen jeglicher Art. Die Aufgaben der Plege in der Rhein-Jura Klinik sind äußerst vielfältig. Wir bieten unseren Patienten Hilfe und Unterstützung bei psychischen Krisen, bei der Bewältigung des Alltags in der Klinik, bei der Tagesstrukturierung, bei organisatorischen Fragen und Problemen, bei der Terminierung von Konsiliaruntersuchungen außer Haus (inklusive einer eventuell notwendigen Transportorganisation), bei Terminvereinbarungen innerhalb des Hauses, bei somatischen Erkrankungen, Vitalwertkontrollen, Wundbehandlungen und bei älteren oder behinderten Patienten die Unterstützung durch die grundplegerischen Maßnahmen. Zu unseren weiteren Aufgaben gehören Vorbereiten, Richten und Ausführen der Blutentnahmen, Richten, Ausgeben und die Dokumentation der angeordneten Medikamente 34 und der Patientenkontakte, Visitenbegleitung, die Teilnahme an der Morgenrunde und an den regelmäßigen wöchentlichen Teambesprechungen. Wir arbeiten dabei eng mit dem ärztlichen und therapeutischen Team zusammen, um für unseren Patienten die bestmögliche stringente Behandlung zu gewährleisten. Wir sehen jeden unserer Patienten als Einzelfall. Wir begegnen und behandeln jeden einzelnen Patienten individuell, freundlich, zugewandt, hilfsbereit und auf Augenhöhe. 35 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ Spezielles Training am Boxsack Im Verlauf der weiteren Therapiegespräche wurde deutlich, dass Abgrenzung ein großes Problem von Frau Schulz war: So konnte sie zum Beispiel nicht Nein sagen, wenn sie dies eigentlich wollte. Um diesem Problem zu begegnen, nahm Frau Schulz an der Einzel-Sporttherapie Boxen teil und trainierte am Boxsack: Präsenz zeigen und bestimmt äußern, was sie möchte – auch gegen Widerstand. Frau Schulz begann die Erfahrung zu machen, dass ihre jetzt klar deinierte Äußerung von Bedürfnissen erfolgreich ist – nicht so wie früher in ihrem Elternhaus, wo sie nie zeigen durfte, was sie wirklich wollte. Die Einzeltherapeutin spiegelte Frau Schulz jeden Erfolg und freute sich mit ihr. Es ging aufwärts: Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sich Frau Schulz in Gesprächen gehört und war optimistisch, die Depression überwinden zu können. i SPORT-/BEWEGUNGSTHERAPIE Aktiv in den Tag, entspannt in den Abend – für viele depressiv erkrankte Menschen ist das keine Selbstverständlichkeit. Unser sport- und bewegungstherapeutisches Programm unterstützt die Patienten dabei, sich selbst und dem eigenen Körper wieder bewusst zu werden, die Zeichen und Bedürfnisse des Körpers wahrzunehmen und sich ihnen entsprechend wieder im Alltag zu bewegen. 97 % der Patienten stimmen der Aussage zu „Die Behandlung, die ich hier erhalten habe, hat mir dabei geholfen, angemessen mit meinen Problemen umzugehen.“ 36 Die vielfältigen Vorschläge bieten unseren Patienten die Möglichkeit, das individuell Passende für sich zu inden und durchzuführen. Angeboten werden unter anderem Nordic Walking, Yoga, Kraftzirkel, Aqua Fitness, gemeinsame Mannschaftsspiele, Bogenschießen, Slackline – um nur einen kleinen Einblick in das große und abwechslungsreiche Programm zu geben. Hierzu werden die Patienten gerne von unseren Sporttherapeuten beraten und in der Durchführung unterstützt. In offenen großen Gruppen, in kleineren geschützten Gruppen, aber auch in Einzelsituationen können Patienten von der Erfahrung unserer Therapeuten proitieren, um ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit, die auf die körperliche Aktivität einen entscheidenden Einluss haben können. Patienten inden häuig erst über den Körper Zugang zu ihren Gefühlen. In der Sport- und Bewegungstherapie können die Patienten lernen, diese Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinlussen. Neben den körperlichen Faktoren spielen in der Sporttherapie zwischenmenschliche Beziehungen eine bedeutende Rolle. Gruppen bieten dabei ein geeignetes Setting, um soziale Interaktionen zu beobachten, diese gemeinsam zu relektieren und daraus zu lernen. 37 PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ i Freundliche Atmosphäre sehr hilfreich REINIGUNG Rückfällen vorbeugen Bei ihren Schritten nach vorn war für Frau Schulz auch die besondere Atmosphäre in der Rhein-Jura Klinik sehr hilfreich: Noch nie in ihrem Leben war sie so durchgehend von wohlwollenden und freundlichen Menschen umgeben – bis hin zu den Reinigungskräften, die sie jeden Morgen gut gelaunt und mit einem Lächeln auf dem Flur begrüßten. Angemessene Hygiene und Sauberkeit sind für eine Klinik selbstverständlich. Das Reinigungsteam der Rhein-Jura Klinik unter der Leitung von Martina Prommersberger geht aber täglich noch einen großen Schritt weiter: Äußerst sorgsam achten unsere „gelben Damen“ auf jedes noch so kleine Detail. Oberstes Ziel für das Team ist es, den Aufenthalt unserer Patienten so gemütlich und angenehm wie möglich zu gestalten. Gegen Ende ihrer Therapie nahm Frau Schulz zusätzlich an der MBCT (Mindfulness Cognitive Based Therapy) und der Nachsorgegruppe teil. Beide Psychotherapiegruppen sollen über unterschiedliche Vorgehensweisen Rückfällen vorbeugen und das in den Therapien Erlernte unterstützen. Im Hier und Jetzt sein, Sicherheit in sozialen Interaktionen, mehr Selbstbewusstsein und einen Plan für den schlimmsten Fall haben – Frau Schulz fühlte sich damit gut gerüstet, bald in den Alltag zurückzukehren. „Die Putzfrauen und das Küchenpersonal machen ihre Arbeit sehr gut!“ Julia K. 38 % 0 0 1 hren bten i utin e l r e en pe atient Thera der P uten/ihre d pe ch un Thera s empathis voll. al ndnis verstä 39 PATIENTENGESCHICHTE FRANZ LERNEN, DIE DINGE ANDERS ZU SEHEN Es beginnt mit kleinen Problemen, in die sich ein Patient immer mehr hineinsteigert. Daraus werden Sorgen und Ängste, die sich mehr und mehr Platz im Alltag eines Patienten verschaffen. Das zeigt das Beispiel von Clemens Franz. CLEMENS FRANZ Am 13. Oktober 2015 wurde Clemens Franz in der Rhein-Jura Klinik aufgenommen. Er war damals 51 Jahre alt und arbeitete als Manager in einem mittelständischen Unternehmen. Seit zwei Jahren gab es bei ihm einen Ehekonlikt – die Beziehung wurde im Prinzip nur durch die drei gemeinsamen Kinder aufrechterhalten. Die Eheleute hatten schon einige Sitzungen in der Paartherapie absolviert, als Herr Franz nach einem halben Jahr einen 40 Herzinfarkt erlitt. Obwohl er sich davon körperlich gut erholte, blieben als Folgen eine depressive Verstimmung und die starke Beschäftigung mit Sorgen und eventuellen körperlichen Problemen zurück. Herr Franz plagte ständig die Befürchtung, einen weiteren Herzinfarkt zu erleiden und daran zu sterben. Klopfte sein Herz schneller oder spürte er einen Druck auf der Brust, bekam er panische Angst, er hyperventilierte und es wurde ihm schwindlig. 