Qualitätsbericht 2015/2016

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EINBLICKE
IN DIE RHEIN-JURA KLINIK
QUALITÄTSBERICHT
2016
Unser Kooperationspartner
1
EDITORIAL
INHALTSVERZEICHNIS
4
16
GROSSE SORGEN UND DER VERSUCH, MIT ALKOHOL ABZUSCHALTEN
Patientengeschichte Stefan Müller
28
LANGER, ERFOLGREICHER WEG IN NORMALEN ALLTAG
Patientengeschichte Michaela Schulz
40
LERNEN, DIE DINGE ANDERS ZU SEHEN
Patientengeschichte Clemens Franz
50
GUTES IMMER NOCH BESSER MACHEN
Ergebnisse, Zahlen und Fakten der Rhein-Jura Klinik
66
ENGE VERNETZUNGEN FÜR HOHE SYNERGIEEFFEKTE
Kooperationen der Rhein-Jura Klinik
70
ANERKANNTE EXPERTEN IM WISSENSCHAFTLICHEN BEIRAT
Prof. Dr. med. Mathias Berger und Prof. Dr. med. Martin Bohus
74
OBERBERGGRUPPE
Verbund privater Kliniken im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
76
HOHEN WISSENSSTANDARD MIT WEITERBILDUNGEN FÖRDERN
Fort- und Weiterbildung in der Rhein-Jura Klinik
82
POSITIVES ECHO AUF VIELFÄLTIGE AKTIVITÄTEN
Die Rhein-Jura Klinik im Spiegel der Presse
88
KOMMUNIKATIONSMITTEL
92
ANSPRECHPARTNER IN DER RHEIN-JURA KLINIK
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Leben wieder leben“: Dieses Motto haben wir in der Rhein-
Neben einer stetigen Weiterentwicklung unseres Therapie-
Jura Klinik für unsere Arbeit gewählt. Das bedeutet, dass wir
konzeptes bemühen wir uns um messbare Effekte der Therapie.
mit unserer Behandlung dazu beitragen wollen, dass unsere
So können wir in dem hier vorliegenden Qualitätsbericht für
Patienten das Leben wieder als lebenswert empinden können
die Patienten, die sich 2015 in unserer stationären Behandlung
und ihr Leben wieder aktiv gestalten. Wir wollen für jeden
befanden, erstmals umfassend Auskunft über Erkrankungsart,
Patienten individuell verstehen, wo genau seine Probleme
Schweregrad, Behandlungsverlauf und Behandlungsergebnis
liegen und vor welchem Lebenshintergrund diese zu verstehen
geben. Die vorgestellten Patientengeschichten sind iktiv, stehen
und damit auch zu lösen sind. So soll jeder Patient und jede
aber für typische Beispiele in der Klinik. Die Zitate stammen von
Patientin in der Klinik genau die Unterstützung erhalten, die
Abschluss-Fragebögen einiger unserer Patienten, aus Daten-
er oder sie braucht. Dabei ist es unser Ziel, dass wir immer
schutzgründen haben wir jedoch die Namen geändert.
die bestmögliche Qualität in der Behandlung der Patienten
erreichen.
Dieser Bericht ist der Startschuss für einen Prozess der kontinuierlichen Überwachung der Behandlungsqualität. Schon jetzt
Unsere Behandlung basiert auf einem modularen Konzept,
laufen die Planungen für den Folgebericht, der sich dann auch
in dem störungsspeziische Elemente individuell kombiniert
durch eine fundierte katamnestische Befragung der Nachhaltig-
werden, sodass ein spezieller Therapieplan für jeden Pati-
keit der Therapieergebnisse widmen wird.
enten und für unterschiedliche Phasen der Therapie möglich
2
VIELE PUZZLETEILE ERGEBEN EIN GROSSES PROBLEM
Patientengeschichte Irene Kaiser
ist. Zu den Qualitätsgaranten unserer Therapien zählen die
Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen einen Einblick in
intensiven Kooperationen mit unserem wissenschaftlichen
die Struktur unserer Klinik geben und unsere Leistungen erleb-
Beirat und dem Universitätsklinikum Freiburg, welche es uns
barer machen. Jederzeit sind Sie eingeladen, zu einer unserer
ermöglichen, die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse
Fortbildungsveranstaltungen zu kommen oder im Rahmen eines
in der Behandlung psychischer Störungen rasch und effektiv
individuellen Gespräches den Kontakt mit uns zu suchen und sich
unseren Patienten zugänglich zu machen.
persönlich ein Bild von uns und unserer Arbeitsweise zu machen.
Sabine Pirnay-Kromer
Dr. med. Andreas Jähne
Kaufmännische Direktorin
Ärztlicher Direktor
3
PATIENTENGESCHICHTE KAISER
VIELE PUZZLETEILE
ERGEBEN
EIN GROSSES PROBLEM
Eine Depression lässt sich in vielen Fällen mit einem Puzzle vergleichen:
Die Verbindung von vielen Sorgen ergibt ein ganzheitliches Problem.
Die Krankheit ist nicht sofort ersichtlich – erst nach einiger Zeit wird sie
klar erkennbar. So wie bei Irene Kaiser.
IRENE KAISER
Irene Kaiser kam am 15. März 2015 in die Rhein-Jura
Klinik. Sie war damals 58 Jahre alt, verheiratet und
hatte zwei erwachsene Söhne. An einem Gymnasium
arbeitete Frau Kaiser als Deutsch- und Englischlehrerin –
hier hatte sie drei Jahre zuvor ihr Stellendeputat reduziert,
da ihre plegebedürftigen Eltern zunehmend ihre Unterstützung benötigten: Ihr Vater litt an einer fortschreitenden
4
Demenz, die intensive Unterstützung teilte sich Frau
Kaiser mit einem Plegedienst. Außerdem kümmerte sie
sich so weit wie möglich um einen ihrer Söhne:
Während der ältere verheiratet und berulich erfolgreich
war, litt der noch studierende jüngere Sohn seit seiner
Jugendzeit unter psychischen Problemen. Ein Umstand,
der Frau Kaiser große Sorgen bereitete.
5
PATIENTENGESCHICHTE KAISER
Empfehlung für stationären Aufenthalt
Hektischer Alltag über viele Jahre
Enorme Erschöpfung
Eins kam zum anderen. Es war ein schleichender,
zunächst nicht richtig bemerkbarer Prozess. Der Alltag
von Frau Kaiser verlief über viele Jahre sehr hektisch:
Sie war ständig unterwegs. Nach der Schule fuhr sie
täglich zu ihren Eltern und immer häuiger besuchte sie
ihren Sohn, weil ihm die anstehende Prüfungsphase
schwer zu schaffen machte – und dann gab es ja auch
zu Hause noch einiges zu erledigen. Irgendwie brachte
Frau Kaiser über eine lange Zeit alles unter einen Hut –
aufgrund der vielen Plichten vernachlässigte sie aber
viele Dinge, die ihr früher große Freude bereitet hatten.
Sport und Handarbeiten passten nicht mehr in ihr vollgeladenes Tagesprogramm. Sie meldete sich auch immer
seltener bei Freunden, weil ihr für ein Treffen kaum Zeit
blieb und sie dafür auch keine Kraft mehr hatte.
Es hatte immer funktioniert. Deshalb wird es auch weiter
funktionieren: Mit Blick auf dieses Motto dauerte es sehr
lange, bis Frau Kaiser ihrem Hausarzt schließlich von
ihrer enormen Erschöpfung berichtete. Dessen Reaktion
erstaunte Frau Kaiser zunächst: Der Hausarzt stellte ihr
Fragen, die scheinbar keinen Zusammenhang hatten.
Wie ist Ihr Appetit? Wie gut schlafen Sie? Können Sie
sich richtig konzentrieren? Machen Sie sich in jüngster
Zeit besonders viele Vorwürfe? „Stimmt“, sagte Frau Kaiser
nach längerem Nachdenken vorsichtig, „das hat sich bei
mir alles verändert, es ist alles schlimmer geworden.“
Der Hausarzt überwies Frau Kaiser an einen Psychiater,
der ähnliche Fragen stellte und ihr schließlich den stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik empfahl.
„Sie haben eine schwere depressive Episode“,
erklärte der Psychiater seiner völlig geschockten Patientin, die den Begriff „Depression“ bisher nur aus
Zeitungen kannte. „Ihre Depression lässt sich behandeln.
Aber ich fürchte, Antidepressiva werden bei Ihnen nicht
ausreichen“, ergänzte der Psychiater. „Sie sind aktuell
mit all Ihren Plichten überfordert und schwer krank. Sie
brauchen Abstand vom Alltagsstress und Zeit
für sich, um sich auf eine Therapie einlassen zu können.
Bitte gehen Sie in eine psychiatrische Klinik.“
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DEPRESSION
Depression ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 %, im
Laufe des Lebens mindestens einmal daran zu erkranken,
eine Volkskrankheit.
Die von einer Depression Betroffenen leiden nicht nur
unter einer niedergedrückten Stimmung: Sie verlieren alle
Freude an Tätigkeiten, die ihnen sonst Spaß machen,
interessieren sich für nichts mehr und können sich nur
schwer überwinden, irgendetwas zu tun. Sie ziehen sich
von Freunden und der Familie zurück und sind unter Umständen von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln geplagt.
Körperliche Symptome sind ebenfalls Teil der Diagnose:
Dazu gehören unter anderem Schlafstörungen, Appetitverlust, Gewichtszu- oder -abnahme, Libidoverlust und
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eine geringe Belastbarkeit. Auftreten können auch lebensmüde Gedanken. Mehr als die Hälfte aller Suizide in
Deutschland geschehen vor diesem Hintergrund – damit
endet pro Jahr eine Depression für etwa 4.500 Personen
in Deutschland tödlich.
Eine depressive Episode besteht dann, wenn die Symptome mindestens zwei Wochen lang anhalten, oft ist
es deutlich länger. Hält die Symptomatik länger als zwei
Jahre an, spricht man von einer chronischen Depression.
Dauert sie zwei Jahre, existiert aber nur in abgeschwächter Form, handelt es sich um eine Dysthymie. Kommt in
diesem Zeitfenster zu einer Dysthymie eine voll ausgeprägte depressive Episode dazu, spricht man von einer
„double depression“ (doppelten Depression).
7
PATIENTENGESCHICHTE KAISER
91 %
der Patienten stimmen der Aussage zu
„Das Zimmer hat meinen Ansprüchen
genügt.“
Erleichterung beim Ehemann
Die Diagnose und die damit verbundenen Folgen trafen
Herrn Kaiser unvorbereitet. Nach einigen Momenten des
Nachdenkens reagierte er aber nicht entsetzt, sondern
fast schon erleichtert: Endlich gab es einen Namen
für das, was seine Frau in den vergangenen Monaten so
nachdrücklich verändert hatte. Er ermutigte seine Frau,
stationär in eine psychiatrische Klinik zu gehen und fuhr
sie den langen Weg in die Rhein-Jura Klinik, die der
Psychiater Frau Kaiser empfohlen hatte.
„Vielen Dank an alle, die mich
betreut haben!“
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Sarah W.
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8
Angenehme Atmosphäre
EMPFANG UND VERWALTUNG
Frau Kaiser wurde am Empfang der Rhein-Jura Klinik
sehr freundlich begrüßt, sie reagierte nach ihren ersten
Eindrücken überrascht. „Das sieht hier gar nicht
aus wie eine Klinik. Und alle sind so freundlich
und hilfsbereit“, stellte sie bei der Hausführung fest.
In diesem Moment klang Frau Kaiser schon etwas
zuversichtlicher: Die angenehme Atmosphäre der RheinJura Klinik gab ihr die nötige Basis, mit der gebotenen
Entschlossenheit gegen ihre Krankheit anzugehen.
Auch die beste Medizin wirkt nur, wenn das Umfeld
stimmt. Im Zusammenspiel von Medizin, Plege und
Verwaltung liegt der Erfolg einer hochwertigen und
nachhaltigen Patientenversorgung, wie wir sie für die
Rhein-Jura Klinik garantieren. Die Verwaltung schafft
alle notwendigen Rahmenbedingungen, um Abläufe zu
organisieren und zu optimieren. „Der erste Eindruck
zählt“ – deshalb stehen unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter am Empfang den Patienten und Besuchern für
alle Fragen und Bedürfnisse immer freundlich zur Seite.
AUSSTATTUNG
Das Ambiente und eine besondere Atmosphäre einer
Klinik spielen für positive Genesungsprozesse entscheidende Rollen, davon sind wir in der Rhein-Jura Klinik
nachdrücklich überzeugt. In ihrer Freizeit können unsere
Patienten verschiedene Aufenthaltsräume mit kostenlosem
WLAN-Zugang nutzen. Dort liegen auch Tageszeitungen,
Magazine, Bücher sowie Spiele bereit und es steht ein
DVD-Player zur Verfügung.
Die angenehme Atmosphäre des Patientenbistros ist eine
Einladung zum längeren Verweilen, hier können sich die
Patienten zu Gesprächen und zum Austausch treffen.
Sämtliche therapeutische Räumlichkeiten sind freundlich
gestaltet, alle verfügen über Tageslicht. Für Vorträge und
Seminare gibt es einen separaten Tagungsraum.
Wir bieten den Patienten und Besuchern komfortable
Einzel-, Doppel- oder Dreibettzimmer, alle mit Dusche,
WC, Fernseher, Telefon (gebührenplichtig) sowie Balkon.
Auf die verstärkte Nachfrage nach hochwertigen ZimmerAusstattungen reagierte die Rhein-Jura Klinik mit dem Komfort PLUS-Angebot: Die Zimmer sind noch geräumiger,
individueller gestaltet und haben eine stattliche Schrankeinrichtung.
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PATIENTENGESCHICHTE KAISER
i
Patenschaft durch Patienten
Trotz ihrer neuen Zuversicht gab es bei Frau Kaiser
deutliche Gefühle der Aufgeregtheit und der Unsicherheit – schließlich war es ihr erster Aufenthalt in einer
psychiatrischen Klinik. Ihre behandelnde Ärztin beruhigte
sie in einem freundlichen Gespräch, teilte sie dem Behandlungsteam 1 zu und half ihr mit einer Besonderheit
der Rhein-Jura Klinik sofort einen großen Schritt weiter:
„Ich werde morgen fragen, ob sich ein Patient vorstellen
kann, für Sie eine Patenschaft zu übernehmen. Er oder
sie ist dann in den ersten Tagen für Ihre Fragen da und
unterstützt Sie bei der Orientierung in der Rhein-Jura
Klinik.“ Darüber hinaus hatte Frau Kaiser noch jede
Menge Fragen, die sie ungern einem Mitpatienten stellen
wollte: Wie funktioniert diese Klinik? Was gibt es hier
für Behandlungsmöglichkeiten? Was wird angeboten?
