€ 5,40 I FR. 7,05 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 24/15 23. NOVEMBER 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige 2016 Juni Mai 1 SO 2 MO 4 MI 5 DO Juli August September Oktober 1 MO 2 SA 2 DI 2 FR 3 FR 3 SO 3 MI 3 SA 3 MO 3 DO 3 SA 4 SA 4 MO 4 DO 4 SO 4 DI 4 FR 4 SO 5 SO 5 DI 5 FR 5 MO 5 MI 5 SA 5 MO .NET Developer Conference 05. – 07. Dezember, Köln 49 5 DO 6 DI www.dotnet-developer-Nikolaus conference.de 6 FR Christi Himmelfahrt Vatertag 6 MO 6 FR 23 SMART DATA Summit 07. Juni, München 7 DI www.smart-data-summit.de 7 SA 8 SO Muttertag 9 MO 19 www.online-businessconference.de 6 MI 6 SA 7 DO 8 MI 31 2 SO 36 6 DI 7 SO 8 FR IFA 02. – 07. September Berlin 32 40 6 DO 7 MI 8 MO Erntedank Tag der Deutschen Einheit Allerheiligen* 1 DO 2 MI Allerseelen 2 FR 6 SO 7 FR 8 DO 1 DI 7 MO 8 SA 8 DI 9 DO 9 SA 9 DI 9 FR 9 SO 9 MI 10 DI 10 FR 10 SO 10 MI 10 SA 10 MO 41 10 DO 15 11 MI 11 SA 11 MO 28 11 DO 11 SO 11 DI 11 FR 12 DO 12 SO 12 DI 12 FR 12 MO 37 12 MI 13 MO 13 FR 15 SO 24 13 MI 14 DI 14 SA Berlin mmit Pfingstsonntag 13 SA 14 DO tools 2016 15. – 16. Juni Berlin 15 MI 15 MO 14 MI Neocom 12. – 13. Oktober Düsseldorf 13 DO dmexco – Digital Marketing Exposition & Conference 14. – 15. September, Köln 45 EHI Technologie Tage 08. – 09. November Köln 12 SA 12 MO 13 SO 14 FR Volkstrauertag 14 MO 16 MI 17 MO 42 17 DO 17 SA 18 DI 18 FR 18 SO 19 FR 19 MO 38 19 MI 19 SA 19 MO 25 20 MI 20 SA 20 DI 20 DO 20 SO 21 DO 21 SO 21 MI 21 FR 21 MO 22 FR 22 MO 34 22 DO 22 SA 22 DI 23 SA 23 DI 23 FR 23 SO 23 MI 19 DO 19 SO 19 DI 15 DI Frankfurter Buchmesse 19. – 23. Oktober Frankfurt/M. 9 MO 13 FR 14 SA 15 DO Buß- und Bettag* 11 MI 50 12 DO 13 DI 16 SO Gamescom 17. – 21. August Köln 8 SO 10 DI 3. Advent 46 14 MI 15 SA Mariä Himmelfahrt* 16 DI 4 MI 7 SA 9 FR 18 SO 29 18 DO 3 DI 8 DO 17 SA 17 MI 18 MO 2 MO 7 MI 11 SO 16 FR 17 SO 18 SA 1 SO 2. Advent 10 SA Martinstag 33 15 DO 16 SA 17 FR Pfingstmontag 13 DI 14 SO 15 FR 20 16 DO 17 DI 16 18 MI 16 MO Januar ’17 1 FR 2 DO 27 1 SA Dezember 1 MI 18 Online B2B Conference 04. – 05. Juli München 1 DO November Maifeiertag re:publica 2016 02. – 04. Mai Berlin 15 SO 16 FR 16 MO 17 DI 4. Advent 18 MI 51 19 DO INTERNET WORLD Business Kalender: 20 FR Days April hen Shopware Community Day 2016 www.shopware.com 20 MO 21 SA 21 DI 22 SO 22 MI 23 MO 21 23 DO DWX – Developer Week 2016 KONFERENZ 20. – 22. Juni, Nürnberg Sommeranfang Herbstanfang Alle Termine 2016 auf einen Blick WORKSHOPS 23. Juni, Nürnberg Totensonntag 20 DI 47 21 MI EHI Marketing Forum 22. – 23. November Köln 20 FR Winteranfang 21 SA 22 DO 22 SO 23 FR 23 MO Webhosting / Cloud Services / Security 2016 Heilige D Potenziale und Herausforderungen bei der Auslagerung von IT-Services in die Cloud und eine Übersicht über alle relevanten Dienstleister stehen im Fokus des 52-seitigen Booklets. Ihr Gratisexemplar liegt dieser Ausgabe bei. E-Commerce im Reich der Mitte: Chancen in China S. 14 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 34 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Zu viele Inhalte – zu wenig Zeit Zweite Chance Google+ Reloaded Content-Marketing wird zum Mainstream. Damit treten auch die ersten Probleme auf Als Gegenentwurf zu Facebook gestartet, konnte Googles Social Network Google+ der Facebook Company nie die Stirn bieten – und wurde oft nur aus SEO-Gründen genutzt. Jetzt sollen es eine neue Optik und die Anlehnung an Bildernetzwerke wie Instagram und Pinterest richten. Dazu wurden Desktop- und Mobil-Variante komplett neu entwickelt und auf eine gemeinsame Software-Basis gestellt. Das neue Google+ passt sich an alle Displays an und soll dank schlankem Code auch auf älterer Hardware flott laufen. (fk) urda, Bertelsmann, die Telekom, Ströer – die großen Player formieren sich gerade, um einen der größten Medientrends der vergangenen Jahre mitgestalten zu kön können: Content-Marketing. Zahlreiche Umfra Umfragen und Analysen weisen darauf hin, dass es sich hier um ein einträgliches Gesch handelt. Die Konsumenten finden Geschäft es gut gut, wenn sie nicht mit plumpen Werbebotsch botschaften, sondern mit relevanten Inhala ten angesprochen werden. Und für die Unter Unternehmen war es noch nie so einfach, selbst als Publisher aufzutreten. Damit Dam häufen sich die Beispiele von Markenartiklern, die mit Inhalten punkMarke V eigenen Comedys bis hin zu ten: Von Online-Magazinen, von Ratgeberplattformen bis zu Erklärvideos reichen die Konzepte. Gleichzeitig schreiben es sich die unterschiedlichsten Agenturtypen auf die Fahne, Experten für Content-Marketing zu sein und bieten ihre Dienste an. Auch große Verbände beschäftigen sich mit dem Thema. Das Kongressangebot steigt, Con- tent-Spezialisten werden händeringend gesucht. Die Nachfrage schafft aber auch Probleme. Wenn immer mehr Unternehmen Inhalte anbieten, stellt sich die Frage, wer das alles noch lesen soll? Experten sprechen deshalb bereits vom Content- Schock. Um den zu vermeiden, empfehlen Experten, sich an Regeln zu halten, die schon immer für die Kommunikation galten: Inhalte müssen verständlich formuliert sowie nützlich und inspirierend sein. ◼ Lesen Sie mehr ab Seite 8. Whatsapp vs. SMS E-Commerce Online-Marketing Technik Pro Tag verschickte Kurznachrichten in deutschen Mobilfunknetzen in Millionen 2010 SMS Whatsapp 111,3 1,0 2011 147,8 7,0 2012 B Foto: Shutterstock / Aurielaki 14 3 DI Foto: Shutterstock / TonyV3112 INTERNET WORLD Business Guide Die wichtigsten Merkmale guter Inhalte verständlich 93 % wahrheitsgemäß 87 % nützlich 79 % anschaulich 76 % inspirierend 59 % INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Forum Corporation Publishing / Zehnvier Banale Tugenden wie Verständlichkeit und Nützlichkeit stehen bei Content ganz oben Vorreiter Großbritannien Mehr Budget für Real-Time Ads Über die Grenzen gehen Sechs Prozent aller Lebensmittelkäufe finden im United Kingdom bereits im Internet statt. Doch bislang machen sich die Online-Bemühungen für die Handelspioniere noch nicht wirklich bezahlt. S. 12 Der Handelskonzern Otto setzt beim automatisierten Einkauf von DisplayWerbung zunehmend auf Private Deals. Das Budget hat sich vom ersten auf das S. 24 dritte Quartal 2015 verdoppelt. Der Versand ins Ausland kann sich für Online-Händler zu einem profitablen Geschäft entwickeln. Ist die Logistik gut vorbereitet, dann klappt’s auch mit den S. 26 Nachbarn. 162,9 20,0 2013 101,3 133,0 Amazon: Börsenwert seit 2014 verdoppelt SMS 2014 63,0 400,0 2015 39,8 Aktienkurs am 17.11.2014 Aktienkurs am 17.11.2015 323,05 USD 647,81 USD INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Statista / Dialog Consult / VATM Auf über 300 Milliarden US-Dollar ist die Marktkapitalisierung von Amazon seit 2014 angestiegen INTERNET WORLD Business 24/15, Quelle: Finanzen.net Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Foto: Aniwhite 667,0 Whatsapp hat die klasische SMS in Deutschland bereits 2013 hinter sich gelassen DDoSAngriff? CƆƐƖƐƈƇƏƌƈƆƏƆë www.myracloud.com MYRACLOUD – der Websiteschutz für den E-Commerce Ï Schützt Sie vor allen DDoS-Angriffsarten Mit Sicherheit – einfach schnell. #ƈƆƈƅƆƏƆzƋƖƑƌdƅƑƐƖ 9ƏƆƏ9jé9ƇƏƐƏƑƊƐƑƏê Made in Germany Ï yƆƏƄƆƆƏƐ9ƏƆdƆƈƐƆƋƗƆƖƆƈƐƑƗ^ƆƏƇƏƌƅƆ Ï LƅƐ9ƏƆzƆƄƈƐƆƅƒƆƏƇµƄƏƑƅƈƌƏƈƇƇƇƋƋ Ï 9ƐƑƄ¤ƈƒ9ƏƆƏƄƆƐƆƆƗƆ9ƇƏƐƏƑƊƐƑƏ Ï EƑƏƖƇƏƈƐƈƈƌƍƋƆƌƆƐƈƆƏƄƏæ#Md ƃ 1^ç Ï EƆƈƆƖƑ¤ƐƖƋƈƅƆ6ƏƗéƑƗdƇƐƓƏƆƆƏƇƏƗƆƏƋƈƅ #ƈƆLƕƏdƆƅƑƏƈƐƕ1ƌƄ6ƈƐƆƈƆƏƗƆƏƓƆƋƐƓƆƈƐ ƇµƏƆƗƆdƍƆƖƈƋƈƐƆƇµƏƗƈƆƄƓƆƏƒ DDoS-Angriffen. L`GRn#ƈƅƆƏƐ6ƅƒƆƏƇµƄƏƊƆƈƐƑƗ ƆƅƋƆƑƈƑƇµƏµƄƆƏǀƠêƠƠƠ#ƌƈê zƆƄƈƐƆƄƆƐƏƆƈƄƆƏè&éƌƌƆƏƅƆénƐƆƏƆƌƆè ƊƐƈƆéƑƗLƆƗƈƆƊƖƆƏƆƓƈƆ`ƆƈƆƏƑƆ ƒƆƏƐƏƑƆƗƆƗƆƑƐƅƆdƈƅƆƏƆƈƐƆƔƍƆƏƐƆê L`GRn#ƅµƐƖƐƗƈƆƇƇƈƖƈƆƋƋƆdƆƈƐƆ ƑƗƆƏƆƈƆƏƑêƗƆƑƗƑƗƆƊƖƋƆƏƈêƗƆ ƒƏ##déƏƈƇƇƆƑƗƕƄƆƏéjƆƏƏƏê 24/7 Hotline: 089/41 41 41 - 333 ^ƏƖƆƆƆƐƍƏƆƅƆƗ#d1ƑƗ9dRƾƣƠƠơ INHALT 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business Inhalt SCHWERPUNKT Vor dem Content Shock Content-Marketing wird zum Mainstram 8 E-COMMERCE Mehr Budget für Real-Time Ads Kerstin Pape (Otto) im Interview 24 Babylonische Heimat Als Hornbach einen Volltreffer landete 25 TECHNIK Vorreiter Großbritannien Wo Online-Lebensmitteleinkauf en vogue ist 12 Über die Grenzen gehen Logistik-Besonderheiten im Ausland Chancen in China Reich der Mitte: Chance für hiesige Händler 14 Magento 2.0 ist am Start Neues Unternehmen und neue Shop-Software 28 Es ist angeheizt Notebooksbilliger.de eröffnet neue Filiale 16 Kräftiges Wachstum Die deutsche Internet-Wirtschaft legt zu Recht: Doppelte Kontrolle Bessere Absicherung bei Kreditkartenzahlung 17 KNOW-HOW 4 Dienstleisterverzeichnis 18 ONLINE-MARKETING #DieHashtagInflation Erfolgsfaktoren für Hashtag-Kampagnen 29 RUBRIKEN Update SEO wie bei Zalando Teil 1: Keywords als Filter einsetzen 26 30 Stellenmarkt 34 Personalien 35 Impressum 36 Szene 37 Meinung 38 20 18 Der soziale Bohrgigant Case: Social Media als B2B-Abverkaufskanal 22 26 3 Content Marketing meets Internet World Die Content Marketing Conference & Exposition (kurz CMCX) findet am 1. und 2. März 2016 im Rahmen der Internet World auf dem Münchner Messegelände statt. Seit 2011 ist die Konferenz eine wichtige Anlaufstelle für Content Marketing in Deutschland. Nach 600 Besuchern in Köln erwartet die Contilla GmbH als Veranstalter aufgrund des neuen Messebereichs einen deutlichen Anstieg der Teilnehmerzahl für das kommende Jahr. Zu den Referenten zählt unter anderem Philip Hartmann, Group Content Manager bei Coca-Cola. Mehr Informationen online unter www.content-marketing-conference.com INTERNET WORLD Business Shop-Award Zum inzwischen fünften Mal sucht die Redaktion der INTERNET WORLD Business die besten Online-Shops im deutschsprachigen Raum in sieben Kategorien. Aus allen Einsendungen wählt die Redaktion jeweils fünf Shortlist-Kandidaten aus, die dann zur Bewertung der Jury übergeben werden. Die Sieger werden im Rahmen eines exklusiven Gala-Events am 29. Februar 2016 im Münchner Event-Lokal GOP gekürt. Einsendeschluss ist der 11. Januar 2016. Die Einreichung kostet 79 Euro (zzgl. MwSt.). Ausführliche Infos gibt es online 2016 unter www.internetworld.de/shopaward Foto: Shutterstock / Love You Social Media 22 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Foto: Liebherr Menschen in diesem Heft Lukas Kircher Der Geschäftsführer der Agentur C3 steht dem Begriff Content-Marketing sehr optimistisch gegenüber. Die aktuelle Herausforderung sieht er in der intelligenten Verbindung von Content und Media. 9 Konstantin Urban Der Vorstand und Mitgründer von Windeln.de erläutert die Ausrichtung des Münchner Start-ups im Reich der Mitte und erklärt die wichtigsten Faktoren seiner Strategie im chinesischen Markt. 15 Peer Wörpel Der Leiter Social Media der Hamburger Werbeagentur Pilot sieht den entscheidenden Mehrwert einer Hashtag-Kampagne darin, die User dazu zu bringen, sich untereinander auszutauschen. 21 Kerstin Pape Die Online-Marketing-Chefin von Otto zieht Bilanz nach eineinhalb Jahren Erfahrung mit Programmatic Advertising. Im Interview erläutert sie den automatisierten Einkauf von DisplayWerbung in ihrem Unternehmen. 24 Tim Arlt Der Vorstand des Händlerbunds gibt praktische Tipps zum Warenversand für Online-Händler. Wer den Verkauf von Waren außerhalb Deutschlands plant, sollte unbedingt die rechtlichen Vorschriften kennen. 27 Georg Konjovic Der CEO von Meinestadt.de sagt den Siegeszug von Mobile Payment voraus. Von der Kreditkarte zum digitalen Datensatz am Smartphone ist es nur ein kleiner Schritt – er würde uns viel wertvolle Lebenszeit sparen. 38 UPDATE INTERNET WORLD Business Q&A „Safety-Check“: Nach der Terrorserie in Paris konnten Facebook-Nutzer, die sich vor Ort aufhielten, ihren Freunden einfach per Klick mitteilen, dass sie in Sicherheit sind. Eric Jankowfsky, Geschäftsführer von Poseidon Digital, zur Insolvenz der Jankowfsky AG und der Ausgründung von Poseidon. www.poseidon.digital 23. November 2015 Status: „Ich bin in Sicherheit!“ Anspruch nehmen. Dies beinhaltet Zollabwicklung, Anzeige von Abgaben und Steuern in Echtzeit sowie Sendungsverfolgung. (lm) OTTO GROUP Joint Venture mit JD.com Im Juli mussten Sie für Ihre E-Commerce-Agentur, die Jankowfsky AG, Insolvenz anmelden. Wie ist der Stand der Dinge? Die Jankowfsky AG hat mit Sven Kliebenstein einen neuen Vorstand bekommen. Unter seiner Führung konzentriert sich die Agentur nun auf ihre Kernkompetenzen, nämlich die technische Entwicklung von Webshops. Randbereiche wie Grafik oder Konzeption wurden aufgelöst. Damit schreibt die AG jeden Monat schwarze Zahlen, es kann also an einem Sanierungsplan gearbeitet werden. Parallel dazu laufen Gespräche mit einem potenziellen Investor. Die Otto Group und der chinesische Online-Marktplatz JD.com gehen ein Joint Venture ein. Mithilfe der Kooperation bekommt die Otto Group Zugang zum chinesischen E-Commerce-Markt und ermöglicht es im Gegenzug JD.com, sich im europäischen Online-Handel zu positionieren. Im Zuge des Joint Ventures investiert JD.com einen zweistelligen Euro-Millionen-Betrag in Zitra. Das Tochterunternehmen der Otto Group operiert als Vermittler und Dienstleister für internationale Marken. Dabei erfüllt Zitra Services wie Marketing-Strategie, IT-System-Handling, Logistik und Post-SalesDienstleistungen. Die OttoGroup-Tochter wird Marken mit JD.com zusammenbringen. Zur Bearbeitung der Cross-Border-Logistik zwischen Europa und China wird Zitra die Infrastruktur der Hermes Group in Der Geschäftsbereich Mobile POS wurde unter Ihrer Führung als Poseidon Digital GmbH ausgegründet. Warum? Ich brenne seit zwei Jahren für das Thema mobiler POS und treibe mit Poseidon die Fortentwicklung einer mobilen Verkaufsplattform im stationären Laden weiter voran. Die mobil generierten Umsätze steigen kräftig, Amazon verstärkt mit Same Day Delivery den Druck. Der stationäre Handel muss sich warm anziehen. Deswegen werden mobile Terminallösungen so dringend benötigt, das ist der Markt der Zukunft. In Szene gesetzt: Der Uhrenhersteller Jacques Lemans setzt bei seinem neuen Webshop mit Shopware 5 auf mehr Storytelling. Unterstützt wird er von Testimonial Kevin Costner. INSTAGRAM Partnerprogramm gestartet Instagram hat ein Programm vorgestellt, das seinen Werbekunden Marketing-Experten aus den Bereichen Adtech, Community-Management und Content-Marketing an die Seite stellt. 40 Unternehmen sind zum Start als Marketing-Partner dabei. Diese unterstützen die Werbekunden mit ihrem Know-how beispielsweise beim Erstellen großer Kampagnen, bei der Analyse oder der Moderation von Kundenkommentaren. Das soll den Werbekunden mehr Abonnenten bringen – und Instagram langfristig weitere Werbeeinnahmen, da Kampagnenerfolge mehr und bessere Inhalte nach sich ziehen dürften, die die Nutzer anlocken und die Advertiser zum Werben anregen. (skr) nen Blumensträuße zum Kunden bringen. Zusammen mit dem kalifornischen Drohnenlieferservice Skycart hofft das Unternehmen auf eine gesetzliche Regelung, die das Fliegen von Drohnen in definierten Luftkorridoren erlaubt. Die deutschen Behörden untersagten dem ambitionierten Blumenhändler jedoch schon bei Fliegender Blumengruß: Blume2000 setzt auf Drohnen einer Live-Demo in Hamburg Anfang Oktober den Start der Drohne – wegen starkem Wind. Blume2000 lässt sich davon nicht entmutigen. Zum Start des Drohnenprogramms sollen lokale Lieferungen innerhalb eines Radius von 15 Kilometern umgesetzt werden. Die Drohne landet dann in einer festgelegten Landezone. Der Empfänger wird per Smartphone informiert, sobald der Blumengruß am Boden ist. (dz/il) Foto: JD.com BLUME2000 Partner für China: JD.com kooperiert mit Otto Welche Kunden sprechen Sie mit Poseidon an? Im Dezember geht als erster Kunde Tennis Point mit uns an den Start. Wir haben gemeinsam ein „Roadshow-Mobil“ entwickelt, mit dem wir bei Tennisvereinen mobiles Einkaufen präsentieren. Versand per Drohne Der größte deutsche Blumenversender Blume2000 glaubt ans Fliegen: Schon im kommenden Jahr sollen in ersten Tests Droh- Foto: Freepik 11Mrd. Euro investiert der deutsche Einzelhandel in Werbung Quelle: EHI Marketing Monitor Handel 2015 – 2018 EXPERIAN Neue Marketing-Suite Der technische Dienstleister Experian steigt in das Geschäft mit automatisierten Marketing- 24/15 Kostbares Gut: Zeit und Uhren Foto: Blume2000 4 Suites ein. Das Unternehmen mit Hauptsitz in London bringt jetzt in Deutschland eine eigene Version einer Marketing-Plattform auf den Markt. Mit der Experian Marketing Suite können Unternehmen Datenbestände aus unterschiedlichen Quellen zu einem einzigen Kundendatensatz zusammenfassen. Diese können zudem mit externen Daten zu Konsumentenverhalten und Zielgruppentypen angereichert werden. „Kundendaten und Erkenntnisse über das Konsumentenverhalten sind heute das wertvollste Kapital jedes Werbungtreibenden“, so Gregor Wolf, Geschäftsführer Experian Marketing Services Deutschland. Experian ist weltweit aktiv und hat im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,8 Milliarden Dollar erzielt, mit seiner Marketing Suite betritt der Lösungsanbieter einen hart umkämpften Markt. Auch Adobe, IBM, Oracle, Terradat oder Salesforce sind in diesem Bereich mit ähnlichen (hvr) Angeboten vertreten. STRÖER Digitales Wachstum, bessere Prognosen Mit der Übernahme des Vermarkters Interactive Media und des Portals T-Online hat der Medienkonzern Ströer die deutsche Ver- „Wir planen keine Eröffnung eines OnlineShops – wegen der hohen Kosten“ Paul Lister Manager der irischen Einzelhandelskette Primark im Gespräch mit der „Welt“ INTERNET WORLD Business Im Rückwärtsgang: Mit den richtigen Reifen gibt es keine falsche Richtung: Sebastian Vettel begibt sich im aktuellen Spot von Tirendo auf eine rasante Fahrt. Ob vorwärts oder rückwärts, das ist ganz egal! Familientradition seit 1971 DDOS-ATTACKEN Foto: Ströer Neue Erpressergruppe treibt ihr Unwesen Ströer-Chef Udo Müller freut sich über gute Zahlen markterlandschaft ordentlich aufgemischt. Das Engagement hat sich offenbar gelohnt: Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal auf 189,9 Millionen Euro, das Ebitda wuchs um 44 Prozent auf 43,4 Millionen Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss verdoppelte sich fast und lag im dritten Quartal bei 19,2 Millionen Euro. Angesichts dieser Zahlen hat das Unternehmen seine Prognosen jetzt nach oben korrigiert: Ströer rechnet nun für 2016 mit einem Konzernumsatz von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro und einem Ebitda von 270 bis 280 Millionen Euro. Vor allem vom Digital-Segment erwartet sich das Unternehmen im kommenden Jahr viel: 40 Prozent der Umsätze sollen dann digital erwirtschaftet werden. Außerdem plant Ströer in Köln, Hamburg und anderen Großstädten die Errichtung von digitalen Säulen und MegaLights, zudem sollen 50.000 Bea(erx) cons installiert werden. „Armada Collective“ nennt sich eine Gruppe Cyberkrimineller, die etliche Unternehmen unlängst mit DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) angegriffen und Lösegeld zu erpressen versucht hat. Bisher war die Gruppe vor allem in der Schweiz, in Russland und Thailand aktiv. So geriet etwa der Schweizer E-Mail-Provider Proton-Mail ins Visier der Erpresser. Das Vorgehen ist stets ähnlich: Nach einer Droh-Mail mit dem Betreff „Ransom request: DDoS ATTACK!