41 PATIENTENGESCHICHTE FRANZ Panikattacken aus heiterem Himmel Zusammenarbeit mit Universitätsklinikum Freiburg Aus heiterem Himmel stellten sich bei Herrn Franz Panikattacken ein. Nicht zuletzt deshalb begann er Aktivitäten zu vermeiden, die er für anstrengend hielt – er gab das Joggen auf, er fuhr mit dem Auto statt mit dem Fahrrad zur Arbeit und nahm den Aufzug statt der Treppe. Er kontrollierte regelmäßig seinen Puls und achtete sehr genau auf seinen Körper. Ihm ielen bei sich selbst immer mehr körperliche Beschwerden auf, nach einiger Zeit hatte er das Gefühl, dass sich seine Finger bei zu großer Anstrengung taub anfühlten. Zudem machte ihm der Aufenthalt in öffentlichen Räumen immer mehr zu schaffen, weil er Angst hatte, eine Panikattacke zu erleiden und sich damit fürchterlich zu blamieren. Nach der Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik kam Herr Franz in das Team 4. Die internistische Teamärztin untersuchte ihn und ordnete nach einem unauffälligem EKG und unauffälligen Laborwerten eine Vorstellung in der Kardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg an. Damit wollte sie sicherstellen, dass eine organische Ursache für die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Schmerzen in der Brust ausgeschlossen werden konnte. Wegen des Taubheitsgefühls in den Händen wurden zudem die Vorstellung bei einem Neurologen und eine MRT-Untersuchung des Halses angeordnet, die keinerlei Hinweise auf eine körperliche Schädigung ergaben. Herr Franz war an diesem Punkt beunruhigt, weil die Ärzte keine Ursache für seine Probleme inden konnten. Eigentlich wollte er ja innerhalb von drei Wochen alles erledigt und abgehakt haben – und selbst das war für Herrn Franz eigentlich schon ein zu langer Zeitraum. Siehe auch Kapitel „Kooperationen“ (S. 66) i 42 Das Einschlafen fällt immer schwerer ANGSTSTÖRUNGEN UND ZWÄNGE Von Sorgen und Ängsten geplagt, iel Herrn Franz das Einschlafen immer schwerer. Er lag nachts oft stundenlang wach und grübelte. Die Stimmung ging weiter bergab. Tagsüber nahm seine Konzentrationsfähigkeit ab und er begann sich selbst Vorwürfe zu machen, dass er nicht mehr genug arbeiten würde. Also legte er wiederholt Überstunden ein. Eine Pause kam für ihn nicht infrage – bis seine Frau ihm androhte, sofort auszuziehen, wenn er nichts unternehme. Zu den Angststörungen zählen Panikattacken, die generalisierte Angststörung, Agoraphobie und sonstige Phobien. Gemeinsam ist diesen Störungen ein unverhältnismäßig hohes Angsterleben, speziisch vor bestimmten Dingen oder Situationen bzw. auch unspeziisch. Im weiteren Sinne wird auch die posttraumatische Belastungsstörung zu den Angststörungen gezählt. Personen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, haben ein Ereignis überstanden, das ihr Leben oder ihre körperliche Integrität bedrohte. Typische Symptome sind: Wiedererleben (Flashbacks, Angstträume, ständige Erinnerung), Vermeiden von Orten, Situationen und Gedanken, die an das Trauma erinnern, eingeschränkte Gefühle sowie allgemeine Stress-Symptome. Von einer Zwangsstörung spricht man, wenn sich bestimmte Handlungen und/oder Gedanken vielfach wiederholen und das Leben der Betroffenen (und nicht selten auch der Angehörigen) dadurch beeinträchtigt wird. Es wird dabei zwischen Zwangshandlungen und Zwangsgedanken unterschieden. 43 PATIENTENGESCHICHTE FRANZ i Ständig angespannt „Ich glaube, Ihr Leistungsdruck ist Teil des Problems. Sie sind ja ständig angespannt“, erklärte die Einzeltherapeutin Herrn Franz in einem ihrer ersten Gespräche. „Merken Sie das überhaupt?“ Herr Franz schüttelte den Kopf: „Nein. Meine Frau musste mir neulich sagen, dass ich drei Tage lang immer einen roten Kopf hatte. Mir ist aber nicht aufgefallen, dass ich die ganze Zeit unter Strom stand – also habe ich auch nichts dagegen unternommen.“ i ENTSPANNUNGTHERAPIEN „Es gibt nichts außer diesem Moment.“ Häuig kreisen unsere Gedanken jedoch um die Zukunft oder hängen noch in der Vergangenheit fest. Im „Hier und Jetzt“ zu sein, den eigenen Körper wieder bewusst wahrzunehmen und den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung wahrnehmen zu lernen, sind Inhalte unserer Entspannungsverfahren. Wir bieten unter anderem PMR: „Progressive Muskelentspannung nach Jacobson“, achtsamkeitsbasierte Verfahren und imaginative Vorstellungsübungen an. Dabei steht ein achtsamer und somit wertfreier Umgang mit sich selbst im Fokus. Die Entspannungsverfahren sollen es den Patienten ermöglichen, durch tiefe Entspannung auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene neue Energie zu tanken, um den Alltag wieder bewältigen zu können. 44 Angstlindernde und antidepressive Pharmakotherapie Nachdem auch durch intensive und modernste Diagnostik bei Herrn Franz keine körperliche Erkrankung festgestellt werden konnte, stellten die Ärzte der Rhein-Jura Klinik ein Programm zusammen, das die Körperwahrnehmung von Herrn Franz verbessern sollte: Eutonie, PMR und körperorientierte Therapien im Fachtherapie-Einzel. Nach einer gemeinsamen Nutzen-Risiko-Abwägung und der intensiven Aufklärung über Ziele, Wirkungen und Nebenwirkungen entschieden sich die Ärzte und Herr Franz zu einer angstlindernden und antidepressiven Pharmakotherapie. Eine wichtige Entscheidungshilfe war für Herrn Franz die Sicherheit, jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner in der Nähe zu haben, mit möglichen Problemen oder Nebenwirkungen ernst genommen zu werden und im Fall der Fälle schnell Hilfe zu bekommen. „Ich muss nicht erst auf einen Termin beim Arzt warten, sondern bin rund um die Uhr in Sicherheit und weiß, dass man mir sofort hilft, wenn es nötig ist“, sagte Herr Franz. „Hervorragende Betreuung in jeglicher Hinsicht. Ich bin sehr beeindruckt und dankbar.“ Stephen D. KÖRPERTHERAPIEN Die Körpertherapie schafft einen Ausgleich zu Alltagsbelastungen und Gewohnheiten, die häuig zu Inaktivität, Fehlhaltungen und chroniizierten Schmerzsyndromen geführt haben. Durch gezielte Interventionen und Atemtechniken wird muskulären Dysbalancen entgegengesteuert, bereits entstandene Verspannungen können aufgelöst werden. Eine gezielte Schulung der Tiefensensibilität verstärkt das Körpergefühl. Schmerzzustände werden betrachtet und positiv verändert. Abgerundet wird die Behandlung durch koordinative Übungseinheiten, die das Gleichgewicht schulen und die Beweglichkeit steigern, wodurch sie eine funktionelle und bewusste Körperhaltung unterstützen. In Einzelbehandlungen kann auf individuelle körperliche Beschwerden eingegangen werden. Hier werden die selbstregulativen Kräfte des Körpers verstärkt und genutzt, um Verspannungen zu beseitigen und Schmerzzustände zu lindern. Auch die Förderung einer optimalen Wirkung der Lebensenergie im Körper führt häuig zu einer verbesserten Tiefenentspannung, einer Reduktion von Schmerzen und damit auch zu einer seelischen Entlastung. Dies erleichtert und unterstützt Verarbeitungsprozesse. Die Rhein-Jura Klinik verfügt über eine große Bandbreite an körpertherapeutischen Verfahren, darunter Eutonie, Zilgrei, QiGong, Shiatsu, Craniosacraltherapie und Wasserentspannung. 