Schriftliche Reifeprüfung aus Deutsch im Haupttermin 2002/03 Klasse: 8a Mag. Josef Hilgartner 1. PROBLEMBEHANDLUNG ANHAND EINES ZEITUNGSARTIKELS GELÄCHELT WIRD NICHT: WERBUNG ABSEITS DER PERFEKTEN GESICHTER (Beilage l) Behandle, ausgehend von diesem Artikel über die Werbestrategien von Benetton, kritisch die häufig inszenierten Tabu-Brüche, die Provokationen. Diskutiere dann die verschiedenen Facetten des vieldiskutierten Phänomens Werbung. Untersuche auch den so genannten „Werbeterrorismus" und den „Markenterror", durch den besonders die Jugend gefährdet ist. Schließt du dich der Auffassung von Dr. paed. Frank Schubert an, der meint: „Werbung ist nur zu oft dumm, obszön und wirr; auf alle Fälle eigentlich verzichtbar und überflüssig. Aber sie kann auch intelligent, pfiffig und klar sein und kaum wegzudenken. Auf alle Fälle ist sie ein facettenreiches Factum, das nun einmal allgegenwärtig ist und uns zur sachkundigen und differenzierten Auseinandersetzung mit ihr herausfordert." 2. PROBLEMBEHANDLUNG Zum Thema Allgemeinbildung fand sich auf der Ö1 Homepage unter anderem Folgendes: „(...) eines war früher einfacher Bildung zu definieren. Über Jahrhunderte regelte ein weitgehend verbindlicher Bildungskanon, was Gymnasiallehrer ihren Schülern weiterzugeben hatten. Welches Wissen heutzutage zur Bildung zu gehören hat, kann kaum jemand beantworten. Ist jemand ungebildet, wenn er bei Gesprächen über Festplatten an schwarzes Vinyl denkt, wenn er den kategorischen Imperativ dem Bereich der Grammatik zuzählt oder wenn er die Fotosynthese in der Dunkelkammer vermutet. Alle fünf Jahre verdoppelt sich das Wissen der Menschheit. Ist es da überhaupt möglich und sinnvoll, einen verbindlichen Kanon der relevanten Inhalte für eine Allgemeinbildung aufzustellen, die Orientierung gibt, Zusammenhänge erkennen lässt und zu Identität und Selbständigkeit beiträgt?" Setze dich kritisch mit diesen Aussagen auseinander und versuche Antwort auf die Frage zu geben, welches Wissen heutzutage zur Bildung zu gehören hat. Diskutiere dann vor dem Hintergrund deiner eigenen Erfahrung, du warst Schüler einer allgemein bildenden höheren Schule, welchen Nutzen du in einer breiten Allgemeinbildung siehst und ob du aus heutiger Sicht wieder diesen Weg gehen würdest. 3. TEXIINTERPREIAHON DIE KANINCHEN, DIE AN ALLEM SCHULD WAREN ( JAMES THURBLR) (Beilage 2) Interpretiere die Fabel nach inhaltlichen, sprachlich-stilistischen und formalen Kriterien. Geh vor allem darauf ein, wie sich Wölfe, Kaninchen und die anderen Tiere in ihrem Verhältnis zueinander charakterisieren lassen und welche Bedeutung dem Titel zukommt. Lege auch dar, welche galtungsspezifischen Merkmale der Fabel in diesem Text zu finden sind. Wie sind Realitäts- und Aktualitätsbezuu des Textes zu beurteilen?