Wie kann ich das Beste aus dem Aufenthalt herausholen?
„Für diese Fragen gibt es die Basisgruppe “, sagte ihre
Einzeltherapeutin.
„Während meiner Aufenthaltsdauer
durfte ich ein sehr angenehmes
Klima erfahren. Dafür sorgt die Klinik
ausgesprochen gut.“
Christian B.
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PSYCHOTHERAPIE
Ein wichtiger Baustein der Behandlung ist die verhaltenstherapeutische Einzelpsychotherapie, die in der RheinJura Klinik dreimal wöchentlich 50-minütige Gespräche
umfasst. Hier wird gezielt an den individuellen Problembereichen des Patienten gearbeitet: Therapeut und Patient
verfolgen dabei zuvor gemeinsam festgelegte, konkrete
und überprüfbare Therapieziele. Dieser Zielverfolgung
gehen eine sorgfältige Diagnostik, die Entwicklung eines
eigenen bio-psycho-sozialen Störungsmodells, die Vermittlung von entsprechendem Störungswissen und die
Analyse eines störungsrelevanten Verhaltens voraus. So
können Patienten ihre Erkrankung, deren Ursachen und
die aufrechterhaltenden Faktoren der Störung – und
deren Therapiemöglichkeiten – verstehen lernen.
Auf dieser Basis wird neues Verhalten gelernt und eingeübt, was auch Veränderungen auf den (Symptom-)Ebenen
Denken, Fühlen und körperliches Erleben bewirkt. Zur
Anwendung kommen dabei wissenschaftlich fundierte
Methoden der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie
und ihrer neuen „3. Welle“-Therapien wie ACT (Acceptance and Committment Therapy), CBASP (Cognitive
Behavioral Analysis System of Psychotherapy), DBT (dialektisch-behaviorale Therapie), MBCT (Mindfulness-Based
Cognitive Therapy) und Schematherapie.
95 %
der Patienten stimmen der Aussage zu
„In der Therapie wurden genau
die Problembereiche bearbeitet, die mir
wichtig waren.“
11
PATIENTENGESCHICHTE KAISER
i
Offener Therapieplan mit
vielen Angeboten
Einladungen zu sehr vielen Gruppen im Laufe des Aufenthalts sowie der jeweils aktuelle Wochenplan liegen
im Fach des Patienten. „Bei Fragen oder Befürchtungen
von Ihnen sind für Sie außerdem Ihre behandelnden
Ärzte und ich da – und unser gesamtes Team“, ergänzte
die Einzeltherapeutin im Gespräch mit Frau Kaiser.
Dann zeigte sie ihr den Therapieplan, auf dem alle
Angebote verzeichnet sind, an denen Patienten ohne
Anmeldung teilnehmen können. Sie sprach dabei ein
paar Empfehlungen aus, markierte Einführungsveranstaltungen, Entspannungsangebote und Nordic Walking.
„Sie müssen wieder aktiv werden“, sagte die
Therapeutin. „Eine Runde um den Bergsee an jedem
Morgen wird Ihnen helfen, gut in den Tag zu starten.
Sie hatten außerdem erwähnt, dass Sie gerne mit den
Händen arbeiten? Dann ist unser freies Werken genau
das Richtige für Sie!“
94 %
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12
PSYCHOLOGISCHE GRUPPEN
In der Rhein-Jura Klinik gibt es eine Reihe von psychotherapeutischen, anmeldeplichtigen Gruppen, die elementare Bausteine im Gesamtbehandlungskonzept sind. Die
Entscheidung darüber, welche Gruppen für den Patienten
die richtigen sind, trifft das Behandlungsteam gemeinsam
mit dem Patienten, sodass sie zum Gesamtkonzept der
individuellen psychotherapeutischen Behandlung passen.
Nicht jede Gruppe ist also für jeden Patienten und für
jedes Problem sinnvoll.
Grundsätzlich kann zwischen störungsspeziischen Gruppen, die viel Psychoedukation beinhalten, und störungsübergreifenden Gruppen mit mehr Übungscharakter
unterschieden werden. Psychotherapiegruppen inden
in der Regel zweimal wöchentlich mit einer Dauer von
jeweils 90 oder 100 Minuten statt; sie werden in den
meisten Fällen nach Manual mit der von Anfang bis Ende
des Programms gleichen Patientenzusammensetzung
durchgeführt.
Häuig gefragte Gruppen werden doppelt bis dreifach angeboten, um Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.
Je nach Gruppe sind dabei eine inhaltliche Vorbereitung
oder Begleitung im Einzel oder das Erledigen von Hausaufgaben bis hin zum täglichen Üben der Gruppeninhalte
eine Voraussetzung für den Therapieerfolg.
Bogenschießen trainiert innere Stärke
Neben den Behandlungen durch die Ärzte und in der
Einzelpsychotherapie waren für Frau Kaiser die Gespräche in der Depressionsgruppe wichtig, um ihre
Heilung bewusst anzugehen. Der Austausch mit anderen
Patienten hilft, die Krankheit, ihre Entstehung und die
Folgen besser zu verstehen und dabei zu erkennen, dass
Depression keine seltene Krankheit ist. Frau Kaiser kam
in Gesprächen mit ihrer Therapeutin schnell zu dem
Schluss, dass ihr Selbstwertgefühl wieder aufgebaut
werden musste: Es war ohnehin nie besonders stark ausgeprägt und hatte zudem durch die depressive Episode
einen schweren Schaden genommen. Auf die mit dieser
Therapie verbundene Gruppe und das daran gekoppelte
Bogenschießen, das ihre innere Stärke trainiert, freute
sich Frau Kaiser sofort nach den ersten Informationen.
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PATIENTENGESCHICHTE KAISER
88 %
„Großes Danke für die wertvolle
Unterstützung durch
engagierte, großartige und
freundliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in allen
Bereichen!“
der Patienten hatten den Eindruck,
bei der Auswahl der Therapien ausreichend
Einfluss nehmen zu können.
Charlotte K.
Hilfe für neue Patienten
Nach vier Wochen in der Rhein-Jura Klinik meldete sich
Frau Kaiser freiwillig als Patin für eine neu angereiste
Patientin, die bei ihrer Ankunft genauso ratlos war, wie
Frau Kaiser es gewesen war. „Ich war bei der Anreise
auch verunsichert, Psychiatrie war mir fremd“, sagte
Frau Kaiser der neuen Patienten, „aber es ist wichtig,
Fragen zu stellen und zum Experten seiner eigenen
Krankheit zu werden. Nur so kann man aktiv etwas
dagegen tun – und aktiv zu werden, lohnt sich: Wir
als Patienten sind hier nämlich ein Teil unseres eigenen
Behandlungsteams!“
14
„Ich habe es als großes Geschenk
empfunden, in der Rhein-Jura Klinik
gewesen zu sein. Die Betreuung auf
allen Ebenen – ärztlich, therapeutisch,
pflegerisch, kulinarisch, verhaltenstherapeutisch und haushälterisch –
war SEHR gut. Vielen Dank.“
Zoe W.
15
PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
GROSSE SORGEN UND
DER VERSUCH, MIT ALKOHOL
ABZUSCHALTEN
Mit einem übermäßigen Alkoholkonsum versuchen nicht wenige
Menschen physische und psychische Probleme zu verdrängen.
Diese Probleme verstärken sich dadurch aber sogar – und außerdem
wird auch noch der Alkohol zu einem gravierenden Problem.
So wie bei Stefan Müller.
STEFAN MÜLLER
Zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik
war Stefan Müller 38 Jahre alt, ledig und kinderlos.
Seinen Berufsweg kennzeichnete ein stetiger Aufstieg:
Nach dem BWL-Studium startete er in einer Unternehmensberatung und kletterte auf der Karriereleiter kontinuierlich nach oben. Trotz seines Berufserfolgs hatte Herr
Müller jedoch Schwierigkeiten an seinem Arbeitsplatz,
weil er oft impulsiv war und ohne die nötigen Absprachen
16
Entscheidungen traf. Zudem zeigte er eine große Ungeduld gegenüber langsamer arbeitenden Mitarbeitern,
obwohl er selbst viel Zeit durch seine mangelhafte
Organisationsfähigkeit verlor. Schließlich meldete ihm
ein Mitarbeiter zurück, dass er durch sein Verhalten oft
arrogant wirken würde und ihn viele andere Mitarbeiter
deshalb ablehnten.
17
PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
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ÄRZTETEAM
Schwierigkeiten in der Partnerschaft
Aufstehen fällt zunehmend schwerer
Neben Problemen am Arbeitsplatz beschäftigten Herrn
Müller immer wieder zerrüttete Partnerschaften, die nicht
zuletzt an seiner „schwierigen Art“ scheiterten – wie die
letzte Trennung sechs Wochen vor der Aufnahme in der
Rhein-Jura Klinik: Seine Partnerin hatte die Stimmungsschwankungen nicht mehr ausgehalten und war nach
einem heftigen Konlikt gegangen. Um sich von dieser
Trennung abzulenken und von der stressigen Arbeit
abzuschalten, trank Herr Müller über viele Monate
hinweg abends drei bis vier Gläser Wein – auch am
Wochenende. Es gab zudem immer wieder Abende,
an denen er komplett die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum verlor: Neben dem Wein trank er täglich ein
Glas Whiskey, manchmal wurden es auch zwei. Herr
Müller nahm sich zwar immer wieder vor, abstinent zu
bleiben – er schaffte es aber nicht.
Nicht zuletzt durch seinen hohen Alkoholkonsum fühlte
sich Herr Müller ständig niedergeschlagen und überfordert. Sogar das Aufstehen iel ihm immer schwerer,
zunehmend stellte er den Sinn seines Lebens infrage.
Schon nach einer kurzen Behandlungsphase riet ihm
seine ambulante Psychotherapeutin zu einem stationären
Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Die Einweisung
in die Rhein-Jura Klinik erfolgte durch seinen behandelnden Psychiater, der Herrn Müller über einen Zeitraum
von acht Wochen Antidepressiva verschrieben hatte.
Begrüßung durch Arzt
Schon am Tag seiner Anreise in der
Rhein-Jura Klinik wurde Herr Müller
von seinem zuständigen Arzt und von
seiner Psychotherapeutin begrüßt.
Herr Müller war dabei in einer
schlechten Verfassung: Er hatte sich
stark verspätet, da er den ICE verpasst
hatte. Dann musste er auch noch feststellen, dass sein Kreditkartenlimit erreicht
war und er sich deshalb erst noch von einem
Freund Geld für die Fahrkarte leihen musste.
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Die Behandlung in der Rhein-Jura Klinik indet in vier multiprofessionellen Teams unter der Leitung von erfahrenen
Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie statt. In
jedem Team sind Assistenzärzte in der Weiterbildung
zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit der
Betreuung der Patienten unter Supervision und Anleitung
der Fachärzte beauftragt. Die Rhein-Jura Klinik verfügt
über die Weiterbildungsberechtigung für 30 Monate.
Wir behandeln die Patienten nach den Prinzipien der
Therapieleitlinien für psychische Störungen aufgrund
evidenzbasierter Entscheidungen. Dabei bieten wir die
Behandlung mit psychopharmakologischen Verfahren
unter engmaschiger Überwachung symptomorientiert und
nebenwirkungsadaptiert an.
In der Rhein-Jura Klinik legen wir großen Wert auf eine
gute organische Basisdiagnostik, die neben der klinischen
Untersuchung die Überwachung von Routinelaborparametern, von endokrinologischen, infektiologischen
und rheumatologischen Laborparametern, Pharmakaspiegel, EKG, EEG, zerebrale Bildgebung und Sonograie beinhaltet. Es besteht eine engmaschige Zusammenarbeit mit Fachärzten vor Ort, die für internistische,
rheumatologische, endokrinologische, gynäkologische,
orthopädische, neurologische, chirurgische, urologische,
radiologische, ophthalmologische und dermatologische
Fragestellungen zur Verfügung stehen. Eine Fachärztin für
Innere Medizin arbeitet bei uns im Haus.
Eine enge Zusammenarbeit ist
mit dem interdisziplinären
Schmerzzentrum Hochrhein und dem
Reha-Zentrum Bad Säckingen
etabliert. Das Spital Bad Säckingen
als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung inklusive Notfalllabor und dem Notarztstandort beindet sich 300 Meter vom Standort der
Rhein-Jura Klinik entfernt. Darüber hinaus besteht eine
enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg
als Krankenhaus der Maximalversorgung.
Jeder Patient hat mindestens drei ärztliche Kontakte
pro Woche, die bei Bedarf deutlich intensiviert werden
können. Die fachärztliche Betreuung wird durch Visiten,
Kurvenvisite und interdisziplinäre Teambesprechungen
sowie zusätzliche Einzelvisiten bei der Aufnahme und
weiterem Bedarf sichergestellt.
Intensiver zu betreuende Patienten werden so lange, wie
dies medizinisch notwendig ist, in Zimmern in unmittelbarer Umgebung zum Plegestützpunkt untergebracht, wo
eine hochfrequente Kontaktaufnahme durch das Plegepersonal möglich ist. Die Klinik verfügt aber über keinen
geschützten Bereich. Es beindet sich 24 Stunden an 7
Tagen die Woche ein Arzt im Haus und ein Facharzt für
Psychiatrie in Rufbereitschaft, der bei Bedarf in die Klinik
kommt.
19
PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
Start mit Alkoholentzugsbehandlung
Da Herr Müller seit Monaten Alkohol in größeren Mengen getrunken hatte und bei seinen wenigen Versuchen,
mit dem Trinken aufzuhören, stark geschwitzt und gezittert hatte, leitete sein Arzt zum Start eine Alkoholentzugsbehandlung ein und ordnete eine intensive Überwachung
seines Beindens an. Herr Müller blieb während
der ersten Tage vorsichtshalber in einem
Zimmer in der Nähe des Pflegestützpunkts,
um schnell Kontakt zur Plege zu bekommen. Nach vier
Tagen waren die Entzugssymptome abgeklungen, nur ab
und zu musste Herr Müller unterstützend ein Medikament
einnehmen. Deshalb konnte er nun sein ursprünglich
angedachtes Zimmer beziehen.