45 PATIENTENGESCHICHTE FRANZ 91 % 97 % der P von ih atienten f ühlte rem fachli Arzt/ihre n sich r ch gu t betr Ärztin eut. u n am imme ussage z r t s n e i A t n r m de le atie der P handlung lche Zie e e der B jetzt, w nd.“ e d n si E ß wei htig c i h c I w „ „Meine Rolle als Patientensprecher hat mir in meiner Therapie SEHR geholfen!“ Chris Z. i SOMATOFORME STÖRUNGEN Umgang mit Panikattacken erlernen Damit er mit seinen Schmerzen richtig umgehen konnte, nahm Herr Franz an den Sitzungen der ACT-Gruppe (Akzeptanz- und Commitmenttherapie) teil. Außerdem meldete ihn die Psychologin für die Angstgruppe an, bei der den Teilnehmern Störungswissen vermittelt wird – darüber hinaus wird gemeinsam eine Auseinandersetzung mit den angstbesetzten Situationen jedes Patienten vorbereitet. Herr Franz lernte dabei, dass er sich in seine Panikattacken hineinsteigern kann und eine zusätzliche „Angst vor der Angst“ erlebt, weil er alle gefährlichen Situationen zu meiden und zu fürchten gelernt hat. Obwohl Herr Franz die Medikamente gut vertrug und bereits erste positive Wirkungen spürte, merkte er schnell, dass er mehr Zeit in die Therapie investieren musste als ursprünglich gedacht, um eine anhaltende Stabilität zu erreichen. 46 Die Gemeinsamkeit der somatoformen Störungen liegt darin, dass unklare körperliche Beschwerden vorliegen. „Unklar“ bedeutet: Medizinisch ist das Ausmaß der Beschwerden nicht erklärbar. Dies ist sehr häuig bei Schmerzen der Fall, aber auch bei Schwindel, Verdauungsbeschwerden oder Herz- und Atembeschwerden. Andere Betroffene haben große Angst davor oder sind überzeugt davon, schwer krank zu sein, ohne dass sich dies medizinisch bestätigen lässt. Die Wahrscheinlichkeit, an einer somatoformen Störung im Laufe des Lebens zu erkranken, liegt bei 12 %; damit ist dies das dritthäuigste psychische Störungsbild. Oft treten diese Beschwerden im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen (z.B. Depression) auf. Folgen sind oft ein „Ärzte-Hopping“, also das Aufsuchen eines Arztes nach dem anderen, und Schonverhalten. Häuig vergehen viele Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. 47 PATIENTENGESCHICHTE FRANZ „Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir einen so angenehmen und hilfreichen Aufenthalt ermöglicht haben!“ Nathan Z. 96 % der Pat iente genügen n meinen, dass ihrem A d Gespräche m sie rzt oder it ihrer Ä führen konnten rztin . 48 Unterstützung durch Angehörigenarbeit Die Dinge anders sehen Trotz aller Fortschritte blieb bei Herrn Franz ein Belastungsfaktor bestehen: die kriselnde Beziehung in seiner Ehe. Hier erhielt Herr Franz Unterstützung von anderen Patienten: In der problemlöseorientierten Psychotherapiegruppe konnte er sein Problem vortragen, das anschließend unter Leitung eines Therapeuten von den Patienten diskutiert wurde. Die Vorschläge, Anregungen und Fragen machten Herrn Franz sehr nachdenklich. Er fasste sich Vorsätze, formulierte diese konkret aus und begann sie schrittweise umzusetzen: Er bat seine Frau um ein klärendes Gespräch. Sie erklärte sich bereit, für ein Paargespräch in die Rhein-Jura Klinik zu kommen und blieb anschließend übers Wochenende: Ein sehr guter Schritt weg vom gegenseitigen Anschweigen und Ignorieren, das Herr Franz von früher kannte. Und der Leistungsdruck, den sich Herr Franz selbst auferlegt hatte? Das war ein großes Thema in der Kunsttherapie. Gesprochen wurde darüber auch viel im Einzel: Welche Gedanken hatte Herr Franz, die ihn ständig weitertrieben, obwohl sein Körper schon längst „Stopp“ geschrien hatte? Wie konnte er diese entkräften und besser auf sich achten? Wie sollte er zukünftig mit Misserfolgen umgehen? Erste Ideen dazu waren bereits entwickelt worden, als die Einzeltherapeutin Herrn Franz vorschlug, dieses Problem noch mit Hilfe einer weiteren anzugehen: in der Slacklinegruppe. Dabei gab sie ihm folgenden Rat mit auf den Weg: „Da brauchen Sie Geduld – Misserfolge und Frust sind hier vorprogrammiert, aber das ist eine gute Gelegenheit zum Üben.“ Herr Franz musste schmunzeln: Er begann langsam, die Dinge anders zu sehen. 49 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN GUTES IMMER NOCH BESSER MACHEN Die Rhein-Jura Klinik genießt allgemein einen guten Ruf. Wir freuen uns über Lob von Patienten, Ärzten und Besuchern – sind dabei aber auch stets offen für Verbesserungsvorschläge. Regelmäßig werten wir deshalb vielfältige Daten rund um die Rhein-Jura Klinik aus. Für diesen Qualitätsbericht lagen uns Daten von 556 Patienten vor, die im Jahr 2015 in der Rhein-Jura Klinik behandelt wurden. Die Daten haben wir zum einen im Rahmen der Stammdatenerhebung (Soziodemographie) und zum anderen durch eine Fragebogenerhebung erfasst. Jeder Patient, der in der Rhein-Jura Klinik behandelt wird, bekommt bei seiner Aufnahme, bei der Entlassung und in regelmäßigen Abständen während seines Behandlungsverlaufs einen Fragebogen zum Ausfüllen in sein Postfach – mit der Bitte, diesen auszufüllen und bei der Plege oder beim Einzeltherapeuten abzugeben. 50 51 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN GROSSE BANDBREITE BEI DATENERMITTLUNG Standardmäßig kommen bei der Ergebnisermittlung verschiedene psychometrische Instrumente zum Einsatz BDI-II: Das Beck Depressions-Inventar in der revidierten Fassung zeichnet den Schweregrad der depressiven Symptomatik mit Hilfe von 21 Items auf. Werte bis 12 gelten als klinisch unauffällig, Werte zwischen 13 und 19 zeigen eine leichte depressive Symptomatik, Werte ab 20 eine mittelgradige und Werte ab 29 eine schwere depressive Symptomatik. BAI: Das Beck Angst-Inventar erfasst mit Hilfe von 21 Items die klinisch relevante Angst. Werte ab 26 weisen auf eine klinisch relevante Angstsymptomatik hin. BSI: Das Brief Symptom Inventory ist die Kurzform der SCL-90. Es zeigt die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome. Dabei können neun Skalen und der Kennwert GSI (Global Severity Index, grundsätzliche psychische Belastung) berechnet werden. Die Ergebnisse werden in T-Werten dargestellt: Werte zwischen 40 und 60 liegen im Normbereich, ab Werten von 63 wird von einer klinisch auffälligen Belastung ausgegangen. VEV: Der Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens misst im Verlauf und am Ende der Behandlung direkt die erlebte Veränderung des Patienten. Werte über 115 weisen auf eine signiikante Verbesserung hin. 52 IIP-C: Das Inventar interpersoneller Probleme basiert auf dem Circumplex-Modell von Leary bzw. Kiesler und erfasst interpersonelle Schwierigkeiten des Patienten. FLZ-M: Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit beinhaltet die gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit sowie die generelle Lebenszufriedenheit, unterteilt in verschiedene Bereiche. Bei Bedarf und für diagnostische Zwecke setzen wir eine große Bandbreite weiterer störungsspezifischer Verfahren ein. Für die Auswertung lagen zum Aufnahmezeitpunkt Daten von 401 Patienten vor (72,6 %), zum Entlassungszeitpunkt von 235 Patienten (42,6 %). Nach der Analyse der Daten von 2015 wurden Maßnahmen ergriffen, die den Rücklauf der Fragebögen weiter verbessern sollen. Seit 2015 erhalten entlassene Patienten standardmäßig drei und zwölf Monate nach dem Ende ihrer Behandlung eine Katamnese-Befragung mit frankiertem Rückumschlag. 