DER PREIS DES KOSTENLOSEN - hr-Blogs

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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Wie viel sind die eigenen Daten im Internet wert?
Handreichung für die Schule
DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Impressum
Herausgeber
Arbeitskreis Rundfunk und Schule
hr-iNFO
Redaktion
Manja Cocos
Markus Pleimfeldner (V.i.S.d.P.)
Henning Steiner, hr-iNFO
Grafiken
Mit freundlicher Genehmigung des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt.
Kontakt
Arbeitskreis Rundfunk & Schule
c/o Hessischer Rundfunk
Markus Pleimfeldner
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 155 2786
Fax: 069 / 155 3939
E-Mail: [email protected]
© Hessischer Rundfunk, Arbeitskreis Rundfunk und Schule 2012
Der Arbeitskreis Rundfunk und Schule im Hessischen Rundfunk ist eine Einrichtung des
Hessischen Kultusministeriums zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schule und
dem Bildungsprogramm des Hessischen Rundfunks.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Inhalt
Einführung ..................................................................................................................................4
Unterrichtsmodule .....................................................................................................................6
1. Daten gegen Dienstleistung – der Nutzer im Dilemma?
2. Umgang mit Daten 1: Wie viel Vertrauen haben Nutzer in Internetfirmen und Soziale
Netzwerke?
3. Umgang mit Daten 2: Welche Daten halten die Nutzer für sensibel? Und welche
Daten
interessieren die Werbung?
4. Umgang mit Daten 3: Haben die Nutzer ihre Daten unter Kontrolle?
5. Wie wird mit kostenlosen Angeboten im Netz Geld verdient? Und was sind meine
Daten wert?
6. Bezahlen für ein soziales Netzwerk ohne Werbung?
Weiterführende Links............................................................................................................... 22
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Einführung
Eine eigenes Profil bei Facebook, ein E-Mail-Konto bei Yahoo, eine Suche über Google.
Täglich nutzen viele Millionen Menschen Angebote im Internet, für die sie nie eine Rechnung
bekommen. Und doch zahlen sie dafür – mit ihren Daten.
Hinter den kostenlosen Angeboten stehen oft Milliarden schwere Konzerne. Und die
verdienen ihr Geld mit dem, was sie über die Nutzer, ihre Kunden wissen. Denn je genauer
das Profil eines Nutzers, je mehr über seine Lebensumstände, seine Hobbies, Interessen,
Wünsche etc. bekannt ist, umso gezielter können diesem Nutzer Werbeangebote
unterbreitet werden, und umso teurer können die Anbieter wie Facebook oder Google ihre
Werbeplätze verkaufen.
Wie funktioniert dieses Geschäft genau? Wird aus einer kostenlosen Dienstleistung im Netz
bare Münze? Wie sehen die Geschäftsmodelle aus? Welchen konkreten Wert haben einzelne
Informationen, die der Nutzer im Netz freiwillig oder auch unfreiwillig hinterlässt? Und
schließlich: Welchen Anteil hat das Verhalten der Nutzer selbst daran, dass Unternehmen
mit ihren Daten viel Geld verdienen können?
Wie hoch ist er also, der „Preis des Kostenlosen“? Auf diese Frage hat die RechercheRedaktion (Story-Redaktion) von hr-iNFO, dem Informationsradio des Hessischen Rundfunks, eine Antwort gesucht und gefunden. Die Ergebnisse der Recherche wurden den
Hörern von hr-iNFO zwischen März und Juni 2012 wöchentlich in unterschiedlichen Facetten
präsentiert.
Wichtiger
Teil
des
Projekts
war
eine
Kooperation
mit
dem
Lehrstuhl
für
Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt um Professor Peter Buxmann. Die Darmstädter
Forscher sind für hr-iNFO unter anderem der Frage nachgegangen, wie die Internetnutzer
selbst zu dem Geschäft „Kostenlose Angebote gegen Datensammlung und gezielte
Werbung“ stehen. Dazu wurde ein ca. 100 Fragen langer Online-Fragebogen entwickelt, den
ab Mitte April 2012 knapp 1.400 Hörer von hr-iNFO und der Jugendwelle YOU.FM sowie
Nutzer von hr-online.de ausgefüllt haben.1 Davon gaben 75 Prozent an, dass sie soziale
Netzwerke mindestens einmal im Monat nutzen.