20
i
ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNGEN
„Im Vergleich zu vor zehn Wochen bin
ich wieder richtig aufgestellt und weiß,
wie ich mein Leben in Zukunft
meistern werde. Danke für alle Hilfe!“
Sabine M.
Suchterkrankungen umfassen stoffgebundene Süchte (Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel, illegale Drogen) und
stoffungebundene Süchte (z.B. Spielsucht). Alkohol ist ein
besonders häuiges Suchtmittel: Etwa 3 % der deutschen
Bevölkerung sind davon aktuell abhängig (Lebenszeitrisiko zu erkranken: 10 %), entwickeln also Entzugssymptome, wenn sie mit dem Konsum aufhören oder müssen
die Dosis immer weiter steigern, um den gleichen Effekt
zu erzielen.
Betroffene verspüren einen Drang, zu konsumieren (craving) und haben keine Kontrolle mehr über die Menge,
die sie zu sich nehmen. Das Leben ist auf Beschaffung
und Konsum eingeschränkt oder andere Interessen werden zugunsten des Alkohols vernachlässigt. Weitere
5 % der Bevölkerung erfüllen die Kriterien eines Alkoholmissbrauchs: Diese Personen sind nicht abhängig,
konsumieren aber trotz psychischer (z.B. Ehekonlikt),
sozialer (z.B. Führerscheinverlust) und körperlicher Schäden (z.B. Leberzirrhose) weiter Alkohol.
Unterstützung bei
finanziellen Problemen
Bei einem der ersten Gespräche ging die Einzeltherapeutin auf das Abenteuer von Herrn Müller bei seiner
Anreise in die Rhein-Jura Klinik ein. „Seit ich denken
kann, war es schon immer so: Ich kriege nichts organisiert, vergesse ständig Dinge, handele ohne nachzudenken. Nicht mal ein paar Stunden Zugfahren geht bei mir
ohne Chaos! Und dann musste ich mir auch noch Geld
leihen, weil die Kreditkarte überzogen war“, sagte er
kleinlaut. „Das war das Schlimmste an allem.“ Die Einzeltherapeutin hakte an dieser Stelle sofort nach: „Wenn
Sie inanzielle Schwierigkeiten haben, kann Ihnen sicher
unsere Sozialberatung weiterhelfen.“ Herr Müller fragte
leise: „Auch bei Steuerschulden?“ Er wurde in seinem
Sessel immer kleiner: „Ich bekomme das mit der Steuer
einfach nicht hin. Und bei mir liegen dutzende ungeöffnete Rechnungen zu Hause. Ich weiß gar nicht, wie ich
das alles bezahlen soll.“ Die Worte der Einzeltherapeutin wirkten beruhigend: „Dafür ist unsere Sozialberatung da.“ Herr Müller zeigte sich erleichtert. „Und
was Ihre lebenslangen Probleme angeht, die Sie eben
angesprochen haben“, ergänzte die Einzeltherapeutin,
„da habe ich eine Hypothese.“
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SOZIALBERATUNG
Die Rhein-Jura Klinik verfügt über eine Sozialberatung,
welche die Patienten bei psychosozialen, berulichen
oder sozialrechtlichen Fragestellungen unterstützen kann.
Sie bietet Beratungen und Informationen bei Fragen zur
Kranken-, Plege- und Rentenversicherung, bei Antragstellungen wie z.B. einer Schwerbehinderung und bei
wirtschaftlichen Problemstellungen. Zudem vermittelt unsere Sozialberatung bei Bedarf ambulante und stationäre
Nachsorgemaßnahmen, wie z.B. Tagesstätte, Tagesklinik
oder Beratungsstellen und gibt Informationen zur berulichen Wiedereingliederung. Aktuell beschäftigt die
Rhein-Jura Klinik im Bereich Sozialberatung drei Mitarbeiterinnen.
21
PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
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ADHS
Für Patienten überraschende Diagnose
Nach umfangreichen Tests durch Fragebögen und Interviews stand die Diagnose bei Herrn Müller fest: ADS im
Erwachsenenalter. „Viele glauben, dass nur Kinder ADHS
haben können. Das ist ein Irrtum“, teilte der Arzt des
Teams 2 dem verblüfften Herrn Müller mit. „Wir stellen
Sie jetzt auf ein konzentrationsförderndes Medikament
ein. Außerdem melden wir Sie für die ADHS-Gruppe an,
damit Sie auch lernen, mit den Symptomen
umzugehen.“ Im Verlauf des Gesprächs stellte der Arzt
zudem fest, dass sich Herr Müller aufgrund seiner Planlosigkeit sehr unregelmäßig und ungesund ernährte: Er
verordnete ihm deshalb die diätische Lehrküche, in der
Herr Müller lernen sollte, dieses Problem mindestens zu
lindern.
96 %
Unter
ADHS
(Aufmerksamkeitsdeizit-HyperaktivitätStörung) stellen sich viele den klassischen „Zappelphilipp“ vor. ADHS ist aber viel mehr, als nicht stillsitzen
zu können: Die Konzentration ist beeinträchtigt, es ist
schwierig, bei wichtigen Aufgaben oder in Gesprächen
die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, die Organisation fällt schwer, Dinge werden vergessen, die Betroffenen
werden schnell abgelenkt. Dazu kommt die Impulsivität:
Anderen ins Wort fallen, weil die eigene Antwort nicht
warten kann, Ungeduld, großes Redebedürfnis, gefährliches Verhalten ohne Nachzudenken.
Was viele nicht wissen: ADHS kann auch im Erwachsenenalter weiterexistieren, dann oft als ADS (also ohne
Hyperaktivität). Rund 60 % der ADHS-Kinder nehmen
ihre Krankheit mit ins Erwachsenenalter. Damit sind
rund 1– 3 % der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen. Zusätzliche Hinweise im Erwachsenenalter können
sein: häuige Wutausbrüche oder heftige emotionale
Reaktionen, Stimmungsschwankungen, Desorganisation,
Partnerschaftsprobleme und Probleme am Arbeitsplatz
(z.B. häuige Jobwechsel). Auch die Häuigkeit von Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie weiteren psychischen
Erkrankungen ist erhöht.
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PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
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Richtiger Umgang mit Zeitdruck
KÜCHE
Den Auftrag, dreimal täglich zu regelmäßigen Zeiten zu
essen, nahm Herr Müller gerne an: Wegen des guten
Angebots in der Rhein-Jura Klinik freute er sich stets
auf die Mahlzeiten. Neben einer besseren Ernährung
ergänzte Herr Müllers Einzeltherapeutin sein Programm
um die Teilnahme an der Motivationsgruppe (Gruppe für
schädlichen Gebrauch, Missbrauch oder Abhängigkeit
von Substanzen) und dem kognitiven Training, bei dem
am PC der Umgang mit Zeitdruck und der Impulskontrolle
geübt wird.
Das Küchenteam verwöhnt unsere Patienten täglich mit
von der Region und den Jahreszeiten geprägten Speisen.
Alle Mahlzeiten umfassen eine große Auswahl an frisch
zubereiteten warmen und kalten Gerichten. Auch auf spezielle Ansprüche (z.B. vegan, gluten- oder lactosefreie
Kost, Diätkost) sind wir vorbereitet. Unsere Ernährungsberatung unterstützt alle Patienten gern bei einer gesunden
und schmackhaften Nahrungsumstellung.
„Ein wirklich dickes Lob an die
Küche, die prima vegan kocht!“
Stefanie S.
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Maßgeblichen Anteil an den wohlausgewogenen Speisen hat unser Küchenchef Heinz Frommherz, der in namhaften Restaurants tätig war, bevor er die Küchenleitung
in der Rhein-Jura Klinik übernahm. Täglich werden von
Heinz Frommherz und seinem kompetenten Team mehr
als 360 Mahlzeiten zubereitet, ein jeweils neun Wochen
im Voraus geplanter Speiseplan sorgt nicht zuletzt mit
vielen regionalen oder themenorientierten Sonderwochen
für eine köstliche Abwechslung.
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PATIENTENGESCHICHTE MÜLLER
Soziales Kompetenztraining in
Rollenspielen
Da Herr Müller außerdem darunter litt, am Arbeitsplatz
unbeliebt zu sein, weil er Mitarbeiter oft hart kritisierte,
übte er in Rollenspielen im Sozialen Kompetenztraining
(SOKO), besser Feedback zu geben und freundlicher
zu sagen, was er sich anders wünscht. Dabei erhielt er
wichtige und hilfreiche Rückmeldungen von anderen
Gruppenteilnehmern. Parallel dazu arbeitete er in der
Einzeltherapie an Strategien, wie er besser mit Stress
umgehen und sich richtig organisieren kann.
Diagnose ist eine Erleichterung
„Ich habe meine Resilienz mit Hilfe der
Klinik wieder in einen lösbaren und
widerstandsfähigen Zustand
gebracht und kann positiv in die Zukunft
blicken!“
Murat S.
26
Die Diagnose und die damit verbundene Behandlung
in der Rhein-Jura Klinik brachten Herr Müller schnell
ein großes Stück voran. „Es ist sehr erleichternd,
endlich eine Erklärung dafür zu haben, was
mit mir eigentlich los ist“, sagte er, „und ich habe
auch erkannt, dass ADS mitverantwortlich ist für meine
depressive Episode und all die Probleme, die ich davor
schon hatte. Es tut richtig gut, das jetzt direkt anpacken
zu können!“
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27
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
LANGER,
ERFOLGREICHER WEG IN
NORMALEN ALLTAG
Eine chronische Depression klingt oft wie ein endgültiges Urteil.
Wenn sich nach vielen Jahren keine Besserung einstellt, fügen sich
nicht wenige Patienten einfach in ihr Schicksal. Dass dies nicht so
sein muss, zeigt das Beispiel von Michaela Schulz.
MICHAELA SCHULZ
Michaela Schulz kam am 12. Juli 2015 in die Rhein-Jura
Klinik. Zu diesem Zeitpunkt war sie 43 Jahre alt, seit
acht Jahren geschieden und kinderlos. Sie arbeitete als
Bibliothekarin. Frau Schulz sagte bei der Aufnahme, dass
sie schon seit mindestens zwanzig Jahren depressiv sei.
Immer wieder war sie wegen besonders schwerer Episoden stationär in Behandlung, dazwischen wurde sie von
verschiedenen ambulanten Psychotherapeuten betreut.
Aber niemand konnte ihr wirklich helfen. Frau Schulz hatte
keine Erklärung dafür, warum keine der verschiedenen
28
Psychotherapien oder auch
die eingenommene Medikation die erhoffte
Wirkung erzielte. Sie
befürchtete deshalb
bereits, dass sie
therapieresistent sei
und ihr Leben lang
depressiv bleiben
würde.
29
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
Neue Verhaltensmuster
einüben
Beziehungsende löst depressive
Episode aus
Auslöser für die Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik war
das Ende einer Beziehung, die Frau Schulz als sehr
anstrengend erlebte. Dennoch löste die Trennung ihre
aktuelle depressive Episode aus: Sie hätte alles für ihren
Partner getan, dieser habe ihre Hilfsbereitschaft und
Zuneigung voll ausgenutzt, ohne ihr etwas zurückzugeben – so ähnlich sei es auch bei ihrem Ex-Mann
gewesen. Als sie sich in der Rhein-Jura Klinik anmeldete,
fühlte sich Frau Schulz einsam und alleingelassen: Sie
konnte sich zu nichts aufraffen und lag an freien Tagen
eigentlich nur kraftlos im Bett.
Große Selbstzweifel
Nach eigener Aussage hatte Frau Schulz immer wieder
Pech mit Männern. Obwohl bei der letzten Trennung
der Mann die Beziehung wegen einer jüngeren Frau
beendet hatte, rief er immer noch ständig bei ihr an und
verlangte verschiedene Dinge: Zum Beispiel sollte sie ihm
weiterhin das Essen für die Woche vorkochen. Diesen
Aufforderungen kam sie nach, weil sie es nicht schaffte,
ihrem Ex-Partner etwas abzuschlagen. Dadurch fühlte sie
sich ihm völlig ausgeliefert und ihre Selbstzweifel waren
nahezu unerträglich. Dieser Zustand war für Frau Schulz
aber nichts Neues: Generell fühlte sie sich im Kontakt mit
anderen Menschen oft hillos, machtlos und übersehen.
30
Aufgrund ihrer Krankengeschichte
wurde Frau Schulz in der Rhein-Jura
Klinik dem Team 3 zugeteilt. Ihre
Einzeltherapeutin machte der verzweifelten Frau Schulz schon im ersten
Gespräch Hoffnung: „Speziell für die
Behandlung einer chronischen Depression wurde CBASP entwickelt. Patienten
mit chronischer Depression haben ständig
dieselben Schwierigkeiten bei sozialen
Interaktionen. Frau Schulz: Sie haben gesagt, dass
Sie sich zum Beispiel oft von Ihrem Gegenüber übersehen fühlen. Das ist nicht gut für Ihren Selbstwert und
kann auch Ihre Depression aufrechterhalten. Dieses
Erleben lässt sich vermutlich anhand Ihrer Prägungen,
also Ihren früheren Lernerfahrungen, und dem daraus
entstandenen Verhalten erklären. Das können wir hier in
der Rhein-Jura Klinik analysieren – und neue Verhaltensmuster üben, mit denen Sie das nicht mehr erleben!“
„Ich bedanke mich bei der Pflege
und meiner Therapeutin für die
hervorragende fachliche und
menschliche Betreuung!“
Friedrich B.
i
CBASP
CBASP oder „Cognitive Behavioral Analysis System of
Psychotherapy“ von James McCullough ist eine Methode
der sogenannten „3. Welle“ der kognitiven Verhaltenstherapie. Es handelt sich um ein relativ neues Verfahren,
das verhaltenstherapeutische mit interpersonellen und
psychodynamischen Strategien kombiniert. CBASP betrachtet Depression immer im Kontext „Person × Umwelt“.
Mithilfe der Situationsanalyse lernt der Patient, einen
Zusammenhang zwischen Verhaltens- und Denkmustern
und deren Konsequenzen zu erkennen, der chronisch
depressiv erkrankten Menschen häuig aufgrund problematischer Lernerfahrungen in der Kindheit fehlt. Ein neues
Verhalten wird in Rollenspielen geübt und Empathie
für das Gegenüber gelernt. Die Erfolgsrate liegt ersten
Studien zufolge mit einer Response von 85 % sehr hoch.