“, in der die Zahlung von 20 bis 30 Bitcoins (ca. 5.600 bis 8.400 Euro) verlangt wird, kommt ein erster Angriff. Weitere Attacken folgen, teilweise sogar, obwohl die erste Forderung erfüllt wurde. „Das Vorgehen der Angreifer ist sehr aggressiv, allein in den letzten Tagen haben wir rund 15 Angriffe abgefangen“, erklärt Sascha Schumann, Geschäftsführer des Sicherheitsunternehmens Myra Security. Bei der Gruppe könnte es sich um Nachahmer, eine Abspaltung oder auch um eine Nachfolgeorganisa- tion der Gruppe DD4BC (DDos für Bitcoins) handeln, vermutet das Sicherheitsunternehmen Link11. DD4BC ist seit 2014 aktiv, in diesem Sommer wurde unter anderem Plentymarkets (cf) Opfer der Gruppe. MICROSOFT Deutsche Cloud angekündigt Es ist erst wenige Wochen her, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) das sogenannte „Safe Harbor“-Abkommen für ungültig erklärt hat. Nun kommt Bewegung in den Cloud-Markt: So hat Microsoft angekündigt, die eigenen Cloud-Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM künftig auch aus Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main anzubieten. Die Telekom-Tochter Deutsche Wolke: Microsoft will Daten vor Ort speichern T-Systems soll als „Datentreuhänder“ dafür Sorge tragen, dass die Kundendaten in den neuen Rechenzentren auch wirklich ge- 3,6 % Viber 3,5 % Telegram Whatsapp SIMSme 68,7 % Foto: Shutterstock / Top Vectors 3,7 % Threema 4,7 % Snapchat 5,8 % Nur geringe Akzeptanz von Messenger-Alternativen bei deutschen Verbrauchern INTERNET WORLD Business 24/15 FACEBOOK Twitter-Konkurrent Notify gelauncht Gerüchte gab es schon länger, jetzt ist es offiziell: Facebook bringt mit Notify eine App aufs Smartphone, die News individuell auf die Nutzer zugeschnitten auf dem Lockscreen anzeigt. Wie Netzwerk-Konkurrent Twitter kann auch die Facebook-App Nachrichten in Echtzeit auf den Nutzerbildschirm bringen, statt diese wie bisher nur dann anzuzeigen, wenn sie im News-Feed der User auftauchen. Kleine Zusammenfassungen in Form einer Benachrichtigung werden auf dem Nutzer Lockscreen ein- News im Lockscreen: Twitter-Konkurrent Notify geblendet, mit einem Hinweis auf interessante Themen geht es direkt zur Meldung. Im Gegensatz zu Twitter ist Notify nicht durch eine Zeichenbegrenzung limitiert. Außerdem lassen sich Benachrichtigungen auch speichern, können also später angesehen werden. Nutzer der Nachrichten-App haben so mehr Spielraum als bei Twitters stetig fortaufendem News-Feed. Das Weiterleiten interessanter Meldungen ist nicht nur innerhalb von Facebook möglich, sondern auch über SMS, E-Mail oder andere soziale Netzwerke, erklärt Facebook im News-Blog. (skr) Der Google-Schleicher Whatsapp ohne ernst zu nehmende Konkurrenz Andere 3,6 % 5 Wrong Direction? Right Tyres! schützt sind. Ohne Zustimmung des Treuhänders oder des Kunden erhalte niemand, auch Microsoft nicht, Zugang zu den Daten. Zwischen den beiden neuen Rechenzentren soll ein kontinuierlicher Abgleich erfolgen, um die Wiederherstellung der Daten auch in einem Katastrophenfall gewährleisten zu können. Der Austausch an sich soll nur über ein privates, vom Internet abgetrenntes Netzwerk erfolgen. Damit solle der Verbleib der Daten in Deutschland sichergestellt werden; außerdem soll es für die Kunden jederzeit möglich sein, zu verfolgen, wie und wo ihre Daten verarbeitet werden. Die beiden neuen Rechenzentren sollen in spätestens einem Jahr verfügbar sein. Auch für Großbritannien hat Microsoft ein lokales Cloud-Angebot angekündigt. Auch habe man die eigenen Rechenzentren in Irland und den (af) Niederlanden ausgebaut. Foto: Microsoft Bunte Ordnungshüter: Den Alltag ein Stück einfacher machen – das ist das Ziel von Reisenthel. Jetzt hat der Taschenund Korbspezialist einen neuen Auftritt im Netz und auch dort gilt das Motto: aufgeräumt statt chaotisch. 24/15 Foto: Facebook 23. November 2015 Basis: Rund 1.000 im August befragte Internet-Nutzer in Deutschland ab 14 Jahren Quelle: Statista, DIVSI Auch fahrerlose Autos verhalten sich nicht immer perfekt – das weiß jetzt die kalifornische Polizei. Sie stoppte ein selbstfahrendes Google-Auto, das statt der erlaubten 34 Meilen pro Stunde (56 km/h) lediglich 25 (39 km/h) Meilen pro Stunde fuhr und aus diesem Grund einen Verkehrsstau verursachte. Google arbeitet schon an einer zügigeren Fahrweise. UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 World Wide Web MOSKAU / RUSSLAND Yandex vs. Google http://www.googlewatchblog.de/2015/09/androidplay-store-russische/ MAUER / ÖSTERREICH Fußballtore in Echtzeit http://viprtec.com/ Start-up TV- Sendeanstalten haben vor allem den Profifußball im Visier. Vipr Tec bietet hingegen Amateurfußballern eine Hightech-Lösung, mit der sie dank App und spezieller Videofunktion ihre besten Spielmomente als 20-Sekunden-Spots aufnehmen und über die integrierte Community verbreiten können. (cc) Gründer erfindet User Generated German Ravioli Leckere Maultaschen aus dem Netz rund eine Million Füllmöglichkeiten ergeben. Wem das zu kompliziert oder gar zu exotisch ist, der kann aber auch auf Eigenkreationen zurückgreifen. Ganz günstig sind die Internet-Teigtaschen jedoch nicht: Eine 4er-Packung beginnt bei rund 4,50 Euro. Die Produktionszeit beträgt eigenen Angaben zufolge etwa 5 Werktage; ausgeliefert wird per Post (DHL). (cc) BOSTON / USA Stephan Schambach investiert erneut in E-Commerce http://www.newstore.com/ TOKIO / JAPAN Japaner schaltet nicht ab http://bit.ly/1Y466wm Kein Geringerer als der Pionier des E-Commerce Stephan Schambach investiert in Newstore. 38 Millionen US-Dollar waren zuvor bereits in die Neugründung geflossen, darunter von General Catalyst Partners. Das Unternehmen will „führenden Marken und bekannten Einzelhändlern“ ins mobile Web verhelfen. (cc) WHATSAPP Öffnung für Publisher Viele Publisher versuchen, ihre Leser direkt über Whatsapp zu erreichen. Der Vorteil: Ihre News werden von dem Nachrichtendienst auf dem Sperrbildschirm des Smartphones angezeigt. Mit dem neuesten Update des Messengers auf dem iOS-Betriebssystem bekommen Publisher neue Möglichkeiten: Beim Versenden können sie entscheiden, ob eine Vorschau samt Bild mitgeschickt werden soll. Dadurch wird der Messenger noch interessanter für die Verbreitung von Unternehmensnachrichten und Werbung, denn Creatives erscheinen direkt und ohne weitere Interaktion des Nutzers auf dessen SmartphoneSperrbildschirm. Bislang gab es zwischen Links und normalem Text kaum einen Unterschied. Aus Angst, sein Spielstand könnte verloren gehen, lässt ein Japaner sein Super Nintendo Entertainment System seit 20 Jahren eingeschaltet. Das Spiel, das ihn derart fesselt, gibt es nur in Japan und heißt Umihara Kawase: Die Spieler schlüpfen in die Rolle einer 19-Jährigen, die in einer Welt voller Fische verloren ist. (cc) Publisher, die auf Whatsapp zu dreist werben, können allerdings jederzeit gesperrt werden. (erx) SUNSHINE COAST / AUS. Ein Leben auf der Schaubühne http://www.letsbegame changers.com 700.000 Instagram-Follower und trotzdem nicht glücklich. Essena O’Neill (19) schmeißt ihr inszeniertes Dasein als Mode-Bloggerin hin – obwohl sie gut verdient hat. Jetzt möchte sie auf ihrer neuen Website mit Menschen in Kontakt treten, die wie sie mehr vom Leben wollen. (cc) Fritz Edelmann weiter eigenständig fortgeführt werden. Tomorrow Focus, dessen Hauptaktionär das Medienunternehmen Hubert Burda Media ist, hat sich bereits ein Jahr nach dem Start von Jameda an diesem beteiligt. Jameda wird nach eigenen Angaben monatlich von mehr als fünf Millionen Besuchern genutzt. Das Portal gibt ein jährliches Wachstum von 40 Prozent seit seiner Gründung an und rechnet mit einem Umsatz von sechs Millionen Euro im Ge(tdz) schäftsjahr 2015. BURDA Jameda übernommen Hubert Burda Media hat das Online-Gesundheitsportal Jameda zu 100 Prozent von Tomorrow Focus übernommen. Das 2007 gegründete E-Health-Unternehmen soll unter Florian Weiß und ZALANDO Foto: Jameda Stuggi – so nennen die Schwaben liebevoll Stuttgart, ihre Stadt am Neckar. Stuggi heißt aber auch ein junges Start-up, das sich der Herstellung und dem Vertrieb des liebsten Nationalgerichts der Schwaben verschrieben hat: der Maultasche. Mit Fleisch oder auch vegetarisch gefüllt lassen die Teigtaschen die Herzen der Süddeutschen höher schlagen. Tiefkühlvarianten können dabei zwar niemals so gut sein wie die guten, echten von der Oma, aber Gründer Stefan Bless aus Stuttgart (natürlich!) hat mit Stuggi.de jetzt den ersten Maultaschenkonfigurator ins Netz gebracht. Aus über 60 Zutaten können die User ihre ganz individuelle Teigtasche zusammenstellen, entweder klassisch, vegetarisch oder sogar süß mit Erdbeere oder Schokolade. Diese und weitere Kombinationen sollen eigenen Angaben nach Die russische Kartellbehörde FAS hat Google aufgefordert, seine mit Android gebündelten Apps spätestens bis zum 18. November aus seinem Mobil-Betriebssystem zu entfernen. Vorausgegangen war eine Beschwerde des russischen Suchanbieters Yandex, der um seine Wetbewerbsfähigkeit fürchtet. (cc) Jameda gehört ab sofort zu Hubert Burda Media Pläne für Zalando Campus stehen Zalandos ehrgeizige Planung für ein neues Hauptquartier auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Berliner Friedrichshain kommt gut voran: Der Online-Händler hat konkrete Vorstellungen zum neuen „Zalando Campus“. Demnach soll der Komplex bis Mitte 2018 bezugsfertig sein. Zwei Neubauten – siebenstöckig und sehr futuristisch gehalten – sollen die genutzte Gesamtfläche auf 100.000 Quadratmeter erweitern und, zusammen mit den bestehenden Gebäuden, 5.000 Mitarbeitern Platz bieten. 2016 soll der Bau beginnen. Derzeit beschäftigt Zalando in Berlin (il) 4.000 Mitarbeiter. NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. CLOUD COMPUTING ProfitBricks Data Center Designer (einfacher Einstieg mit grafischer Benutzeroberfläche) IaaS aus Deutschland SAFE HARBOR, WAS SIE JETZT WISSEN MÜSSEN Erfahren Sie mehr über die Konsequenzen des Urteils des europäischen Gerichtshofs unter pbgo.to/safeharbor Deutsches Unternehmen mit deutschem Datenschutz und Rechenzentren Migration von bestehenden Workloads in die Cloud einfacher als je zuvor Kostenloser, deutscher 24/7 SysAdmin Support Preis-/Leistungsgarantie, garantiert günstiger als AWS Kostenlos testen: pbgo.to/iwb Info-Hotline: 0 800-22 44 66 8 SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 8 23. November 2015 24/15 Foto: H&M Entertainment von H&M: Die Modekette hat eine Comedy mit David Beckham und Kevin Hart gedreht Vor dem Content Shock Ein Trend wird zum Mainstream: Bei ihrer Kommunikationsstrategie setzen immer mehr Unternehmen auf Content-Marketing. Doch das bringt Probleme mit sich Wie oft Marketer Meetings zu Content-MarketingThemen abhalten Täglich 16 % Wöchentlich 32 % Alle zwei Wochen 13 % Monatlich 14 % Vierteljährlich 7% Sonstige Angaben 5% Nur bei Bedarf 13 % INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: B2C Content Marketing Trends 2016. Content Marketing Institute. Basis: 3.714 Befragte weltweit ie Content-Marketing-Branche ist um Nahezu zeitgleich verkündete die Deuteinen Riesen reicher geworden: Vor sche Telekom, dass sie den Content-Marwenigen Tagen vermeldete der Medien- keting-Dienstleister The Digitale gründet. konzern Bertelsmann, dass seine beiden Dabei werde man auf das redaktionelle Töchter – die Medienfabrik und G+J Cor- Know-how und die technologische Komporate Editors – ab Januar gemeinsame petenz des T-Online-Netzwerks zugreifen Sache machen. Dadurch entsteht mit und so in den nächsten zwei, drei Jahren einem Umsatz von hochgerechnet über zu den Top-5-Dienstleistern Europas 100 Millionen Euro der größte Content- heranreifen, so das Unternehmen. Communication-Dienstleister DeutschUnd nur drei Monate später meldete lands. „Die Medienfabrik ist ein Goldstück sich auch der Medienkonzern Ströer mit auf dem Markt der Content-Marketing- der Nachricht, dass man die Mehrheit am Agenturen“, schwärmt Stephan Schäfer, Content-Marketing-Spezialisten Content Chief Product Officer bei G+J. Zusammen Fleet übernehmen werde. Ströer-CEO werde man auf dem stark wachsenden und Christian Schmalzl ließ sich mit den Worhoch begehrten Markt zum Top Player. Der Zusammenschluss macht deutlich, wie stark die Branche an Content-Marketing glaubt. Bereits in den Monaten zuvor hatten sich einige Player neu formiert, um an dem Hype kräftig mitverdienen zu können. Den Auftakt bildete im September 2014 die Nachricht, dass die Agentur Kircher Burkhardt mit Burda Creative zum Unternehmen C3 – Creative Code and Content verschmelzen werde. Damit, so die Beteiligten, entstehe im Bereich Telekom-Familie Heins: Die Agentur DDB Hamburg Content-Marketing ein neuer hat die schräge Familien-Comedy entwickelt Champion. D ten zitieren, dass es sich bei dem Business um ein „vielversprechendes Entwicklungsfeld“ handle. Unternehmen forcieren Kommunikation mit Content Die Branche sieht sich in ihrem Optimismus durch zahlreiche Umfragen und Analysen im In- und Ausland bestätigt. In allen findet sich ein übereinstimmendes Bild: Die Menschen im Lande würden es begrüßen, wenn es weniger Werbung gäbe. Die Unternehmen sollen sich stattdessen verstärkt bemühen, sie mit vernünftigen Inhalten anzusprechen. Weniger plumpe Werbebotschaften, dafür nette Geschichten, die unterhaltsam sind, etwas erklären und nebenbei auch die Marke ein wenig näherbringen – das wäre der Wunsch der Kunden. Gefördert wird diese Entwicklung durch die Digitalisierung. Noch nie war es für Unternehmen so einfach, selbst als Publisher aufzutreten. Musste man in der analogen Welt noch Rundfunklizenzen erwerben oder sich mit den Bestimmungen zum Versand eines Postvertriebsstücks herumschlagen, 23. November 2015 24/15 können jetzt dazu die eigene Website, ein Blog, Newsletter oder soziale Plattformen wie Youtube, Facebook oder Instagram genutzt werden. Der finanzielle Aufwand für solch eine Owned-Media-Strategie hält sich damit in Grenzen. Bereits 2013 zeigte eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Facit, dass sich die Unternehmen in diese Richtung weiterentwickeln werden. Auf die Frage „Glauben Sie, dass Werbungtreibende in zehn Jahren in maßgeblichem Umfang selbst als Medienhäuser auftreten?“, antworteten 41 Prozent der befragten Branchenexperten mit Ja. Bis heute hat sich an dieser Einstellung nichts geändert. Nach einer Befragung des Forum Corporate Publishing aus dem vergangenen Herbst sind die weitaus meisten Unternehmen der Ansicht, dass eine auf Inhalten basierende Kommunikation in den nächsten Jahren immer wichtiger werden wird (siehe Grafik). INTERNET WORLD Business 9 Inhalte werden in der Kommunikation wichtiger 62 2017 19 15 4 Lukas Kircher Geschäftsführer C3 – Creative Code and Content GmbH www.c3.co inhaltsorientiert eher inhaltsorientiert teils, teils eher werblich Was glauben Sie, wie wird die Kommunikation Ihres Unternehmens in drei Jahren aussehen? INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: FCP-Barometer, Herbst 2014. Basis: 100 Unternehmen (FCP-Mitglieder) „Grandmaster Flitz“ zu Medienstars und inszeniert ein live im TV übertragenes Osterhasen-Rennen. der Marke unterstreichen Saturn bringt Turn On, ein aufwendiges Und so steigt die Zahl der Unternehmen, Online-Magazin für Technik-Freaks ins die versuchen, mit ihren Kunden über Web, die Gelben Seiten berichten über Inhalte in Kontakt zu Themen wie Bauen, kommen und sie schichRenovieren, Garten und Wellness. Die Vermittten Werbeetats um: Statt lungsplattform für Untereinfach nur Spots zu künfte Airbnb führt zum buchen und Anzeigen aller Unternehmen Jahrestag des Mauerfalls zu kaufen, schaffen sie nutzen Facebook, zwei Grenzsoldaten aus Inhalte, die zur eigenen um darüber ihren Ost und West zusamMarke passen und suContent zu men, die Fremdenverchen damit die Nähe kehrsregion Südtirol zum Konsumenten. Sie distribuieren startet ein multimediabetreiben Marketing mit Quelle: Content Marketing Institute les Online-Magazin mit Content – Contentdem Namen „Was uns bewegt“. Lego dreht Marketing eben. Die Telekom dreht mit der Familie einen ganzen Kinofilm und die Plattform Heins minutenlange Filmchen, in denen Dawanda bietet ihren Usern ein breit gefäMobilfunk zwar eine Rolle spielt, die für chertes Content-Angebot rund um das den User jedoch eher wie eine Sitcom da- Do-it-yourself-Thema: mit Anleitungen herkommen. Am Anfang wirkte das ein zum Nähen und Heimwerken, Vorstellung wenig peinlich, inzwischen aber hat das der nötigen Materialien, Porträts von ProFormat deutlich mehr Tempo gewonnen, duzenten und Verkäufern. Die Beispiele was vermutlich auch an der Kooperation ließen sich beliebig fortsetzen. „Über unser Content-Angebot verfolmit Constantin Film liegt. Die Modemarke H&M setzt ebenfalls gen wir – neben kurzfristigen Zielen wie auf Witz und dreht mit David Beckham der Erzeugung von Reichweite, Social und dem Comedian Kevin Hart einen Buzz, SEO-Erfolgen oder der Generierung äußerst unterhaltsamen Film. Die Elektro- neuer Besucher – vor allem langfristige nik-Fachkette Media Markt macht Hasen Marketing-Ziele“, sagt Elke von Borcke, mit Namen wie „Der Zermöhrer“ oder Marketing Director von Dawanda. „Wir Content soll die Bedeutung 94 % wollen unser Image als Anbieter von einzigartigen Handmade-Produkten und Anleitungen weiter festigen und den Community-Ausbau ebenso wie den Aufbau unserer eigenen reichweitenstarken Kommunikationskanäle weiter vorantreiben.“ So unterschiedlich die Ansätze der einzelnen Unternehmen sind, die Kommunikationsziele sind bei allen ähnlich: Es geht darum, die Kompetenz der eigenen Marke mithilfe von passendem Content zu unterstreichen. Jeder will vom Medientrend profitieren So viel Nachfrage führt momentan dazu, dass sich ein ganzer Markt dreht. Nahezu sämtliche Dienstleister der Kommunikationsbranche – ob Technikanbieter, Kreativagentur oder Media-Experte – betonen derzeit ihre Kompetenz im Bereich „Content-Marketing“. Auf der diesjährigen Digitalmesse Dmexco hatte gefühlt jeder Aussteller mit dem Thema zu tun. Die Angst unter den Marktteilnehmern ist groß, an einem der größten Medientrends der letzten Jahre nicht partizipieren zu können. Das Forum Corporate Publishing, zu dessen Mitgliedern rund 100 Verlage und Agenturen zählen, nennt sich in Content Marketing Forum (CMF) um und beschließt gleichzeitig die Gründung ▶ „Fast überall steht Content-Marketing drauf“ Sie haben Ende 2012 die Diskussion um Content-Marketing entfacht. Hätten Sie gedacht, dass gefühlt die ganze Branche auf den Zug aufspringt? Lukas Kircher: Wie bei allen Revolutionen haben wir unterschätzt, wie schnell sich das Thema entwickelt. Mich persönlich freut dieses neue, radikal näher an den Informationsund Unterhaltungsbedürfnissen entlang ausgerichtete Marketing-Verständnis sehr. Es macht einfach Spaß zu sehen, dass unsere Zielgruppen sich nicht hauptsächlich damit beschäftigen, wie sie unsere Versuche, mit ihnen sinnvoll zu kommunizieren, möglichst schnell wegklicken können. Verstehen eigentlich alle das Gleiche unter dem Begriff? Kircher: Wir befinden uns immer noch in Deutungskriegen, teilweise werden alte Projekte nachträglich „umetikettiert“; es gibt kaum noch ein Projekt, wo nicht Content-Marketing draufsteht. Da muss man genau hinsehen, mit welcher Intention manche Marktteilnehmer Definitionen in ihre Richtung hinbiegen. Wo sind denn aktuell die größten Herausforderungen bei dem Thema? Kircher: Die Verbindung zwischen Content und Media ist eine wichtige Baustelle, also Reichweitenmodelle, die sparsam, aber intelligent einsetzen, was wir „Creative Media“ nennen. Das verbesserte Zusammenspiel von existierenden Performance-Modellen mit digitalem Marketing. Und im Kern immer wieder exzellenter Content. Wenn alle Content produzieren: Wer soll das alles konsumieren? Kircher: Ich habe noch kein einziges Projekt erlebt, bei welchem sich nach Umstellung auf Content-Marketing nicht sofort organische Reichweiteneffekte ergeben haben. Manchmal sehr langsam und behutsam, manchmal sehr schnell. Aber nie haben Konsumenten in den Auswertungen gesagt: Ich will bitte die Werbung wiederhaben. Ich bin also optimistisch. Was uns bewegt: Im Online-Magazin von Südtirol erzählen Einheimische persönliche Geschichten aus der Region Turn On: Saturn erstellt ein aufwendiges Magazin für alle, die ein Faible für Technik haben SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 Suche nach „Content-Marketing“ in Google 24/15 Die effektivsten Formate für Content Die Kurve zeigt, wie häufig „Content-Marketing“ in den Suchschlitz von Google eingegeben wurde. Das Interesse an dem Begriff steigt seit Jahren^1, dürfte aber im nächsten Jahr seinen Höhepunkt erreichen Blog Posts oder Artikel 67 % Newsletter oder Online-Magazine 45 % Infografiken 41 % Animierte Erklärvideos 36 % Whitepaper, E-Books, Reports 35 % Branded Videos / Virals 2009 2011 2013 INTERNET WORLD Business 24/15 2015 2017 Quelle: Google Trends. November 2015 29 % Eigene Community oder Foren 25 % Webinare Die größten Herausforderungen beim Content-Marketing Frequenz: Genügend Inhalte entwickeln 58 % Qualität: Relevante Inhalte umsetzen 55 % einer Content Marketing Akademie. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ruft einen Round Table ins Leben, tüftelt an einer Definition des Begriffs und debattiert über Kennzahlen. Agenturen wie Havas, Fischer Appelt, Jung von Matt oder Sinner Schrader suchen händeringend nach Content-Marketing-Experten – für Journalisten ergeben sich plötzlich ganz neue berufliche Perspektiven. Und größere Kreativagenturen wie Ogilvy oder Serviceplan gründen eigene ContentUnits, um sich als kompetenter Dienstleister zu empfehlen. Strategie: Aufbau der Reichweite 55 % Eine ganze Branche springt auf den Zug auf ROI: Messen der Effektivität 51 % Partner zum Sharen der Inhalte 40 % Nicht genügend Budget 37 % Interne Integration 31 % Fehlende Kompetenz 31 % Sonstiges 3% INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Content Marketing Success in Europe / Hubspot, Smart Insights. Basis: 700 Marketer in Europa Seminare und Webinare schießen wie Pilze aus dem Boden, Kongressangebote zum Thema stoßen auf große Nachfrage. Die Verlagsgruppe Handelsblatt ruft den Deutschen Content Marketing Preis ins Leben – zu den Preisträgern zählen Unternehmen wie Vodafone, Audi, die Deutsche Telekom und der WWF. „Es gibt kaum noch ein Projekt, wo nicht Content-Marketing draufsteht“, sagt Lukas Kircher, Geschäftsführer der Agentur C3. Teilweise etikettiere man auch alte Projekte einfach um. Das Motto: Hauptsache dabei (siehe Interview). Kircher gilt als der Branchenexperte, der das Thema in Deutschland zusammen mit seinem Agenturkollegen Rainer Burkhardt als Erster erkannt und Ende 2012 in die Öffentlichkeit getragen hat. „Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, was nach der Disruption des Journalismus wohl in der Kommunikationsbranche pas- The Lego Movie: Lego drehte mit seinen Figuren einen computeranimierten Spielfilm, der weltweit 468 Mio. US-Dollar einspielte 24 % Wettbewerbe und Quizfragen 22 % Mobile Apps 22 % Interaktive Tools und Spiele 18 % INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Content Marketing Success in Europe / Hubspot, Smart Insights. Basis: 700 Marketer in Europa sieren würde“, so Kircher. „Wir sahen in weil Content-Marketing in der ThemenContent-Marketing alle Symptome einer findung eine hohe Frequenz erfordert. Die grundlegenden Änderung der Rolle und Umsetzung ist ebenfalls alles andere als einfach: Die Inhalte müssen verständlich Funktion von Marketing.“ Was die beiden aber nicht sahen: Welche und anschaulich kommuniziert werden. Woge das Thema innerhalb weniger Immer. Die Zahl der Meetings wächst. Monate tatsächlich auslösen würde und dass eine ganze Branche auf den Zug aufWer soll denn die ganzen springt. Deutlich wird dies beim Blick auf die Google-SuchanfraInhalte lesen? gen zum Begriff „Content-Marketing“. Diese Und über allem steht steigen seit Monaten plötzlich die Frage, wer exponenziell an (siehe das alles noch konsumieren soll, wenn imGrafik). Sie zeigen aber der Nutzer meinen, auch: Das Interesse ermer mehr Unternehmen Unternehmen reicht einen Peak. ihre Strategie auf die sollten sachlich und Tatsächlich verdichProduktion von Content relevant informieren ten sich die Hinweise, umstellen? In den USA, die bei dass Content-MarkeQuelle: Commendo ting im kommenden dem Thema schon deutJahr im Marketing-Mainstream ankommt. lich weiter sind, macht bereits der böse Damit treten aber auch Probleme auf, die Begriff „Content Shock“ die Runde. Angein der ersten Euphorie übersehen wurden. stoßen hat die Diskussion dort der MarkeDas größte: Wer sich einmal dafür ent- ting-Experte Mark Schaefer in seinem schieden hat, seine Kunden regelmäßig Blog. Er machte eine einfache Rechnung mit Inhalten zu bedienen, darf auf halbem und damit ein Fass auf: In den letzten JahWege nicht schlappmachen. ren stieg die Zeit, die wir für MediennutUmfragen zeigen immer wieder, dass zung verwenden, auf täglich elf Stunden. sich die Unternehmen gestresst fühlen, Parallel dazu wuchs das Medienangebot. Doch irgendwann wird die Nutzung nicht mehr zunehmen können. Wenn aber das Content-Angebot trotzdem weiter steigt, wird viel davon ungelesen und ungesehen bleiben: Der Content Clash ist da. Den Content-Marketing-Konzepten könnte damit ein ähnliches Schicksal drohen wie den Werbebotschaften, die mit dieser Strategie eigentlich ersetzt werden sollten: Gibt es sie im Überfluss, verhallen sie ungehört. Zumindest die, die sich vom ■ Durchschnitt nicht abheben. 67 % Osterhasen-Rasen: Unterhaltsam inszenierte Show von Media Markt mit Kultcharakter Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr DOMAINS | E-MAIL | HOSTING | SHOPS | SERVER 1&1 CLOUD SERVER TEST THE TOP-PERFORMER BEST! Easy to use – ready to cloud. 'LH&ORXG6HUYHUVLQGXQVFKODJEDULQ LKUHU3HUIRUPDQFHEHL&385$0XQG66' 5HDOLVLHUHQ6LH,KUH&ORXG3URMHNWHPLW GHUSHUIHNWHQ.RPELQDWLRQDXV )OH[LELOLW²WXQGOHLVWXQJV VWDUNHQ)HDWXUHV Load Balancing SSD Storage Minutengenaue Abrechnung Intel® Xeon® Prozessor E5-2660 v2 und E5-2683 v3 1 Monat kostenlos! 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Anders ist die Lage in Großbritannien: Auf knapp acht Milliarden Euro beläuft sich das Online-Marktvolumen im Vereinigten Königreich, schätzt das IFH Köln. Sechs Prozent aller Lebensmittel werden damit in Großbritannien mittlerweile online verkauft. Ein Anteil, der bis 2020 auf 8,6 Prozent steigen soll, wie die Marktforscher von IGD Research Note ermittelt haben. Das Marktvolumen läge dann bei 17 Milliarden Pfund. Vor allem internetaffine Briten zwischen 25 und 34 Jahren kaufen ihre Lebensmittel gern online. Was zunächst ein Nischenphänomen war, ist mittlerweile ein ernst zu nehmender Markt. „Der Erfolg des Online-Lebensmittelhandels in Großbritannien ist dabei vor allem auf die Metropolregion London zurückzuführen, auf die sich viele Angebote fokussieren“, sagt Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung in Köln. Das Vereinigte Königreich, in dem die „Big Four“ (Tesco, Asda, Sainsbury’s und Morrisons) den Ton ange- Quelle: Asda S Omnipräsent: die Big Four der britischen Food-Branche, hier Asda ben, gilt als Online-Pionier: In keinem anderen Land haben die Supermärkte derart viel Geld in den Online-Handel investiert. So haben die Supermarktketten spezielle Kühllieferwagen angeschafft, die die Waren noch am Tag der Bestellung zustellen, häufig sogar in einem Zeitfenster von einer Stunde. Maximal sechs Euro kostet die Lieferung, die bis 23 Uhr an sieben Tagen der Woche möglich ist. Der überwiegende Teil der Bestellungen aus dem Netz wird in den Filialen zusammengestellt; Tesco, das seine Internet-Aktivitäten bereits 2000 startete und mittlerweile über 37,5 Prozent des Marktes kontrolliert, und Asda (Marktanteil: 15 Prozent) unterhalten aber auch sogenannte „Dark Stores“, also Warenlager, in denen ausschließlich OnlineBestellungen gepickt werden. Zudem haben viele Supermarktketten früh in CrossChannel-Systeme investiert: Die Kunden recherchieren und kaufen die Produkte im Internet. Die Abholung findet jedoch im Supermarkt statt – oder an speziellen Click & Collect-Schaltern, wie Tesco und Sainsbury’s sie anbieten. Ähnlich wie bei Amazon gibt es zudem bei einigen Anbietern die Möglichkeit, „Premium-Kunde“ zu werden und von einem besseren Service, etwa geringeren Lieferkosten und Sonderangeboten, zu profitieren. Stationärer Handel stützt oft das Online-Geschäft Das Problem: Bisher lohnt sich das aufwendige Engagement kaum. Oft sind die Kosten höher als die Erträge. Bei keiner der großen Ketten lässt der Jahresbericht, in dem zwar der Online-Handel aufgeführt wird, aber keine detaillierten Zahlen veröffentlicht werden, Rückschlüsse auf die Rentabilität zu. Hinzu kommt, dass sich Online- und Offline-Handel kaum voneinander trennen lassen. Fakt ist aber, dass der stationäre Handel das Online-Geschäft nach wie vor subventioniert. Denn der Online-Handel mit Lebensmitteln folgt eigenen Gesetzen – gerade bei frischen Produkten ist der logistische Aufwand hoch: Die Routen müssen genau berechnet werden, die Versandkosten sind für den Kunden vergleichsweise günstig, der Händler zahlt aber drauf, weil er eigentlich nicht so billig liefern kann. Ein Zuschussgeschäft also, damit das hohe Niveau und der gute Service gehalten werden können. „Wir glauben nicht, dass mit dem OnlineHandel von Lebensmitteln wirklich viel Geld verdient werden kann“, sagt Andrew Stevens, Senior Analyst der privaten Forschungsgruppe Verdict. „Je mehr Kunden dies nutzen werden, desto teurer wird es 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business Dark Stores, also Warenlager im Stil eines Supermarkts für das Picking von Online-Käufen, haben Tesco und Asda auf der ganzen Insel verteilt letztlich auch für die Händler. Aber diese begreifen den Online-Handel dennoch als ein wichtiges Geschäftsfeld.“ Warum also dieses aufopferungsvolle Engagement für ein Geschäft, mit dem kein Blumentopf zu gewinnen ist? Das liegt einerseits an der stark wettbewerbsorientierten Food-Branche in Großbritannien, meint Stevens: „In Großbritannien ahmen die Supermärkte ihre Konkurrenten gerne nach. Macht also einer einen Schritt nach vorne, werden die anderen sehr wahrscheinlich nachziehen“, so der Analyst. Dazu kommt die immer realer werdende Bedrohung durch Amazon: Der Lieferservice Amazon Pantry ist seit Mitte November in Großbritannien verfügbar; zudem wird wird gemunkelt, dass der Online-Händler seinen Frischwarenlieferdienst im kommenden Jahr nach London bringen wird. Ein lokaler Rivale ist da schon weiter: Der Online-Supermarkt Ocado kommt ohne eine einzige stationäre Filiale aus, hat nur Lagerhäuser und eine Flotte von Lieferwagen, die mittlerweile fast in ganz Großbritannien unterwegs ist, um Lebensmittel auszuliefern. Stoddart, Experte beim Analysehaus Edison Investment Research. Auch im zweiten Halbjahr rechne das Unternehmen mit einem schwierigen Markt. „Bis zu einer Atempause ist es also noch eine Weile hin“, betont Stoddart. Es überrascht nicht, dass es bei Tesco nicht besser aussieht. Aldi und Lidl machen ihren britischen Wettbewerbern auch ohne übermäßiges Online-Engagement das Leben schwer: Lidl vertreibt in seinem britischen OnlineShop nur haltbare Produkte. Aldi beteiligt sich bisher gar nicht, obwohl es noch Anfang des Jahres Gerüchte gab, dass der Discounter den Start in den Online-Handel vorbereitet – ausgerechnet in Großbritannien. Der Launch des Shops wird jetzt für Anfang 2016 erwartet. Insgesamt 35 Millionen Pfund sollen in den Ausbau der Online-Aktivitäten investiert werden. Allerdings wird der Shop dann zunächst nur Wein und Non-Food-Produkte anbieten. Experte Andrew Stevens glaubt aber nicht, dass die deutschen Ketten ihre Aktivitäten in diesem Bereich ausbauen werden. Schließlich wolle Aldi den Kunden billige Produkte bieten und mit der erwirtschafteten Rendite weiter expandieren. Neben dieser Bedrohung aus der OnlineWelt müssen sich die Big Four seit Kurzem auch neuer starker Gegner erwehren: Die deutschen Discounter Aldi und Lidl mischen den britischen Lebensmittelmarkt kräftig auf. In Großbritannien zählt Lidl wöchentlich 5,5 Millionen Kunden, eine Steigerung von 500.000 gegenüber dem letzten Jahr. Der Marktanteil liegt bei 4,3 Prozent und der Umsatz ist im Jahresvergleich um 18 Prozent gestiegen. Damit ist Lidl nach eigenen Angaben die am schnellsten wachsende Supermarkt-Marke im Königreich. Und auch Aldi ist auf der Insel überaus erfolgreich: Der Discounter konnte seinen Umsatz um 15,1 Prozent steigern und kommt auf einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Die alten Marktführer verlieren im Preiskampf ausnahmslos: Erst Mitte November wurde bekannt, dass der Gewinn von Sainsbury’s um 18 Prozent gefallen ist – und damit auf den niedrigsten Wert seit 2010. „Sainsbury’s verliert weiter Marktanteile bei schrumpfenden Umsätzen und Margen“, so der Kommentar von David Click & Collect-Services für Lebensmittelkäufe sind unter den britischen OnlineKunden beliebt; der Ausbau des Angebots ist für Händler aber ein ruinöses Geschäft britannien bisher nicht zur erwarteten Erfolgsgeschichte geworden ist – zumindest nicht für die Händler. Die Profiteure sind die Kunden, die vom Anstehen an der Kasse genervt sind und lieber schnell und zeitunabhängig einkaufen wollen. Die Händler können bisher jedoch nur verlieren: Der Markt wird von einem Konkurrenzkampf bestimmt, durch den auf der einen Seite die Preise nach unten gedrückt werden und auf der anderen die Supermarktketten versuchen müssen, mit neuen (Online-)Aktionen die Aufmerksamkeit der Kunden zu bekommen. Das wiederum ist teuer und bringt nicht zwangsläufig größeren Gewinn. Denn der OnlineLebensmittelhandel hat es bislang nicht geschafft, seine Gewinnmargen zu erhöhen und wirklich Geld zu verdienen. Andererseits: Das Potenzial des Marktes ist noch lange nicht ausgeschöpft, das Kundeninteresse ungebrochen. Das Wagnis eines Einstiegs in den Online-Handel mit Lebensmitteln ist zwar teuer, aber nichts zu tun (oder nur ein bisschen) wird noch teurer, heißt es von Handelsexperten bei McKinsey. Denn die Online Pure Player stehen schon in den Startlöchern. ◼ 6% aller Lebensmittel werden in Großbritannien online verkauft 2020 soll das Marktvolumen der britischen OnlineLebensmittelbranche bei 17 Mrd. £ liegen Quelle: IFH Köln Nora Jakob Gefährliche Offline-Gegner aus Deutschland 13 Spekulieren auf eine bessere Zukunft Um sich der deutschen Billigkonkurrenz zu erwehren, suchen die ehemaligen Platzhirsche also ihr Heil im Online-Handel, in der Hoffnung, die Kunden mit gutem OnlineService weg von den Discountern und zurück in die eigenen Läden zu locken – auch wenn sich der Kundenkontakt dann eventuell auf den teuer erkauften Click & Collect-Schalter beschränkt – in der Hoffnung, dass sich die bisher mageren Margen in Zukunft steigern lassen. Dass nicht alle britischen Supermärkte bei diesem ruinösen Spiel mitmachen wollen, zeigte kürzlich Asda: Die Walmart-Tochter verkündete einen Ausbaustopp für ihren Click & Collect-Service; stattdessen will der Händler die bestehenden freistehenden Schalter für dritte Parteien öffnen – so könnten andere Händler ihren Kunden künftig anbieten, ihre Online-Bestellungen an einem Asda-Schalter abzuholen. Bei einem Blick auf die Wachstumsraten zeigt sich, dass der Online-Handel mit Lebensmitteln auch beim Vorreiter Groß- Amazon Fresh – Start im Frühjahr 2016? Ende September ist ein Vorläufer von Amazon Fresh in Großbritannien gestartet, allerdings in einer Light-Version: Kunden können 50 ausgewählte Produkte in den Städten London und Birmingham via App bestellen, die dann innerhalb einer Stunde zugestellt werden. Dazu hat Amazon im September ein Bald auch in UK? Amazon Fresh soll im nächsten Frühjahr starten 30.000 Quadratmeter großes Lagerhaus in der Nähe von London angemietet, inklusive Kühlmöglichkeiten. Es wird vermutet, dass Amazon Fresh im Frühjahr 2016 allumfassend starten wird – und dann eine größere Produktpalette anbietet. Dann würden auch Salat, Eier, Fisch und Fleisch ausgeliefert werden. Damit haben sowohl die britischen Supermärkte als auch die Einzelhändler in London noch mehr Druck bekommen, als sie durch die Konkurrenzsituation – und vor allem durch die deutschen Discounter Aldi und Lidl – auf der Insel ohnehin schon haben. Die grünen Trucks von Amazon sind bereits in Los Angeles, San Francisco, San Diego, New York, Philadelphia und New Jersey auf den Straßen zu sehen, auch in Deutschland rechnet die Branche jeden Moment mit dem Einstieg von Amazon Fresh. E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Foto: Shutterstock / TonyV3112 14 Chancen in China Chinesische Verbraucher bestellen gern online und sie verlassen sich dabei auf Marken aus dem Ausland: Daraus erwachsen große Chancen für hiesige Online-Händler Die beliebtesten OnlineHändler in China Alibaba.com Corp. 71,6 % 360buy Corp. 41 % Wanggou.com 18,7 % Vip.com 13,7 % Paipai.com 10,2 % eschätzt zwei Milliarden Euro Umsatz im internationalen E-Commerce und davon sollen rund 200 Millionen private Bestellungen sein: Diese Marktzahlen aus China für das Jahr 2015 sind ein gutes Vorzeichen für Online-Händler in Europa. Denn chinesische Käufer bestellen im Internet gern im Ausland, da internationale Marken bei ihnen einen guten Ruf haben. „Chinesen haben kein Vertrauen in heimische Produkte und müssen befürchten, Produktfälschungen zu kaufen“, nennt Konstantin Urban, Vorstand von Windeln. de, als Grund für das Bestellverhalten. G Trotz der negativen Schlagzeilen, die das Land derzeit aufgrund des verlangsamten Wachstums produziert, entwickelt sich China zum Eldorado für Online-Händler und Marken: „Im dritten Quartal 2015 legte die Wirtschaft von China um knapp sieben Prozent und allein der Einzelhandel um mehr als zehn Prozent zu“, berichtet Bernhard Schaaf, Deputy Director Asien bei Germany Trade and Invest, einer Gesellschaft des Bundeswirtschaftsministeriums zur Förderung der Außenwirtschaft. „Das Bruttoinlandsprodukt Chinas ist zwar in den letzten Jahren schneller gewachsen, aber im internationalen Vergleich sind das immer noch absolute Spitzenwerte.“ Nach den Millionenstädten Peking, Shanghai oder Chongqing wird jetzt Chinas Hinterland erschlossen. Dort sind Ladengeschäfte selten – noch ein Grund, warum bevorzugt online und mobil bestellt wird. „Funktionierende E-Commerce-Plattfor- China: Online-Einzelhandel im Inland steigt steil an Gome Corp. 9,3 % Suning Inc. 8,9 % Amazon Sites 8,7 % Walmart 7,7 % Dangdang.com 7,7 % Jumei.com 6,5 % Apple.com Worldwide Sites 6,4 % INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Comscore; Reichweite d. Portale Angaben in Mrd. $ Chinas Provinzen bringen 1.011,28 viel Wachstum Das Münchner Start-up bemerkte die Nachfrage aus China erstmals 2010/2011. Heute erwirtschaftet es mehr als 50 Prozent seiner Erlöse in China: Im ersten Halbjahr 2015 entfielen von 75 Millionen Euro Umsatz rund 41 Millionen auf den Auslandsmarkt (s. Interview rechts). Windeln.de ist kein Einzelfall – bei der Pforzheimer Bodyguard-Apotheke etwa gehen zurzeit rund 400 Bestellungen pro Tag aus China ein, im Schnitt werden Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel im Wert von 150 Euro geordert. 871,79 714,58 562,66 426,26 315,75 2013 Prognosen für: 2014 2015 2016 2017 2018 2018 soll lokaler E-Commerce über eine Billion US-Dollar in China erbringen INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: eMarketer; Stand: Dezember 2014 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business „Chinesen kaufen lieber online als im Laden“ Was Verbraucher in China häufig kaufen Kleidung und Accessoires 78,8 % Essen u. Trinken / Gesundheit u. Wellness 42,2 % Virtuelle Produkte / Guthabenkarten / Gutscheine 39,3 % Kosmetik / Körperpflege und Wellness 38,4 % Handys / digitale Produkte / Haushaltsgeräte 38,2 % Bücher / Audio- und Video- Produkte / Software 34,8 % Haushaltsartikel 31,7 % Tourismus- und Reiseprodukte 16,7 % Mutter- und Babyprodukte 15,9 % Blumen / Schmuck / Geschenke 8,8 % INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: eMarketer 2014, 1.030 Online-Käufer, die in den vorausgegangenen drei Monaten bestellt hatten men sind ein Muss für das China-Geschäft“, sagt Jost Wübbeke, Analyst beim Mercator Institute for China Studies. „Angebote sollten am besten in den Online-Kaufhäusern Tmall, Jingdong oder beim Chat-Dienst Wechat platziert werden.“ Windeln.de ließ früh sein Angebot übersetzen und hat zwischenzeitlich ein Team aus Native Speakern aufgebaut. Bodyguard nutzt neben seiner chinesischen Site den Dienstleister Azoya aus Hongkong und hat auf dessen Marktplatz Haituncun einen Shop eröffnet. Otto kooperiert mit JD.com, Metro mit Alibaba und Tmall und verkauft dort Produkte aus deutschen Landen. BMW wiederum vertreibt seit April 2015 über Tmall Zubehör, Schmierstoffe und sogar Autos: „Der Shop auf Tmall ist ein Online-zu-Offline-Modell und führt Kunden zu autorisierten BMW-Händlern in China“, lässt der Autohersteller wissen. Der Vorteil von Marktplätzen wie Tmall, Haituncun oder Jongding (JD): Ihre Betreiber bieten zu den Shops noch Lagerund Logistikservices. „Marken benötigen keine eigene Lizenz für den E-Commerce“, erklärt Toni Qiu, Geschäftsführer von JD Worldwide. „Wir helfen ihnen bei Lagerhaltung, Kundenberatung sowie mit Lie- ferdiensten.“ Nur mithilfe von Kurierdiensten per Flug, Rad und Auto ist die schlechte Infrastruktur in der Provinz oder auch in Metropolen zu überwinden. Märkte und Internet sind stark reguliert Nachteil der Marktplätze: Es gibt viele Konkurrenten – und oft genug Fälscher, vor denen sich die Chinesen mit einer Order im Ausland schützen wollen. Versender wie DHL und Fedex setzen ebenfalls auf die Chancen, die China bietet, und liefern in das Reich der Mitte. Doch Vorsicht: Das Land reguliert die Märkte und das Internet und die Chinesen stellen hohe Ansprüche an Webservices. „Nicht überstürzt in den Markt eintreten“, empfiehlt Wübbeke daher. „Eine gründliche Recherche zur Regulierung ist unabdingbar, überall können Fallen auftauchen, die das ChinaGeschäft kaputtmachen können.