Basis dieser Unterrichtsmaterialen sind einzelne Hörfunk-Beiträge aus der hr-iNFO-Serie
„Der Preis des Kostenlosen“ sowie Grafiken mit Ergebnisse der Studie der TU Darmstadt.
1
Derartige Online-Befragungen sind in der Regel nicht repräsentativ, da die Teilnehmer nicht gezielt
nach Alter, Geschlecht etc. ausgewählt werden. So waren die Teilnehmer auch in diesem Fall mit 38,5
Jahren durchschnittlich etwas jünger als die deutsche Gesamtbevölkerung (ca. 43 Jahre). 60 Prozent
der Befragten waren männlich, 40 Prozent weiblich (Deutschland: 51 % weiblich). Auch das
Bildungsniveau der Teilnehmer lag über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audiomaterialien
Die im Text genannten Audiomaterialien können über die Webseite des hr
www.wissen.hr-online.de („Themenpakete – Preis des Kostenlosen“) abgerufen werden.
(http://www.hr-online.de/website/specials/wissen/index.jsp?rubrik=77707)
Anregungen für den Unterrichtseinsatz
Wie finanzieren sich die auch bei Jugendlichen beliebten kostenlosen Angebote Facebook,
Youtube, Google usw.? Das Thema kann unterschiedlich in den Unterricht integriert werden
und ist zunächst wie jedes andere Medienthema Teil der Medienkunde. Die Audios und
Unterrichtsmodule sollen zur Aufklärung, Problematisierung und Sensibilisierung für den
Umgang mit den eigenen Daten im Internet beitragen. Die sechs Unterrichtsmodule bauen
aufeinander auf, können aber auch einzeln beispielsweise im Vertretungsunterricht
verwendet werden. Jedes Modul kann in circa 90 Minuten umgesetzt werden, wobei die
Dauer von Klasse zu Klasse variieren kann.
Methodische Anregungen
Alle Unterrichtmodule basieren auf einem oder mehreren Audios, die zwischen drei und fünf
Minuten lang sind. Das konzentrierte Zuhören kann für die Schüler2 ungewohnt sein, sodass
das „Hörerlebnis“ eventuell wiederholt werden muss, wenn der Arbeitsauftrag erteilt wurde,
Unsicherheiten auftreten, um Überhörtes zu ergänzen oder zur Wiederholung des Wichtigen.
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder (Sek I) – Kerncurriculum Hessen
Überfachliche
Kompetenz:
Medienkompetenz; Schüler nutzen kritisch-reflektiert Medien, insbesondere
Soziale Netzwerke, sie erkennen die Gefahren der Mediennutzung, sie
können die Folgen nach Preisgabe persönlicher Daten abschätzen
Ethik:
Inhaltsfelder „Freiheit und Würde“ und „Mensch, Natur und Technik“
Politik:
Inhaltsfeld „Demokratie – Rolle der Medien in der Demokratie“
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Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und
männlicher Personenbegriffe (Schüler, Schülerin bzw. Schüler/in) verzichtet und die männliche
Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
1. Daten gegen Dienstleistung – der Nutzer im Dilemma?
Einführung für Lehrkräfte
Aus dem Surfverhalten und anderen Daten versuchen viele Internetfirmen Rückschlüsse auf
mögliche Interessen der Nutzer zu ziehen, um gezielt Werbung einzublenden. Denn
Werbung ist die Haupteinnahmequelle (zum Teil sogar die einzige Einnahmequelle) vieler
Internetdienste. Wie Internetnutzer ticken, was sie antreibt – und wie die großen
Internetfirmen das nutzen, um mit den Angeboten Geld zu verdienen, erläutert dieses
Unterrichtsmodul.
Problem:
Dank ihrer Monopolstellung sind Facebook, Google, Yahoo und andere Dienste für viele und
gerade junge Internetnutzer unentbehrlich geworden. Dabei haben sich viele Nutzer bereits
damit abgefunden, dass sie bei der kostenfreien Nutzung Daten hinterlassen, die dann für
Werbezwecke ausgewertet werden.
