Erfolgreiche Frauen im Beruf

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Erfolgreiche Frauen im Beruf – Der Weg zu einem neuen weiblichen
Selbstbewusstsein!
Posted By Sabine Prohaska On 9. Mai 2012 @ 10:14 In Management & People Skills | No Comments
Kompetente und zugleich ökonomisch erfolgreiche Frauen
gibt es wenige. Sind daran die Männer und Jahrhunderte
alte Vorurteile schuld? Nur zum Teil! Oft stehen sich Frauen
auch selbst im Weg. Um das zu ändern, müssen sie ein
neues weibliches Selbstbewusstseins entwickeln –
unabhängig davon, ob sie angestellt zum Beispiel als
Führungskraft oder selbstständig als Trainerin arbeiten.
Christine Lagarde steht an der Spitze des Internationalen
Währungsfonds in Washington. Sie war die erste
französische Wirtschafts- und Finanzministerin und wurde
2009 von der Financial Times zum besten Finanzminister
der Eurozone gewählt. Zudem war sie die erste Frau an
der Spitze von Baker & McKenzie, einer der größten
Anwaltskanzleien in den USA. Und sie ist die Mutter zweier
mittlerweile erwachsener Söhne.
„Für eine Frau ist sie ganz schön weit gekommen.“ Das denkt gewiss auch manche Frau beim
Betrachten dieses Lebenslaufs. Und genau das ist der Haken. Eine Top-Berufsbiografie erwarten
sogar Frauen primär von Männern. Oder anders formuliert: Frauen trauen sich und ihrem
Geschlecht oft selbst wenig zu und blockieren sich so. Und dies, obwohl Frauen wie Christine
Lagarde, aber auch die Infineon-Technik-Chefin Sabine Herlitschka beweisen: Frauen können
dasselbe wie Männer erreichen – sofern sie gewisse Überzeugungen verinnerlicht haben und diese
auch vertreten.
Frauen sind kompetent
Hierzu zählt das Vertrauen in die eigene Kompetenz. Bei der schulischen Bildung haben Frauen die
Männer bereits eingeholt – zum Teil sogar überholt. In diesem Bereich ist es inzwischen Common
Sense: Mädchen sind mindestens ebenso fit wie Jungs. Im Arbeitsbereich hat sich dieser Gedanke
noch nicht durchgesetzt. Das zeigt sich im Berufsalltag immer wieder. Hierfür ein Beispiel: Eine
Trainerin hält ein Verhandlungsseminar für Betriebsräte eines großen Unternehmens. Alle
Teilnehmer sind Männer. Das Seminar läuft spitze, alle sind interessiert und arbeiten
hochkonzentriert. Dann folgt die abschließende Feedbackrunde, in der ein Mann zur Trainerin sagt:
„Die Tatsache, dass Sie eine Frau sind, hat eigentlich nicht gestört.“ So ein Statement mag als
Kompliment gemeint sein. Es zeigt aber, welches Bild von Frauen viele Männer – auch
Gewerkschaftler – noch in ihren Köpfen haben.
Sehr deutlich zeigt sich dieses Bild auch, wenn Frauen in ihrem Job zum Beispiel von ihrem
Vorgesetzten oder einem Kunden ein Kompliment bekommen wie: „Sie sind genauso kompetent
wie Ihre männlichen Kollegen“. Solche Komplimente zeigen, wie tief der Zweifel an der
Kompetenz von Frauen in den Köpfen verankert ist – auch in denen von Frauen. Sie fragen sich bei
schwierigen Aufgaben oft selbst: „Bin ich ihr gewachsen?“ Und Männer? Sie denken in solchen
Situationen meist eher: „Irgendwie werde ich das Kind schon schaukeln.“ Entwickeln Sie als Frau
dasselbe Vertrauen in Ihre Kompetenz wie es Männer zumeist haben. Denn wenn Sie selbst
zweifeln, strahlen Sie dies auch aus.
Frauen sind Respektspersonen
Oft wird Frauen nicht mit dem gebührenden Respekt begegnet. Erneut ein Beispiel. Bei
mehrtägigen Seminaren in Hotels ist es üblich, dass die Teilnehmer abends noch in der Bar
zusammensitzen und sich unterhalten. Dann passiert es zuweilen, dass ein Mann beispielsweise
zur Seminarleiterin unvermittelt sagt: „Schöne Frau, jetzt darf ich Sie aber zu einem Getränk
einladen.“ Oder wenn es etwas informeller zugeht: „Schatzi, ich setze mich jetzt mal zu Dir.“
Solche Sprüche sind keine Seltenheit – auch gegenüber Frauen in Führungspositionen.
In solchen Situationen empfiehlt sich meist eine höfliche Neutralität. Lehnen Sie als Frau derartige
Angebote höflich aber entschieden ab. Zum Beispiel mit einer Ansage wie: „Ich kann mich nicht
erinnern, dass ich Ihnen erlaubt hätte, mir Kosenamen wie Schatzi zu geben. Ich bevorzuge
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meinen Namen.“ Dieses Statement, mit fester Stimme und Blickkontakt vorgebracht, reicht meist
aus, um wieder eine respektvolle berufliche Distanz aufzubauen.
Frauen müssen sich trauen, klare Grenzen zu setzen, damit sie fair behandelt werden. Die Kunst
besteht darin, selbstsicher zu handeln, ohne aggressiv zu sein. Das Gegenüber muss stets sein
Gesicht wahren können. Dabei hilft Humor. Mit ihm entschärfen Sie elegant heikle Situationen und
verschaffen sich wieder Respekt.