53 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN SOZIODEMOGRAPHIE UND ALLGEMEINE ANGABEN GESAMTES DIAGNOSENSPEKTRUM ABGEDECKT 36,2 % 27,7 % Altersverteilung 14,6 % Etwas über 40 % unserer Patienten sind weiblich, knapp 60 % männlich. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 50,8 Jahren (SD =12,4 Jahre) – der älteste Patient war 85 Jahre alt, der jüngste 19 Jahre. 16,5 % Mittlere Reife 4,7 % 0,7 % ≤ 20 Jahre 21 – 30 Jahre 31 – 40 Jahre 41 – 50 Jahre 51 – 60 Jahre 61 – 70 Jahre ≥ 71 Jahre 23,6 % erhalten drei oder mehr psychiatrische Diagnosen. Bei 12,2 % der Patienten ist außerdem im Entlassbrief mindestens eine somatische Diagnose vermerkt. Der tatsächliche Anteil an Patienten mit körperlicher Komorbidität wird damit aber wahrscheinlich zu niedrig angesetzt, da nicht jede körperliche Diagnose auch im Briefkopf des Entlassbriefs Erwähnung indet. 47,7 % Hochschule 10,8 % Hauptschule 13,7 % Abitur 7,4 % 9,2 % Eine genaue Analyse der Diagnosen zeigt zum einen, dass die Rhein-Jura Klinik das gesamte Diagnosenspektrum der psychiatrischen Behandlung abdeckt. Zum anderen wird ersichtlich, dass ein beträchtlicher Teil der Patienten im Jahr 2015 schwer psychisch erkrankt war – mit einem hohen Anteil an Mehrfachdiagnosen. Im Einzelnen erhalten 36,5 % unserer Patienten eine psychiatrische Diagnose, knapp 40 % bekommen zwei psychiatrische Diagnosen und 11,3 % Höchster Bildungsabschluss Circa 48 Prozent unserer Patienten haben ein Hochschulstudium abgeschlossen. 14 Prozent nennen als höchsten Bildungsabschluss das Abitur, 17 Prozent die mittlere Reife und 11 Prozent einen Hauptschulabschluss. Bei 11 Prozent der Patienten fehlen Angaben zum höchsten Bildungsabschluss. keine Angaben Die Patienten bleiben im Durchschnitt 70 Tage in der Rhein-Jura Klinik. Diese relativ hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer erklärt sich mit Blick auf die Diagnosenstatistik aufgrund des hohen Anteils an komplex erkrankten Patienten und Besonderheiten bei der Behandlung im Suchtbereich. 54 55 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN BDI-II Der BDI-Wert aller Patienten liegt bei der Aufnahme im Schnitt bei 27,1 Punkten und fällt bis zur Entlassung auf einen Wert von 10,1 Punkten. Diese Veränderung ist bei der Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben auf dem 5 %-Niveau signiikant (T = 22,9, α < 0.01). Der Effekt ist nach Cohen als groß zu bewerten (dz = 1,6). HOHE KOMORBIDITÄTS-RATE Aufgrund der hohen Komorbiditäts-Rate ist die Darstellung der Diagnosenhäuigkeiten nicht einfach abzubilden. Nur die Erstdiagnosen zu nennen, würde den tatsächlichen Anteil der jeweiligen Störung unverhältnismäßig unterschätzen, außerdem kann nicht automatisch von der Abfolge der Diagnosen im Entlassbrief von einer Priorisierung (im Sinne einer höheren Wichtigkeit der Erst- vor der Zweit- oder Drittdiagnose) ausgegangen werden. Aus diesem Grund werden in nebenstehender Tabelle die Diagnosen an erster bis fünfter Stelle im Entlassbrief zusammengefasst. Dies bedeutet, dass die Prozentzahlen mehr als 100 % ergeben. Lesbar ist die Tabelle folgendermaßen: „xx Prozent der Patienten erhielten die Diagnose xy entweder als alleinige Diagnose oder neben weiteren psychiatrischen Diagnosen“. Diagnose F0 Organische Störungen F1 Störungen durch psychotrope Substanzen Prozent 4 0,7 133 23,9 F10 Alkohol 85 15,3 F11 Opioide 3 0,5 F12 Cannabinoide 6 1,1 Sedativa/Hypnotika 22 4 Sonstige 17 3,1 F2 Schizophrenes Spektrum 14 2,5 F31 Bipolare Störung 33 5,9 F32 Depressive Episode 173 31,1 F33 Rezidivierende Depression 336 60,4 F34 Anhaltende affektive Störung 100 18 F40/41 Phobien/Panikstörung 67 12,1 F42 Zwangsstörung 18 3,2 F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen 27 4,9 26 4,7 5 0,9 F13 F43.1 PTBS F44 Dissoziative Störungen F45 Somatoforme Störungen 43 7,7 F50 Essstörungen 21 3,8 F51 Nichtorg. Schlafstörungen 10 1,8 F6 Persönlichkeitsstörungen 34 6,1 F60.3 Emot.-instabil 9 1,6 F84.5 Asperger 1 0,2 62 11,2 F90 56 Summe Patienten ADHS Keine reine Suchttherapie Bei den Suchtpatienten (knapp 24 Prozent) handelt es sich ohne Ausnahme um Patienten mit Doppeldiagnosen – sie weisen also mindestens eine weitere psychiatrische Erkrankung auf. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um eine Suchterkrankung, die im Rahmen einer anderen psychiatrischen Erkrankung aufgetreten ist und bei der daher die psychiatrische Grunderkrankung unbedingt mitbehandelt werden muss. In der Rhein-Jura Klinik wird deshalb keine reine Suchttherapie durchgeführt, sondern eine kombinierte Behandlung beider Erkrankungen – was über die reine Entzugsbehandlung von wenigen Tagen weit hinausgeht. Die Aufenthaltsdauer der Patienten mit Abhängigkeitsdiagnosen unterscheidet sich nicht signiikant von der Aufenthaltsdauer der Patienten mit anderen Diagnosen. Es gibt keine Suchtpatienten mit nur wenigen Tagen Aufenthalt, welche die durchschnittliche Aufenthaltsdauer wie bei anderen Kliniken deutlich senken. 42,7 % der Patienten leiden bei der Aufnahme unter einer schweren depressiven Symptomatik, 31,9 % unter einer mittelschweren depressiven Symptomatik. Der Anteil an Patienten, die bei der Aufnahme nur eine leichte oder keine depressive Symptomatik zeigen, weist andere psychiatrische Diagnosen auf. Bei der Entlassung liegt der Anteil der schwer depressiven Patienten noch bei 5,1 %, der Anteil der mittelschwer depressiven Patienten bei 9,5 %. Diese Veränderung ist bei Testung per univariater Varianzanalyse statistisch signiikant und klinisch bedeutsam mit einem mittelgroßen Effekt (F = 12,2, α < 0.01, ε2 = 0,1). BDI-II – depressive Symptomatik Aufnahme Entlassung schwer 42,7 % mittel 31,9 % keine/leichte 25,4 % schwer 5,1 % mittel 9,5 % keine/leichte 85,4 % 57 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN CHRONISCH DEPRESSIVE PATIENTEN BDI Gut 13 % der Patienten im Jahr 2015 litten an einer double depression, also einer depressiven Episode in Kombination mit einer Dysthymie – diese ist auch als chronische Depression deiniert. Chronisch depressive Menschen gelten gemeinhin als schwierig zu behandelnde Patienten. Sie weisen im Durchschnitt bei ihrer Aufnahme einen BDI von 31,3 Punkten auf und werden in der Rhein-Jura Klinik üblicherweise mit CBASP behandelt. Die Ausprägung der depressiven Symptomatik verbessert sich bis zur Entlassung signifikant und ist klinisch höchst bedeutsam (T = 8,49, α < 0.01, dz = 1,93). Chronisch depressive Patienten Aufnahme 31,3 Punkte