Hintergrundinformationen:
Dienste wie Google oder Facebook helfen dem Nutzer in der Fülle der Informationen die
Orientierung zu behalten oder das eigene soziale Netzwerk zu pflegen und auszubauen. All
das sind Aspekte, die für viele Internetnutzer wichtig sind und die sie mangels attraktiver
Alternativen nur mit diesen Anbietern nutzen können. Indem die Firmen die ihnen
anvertrauten Daten für die Werbeindustrie nutzbar machen, nutzen sie ihre Machtstellung
gewinnbringend aus.
Damit die Werbung die gewünschte Zielgruppe erreicht, soll sie auf die Nutzer und ihre
Interessen abgestimmt werden – in der Branche heißt das Targeting. Dafür werden alle
verfügbaren Nutzerdaten verwendet, also neben persönlichen Angaben wie Alter oder
Geschlecht auch Informationen darüber, welche Internetseiten besucht wurden. Allerdings
unterscheiden sich die Anbieter darin, wie sie mit den Daten umgehen, je nachdem, welche
Datenschutzbehörde zuständig ist. So können beispielsweise analysierte Daten verschlüsselt
und anonymisiert verwendet werden.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audios:
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
User im Nutzungsdilemma (3:00 Min.)
Autor: Marc Dugge, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, wie sehr Facebook im Alltag von Jugendlichen angekommen
ist, und wie ausgeprägt der soziale Druck ist, Teil des Netzwerkes zu werden.
„Targeting“ oder: Wie funktioniert online-Werbung? (3:40 Min.)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, wie die Daten der Nutzer ausgewertet werden, um
(möglichst) gezielte Werbung ausspielen zu können. Der Beitrag beginnt mit dem O-Ton
einer Hörerin, die sich fragt, wie die Werbeanzeigen in ihrem Yahoo-E-Mail-Account
gesteuert werden.
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Hört euch die Audios User im Nutzungsdilemma und „Targeting“ oder: Wie funktioniert
online-Werbung? an. Diskutiert die Vor- und Nachteile von Werbung, die auf das
mutmaßliche Kundeninteresse abzielt.
2. Teilt euch in Gruppen auf und recherchiert die Begriffe Targeting, HTTP-Cookies und IPAdresse. Stellt eure Ergebnisse in der Klasse vor.
3. „Klassen-Umfrage“: Findet ihr es in Ordnung, dass Anbieter wie z. B. Facebook oder
Google Geld mit Nutzerdaten verdienen? Antwortmöglichkeiten: s. obenstehende Grafik.
Haltet das Ergebnis schriftlich fest.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
2. Umgang mit Daten 1:
Wie viel Vertrauen haben Nutzer in Internetfirmen und Soziale
Netzwerke?
Einführung für Lehrkräfte
Das Unterrichtsmodul geht der Frage nach, wie die vielen Daten, die Nutzer Internetfirmen
anvertrauen, verwendet werden und sensibilisiert für die Machtposition einzelner
Internetfirmen.
Problem:
Der Einfluss global agierender Internetkonzerne (z. B. Google) auf das Nutzerverhalten
steigt und der Datenschutz wird aufgrund unterschiedlicher nationaler Richtlinien
ausgehöhlt.
Hintergrundinfos:
Zur Suchmaschine Google gehören auch die Dienste Google Maps, Google Mail, Google Chat,
Youtube – um nur einige zu nennen. Google erreicht damit unglaubliche 95 Prozent aller
deutschen Internet-Nutzer.
Die von den Nutzern eingegebenen Suchbegriffe verwendet Google, um entsprechende
Werbung anzuzeigen. Klickt der Nutzer auf eine Anzeige, zahlt der jeweilige Anbieter dafür.
Während Google widerspricht, dass aus diesen Daten Nutzerprofile zusammengestellt
werden, warnen Datenschützer. Denn was das US-Unternehmen als anonymisiert ansieht,
ist nach deutschem, europäischem Recht personenbeziehbar.
Dank der Anzeigen auf den Google-Seiten liegt die jährliche Profitsteigerung des
Unternehmens bei 20 Prozent. Der aktuelle Börsenwert beträgt 200 Milliarden US-Dollar.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audio:
Das Universum Google (3:30 Min)
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
Autor: Marc Dugge, hr-iNFO
Der Autor geht dem Geschäftsmodell von Google nach. Er erklärt, wie welche Werbung bei
welchem Kunden erscheint, wie Google damit Geld verdient und wie es um den Datenschutz
steht. Beitrag beginnt mit dem O-Ton einer Google-Sprecherin zum Selbstverständnis des
Konzerns.