“ ◼ Susanne Vieser internetworld.de/vs Informationen und Hilfen für den Start in China Der Hunger auf Markenware made in Europe ist groß – doch wer mit Chinesen ins Geschäft kommen will, braucht Starthilfen und vor allem Landeskenntnisse. ∙ Germany Trade and Invest analysiert Chinas Märkte und informiert über Zollbestimmungen: www.gtai.de. ∙ Das Berliner Mercator Institute for China Studies bietet Infos und Kontakte: www.merics.de. ∙ Die Industrie- und Handelskammern sind vor Ort, bieten Kontakte und Veranstaltungen: http://china.ahk.de. ∙ Viele Praxistipps für Händler, die in China durchstarten wollen: http:// www.chinainternetwatch.com. 15 ∙ Auf den Plattformen Haituncun, JD und Tmall eröffnen Marken und Händler Shops, die Betreiber helfen bei der Logistik: www.azoyagroup.com, www. jd.com, www.tmall.com. ∙ Reichweite bringt in China Baidu: Chinas Suchmaschine ist international nicht vertreten, das erschwert den Zugang: www.baidu.com. ∙ Chinesen sind anspruchsvolle WebKunden: Innovative Services und gängige Bezahlverfahren punkten. Vorsichtshalber bestellen viele Chinesen Babynahrung und andere Kindersachen bei Windeln.de. Das Münchner Start-up hat daher den Shop ins Chinesische übersetzt sowie ein China-Team und spezielle Services aufgebaut. Konstantin Urban Seit wann verkaufen Sie nach China und wie kam es dazu? Konstantin Urban: Wir haben Mitte 2011 gemerkt, dass die Nachfrage aus China steigt, diverse Kunden aus China ließen sich Bestellungen an Freight Forwarder oder Zwischenhändler und von dort nach China schicken. Deshalb haben wir zunächst Schritt für Schritt den Service für chinesische Kunden verbessert – also den Shop übersetzen lassen, Bezahlverfahren wie Alipay eingeführt, außerdem mit einem Callcenter in Vietnam eine chinesische Hotline aufgebaut. Seit diesem Jahr liefern wir außerdem direkt nach China. Das scheint sich zu lohnen. 2014 hat Windeln.de knapp 57 Millionen, im ersten Halbjahr 2015 gut 40 Millionen Euro in China umgesetzt. Was kaufen Chinesen bei Ihnen? Urban: Für uns lohnt sich das sicher. Aus China werden vor allem Babynahrung und Autositze bestellt. Das ist eine Folge der Skandale um verseuchtes Milchpulver, durch die 2008 Kinder starben. Generell kaufen Chinesen lieber online als im Laden, und sie bestellen gerne im Ausland, was deutsche Kunden nur selten tun. Sie haben eben kein Vertrauen in chinesische Marken und müssen befürchten, Produktfälschungen zu kaufen. Haben Sie eigene Kapazitäten für und in China aufgebaut? Urban: Inzwischen beschäftigen wir einige Native Speaker in München, die sich um die Gestaltung der Website und soziale Medien kümmern. Weil wir jetzt selbst nach China liefern, starten wir jetzt außerdem mit SuchmaschinenMarketing bei Baidu.com. Eigene Lager oder eine Filiale vor Ort sind bisher aber nicht geplant. Wir wollen eine deutsche Marke bleiben und werden auch weiterhin in China als solche auftreten, um kein Vertrauen zu verspielen. Das Misstrauen gegen lokale Hersteller und Marken ist sehr hoch. Bislang lief das Geschäft vorwiegend über Zwischenhändler, die sich um die Logistik kümmern. Jetzt liefern Sie selbst. Können Sie die Lieferung garantieren – die Infrastruktur im Land ist ja nicht optimal? Und wie aufwendig sind die Zollbestimmungen? Urban: Freight Forwarder leiten die Bestellungen ihrer Landsleute nach China weiter. Liefern wir direkt, können wir die Bestellverfahren vereinfachen, straffen und schneller liefern. Kunden sparen Lieferkosten, aber auch unnötige Mehr- ist Vorstand und Mitgründer von Windeln.de. Seit 2011 verkauft das Start-up nach China, seit 2015 liefert es direkt dorthin aus. www.windeln.de wertsteuerzahlungen. Windeln.de kooperiert für den Versand nach China mit DHL, vor Ort ist außerdem das Angebot an Lieferservices sehr gut entwickelt. Allerdings sollte man darauf achten, Pakete besser und stabiler zu verpacken. Statt mehrerer Wochen dauert der Versand jetzt nur noch zwischen ein und zwei Wochen. Eltern, die um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Kinder bangen, warten aber gerne. 60 Prozent der chinesischen Kunden ordern schon jetzt regelmäßig direkt bei uns, mittelfristig erwarten wir 80 bis 90 Prozent. Das System funktioniert also gut. Markenhersteller oder größere Händler setzen auf Tmall oder auch auf JD.com. Planen Sie für Windeln.de ebenfalls Präsenzen auf den chinesischen Marktplätzen? Urban: Nein, bestimmt nicht. Einen Shop auf Tmall oder Taobao zu eröffnen, das macht inzwischen jeder. Wir bekämen Schwierigkeiten, uns von dem dortigen Angebot zu differenzieren und abzuheben. Außerdem wächst mit einem eigenen Tmall- oder JD-Shop das Risiko, dass chinesische Kunden uns nicht mehr als deutsche Marke wahrnehmen, sondern glauben, dass wir ein chinesischer Anbieter oder Hersteller sind. Bietet das Engagement in China Möglichkeiten, auch in andere Länder Asiens zu liefern? Urban: China ist unserer Erfahrung nach schon ein Sonderfall. Das Misstrauen in die heimische Produktion ist in anderen Ländern längst nicht so hoch wie hier, dementsprechend ist auch der Bedarf in Ländern wie Indonesien oder Thailand sich direkt in Europa zu versorgen nicht so hoch. Bevor wir unsere Geschäfte weiter in Asien ausweiten, optimieren wir zuerst unser chinesisches Angebot und erhöhen gleichzeitig die Präsenz in der Heimatregion. Wir sind im zweiten Quartal 2015 in Italien gestartet, haben uns durch die Übernahme von Feedo gerade in Osteuropa ausgebreitet und wollen mit dem Kauf von Bebitus in Spanien, Portugal und Frankreich erfolgreich sein. Es gibt also aktuell auch für den europäischen Markt ausreichend zu tun für Windeln.de. E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Foto: Notebooksbilliger.de 16 Es ist angeheizt Der ehemalige Online Pure Player Notebooksbilliger.de eröffnete in Hannover seine vierte Filiale. 4.500 Besucher hofften auf das Superschnäppchen „Wir wollen in Hannover testen, ob die Kunden von Notebooksbilliger.de auch breitere Sortimente annehmen. Durch das angrenzende Lager ist der Standort dafür prädestiniert“ Arnd von Wedemeyer Gründer von Notebooksbilliger.de www.notebooksbilliger.de Radio-, Print- und POS-Werbung motivierten 4.500 Besucher, zur Eröffnung zu kommen li, ist der Grill schon an?“ Rund zwei Stunden vor Eröffnung seines bislang größten stationären Ladengeschäfts in Hannover, unweit vom Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, hat Notebooksbilliger.de-Geschäftsführer Arnd von Wedemeyer primär zwei Sorgen: dass es keinen Regen gibt und die Grillwürstchen endlich fertig wer150 unterschiedliche Tablet-Modelle fanden die den. In der Nacht zuvor hatte ein Kunden in der neuen Filiale in Hannover Sturm die Grillbude und die dahinter stehenden Dixi-Klos turierungsvorgang von durchschnittlich umgeworfen. Doch die Schlange von Schnäppchenjägern, die sich schon drei Minuten sind bis 20 Uhr 3.500 Faktujetzt langsam vor dem Eingang aufreiht, rierungen möglich.“ Dass die Kassenplätze unerwarteten zu einem Problem im will bei Laune gehalten werden. Im Inneren des Ladens, bis zum Bersten Laden werden können, hatte das Team von gefüllt mit Angebotsware, treffen die Mit- Notebooksbilliger.de bei der Filialeröffarbeiter die letzten Vorbereitungen: Der nung in Düsseldorf gelernt. Weil das Hanorange lackierte Boden wird noch einmal dynetz-gestützte Payment-System zusamvon Flecken befreit, Ware ein letztes Mal menbrach, konnten die Leute nicht bezahzurechtgerückt, die Kassen vorbereitet. len. Retail ist eben Detail. Auch in seiner neuen Filiale will der „Wir haben heute 25 Kassen in Betrieb“, erzählt von Wedemeyer. „Bei einem Fak- Händler Erfahrungen sammeln. Etwa: Was 850 Quadratmeter in Relation zu 350 bringen und ob die Kunden von Notebooksbilliger.de auch breitere Sortimente annehmen. Der Standort Hannover ist dafür prädestiniert, denn direkt an den Laden grenzt das 53.000 Kubikmeter große Lager, aus dem auch der Online-Handel beliefert wird. „Wir können Ware also jederzeit aus dem Lager in den Store und wieder zurück räumen. Das wäre in anderen Filialen mit viel größerem Aufwand verbunden, weil dann für die Tests Lkws hin- und herfahren müssten“, erklärt von Wedemeyer. Insgesamt umfasst das Sortiment des neuen Ladens rund 1.500 Produkte, darunter 150 Notebook-Modelle, 20 verschiedene Displays und jede Menge Kleinteile. Ziel ist es nicht, das breiteste Sortiment auf der Fläche zu haben, sondern die Kauf- O motivation durch Aktionsware zu erhöhen. Bei der Sortimentszusammenstellung ging der Händler diesmal systematisch vor. „In München haben wir gemerkt, dass wir ein Sortiment haben, das rational gar nicht zu erklären ist“, sagt von Wedemeyer. „Da waren Produkte sehr stark vertreten, die das von ihrer Umsatzbedeutung her gar nicht rechtfertigen.“ Heute analysiert der Händler die Umsatzanteile im Online-Shop und steuert danach die Store-Sortimente aus. Die Bestückung erfolgt automatisiert – zumindest bei den Hauptprodukten Notebooks, PCs und Tablets. Allerdings können die Filialleiter Einfluss nehmen und Wunschprodukte ordern. Die ersten Erfahrungen mit der neuen Strategie sind positiv. Der Filialumsatz sei dadurch „schon enorm hochgegangen“. Pünktlich um 11 Uhr hat das Warten für Belegschaft und Schnäppchenjäger ein Ende. Die Türen werden geöffnet, die Kunden betreten den Laden. Manche greifen zielgerichtet nach einem der 70 Eröffnungsangebote, andere schauen sich erst mal um. Nach sieben Minuten sind die Ersten schon wieder am Ausgang – mit vollen Tüten in den Händen. 4.500 Kunden zählte Notebooksbilliger.de am Eröffnungstag. Plan erfüllt. Die nächste Filialeröffnung ist 2016 in Hamburg geplant. Bei der Standortwahl ist von Wedemeyer anspruchsvoll: Tageslicht und gute Luft im Inneren sowie möglichst viel Autoverkehr außen sind nicht verhandelbar. Den Grill allerdings hat der Firmenchef bestimmt schon bestellt. ◼ Daniela Zimmer internetworld.de/dz 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business 17 § Foto: Shutterstock / Peshkova Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Doppelte Kontrolle Online-Shops müssen seit Anfang November Kreditkartenzahlungen besser absichern Das müssen Sie beachten ∙ Zahlungsdaten müssen mit zwei Sicherheitselementen abgesichert werden. ∙ Verantwortlich dafür ist der Zahlungsdienstleister, der den Webshop kontrollieren muss. wenn Händler mit ihnen in Kontakt kommen. So sollen Online-Händler von Zahlungsdienstleistern unter anderem vertraglich dazu verpflichtet werden, bestimmte Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Außerdem müssen sie ihre Website angemessen gegen Diebstahl und unbefugten Zugriff schützen. Online-Händler müssen ihren Kunden bei Kreditkartenzahlungen ein Verfahren anbieten, das eine starke Kundenauthentifizierung ermöglicht. Hierfür sind zwei Sicherheitselemente aus den drei Kategorien „Wissen“ (etwa eine PIN oder ein Passwort), „Besitz“ (ein ChipTAN-Gerät) oder „Inhärenz“ (also eine dem Nutzer anhaftende Eigenschaft, z.B. der Fingerabdruck) erforderlich. Zahlungsdienstleister müssen regelmäßig prüfen, ob der Online-Händler diesen Sicherheitsmaßnahmen nachkommt. Bei Verstößen müssen sie Maßnahmen ergreifen, damit die Händler ihren Verpflichtungen nachkommen, bis hin zur Kündigung. Bei schwerwiegenden Zahlungssicher- „Sensible Zahlungsdaten müssen ab sofort angemessen geschützt werden“ Carsten Föhlisch Rechtsanwalt und Justiziar Trusted Shops GmbH www.trustedshops.de heitsvorfällen besteht zudem die Pflicht, mit den Zahlungsdienstleistern und den ◼ Behörden zu kooperieren. 140 PELZE AUF EBAY Datenschutzregeln für Location Based Services Gewerblicher Handel 4.578 neue .eu-Domains wurden im 3. Quartal 2015 registriert. Dadurch stieg die Gesamtzahl der .euAdressen um 0,1 Prozent auf 3,85 Millionen – obwohl die .eu-Registry Eurid gleichzeitig eine Reihe von Domainnamen gelöscht hat. Quelle: Eurid „Testsieger“ ist auch bei mehreren Siegern zulässig Sind mehrere Produkte gleichrangig in einem Test als Beste gelistet, darf trotzdem mit der Aussage „Testsieger“ geworben werden (Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 17.09.2015 – Az.: I-15 U 24/15). Ein Händler hatte mit dem Ergebnis „Testsieger“ nach einem Test der Stiftung Warentest geworben, bei dem allerdings auch ein Konkurrenzprodukt dieselbe Punktzahl erreicht hatte. Die Stiftung selbst hatte keinen Gebrauch von der Bezeichnung „Testsieger“ gemacht. Ein Mitbewerber hielt die Werbeaussage „Testsieger“ für irreführend, da der falsche Eindruck erweckt werde, das Produkt habe als Einziges den ersten Platz verliehen bekommen. Das Oberlandesgericht Hamm folgte dem jedoch nicht. Der Durchschnittsverbraucher verstehe die Werbung so, dass das beworbene Produkt dasjenige sei, welches das beste Qualitätsurteil erhalten habe. Dabei sei für Verbraucher auch erkennbar, dass weitere Produkte ein gleichwertiges Qualitätsurteil erhalten haben könnten. Bei der Werbeaussage komme es nur darauf an, dass kein besseres Ergebnis vorliege und nicht darauf, ob die Stiftung Warentest selbst das beste Produkt auch als „Testsieger“ bezeichnet habe. Carsten Föhlisch CODE OF CONDUCT Die in Berlin und Düsseldorf ansässige Anwaltskanzlei Schürmann Wolschendorf Dreyer Rechtsanwälte hat mit dem Interessenverband Location Based Marketing Association (LBMA) DACH e.V. die weltweit erste branchen- und technologieübergreifende Selbstverpflichtung für Unternehmen im Bereich Location Based Marketing entwickelt. Der Code of Conduct, der vorerst für den deutschsprachigen Raum gilt, soll teilnehmenden Unternehmen dabei helfen, gegenüber ihren Kunden Datenschutzbewusstsein zu dokumentieren. (fk) www.res-media.net Sie habe nur die Pelzmantelsammlung ihrer verstorbenen Schwiegermutter aufgelöst. So erklärte eine Frau, wieso sie privat 140 Pelzmäntel auf Ebay verkaufte. Das Finanzamt sah das anders und forderte Umsatzsteuer. Der Bundesfinanzhof entschied jetzt: Wer mit erheblichem organisatorischem Aufwand so viele Kleidungsstücke verkauft, handelt gewerblich. Auch an eine Sammlungsauflösung glaubte das Gericht nicht: Die Pelze hatten unterschiedliche Kleidergrößen (Az.: XI R 43/13). (fk) Foto: Shutterstock / Stillfx m 5. Mai 2015 wurden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die „Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen“ (MaSI) veröffentlicht. Seit 5. November muss die Richtlinie umgesetzt sein. Die MaSI stellen besondere Anforderungen an Zahlungsdienstleister und sollen so vor Cyber-Kriminalität schützen. Online-Händler sind hiervon mittelbar betroffen, denn die MaSi verlangen, dass auch im Online-Shop sensible Zahlungsdaten angemessen geschützt werden, A Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Verkauf: Ein Stück gilt als privat, 140 nicht KNOW-HOW 18 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Kleider: So hat Zalando seine Übersichtsseite für Kleider optimiert – mit passendem Seitentitel, Description, Zwischenüberschrift und SEO-Content Serie: Keywords skalieren Die richtige Kombination aus beschreibenden Keywords bringt Shop-Seiten bei Google nach vorn – und führt Kunden schneller ans Ziel Folge 1: Filter als Eckpfeiler der Keyword-Skalierung (Ausgabe 24/2015) SEO wie bei Zalando Mit einer geschickten Keyword-Strategie lassen sich Online-Shops so optimieren, dass sie zu einer Vielzahl von komplexen Suchbegriffen gefunden werden Folge 2: Glossar / Inspiration und Magazin als Suchanker (Ausgabe 25/2015) So erkennt Google Filterseiten Damit Google Filterseiten indexieren kann, sollte das Robots Tag <meta name=“robots“ content=“INDEX.FOLLOW“/> auf jeder Filterseite integriert sein. Dieses Meta-Tag zeigt, dass Google die Seite besuchen und in den Index aufnehmen darf. Filterkombinationen, nach denen potenzielle Nutzer nicht suchen, sollten auch nicht in den Google-Index gelangen. Sie werden mit dem Tag <meta name=“robots“ content= “INDEX.FOLLOW“/> versehen. Dieses Tag verhindert, dass Filterseiten, nach denen nicht gesucht wird, im Google-Index erscheinen. arum schaffen es manche OnlineShops, ihre Vormachtstellung in den Google-Suchergebnissen Monat für Monat auszubauen? Der Erfolg dieser Shops verleitet viele SEOs zu oftmals haltlosen Spekulationen. Schnell wird der Erfolg dem Link-Aufbau, der starken „Brand“ oder anderen nicht belegbaren Faktoren zugewiesen. In Wirklichkeit beruht die Präsenz auf den Google-Suchergebnisseiten jedoch nicht selten auf einem Prinzip: KeywordSkalierung. In der Praxis gibt es drei gängige Methoden/Tools, um eine KeywordSkalierung zu erreichen: ∙Filter ∙Inspiration / Glossar ∙Magazin Im ersten Teil der zweiteiligen Artikelserie soll das Thema „Filter“ als wichtigster Eckpfeiler der Keyword-Skalierung vorgestellt werden. Im zweiten Teil werden nachfolgend die Methoden „Inspiration / Glossar“ und „Magazin“ vorgestellt. W Die zwei Wege zur besseren Auffindbarkeit Online-Shops können ihren organischen Traffic auf zwei Arten steigern: ∙ Verbesserte Position: Sie arbeiten daran, dass Sie für bestehende Suchbegriffe besser gerankt werden und somit mehr Traffic erhalten (Beispiel: Sie verbessern sich für ein Keyword von Position 14 auf Position 2). ∙ Breite Abdeckung (Keyword-Skalierung): Sie erweitern die Anzahl der Begriffe, für die Ihre Webseite im Google-Index auffindbar ist. Im Idealfall gelingt es, diese beiden Wachstumswege miteinander zu kombinieren: Sie erweitern Ihren Keyword Pool (breitere Abdeckung) und schaffen es gleichzeitig, durch Ihre existierenden Keywords auf den vorderen Positionen gefunden zu werden (verbesserte Position). Doch wie stellen Sie es an, Ihre Keywords zu erweitern und was bedeutet dies überhaupt? Die Basisstruktur eines Online-Shops Wie der Begriff „Keyword-Erweiterung“ bereits sagt, geht es darum, unter mehr Keywords gefunden zu werden, als es die Struktur des Online-Shops in ihrer ursprünglichen Form zulässt. Um zu verstehen, was sich dahinter verbirgt, sollten Sie sich die Struktur eines Online Shops vor Augen führen. In der Regel verfügt ein Shop über folgende umsatzrelevante Seitentypen: ∙Startseite ∙Kategorieseiten ∙Artikeldetailseiten Jede umsatzrelevante Seite hat ein oder mehrere definierte „Zielkeyword(s)“, mittels derer sie innerhalb der Google Suchergebnisse gefunden werden soll. Jede umsatzrelevante Seite wird entlang der für Google wichtigen Onpage-Elemente genau auf ihre definierten Zielkeywords optimiert. Ein Beispiel: Die oben abgebildete Seite www.zalando.de/damen bekleidung-kleider/ soll primär für den Begriff „Kleider“ gefunden werden. Alle wichtigen Onpage-Faktoren, wie zum Beispiel Title, Description, H1-Tag und SEO Content sind genau auf diesen „Zielbegriff “ optimiert. Die gleiche stringente SEO-Optimierung zeigt sich auch bei der Betrachtung der Produktdetailseiten: Alle wesentlichen SEO-Onpage-Faktoren einer jeden Produktdetailseite sind auf das entsprechende Zielkeyword – den Produktnamen – optimiert. Wir können daher festhalten: Jede umsatzrelevante Seite des Online-Shops hat mindestens ein Zielkeyword, mit dem es in der Google-Suche gefunden werden soll. An dieser Stelle hören die meisten Shop-Betreiber dann auf; sobald alle Kategorien und Produkte SEO-optimiert sind, ist das Potenzial des Kanals SEO für sie ausgeschöpft. Schließlich wurde ja bereits jede einzelne Kategorie sowie jedes einzelne Produkt des Online-Shops auf ein Zielkeyword hin optimiert. Doch genau hier setzt die Keyword-Skalierung an. Dabei geht es darum, über die oben aufgeführten Seitentypen hinaus auch für weitere relevante Suchanfragen auffindbar zu sein. Um diese überhaupt zu ermöglichen, bedarf es zunächst einer Keyword-Ana- 23. November 2015 24/15 lyse – sie ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren, darauf aufbauenden Schritte. Bleiben wir beim Beispiel der Kategorie „Kleider“ im Online-Shop von Zalando.de. Welche Begriffe beziehungsweise Begriffsmuster suchen potenzielle Kunden im Zusammenhang mit der Produktkategorie „Kleider“? Ein Keyword-Analyse mithilfe des Google-Keyword-Planers kann wichtige Hinweise auf mögliche „Such-Cluster“ potenzieller Kunden liefern. Der Keyword-Planer ist ein von Google kostenlos zur Verfügung gestelltes Tool. Mittels des Keyword-Planers lässt sich bestimmen, wie häufig ein bestimmter Begriff im Durchschnitt auf Google gesucht wird. Die Analyse zeigt, dass für die Kategorie „Kleider“ die folgenden „Such-Cluster“ existieren: ∙ Kleider + Farbe ∙ Kleider + Größe ∙ Kleider + Marke ∙ Kleider + Länge Mit ein wenig mehr Zeiteinsatz lassen sich mit hoher Sicherheit noch weitere „SuchCluster“ ausmachen. Wichtig ist an dieser Stelle festzustellen, dass es neben dem eigentlichen Hauptkeyword „Kleider“ noch viele andere attraktive Suchbegriffe mit einem hohen Umsatzpotenzial gibt. Potenzielle Kunden suchen beispielsweise auch nach: ∙ Kleid grün ∙ Kleid Vero Moda ∙ Kleid in Größe 32 Alle diese Suchanfragen haben eine hohe Umsatzrelevanz für Zalando – schließlich können fast alle derartigen Suchanfragen über das eigene Sortiment erfüllt werden. Das Hauptkeyword „Kleider“ macht jedoch nur knapp die Hälfte des gesamten „Suchpotenzials“ für die Kategorie Kleider aus. Stellen Sie sich vor, wie viel Umsatz Sie erzielen könnten, wenn eine Möglichkeit bestehen würde, nicht nur für Ihr Hauptkeyword (Kleider) gefunden zu werden, sondern auch für alle weiteren Such-Cluster, die Sie mit Ihrem Sortiment nahezu perfekt abdecken können. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie würden es schaffen, die Such-Cluster „kategorieübergreifend“ zu bedienen (Kleider, Jeans, Hosen, Pullover, Shirts, Jacken, Sneaker usw.). Würde es Ihnen als Shop-Betreiber gelingen, dieses Keyword-Potenzial zu erschließen, könnten Sie folglich mit massiven Umsatzzuwächsen rechnen. Und genau dieser Effekt ist unter dem Begriff Keyword-Skalierung zu verstehen. INTERNET WORLD Business SEO-Elemente für verschiedene Seitentypen Seitentyp Title H1 SEO Content Startseite (https://www.zalando.de/) Schuhe & Mode online kaufen – ZALANDO Online Shop Entdecke Zalando, wähle nun deinen Shop aus Schuhe Kategorieseite (https://www.zalando.de/ damenbekleidung-kleider/) Kleider bei Zalando – Kleid online kaufen Kleider Kleid, Kleider Produktdetailseite (https://www.zalando.de/ nike-performance-pro-leggins-black-whiten1241e00oq11.html) Nike Performance PRO TRAINING – PRO TRAINING – Tights Tights – black/white – Zalando.de – black/white und Weise nach Marken, Größen, Farben etc. filtern, um das Angebot auf ein für ihn relevantes Sortiment einzugrenzen und sich schneller zurechtzufinden. Die Nutzung von Filtern in Online-Shops ist heute eine Selbstverständlichkeit und gehört zum absoluten „Standardrepertoire“ der Usability in Online-Shops. Was Zalando jedoch von anderen Online-Shops unterscheidet, ist die geschickte Nutzung der Filter zur Keyword-Skalierung. Die Filter werden eingesetzt, um die entsprechenden Such-Cluster der Kunden zu bedienen: Anders als bei vielen anderen Shops wird bei Zalando durch die einfache Auswahl eines Filters eine neue Landing Page erstellt, die eine vollständige SEO-Onpage-Optimierung aufweist: ∙ Eigene URL ∙ Eigener Title ∙ Eigene Description ∙ Eigenr H1-Tag ∙ Eigener SEO Content Beispiel: Klicken Sie auf der Seite https:// www.zalando.de/damenbekleidung-kleider/ auf den Farbfilter und wählen Sie die Farbe „Rot“ aus. Zalando schafft für die entsprechende Filterauswahl eine eigene Seite unter einer eigenen, neuen URL, deren SEO-Onpage-Optimierung nun nicht mehr auf den Begriff „Kleider“, sondern auf „rote Kleider“ ausgerichtet ist. Diese neue Seite – nennen wir sie zur Vereinfachung „rote Kleider“ – kann durch die gezielte SEO-Optimierung jetzt in der Google-Suche mit dem entsprechenden Suchbegriff gefunden werden. Wenn Sie nun bei Google eine Suche nach dem Keyword „rote Kleider“ durchführen, erkennen Sie, dass das Konzept funktioniert. Die URL https://www.zalando.de/ damenbekleidung-kleider/_rot/ wird bei Google auf Position eins eingestuft. Fazit: Auf die richtigen Landing Pages für Such-Cluster Wie können Sie es nun als Shop-Betreiber anstellen, dass Ihr Shop für die relevanten Such-Cluster in Google gefunden wird? Zur Beantwortung dieser Frage werfen wir einen genaueren Blick auf die „Kleider“Seite von Zalando. Wie viele andere Online-Shops auch arbeitet Zalando auf den Kategorieseiten mit Filtern, um das eigene Produktangebot für den User übersichtlicher zu gestalten. Der User kann auf unkomplizierte Art 19 Such-Cluster kommt es an Die gezielte Nutzung von Filtern zur Abdeckung relevanter Such-Cluster ist ein gewichtiger Hebel der Keyword-Skalierung. Nutzen Sie diesen, um strukturiert und – entlang des Nutzerinteresses – zusätzliche relevante Seiten zu schaffen. Bevor Sie mit der Umsetzung starten, sollten Sie sich ausführlich mit den für Ihre Branche relevanten Such-Clustern beschäftigen. Nur wenn Sie diese erkennen, können die Filterseiten ihr volles Potenzial entfalten. Stellen Sie zudem sicher, dass wirklich PRO Tights Rote Kleider: Auf die Suche nach roten Kleidern hin präsentiert Zalando eine optimierte Seite: Title, Description. H1 und SEO-Content sind angepasst Filterfunktion: Durch ein zentral platziertes Feld mit Filtern hilft Zalando seinen Nutzern, ihre Suche auf der Seite zu verfeinern nur die Filterseiten für Google indexierbar sind, die aus Sicht des Nutzers sinnvoll sind. Eine unkontrollierte Skalierung kann schnell Duplicate-Content-Probleme verursachen und gegenteilige Effekte verursachen. Erstellen Sie daher vorab ein klares Konzept und besprechen Sie dies mit Ihrem Inhouse-SEO oder einem qua◼ lifizierten externen Partner. Bernhard Ollefs ist Gründer und Partner bei der Internet-Agentur Webworks. Das Berliner Unternehmen hat sich auf die Betreuung von Online-Shops fokussiert und bietet Dienstleistungen rund um die Kanäle SEO, SEA und Produktsuchmaschinen-Marketing an. www.webworks.de ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 23. November xx. Monat2015 2015 24/15 x/15 Foto: Pranch / Shutterstock 20 #DieHashtagInflation Hashtag-Kampagnen liegen im Trend. Doch zu einer richtigen Interaktion mit dem User führen sie nur, wenn das Thema stimmt – ansonsten laufen sie ins Leere Definition Was ist ein Hashtag? Der Hashtag wurde ursprünglich auf Twitter eingesetzt. Inzwischen dient das Zeichen dazu, Begriffe im gesamten digitalen Raum zu verschlagworten oder hervorzuheben. Vor allem die SocialMedia-Kanäle Twitter, Instagram, Google+ und Tumblr bedienen sich des Hashtags, weil sich damit Themen und Interessen für den User zusammenfassen lassen. Inzwischen kommt der Hashtag auch bei Offline-Kampagnen zum Einsatz. Zahlreiche Werbebotschaften werden mit einem mit einem Hashtag versehenen Begriff kommuniziert, unter dem die User sich austauschen, Bilder oder Videos posten können. igentlich war es gut gemeint. Mitte des Jahres richtete der Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf seiner Website die Rubrik „Frag Nestlé!“ ein. Dort findet der User eine Auflistung all jener Fragen, die einem Unternehmen dieser Größenordnung so gestellt werden – zu Inhaltsstoffen, zum Umgang mit der Umwelt oder zu Produktionsbedingungen –, und die dazu passenden Antworten. Doch die Resonanz auf das Angebot war offenbar nicht groß genug. Die Verantwortlichen wollten deshalb der ganzen Aktion zusätzlichen Drive verpassen. Unter dem gekauften Hashtag #FragNestle riefen sie Ende September die Verbraucher auf Twitter dazu auf, mit dem Unternehmen direkt in Dialog zu treten. Was folgte, waren nicht etwa interessierte Fragen wohlwollender Kunden, sondern eine Lawine zornig geäußerter Aussagen. „Warum lasst Ihr die Menschen hungern?“, lautete etwa eine Frage, „Warum liebt Ihr Kinderarbeit?“ eine andere. Die Hashtag-Kampagne geriet aus den Fugen und mündete in einem Shitstorm, mit dessen Bewältigung Nestlé bis heute beschäftigt ist. E Die Aktion zeigt, welche Unwägbarkeiten in einer Hashtag-Kampagne stecken. Das liegt in der Natur der Sache. Wer die User dazu aufruft, sich mit Fragen, Meinungsäußerungen, Fotos oder Videos auf den Social-Media-Plattformen Twitter und Instagram zu beteiligen, muss auch damit rechnen, dass die User dort ihren Frust abladen. Nur ein paar verlorene User auf Twitter Dabei ist es keineswegs ausgeschlossen, dass die Stimmung auf Dauer negativ bleibt. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) versuchten sich auf Twitter mit einem eigens angelegten Hashtag. Unter #weilwirdichlieben riefen sie ihre Kunden dazu auf, ihre schönsten Momente in den öffentlichen Bussen und Bahnen zu posten. Statt harmonisch anmutender Fotos posteten die Berliner allerdings genüsslich all die kleinen Pannen aus dem Alltag im öffentlichen Nahverkehr. Doch die BVGMitarbeiter hielten mit Charme und Witz dem Spott monatelang Stand und konnten die Stimmung dadurch drehen. Inzwischen bekennen sich tatsächlich immer mehr Berliner zu den Vorzügen des öffentlichen Nahverkehrs und scheuen sich nicht, dies kundzutun. Ein Beispiel von vielen ist dieser Tweet: „Radfahrerin verliert Handy, ohne es zu bemerken. Busfahrer hält mitten auf der Kreuzung und hebt Handy auf.“ Der Lohn für so viel Durchhaltevermögen: 10.800 Follower auf dem TwitterAccount der Kampagne sowie weiterer Zulauf auf den anderen Social-MediaPlattformen der BVG. Dazu: viel positives Medienecho. „Inzwischen wurde daraus eine sympathische Marke“, sagt Christian Clawien, Director Digital Strategy bei Fischer Appelt. „Die sind supergut damit umgegangen.“ Beide Fälle zeigen, dass Hashtags hohe Wogen auslösen können. Das stellt allerdings doch eher eine Ausnahme dar. Denn die Mehrheit der Hashtag-Kampagnen findet nur wenig Resonanz. Zu unwichtig erscheint den Usern der Aufruf zur Beteiligung, zu beliebig sind die Themen. „In xx. Monat 23. November 20152015 x/1524/15 der Regel findet kaum Interaktion statt“, lautet das Urteil von Peer Wörpel, Leiter Beratung Social Media bei der Agentur Pilot. „Doch darüber spricht man in der Branche nicht so gerne.“ Die User können oft nicht nachvollziehen, warum sie sich unter dem Hashtag einer Marke an einer Diskussion beteiligen oder Bilder posten sollten. Manchmal gibt es – wie bei der aktuellen Esprit-Werbung #ImPerfect – noch was zu gewinnen, wenn man ein Foto hochlädt. Nicht selten aber kommt der Aufruf recht sinnfrei daher wie bei der Kampagne für das Parfüm „Boss the Scent“. Der TV-Spot verweist auf den Hashtag #powerofthescent. Dort herrscht dann allerdings Langeweile: Auf Twitter oder Instagram finden sich nur ein paar verlorene User. Trotzdem wollen viele Markenartikler auf einen Hashtag nicht verzichten. „Über den generellen Sinn von Hashtag-Kampagnen kann man sicherlich streiten“, sagt Bastian Scherbeck, Managing Director der Agentur „We Are Social“. „In der Zwischenzeit werden sie aber relativ inflationär genutzt.“ Vor allem im FashionBereich sei der Hashtag ein modisches Accessoire geworden, meint Clawien. „Ein optisches Stilmittel, das man allerdings nicht wirklich braucht – so wie in den 90er-Jahren, wo auf jeder Werbung ein @-Zeichen zu sehen war.“ Dabei geht der Gedanke viel weiter, als sich einen Hashtag-Begriff zu sichern und diesen dann in den Werbebotschaften zu kommunizieren. „Mit einem Hashtag sollte man eine Diskussion entfachen und die User dazu bringen, sich untereinander auszutauschen“, sagt Wörpel. Kampagnenstart mit prominenten Youtubern Doch damit wird es komplex. Der Hashtag muss also auf einer Kommmunikationsidee aufsetzen, die die Menschen emotional berührt und sie dazu bringt, sich untereinander auszutauschen. Darüber hinaus muss alles zur Marke passen. Dass dies kompliziert, aber nicht unmöglich ist, zeigen Kampagnen wie die von der Techniker Krankenkasse (TK), die unter dem Hashtag #wireinander im November vergangenen Jahres gestartet wurde. Die Markenkampagne stellt Menschen in den Mittelpunkt, die gesundheitliche Schicksalsschläge verkraften mussten und dennoch wieder auf die Beine kamen, wie der Basketballprofi Robert, der nach einer Krebsdiagnose den Sport aufgeben musste und heute Müsliriegel produziert. Es sind Geschichten, die Mut machen sollen – und nebenbei den Sinn und die Leistung einer Krankenversicherung unterstreichen. Bei den Usern kommt das an. Bis heute besteht unter #wireinander auf Facebook, Twitter, Google+ und Youtube ein reger Austausch von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Ein Austausch, der von Beginn an angeschoben wurde: erst mit TV- und Kinospots, in denen TK-Versicherte ihre bewegenden Geschichten erzählten, dann wurden bekannte Youtuber wie Le Floid INTERNET WORLD Business miteinbezogen. Damit erfüllte die von der Agentur Fischer Appelt kreierte Kampagne zwei Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein: Sie erzeugte das nötige Grundrauschen, um wahrgenommen zu werden, und löste durch ihre Inhalte bei vielen Menschen die Bereitschaft aus, sich an der Kampagne zu beteiligen. 21 # Schema F: User sollen Fotos zur Marke hochladen Dabei muss es nicht immer eine Auseinandersetzung mit einem so ernsthaften Thema sein. Aber: „Wenn ich User dazu aufrufe, Content zu produzieren, muss ich ihnen auch Content bieten, mit dem sie sich auseinandersetzen können“, sagt Peer Wörpel. Das kann auch auf ganz leichte, unterhaltsame Art geschehen. So integrierte Zalando beispielsweise den Hashtag #shareyourstyle in seine gleichnamige Kampagne und traf damit offenbar den Nerv: Allein auf Instagram posteten über 25.000 User modische Fotos von sich; teilweise wurden diese von anderen Usern kommentiert. Nach diesem Schema wird bei den meisten Kampagnen verfahren: Ob etwa CocaCola mit #trinknecokemit, Dr. Oetker mit #pizzaburger, Mercedes mit #Mbfanfoto oder Calvin Klein unter #mycalvins – stets sollen die User dazu gebracht werden, sich mit der Marke zu beschäftigen und Fotos hochzuladen. Das ist die ungefährliche Variante, denn bissige Kommentare bleiben bei solchen Konzepten meist aus. Den Marken beschert es trotzdem nicht immer den erwünschten Erfolg. Häufig finden sich Fotos, deren Ästhetik nicht unbedingt für die Kampagne förderlich ist, und oft passiert – fast gar nichts. In manchen Fällen stört dies die Marken nicht einmal – weil es nur darum geht, einen Begriff im Markt neu einzuführen. Der Hashtag fungiert dann quasi als Ausrufungszeichen. Bei der Opel-Kampagne „Mit einem Hashtag sollte man User dazu bringen, sich untereinander auszutauschen“ Empörte User: Die Hashtag-Kampagne #FragNestle brachte Ärger #umparkenimkopf war das so oder auch bei der Einführung der #veggieschnitzel von Rügenwalder Mühle. Agenturen schätzen die Bedeutung eines Hashtags recht unterschiedlich ein. Und die User müssen erst noch herausfinden, was eigentlich dahintersteckt. „Es fehlt noch das Verständnis für die Funktionsweise der Hashtags. Viele haben den Sinn noch nicht ganz verstanden“, meint Sebastian Franz, Social Media Manager bei der Agentur Elbkind. „Dabei ist es eine tolle Möglichkeit, die User untereinander zu verbinden“ – aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen. Es müsse für den User einen Mehrwert haben, sich damit zu befassen, sagt Franz, „und dazu muss der Hashtag kurz und einprägsam sein“. Mit Hashtag-Kampagnen gegen Reichweitenschwund Der Marketinggesellschaft der Bayerischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist es gelungen, die User miteinander zu verbinden. Seit Frühjahr 2015 läuft eine Kampagne, in der mal mehr, mal weniger typische Testimonials die Vorzüge Bayerns präsentieren. Verknüpft wurde alles mit dem Hashtag #echteinladend. „Wir wollten einen Austausch mit den Menschen aus den verschiedenen Regionen erzielen“, sagt Jens Huwald, Chef der Bayern Tourismus Marketing. „Das haben wir geschafft.“ Allein auf Instagram finden sich über 5.000 Beiträge von Usern, die unter dem Hashtag ihre Eindrücke aus Bayern gepostet haben. Diese Bilder sollen stellvertretend für die Vielseitigkeit des Freistaats stehen. Unter einem Begriff lässt sich also über die unterschiedlichsten sozialen Plattformen hinweg eine Community aufbauen – auch auf Kanälen, denen das eigene Unternehmen bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. Die einzelnen Stränge zu einem Thema werden durch den Hashtag gebündelt. „Kostenlose Reichweiten sind in vielen Social-Media-Netzwerken bereits verschwunden“, sagt Huwald. „Eine Hashtag-Kampagne kann hier einen ◼ Ausweg bringen.“ Tipps für HashtagKampagnen Länge Das beste Medium für Hashtags ist Twitter. Da man hier nur 140 Zeichen zur Verfügung hat, sollte der gewählte Hashtag möglichst kurz sein. Auch wichtig: Der Hashtag muss auf einem mobilen Endgerät einfach einzutippen sein. Bezug Ein Hashtag ergibt nur dann Sinn, wenn er einen klaren Bezug zu dem Thema hat. Versetzen Sie sich in die Lage der Follower, die nicht täglich mit Ihrer Firma oder Ihrem Produkt in Kontakt stehen. Wiedererkennung Wichtig ist die Verständlichkeit des Hashtags. Eine Abkürzung aus Buchstaben mag toll aussehen, aber versteht man noch, worauf das Ganze hinweist? Wortkombinationen sind oft die bessere Alternative. Einsatz Hashtags sind nur dann praktisch, wenn man sie in Maßen und zu sinnvollen Themen einsetzt. Und zu Themen, die zum Unternehmen und zur eigenen Firma passen. Feingefühl Nur, weil ein Hashtag gerade beliebt ist und viele Menschen miteinander agieren, ist es nicht die Pflicht eines Unternehmens, sich in die Konversation einzubringen. Im besten Fall ruft so etwas ein Stirnrunzeln hervor – im schlimmsten Fall einen Shitstorm. Bedeutung Überlegen Sie vor der Wahl eines Hashtags, ob die Verwendung adäquat ist. Wichtig ist, dass die Bedeutung des Hashtags nicht in einer anderen Sprache oder einem anderen Kulturkreis missverständlich oder gar beleidigend ist. Quelle: Fullspeedmedia Peer Wörpel, Leiter Social Media, Pilot, Hamburg www.pilot.de Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr ONLINE-MARKETING 22 23. November 2015 24/15 10-Sekünder sollten das Interesse der Zielgruppe wecken Foto: Liebherr 1 INTERNET WORLD Business Der soziale Bohrgigant Kann man ein Spezialtiefbaugerät im Wert von zwei Millionen Euro über Social Media verkaufen? Der Baumaschinenkonzern Liebherr zeigt, wie das funktioniert andcreme, Apfel oder Spülmittel: Fast Moving Consumer Goods (FMCG) eignen sich optimal zur Vermarktung auf sozialen Medien. Sie sind meistens klein, relativ günstig und gut zu versenden, perfekt für Social-Media-Marketing. Doch wie können auf Facebook, Twitter und Co. Käufer für ein Spezialtiefbaugerät, das, je nach Ausstattung, rund zwei Millionen Euro kostet, gefunden werden? Mit dieser Fragestellung sah sich Liebherr (s. Info-Kasten rechts oben) im Januar 2014 konfrontiert. Der deutsche Baumaschinenhersteller befand sich damals kurz vor der Produkteinführung des LB 44. Der gigantische Apparat ist auf Bohrungen für das Legen von Fundamenten spezialisiert und hat ein Gewicht von 170 Tonnen. „Wir sprechen weltweit von rund 150 Unternehmen, die ein solches Gerät im Betrieb verwenden“, erklärt Tobias Ilg, Social Media Manager Global ind zubei Liebherr. Potenzielle Käufer sind ionsmeist große Bau- oder Konstruktions- H 2 Das Linkedin-Profil diente Liebherr als digitaler Ansprechpartner „Mit dem Hashtag #MrTorque haben wir dem Produkt einen Charakter verliehen“ 3 Ein Gewinnspiel vernüpfte Social Media und die Messe Christopher Schmidt Office Lead Berlin bei der Agentur „We are Social“ www.wearesocial.de firmen, die die Maschine zum Beispiel für die Stadtplanung benötigen. Normalerweise führt Liebherr seine Produkte auf dem klassischen Weg in den Markt ein: Mit einer Broschüre, einem Datenblatt und einem Produktfilm geht es samt Produkt auf eine Baumesse. Da es sich beim LB 44 um ein PrestigeObjekt handelt, hat man sich bei der Firmengruppe gemeinsam mit der SocialMedia-Agentur „We are Social“ für ein neues Konzept entschieden. Dieses wurde auf die Markteinführung in den USA im Rahmen der Baumesse Conexpo (s. ebenfalls Kasten rechts oben) zugeschnitten. „Natürlich verwenden wir in den USA Medien anders als in Europa“, erklärt Ilg. „Das haben wir bei Liebherr als Chance gesehen, in den multimedialen Bereich zu investieren“, so der Manager. Am Ende der gemeinsamen Entwicklungsphase stand ein Plan, der auf drei aufeinander aufbauenden Phasen fußte. Phase 1: Namensgebung Von Ende Januar bis Mitte Februar 2014 wurde aus dem einst namenlosen Giganten LB 44 in einem kreativen Prozess „#MrTorque“. Torque ist Englisch und lässt sich im Deutschen am besten mit Drehmoment übersetzen – eine der Kernfähigkeiten der Baumaschine, außerdem klingt es knackig und attraktiv. „#MrTorque war die prägnanteste Möglichkeit, dem Gerät einen „Es ging in erster Linie nicht darum, Inhalte zu kuratieren“ Bastian Scherbeck Managing Director Deutschland bei der Agentur „We are Social“ www.wearesocial.de kurzen Namen zu geben. Außerdem erspart uns der Hashtag strategisch gesehen viel Aufwand“, erläutert Bastian Scherbeck. Er ist Managing Director Deutschland bei „We are Social“. Ist ein Hashtag wie #MrTorque erst einmal in den sozialen 23. November 2015 24/15 23 For Digital Professionals Messe Conexpo Firmengruppe Liebherr ∙ Globale Baumesse, die seit 1996 alle drei Jahre im Las Vegas Convention Center stattfindet ∙ 1949 erfindet Hans Liebherr den mobilen Turmdrehkran TK10 – das erste Produkt des Baumaschinenherstellers ∙ Das Leitthema sind Großbauprojekte mit einem industriellen Fokus ∙ 2014 meldete die Liebherr International AG mit Sitz in Bulle / CH einen Umsatz von rund 8,8 Milliarden Euro ∙ Für 2017 ist eine fünftägige Ausstellung geplant. Der Veranstalter rechnet mit 125.000 Besuchern und rund 2.400 Ausstellern Medien etabliert, können die Nutzer den Inhalt eines Posts sofort zuordnen. Das ist bei einer erklärungsbedürftigen Baumaschine besonders hilfreich. Neben der Erschaffung eines Charakters streute Liebherr mehrere kurze Teaser-Videos in die Weiten der sozialen Netzwerke, die noch Fragen offen ließen. Darin wurden gezielt Details des Geräts hervorgehoben mit dem Hinweis, dass zwei Wochen später die Auflösung erfolgen sollte. Phase 2: Personalisierung Damit wurde die zweite Projektphase eingeläutet. Mit bildstarken Inhalten und einem eigenen Linkedin-Profil schärfte Liebherr das Profil von Mr. Torque. Für den Account auf dem Business-Netzwerk wurde ein Lebenslauf für den LB 44 erschaffen. Vom Einsatzbericht bis zur Leistungsbilanz findet sich dort fast alles. Der kreative Ansatz war ein Erfolg. Insgesamt 150 Linkedin-Kontakte sammelte die Baumaschine, sogar Treffen für die Conexpo wurden vereinbart. Selbst nach Ablauf der Kampagne trudeln immer noch ∙ In elf Geschäftsfeldern arbeiten rund um den Globus mehr als 41.000 Mitarbeiter bei der Firmengruppe neue Freundschaftsanfragen bei Mr. Torque ein. „Mit speziell zugeschnittenem Highlight-Content in Form von Zusatzinhalten oder Microsites haben wir gezielt die Vorzüge des Geräts erläutert“, fasst Projektmanager Christopher Schmidt zusammen. Ihr täglicher Newsletter Phase 3: Teilnahme Ihren Abschluss fand die Einführungskampagne mit der Vorstellung des Geräts auf der Conexpo in Las Vegas. Für all diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten, erstellte Liebherr ein Facebook-Gewinnspiel. Dadurch wurde eine Verbindung zwischen der breiteren, digitalen Fangemeinde, dem Fachpublikum in Las Vegas und der Maschine selbst erstellt. Zudem entstand ein zweiter Adressgenerierungspool, aus dem Liebherr qualifizierte Daten gewinnen konnte. Der Erfolgsfaktor der Kampagne ist die individuelle Ansprache in den einzelnen sozialen Medien. „Auf Facebook waren wir emotionaler unterwegs. Wir wollten Neugierde wecken. Auf Linkedin lag der Fokus auf Personen, die tatsächlich eine Kaufmöglichkeit haben“, veranschaulicht Scherbeck die Kommunikationsmodelle. Am Puls der Branche Phase 4: Ergebnisevaluation „Über den Linkedin-Auftritt haben wir über 150 Profile generiert“ Tobias Ilg Social Media Manager Global bei der Firmengruppe Liebherr www.liebherr.com Am Ende einer groß angelegten Kampagne steht in der Regel die Frage nach der Wirksamkeit der Methoden. Bei Liebherr lautete sie: Kann Social Media den Abverkauf von hochpreisigen B2B-Produkten steigern? Die klare Antwort: Ja. Insgesamt verkaufte Liebherr den LB 44 20 Mal. Drei Firmen, die sich bei der Neuanschaffung für Mr. Torque entschieden hatten, fanden sich auch im LinkedinKontaktbuch der Baumaschine wieder. Das ging aus dem Vergleich von Käuferdaten und Social-Media-Profilen hervor. Wie viele Joghurts man wohl verkaufen muss, um sechs Millionen Euro einzuneh◼ men? Sehr viele – das steht fest. Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter Christian Erxleben internetworld.de/erx ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Mehr Budget für Real-Time Ads Otto.de setzt beim automatisierten Einkauf von Display-Werbung zunehmend auf Private Deals. Das Budget für Real-Time Advertising hat sich vom ersten bis zum dritten Quartal 2015 verdoppelt ereits seit Mai 2014 ist Otto im datenbasierten Einkauf von Online-Werbeplätzen aktiv. Das Online-MarketingTeam des Versandhändlers betreut RealTime Advertising (RTA) inhouse, deshalb hat Otto inzwischen viel Erfahrung sammeln können. INTERNET WORLD Business hat bei Kerstin Pape, Leiterin OnlineMarketing, und Ilka Voss, Executive Projektleiterin Online-Marketing bei Otto, nachgefragt, wie sich der automatisierte Einkauf entwickelt hat. B Sie sammeln jetzt seit gut eineinhalb Jahren Erfahrung mit Programmatic Advertising aus Käufersicht. Wie geht es dem automatisierten Einkauf von Display-Werbung? Ilka Voss: Die Gesamtentwicklung ist positiv. 2014 unternahmen wir erste Schritte im Programmatic Advertising, seitdem ging unsere Lernkurve steil nach oben. Wir arbeiten mit unseren eigenen anonymisierten Kunden- und Nutzerprofilen. Anfang 2015 haben wir auf eine neue Kampagnenstruktur umgestellt. Das hat noch mal einen Schub gebracht. Heute können wir sagen, dass der automatisierte Einkauf von digitalen Werbeplätzen zur Zukunft von Otto gehört. Neue Kampagnenstruktur klingt nach konzeptioneller Arbeit. Woran haben Sie gefeilt? Voss: Wir haben uns überlegt, wie wir unsere Daten nutzen, wie wir die Nutzergruppen zuschneiden, die wir erreichen wollen, und mit welchen Kampagnenmotiven wir arbeiten. Dank unseres wachsenden Know-hows können wir Kampagnen immer besser aussteuern. Das ist und bleibt ein permanenter Optimierungsprozess. Unser Anspruch: Wir wollen relevante Werbung machen, die nicht nervt. Wie hat sich Ihre Sicht auf Programmatic Advertising verändert? Kerstin Pape Ilka Voss Kerstin Pape leitet seit Juli 2013 das Online-Marketing bei Otto. Bevor Pape die Gesamtleitung übernahm, war sie für das Performance-Marketing verantwortlich. Kerstin Pape: Die Bedenken, ob es funktioniert, sind weg. Zwischen dem ersten Quartal 2015 und dem dritten Quartal 2015 haben wir das Budget für Data-Driven Advertising verdoppelt. Wir konnten unsere Ziel-Key-Performance-Indikatoren sukzessive verbessern. Wie haben Sie diese Key-Performance-Indikatoren definiert? Pape: Wir rechnen das Ergebnis auf eine Kosten-Umsatz-Relation um. Wenn man anfängt, den datenbasierten Einkauf zu testen, steigt man preislich hoch ein und optimiert dann die Kosten nach unten. Es geht darum, die Stellschrauben zu finden. Von Advertiser-Seite war bisher häufig zu hören, dass zu wenig und vor allem keine hochwertigen Werbeplätze für den automatisierten Display-Handel angeboten wer- Ilka Voss ist Executive Projektleiterin im Online-Marketing bei Otto. Die Spezialistin für kanalübergreifendes Marketing entwickelte für Otto ein dynamisches Attributionsmodell. den. Teilen Sie diese Einschätzung? Voss: Die Inventarvielfalt hat zugenom- men, die Marktentwicklung ist uns entgegengekommen. Wir sehen einen deutlichen Anstieg der Verfügbarkeiten von hochwertigen Werbeplätzen. Nun sind auch größere Formate automatisiert buchbar. Wir setzen vermehrt auf Private Deals und sind mit allen relevanten Vermarktern in Verhandlung. Wenn Angebot und Nachfrage sich zukünftig noch weiter so positiv entwickeln wie die letzten Jahre, gehen wir davon aus, dass die Wertigkeit des über RTA zur Verfügung stehenden Inventars weiter ansteigen wird. Publisher hatten lange Bedenken, dass RTA den Preis drückt. Bei Otto ist Ihr Ziel, die Kosten zu verbessern. Übt Programmatic Advertising Druck auf den Preis aus? Pape: Nein, das sehe ich nicht so. Wir machen den Preis davon abhängig, was uns der Nutzer wert ist. Der Tausend-KontaktPreis kann im automatisierten Einkauf durchaus auch höher sein als der, den wir für den klassischen Display-Einkauf ausgeben. Wir kaufen Display-Werbung nicht ausschließlich über den automatisierten Handel ein. Welcher Anteil Ihres Budgets fließt in Programmatic Advertising und wie viel in den klassischen Display-Einkauf? Pape: Dazu veröffentlichen wir keine Zahlen. Ziel des Performance-Marketings in Echtzeit: Besucher auf Otto.de zu führen Für welche Art von Kampagnen nutzen Sie den automatisierten Einkauf? Voss: Für die kurz- und mittelfristige Wiederansprache von Otto.de-Nutzern. Unser Ziel ist, sie auf Otto.de zurückzuführen. Die Datenauswertung scheint der neue Heilige Gral im Marketing zu sein. Ist sie das aus Ihrer Sicht? Pape: Die Aktualität der Daten und eine zeitnahe Beurteilung des Erfolgs sind wichtige Komponenten im Programmatic Advertising. Das Ziel ist, die Erfolgsbewertung nah an den Einkauf heranzuziehen. Dazu gehen wir hypothesenbasiert vor. Aber wir bewegen uns noch nicht in einer komplett automatisierten Welt. Ein Algorithmus allein kann nicht alles bewerten. Menschen spielen immer noch eine ◼ wichtige Rolle. Interview: Ingrid Schutzmann Dateneinsatz im Marketing Kerstin Pape und Ilka Voss werden beim Smart Data Summit noch mehr spannende Einblicke in datenbasiertes Marketing bei Otto.de geben. Der Smart Data Summit findet am 8. Dezember in Hamburg statt. Leser der INTERNET WORLD Business erhalten Sonderkonditionen und können für nur 490 Euro zzgl. MwSt. (statt 590 Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Bitte den folgenden Code bei der Anmeldung eingeben: SDSD15iwb www.smart-data-summit.de TOP-KAMPAGNE 24/15 INTERNET WORLD Business Babylonische Heimat Vorgestellt von Hornbach setzt während der Flüchtlingskrise mit seiner Kampagne ein Zeichen ufall oder Intuition? Die Kreativtruppe unter Heimat-Chef Matthias Storath hat vor einem halben Jahr mit „Es gibt immer was zu tun“ für Hornbach eine Kampagne entwickelt, die zu ihrem Start im Herbst 2015 aktueller nicht sein könnte: Menschen verschiedener Ethnien und Kulturen sind zu sehen, die zusammen an einem Haus bauen – ein Bild, das unverzüglich an den Turmbau zu Babel erinnert. Als das gemeinsame Projekt einstürzt, rücken die Menschen enger zusammen und wagen einen neuen Anlauf. Der Agen- Z 25 Johann Hermann CEO beim Spezialisten für Datenanalyse Adatics www.adatics.de Steckbrief ∙ Auftraggeber: Hornbach ∙ Kampagne: „Es gibt immer was zu tun“ ∙ Agentur: Heimat ∙ Kanäle: Youtube, Twitter, Facebook, Print, TV ∙ Launch: 19. September 2015 tur gelingt mit diesem Auftritt bildstark der Brückenschlag zwischen Markenbotschaft und Markenhaltung. Heimat beweist: Baumarktwerbung kann hoch emotional sein, aber nicht durch ein kitschiges Hollywood-HappyEnd, sondern über ein Impact-starkes Storytelling. Trotzdem drängt sich nie der Verdacht auf, dass Hornbach hier bei einem Das fertige Haus steht als Symbol für die wieder errichtete Weltgemeinschaft globalen Thema pietätlos Trittbrett fahren will. Herausragendes Merkmal der Hornbach-Kampagnen ist ihre konsequente Verlängerung in die sozialen Medien: Auf der Website Globalflagproject.com können sich Handwerker mit einer Fahne darstellen und in ihrer eigenen Sprache bestätigen: „7000 Sprachen, aber nur ein Weg, den Nagel in die Wand zu hauen“. Das Ergebnis: Kreativer User Generated Content, der für eine hohe Kundenbindung und reichlich Traffic sorgt. So erreichte der Spot auf allen gängigen sozialen Netzwerken und Videoplattformen zahlreiche Follower. Mit den Bildern der User wird der Hype bereits seit über einem Monat hochgehalten. Die Stärke der Content-Marketing-Strategie demons- triert auch das in Kürze erscheinende Kundenmagazin „Macher“. Dabei steht aber nicht der Produktabverkauf, sondern die Inspiration der Kunden im Vordergrund. Denn auch für Heimat gilt: Es gibt ◼ immer was zu tun. Gemeinsam erreicht man mehr als jeder für sich allein Hornbach versucht, mit einem Tool Sprachbarrieren zu überwinden Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Currys PC Siebenteilige Spot-Serie mit dem Schauspieler Jeff Goldblum für den britischen Technik-Versender, die zeigt, wie man sich über ungewollte Geschenke freut. Kanäle: Kino, TV, Online AMV BBDO Fitness First Die Fitnesskette wirbt seit Anfang November mit einer frechen Kampagne unter dem Titel „Bullshit“ für das eigene Angebot auf Plakaten, mit Bannern im Web sowie im Kino Oliver Voss Die Weihnachtskampagne des Einrichtungshauses läuft unter dem Motto „Zusammen wird’s ein Fest“ in zwei TV-Versionen auf reichweitenstarken Sendern und im Internet Thjnk Lufthansa In Tonstudios an den Flughäfen Frankfurt und München können Gutenachtgeschichten gelesen und per Mail verschickt werden Kolle Rebbe Mattel Collaborative-Marketing-Kampagne des Spielwarenherstellers für „Mega Bloks“zur Zielgruppenansprache und Bekanntheitssteigerung Trnd Ikea Auftraggeber Auftrag Dienstleister Obi Die Digital-Agentur gewinnt den Social-MediaEtat des Baumarkts und ist zukünftig für strategische Beratung, Konzeption und Umsetzung von Kampagnen sowie für Content-Erstellung und Community Management verantwortlich Weitclick Berlin Prominente wie Frank Buschmann Deutschlandweite Kampagne mehrerer Prominenter, die die deutsche Willkommenskultur hervorheben soll, u.a. mit eigener Website und unter dem Hashtag #WelcomeInGermany 19:13, Pilot, Kinetic, PZ Systeme Tirendo Erste internationale Kampagne für den OnlineReifenhersteller mit Testimonial Sebastian Vettel. Der 80-Sekünder mit dem Namen „The Impossible Ride“ läuft u.a. auf Youtube Grey Berlin Whiskas 30-sekündiger Werbeclip für das Katzenfutter mit einer Digital-Only-Ausrichtung, der die Freundschaft zwischen Tier und Kind betont BBDO Düsseldorf Foto: Sebastian Stiphout Photography 23. November 2015 TECHNIK 26 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Foto: Shutterstock / Love You Checkliste Welche Produkte will ich versenden? Gibt es warenspezifische Richtlinien in den einzelnen Ländern? Wie gut ist mein Partner in dem Land vernetzt? Findet in den Ländern eine Samstagszustellung statt (wichtig für die Angabe der Versanddauer)? Gibt es einen durchgehenden Tracking-Verlauf für das Paket? Über die Grenzen gehen Wie funktioniert der Retourenprozess? Welche Außengebiete Der Versand ins Ausland kann sich für Online-Händler zu einem guten Geschäft entwickeln. Ist die Logistik gut vorbereitet, klappt’s auch mit dem Nachbarn bedient der Partner? Wie funktioniert die Zustellung in Außengebiete? Wie hoch sind die Kosten für die Lieferung in die Außengebiete, die sogenannten Remote Areas? Welche Zollpapiere werden gegebenenfalls angefordert, wenn auf Inseln geliefert werden soll? Bei Sperrgut: Wo liegen die Gewichtsgrenzen und die jeweiligen maximal zulässigen Abmessungen? Bei Gefahrgut: Welche Güter können transportiert werden und welche Außengebiete oder Inselzustellungen sind aufgrund von Luftverbindungen ausgeschlossen? Wie hoch ist das Paket bei den jeweiligen Versanddienstleistern ins Ausland versichert? Im Zweifel Informationen vom zuständigen Zollamt einholen Quelle: Erdt Gruppe ie Zahlen sprechen für sich: Mehr als 590 Millionen Menschen in Europa, so hat es die American Marketing Association herausgefunden, werden im Jahr 2018 das Internet nutzen. Für den deutschen Internet-Handel versprechen diese Zahlen gute Geschäfte – ist doch jeder Online-Nutzer gleichbedeutend mit einem potenziellen neuen Kunden. Entsprechend attraktiv ist der Versand ins Ausland. Beliebt sind dabei vor allem Österreich und die Schweiz sowie die BeneluxStaaten und Großbritannien. Frankreich ist zwar aufgrund der Sprachbarriere etwas schwieriger, belegte bei einer 2014 vom Logistikdienstleister Hermes durchgeführten Umfrage unter deutschen ShopBetreibern dennoch den dritten Platz. Christian Mahler, Mitglied der Geschäftsleitung bei Rhenus Warehousing Solutions, betont: „Die Expansion ins Ausland lohnt sich sehr häufig, allerdings nicht für jedes Unternehmen. Das bhängig von den angeist immer stark abhängig en. Gerade im eurobotenen Produkten. markt sind die päischen Binnenmarkt enerell größer Chancen aber generell als die Risiken.“ Dementsprechend versuchen immer mehr Online-Händler Kunden aus dem Ausland zu gewinnen. Dennoch musss jeder Händler vor dem Start chäft ins Auslandsgeschäft die Chancen und D Risiken abwägen. Werden die angebotenen Produkte in anderen Ländern tatsächlich nachgefragt? Sind zusätzliche Versandmengen leistbar? Gleichzeitig sind Online-Händler gut beraten, sich von Beginn an mit den logistischen Anforderungen und den damit verbundenen Herausforderungen zu beschäftigen. Denn Stolpersteine gibt es viele, Beispiel Großbritannien: Online-Shopper dort sind von britischen Händlern die Lieferung am Folgetag der Bestellung gewohnt, eine garantierte und flächendeckende Next Day Delivery gehört zum absoluten Standard. Kommt die Ware aus dem Ausland, ist es hilfreich, den Käufer explizit auf den längeren Versandweg hinzuweisen, um Frustrationen zu vermeiden. Generell müssen neben logistischen Herausforderungen wie zum Beispiel der Einhaltung von Lieferzeiten der Berechnung ten, der Versandkosten und dem Retourenmanagement auch rechtliche Bestimmungen beachtet werden. Dazu zählen das Anfallen von Umsatz- und Verbrauchssteuern, Zollformalitäten oder auch landesspezifische Versand- und Verbraucherrechte (siehe Kasten S. 27). Passenden Partner finden Entscheidend für einen funktionierenden Auslandsversand ist ein sorgfältig ausgewählter Partner, der sich im Zielland gut auskennt. Die meisten der großen Logistiker wie Hermes, DPD oder DHL, aber auch Spezialanbieter wie Rhenus Warehouse Solutions, Hellmann E-Commerce oder die Erdt Gruppe bieten Leistungen auch über Landesgrenzen hinaus an. INTERNET WORLD Business hat bei ausgewählten Dienstleistern nachgefragt, welche Besonderheiten für die Länder Großbritannien, Frankreich und Polen zu beachten sind. „Der Versand innerhalb der EU ist nicht besonders schwierig. Zu beachten sind die Marktanforderungen n den Zielländern Ziell in und die Optimierung der Lieferoptionen zugunst zugunsten von Laufzeit- und Kostenoptimierungen“ Patrick Marquard B Business Analyst bei Hellmann E-Commerce www.hellmann.net 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business Neben den herkömmlichen Absender- Dienstleister, darunter DHL, geben keine und Empfängerangaben ist hier vor allem allgemeinen Preise bekannt, da sie individie Angabe einer Retourenadresse zu nen- duell verhandelbar sind. Wegen der vielen nen, falls die Sendung nicht direkt an den zugehörigen Inseln gibt es beim Versand Händler selbst zurückgehen soll. nach Großbritannien oftmals InselHermes und DHL weisen ihre Händler zuschläge. Das Gleiche gilt für Frankreich, darauf hin, dass im Idealfall auch eine wo teilweise auch Sonderkosten wegen der E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer Überseegebiete anfallen. des Empfängers hinterlegt werden können. So kann der Versender bei Problemen direkt mit dem Shopping-Kunden Kontakt aufnehmen. Für Polen bietet DHL über den Versandpartner Parcel Europe Zusatzservices der Online-Händler sehen der Onlinean: Gibt der Empfänger seine Händler Versandkosten als E-Mail-Adresse an, wird er per versenden größte Hürde für einen Mail über den voraussichtlichen Waren ins Start ins AuslandsZustelltag informiert. Der VerAusland geschäft braucher kann diesen nach Wunsch verschieben oder eine Zustellung an Quelle: Hermes einen Nachbarn veranlassen. 71 % Regeln für Pfund und Zloty Für die Abrechnung in Nicht-Euro-Ländern wie Großbritannien oder Polen verlangen manche Dienstleister wie etwa Rhenus Warehousing Solutions Angaben zu den gewünschten Zahlungsmodalitäten in britischen Pfund oder polnischen Zloty. Nach Angaben der Erdt Gruppe müssen für den Versand nach Polen für etliche Produktgruppen Qualitätszertifikate vorgelegt werden, etwa für Medikamente. Auch für Waren, die direkt in Kontakt zum menschlichen Körper oder zu Lebensmitteln kommen – etwa Kosmetika oder Besteck –, muss ein Attest vorgelegt werden. Die Kosten für den Versand liegen im Schnitt bei acht bis 20 Euro, je nach Gewicht und Bestimmungsort. Etliche 79 % Die Versanddauer liegt im Durchschnitt bei zwei bis drei Tagen, wobei Pakete nach Großbritannien tendenziell etwas länger, nach Polen hingegen etwas kürzer unterwegs sind. Wichtig ist zudem, die Retourenkosten genau durchzurechnen. Denn bei einem geringen Warenwert lohnt sich der teure Rücktransport und die Aufbereitung nicht immer. Nach Angaben der Erdt Gruppe liegen die Kosten für den Rückversand der Retoure im Schnitt bei elf Euro. Die Retourenlabels können meist wie gewohnt entweder vom Händler selbst erstellt und dem Paket beigelegt oder auf Anfrage per E-Mail an den Online-Shopper geschickt werden. Oder der Endkunde lädt das Retourenlabel über die Webseite des jeweiligen Dienstleisters herunter. Bei einigen Dienstleistern wie Hermes und DHL unterscheidet sich die weitere Abwicklung der Rücksendung nicht vom Prozess bei innerdeutschen Retouren. Andere, etwa Hellmann E-Commerce oder Rhenus Warehouse Solutions, bieten Händlern sowohl ein zentrales als auch ein dezentrales Retourenmanagement an. Beim zentralen Retourenmanagement geht die Ware zurück an den Zentrallagerstandort des Dienstleisters in Deutschland und wird dort auch aufbereitet. Retouren bleiben vor Ort Bei der dezentralen Retourenabwicklung werden Retouren nicht einzeln beispielsweise aus Frankreich zum Zentrallager oder zum Händler zurückgeschickt, sondern vom Dienstleister an seinem Standort in Frankreich gesammelt und dann gebündelt nach Deutschland zurückgebracht. Alternativ kann die Ware nicht nur dezentral gesammelt, sondern auch vor Ort wieder aufbereitet und gleich von dort aus wieder an den Shopping-Kunden verschickt werden. Dadurch entfällt der teure Rücktransport nach Deutschland. Ob der Händler die Kosten an seine Kunden weiterreicht oder übernimmt, bleibt ihm auch beim Versand nach Frankreich, Polen und Großbritannien selbst überlassen. Er kann sie natürlich in den Produktpreis oder in der Versandkostenpauschale einpreisen. Trägt der Händler die Kosten nicht, muss er in seinen ABG darauf hinweisen, dass die Rücksendekosten auf den Kunden zukommen. ◼ Susann Naumann/cf Rechtliche Besonderheiten beim Auslandsversand Rechtswahl Ein Online-Händler, dessen Angebote sich auch an Verbraucher im Ausland richten, darf in seinen AGB nicht ohne Weiteres die Rechtswahlklauseln „Diese Vertragsbedingungen unterliegen deutschem Recht“ verwenden (Oberlandesgericht Oldenburg, Beschluss vom 23.09.2014, Az.: 6 U 113/14). Das heißt nicht, dass die Klausel „Es gilt deutsches Recht“ stets unzulässig ist. In den AGB muss aber zusätzlich der Hinweis erfolgen, dass für den Verbraucher günstigere nationale Bestimmungen davon nicht berührt werden. Gewährleistungsrecht Die meisten Online-Händler werden sich für die Geltung des deutschen Rechts entscheiden. Das darf aber nicht dazu führen, dass dem (polnischen, französischen oder britischen) Verbraucher Rechte abgeschnitten werden, die im Heimatland günstiger für ihn sind (AGB, s. o.). So gilt etwa für polnische Verbraucher eine Beweislastumkehr von einem Jahr. Dies bedeutet in der Praxis, dass zugunsten der polnischen Verbraucher bei einem Mangel am Kaufgegenstand ein Jahr lang vermutet wird, dass dieser bereits bei der Lieferung mangelhaft war. In Frankreich kann sich der Verbraucher sogar zwei Jahre auf diese Vermutung berufen. Im Vereinigten Königreich gibt es zwei verschiedene Verjährungsfristen: sechs Jahre in England, Wales und Nordirland, fünf Jahre in Schottland. Versandkosten Online-Händler sind verpflichtet, alle Transportkosten in die von ihnen belieferten Länder anzugeben. Zumindest innerhalb der EU wird dies von Online-Händlern erwartet (Kammergericht Berlin, Beschluss vom 02.10.2015, Az.: 5 W 196/15). Steuern Händler, die grenzüberschreitend handeln, benötigen eine Umsatzsteuer-ID (nicht Steuernummer), die vom Finanzamt ausgestellt wird. Ist diese erteilt, besteht die Pflicht zur Angabe im Impressum des Online-Shops. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Frage nach der Steuerpflicht. Innerhalb der EU gelten unterschiedliche Steuersätze beim Verkauf von Waren. Bei der Berech- nung der Höhe und der Definition des Landes, an das diese Umsatzsteuer zu zahlen ist, gibt es beim grenzüberschreitenden Versandhandel jedoch einige Besonderheiten, die sogenannte „Versandhandelsregelung“. Sie besagt, dass die Umsatzsteuer an Privatpersonen innerhalb der EU im Land des Empfängers zu besteuern ist, also dort, wo die Versendung endet. Diese Regelung greift jedoch erst, wenn im laufenden Jahr oder im Vorjahr eine bestimmte Liefermengenschwelle des Ziellandes überschritten wurde. Verpackungsverordnung Versenden Händler Produkte an ausländische Kunden, fällt auch im jeweiligen Zielland Verpackungsmüll an. Entsprechende Lizenzierungspflichten – wie in Deutschland aus der Verpackungsverordnung – gibt es auch in Polen, Frankreich und UK. Länderspezifische Informationen dazu sind auf der Seite http://www.pro-e.org/index.html zu finden. Dort werden auch nationale Ansprechpartner genannt. Einige deutsche Dienstleister bieten ebenfalls bereits Hilfe bei der Lizenzierung im Ausland an. Quelle: Händlerbund 27 Tim Arlt Vorstand Händlerbund www.haendlerbund.de „Rechtliche Vorschriften prüfen“ Wer über die Grenzen Deutschlands hinaus Waren verkaufen und versenden will, sollte sich vorab gut informieren. In welche Länder lohnt sich der Warenversand für Online-Händler? Tim Arlt: Generell lohnt sich der Versand in alle Nachbarländer, insofern natürlich die Relation zwischen Bestellmenge und Versandkosten stimmt. Interessant dabei ist eine Studie von OC&C Strategy Consultants. Demnach bestellen Kunden aus Frankreich besonders gerne im deutschen Online-Handel. Auch österreichische Kunden sind äußert interessiert. Wo sehen Sie die größten Stolpersteine beim Versand ins Ausland? Arlt: Online-Händler sind gut beraten, sich mit den nationalen rechtlichen Vorschriften des Auslands vertraut zu machen. Der Teufel liegt auch hier im Detail: Während beispielsweise das Widerrufsrecht europaweit weitestgehend vereinheitlicht wurde, sieht es beim Gewährleistungsrecht ganz anders aus. Daneben gibt es Stolpersteine wie aktuell im Bereich des Elektro- und Elektronikhandels. Versendet beispielsweise ein Händler nach Frankreich, wird er dort als Hersteller angesehen. Das setzt eine entsprechende Registrierungspflicht bei den jeweiligen nationalen Behörden voraus. Hier kommen auf den Händler zusätzliche Kosten zu. Wie finden Online-Händler den passenden Logistikdienstleister? Arlt: Online-Händler sollten genau wissen, wohin welche Mengen und welche Ware versendet werden sollen. Außerdem ist es wichtig, den potenziellen Dienstleister hinsichtlich Szenarien wie Beschädigung oder Verlust der Ware sowie Retourenbehandlung zu überprüfen. TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Neue Firma, neues Produkt Nach der Trennung von Ebay im Sommer stellt Magento Commerce jetzt die Version 2.0 der Shop-Software vor ass Magento an der nächsten Generation der gleichnamigen Shop-Software arbeitet, ist schon länger bekannt. Nun hat Magento Commerce (siehe Kasten) die Software „Magento 2.0“ präsentiert. Magento 2.0 ist kein Upgrade bestehender Magento-Versionen, sondern folgt einem anderen Entwicklungsansatz. „Die Software-Architektur von Magento 2.0 ist mehrschichtig. Die Layer sind klar voneinander getrennt“, beschreibt Daniel D Hölzer, Managing Partner der E-Commerce-Agentur Netz98 den Unterschied. Ziel der Schichtenarchitektur ist, die Komplexität des Systems beherrschbarer zu machen. So trennt nun ein Service-Layer die Präsentationsschicht, also das Frontend zum User hin, von den Geschäftsprozessen im Hintergrund. Die modulare Architektur soll die Anpassung der Software an individuelle Anforderungen erleichtern und beschleunigen. Erster Shop bei Seat umgesetzt „Magento macht mit Magento 2.0 den nächsten großen Sprung“ Daniel Hölzer Managing Partner Netz98 New Media www.netz98.de Die E-Commerce-Agentur Netz98 New Media konnte als Magento-Gold-Partner die neue Software bereits in einem ersten Shop-Projekt bei Seat Deutschland einsetzen. Um Seat-Händler mit Materialien für den Point of Sale zu versorgen, betrieb Seat Deutschland bisher einen B2B-Shop auf Basis der Magento Enterprise Edition 1.14. Außerdem verkauft Seat MerchandisingArtikel für begeisterte Seat-Fahrer in einem weiteren Online-Shop. „Dieser Shop lief bislang auf einer älteren HybrisVersion und es stand eine Umstellung an“, berichtet Swen Haupt, Informationssysteme Projektkoordinator bei Skoda Auto Deutschland. Haupt betreut alle IT-Projekte der beiden VW-Töchter Skoda und Seat Deutschland. Mit dem Umzug auf Magento 2.0 schlägt Seat Deutschland sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe, denn auf der neuen Plattform laufen beide Shops parallel. Der B2C-Shop ist Teil des B2B-Shops, jedoch Der neue Fanshop von Seat. Seat Deutschland setzt die Magento-2.0-Plattform für den B2B- und den B2C-Shop ein mit weniger Produkten, einer anderen Benutzeroberfläche und auch einem anderen Design – schließlich wendet er sich an private Konsumenten. Die Migration auf Magento 2.0 hat rund drei Monate gedauert, berichtet Haupt. Die geringeren Kosten im Vergleich zu Hybris und der Mobile-First-Ansatz von Magento 2.0 waren die Hauptgründe, warum sich Seat für die neue Plattform entschieden habe, so der Projektkoordinator: „Der Shop wird auf mobilen Geräten gut angezeigt. Responsive Design ist Standard, die Templates sind bereits im Responsive Design angelegt.“ Neben der Unterstützung von mobilen Geräten nennt Haupt auch die verbesserte Sicherheit als Vorteil der neuen Plattform. „Der Zugriff auf die Backend-Systeme ist abgeschotteter als bisher.“ Da die neue Architektur mehrschichtig ist und diese Schichten getrennt voneinander sind, bietet das System insgesamt weniger Angriffsfläche. Derzeit durchläuft der Seat-Shop noch die Qualitätssicherung. Ab Dezember wird er aktiv bei den Handelspartnern beworben. Nach dem ersten Projekt mit Magento 2.0 kommt Netz98 zu folgender Einschät- Neues Unternehmen Magento Commerce Ebay hatte die Sparte Ebay Enterprise im Juli 2015 verkauft. Daraus entstand nun Anfang November Magento Commerce. Hinter dem neuen Unternehmen Magento Commerce steht die Investmentfirma Permira. Die beiden US-Beteiligungsgesellschaften Permira und Sterling Partners hatten Mitte Juli 2015 den Geschäftsbereich Ebay Enterprise von Ebay Inc. für 925 Millionen US-Dollar gekauft. Nun markiert der Start von Magento Commerce den Abschluss dieses Übernahmeprozesses. Mark Lavelle, bislang Senior Vice President bei Ebay Enterprise, ist nun CEO von Magento Commerce. Zum Produktportfolio des neuen Unternehmens gehören die „Magento Community“ und die „Enterprise Edition“, Magento Commerce die Shop-Software „Magento Commerce Order Manage„Magento 2.0“. Sie basiert auf einer moment“, „Retail Commerce“ sowie der dularen Architektur, bietet eine bessere „Magento Marketplace“. Auf dem MarPerformance und überketplace werden Erweitearbeitete Funktionen wie rungen für die Magentoeinen leichteren CheckSoftware angeboten. out und eine übersichtliMit Retail Commerce und chere VerwaltungsoberOrder Management erweifläche. Dass sie noch im tert Magento Commerce Jahr 2015 auf den Markt sein Spektrum, das bislang kommen sollte, war auf Shop-Software fokusschon länger bekannt. siert war, und nimmt auch Unklar war, ob sich der den stationären Handel in Mark Lavelle, CEO von Zeitplan durch die Überden Blick. Am 17. NovemMagento Commerce nahme verzögern würde. ber 2015 präsentierte zung: „Die Software ist aufgrund des modernen Architekturprinzips und einer durchgängigen Sicherung der Codequalität in puncto Skalierbarkeit, Flexibilität, Stabilität und Performance sowohl gegenüber Magento-1.x-Systemen als auch gegenüber anderen E-Commerce-Lösungen im Vorteil.“ Magento 2.0 spielt laut Netz98 in einer Liga mit Systemen wie Hybris und Spryker. Mit Spryker teilt es den FrameworkCharakter. Allerdings sind die Kosten bei Magento für die Lizenz niedriger. Eine Magento-Enterprise-Lizenz kostet zurzeit 17.900 US-Dollar pro Jahr. Die SprykerLizenz kostet 100.000 Euro pro Jahr und pro Installation. Mit dem Release von Magento 2.0 wird Magento Commerce ein neues Lizenzmodell einführen. Es soll ab dem ersten Januar 2016 in Kraft treten, Details dazu hat Magento Commerce noch nicht genannt. Ein Umstieg von Magento 1.x auf Magento 2.0 sei jetzt noch nicht zwingend nötig, so Netz98. Die Magento-1.x-Version wird von Magento Commerce noch drei Jahre unterstützt. Eine Migration von Magento 1.x auf Magento 2.0 ist aufgrund der neuen Architektur aufwendiger als ein herkömmliches Upgrade. Jeder, der bislang für Magento entwickelt hat, könne auch für Magento 2.0 entwickeln, so Hölzer von Netz98. Man müsse sich nur in die neue, modernere Architektur einarbeiten. Sowohl die Community- als auch die Enterprise-Edition von Magento 2.0 sind nun verfügbar. Die Übernahme alter Datenbankinhalte unterstützt Magento mit einem Data-Migration-Tool, erklärt Hölzer. Zu bedenken sei, dass aktuell erst wenige Extensions für Magento 2.0 neu aufgesetzt wurden. Mit diesen Erweiterungen kann die Plattform mit bereits bestehenden Systemen verbunden werden. Neue Enterprise-Shop-Installationen sind künftig nur noch mit der Magento ◼ Enterprise Edition 2.0 möglich. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business Kräftiges Wachstum PraxisTipp Studie: Die deutsche Internet-Wirtschaft wird im Schnitt jährlich um 12 Prozent zulegen m den Stellenwert einer Branche zu unterstreichen, sind Größenangaben nötig. Deswegen hat der Verband Eco gemeinsam mit der Beratungsfirma Arthur D. Little die deutsche Internet-Wirtschaft in Zahlen gefasst. Das Marktvolumen der Internet-Wirtschaft in Deutschland beträgt im Jahr 2015 knapp 73 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2019 wird sich das Umsatzniveau auf rund 114 Milliarden Euro erhöhen. Das bedeutet eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von zwölf Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Die deutsche Internetwirtschaft 2015 – 2019“. „Wenn es so weitergeht, läuft das Internet demnächst sogar ureigenen deutschen Branchen wie der Chemie und dem Maschinenbau den Rang ab“, meint Harald A. Summa, Geschäftsführer des Eco. Um die Internet-Wirtschaft zu erfassen, teilt die Studie diese in vier Schichten (Layer) ein: In Schicht 1 finden sich die Infrastrukturanbieter, in Schicht 2 die Anbieter von Diensten und Anwendungen wie Webhosting. Um Transaktionen geht es in der dritten Schicht. Dazu zählen B2B- und B2C-Commerce, Payment und Online-Werbung. Layer 4 beinhaltet PaidContent-Dienste wie Gambling, Gaming oder E-Publishing. Basis der Studie sind Sekundärquellen von Verbänden, der Bundesnetzagentur und des Statistischen Bundesamts sowie Experteninterviews. Der höchste Umsatz (2015: 43 Milliarden Euro) wird in Layer 3 generiert, so die U 29 Wachstumsmotor Internet-Wirtschaft 101,9 8,0 6,9 70,3 91,2 81,8 64,4 3,5 72,6 4,2 Hans J. Even 114,0 Umsatz (in Mrd. Euro) 4,9 5,9 Paid Content Aggregation & Transactions 62,3 55,2 Services & Applications 48,8 43,1 37,9 2,6 3,6 4,5 2,3 3,1 5,6 25,0 26,5 28,2 30,1 20,7 22,7 2014 2015* 2016* 2017* 2018* 2019* Network, Infrastructure & Operations * geschätzt Die Studie teilt die deutsche Internet-Wirtschaft in vier Schichten, von der Infrastruktur, über Anwendungen und Transaktionen bis zu Paid Content INTERNET WORLD Business 24/15 Quelle: Eco, Arthur D. Little, „Die deutsche Internetwirtschaft“ Studie. Mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von über 13 Prozent wird diese Schicht in den kommenden vier Jahren die umsatzstärkste bleiben. Der E-Commerce zwischen Unternehmen (B2B) ist eines der größten Segmente der deutschen Internet-Wirtschaft. Die Beschaffung (Procurement) findet zum überwiegenden Teil über E-Commerce oder Informationsübertragung (EDI) statt. Der Wertbeitrag der Internet-Wirtschaft an den vermittelten Umsätzen wird mit zwei Prozent angesetzt. Daraus ergibt sich ein geschätztes Volumen für 2015 von 33,1 Milliarden Euro. Dieser Wert steht nicht für die Umsätze, die im deutschen B2B-Commerce generiert werden, sondern auch für den Beitrag, den die daran beteiligten Internet-Dienstleister erwirtschaften. Im Segment E-Commerce B2C beträgt der angenommene Wertbeitrag zehn Prozent. 2015 erreicht dieses Segment ein Volumen von 7,2 Milliarden Euro. Der Verband Eco und Arthur D. Little haben die Studie bereits zum dritten Mal erstellt. Sie steht unter www.eco.de kosten◼ los zum Download bereit. Ingrid Schutzmann Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Carl Schmidt Sohn Aufbau eines Shops im Responsive Design unter www.cs-solingen-shop.com inklusive Fotoshooting und Anbindung an das SAP-System Wilhelm Innovative Medien, Wuppertal Deutsche Fußball Liga Bereitstellung der Zahlarten Lastschrift, Vorkasse, Kreditkarte, Paypal und Sofortüberweisung sowie Zahlungsabwicklung für die Ticket-Zweitmarktplattform Heidelpay, Heidelberg Deutscher Wetterdienst Relaunch des Webauftritts der Bundesbehörde im Responsive Design auf Basis Materna, Dortmund / des Content-Management-Systems Government Site Builder Aperto, Berlin Fly Einsatz der Überweisungszahlarten Giropay und EPS auf dem Flug-Portal Giropay, Frankfurt Jochen Schwei- Launch einer Website zur Firmengeschichte des Erlebnisanbieters unter zer Gruppe www.historie.jochen-schweizer.de eCentral, Marburg MSC Cruises Relaunch des B2B-Portals des Kreuzfahrtanbieters für Reisebüros Code64, München Norddeutscher Rundfunk Entwicklung einer Smartphone- und einer Web-App zur neuen ARD-Quiz-Show Appsfactory, Leipzig „Spiel für dein Land“ Reisenthel Neukonzeption der Markenwebsite und Redesign des Online-Shops Zeichen & Wunder, München Tönnies Lebensmittel Einsatz des Tools QlikView zur visuellen Analyse in den Bereichen Einkauf, Produktion, Logistik, Vertrieb und Controlling des Lebensmittelkonzerns Qlik, Düsseldorf Webland Einsatz einer Schutzlösung gegen DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) bei dem Schweizer Rechenzentrumsbetreiber Myra Security, München Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Geschäftsführer, TWT Interactive GmbH www.twt.de Mit A/B-Tests die Conversion verbessern Um die Conversion Rate zu optimieren, können fast alle Elemente des Shops untersucht werden. Mit A/BTests lässt sich herausfinden, welche Variante besser funktioniert. Diese Elemente können mit A/B-Tests untersucht werden: 1. Call to Actions variieren Ihr Shop soll aus Besuchern zufriedene Kunden machen. Dies geschieht nur, wenn der Call to Action (CTA) prominent und attraktiv platziert wird. Ändern Sie den Text, die Form oder die Farbe des CTA-Buttons oder spielen Sie mit der Platzierung im Shop. Testen lässt sich auch, ob mehrere Buttons eher zum Ziel führen als nur ein Call to Action auf der Seite. 2. Content Wo im Shop Ihr Content positioniert wird, ist ein entscheidender Punkt für eine erfolgreiche Konversion. Sind Website-Besucher gewillt, für hochwertigen Content mit persönlichen Informationen zu „zahlen“? Probieren Sie verschiedene Tonalitäten und Stile aus und testen Sie, welche bei Ihrer Zielgruppe besser ankommen. Scrollen Ihre Besucher lieber, um an bestimmten Content zu gelangen oder klicken sie lieber durch unterschiedliche Seiten? Auch Merkmale wie Textumfang, Schriftart und -größe sollten immer wieder überprüft werden. Nutzen Sie Bewertungen oder Ratings? 3. Navigation Eine gute Navigation ist die Basis Ihres Shops. Auch hier lässt sich mit Testings herausfinden, ob die Navigationsleiste zum Beispiel vertikal oder horizontal besser genutzt wird. Auch die Reihenfolge und die Benennung der Menüpunkte sollten getestet werden. Möchten Sie Ihre Besucher auf bestimmte Seiten leiten, lässt sich das beispielsweise durch eine andere Farbgebung oder eine andere Form erreichen. Das Design der Social Media Icons beeinflusst die Nutzung oder Nichtnutzung der Funktionen. Testen Sie auch hier Platzierungen, Größen und Designs der Navigationspunkte. DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 30 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 23. November 2015 PLZ DISPLAY MARKETING 9 7 PLZ MaTelSo GmbH arsmedium group www.matelso.de Constantin Alecu Firstlead GmbH Markus Fabritius www.arsmedium.com ad agents GmbH www.adcell.de Heilbronner Str. 150 Bucher Str. 103 www.ad-agents.com Rosenfelder Straße 15-16 70191 Stuttgart 90419 Nürnberg Am Joachimsberg 10-12 10315 Berlin Tel. 0711-20526336 Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 71083 Herrenberg Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 [email protected] [email protected] Tel: +49 (0) 7032 / 895 85-00 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 Call Tracking als Bestandteil Emotional Brand Marketing. Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 [email protected] der Customer Journey: 70 Spezialisten, 70 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partner- Wertvolle Conversion-Insights Enthusiasten, 70 Ästheten - als Vervollständigung Ihrer programm mit über 100.000 zur Optimierung von progressive Marketingagentur Marketingmaßnahmen mit Partnern und ohne Setup- Marketing-Kampagnen. begeistern wir Menschen. erfolgreichen Display- Intelligent, sensibel, ästhetisch Kampagnen. Gebühr! 7 CLOUD-SERVICE und innovativ. Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Content. In Brand, Performance und [email protected] www.ad-agents.com oder Tel.: 089/74117-281 Am Joachimsberg 10-12 oder Tel.: 089/74117-125 [email protected] Mehr Umsatz durch transparentes und erfolgreiches Hier könnte Ihr Eintrag stehen! CONTENT MANAGEMENT Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 Informationen unter [email protected] PLZ oder Tel.: 089/74117-281 2 Affiliate Management AFFILIATE PROGRAMME www.plentymarkets.com Jan Griesel PLZ D - 34117 Kassel PLZ Sven Ditz Tel.: +49 561 - 50 656 300 6 7 Gertigstr. 48 GmbH www.maxda.de/ partnerprogramm D-22303 Hamburg SDL plc. Tel.: +49 - 40 – 32 81 93 0 www.sdl.com [email protected] Waldburgstraße 21 Führende TYPO3-Spezialisten 70563 Stuttgart für anspruchsvolle Projekte. Tel.: +49 (0) 711/78060-287 TYPO3-Platinum Member. [email protected] 48 Mitarbeiter, erfolgreiche Mit SDL optimieren Sie Ihre Projekte seit 1996. Customer Experience durch Holger Weishaupt Technologie- und Boschstr. 