31
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
Ausdruck von Emotionen fördern
i
Merken, wie etwas entsteht
ERGOTHERAPIE
Noch im Erstgespräch verordnete die Therapeutin Frau
Schulz eine Ergotherapie – jeden Morgen. „Sie brauchen viel Struktur, wenn Sie Schwierigkeiten haben,
morgens aufzustehen“, sagte sie, „und Erfolgserlebnisse werden Sie dort auch haben, wenn etwas
unter Ihren Händen entsteht – das tut Ihnen gut!“
Sich sinnvoll zu beschäftigen gehört zum Gefühl der
Selbstverwirklichung. Ergotherapeuten lenken die Selbstwahrnehmung unter Anwendung von verschiedensten
Medien und Materialien auf die Aktivität: Auf das, was
jemand kann und nicht kann, aber auch auf die Art und
Weise, wie jemand etwas tut.
Die Teilnehmer arbeiten in der Ergotherapie unter Anleitung, aber auch ganz kreativ und frei. In der Ergotherapie
können die Patienten zum Beispiel Körbe lechten, mit
Speckstein arbeiten, Bücher binden oder malen. Im Rahmen der Ergotherapie erhält der Patient die Chance, seine
Stärken wahrzunehmen und Ressourcen auszuschöpfen.
Schwächen lassen sich entspannter betrachten und
akzeptieren. Der Patient kann seine Prägungen erkennen,
sich eigener Schwierigkeiten und Verhaltensweisen bewusster werden, Problemlösungsstrategien konzipieren,
ein anderes Verhalten einüben, mehr Eigeninitiative
entwickeln und somit selbstständiger und unabhängiger
werden. Er kann lernen, Bedürfnisse und Wünsche
wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen.
Die Ergotherapie bietet in einem geschützten
Rahmen die Gelegenheit, sich mit seinen
Mitmenschen auseinanderzusetzen – sich
einzulassen und abzugrenzen. Die
ergotherapeutische Abteilung bietet
außerdem eine große Bandbreite an
zusätzlichen kreativen Angeboten an.
32
Im Laufe ihrer Behandlung wurde Frau Schulz auch für
die Musiktherapie angemeldet, um das Ausdrücken von
Emotionen zu fördern. Da sie auch Schwierigkeiten hatte,
sich in ihrem Körper wohlzufühlen, kam auch Frauenyoga in der Kleingruppe dazu. Die Genussgruppe unterstützte sie dabei, die Kleinigkeiten des Alltags wieder
verstärkt zu entdecken und bewusst im Moment zu leben.
i
MUSIKTHERAPIE
Musik ist eine Sprache ohne Worte. In der Musiktherapie
werden Instrumente verwendet, die von jedem Menschen
ohne Vorkenntnisse zum Klingen gebracht werden können. Es geht um Erfahrungen, wie sich selbst zu Gehör zu
bringen und gleichzeitig die anderen zu hören, Kooperationsbereitschaft zu erleben, auf unvermutete Situationen
angemessen reagieren zu können oder Wahrnehmungs-,
Erlebnis- und Beziehungsfähigkeit zu entwickeln. Diese
Fähigkeiten werden in der Musiktherapie gefördert. Ganz
nebenbei werden die Sinne angeregt und das Selbstwertgefühl gefördert.
Die Musiktherapie erfordert keine musikalischen Vorkenntnisse. Angeboten werden in der musiktherapeutischen
Abteilung außerdem Gruppen zum gemeinsamen Trommeln und gemeinsamen Singen.
33
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
i
PFLEGE
Umgestellte Medikation
Neben den Therapieangeboten gehörte zur Behandlung
von Frau Schulz die Umstellung ihrer Medikation: Das
langjährig eingenommene Antidepressivum wurde um
ein zusätzliches Medikament ergänzt, um die Wirkung
zu verbessern. Dem zusätzlichen Medikament stand Frau
Schulz zunächst skeptisch gegenüber, sie wurde aber von
allen Seiten animiert, es auszuprobieren: von den Ärzten,
ihrer Einzeltherapeutin und dem Plegeteam, bei dem sie
dreimal täglich vorbeischaute.
„Ich bin sehr dankbar, in der
Rhein-Jura Klinik gewesen zu sein.
Mir hat die Freundlichkeit aller
Mitarbeiter inklusive der Küche und
dem Putzteam gut getan.“
Charles S.
„Gemeinsam sind wir stark“: Dies ist das Motto der Plegeabteilung der Rhein-Jura Klinik. Die Abteilung besteht
aus rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – zum
überwiegenden Teil in Vollzeit, darunter eine MedizinischTechnische Assistentin für EKG und EEG und eine Administratorin. Das moderne Konzept unseres Hauses – ohne
die in den meisten Kliniken übliche Stationseinteilung –
ermöglicht uns eine offenere Organisationsstruktur.
Unsere Patienten sind störungsspeziisch in derzeit vier Patientengruppen eingeteilt und werden – in den Kernarbeitszeiten – aus zwei Organisationseinheiten heraus betreut,
den sogenannten Plegestützpunkten. Dabei sind derzeit je
zwei Gruppen einem Stützpunkt zugeordnet. Wir sind 24
Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für unsere Patienten
der erste Ansprechpartner bei Problemen jeglicher Art.
Die Aufgaben der Plege in der Rhein-Jura Klinik sind äußerst vielfältig. Wir bieten unseren Patienten Hilfe und Unterstützung bei psychischen Krisen, bei der Bewältigung
des Alltags in der Klinik, bei der Tagesstrukturierung, bei
organisatorischen Fragen und Problemen, bei der Terminierung von Konsiliaruntersuchungen außer Haus (inklusive einer eventuell notwendigen Transportorganisation), bei
Terminvereinbarungen innerhalb des Hauses, bei somatischen Erkrankungen, Vitalwertkontrollen, Wundbehandlungen und bei älteren oder behinderten Patienten die
Unterstützung durch die grundplegerischen Maßnahmen.
Zu unseren weiteren Aufgaben gehören Vorbereiten, Richten und Ausführen der Blutentnahmen, Richten, Ausgeben
und die Dokumentation der angeordneten Medikamente
34
und der Patientenkontakte, Visitenbegleitung, die Teilnahme an der Morgenrunde und an den regelmäßigen wöchentlichen Teambesprechungen. Wir arbeiten dabei eng
mit dem ärztlichen und therapeutischen Team zusammen,
um für unseren Patienten die bestmögliche stringente Behandlung zu gewährleisten.
Wir sehen jeden unserer Patienten als Einzelfall. Wir
begegnen und behandeln jeden einzelnen Patienten
individuell, freundlich, zugewandt, hilfsbereit und auf
Augenhöhe.
35
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
Spezielles Training am Boxsack
Im Verlauf der weiteren Therapiegespräche wurde
deutlich, dass Abgrenzung ein großes Problem von
Frau Schulz war: So konnte sie zum Beispiel nicht
Nein sagen, wenn sie dies eigentlich wollte. Um
diesem Problem zu begegnen, nahm Frau Schulz an der
Einzel-Sporttherapie Boxen teil und trainierte am Boxsack:
Präsenz zeigen und bestimmt äußern, was sie möchte –
auch gegen Widerstand. Frau Schulz begann die Erfahrung zu machen, dass ihre jetzt klar deinierte Äußerung
von Bedürfnissen erfolgreich ist – nicht so wie früher
in ihrem Elternhaus, wo sie nie zeigen durfte, was sie
wirklich
wollte. Die Einzeltherapeutin spiegelte
Frau Schulz jeden Erfolg und freute sich
mit ihr. Es ging aufwärts: Zum ersten Mal in ihrem Leben
fühlte sich Frau Schulz in Gesprächen gehört und war
optimistisch, die Depression überwinden zu können.
i
SPORT-/BEWEGUNGSTHERAPIE
Aktiv in den Tag, entspannt in den Abend – für viele depressiv erkrankte Menschen ist das keine Selbstverständlichkeit. Unser sport- und bewegungstherapeutisches
Programm unterstützt die Patienten dabei, sich selbst und
dem eigenen Körper wieder bewusst zu werden, die Zeichen und Bedürfnisse des Körpers wahrzunehmen und
sich ihnen entsprechend wieder im Alltag zu bewegen.
97 %
der Patienten stimmen der Aussage zu
„Die Behandlung, die ich hier erhalten habe,
hat mir dabei geholfen, angemessen mit
meinen Problemen umzugehen.“
36
Die vielfältigen Vorschläge bieten unseren Patienten die
Möglichkeit, das individuell Passende für sich zu inden
und durchzuführen. Angeboten werden unter anderem
Nordic Walking, Yoga, Kraftzirkel, Aqua Fitness, gemeinsame Mannschaftsspiele, Bogenschießen, Slackline – um
nur einen kleinen Einblick in das große und abwechslungsreiche Programm zu geben. Hierzu werden die Patienten gerne von unseren Sporttherapeuten beraten und in
der Durchführung unterstützt.
In offenen großen Gruppen, in kleineren geschützten
Gruppen, aber auch in Einzelsituationen können Patienten von der Erfahrung unserer Therapeuten proitieren,
um ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Besonderen Wert
legen wir dabei auf die Stärkung des Selbstwertgefühls
und der Selbstwirksamkeit, die auf die körperliche Aktivität einen entscheidenden Einluss haben können. Patienten inden häuig erst über den Körper Zugang zu ihren
Gefühlen. In der Sport- und Bewegungstherapie können
die Patienten lernen, diese Gefühle wahrzunehmen, zu
verstehen und zu beeinlussen.
Neben den körperlichen Faktoren spielen in der Sporttherapie zwischenmenschliche Beziehungen eine bedeutende Rolle. Gruppen bieten dabei ein geeignetes Setting, um soziale Interaktionen zu beobachten, diese
gemeinsam zu relektieren und daraus zu lernen.
37
PATIENTENGESCHICHTE SCHULZ
i
Freundliche Atmosphäre sehr hilfreich
REINIGUNG
Rückfällen vorbeugen
Bei ihren Schritten nach vorn war für Frau Schulz auch
die besondere Atmosphäre in der Rhein-Jura
Klinik sehr hilfreich: Noch nie in ihrem Leben war sie
so durchgehend von wohlwollenden und freundlichen
Menschen umgeben – bis hin zu den Reinigungskräften,
die sie jeden Morgen gut gelaunt und mit einem Lächeln
auf dem Flur begrüßten.
Angemessene Hygiene und Sauberkeit
sind für eine Klinik selbstverständlich.
Das Reinigungsteam der Rhein-Jura
Klinik unter der Leitung von Martina
Prommersberger geht aber täglich noch
einen großen Schritt weiter: Äußerst
sorgsam achten unsere „gelben Damen“ auf jedes noch
so kleine Detail. Oberstes Ziel für das Team ist es, den
Aufenthalt unserer Patienten so gemütlich und angenehm
wie möglich zu gestalten.
Gegen Ende ihrer Therapie nahm Frau
Schulz zusätzlich an der MBCT
(Mindfulness Cognitive Based Therapy)
und der Nachsorgegruppe teil. Beide
Psychotherapiegruppen sollen über
unterschiedliche Vorgehensweisen
Rückfällen vorbeugen und das in den
Therapien Erlernte unterstützen.
Im Hier und Jetzt sein, Sicherheit
in sozialen Interaktionen, mehr
Selbstbewusstsein und einen Plan für
den schlimmsten Fall haben –
Frau Schulz fühlte sich damit gut
gerüstet, bald in den Alltag zurückzukehren.
„Die Putzfrauen und
das Küchenpersonal
machen ihre Arbeit
sehr gut!“
Julia K.
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39
PATIENTENGESCHICHTE FRANZ
LERNEN,
DIE DINGE ANDERS
ZU SEHEN
Es beginnt mit kleinen Problemen, in die sich ein Patient immer mehr
hineinsteigert. Daraus werden Sorgen und Ängste, die sich mehr und
mehr Platz im Alltag eines Patienten verschaffen. Das zeigt das Beispiel
von Clemens Franz.
CLEMENS FRANZ
Am 13. Oktober 2015 wurde Clemens Franz in der
Rhein-Jura Klinik aufgenommen. Er war damals 51 Jahre
alt und arbeitete als Manager in einem mittelständischen
Unternehmen. Seit zwei Jahren gab es bei ihm einen
Ehekonlikt – die Beziehung wurde im Prinzip nur durch
die drei gemeinsamen Kinder aufrechterhalten. Die Eheleute hatten schon einige Sitzungen in der Paartherapie
absolviert, als Herr Franz nach einem halben Jahr einen
40
Herzinfarkt erlitt. Obwohl er sich davon körperlich gut
erholte, blieben als Folgen eine depressive Verstimmung
und die starke Beschäftigung mit Sorgen und eventuellen
körperlichen Problemen zurück. Herr Franz plagte ständig
die Befürchtung, einen weiteren Herzinfarkt zu erleiden
und daran zu sterben. Klopfte sein Herz schneller oder
spürte er einen Druck auf der Brust, bekam er panische
Angst, er hyperventilierte und es wurde ihm schwindlig.
41
PATIENTENGESCHICHTE FRANZ
Panikattacken aus heiterem Himmel
Zusammenarbeit mit
Universitätsklinikum Freiburg
Aus heiterem Himmel stellten sich bei Herrn Franz
Panikattacken ein. Nicht zuletzt deshalb begann er
Aktivitäten zu vermeiden, die er für anstrengend hielt –
er gab das Joggen auf, er fuhr mit dem Auto statt mit
dem Fahrrad zur Arbeit und nahm den Aufzug statt
der Treppe. Er kontrollierte regelmäßig seinen Puls und
achtete sehr genau auf seinen Körper. Ihm ielen bei sich
selbst immer mehr körperliche Beschwerden auf, nach
einiger Zeit hatte er das Gefühl, dass sich seine Finger
bei zu großer Anstrengung taub anfühlten. Zudem machte
ihm der Aufenthalt in öffentlichen Räumen immer mehr
zu schaffen, weil er Angst hatte, eine Panikattacke zu
erleiden und sich damit fürchterlich zu blamieren.