Entlassung 11,7 Punkte Andere depressive Patienten Aufnahme 26,0 Punkte Entlassung 10,1 Punkte BAI Aufenthaltsdauer 58 Chronisch depressive Patienten 82 Tage Andere depressive Patienten 69 Tage Dieses gute Behandlungsergebnis bei chronisch depressiven Patienten kann nur durch eine intensive Psychotherapie erreicht werden, die trotz höherer Behandlungsfrequenz als in vergleichbaren Kliniken eine signiikant längere Behandlungsdauer erfordert als bei denjenigen depressiven Patienten, die nicht an einer double depression erkrankt sind (T=-2,1, α<0.05, d=-0,3). Der Angstwert der Patienten, gemessen mit dem Beck Angst-Inventar, liegt im Durchschnitt bei der Aufnahme in unsere Klinik bei 18,8. Bei der Entlassung ist dieser Wert im Schnitt auf 8,2 gesunken. Die Veränderung ist bei der Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben auf dem 5 %-Niveau signiikant (T = 15,5, α < 0.01) mit einem großen Effekt nach Cohen (dz = 1,1). Der klinische Eindruck lässt vermuten, dass der Aufnahmewert, der in den ersten Tagen in der Rhein-Jura Klinik erhoben wird, den wahren Wert eher unterschätzt, da die meisten Patienten die stationäre Aufnahme als primär entlastend erleben. Alle Patienten Aufnahme 18,8 Wert Entlassung 8,2 Wert 59 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN BSI BSI Gesamt Ängstlichkeit Aggressivität Paranoides Denken Psychotizismus Somatisierung Unsicherheit Sozialkontakt Entlassung Aufnahme Entlassung Aufnahme Entlassung 53,4 52,1 51,8 Aufnahme Entlassung Phobische Angst Entlassung 54,1 52,9 Aufnahme Entlassung Aufnahme Entlassung 51,4 67,1 63,4 61,1 Zwanghaftigkeit Aufnahme M (SD) Entlassung M (SD) T α d2 Gesamt (GSI) 70,6 (10,3) 52,4 (14,6) 17,8 <.001 1,41 Ängstlichkeit 65,8 (13,5) 51,7 (13,6) 14,5 <.001 1,05 Aggressivität 62,1 (11,2) 48,8 (11,7) 14,7 <.001 1,16 Depressivität 70,0 (11,4) 54,6 (13,0) 16,8 <.001 1,26 Paranoides Denken 61,8 (11,3) 51,2 (11,0) 13,0 <.001 0,9 Phobische Angst 64,0 (14,1) 52,4 (12,6) 13,4 <.001 0,86 Psychotizismus 65,7 (12,0) 53,7 (11,3) 14,0 <.001 1,03 Somatisierung 61,4 (12,6) 51,6 (11,2) 11,5 <.001 0,82 Unsicherheit Sozialkontakt 64,2 (12,7) 51,9 (12,3) 14,1 <.001 0,99 Zwanghaftigkeit 67,0 (10,4) 53,1 (12,5) 15,5 <.001 1,2 Skala 60 Depressivität 65,5 62,9 61,9 54,7 49,1 Entlassung Entlassung 52 Aufnahme Entlassung Aufnahme 52,7 69 61,7 Aufnahme 65,4 Aufnahme 70 Keine Skala liegt im Durchschnitt bei der Entlassung noch über dem Grenzwert von 63, der eine klinisch relevante Belastung anzeigt. Die klinische Bedeutsamkeit dieser Veränderungen kann als hoch eingestuft werden, da alle Veränderungen Effektstärken von größer als 0.8 aufweisen. Aufnahme Das BSI (Brief Symptom Inventory) ist eine Kurzform der SCL-90 und erfasst die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome innerhalb der vergangenen sieben Tage. Alle Skalen und der Gesamtkennwert verringern sich in unserer Stichprobe von der Aufnahme zum Entlassungszeitpunkt signiikant (Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben). VEV – Fragebogen zu Veränderungen des Erlebens und Verhaltens Der VEV erfragt die direkt erlebte Veränderung durch den Patienten selbst. Werte unter 85 weisen auf eine signiikante Verschlechterung des erlebten Zustands hin, Werte zwischen 85 und 115 zeigen keine Veränderung des Zustands an, Werte von 115 oder darüber weisen auf eine subjektiv erlebte signiikante Verbesserung des Zustands hin. VEV Abschlussmessung > 135 115 – 135 85 – 115 < 85 VEV-Wert 153 67 25 4 absolute Anzahl an Patienten 61 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN IIP-C Alle acht Skalen des IIP (Inventar interpersonellen Verhaltens) verringern sich in ihrer Ausprägung von der Aufnahme bis zur Entlassung im Durchschnitt signiikant. Messungen werden zum Aufnahmezeitpunkt und zur Entlassung vorgenommen, das Schaubild zeigt die Verteilung in der Normstichprobe sowie die Verteilung unserer Stichproben zum Aufnahmezeitpunkt und zur Entlassung. Die übliche „depressive Ausbeulung“ der Matrix zugunsten der Skalen „zu selbstunsicher“, „zu nachgiebig“, „zu introvertiert“ und „zu fürsorglich“ reduziert sich im Laufe der Behandlung signiikant und nähert sich der Verteilung in der Normalbevölkerung an. AUT (zu autokratisch) 2 STR (zu streitsüchtig) 62 Aufnahme M (SD) EX (zu expressiv) 1 0,5 AB (zu abweisend) VEV-Wert FÜR (zu fürsorglich) 0 IN (zu introventiert) NA (zu nachgiebig) SEL (zu selbstunsicher) Bezüglich der praktischen Signiikanz fällt auf, dass alle Effektstärken im Bereich von kleinen Effekten nach Cohen liegen (0.2 – 0.5). Dies ist schlüssig, da die IIP-Skalen starke Bezüge zu Persönlichkeitsvariablen im Sinne von Traits aufweisen und dementsprechend innerhalb der Zeitspanne eines stationären Aufenthalts keine großen Effekte in Bezug auf Persönlichkeitsvariablen zu erwarten sind. Skala 1,5 Gesamtbevölkerung Aufnahme Entlassung Entlassung M (SD) T α d2 Zu abweisend 1,3 (0,7) 1,0 (0,7) 6,5 <.001 0,37 Zu autokratisch 0,9 (0,5) 0,8 (0,6) 3,3 <.001 0,22 Zu expressiv 1,3 (0,7) 1,1 (0,7) 4,8 <.001 0,28 Zu fürsorglich 2,0 (0,8) 1,7 (0,9) 5,8 <.001 0,33 Zu introvertiert 1,8 (0,8) 1,4 (0,8) 8,4 <.001 0,46 Zu nachgiebig 1,8 (0,8) 1,6 (0,8) 5,3 <.001 0,31 Zu selbstunsicher 2,0 (1,0) 1,7 (0,9) 6,4 <.001 0,35 Zu streitsüchtig 1,0 (0,6) 0,8 (0,5) 4,7 <.001 0,31 Gesamt 1,5 (0,5) 1,3 (0,6) 7,7 <.001 0,44 63 ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN FLZ – Fragebogen zur Lebenszufriedenheit Generelle Lebenszufriedenheit Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit erfasst die gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit sowie die generelle Lebenszufriedenheit. Beide Skalen sind unterteilt in verschiedene Bereiche. Alle Skalenausprägungen erhöhen sich vom Aufnahme- zum Entlassungszeitpunkt signiikant, mit Ausnahme des Bereichs Wohnen. Deiniert man Veränderungen ab einer mittleren Effektstärke nach Cohen (1988) als klinisch bedeutsam, verändern sich in dieser Art die Subskalen „Generelle Lebenszufriedenheit gesamt“, „Hobbys“, „Gesundheit“ sowie aus dem Bereich der gesundheitsbezogenen Lebenszufriedenheit sämtliche Subskalen mit Ausnahme der Fortbewegungsfähigkeit und des Seh- und Hörvermögens. Dies ist bezogen auf eine psychiatrische Behandlung inhaltlich schlüssig. -4 Gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit Partnerschaft Unabhängigkeit von Hilfe Familie Beschwerden / Schmerzfreiheit Wohnen Angstfreiheit Beruf Seh- und Hörvermögen Einkommen Fortbewegungsfähigkeit Gesundheit Energie / Lebensfreude Hobbys Entspannungsfähigkeit Freunde Körp. Leistungsfähigkeit -2 0 2 4 6 8 -4 -2 0 Entlassung M (SD) T α d2 17,5 (33,2) 39,8 (32,8) -10,4 <.001 -0,67 Gesamtzufriedenheit Gesundheit (nicht in Abbildung aufgeführt) Freunde 3,7 (7,0) 5,4 (6,5) -3,9 <.001 -0,25 Hobbys 0,9 (6,3) 3,9 (5,9) -6,4 <.001 -0,5 Gesamt (nicht in Abbildung aufgeführt) 4 6 8 FLZ gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit Aufnahme M (SD) Skala 2 Aufnahme Entlassung FLZ generelle Lebenszufriedenheit 64 -6 Aufnahme Entlassung Aufnahme M (SD) Entlassung M (SD) T α d2 12,5 (35,3) 55,7 (37,1) -15,4 <.001 -1,19 Körperliche Leistungsfähigkeit -0,4 (6,3) 4,3 (6,2) -10,0 <.001 -0,74 Entspannungsfähigkeit -0,4 (5,8) 3,9 (5,9) -13.3 <.001 -1,3 Skala Gesundheit -2,5 (6,9) 5,0 (7,1) -12,7 <.001 -1,06 Energie/Lebensfreude -4,6 (5,5) 4,7 (7,1) -15,8 <.001 -1,46 Einkommen 4,9 (7,0) 6,1 (6,3) -2,8 <.01 -0,17 Fortbewegungsfähigkeit 6,6 (7,7) 9,6 (6,2) -6,0 <.001 -0,42 Beruf -0,5 (7,1) 2,0 (5,9) -5,4 <.001 -0,38 Seh- und Hörvermögen 6,4 (7,6) 8,1 (6,8) -3,4 <.01 -0,23 Wohnen 6,5 (7,3) 7,0 (7,0) -1,3 .2 -0,07 Angstfreiheit 0,0 (8,3) 7,0 (7,3) -11,2 <.001 -0,9 Familie 4,5 (8,9) 6,8 (8,1) -4,2 <.001 -0,27 Beschwerde- und Schmerzfreiheit 0,6 (8,1) 6,1 (7,3) -9,0 <.001 -0,71 Partnerschaft 0,0 (8,5) 3,7 (8,2) -7,3 <.001 -0,45 Unabhängigkeit von Hilfe/Pflege 7,7 (8,9) 11,9 (7,1) -6,4 <.001 -0,52 65 KOOPERATIONEN ENGE VERNETZUNGEN FÜR HOHE SYNERGIEEFFEKTE Die Rhein-Jura Klinik pflegt enge Vernetzungen in der Region Bad Säckingen bzw. Freiburg mit unterschiedlichen Dienstleistern im Gesundheitswesen. Erzielt werden damit Verbesserungen der Behandlungsqualität durch Nutzung von Synergieeffekten, eine optimierte Abstimmung und Koordination der Behandlungsprozesse und Therapieziele, die Erarbeitung und Umsetzung innovativer Behandlungskonzepte sowie eine gezielte Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fachkräften. 66 67 KOOPERATIONEN UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG Seit vielen Jahren plegen wir eine intensive Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Gemeinsam mit unserem wissenschaftlichen Beirat übertragen wir die neuesten Therapiekonzepte in die tägliche Praxis der Rhein-Jura Klinik. So können wir innovative Behandlungen anbieten, die von internationalen Experten entwickelt und von wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Anwendung neuer und neuester Psychotherapiekonzepte der sogenannten 3. Welle der Verhaltenstherapie, in der Therapieprinzipien durch Elemente mit psychodynamischen und anderen Schwerpunkten ergänzt werden. Die Klinik für Psychiatrie und Psychiatrie des Universitätsklinikums Freiburg besitzt eine große Tradition bei der Einführung solcher Psychotherapien in den Behandlungsalltag. Internationale Experten bilden unsere Ärzte, Therapeuten sowie Plegekräfte aus und beraten uns bei der Implementierung in die Behandlungsabläufe. Der Exklusivkooperationsvertrag sieht unter anderem folgende Ziele vor: • Verbesserung der Versorgung von psychisch erkrankten Patienten, bis hin zur Verlegung in Krisenfällen • Beratung in allen Fragen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung im Rahmen des Versorgungsvertrags • Erstellung einer „Zweitmeinung“ (second opinion) • Aufbau und Implementierung eines störungsspeziischen und anderer innovativer evidenzbasierter Psychotherapiekonzepte in der Rhein-Jura Klinik • Fort- und Weiterbildung bezüglich neuster Entwicklungen auf dem Gebiet der psychiatrisch-psychotherapeutischen Medizin • Fort- und Weiterbildung von Assistenzärzten in der Fachweiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie • Fort- und Weiterbildung von psychologischen Psychotherapeuten, Plegekräften und anderen medizinischen Berufsgruppen • Supervision von Ärzten/Therapeuten durch Experten der Universitätsklinikums Freiburg • Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung durch gemeinsame Studien- und Forschungsprojekte • Unterstützung bei der Einführung und Anwendung von computergesteuerten Behandlungs- und Dokumentationssystemen Im Bereich Supervision arbeiten wir unter anderem mit Prof. Eva-Lotta Brakemeier von der Psychologischen Hochschule in Berlin sowie mit Prof. Martin Bohus, der auch wissenschaftlicher Beirat der Rhein-Jura Klinik ist, zusammen. Unser Kooperationspartner 68 69 WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT ANERKANNTE EXPERTEN IM WISSENSCHAFTLICHEN BEIRAT Dem wissenschaftlichen Beirat der Rhein-Jura Klinik gehören mit Prof. Dr. med. Mathias Berger und Prof. Dr. med. Martin Bohus zwei Experten an, die ein weit über Deutschland hinaus ausstrahlendes Ansehen in den Fächern Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik besitzen. Der wissenschaftliche Beirat unterstützt und berät die therapeutischen Teams der Rhein-Jura Klinik bei der Umsetzung neuester wissenschaftlicher Ergebnisse und Therapieverfahren in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Vom wissenschaftlichen Beirat werden federführend Konzepte zur individuellen Therapieplanung und störungsspeziischen Psychotherapie entwickelt. 70 Prof. Dr. med. Mathias Berger Prof. Dr. med. Martin Bohus • Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie Albert-Ludwigs-Universität Freiburg • Ärztlicher Direktor der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie • Facharzt für Neurologie und Psychiatrie • Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Zusatztitel Psychotherapie, Psychoanalyse • Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde • Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina • Ordinarius für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg • Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie • Supervisor DVT; DDBT • Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 71 KOOPERATIONEN Spital Bad Säckingen Weiterbildungseinrichtungen Durch die intensive und wechselseitige Zusammenarbeit mit anerkannten Ausbildungsstellen, wie z.B. dem Freiburger Ausbildungsinstitut für Verhaltenstherapie (FAVT) und der Freiburger Fortbildungsakademie für Psychotherapie (FFAP) GmbH, können wir eine fundierte psychotherapeutische Ausbildung unserer ärztlichen und psychologischen Mitarbeiter sicherstellen. Mit der Einbindung anerkannter und erfahrener Supervisoren stellen wir die höchste Qualität auch neuester Psychotherapien im Behandlungsalltag sicher. ISP (Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie) Basel Bezirksärztekammer Südbaden 72 ZFP Südbaden (mit Standorten Emmendingen und Reichenau) IVS (Institut für Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie), Nürnberg Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V. (ISG) 73 OBERBERGGRUPPE EIN UNTERNEHMEN IM VERBUND DER OBERBERGGRUPPE Die Oberberggruppe ist ein Verbund privater Kliniken im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Zu den Kliniken der Oberberggruppe gehören aktuell acht Privatkliniken an sieben Standorten, darunter die Rhein-Jura Klinik sowie die Häuser der Oberbergkliniken und der SOMNIA Privatkliniken. Die Kliniken der Oberberggruppe stehen für eine moderne, leitlinienorientierte Medizin und Versorgung auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau. Es ist unser Anspruch, lächendeckend in Deutschland die medizinisch höchste Qualität im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik anzubieten. Gegründet wurde die Oberberggruppe im Jahr 1984, als der zuvor selbst an Burn-out und einer Alkoholabhängigkeit erkrankte Neurologe Prof. Dr. med. Matthias Gottschaldt ein schulenübergreifendes, von der eigenen Erfahrung geleitetes Therapiekonzept für suchtkranke Privatpatienten an einer Klinik in Bad Salzulen ins Leben rief. Die Programminhalte stießen bei den Patienten auf eine positive Resonanz und zeigten große Erfolge. 