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Diskutiert, ob Internetkonzerne Macht/Einfluss haben, worin diese Macht/dieser Einfluss
bestehen könnte und ob Internetkonzerne in Zukunft mehr Macht bekommen könnten.
2. Bewertet die Aussage „Ich habe Angst davor, dass Internetanbieter (z. B. Facebook,
Google oder Apple) zu viel Macht durch die vielen Daten ihrer Nutzer bekommen“.
3. Hört euch das Audio Das Universum Google an. Erläutert eure eigenen Erfahrungen mit
Werbung auf Googles Suchmaschine oder Youtube.
4. Untersucht die einzelnen Applikationen der Plattform Google (Youtube, Doc, Kalender
usw.) in Gruppen. Stellt sie vor und stellt Beziehungen zwischen den Applikationen her.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
3. Umgang mit Daten 2:
Welche Daten halten die Nutzer für sensibel? Und welche
Daten interessieren die Werbung?
Einführung für Lehrkräfte
Das Unterrichtsmodul soll den Schülern bewusst machen, welche Daten für die
Werbewirtschaft aus welchen Gründen interessant sind.
Problem:
Vom sorglosen Umgang mit den eigenen Daten der Nutzer profitieren vor allem die
Internetanbieter, indem sie diese Informationen für die Werbewirtschaft nutzbar machen.
Hintergrundinformationen:
Werbung ist eine Haupteinnahmequelle der Internetanbieter – je besser die Daten, desto
besser fürs Geschäft. Um gezielt für ein Produkt werben zu können, muss ein Anbieter die
Bedürfnisse eines Nutzers kennen. Mit den kommerziell relevanten Daten wie Alter und
Geschlecht gehen die meisten Nutzer dabei aus Unwissenheit ziemlich offen um. Was die
Werbewirtschaft freut, ist für Datenschützer ein Warnsignal.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audio:
Der Wert der Daten für die Werbewirtschaft (3:30 Min.)
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, welche Nutzerdaten für die Werbewirtschaft besonders
interessant sind. Ergebnis: Die Angaben zu „Alter“ und „Geschlecht“, die von den Nutzern
besonders bereitwillig gemacht werden, sind für die Werbewirtschaft eine besonders
wichtige Information.
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Kopiervorlage „Klassen-Statistik“
Welche Daten würdest du von dir in einem sozialen Netzwerk preisgeben? Und wie
schätzt du sieht das Ranking für die Werbewirtschaft aus? Bringe die Bereiche in eine
Rangfolge von 1 (am wichtigsten) bis 18 (am wenigsten wichtig).
Bereich
Meine Rangfolge
Rangfolge Werbewirtschaft
1. Telefonnummer
2. Politische Einstellung
3. Fachwissen
4. Anschrift
5. Glaubensrichtung
6. Alter
7. Ausbildung
8. Karriere
9. Lieblingsmusik
10. Name
11. Profilbild
12. Wohnort
13. Standort
14. Beziehungsstatus
15. Geschlecht
16. Email
17. Freizeitinteressen
18. Lieblingsfilme
2. Überführt die Ergebnisse eurer „Klassen-Statistik“ in ein Diagramm (vgl. Schaubild
Hintergrundinformationen) und vergleicht, welche Bereiche euch bzw. der Werbeindustrie
am wichtigsten und welche am wenigsten wichtig sind.
3. Hört euch das Audio Der Wert der Daten für die Werbewirtschaft an. Warum geben
Internetnutzer die für die Werbewirtschaft besonders lukrativen Daten freiwillig preis?
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
4. Umgang mit Daten 3:
Haben die Nutzer ihre Daten unter Kontrolle?
Einführung für Lehrkräfte
Kontrollieren zu können, ob die eigenen Daten im Internet weitergegeben werden und sie
ggf. zu löschen, ist den meisten Nutzern sehr wichtig. Das Unterrichtsmodul thematisiert die
Schwierigkeiten rund um die Kontrolle der Daten.