Nach der Aufnahme in der Rhein-Jura Klinik kam Herr
Franz in das Team 4. Die internistische Teamärztin
untersuchte ihn und ordnete nach einem unauffälligem
EKG und unauffälligen Laborwerten eine Vorstellung in
der Kardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums
Freiburg an. Damit wollte sie sicherstellen, dass eine
organische Ursache für die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Schmerzen in der Brust ausgeschlossen
werden konnte. Wegen des Taubheitsgefühls in den
Händen wurden zudem die Vorstellung bei einem
Neurologen und eine MRT-Untersuchung des Halses
angeordnet, die keinerlei Hinweise auf eine körperliche
Schädigung ergaben. Herr Franz war an diesem Punkt
beunruhigt, weil die Ärzte keine Ursache für seine Probleme inden konnten. Eigentlich wollte er ja innerhalb
von drei Wochen alles erledigt und abgehakt haben –
und selbst das war für Herrn Franz eigentlich schon ein
zu langer Zeitraum.
Siehe auch Kapitel „Kooperationen“ (S. 66)
i
42
Das Einschlafen fällt immer schwerer
ANGSTSTÖRUNGEN UND ZWÄNGE
Von Sorgen und Ängsten geplagt, iel Herrn Franz
das Einschlafen immer schwerer. Er lag nachts oft
stundenlang wach und grübelte. Die Stimmung
ging weiter bergab. Tagsüber nahm seine
Konzentrationsfähigkeit ab und er begann sich selbst
Vorwürfe zu machen, dass er nicht mehr genug
arbeiten würde. Also legte er wiederholt Überstunden
ein. Eine Pause kam für ihn nicht infrage – bis seine
Frau ihm androhte, sofort auszuziehen, wenn er nichts
unternehme.
Zu den Angststörungen zählen Panikattacken, die generalisierte Angststörung, Agoraphobie und sonstige Phobien.
Gemeinsam ist diesen Störungen ein unverhältnismäßig
hohes Angsterleben, speziisch vor bestimmten Dingen
oder Situationen bzw. auch unspeziisch. Im weiteren
Sinne wird auch die posttraumatische Belastungsstörung
zu den Angststörungen gezählt.
Personen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, haben ein Ereignis überstanden, das ihr
Leben oder ihre körperliche Integrität bedrohte. Typische
Symptome sind: Wiedererleben (Flashbacks, Angstträume,
ständige Erinnerung), Vermeiden von Orten, Situationen
und Gedanken, die an das Trauma erinnern, eingeschränkte Gefühle sowie allgemeine Stress-Symptome.
Von einer Zwangsstörung spricht man, wenn sich
bestimmte Handlungen und/oder Gedanken vielfach
wiederholen und das Leben der Betroffenen (und nicht
selten auch der Angehörigen) dadurch beeinträchtigt
wird. Es wird dabei zwischen Zwangshandlungen und
Zwangsgedanken unterschieden.
43
PATIENTENGESCHICHTE FRANZ
i
Ständig angespannt
„Ich glaube, Ihr Leistungsdruck ist Teil des
Problems. Sie sind ja ständig angespannt“, erklärte
die Einzeltherapeutin Herrn Franz in einem ihrer ersten
Gespräche. „Merken Sie das überhaupt?“ Herr Franz
schüttelte den Kopf: „Nein. Meine Frau musste mir
neulich sagen, dass ich drei Tage lang immer einen roten
Kopf hatte. Mir ist aber nicht aufgefallen, dass ich die
ganze Zeit unter Strom stand – also habe ich auch nichts
dagegen unternommen.“
i
ENTSPANNUNGTHERAPIEN
„Es gibt nichts außer diesem Moment.“ Häuig kreisen unsere Gedanken jedoch um die Zukunft oder hängen noch
in der Vergangenheit fest. Im „Hier und Jetzt“ zu sein,
den eigenen Körper wieder bewusst wahrzunehmen und
den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung
wahrnehmen zu lernen, sind Inhalte unserer Entspannungsverfahren.
Wir bieten unter anderem PMR: „Progressive Muskelentspannung nach Jacobson“, achtsamkeitsbasierte Verfahren und imaginative Vorstellungsübungen an. Dabei
steht ein achtsamer und somit wertfreier Umgang mit sich
selbst im Fokus. Die Entspannungsverfahren sollen es den
Patienten ermöglichen, durch tiefe Entspannung auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene neue Energie
zu tanken, um den Alltag wieder bewältigen zu können.
44
Angstlindernde und antidepressive
Pharmakotherapie
Nachdem auch durch intensive und modernste Diagnostik
bei Herrn Franz keine körperliche Erkrankung festgestellt
werden konnte, stellten die Ärzte der Rhein-Jura Klinik
ein Programm zusammen, das die Körperwahrnehmung
von Herrn Franz verbessern sollte: Eutonie, PMR und
körperorientierte Therapien im Fachtherapie-Einzel. Nach
einer gemeinsamen Nutzen-Risiko-Abwägung und der
intensiven Aufklärung über Ziele, Wirkungen und Nebenwirkungen entschieden sich die Ärzte und Herr Franz
zu einer angstlindernden und antidepressiven Pharmakotherapie. Eine wichtige Entscheidungshilfe war für
Herrn Franz die Sicherheit, jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner in der Nähe zu haben,
mit möglichen Problemen oder Nebenwirkungen ernst
genommen zu werden und im Fall der Fälle schnell Hilfe
zu bekommen. „Ich muss nicht erst auf einen Termin beim
Arzt warten, sondern bin rund um die Uhr in Sicherheit
und weiß, dass man mir sofort hilft, wenn es nötig ist“,
sagte Herr Franz.
„Hervorragende Betreuung in
jeglicher Hinsicht. Ich bin sehr
beeindruckt und dankbar.“
Stephen D.
KÖRPERTHERAPIEN
Die Körpertherapie schafft einen Ausgleich zu Alltagsbelastungen und Gewohnheiten, die häuig zu Inaktivität,
Fehlhaltungen und chroniizierten Schmerzsyndromen
geführt haben. Durch gezielte Interventionen und Atemtechniken wird muskulären Dysbalancen entgegengesteuert, bereits entstandene Verspannungen können aufgelöst
werden. Eine gezielte Schulung der Tiefensensibilität
verstärkt das Körpergefühl. Schmerzzustände werden betrachtet und positiv verändert. Abgerundet wird die Behandlung durch koordinative Übungseinheiten, die das
Gleichgewicht schulen und die Beweglichkeit steigern,
wodurch sie eine funktionelle und bewusste Körperhaltung unterstützen.
In Einzelbehandlungen kann auf individuelle körperliche
Beschwerden eingegangen werden. Hier werden die
selbstregulativen Kräfte des Körpers verstärkt und genutzt,
um Verspannungen zu beseitigen und Schmerzzustände
zu lindern. Auch die Förderung einer optimalen Wirkung
der Lebensenergie im Körper führt häuig zu einer verbesserten Tiefenentspannung, einer Reduktion von Schmerzen und damit auch zu einer seelischen Entlastung. Dies
erleichtert und unterstützt Verarbeitungsprozesse.
Die Rhein-Jura Klinik verfügt über eine große Bandbreite
an körpertherapeutischen Verfahren, darunter Eutonie,
Zilgrei, QiGong, Shiatsu, Craniosacraltherapie und Wasserentspannung.
45
PATIENTENGESCHICHTE FRANZ
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„Meine Rolle als
Patientensprecher hat
mir in meiner Therapie
SEHR geholfen!“
Chris Z.
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SOMATOFORME STÖRUNGEN
Umgang mit Panikattacken erlernen
Damit er mit seinen Schmerzen richtig umgehen konnte,
nahm Herr Franz an den Sitzungen der ACT-Gruppe (Akzeptanz- und Commitmenttherapie) teil. Außerdem meldete ihn die Psychologin für die Angstgruppe an, bei der
den Teilnehmern Störungswissen vermittelt wird – darüber
hinaus wird gemeinsam eine Auseinandersetzung mit den
angstbesetzten Situationen jedes Patienten vorbereitet.
Herr Franz lernte dabei, dass er sich in seine Panikattacken hineinsteigern kann und eine zusätzliche „Angst vor
der Angst“ erlebt, weil er alle gefährlichen Situationen zu
meiden und zu fürchten gelernt hat. Obwohl Herr Franz
die Medikamente gut vertrug und bereits erste positive
Wirkungen spürte, merkte er schnell, dass er mehr Zeit in
die Therapie investieren musste als ursprünglich gedacht,
um eine anhaltende Stabilität zu erreichen.
46
Die Gemeinsamkeit der somatoformen Störungen liegt
darin, dass unklare körperliche Beschwerden vorliegen.
„Unklar“ bedeutet: Medizinisch ist das Ausmaß der
Beschwerden nicht erklärbar. Dies ist sehr häuig bei
Schmerzen der Fall, aber auch bei Schwindel, Verdauungsbeschwerden oder Herz- und Atembeschwerden.
Andere Betroffene haben große Angst davor oder sind
überzeugt davon, schwer krank zu sein, ohne dass sich
dies medizinisch bestätigen lässt.
Die Wahrscheinlichkeit, an einer somatoformen Störung
im Laufe des Lebens zu erkranken, liegt bei 12 %; damit
ist dies das dritthäuigste psychische Störungsbild. Oft treten diese Beschwerden im Rahmen anderer psychischer
Erkrankungen (z.B. Depression) auf. Folgen sind oft ein
„Ärzte-Hopping“, also das Aufsuchen eines Arztes nach
dem anderen, und Schonverhalten. Häuig vergehen viele
Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
47
PATIENTENGESCHICHTE FRANZ
„Ein herzliches Dankeschön
an alle, die mir einen
so angenehmen und
hilfreichen Aufenthalt
ermöglicht haben!“
Nathan Z.
96 %
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48
Unterstützung durch Angehörigenarbeit
Die Dinge anders sehen
Trotz aller Fortschritte blieb bei Herrn Franz ein Belastungsfaktor bestehen: die kriselnde Beziehung in seiner
Ehe. Hier erhielt Herr Franz Unterstützung von anderen
Patienten: In der problemlöseorientierten Psychotherapiegruppe konnte er sein Problem vortragen, das anschließend unter Leitung eines Therapeuten von den Patienten
diskutiert wurde. Die Vorschläge, Anregungen und
Fragen machten Herrn Franz sehr nachdenklich. Er fasste
sich Vorsätze, formulierte diese konkret aus und begann
sie schrittweise umzusetzen: Er bat seine Frau um
ein klärendes Gespräch. Sie erklärte sich bereit, für
ein Paargespräch in die Rhein-Jura Klinik zu kommen und
blieb anschließend übers Wochenende: Ein sehr
guter Schritt weg vom gegenseitigen Anschweigen und
Ignorieren, das Herr Franz von früher kannte.
Und der Leistungsdruck, den sich Herr Franz selbst auferlegt hatte? Das war ein großes Thema in der Kunsttherapie. Gesprochen wurde darüber auch viel im Einzel:
Welche Gedanken hatte Herr Franz, die ihn ständig
weitertrieben, obwohl sein Körper schon längst „Stopp“
geschrien hatte? Wie konnte er diese entkräften und besser auf sich achten? Wie sollte er zukünftig mit Misserfolgen umgehen? Erste Ideen dazu waren bereits entwickelt
worden, als die Einzeltherapeutin Herrn Franz vorschlug,
dieses Problem noch mit Hilfe einer weiteren anzugehen:
in der Slacklinegruppe. Dabei gab sie ihm folgenden Rat
mit auf den Weg: „Da brauchen Sie Geduld – Misserfolge und Frust sind hier vorprogrammiert,
aber das ist eine gute Gelegenheit zum Üben.“
Herr Franz musste schmunzeln: Er begann langsam, die
Dinge anders zu sehen.
49
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
GUTES IMMER NOCH
BESSER MACHEN
Die Rhein-Jura Klinik genießt allgemein einen guten Ruf. Wir freuen
uns über Lob von Patienten, Ärzten und Besuchern – sind dabei aber
auch stets offen für Verbesserungsvorschläge. Regelmäßig werten wir
deshalb vielfältige Daten rund um die Rhein-Jura Klinik aus.
Für diesen Qualitätsbericht lagen uns Daten von 556 Patienten vor, die im Jahr 2015
in der Rhein-Jura Klinik behandelt wurden. Die Daten haben wir zum einen im Rahmen
der Stammdatenerhebung (Soziodemographie) und zum anderen durch eine Fragebogenerhebung erfasst. Jeder Patient, der in der Rhein-Jura Klinik behandelt wird,
bekommt bei seiner Aufnahme, bei der Entlassung und in regelmäßigen Abständen
während seines Behandlungsverlaufs einen Fragebogen zum Ausfüllen in sein Postfach –
mit der Bitte, diesen auszufüllen und bei der Plege oder beim Einzeltherapeuten
abzugeben.
50
51
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
GROSSE BANDBREITE BEI DATENERMITTLUNG
Standardmäßig kommen bei der Ergebnisermittlung
verschiedene psychometrische Instrumente zum Einsatz
BDI-II: Das Beck Depressions-Inventar in der revidierten
Fassung zeichnet den Schweregrad der depressiven
Symptomatik mit Hilfe von 21 Items auf. Werte bis 12
gelten als klinisch unauffällig, Werte zwischen 13 und
19 zeigen eine leichte depressive Symptomatik, Werte
ab 20 eine mittelgradige und Werte ab 29 eine schwere
depressive Symptomatik.
BAI: Das Beck Angst-Inventar erfasst mit Hilfe von
21 Items die klinisch relevante Angst. Werte ab 26 weisen auf eine klinisch relevante Angstsymptomatik hin.
BSI: Das Brief Symptom Inventory ist die Kurzform der
SCL-90. Es zeigt die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome.
Dabei können neun Skalen und der Kennwert GSI (Global Severity Index, grundsätzliche psychische Belastung)
berechnet werden. Die Ergebnisse werden in T-Werten dargestellt: Werte zwischen 40 und 60 liegen im
Normbereich, ab Werten von 63 wird von einer klinisch
auffälligen Belastung ausgegangen.
VEV: Der Veränderungsfragebogen des Erlebens und
Verhaltens misst im Verlauf und am Ende der Behandlung
direkt die erlebte Veränderung des Patienten. Werte
über 115 weisen auf eine signiikante Verbesserung hin.
52
IIP-C: Das Inventar interpersoneller Probleme
basiert auf dem Circumplex-Modell von Leary bzw.