1988 eröffnete die erste Oberbergklinik mit 60 Betten am Standort Hornberg im Schwarzwald. Im Mittelpunkt stand dabei von Anfang an das Therapiekonzept mit einer individuellen und intensiven Betreuung. Dieses Leitprinzip prägt auch jede weitere Oberbergklinik, die in den folgenden Jahren eröffnet wurde. 74 1998 kam Prof. Dr. med. Matthias Gottschaldt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Mit großem Engagement etablierte seine Witwe Dr. med. Edda Gottschaldt das Unternehmen auf einem hohen Qualitätsniveau mit einer speziellen Therapieintensivität, zudem geht die Erweiterung des Therapiekonzepts um achtsamkeitsbasierte Verfahren im Wesentlichen auf ihre Initiative zurück. Damit ihre Ideen auch von nachfolgenden Generationen fortgesetzt werden können, gab Dr. med. Edda Gottschaldt ihr Unternehmen 2012 in gute Hände ab: Mit Odewald und Compagnie wurde ein inanzstarker Investor als Beteiligungspartner gefunden, der den Weg für Erweiterungen öffnete. Um die Nähe der Kliniken zu Wissenschaft und universitären Einrichtungen weiter zu fördern, wurde 2016 ein medizinisches Gremium berufen. Das Medical Board plegt enge Verbindungen zu den Universitäten Freiburg, München und Mannheim sowie zur Medizinischen Hochschule Hannover. Weiterführende Informationen inden Sie unter www.oberberggruppe.de 75 FORT- UND WEITERBILDUNG HOHEN WISSENSSTANDARD MIT WEITERBILDUNGEN FÖRDERN Die Rhein-Jura Klinik engagiert sich intensiv bei der Qualifikation und Weiterbildung der ärztlichen und psychologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So besitzt der ärztliche Direktor, Dr. med. Andreas Jähne, die Weiterbildungsberechtigung für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie für 30 Monate. 76 77 FORT- UND WEITERBILDUNG INTENSIVE SCHULUNG IN THEORIE UND PRAXIS Die Rhein-Jura Klinik engagiert sich stark bei der Qualiikation und Weiterbildung von ärztlichen und psychologischen Kollegen. Der ärztliche Direktor Dr. med. Andreas Jähne besitzt die Weiterbildungsberechtigung für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie für 30 Monate. Die praktische Ausbildung umfasst neben dem strukturierten Erlernen der Befunderhebung, Therapieplanung, Krisenintervention, Pharmakotherapie, Dokumentation, Einzel- und Gruppenpsychotherapie das Erstellen von Gutachten aus dem Bereich des Zivil- und Sozialrechtes. Die theoretische Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Universitätsklinik Freiburg. Die Rhein-Jura Klinik hat eine intensive Zusammearbeit mit dem Freiburger Ausbildungsinstitut für Verhaltenstherapie (FAVT) etabliert und ist anerkannte Weiterbildungseinrichtung für die psychotherapeutische Ausbildung für insgesamt 1200 Stunden Psychiatrie. Die leitenden Mitarbeiter der Klinik sind in die Lehr- und Ausbildungscurricula der ärztlichen und psychologischen Weiterbildung als Dozenten eingebunden. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg gibt es die Möglichkeit zur Durchführung von Promotionsprojekten oder Master- und Bachelorarbeiten. Darüber hinaus besteht eine rege Dozententätigkeit der ärztlichen und psychologischen Leiter an der Weiterbildungsakademie der Bezirksärztekammer Freiburg im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung, der Weiterbildung Suchtmedizin, als Balintgruppenleiter und als anerkannter 78 Supervisor für Verhaltenstherapie am psychologischen Institut der Universität Freiburg. Dem schließen sich noch überregionale Vorträge und Workshops sowie Webinare an. Im Rahmen der klinikinternen Fortbildung werden in wöchentlichen Veranstaltungen zum einen interdisziplinäre Fallvorstellungen und zum anderen Themenvorstellungen aus den Bereichen der Fachtherapien, des psychologischen Dienstes und des ärztlichen Dienstes durchgeführt. Eine spezielle Weiterbildungsreihe richtet sich an die Bedürfnisse des Pflegedienstes und der Fachtherapie in psychiatrisch/psychotherapeutischen Themen. Im Aufbau beindet sich die Zusammenarbeit mit Krankenplegeschulen zur praktischen Ausbildung in der Psychiatrie. Die Rhein-Jura Klinik engagiert sich bei der Weiterverbreitung der neuesten Entwicklungen im Fachbereich durch das ca. acht Mal pro Jahr stattindende Hochrhein-Kolloquium, in dem für interne und externe Interessenten renommierte Experten aus dem gesamten Bundesgebiet über wissenschaftliche Themen referieren oder in Workshops vertiefen. Im Bereich Supervision arbeiten wir unter anderem mit Prof. Eva-Lotta Brakemeier von der Psychologischen Hochschule in Berlin sowie mit Prof. Martin Bohus, der auch wissenschaftlicher Beirat der Rhein-Jura Klinik ist, zusammen. 79 FORT- UND WEITERBILDUNG Fortbildungstag Betriebsärzte 10.06.15 13:30 Uhr Begrüßung „Warum brauchen wir Frühinterventionskonzepte bei seelischen Störungen?“ Prof. Dr. Michael Berner, ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik 14:00 Uhr „Leitlinienorientierte Therapie der Depression – Neues und Bewährtes zur Psycho- und Pharmakotherapie“ Dr. Andreas Jähne, stellvertretender ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik [1 CME] 14:45 Uhr „Wie sieht wissenschaftlich fundierte Psychotherapie aus? – Wirksame Konzepte in der stationären Versorgung“ Dr. Christian Klesse, Leitender Psychologe der Rhein-Jura Klinik [1 CME] Dr. Rolf Peters, Oberarzt der Rhein-Jura Klinik 15:30 Uhr Kaffeepause und Möglichkeit zur Besichtigung der Klinik MITTWOCH 04.03.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME] AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNGEN IM ERWACHSENENALTER 16:30 Uhr Vortrag im Rahmen des Hochrhein-Kolloquiums „Was hält die Seele gesund? – Herausforderungen für die Prävention seelischer Störungen“ Prof. Dr. Martin Bohus, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim [3 CME] HOCHRHEIN-KOLLOQUIUM VERANSTALTUNGEN 2015 MITTWOCH 28.01.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME] WENN DAS GEDÄCHTNIS VERSAGT – AKTUELLES ZUR DEMENZ Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe, Professorin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Basel MITTWOCH 11.02.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME] NEUES IN PSYCHO-UND PHARMAKOTHERAPIE DER AUFMERKSAMKEITSSTÖRUNG IM ERWACHSENENALTER Klinische Präsentation – Komorbidität – Diagnostik – Neurobiologie – Psychotherapie Prof. Dr. med. Ludger Tebartz van Elst MITTWOCH 22.04.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME] EVIDENZBASIERTE UND UNABHÄNGIGE THERAPIE DER DEPRESSION Prof. Dr. med. