• Wie wirkt die Anzeige auf dich? • An wen ist sie gerichtet

Werbung
© Cornelsen Verlag, Berlin • FG Ethik/Religion
166 Religiöses wahrnehmen und deuten
• Wie wirkt die Anzeige auf dich?
• An wen ist sie gerichtet (Zielgruppe)?
• Warum haben die Werbetexter die Sprachform der Zehn Gebote gewählt?
Webcode: FR233366-028
168 Religiöses wahrnehmen und deuten
Kritik an der Werbung
Kurz vor Weihnachten erschien eine ganzseitige Anzeige eines Telefonanbieters, auf
der ein Telefon mit Heiligenschein in einer Krippe zu sehen war. Gleich am nächsten
Tag war ein Artikel mit dem Bericht über die Kritik der Bischöfe zu lesen.
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BONN. Die Deutsche Bischofskonferenz hat gegen eine Werbung des Telefonanbieters TelDaFax protestiert. Die in vielen Zeitschriften veröffentlichte Anzeige verwende „einen ganz zentralen religiösen Text zu kommerziellen Zwecken“, beklagte die
Bischofskonferenz gestern in Bonn. Sie verletze damit das religiöse Empfinden vieler
Menschen. In der Werbung heißt es unter Anspielung auf das Weihnachtsevangelium: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot ausging von TelDaFax …“
Ähnlich kritische Äußerungen gab es zu verschiedenen Anzeigen einer Zigarettenfirma („Pfarrer raucht im Beichtstuhl“ „Da strahlt die Gemeinde“ usw.). Zu Ostern
2010 erschien eine Meldung darüber, dass die beiden großen christlichen Kirchen
die Werbung einer Buchhandelskette zu den bevorstehenden Osterfeiertagen kritisierten. Angesichts der Werbebanner zum „Hasenfest“ und der „Aller-Ei“-Reklame
würden die Menschen betroffen und entsetzt reagieren und sich in ihrem Glauben
verletzt fühlen. Das Problem entstehe dann, wenn das Symbol den Inhalt verdränge
und ersetze, sagte ein Vertreter der evangelischen Kirche. Auch in anderen Ländern
und zu nichtchristlichen Religionen gibt es ähnlich kritische Äußerungen, wie folgende Meldung aus dem Jahr 2011 zeigt:
CANBERRA. Zur Zufriedenheit indischer Politiker hat ein australischer Bademodenhersteller eine Kollektion von Einteilern und Bikinis mit dem Bildnis der Göttin
Lakshmi zurückgezogen. „Lakshmi ist eine Gottheit, die von den Hindus verehrt
wird und deren Darstellung auf Badekleidung ihr sittliches und religiöses Empfinden
verletzt hat“, erklärte Handelsminister Anand Sharma. Das Unternehmen habe recht
daran getan, die Kollektion zurückzuziehen.
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