Problem:
Facebook und andere soziale Netzwerke können immer auf alle Daten zugreifen, die ein
User in seinem Profilbild macht – auch wenn sie nur für bestimmte Personen sichtbar sind
oder gelöscht wurden.
Hintergrundinformationen:
Als Nutzer hat man, wenn man sich bei einem sozialen Netzwerk anmeldet, wenig Kontrolle
über die eigenen Daten, weil alle Daten in der Regel öffentlich eingestellt sind. Der Benutzer
muss sich mit dem sozialen Netzwerk intensiv beschäftigen, besonders mit der PrivatsphäreEinstellung und Datenschutz-Einstellung und erst dann kann er sich quasi die Kontrolle
zurückholen.
Aufwendig ist es auch, ein Profil komplett zu löschen. Einige Dienste erlauben nur, dass ein
Profil deaktiviert wird. Das bedeutet, die Daten verbleiben bei dem Anbieter. Wenn man das
Profil löschen möchte, muss man sehr häufig den Anbieter direkt anschreiben und darauf
hoffen, dass das tatsächlich passiert.
Das Ziel der Unternehmen ist es, insbesondere über Werbeschaltungen und über
Werbeverkäufe Geld zu verdienen. Sie haben kein Interesse möglichst bürgerfreundlich oder
verbraucherfreundlich zu agieren. Doch wahr ist eben auch, dass viele attraktive
Internetdienste eben nur dank der Werbung existieren.
Audio:
Kontrolle wichtig (3:30 Min.)
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
Autor: Marc Dugge, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, ob und welche Kontrollmöglichkeiten die Nutzer über ihre
eigenen Daten haben.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Hört euch das Audio Kontrolle wichtig an.
2. Erläutert, welche Informationen ihr bei Facebook oder anderen Sozialen Netzwerken
einstellt und welche nicht und für wen ihr die Informationen freigebt. Erklärt, wie ihr eure
Daten für verschiedene Nutzergruppen sichtbar bzw. unsichtbar machen könnt.
3. Teilt euch in Gruppen auf und analysiert die Privatsphäre-Einstellungen verschiedener
Sozialer Netzwerke (Facebook, Wer-kennt-wen, SchülerVZ, MySpace etc.). Stellt sie vor und
vergleicht, welche Möglichkeiten der Nutzer hat.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
5. Wie wird mit kostenlosen Angeboten im Netz Geld verdient?
Und was sind meine Daten wert?
Einführung für Lehrkräfte
Dass kostenlose Angebote wie Facebook sich über Werbung finanzieren, ist vielen Nutzern
bekannt. Welche Rolle die Daten der Nutzer dabei spielen und was die Werbeindustrie sich
diese Informationen kosten lässt, ist Thema des Unterrichtsmoduls.
Problem:
Datenschützer kritisieren Facebook für den Umgang mit Nutzerdaten, denn u. U. über Jahre
hinweg werden diese Daten zusammengeführt und zu Interessen-, Kommunikations- und
sonstigen Profilen zusammengestellt. Es werden daraus Ableitungen vorgenommen über
politische Einstellungen, Sozialkontakte und die finanziellen Verhältnisse. Damit verstößt
Facebook gegen den deutschen Datenschutz. Facebook selbst kümmert das wenig:
Zuständig für Facebook in Deutschland ist die irische Datenschutzbehörde.
Hintergrundinformationen:
Facebook erzielt rund 85 Prozent seiner Einnahmen durch den Verkauf von Werbung und
kann auf Informationen und Daten knapp einer Milliarde Nutzer zurückgreifen. Dabei hat
Facebook einen entscheidenden Vorteil: Es ist keine anonyme Website oder Suchmaschine,
sondern ein Soziales Netzwerk, also eine lose Verbindung von Menschen im Internet, die den
Nutzern die Möglichkeit gibt, sich direkt auszutauschen. Und zum Austausch gehört, etwas
über sich preiszugeben – für Facebook ist das bares Geld wert.