Frauen tendieren bei Beleidigungen und Herabsetzungen, dazu, sich zu verkriechen oder einen
Gegenangriff zu starten. Beides sind nicht die besten Strategien, um Stärke zu dokumentieren.
Humorvolle Repliken hingegen signalisieren: „Ich bin Herrin der Lage. Ich stehe über den
Dingen.“
(Bild: © WavebreakMediaMicro – Fotolia.de)
Fordern statt bescheiden sein
Viele Frauen neigen zu Bescheidenheit. Diese ist zwar
eine Tugend, doch im beruflichen Kontext kommt man
mit zu viel Bescheidenheit nicht weit. In Bewerbungsund Verkaufsgesprächen, aber auch vielen
(Projekt-)Meetings kommt es darauf an, sich gut zu
präsentieren und selbstbewusst zu argumentieren.
Zeigen Frauen in solchen Situation zu viel
Bescheidenheit, verkaufen sie sich und ihre Leistung
schnell unter Wert.
Erneut ein Beispiel. Personalleiter stellen, wenn sie
mehrere Trainer oder Coaches für ein Projekt suchen,
immer wieder fest, dass Frauen in der Regel ein 30
Prozent niedrigeres Honorar fordern als ihre gleich gut
qualifizierten männlichen Berufskollegen. Also zahlen sie ihnen auch weniger. Würden die
weiblichen Trainerinnen und Coaches ein höheres Honorar fordern, würden sie dieses auch
bekommen – wie ihre männlichen Kollegen. Doch freiwillig zahlt niemand mehr.
Das zeigt: Frauen müssen ein stärkeres „Selbstwert“-Gefühl entwickeln und mehr Eigen-PR
betreiben. Also zum Beispiel, wenn der Chef ein Lob ausspricht, nicht fast automatisch erwidern:
„Das war doch nicht so schwer.“ Denn wer tiefstapelt, positioniert sich beruflich meist selbst in der
zweiten Reihe.
Nicht nur in Lohn- und Gehaltsfragen müssen Frauen lernen sich zu behaupten, sondern auch in
ihrer Position – zum Beispiel als Führungskraft. Denn noch immer gilt: Wenn eine männliche und
eine weibliche Führungskraft derselben Führungsebene gemeinsam einen Kunden besuchen, wird
in der Regel der Mann als der Vorgesetzte und die Frau als die Untergebene eingestuft. Woran
merkt Frau dies? Der Kunde blickt, wenn es um Entscheidungen geht, primär den Mann an. Und
wenn es um die Umsetzung, das „operative doing“ geht? Dann blickt er zur Frau.
Nicht „vermännlichen“
Bei allen genannten Punkten geht es darum, dass Frau ein paar Verhaltensweisen ein bisschen
‚männlicher‘ gestaltet. Das bedeutet nicht, sich komplett wie ein Mann zu benehmen oder gar zu
kleiden. Sich selbst treu bleiben und Frau-bleiben ist wichtig. Schon beim Outfit ist das oft nicht
leicht. Für den Business-Dress gilt: Er sollte Kompetenz ausstrahlen und nicht zu sexy sein. Also
ein dunkelgrauer Hosenanzug mit wenig Accessoires? Muss das wirklich sein? Was, wenn Frau ihre
Weiblichkeit nicht verstecken möchte? Lautet die einzige Alternative zum tiefen Dekolleté und
Minirock eine mausgraue (oder blaue) Business Uniform wie viele Männer tragen?
Die Outfit-Frage nimmt interessante Dimensionen an. Eine Businesstrainerin in Österreich hat eine
Bluse designt, deren Knopfleiste so gestaltet ist, dass man von der Seite nicht reinsehen kann.
Das zeigt, mit welchen Überlegungen Frauen im Beruf zu tun haben. Mehr weibliche Individualität
zeigen und sich bewusst für Femininität entscheiden, das setzt Mut und weibliches
Selbstbewusstsein voraus. Wählen Sie bewusst ein feminines, aber nicht extremes Outfit, in dem
Sie sich wohlfühlen.
Ab in den Mittelpunkt
Beruflich erfolgreiche Frauen – egal ob Führungskraft, Projektleiterin, Vertrieblerin oder Trainerin
– müssen schnell Kontakte knüpfen können. Beim Erstkontakt fallen die tradierten (männlichen)
Vorurteile besonders stark ins Gewicht. Das zwingt Frauen dazu, einige Gedanken mehr in ihren
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Auftritt zu stecken, wenn sie beruflich erfolgreich sein möchten. Das Problem hierbei: Es gibt
wenige Identifikationsfiguren und Rollenvorbilder. Im Management wird vor allem männliches
Verhalten vorgelebt. Doch Frauen müssen ihren eigenen Weg finden. Zu versuchen, der bessere
Mann zu sein, ist der falsche Weg. Besser ist es, auf die eigenen Stärken zu setzen. Den hierfür
erforderlichen Mut und die nötige Durch- und Umsetzungskraft zu entwickeln, ist die größte
Herausforderung, vor der Frauen, die beruflich erfolgreich sein möchten, stehen. Denn viele
haben schon als Kind gelernt: „Sei als Frau wie das Veilchen im Moos, sittsam, bescheiden und
rein – und nicht wie die stolze Rose, die stets bewundert werden möchte.“ Legen Sie als Frau
diese Scheu, im Mittelpunkt zu stehen, ab. Dann sind Sie auf dem besten Wege zum Erfolg.
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