Kiesler und erfasst interpersonelle Schwierigkeiten
des Patienten.
FLZ-M: Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit
beinhaltet die gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit
sowie die generelle Lebenszufriedenheit, unterteilt in
verschiedene Bereiche.
Bei Bedarf und für diagnostische Zwecke
setzen wir eine große Bandbreite weiterer
störungsspezifischer Verfahren ein.
Für die Auswertung lagen zum Aufnahmezeitpunkt
Daten von 401 Patienten vor (72,6 %), zum
Entlassungszeitpunkt von 235 Patienten (42,6 %).
Nach der Analyse der Daten von 2015 wurden Maßnahmen ergriffen, die den Rücklauf der Fragebögen
weiter verbessern sollen. Seit 2015 erhalten entlassene
Patienten standardmäßig drei und zwölf Monate nach
dem Ende ihrer Behandlung eine Katamnese-Befragung
mit frankiertem Rückumschlag.
53
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
SOZIODEMOGRAPHIE UND ALLGEMEINE ANGABEN
GESAMTES DIAGNOSENSPEKTRUM ABGEDECKT
36,2 %
27,7 %
Altersverteilung
14,6 %
Etwas über 40 % unserer Patienten sind weiblich, knapp
60 % männlich. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt
bei 50,8 Jahren (SD =12,4 Jahre) – der älteste Patient
war 85 Jahre alt, der jüngste 19 Jahre.
16,5 %
Mittlere Reife
4,7 %
0,7 %
≤ 20
Jahre
21 – 30
Jahre
31 – 40
Jahre
41 – 50
Jahre
51 – 60
Jahre
61 – 70
Jahre
≥ 71
Jahre
23,6 % erhalten drei oder mehr psychiatrische
Diagnosen.
Bei 12,2 % der Patienten ist außerdem im Entlassbrief mindestens eine somatische Diagnose vermerkt.
Der tatsächliche Anteil an Patienten mit körperlicher
Komorbidität wird damit aber wahrscheinlich zu niedrig
angesetzt, da nicht jede körperliche Diagnose auch im
Briefkopf des Entlassbriefs Erwähnung indet.
47,7 %
Hochschule
10,8 %
Hauptschule
13,7 %
Abitur
7,4 %
9,2 %
Eine genaue Analyse der Diagnosen zeigt zum einen,
dass die Rhein-Jura Klinik das gesamte Diagnosenspektrum der psychiatrischen Behandlung abdeckt.
Zum anderen wird ersichtlich, dass ein beträchtlicher Teil
der Patienten im Jahr 2015 schwer psychisch erkrankt
war – mit einem hohen Anteil an Mehrfachdiagnosen.
Im Einzelnen erhalten 36,5 % unserer Patienten
eine psychiatrische Diagnose, knapp 40 %
bekommen zwei psychiatrische Diagnosen und
11,3 %
Höchster Bildungsabschluss
Circa 48 Prozent unserer Patienten haben
ein Hochschulstudium abgeschlossen.
14 Prozent nennen als höchsten Bildungsabschluss das Abitur, 17 Prozent die
mittlere Reife und 11 Prozent einen Hauptschulabschluss. Bei 11 Prozent der Patienten
fehlen Angaben zum höchsten Bildungsabschluss.
keine Angaben
Die Patienten bleiben im Durchschnitt 70 Tage in der Rhein-Jura Klinik.
Diese relativ hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer erklärt sich mit Blick auf
die Diagnosenstatistik aufgrund des hohen Anteils an komplex erkrankten
Patienten und Besonderheiten bei der Behandlung im Suchtbereich.
54
55
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
BDI-II
Der BDI-Wert aller Patienten liegt bei der Aufnahme im
Schnitt bei 27,1 Punkten und fällt bis zur Entlassung auf
einen Wert von 10,1 Punkten. Diese Veränderung ist bei
der Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben
auf dem 5 %-Niveau signiikant (T = 22,9, α < 0.01). Der
Effekt ist nach Cohen als groß zu bewerten (dz = 1,6).
HOHE KOMORBIDITÄTS-RATE
Aufgrund der hohen Komorbiditäts-Rate ist die Darstellung
der Diagnosenhäuigkeiten nicht einfach abzubilden.
Nur die Erstdiagnosen zu nennen, würde den tatsächlichen Anteil der jeweiligen Störung unverhältnismäßig
unterschätzen, außerdem kann nicht automatisch von der
Abfolge der Diagnosen im Entlassbrief von einer Priorisierung (im Sinne einer höheren Wichtigkeit der Erst- vor
der Zweit- oder Drittdiagnose) ausgegangen werden.
Aus diesem Grund werden in nebenstehender Tabelle
die Diagnosen an erster bis fünfter Stelle im Entlassbrief
zusammengefasst. Dies bedeutet, dass die Prozentzahlen
mehr als 100 % ergeben. Lesbar ist die Tabelle folgendermaßen: „xx Prozent der Patienten erhielten die
Diagnose xy entweder als alleinige
Diagnose oder neben weiteren psychiatrischen
Diagnosen“.
Diagnose
F0
Organische Störungen
F1
Störungen durch
psychotrope Substanzen
Prozent
4
0,7
133
23,9
F10
Alkohol
85
15,3
F11
Opioide
3
0,5
F12
Cannabinoide
6
1,1
Sedativa/Hypnotika
22
4
Sonstige
17
3,1
F2
Schizophrenes Spektrum
14
2,5
F31
Bipolare Störung
33
5,9
F32
Depressive Episode
173
31,1
F33
Rezidivierende
Depression
336
60,4
F34
Anhaltende affektive
Störung
100
18
F40/41 Phobien/Panikstörung
67
12,1
F42
Zwangsstörung
18
3,2
F43
Reaktionen auf schwere
Belastungen und
Anpassungsstörungen
27
4,9
26
4,7
5
0,9
F13
F43.1 PTBS
F44
Dissoziative Störungen
F45
Somatoforme Störungen
43
7,7
F50
Essstörungen
21
3,8
F51
Nichtorg.
Schlafstörungen
10
1,8
F6
Persönlichkeitsstörungen
34
6,1
F60.3 Emot.-instabil
9
1,6
F84.5 Asperger
1
0,2
62
11,2
F90
56
Summe
Patienten
ADHS
Keine reine Suchttherapie
Bei den Suchtpatienten (knapp 24 Prozent) handelt es
sich ohne Ausnahme um Patienten mit Doppeldiagnosen
– sie weisen also mindestens eine weitere psychiatrische
Erkrankung auf. In den allermeisten Fällen handelt es sich
dabei um eine Suchterkrankung, die im Rahmen einer
anderen psychiatrischen Erkrankung aufgetreten ist und
bei der daher die psychiatrische Grunderkrankung
unbedingt mitbehandelt werden muss.
In der Rhein-Jura Klinik wird deshalb keine reine Suchttherapie durchgeführt, sondern eine kombinierte
Behandlung beider Erkrankungen – was über die reine
Entzugsbehandlung von wenigen Tagen weit hinausgeht.
Die Aufenthaltsdauer der Patienten mit Abhängigkeitsdiagnosen unterscheidet sich nicht signiikant von der
Aufenthaltsdauer der Patienten mit anderen Diagnosen.
Es gibt keine Suchtpatienten mit nur wenigen Tagen Aufenthalt, welche die durchschnittliche Aufenthaltsdauer wie
bei anderen Kliniken deutlich senken.
42,7 % der Patienten leiden bei der Aufnahme unter einer
schweren depressiven Symptomatik, 31,9 % unter einer
mittelschweren depressiven Symptomatik. Der Anteil an
Patienten, die bei der Aufnahme nur eine leichte oder
keine depressive Symptomatik zeigen, weist andere
psychiatrische Diagnosen auf. Bei der Entlassung liegt der
Anteil der schwer depressiven Patienten noch bei 5,1 %,
der Anteil der mittelschwer depressiven Patienten bei
9,5 %. Diese Veränderung ist bei Testung per univariater
Varianzanalyse statistisch signiikant und klinisch bedeutsam mit einem mittelgroßen Effekt (F = 12,2, α < 0.01,
ε2 = 0,1).
BDI-II – depressive Symptomatik
Aufnahme
Entlassung
schwer
42,7 %
mittel
31,9 %
keine/leichte
25,4 %
schwer
5,1 %
mittel
9,5 %
keine/leichte
85,4 %
57
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
CHRONISCH DEPRESSIVE PATIENTEN
BDI
Gut 13 % der Patienten im Jahr 2015 litten an einer double depression, also einer depressiven Episode in Kombination mit einer Dysthymie – diese ist auch als chronische
Depression deiniert. Chronisch depressive Menschen
gelten gemeinhin als schwierig zu behandelnde Patienten. Sie weisen im Durchschnitt bei ihrer Aufnahme
einen BDI von 31,3 Punkten auf und werden in der
Rhein-Jura Klinik üblicherweise mit CBASP behandelt. Die
Ausprägung der depressiven Symptomatik verbessert sich
bis zur Entlassung signifikant und ist klinisch
höchst bedeutsam (T = 8,49, α < 0.01, dz = 1,93).
Chronisch
depressive
Patienten
Aufnahme
31,3 Punkte
Entlassung
11,7 Punkte
Andere
depressive
Patienten
Aufnahme
26,0 Punkte
Entlassung
10,1 Punkte
BAI
Aufenthaltsdauer
58
Chronisch
depressive
Patienten
82 Tage
Andere
depressive
Patienten
69 Tage
Dieses gute Behandlungsergebnis bei chronisch
depressiven Patienten kann nur durch eine intensive
Psychotherapie erreicht werden, die trotz höherer
Behandlungsfrequenz als in vergleichbaren Kliniken
eine signiikant längere Behandlungsdauer erfordert
als bei denjenigen depressiven Patienten, die nicht
an einer double depression erkrankt sind (T=-2,1,
α<0.05, d=-0,3).
Der Angstwert der Patienten, gemessen mit dem Beck
Angst-Inventar, liegt im Durchschnitt bei der Aufnahme in
unsere Klinik bei 18,8. Bei der Entlassung ist dieser Wert
im Schnitt auf 8,2 gesunken. Die Veränderung ist bei der
Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben auf
dem 5 %-Niveau signiikant (T = 15,5, α < 0.01) mit einem
großen Effekt nach Cohen (dz = 1,1). Der klinische Eindruck lässt vermuten, dass der Aufnahmewert, der in den
ersten Tagen in der Rhein-Jura Klinik erhoben wird, den
wahren Wert eher unterschätzt, da die meisten Patienten
die stationäre Aufnahme als primär entlastend erleben.
Alle
Patienten
Aufnahme
18,8 Wert
Entlassung
8,2 Wert
59
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
BSI
BSI
Gesamt
Ängstlichkeit
Aggressivität
Paranoides
Denken
Psychotizismus
Somatisierung
Unsicherheit
Sozialkontakt
Entlassung
Aufnahme
Entlassung
Aufnahme
Entlassung
53,4
52,1
51,8
Aufnahme
Entlassung
Phobische
Angst
Entlassung
54,1
52,9
Aufnahme
Entlassung
Aufnahme
Entlassung
51,4
67,1
63,4
61,1
Zwanghaftigkeit
Aufnahme M (SD)
Entlassung M (SD)
T
α
d2
Gesamt (GSI)
70,6 (10,3)
52,4 (14,6)
17,8
<.001
1,41
Ängstlichkeit
65,8 (13,5)
51,7 (13,6)
14,5
<.001
1,05
Aggressivität
62,1 (11,2)
48,8 (11,7)
14,7
<.001
1,16
Depressivität
70,0 (11,4)
54,6 (13,0)
16,8
<.001
1,26
Paranoides Denken
61,8 (11,3)
51,2 (11,0)
13,0
<.001
0,9
Phobische Angst
64,0 (14,1)
52,4 (12,6)
13,4
<.001
0,86
Psychotizismus
65,7 (12,0)
53,7 (11,3)
14,0
<.001
1,03
Somatisierung
61,4 (12,6)
51,6 (11,2)
11,5
<.001
0,82
Unsicherheit Sozialkontakt
64,2 (12,7)
51,9 (12,3)
14,1
<.001
0,99
Zwanghaftigkeit
67,0 (10,4)
53,1 (12,5)
15,5
<.001
1,2
Skala
60
Depressivität
65,5
62,9
61,9
54,7
49,1
Entlassung
Entlassung
52
Aufnahme
Entlassung
Aufnahme
52,7
69
61,7
Aufnahme
65,4
Aufnahme
70
Keine Skala liegt im Durchschnitt bei der Entlassung
noch über dem Grenzwert von 63, der eine klinisch
relevante Belastung anzeigt. Die klinische Bedeutsamkeit
dieser Veränderungen kann als hoch eingestuft werden,
da alle Veränderungen Effektstärken von größer als 0.8
aufweisen.
Aufnahme
Das BSI (Brief Symptom Inventory) ist eine Kurzform der
SCL-90 und erfasst die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome
innerhalb der vergangenen sieben Tage. Alle Skalen und
der Gesamtkennwert verringern sich in unserer Stichprobe von der Aufnahme zum Entlassungszeitpunkt signiikant (Untersuchung per t-Test für abhängige Stichproben).
VEV – Fragebogen zu Veränderungen
des Erlebens und Verhaltens
Der VEV erfragt die direkt erlebte Veränderung durch
den Patienten selbst. Werte unter 85 weisen auf eine
signiikante Verschlechterung des erlebten Zustands hin,
Werte zwischen 85 und 115 zeigen keine Veränderung
des Zustands an, Werte von 115 oder darüber weisen
auf eine subjektiv erlebte signiikante Verbesserung des
Zustands hin.
VEV Abschlussmessung
> 135
115 – 135
85 – 115
< 85
VEV-Wert
153
67
25
4
absolute Anzahl an Patienten
61
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
IIP-C
Alle acht Skalen des IIP (Inventar interpersonellen Verhaltens) verringern sich in ihrer Ausprägung von der Aufnahme
bis zur Entlassung im Durchschnitt signiikant. Messungen
werden zum Aufnahmezeitpunkt und zur Entlassung vorgenommen, das Schaubild zeigt die Verteilung in der Normstichprobe sowie die Verteilung unserer Stichproben zum Aufnahmezeitpunkt und zur Entlassung. Die übliche „depressive
Ausbeulung“ der Matrix zugunsten der Skalen „zu selbstunsicher“, „zu nachgiebig“, „zu introvertiert“ und „zu fürsorglich“ reduziert sich im Laufe der Behandlung signiikant und
nähert sich der Verteilung in der Normalbevölkerung an.