Der Marktpreis für die Nutzerdaten wird durch eine Auktion ermittelt, bei der alle
Interessenten, die z. B. Unterhaltungselektronik bewerben möchten, mitbieten, um diese
Werbeplätze zu bekommen. Das Preis-Nutzenverhältnis einer Werbung wird angegeben mit
dem sogenannten Tausenderkontaktpreis (TKP), d. h. was es kostet, dass 1.000 Personen
einer bestimmten Zielgruppe eine Werbung sehen.
Der Wert eines Facebook-Nutzers (im Sinne von alle Datenpunkte sind angegeben und der
Nutzer kann über einen längeren Zeitraum mit Werbung beschaltet werden) wird mit 80
Euro taxiert. Der Marktpreis für Nutzerdaten anderer Internetangebote wie z. B. Google liegt
deutlich niedriger, denn bei einer Suchanfrage offenbart der Nutzer weniger Informationen
über sich als in einem Sozialen Netzwerk. Für Online-Werbung werden im Schnitt zwischen
ein, zwei Euro für 1.000 Kontakte bezahlt. Zum Vergleich: bei Fernsehwerbung liegt der
Preis fünf bis zehnmal höher. Nutzerdaten und Informationen im Internet sind eben ein
Massengeschäft.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audios:
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
Was macht Facebook mit den Nutzerdaten? (3:30 Min.)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, was Facebook mit den Daten seiner Nutzer macht, wie es sie
auswertet und damit Geld verdient.
Wert der Facebook-Daten (3:30 Min.)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor füllt ein neues Facebook-Profil aus und bespricht mit Prof. Buxmann, welchen
Wert seine eingegebenen Informationen für Facebook und die Werbeindustrie haben.
Wert der Daten (3:30 Min.)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, welchen Wert Nutzer-Daten, Profile und E-Mail-Adressen
haben.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Hört euch das Audio Was macht Facebook mit den Nutzerdaten? an. Fasst das
Geschäftsmodell von Facebook mit euren eigenen Worten zusammen. Berücksichtigt dabei
die obenstehende Grafik.
2. Teilt euch in Gruppen auf und ergänzt die „Klassen-Statistik“ um eure Schätzungen, was
die jeweiligen Daten eines Nutzers der Werbeindustrie wert sein könnten. Stellt in der
Klasse die Ergebnisse vor und hört dann die Audios Wert der Facebook-Daten und Wert der
Daten.
3. Der Tausenderkontaktpreis (TKP) ist ein wichtiges Abrechnungsformat der OnlineWerbeindustrie. Daneben gibt es noch weitere Abrechnungsformate wie Pay-per-Click, Payper-Order oder Pay-per-Lead. Teilt euch in Gruppen auf und recherchiert im Internet jeweils
einen dieser Begriffe. Gestaltet auf Grundlage eurer Recherche ein Plakat und stellt es der
Klasse vor.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
6. Bezahlen für ein Soziales Netzwerk ohne Werbung?
Einführung für Lehrkräfte
Einige Nutzer Sozialer Netzwerke wären durchaus bereit für diese Dienste zu bezahlen,
trotzdem sind Facebook und Co. überwiegend kostenlos zugänglich. Das Unterrichtsmodul
klärt darüber auf, weshalb viele Anbieter bewusst auf Gebühren verzichten und hinterfragt,
welchen Wert die eigenen Daten für die Schüler haben.
Problem:
Die Nutzer haben sich daran gewöhnt, dass im Internet die meisten Dienste kostenlos sind.
Zwar wissen immer mehr Nutzer, dass sie dafür mit ihren Daten bezahlen – aber immer
mehr sind auch bereit, das zu tun. Entsprechend befürchten die Anbieter, Gebühren könnten
Nutzer abschrecken. Und so bleibt am Ende das Geschäft mit den Nutzerdaten für alle am
attraktivsten.
Hintergrundinformationen:
Mit 5 Euro pro Nutzer könnte man ein Soziales Netzwerk professionell betreiben. Trotzdem
verzichten die meisten Netzwerke auf Gebühren. Ein Hauptgrund dafür ist, dass man mit
einem kostenlosen Angebot wie z. B. Facebook mehr Mitglieder locken kann. Und in Sozialen
Netzwerke gilt: Je mehr dabei sind, desto mehr kommen dazu.