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Mainz MITTWOCH 13.05.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME] BRAINFOOD UND NUTRITIONAL PSYCHIATRY – MODEERSCHEINUNG ODER NOTWENDIGKEIT? Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Habilitation und apl. Professur für Nuklearmedizin an der Universität Mainz, MIP – Institut für Medizinische Information und Prävention MITTWOCH 08.07.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME] BEKANNTES ZU EINER GROSSEN UNBEKANNTEN: DIE THERAPEUTEN-VARIABLE Dr. phil. Christian Klesse, ltd. Psychologe, Rhein-Jura Klinik 80 MITTWOCH 16.09.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME] NEUE BEHANDLUNGSLEITLINEN ZUR ALKOHOLABHÄNGIGKEIT Dr. med. Andreas Jähne, Ärztlicher Direktor, Rhein-Jura Klinik MITTWOCH 14.10.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME] DRITTE-WELLE-VERFAHREN IN DER THERAPIE VON ZWÄNGEN Dr. phil. Anne Katrin Külz, Leitung der Spezialambulanz für Zwangserkrankungen und der AG Zwangsstörungen am Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Informationen zu unseren Fortbildungsund Schulungsangeboten erhalten Sie unter: MITTWOCH 11.11.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME] NEUE UND BEWÄHRTE THERAPIEOPTIONEN BEI TINNITUS & CO www.rhein-jura-klinik.de/fort-undweiterbildungen PD Dr. med. Uwe Ross, Facharzt für HNO-Heilkunde, Psychotherapie und Allergologie 81 PRESSESPIEGEL POSITIVES ECHO AUF VIELFÄLTIGE AKTIVITÄTEN Als private Akutklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik hat sich die Rhein-Jura Klinik als wichtige Unterstützung für viele Patienten aus der näheren und weiteren Umgebung von Bad Säckingen fest etabliert. Die gute Arbeit spiegelt sich auch in Presseartikeln sowie in Online-Medien wider. 82 83 PRESSESPIEGEL ERFOLGREICHSTE MELDUNGEN 84 Nr. Datum Online seit x Tagen Titel Zugriffe nach 30 Tagen Zugriffe insgesamt 1 23.12.14 538 Nicht nur zur Weihnachtszeit – hell brennen statt ausbrennen / Mit wertbezogener und spiritueller Haltung zu frohen Weihnachtstagen 2059 2646 2 31.07.13 1047 Die schönsten Wochen des Jahres? Teil 3: Achtsam durch die Ferien 788 2471 3 07.07.15 342 Rhein-Jura Klinik entwickelt Frühinterventionsprogramm 1802 2418 4 10.07.13 1068 Harter Job: Wenn Lehrer keine Kraft mehr haben / Warnstreiks machen auf harte Arbeitsbedingungen aufmerksam – Lehrer sind überlastet und Burnout gefährdet 828 2325 5 24.07.13 1054 Die schönsten Wochen des Jahres? Teil 2: Urlaub ohne Leistungsdruck 1009 2145 6 18.07.13 1060 Die schönsten Wochen des Jahres? / Falsche Erwartungen und unnötiger Stress stehen der erhofften Entspannung häuig entgegen 890 2028 7 14.08.14 669 Depressionen sind behandelbar / Der Selbstmord des Schauspielers Robin Williams hat alle geschockt / Psychiater Dr. Andreas Jähne von der Rhein-Jura Klinik klärt über Behandlungschancen auf 994 1964 8 10.06.14 734 Zwangsstörung als heimliche Krankheit – wenn das Verlangen nach Sicherheit jeden Spielraum einzwängt 721 1914 9 24.09.15 263 Vermeintlicher Traumberuf Lehrer? / Immer häuiger erkranken Lehrer an Burnout 733 1826 10 03.04.14 801 Diabetes und Depression – eine wirklich unglückliche Verbindung / Was Betroffene und Behandler wissen sollten 833 1789 11 27.07.15 322 So werden die Ferien zur echten Erholung / Tipps vom Experten: Urlaub ohne Leistungsdruck 1210 1553 12 23.07.15 326 Keine Angst mehr vor Stress im Urlaub / Tipps vom Experten: So werden Ihre Ferien wirklich zur Erholung 1145 1531 13 26.08.15 292 Zurück aus den Ferien / Tipps vom Experten: Kraft schöpfen für den Alltag 1077 1432 14 23.03.16 82 Gesunde Ernährung für einen gesunden Geist / Gemeinsames Kochen als Therapie 887 1112 15 07.04.16 67 Tierheimhunde helfen bei Heilung psychisch Erkrankter / Die tiergestützte Therapie an der Rhein-Jura Klinik 932 1028 16 11.11.15 215 Pfeifen, Brummen, Rauschen im Ohr / Tinnitus: das chronische Ohrensausen 682 1006 Addons Bild 85 PRESSESPIEGEL 86 87 KOMMUNIKATIONSMITTEL INFORMATIONEN AUS ERSTER HAND IMMER GRIFFBEREIT Neben den individuellen Therapiekonzepten geben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhein-Jura Klinik einen ganz persönlichen Charakter. Diese starke Verbindung prägt deshalb auch unsere Informationsbroschüren. Leben wieder leben: Diese Philosophie ist ein Leitmotiv unserer täglichen Arbeit und indet sich auf den Titeln aller Informationsbroschüren wieder. Durch das Programm mit einer Imagebroschüre, Zuweiser-Broschüre und einer Broschüre zu unserem Frühinterventions-Programm inden Patienten, Zuweiser und Hausärzte alle für sie relevanten Informationen. Gerne schicken wir Ihnen unsere Broschüren zu – richten Sie dazu bitte einfach eine E-Mail an: [email protected] 88 89 KOMMUNIKATIONSMITTEL ONLINE AUF VIELEN KANÄLEN STARK PRÄSENT Rhein-Jura Klinik Website (www.rhein-jura-klinik.de) Website, Facebook, Newsletter für Zuweiser und Blog: Die Rhein-Jura Klinik ist online breit aufgestellt. Über die verschiedenen Online-Kanäle veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge zu aktuellen Themen und Ereignissen, geben Wissenswertes von unseren Experten weiter oder weisen auch mal auf ein lesenswertes Buch oder einen hörenswerten Podcast hin. Rhein-Jura Klinik Facebook Rhein-Jura Klinik Website (www.rhein-jura-klinik.de) (www.facebook.com/ Rhein.Jura.Klinik.de) Rhein-Jura Klinik Blog (www.rhein-jura-klinik.de/blog) 90 Newsletter für Zuweiser (www.rhein-jura-klinik.de/ aktuelle-informationen/newsletter) 91 ANSPRECHPARTNER UND ADRESSE Rhein-Jura Klinik Klinik für psychische Gesundheit Private Akutklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Schneckenhalde 13 79713 Bad Säckingen T +49 7761 5600 0 F +49 7761 5600 105 [email protected] www.rhein-jura-klinik.de Medizinische Auskünfte Auskünfte zu Kostenübernahme, Aufnahme und Anreise Aufnahmearzt Dr. med. Rolf Peters Patientenmanagement T +49 7761 5600 0 [email protected] Sandra Schmidt und Lena Illig T +49 7761 5600 111 [email protected] DURCHATMEN IM GRÜNEN A8 A36 STUTTGART STRASSBURG A81 FRANKREICH RH EIN SCHWARZWALD A35 DEUTSCHLAND A5 FREIBURG A81 Individuelle, gezielte und professionelle Therapien sind das Wichtigste für die Gesundheit unserer Patienten, bei Weitem jedoch nicht das Einzige. Durchatmen, den Alltag hinter sich lassen – das fällt in der direkten naturnahen Umgebung der Rhein-Jura Klinik leicht. Der idyllische Kurort Bad Säckingen wirbt zu Recht mit dem Slogan „Lebenslust im Südschwarzwald“. Kulturdenkmäler, Landschaft und Natur, das wunderbar milde Klima sowie beste Einkaufsmöglichkeiten sorgen für einen unbeschwerten Aufenthalt. Das Freizeitangebot der Rhein-Jura Klinik ergänzen 69 Restaurants, Bistros und Cafés in der Umgebung, die nur fünf Gehminuten entfernte Aqualon Therme mit Saunadorf, die Golf- und Freizeitwelt Hochrhein, das Waldbad und Schiffstouren auf dem Rhein. BODENSEE LÖRRACH BASEL SCHWEIZ BAD SÄCKINGEN Unser Kooperationspartner