AUT
(zu autokratisch)
2
STR
(zu streitsüchtig)
62
Aufnahme M (SD)
EX
(zu expressiv)
1
0,5
AB
(zu abweisend)
VEV-Wert
FÜR
(zu fürsorglich)
0
IN
(zu introventiert)
NA
(zu nachgiebig)
SEL
(zu selbstunsicher)
Bezüglich der praktischen Signiikanz fällt auf, dass alle
Effektstärken im Bereich von kleinen Effekten nach Cohen
liegen (0.2 – 0.5). Dies ist schlüssig, da die IIP-Skalen
starke Bezüge zu Persönlichkeitsvariablen im Sinne von
Traits aufweisen und dementsprechend innerhalb der Zeitspanne eines stationären Aufenthalts keine großen Effekte
in Bezug auf Persönlichkeitsvariablen zu erwarten sind.
Skala
1,5
Gesamtbevölkerung
Aufnahme
Entlassung
Entlassung M (SD)
T
α
d2
Zu abweisend
1,3 (0,7)
1,0 (0,7)
6,5
<.001
0,37
Zu autokratisch
0,9 (0,5)
0,8 (0,6)
3,3
<.001
0,22
Zu expressiv
1,3 (0,7)
1,1 (0,7)
4,8
<.001
0,28
Zu fürsorglich
2,0 (0,8)
1,7 (0,9)
5,8
<.001
0,33
Zu introvertiert
1,8 (0,8)
1,4 (0,8)
8,4
<.001
0,46
Zu nachgiebig
1,8 (0,8)
1,6 (0,8)
5,3
<.001
0,31
Zu selbstunsicher
2,0 (1,0)
1,7 (0,9)
6,4
<.001
0,35
Zu streitsüchtig
1,0 (0,6)
0,8 (0,5)
4,7
<.001
0,31
Gesamt
1,5 (0,5)
1,3 (0,6)
7,7
<.001
0,44
63
ERGEBNISSE, ZAHLEN UND FAKTEN
FLZ – Fragebogen
zur Lebenszufriedenheit
Generelle Lebenszufriedenheit
Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit erfasst die
gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit sowie die
generelle Lebenszufriedenheit. Beide Skalen sind unterteilt in verschiedene Bereiche. Alle Skalenausprägungen
erhöhen sich vom Aufnahme- zum Entlassungszeitpunkt
signiikant, mit Ausnahme des Bereichs Wohnen.
Deiniert man Veränderungen ab einer mittleren Effektstärke nach Cohen (1988) als klinisch bedeutsam,
verändern sich in dieser Art die Subskalen „Generelle
Lebenszufriedenheit gesamt“, „Hobbys“, „Gesundheit“
sowie aus dem Bereich der gesundheitsbezogenen
Lebenszufriedenheit sämtliche Subskalen mit Ausnahme
der Fortbewegungsfähigkeit und des Seh- und Hörvermögens. Dies ist bezogen auf eine psychiatrische Behandlung inhaltlich schlüssig.
-4
Gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit
Partnerschaft
Unabhängigkeit von Hilfe
Familie
Beschwerden / Schmerzfreiheit
Wohnen
Angstfreiheit
Beruf
Seh- und Hörvermögen
Einkommen
Fortbewegungsfähigkeit
Gesundheit
Energie / Lebensfreude
Hobbys
Entspannungsfähigkeit
Freunde
Körp. Leistungsfähigkeit
-2
0
2
4
6
8
-4
-2
0
Entlassung M (SD)
T
α
d2
17,5 (33,2)
39,8 (32,8)
-10,4
<.001
-0,67
Gesamtzufriedenheit Gesundheit
(nicht in Abbildung aufgeführt)
Freunde
3,7 (7,0)
5,4 (6,5)
-3,9
<.001
-0,25
Hobbys
0,9 (6,3)
3,9 (5,9)
-6,4
<.001
-0,5
Gesamt
(nicht in Abbildung aufgeführt)
4
6
8
FLZ gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit
Aufnahme M (SD)
Skala
2
Aufnahme
Entlassung
FLZ generelle Lebenszufriedenheit
64
-6
Aufnahme
Entlassung
Aufnahme M (SD)
Entlassung M (SD)
T
α
d2
12,5 (35,3)
55,7 (37,1)
-15,4
<.001
-1,19
Körperliche Leistungsfähigkeit
-0,4 (6,3)
4,3 (6,2)
-10,0
<.001
-0,74
Entspannungsfähigkeit
-0,4 (5,8)
3,9 (5,9)
-13.3
<.001
-1,3
Skala
Gesundheit
-2,5 (6,9)
5,0 (7,1)
-12,7
<.001
-1,06
Energie/Lebensfreude
-4,6 (5,5)
4,7 (7,1)
-15,8
<.001
-1,46
Einkommen
4,9 (7,0)
6,1 (6,3)
-2,8
<.01
-0,17
Fortbewegungsfähigkeit
6,6 (7,7)
9,6 (6,2)
-6,0
<.001
-0,42
Beruf
-0,5 (7,1)
2,0 (5,9)
-5,4
<.001
-0,38
Seh- und Hörvermögen
6,4 (7,6)
8,1 (6,8)
-3,4
<.01
-0,23
Wohnen
6,5 (7,3)
7,0 (7,0)
-1,3
.2
-0,07
Angstfreiheit
0,0 (8,3)
7,0 (7,3)
-11,2
<.001
-0,9
Familie
4,5 (8,9)
6,8 (8,1)
-4,2
<.001
-0,27
Beschwerde- und Schmerzfreiheit
0,6 (8,1)
6,1 (7,3)
-9,0
<.001
-0,71
Partnerschaft
0,0 (8,5)
3,7 (8,2)
-7,3
<.001
-0,45
Unabhängigkeit von Hilfe/Pflege
7,7 (8,9)
11,9 (7,1)
-6,4
<.001
-0,52
65
KOOPERATIONEN
ENGE VERNETZUNGEN FÜR
HOHE SYNERGIEEFFEKTE
Die Rhein-Jura Klinik pflegt enge Vernetzungen in der Region
Bad Säckingen bzw. Freiburg mit unterschiedlichen Dienstleistern
im Gesundheitswesen. Erzielt werden damit Verbesserungen der
Behandlungsqualität durch Nutzung von Synergieeffekten, eine
optimierte Abstimmung und Koordination der Behandlungsprozesse
und Therapieziele, die Erarbeitung und Umsetzung innovativer
Behandlungskonzepte sowie eine gezielte Unterstützung bei der
Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fachkräften.
66
67
KOOPERATIONEN
UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG
Seit vielen Jahren plegen wir eine intensive Kooperation
mit dem Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Gemeinsam mit unserem
wissenschaftlichen Beirat übertragen wir
die neuesten Therapiekonzepte in die tägliche
Praxis der Rhein-Jura Klinik. So können wir innovative Behandlungen anbieten, die von internationalen
Experten entwickelt und von wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlen werden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Anwendung
neuer und neuester Psychotherapiekonzepte der sogenannten 3. Welle der Verhaltenstherapie, in der Therapieprinzipien durch Elemente mit psychodynamischen
und anderen Schwerpunkten ergänzt werden. Die Klinik
für Psychiatrie und Psychiatrie des Universitätsklinikums
Freiburg besitzt eine große Tradition bei der Einführung
solcher Psychotherapien in den Behandlungsalltag.
Internationale Experten bilden unsere Ärzte, Therapeuten
sowie Plegekräfte aus und beraten uns bei der Implementierung in die Behandlungsabläufe.
Der Exklusivkooperationsvertrag sieht unter anderem folgende Ziele vor:
• Verbesserung der Versorgung von psychisch erkrankten Patienten,
bis hin zur Verlegung in Krisenfällen
• Beratung in allen Fragen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung
im Rahmen des Versorgungsvertrags
• Erstellung einer „Zweitmeinung“ (second opinion)
• Aufbau und Implementierung eines störungsspeziischen und
anderer innovativer evidenzbasierter Psychotherapiekonzepte
in der Rhein-Jura Klinik
• Fort- und Weiterbildung bezüglich neuster Entwicklungen
auf dem Gebiet der psychiatrisch-psychotherapeutischen
Medizin
• Fort- und Weiterbildung von Assistenzärzten in der Fachweiterbildung zum
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
• Fort- und Weiterbildung von psychologischen Psychotherapeuten, Plegekräften
und anderen medizinischen Berufsgruppen
• Supervision von Ärzten/Therapeuten durch Experten der Universitätsklinikums Freiburg
• Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung durch gemeinsame Studien- und
Forschungsprojekte
• Unterstützung bei der Einführung und Anwendung von computergesteuerten
Behandlungs- und Dokumentationssystemen
Im Bereich Supervision arbeiten wir unter anderem mit Prof. Eva-Lotta Brakemeier
von der Psychologischen Hochschule in Berlin sowie mit Prof. Martin Bohus, der auch
wissenschaftlicher Beirat der Rhein-Jura Klinik ist, zusammen.
Unser Kooperationspartner
68
69
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
ANERKANNTE EXPERTEN IM
WISSENSCHAFTLICHEN BEIRAT
Dem wissenschaftlichen Beirat der Rhein-Jura Klinik gehören mit
Prof. Dr. med. Mathias Berger und Prof. Dr. med. Martin Bohus zwei
Experten an, die ein weit über Deutschland hinaus ausstrahlendes
Ansehen in den Fächern Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik besitzen.
Der wissenschaftliche Beirat unterstützt und berät die therapeutischen
Teams der Rhein-Jura Klinik bei der Umsetzung neuester wissenschaftlicher
Ergebnisse und Therapieverfahren in Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik. Vom wissenschaftlichen Beirat werden federführend
Konzepte zur individuellen Therapieplanung und störungsspeziischen
Psychotherapie entwickelt.
70
Prof. Dr. med. Mathias Berger
Prof. Dr. med. Martin Bohus
• Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
• Ärztlicher Direktor der Abteilung Psychiatrie und
Psychotherapie
• Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
• Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Zusatztitel
Psychotherapie, Psychoanalyse
• Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für
Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
• Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher
Leopoldina
• Ordinarius für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
• Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie am Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit Mannheim
• Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
• Facharzt für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie
• Supervisor DVT; DDBT
• Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher
Leopoldina
71
KOOPERATIONEN
Spital Bad Säckingen
Weiterbildungseinrichtungen
Durch die intensive und wechselseitige Zusammenarbeit mit anerkannten Ausbildungsstellen, wie z.B. dem
Freiburger Ausbildungsinstitut für Verhaltenstherapie
(FAVT) und der Freiburger Fortbildungsakademie für
Psychotherapie (FFAP) GmbH, können wir eine fundierte
psychotherapeutische Ausbildung unserer ärztlichen
und psychologischen Mitarbeiter sicherstellen. Mit der
Einbindung anerkannter und erfahrener Supervisoren
stellen wir die höchste Qualität auch neuester Psychotherapien im Behandlungsalltag sicher.
ISP (Institut Spezielle Pädagogik und
Psychologie) Basel
Bezirksärztekammer Südbaden
72
ZFP Südbaden
(mit Standorten Emmendingen und Reichenau)
IVS (Institut für Verhaltenstherapie,
Verhaltensmedizin und Sexuologie), Nürnberg
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie
und Psychotherapie, Psychosomatik und
Nervenheilkunde (DGPPN)
Informationszentrum für Sexualität und
Gesundheit e.V. (ISG)
73
OBERBERGGRUPPE
EIN UNTERNEHMEN IM VERBUND DER OBERBERGGRUPPE
Die Oberberggruppe ist ein Verbund privater Kliniken im
Bereich Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Zu den Kliniken der Oberberggruppe gehören aktuell
acht Privatkliniken an sieben Standorten, darunter die
Rhein-Jura Klinik sowie die Häuser der Oberbergkliniken
und der SOMNIA Privatkliniken.
Die Kliniken der Oberberggruppe stehen für eine moderne, leitlinienorientierte Medizin und Versorgung auf
einem hohen wissenschaftlichen Niveau. Es ist unser Anspruch, lächendeckend in Deutschland die medizinisch
höchste Qualität im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik anzubieten.
Gegründet wurde die Oberberggruppe im Jahr 1984,
als der zuvor selbst an Burn-out und einer Alkoholabhängigkeit erkrankte Neurologe Prof. Dr. med. Matthias
Gottschaldt ein schulenübergreifendes, von der eigenen
Erfahrung geleitetes Therapiekonzept für suchtkranke
Privatpatienten an einer Klinik in Bad Salzulen ins Leben
rief. Die Programminhalte stießen bei den Patienten
auf eine positive Resonanz und zeigten große Erfolge.
1988 eröffnete die erste Oberbergklinik mit 60 Betten
am Standort Hornberg im Schwarzwald. Im Mittelpunkt
stand dabei von Anfang an das Therapiekonzept mit
einer individuellen und intensiven Betreuung. Dieses
Leitprinzip prägt auch jede weitere Oberbergklinik, die
in den folgenden Jahren eröffnet wurde.
74
1998 kam Prof. Dr. med. Matthias Gottschaldt bei
einem Flugzeugabsturz ums Leben. Mit großem Engagement etablierte seine Witwe Dr. med. Edda Gottschaldt
das Unternehmen auf einem hohen Qualitätsniveau mit
einer speziellen Therapieintensivität, zudem geht die Erweiterung des Therapiekonzepts um achtsamkeitsbasierte
Verfahren im Wesentlichen auf ihre Initiative zurück.
Damit ihre Ideen auch von nachfolgenden Generationen fortgesetzt werden können, gab Dr. med. Edda
Gottschaldt ihr Unternehmen 2012 in gute Hände ab:
Mit Odewald und Compagnie wurde ein inanzstarker
Investor als Beteiligungspartner gefunden, der den Weg
für Erweiterungen öffnete. Um die Nähe der Kliniken
zu Wissenschaft und universitären Einrichtungen weiter
zu fördern, wurde 2016 ein medizinisches Gremium
berufen. Das Medical Board plegt enge Verbindungen
zu den Universitäten Freiburg, München und Mannheim
sowie zur Medizinischen Hochschule Hannover.