Viele Mitglieder bedeuten natürlich auch, dass Soziale Netzwerke als Unternehmen wieder
mehr Nutzerdaten haben. Und die sind am Ende sogar mehr wert als Gebühren, die
Mitglieder zahlen würden. Sonst hätten Dienste wie Facebook in den letzten Jahren
versucht, ein entsprechendes gebührenfinanziertes Angebot aufzubauen. Doch im Endeffekt
sind die Nutzerdaten, die man verkaufen kann, mehr wert, als von einigen wenigen
Premium-Nutzern Geld zu bekommen.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Audio:
Zahlen für soziale Netzwerke? (5:00 Min.)
(www.wissen.hr-online.de „Themenpakete – Preis des Kostenlosen“)
Autor: Oliver Günther, hr-iNFO
Der Autor geht der Frage nach, ob und wie ein Netzwerk, dass nicht mit Nutzerdaten Geld
verdient, finanzierbar wäre.
Arbeitsaufträge für Schüler
1. Bezieht Position. Ein Seil o. Ä. auf dem Boden markiert die Skala. Stellt euch jeweils an die
Position, die eurer Meinung entspricht.
Das eine Ende des Seils bedeutet „Ich stimme zu“, das andere „Ich stimme nicht zu“:
• Es ist mir egal, was mit meinen Daten passiert!
• Facebook ist eine Datenkrake!
• Ohne Facebook geht es einfach nicht!
Das Seil steht nun für eine Skala von 0 bis 100 Euro:
• Was wärst du bereit für deine Facebook-Mitgliedschaft pro Monat zu bezahlen?
• Was wärst du bereit für ein Soziales Netzwerk zu zahlen, dass auf die kommerzielle
Verwendung deiner Daten verzichtet?
Die Lehrkraft übernimmt die Moderation. Nach jeder Position werden die Schüler gebeten,
ihre Entscheidung zu begründen, wobei sich daraus auch eine Diskussion ergeben kann.
2. Hört euch den Beitrag Zahlen für soziale Netzwerke? an und betrachtet die
obenstehenden Grafiken. Nehmt Stellung zu der Aussage: „Junge Menschen machen sich
weniger Gedanken über die Verwendung ihrer Daten, deshalb wären sie seltener bereit für
ein Soziales Netzwerk zu zahlen.“
3. Wiederholt die „Klassen-Umfrage“: Findet ihr es in Ordnung, dass Anbieter wie z. B.
Facebook oder Google Geld mit Nutzerdaten verdienen? Antwortmöglichkeiten: s. Grafik
„Meinung zu Geschäft mit Nutzerdaten“, Unterrichtsmodul 1. Vergleicht die Auswertung
beider Umfragen und diskutiert das Ergebnis.
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DER PREIS DES KOSTENLOSEN
Weiterführende Links
http://blogs.hr-online.de/der-preis-des-kostenlosen/
Begleitend zur Studie „Der Preis des Kostenlosen“ haben hr-iNFO (http://www.hrinforadio.de),
hr-online
(http://www.hr-online.de)
und
der
Lehrstuhl
für
Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt (http://www.is.tu-darmstadt.de) ein gemeinsames
Blog eingerichtet. Hier können die Ergebnisse der Studie, die Audiobeiträge und Manuskripte
abgerufen werden. Zu den wesentlichen Themen wie Datenschutz, Internetökonomie,
Online-Werbung oder Targeting gibt es zusätzliche Informationen.
http://www.klicksafe.de
Internetauftritt der EU-Initiative „klicksafe“. Bietet u. a. Unterrichtsmodule zu den Themen
„Datenschutz und Persönlichkeitsrechte im Web“ und „Social Communities“ sowie einen
ausführlichen Themenbereich zu Facebook mit verschiedenen Leitfäden zum Schutz der
Privatsphäre auf Facebook und ergänzenden Erklärfilmen. Alle Materialien sind als PDF zum
Download verfügbar.
https://www.bvdnet.de/dsgzs.html
Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten
Deutschlands (BvD) e.V.. Geschulte Dozenten des BvD vermitteln ehrenamtlich und
kostenfrei in Vorträgen Schülern der Sekundarstufen I und II klare und einfache Verhaltensregeln
für
den
sensiblen
Umgang
mit
ihren
persönlichen
Daten
im
Internet.
Lehrkräfteworkshops und Elternabende werden ebenfalls angeboten.
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