Weiterführende Informationen inden Sie unter
www.oberberggruppe.de
75
FORT- UND WEITERBILDUNG
HOHEN WISSENSSTANDARD
MIT WEITERBILDUNGEN
FÖRDERN
Die Rhein-Jura Klinik engagiert sich intensiv bei der Qualifikation und
Weiterbildung der ärztlichen und psychologischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. So besitzt der ärztliche Direktor, Dr. med. Andreas Jähne,
die Weiterbildungsberechtigung für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie für 30 Monate.
76
77
FORT- UND WEITERBILDUNG
INTENSIVE SCHULUNG IN THEORIE UND PRAXIS
Die Rhein-Jura Klinik engagiert sich stark bei der Qualiikation und Weiterbildung von ärztlichen und psychologischen Kollegen. Der ärztliche Direktor Dr. med.
Andreas Jähne besitzt die Weiterbildungsberechtigung für
das Fach Psychiatrie und Psychotherapie für 30 Monate.
Die praktische Ausbildung umfasst neben dem strukturierten Erlernen der Befunderhebung, Therapieplanung,
Krisenintervention, Pharmakotherapie, Dokumentation,
Einzel- und Gruppenpsychotherapie das Erstellen von
Gutachten aus dem Bereich des Zivil- und Sozialrechtes.
Die theoretische Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Universitätsklinik Freiburg.
Die Rhein-Jura Klinik hat eine intensive Zusammearbeit mit
dem Freiburger Ausbildungsinstitut für Verhaltenstherapie
(FAVT) etabliert und ist anerkannte Weiterbildungseinrichtung für die psychotherapeutische Ausbildung für
insgesamt 1200 Stunden Psychiatrie.
Die leitenden Mitarbeiter der Klinik sind in die
Lehr- und Ausbildungscurricula der ärztlichen
und psychologischen Weiterbildung als Dozenten eingebunden. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg
gibt es die Möglichkeit zur Durchführung von Promotionsprojekten oder Master- und Bachelorarbeiten. Darüber
hinaus besteht eine rege Dozententätigkeit der ärztlichen
und psychologischen Leiter an der Weiterbildungsakademie der Bezirksärztekammer Freiburg im Rahmen der
psychosomatischen Grundversorgung, der Weiterbildung
Suchtmedizin, als Balintgruppenleiter und als anerkannter
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Supervisor für Verhaltenstherapie am psychologischen
Institut der Universität Freiburg. Dem schließen sich noch
überregionale Vorträge und Workshops sowie Webinare
an.
Im Rahmen der klinikinternen Fortbildung werden in wöchentlichen Veranstaltungen zum einen interdisziplinäre
Fallvorstellungen und zum anderen Themenvorstellungen
aus den Bereichen der Fachtherapien, des psychologischen Dienstes und des ärztlichen Dienstes durchgeführt. Eine spezielle Weiterbildungsreihe richtet
sich an die Bedürfnisse des Pflegedienstes
und der Fachtherapie in psychiatrisch/psychotherapeutischen Themen. Im Aufbau beindet sich
die Zusammenarbeit mit Krankenplegeschulen zur
praktischen Ausbildung in der Psychiatrie. Die Rhein-Jura
Klinik engagiert sich bei der Weiterverbreitung der neuesten Entwicklungen im Fachbereich durch das ca. acht
Mal pro Jahr stattindende Hochrhein-Kolloquium, in dem
für interne und externe Interessenten renommierte Experten aus dem gesamten Bundesgebiet über wissenschaftliche Themen referieren oder in Workshops vertiefen.
Im Bereich Supervision arbeiten wir unter anderem mit
Prof. Eva-Lotta Brakemeier von der Psychologischen
Hochschule in Berlin sowie mit Prof. Martin Bohus, der
auch wissenschaftlicher Beirat der Rhein-Jura Klinik ist,
zusammen.
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FORT- UND WEITERBILDUNG
Fortbildungstag Betriebsärzte 10.06.15
13:30 Uhr
Begrüßung „Warum brauchen wir Frühinterventionskonzepte
bei seelischen Störungen?“
Prof. Dr. Michael Berner, ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik
14:00 Uhr
„Leitlinienorientierte Therapie der Depression –
Neues und Bewährtes zur Psycho- und Pharmakotherapie“
Dr. Andreas Jähne, stellvertretender ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik [1 CME]
14:45 Uhr
„Wie sieht wissenschaftlich fundierte Psychotherapie aus? –
Wirksame Konzepte in der stationären Versorgung“
Dr. Christian Klesse, Leitender Psychologe der Rhein-Jura Klinik [1 CME]
Dr. Rolf Peters, Oberarzt der Rhein-Jura Klinik
15:30 Uhr
Kaffeepause und Möglichkeit zur Besichtigung der Klinik
MITTWOCH 04.03.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME]
AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNGEN IM ERWACHSENENALTER
16:30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Hochrhein-Kolloquiums
„Was hält die Seele gesund? – Herausforderungen für
die Prävention seelischer Störungen“
Prof. Dr. Martin Bohus, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim [3 CME]
HOCHRHEIN-KOLLOQUIUM VERANSTALTUNGEN 2015
MITTWOCH 28.01.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME]
WENN DAS GEDÄCHTNIS VERSAGT – AKTUELLES ZUR DEMENZ
Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe, Professorin für Psychiatrie und
Psychotherapie an der Universität Basel
MITTWOCH 11.02.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME]
NEUES IN PSYCHO-UND PHARMAKOTHERAPIE DER
AUFMERKSAMKEITSSTÖRUNG IM ERWACHSENENALTER
Klinische Präsentation – Komorbidität – Diagnostik – Neurobiologie – Psychotherapie
Prof. Dr. med. Ludger Tebartz van Elst
MITTWOCH 22.04.2015 16:30 – 19:00 UHR [3 CME]
EVIDENZBASIERTE UND UNABHÄNGIGE THERAPIE DER DEPRESSION
Prof. Dr. med. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsmedizin Mainz
MITTWOCH 13.05.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME]
BRAINFOOD UND NUTRITIONAL PSYCHIATRY – MODEERSCHEINUNG
ODER NOTWENDIGKEIT?
Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Habilitation und apl. Professur für Nuklearmedizin an der
Universität Mainz, MIP – Institut für Medizinische Information und Prävention
MITTWOCH 08.07.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME]
BEKANNTES ZU EINER GROSSEN UNBEKANNTEN:
DIE THERAPEUTEN-VARIABLE
Dr. phil. Christian Klesse, ltd. Psychologe, Rhein-Jura Klinik
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MITTWOCH 16.09.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME]
NEUE BEHANDLUNGSLEITLINEN ZUR ALKOHOLABHÄNGIGKEIT
Dr. med. Andreas Jähne, Ärztlicher Direktor, Rhein-Jura Klinik
MITTWOCH 14.10.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME]
DRITTE-WELLE-VERFAHREN IN DER THERAPIE VON ZWÄNGEN
Dr. phil. Anne Katrin Külz, Leitung der Spezialambulanz für Zwangserkrankungen und
der AG Zwangsstörungen am Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Informationen zu unseren Fortbildungsund Schulungsangeboten erhalten Sie unter:
MITTWOCH 11.11.2015 16.30 – 19.00 UHR [3 CME]
NEUE UND BEWÄHRTE THERAPIEOPTIONEN BEI TINNITUS & CO
www.rhein-jura-klinik.de/fort-undweiterbildungen
PD Dr. med. Uwe Ross, Facharzt für HNO-Heilkunde, Psychotherapie und Allergologie
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PRESSESPIEGEL
POSITIVES ECHO AUF
VIELFÄLTIGE AKTIVITÄTEN
Als private Akutklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
hat sich die Rhein-Jura Klinik als wichtige Unterstützung für viele
Patienten aus der näheren und weiteren Umgebung von Bad Säckingen
fest etabliert. Die gute Arbeit spiegelt sich auch in Presseartikeln sowie
in Online-Medien wider.
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PRESSESPIEGEL
ERFOLGREICHSTE MELDUNGEN
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Nr.
Datum
Online
seit x
Tagen
Titel
Zugriffe
nach 30
Tagen
Zugriffe
insgesamt
1
23.12.14
538
Nicht nur zur Weihnachtszeit – hell brennen statt ausbrennen /
Mit wertbezogener und spiritueller Haltung zu frohen Weihnachtstagen
2059
2646
2
31.07.13
1047
Die schönsten Wochen des Jahres? Teil 3: Achtsam durch die Ferien
788
2471
3
07.07.15
342
Rhein-Jura Klinik entwickelt Frühinterventionsprogramm
1802
2418
4
10.07.13
1068
Harter Job: Wenn Lehrer keine Kraft mehr haben / Warnstreiks machen
auf harte Arbeitsbedingungen aufmerksam – Lehrer sind überlastet und
Burnout gefährdet
828
2325
5
24.07.13
1054
Die schönsten Wochen des Jahres? Teil 2: Urlaub ohne Leistungsdruck
1009
2145
6
18.07.13
1060
Die schönsten Wochen des Jahres? / Falsche Erwartungen und unnötiger
Stress stehen der erhofften Entspannung häuig entgegen
890
2028
7
14.08.14
669
Depressionen sind behandelbar / Der Selbstmord des Schauspielers
Robin Williams hat alle geschockt / Psychiater Dr. Andreas Jähne von
der Rhein-Jura Klinik klärt über Behandlungschancen auf
994
1964
8
10.06.14
734
Zwangsstörung als heimliche Krankheit – wenn das Verlangen nach
Sicherheit jeden Spielraum einzwängt
721
1914
9
24.09.15
263
Vermeintlicher Traumberuf Lehrer? / Immer häuiger erkranken Lehrer
an Burnout
733
1826
10
03.04.14
801
Diabetes und Depression – eine wirklich unglückliche Verbindung /
Was Betroffene und Behandler wissen sollten
833
1789
11
27.07.15
322
So werden die Ferien zur echten Erholung / Tipps vom Experten:
Urlaub ohne Leistungsdruck
1210
1553
12
23.07.15
326
Keine Angst mehr vor Stress im Urlaub / Tipps vom Experten:
So werden Ihre Ferien wirklich zur Erholung
1145
1531
13
26.08.15
292
Zurück aus den Ferien / Tipps vom Experten: Kraft schöpfen für den Alltag
1077
1432
14
23.03.16
82
Gesunde Ernährung für einen gesunden Geist / Gemeinsames Kochen
als Therapie
887
1112
15
07.04.16
67
Tierheimhunde helfen bei Heilung psychisch Erkrankter / Die tiergestützte
Therapie an der Rhein-Jura Klinik
932
1028
16
11.11.15
215
Pfeifen, Brummen, Rauschen im Ohr / Tinnitus: das chronische Ohrensausen
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Addons
Bild
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PRESSESPIEGEL
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KOMMUNIKATIONSMITTEL
INFORMATIONEN AUS ERSTER HAND IMMER GRIFFBEREIT
Neben den individuellen Therapiekonzepten geben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhein-Jura Klinik einen ganz persönlichen
Charakter. Diese starke Verbindung prägt deshalb auch unsere Informationsbroschüren.
Leben wieder leben: Diese Philosophie ist ein Leitmotiv unserer täglichen Arbeit und
indet sich auf den Titeln aller Informationsbroschüren wieder. Durch das Programm
mit einer Imagebroschüre, Zuweiser-Broschüre und einer Broschüre zu unserem Frühinterventions-Programm inden Patienten, Zuweiser und Hausärzte alle für sie relevanten
Informationen.
Gerne schicken wir Ihnen unsere Broschüren zu – richten Sie dazu bitte einfach eine
E-Mail an: [email protected]
88
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KOMMUNIKATIONSMITTEL
ONLINE AUF VIELEN KANÄLEN STARK PRÄSENT
Rhein-Jura Klinik
Website
(www.rhein-jura-klinik.de)
Website, Facebook, Newsletter für Zuweiser und Blog:
Die Rhein-Jura Klinik ist online breit aufgestellt.
Über die verschiedenen Online-Kanäle veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge zu aktuellen Themen und Ereignissen, geben Wissenswertes von unseren Experten weiter oder
weisen auch mal auf ein lesenswertes Buch oder einen hörenswerten Podcast hin.
Rhein-Jura Klinik
Facebook
Rhein-Jura Klinik
Website
(www.rhein-jura-klinik.de)
(www.facebook.com/
Rhein.Jura.Klinik.de)
Rhein-Jura Klinik Blog
(www.rhein-jura-klinik.de/blog)
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Newsletter für Zuweiser
(www.rhein-jura-klinik.de/
aktuelle-informationen/newsletter)
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ANSPRECHPARTNER UND ADRESSE
Rhein-Jura Klinik
Klinik für psychische Gesundheit
Private Akutklinik für Psychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie
Schneckenhalde 13
79713 Bad Säckingen
T +49 7761 5600 0
F +49 7761 5600 105
[email protected]
www.rhein-jura-klinik.de
Medizinische Auskünfte
Auskünfte zu Kostenübernahme,
Aufnahme und Anreise
Aufnahmearzt Dr. med. Rolf Peters
Patientenmanagement
T +49 7761 5600 0
[email protected]
Sandra Schmidt und Lena Illig
T +49 7761 5600 111
[email protected]
DURCHATMEN IM GRÜNEN
A8
A36
STUTTGART
STRASSBURG
A81
FRANKREICH
RH
EIN
SCHWARZWALD
A35
DEUTSCHLAND
A5
FREIBURG
A81
Individuelle, gezielte und professionelle Therapien sind das Wichtigste für die Gesundheit unserer Patienten, bei Weitem jedoch nicht
das Einzige. Durchatmen, den Alltag hinter sich lassen – das fällt in
der direkten naturnahen Umgebung der Rhein-Jura Klinik leicht.
Der idyllische Kurort Bad Säckingen wirbt zu Recht mit dem Slogan
„Lebenslust im Südschwarzwald“. Kulturdenkmäler, Landschaft und
Natur, das wunderbar milde Klima sowie beste Einkaufsmöglichkeiten sorgen für einen unbeschwerten Aufenthalt. Das Freizeitangebot der Rhein-Jura Klinik ergänzen 69 Restaurants, Bistros und
Cafés in der Umgebung, die nur fünf Gehminuten entfernte Aqualon
Therme mit Saunadorf, die Golf- und Freizeitwelt Hochrhein, das
Waldbad und Schiffstouren auf dem Rhein.
BODENSEE
LÖRRACH
BASEL
SCHWEIZ
BAD SÄCKINGEN
Unser Kooperationspartner
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