3 Servicelösungen für Ihren internationalen Online Shop. 63746 Speyer Tel: 06232/68 63 4031 sitegeist NEOS solutions GmbH [email protected] Maxda.de/partnerprogramm Maxda hat den mit Abstand kürzesten Lead aller Kreditvermittler, jeder valide Lead www.sitegeist.de wird ab 17,- Euro vergütet. 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November 2015 24/15 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Werkstudent/in für den Bereich Vertrieb MARIA GALLAND GmbH München Account Director E-Commerce (w/m) dmc digital media center GmbH Stuttgart Mitarbeiter/in im Bereich Sales/ Affiliate Manager/in campoint AG Seligenstadt Online Redakteur (m/w) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München Online Marketing Manager (m/w) Zurbrüggen Wohn-Zentrum GmbH Unna Grafikdesigner Online (m/w) Zurbrüggen Wohn-Zentrum GmbH Unna Community Manager / Online Redakteur (m/w) Zurbrüggen Wohn-Zentrum GmbH Unna Produktmanager Online (m/w) Zurbrüggen Wohn-Zentrum GmbH Unna Online Marketing Manager m/w (SEA) bonprix Hamburg Junior E-Commerce-Manager (m/w) UNTERNEHMENSGRUPPE BETTY BARCLAY Nussloch SEO & Online Marketing Manager (m/w) QUOTENDO München Visual Designer (m/w) mit Schwerpunkt UX HSE24 Ismaning Raum München Editorial department trainee for Content Editor (Cross media, m/f) G&K TechMedia GmbH Emmendingen Junior-Mediaberater (m/w) G&K TechMedia GmbH Emmendingen Trainee Media-Sales & Webmarketing (m/w)) Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–125 -HQV6FKPLGWPDQQ.ODXV$KOHULQJîVDOHV#QPJGH Köln 23. November 2015 24/15 Fabian F. Fischer eTribes, Hamburg Als neuer Geschäftsführer stößt Fabian F. Fischer zum Hamburger E-Commerce-Beratungsunternehmen eTribes Connect. Er löst damit die Gründer Nils Seebach und Alexander Graf ab, die weiterhin Gesellschafter bleiben. Zur Führung gehört außerdem Tarek Müller. Fischer bringt das Geschäft seiner Firma FMS Groupoda GmbH mit ein. www.etribes.de Alexander Rittweger Gut.org, Berlin Payback-Gründer Alexander Rittweger ist zum Vorsitzenden des Aufsichtsrat bei der Gut.org gemeinnützige Aktiengesellschaft berufen worden. Beim Berliner Betreiber der OnlineSpendenplattform Betterplace.org folgt er damit auf Bernd Kundrun, der das Amt 2010 übernommen hatte und dem Aufsichtsrat künftig als Ehrenvorsitzender verbunden bleibt. www.gut.org INTERNET WORLD Business Johann Jungwirth 35 Finn Age Hänsel Movinga, Berlin Volkswagen, Wolfsburg Den neu geschaffenen Fachbereich Digitalisierungsstrategie leitet ab sofort Johann Jungwirth, der in seiner neuen Position direkt an Konzernchef Matthias Müller berichtet. Zuletzt war Jungwirth im kalifornischen Cupertino bei Apple tätig und arbeitete dort als Director in der Entwicklung der MacComputersysteme. Außerdem verant- wortete er in der Special Projects Group Innovationen in Technik und Design sowie Führung und Recruiting eines Teams für die Forschung. In der Automobilbranche war Jungwirth unter anderem ab 2009 als President & CEO von Mercedes-Benz Research & Development North America tätig. www.volkswagen.de Leeor Engländer Axel Springer, Zürich Carlos Gómez Waze, Berlin Zum 1. Januar 2016 wird Leeor Engländer Leiter digitale Produkte und digitale Produktentwicklung bei Axel Springer Schweiz. Damit verantwortet er das gesamte Angebot an digitalen Beratungs- und Inhaltsangeboten des Verlags in der Schweiz. Derzeit arbeitet der 33-Jährige als Managing Editor Mobile bei WeltN24 in Berlin. www.axelspringer.ch Um die Expansion in Europa voranzutreiben, hat Waze Carlos Gómez als neuen Head of Business Development Europe geholt. Der Ex-GoogleMann soll unter anderem neue Partnerschaften mit großen Rundfunkanstalten in Europa vorantreiben. Die Google-Tochter Waze betreibt eine Community-basierte Verkehrs- und Navigations-App. www.waze.com Neben den Gründern Bastian Knutzen und Chris Maslowski leitet Finn Age Hänsel in Zukunft als Managing Director das Internet-Umzugsunternehmen Movinga in Berlin. Der 33-Jährige, der die Bereiche Marketing, Produkt sowie Business Intelligence und Technology verantwortet, hat 2011 den australischen Web-Modehändler The Iconic mitgegründet. Später war er Geschäftsführer der australischen Dependance von Rocket Internet. www.movinga.de Preethi Mariappan Razorfish, Frankfurt Die bisherige Executive Creative Directorin Preethi Mariappan ist bei Razorfish Deutschland zum Chief Creative Officer befördert worden. Die 39Jährige ist seit zwei Jahren bei der Digital-Agentur und gehört künftig auch zum Führungsteam um CEO Sascha Martini. www.razorfish.com Stellenmarkt Account Director E-Commerce (w/m) E-Commerce liegt Ihnen im Blut? In Ihrer DNA ist das ‚Berater-Gen‘ eingebettet? Sie verstehen sich als Ideengeber und Innovationstreiber für die Umsetzung von E-Commerce Strategien? Unser Team ist auf der Suche nach IHNEN! Einem erfahrenen E-Commerce Profi, der als Account Director in zentraler Rolle unsere anspruchsvollen Neu- und Bestandskundenprojekte mitgestaltet. Ergreifen Sie die Initiative und bewerben Sie sich noch heute! Ihre Bewerbung für dmc senden Sie an dmc digital media center GmbH | Eva Dorn | Human Resources | Rommelstraße 11 | 70376 Stuttgart | +49 711 60 17 47-0 | [email protected] | www.dmc.de/karriere PERSONALIEN 22 36 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 Stephan Musikant Stephan Enders Plan Net, München Nicole Holzencamp Kolle Rebbe, Hamburg Bonial International, Berlin Während sich KaufdaGründer Christian Gaiser künftig verstärkt ums US-Geschäft der Bonial International GmbH kümmern will, übernimmt Stephan Musikant die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft der Gruppe, zu der neben Kaufda auch Meinprospekt zählt. Gleichzeitig wird der ehemalige Microsoft-Manager bei der Tochter- Als Head of Mobile folgt Stephan Enders bei der Digital-Agentur Plan Net auf Florian Gmeinweiser, der die Serviceplan-Tochter zum 30. Oktober auf eigenen Wunsch verlassen hat. Bisher war Enders Director Mobility bei der Digital-Agentur Scholz & Volkmer in Wiesbaden. Bei Plan Net soll der 42-Jährige gruppenübergreifend Kunden bei der Integration mobiler Maßnahmen beraten sowie die Entwicklung und Umsetzung von Mobile-Projekten verantworten. www.plan-net.com Roman Zenner Commercetools, München Die Münchner ReweTochter Commercetools holt den E-Commerce-Spezialisten Roman Zenner, der als Autor, Berater und Referent tätig ist, an Bord. In der neu geschaffenen Position als Industry Analyst und Content Writer soll er sich inhaltlich um Fachkonferenzen sowie Whitepaper, Websites und Kundeninformationen kümmern. Zenner betreibt unter anderem den Blog „Shoptechblog“. www.commercetools.com Rudolf Spindler Spotlight, Planegg Als Nachfolger von Wolfgang Stock, der den Verlag auf eigenen Wunsch nach rund 21 Jahren verlassen hat, übernimmt Rudolf Spindler die Ge- schäftsführung der Magazine beim Spotlight-Verlag. Neben Titeln wie „Ècoute“, „Spotlight“ und „Adesso“ verantwortet der 53-Jährige damit auch die InternetLernportale Dalango.de, Sprachtest.de und Sprachenshop.de. Bisher war Spindler, der zuletzt als Berater für Start-ups und Verlage tätig war, als Geschäftsführer bei Ringier Deutschland für „Monopol“ und „Cicero“ zuständig gewesen. www.spotlight-verlag.de Nora Mehler Conrad Caine, München Die Digital-Agentur Conrad Caine verstärkt sich mit Nora Mehler, die bei Serviceplan, Pricewaterhouse Coopers und zuletzt der Schweizer Migros Bank tätig war. Als Head of Strategy and Business Development soll die 34-Jährige den Kunden Deutsche Bank beraten. Mehler ist direkt Gründer Conrad Caine unterstellt. www.conradcaine.com/de 24/15 firma von Axel Springer Mitglied des internationalen Executive Management Teams. Er berichtet an den Gründer und CEO Kaiser. Zuletzt war Musikant, der zuvor auch schon Geschäftsführer der Online-Community Ciao gewesen war, CEO des InternetMarktplatzes Yatego. Als Director Brand Experience wechselt Nicole Holzencamp zur Agentur Kolle Rebbe, wo sie den Kunden O2 betreut. Bisher war die 39-Jährige bei Jung von Matt/365 Creative Director Digital und für integrierte Content-Kampagnen etwa von Edeka, DHL und Obi zuständig. www.kolle-rebbe.de www.bonial.com Ares Georgoulas / Christian Hartmann Webguerillas, München Yasmin Sewell Style.com, London Bei der E-CommercePlattform Style.com, die der Betreiber Condé Nast in diesem Jahr vom Online-Magazin zum Fashion-Portal umgebaut hat, heuert Yasmin Sewell als Fashion Director an. Zuvor war Sewell unter anderem Buying Director beim Modehändler Browns, London, sowie Chief Creative Consultant beim britischen Traditionskaufhaus Liberty. www.style.com Sanjeev Mohanty Jabong, Gurgaon (Ind) Von Benetton India, wo er zuvor Managing Director war, wechselt Sanjeev Mohanty zum Online-Modehändler Jabong India. Im Dezember 2015 übernimmt er bei der Unternehmenstochter der Global Fashion Group (GFG) die Positionen CEO sowie Managing Director. www.jabong.com Neben Inhaber David Eicher sowie Martin Wittmann bilden in Zukunft Ares Georgoulas und Christian Hartmann (Foto) die Geschäftsleitung der Webguerillas. Beide arbeiten bereits seit Längerem bei der Agentur, Georgoulas als COO, Hartmann als Director Strategy & User Experience. Der 38-Jährige kümmert sich künftig zusätzlich um digitale Geschäftsmodelle. www.webguerillas.de Frank Piotraschke Optimizely, Köln Mit einem Standort in Köln expandiert das US-Start-up Optimizely nach Deutschland. Geleitet wird das Büro künftig vom Head of Sales für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) Frank Piotraschke. Er kommt von AT Internet und berichtet an Oliver Stein, Head of Sales EMEA. www.optimizely.com INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anzeigendisposition und Till Dziallas (tdz), Christina Cassala, Stefan Hofer, Einträge im Dienstleisterverzeichnis: L.N. Schaffrath Druckmedien, [email protected] Nora Jakob, Susann Naumann, Marita Brotz Marktweg 42 – 50, Helmut van Rinsum Telefon: (089) 741 17–281 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), Fax: (089) 741 17–269 [email protected] Schlussredaktion: Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, [email protected] INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 Art Directorin: vom 01.10.2014 Leitung Herstellung/Vertrieb: Ingrid Lommer (il), Gestaltung: [email protected] Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Maria-Luise Sailer Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu [email protected] Sitz des Verlags: Druck: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Florian Ebner, Laura Melchior (lm), Manuela Keller, Simone Köhnke, Dr. Günter Götz [email protected] Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Leserservice: Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Ilka Rüther, Christian Schumacher Hotline: (089) 741 17–205, Abonnement verlängert sich automatisch um ein Chefredakteur: Ingrid Schutzmann (is), Fax: (089) 741 17–101 Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Dr. Günter Götz (gg), [email protected] E-Mail: [email protected] Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten [email protected] Anzeigenberatung Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Susanne Vieser (vs), Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter [email protected] Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Bank: Deutsche Bank Telefon: (089) 741 17–125 Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269 IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. 23. November 2015 24/15 INTERNET WORLD Business 37 Der blaue Riese im Mittelpunkt Die Facebook-Familie wächst und wächst und wird auch für Werbungtreibende immer wichtiger hatsapp, Instagram, der hauseigene Messenger und natürlich die große App: Die Familie von Facebook erhält in regelmäßigen Abständen Zuwachs. Und große Misserfolge musste Mark Zuckerberg eigentlich noch nicht vermelden. Neben dem großen Mehrwert auf Nutzerseite bietet sich auf den Diensten auch für Werbungtreibende ein Füllhorn an Möglichkeiten. Damit beschäftigte sich W am 5. November 2015 die Allfacebook Marketing Conference (AFBMC) im Berliner Hotel Estrel. Neben grundlegenden Vorträgen wie dem von Thomas Hutter zu Tipps und Tricks bei der Verwendung von Dynamic Product Ads erhielten vor allem die von Advertisern gehypten Anwendungen Whatsapp, Instagram und Snapchat viel Aufmerksamkeit von Vortragenden und Publikum. Snapchat, dessen Logo-Symbol einen kleinen Geist zeigt, ist zurzeit für Werbungtreibende besonders interessant, weil dort in Deutschland nur vier große Marken vertreten sind, erklärt Arne Züll von Karstadt Sports. Er ermunterte in seiner Snapchat-Präsentation die Zuhörer zu mehr Offenheit in Bezug auf die neuen Kanäle. Die nächste AFBMC findet am 17. ◼ März 2016 in München statt. (erx) 01 01 Julia Rittig und Lisett Enge von der Online-Marketing-Agentur Projecter sprachen über Instagram-Tools 02 Für alle Teilnehmer gab es hippe Taschen mit frechen Sprüchen 03 Das Berliner Hotel Estrel verlieh der Veranstaltung ein edles Ambiente 04 Marin Software verteilte Süßigkeiten 05 Die Pausen luden zum gemeinsamen Austausch und Kennenlernen ein 06 Tom Thaler bei seinem Vortrag 02 Fotos: Ulf Büschleb 03 04 05 06 Zehn Jahre Networking am Münchner Flughafen Die Affiliate Networkxx feiert Geburtstag: Seit 2005 lädt Markus Kellermann die Affiliate-Branche zum Bier ein er „Endboss des Affiliate Marketing“ so wurde Xpose-360-Chef Markus Kellermann unlängst auf Facebook genannt. Seit 2005 lädt er die Branche Fotos: Veranstalter D 03 zweimal im Jahr an den Flughafen München ein – erst zum Seminar und dann abends zu Bier und Imbiss ins Airbräu. Die Jubiläumsausgabe am 11. November war wie immer, gut besucht (trotz Lufthansa-Streik) und mit hohem Networking-Faktor. Für das leibliche Wohl war ebenso gesorgt wie für die Erbauung – mit Live-Musik. Für das nächste Jahr hat Kellermann allerdings eine Änderung angekündigt: Die nächste Affiliate Networxx soll nicht mehr draußen am Flughafen stattfinden, sondern in der Münchner City. Da kommt man besser hin – auch ◼ ohne Flugzeug. (fk) 01 01 Markus Kellermann (2. v. l.) mit den Gewinnern der Abend-Tombola 02 Ein Dutzend Geschäftskontakte in einer Stunde: Das Speed-Networking gehört zum Programm 03 Aus gegebenem Anlass: Zum runden Geburtstag gab es Live-Musik im Airbräu am Münchner Flughafen 02 MEINUNG 38 INTERNET WORLD Business 23. November 2015 24/15 Bargeld verschwindet Warum an Mobile Payment auch in Deutschland auf die Dauer kein Weg vorbeiführt s wird uns herrlich viel Lebenszeit sparen: der Fahrschein im Bus, das Brötchen morgens beim Bäcker, der Wochenendeinkauf im Supermarkt, das Feierabendbier in der Bar – alles binnen Sekunden ohne Wartezeit per Smartphone bezahlt, ganz ohne Karten- und PIN-Gefummel. Ein kleiner Pieps quittiert die erfolgreiche Zahlung. Während in Schweden etwa das NFC-basierte (also kontaktlose) Bezahlen per Kreditkarte absolut üblich ist und der Bargeldanteil mittlerweile bei unter zehn Prozent liegt, führen wir in Deutschland noch drollige Debatten pro und contra Bargeld. Dabei ist die Entscheidung längst gefallen: Bargeld wird in die Nische wandern oder ganz verschwinden. E Mobile Payment Was andere schreiben Sascha Breite, Six Payment Services Wenn ein Dienst mit Einfachheit punkten kann, dann nicht selten auf Kosten der Sicherheit. Kürzlich hat Samsung Pay Schlagzeilen gemacht, da chinesische Hacker in das Netzwerk von LoopPay eingedrungen sind – einem Start-up, das Samsung im Februar 2015 übernommen und in seine mobilen Bezahldienste integriert hat. Auch wenn der Angriff nicht die Sicherheit von Samsung Pay beeinträchtigte, so verunsicherte er doch bestehende Nutzer und schreckt möglicherweise neue davon ab, daran teilzunehmen. Fabian Lang, Banking Hub Unter Konsumenten hält sich weiterhin der Mythos, dass Sicherheit und Datenschutz unter der Digitalisierung leiden – ein in der Bankenwelt besonders sensibles Thema: 30 % der Deutschen fürchten einen Datenmissbrauch und ein Drittel bezahlt aus Sorge um den Datenschutz nicht mobil. Tatsächlich bietet M-Payment jedoch Sicherheitsvorteile gegenüber konventionellen Zahlungsmitteln. „Derzeit kämpft Bargeld an zwei Fronten: gegen globale Giganten und Handelsketten“ Georg Konjovic CEO Meinestadt.de GmbH, www.meinestadt.de Aldi und Lidl verlieren die Lust am Bargeld Derzeit kämpft Bargeld an zwei Fronten: Auf der einen Seite rollen globale Giganten wie Apple und Samsung millionenfach NFC-fähige Geräte samt Geldbörsenfunktion aus (Apple Pay, Samsung Pay), auf der anderen Seite verlieren Handelsketten wie Aldi und Lidl die Lust am teuren, umständlichen Bargeld. Diesen Kampf kann das Bargeld nicht mehr gewinnen. Bargeld ist das unsicherste Zahlungsmittel überhaupt: Weg ist weg. Trotzdem bevorzugen mehr als 60 Prozent der Deutschen diese Art der Zahlung. Dass wir eine eigenartige Vorliebe für unsichere Zahlungsmittel haben, zeigt sich auch beim populärsten bargeldlosen Zahlverfahren: der Lastschrift. Einfach so geben wir jemandem Zugriff auf unser Konto. Ziemlich daneben für eine Gesellschaft, die doch so gerne für mehr Sicherheit argumentiert. Tatsächlich gibt es ein einziges Argument, welches für Bargeld spricht: Anonymität. Elektronische Zahlungen sind nachzuverfolgen, trotz aller Verschlüsselungen, #vierteljahrhundert womöglich auch durch staatliche Stellen wie Geheimdienste. Bargeld dagegen schweigt. Dieses Argument könnte man ernster nehmen, wenn nicht 26 Millionen Deutsche bei Payback angemeldet wären und jeden noch so intimen Einkauf im Drogeriemarkt aufzeichnen lassen würden. Auch die weitverbreitete Unsitte, sich für lächerliche fünf Euro Einkaufsgutschein bei Newslettern mit diversen persönlichen Daten anzumelden, macht die Debatte zur Anonymität in Deutschland praktisch undurchführbar. Ich sehe einen zweistufigen Ablauf in Deutschland: Zunächst wird der Anteil von Kreditkarten signifikant zunehmen. Der Dank für diesen längst überfälligen Schritt gilt dabei Lidl und Aldi (sowie weiteren Einzelhändlern), die nun konsequent auf Bevorzugung dieser Zahlart setzen und somit Konsumenten umerziehen. Anschließend wird der Siegeszug von Mobile Payment starten. Von der Karte im Geldbeutel zum hinterlegten digitalen Datensatz im Smartphone ist es kleiner Schritt. Auch die Politik könnte einen entscheidenden Beitrag zur Etablierung eines sicheren Zahlungsverkehrs am POS leisten: Aktuell sind Euro-Banknoten per Gesetz das einzige unbeschränkte Zahlungsmittel in Deutschland, das jeder Händler annehmen muss. Dies sollte rasch geändert und um elektronische Zahlungsmittel erweitert werden. ◼ Zitatt Conrad Wrobel, Emgress Das gesamte Thema Mobile Payment befindet sich schon seit längerer Zeit in den Startlöchern. Für die weitere Verbreitung sehe ich als wichtigste Faktoren eine intuitive und vor allem schnelle, einfache Bedienung. Nur wenn die mobile Bezahlmöglichkeit effektiv funktioniert und dabei echte Mehrwerte gegenüber etablierten Zahlungsmethoden bietet, wird sie auch eine Akzeptanz beim Nutzer finden. Am 13. November 1990 schaltete Tim Berners-Lee die erste Seite des World Wide Web frei. „Man kann schreiende Kinder zwar ruhigstellen, wenn man ihnen ein iPad vor die Nase setzt, aber man hilft ihnen damit nicht“ Eine Kopie dieser Seite ist heute noch im Netz: http://info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html Foto: Oleksiy Mark / Shutterstock Jared Cohen, Chef von Google Ideas, hält Technik nicht für ein Allheilmittel Quelle: Handelsblatt 08. Dezember 2015 Empire Riverside Hotel, Hamburg Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing î Intelligentes Marketing mit SMART DATA î Die eigene Datenstrategie finden nur î Von der Zielgruppenansprache zur individuellen Ansprache unse Für re Le ser € 490 statt € 590 ,–* Ihr A nmel deco de: SD SD15 î Herausforderung Datenschutz ,– * iwb î Verknüpfung von Online- mit Offline-Daten Referenten auf dem SMART DATA Summit 2015 Christian Holtz Uniserv GmbH Dirk Kemmerer arvato Digital Marketing und DeutschlandCard GmbH Kerstin Pape OTTO Moderation Kathrin Schürmann SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Ingrid Schutzmann INTERNET WORLD Business * zzgl. MwSt. Information & Anmeldung: smart-data-summit.de Veranstalter: Goldsponsor: Silbersponsor: Sponsoren: Partner-Konferenz: 01.-02. März 2016, München Kongre ssProgra mm online ! Die Zukunft des E-Commerce Julia Bösch Outfittery GmbH Jens Diekmann Douglas AG Moritz Hau Zalando SE Moritz Keller Keller Sports GmbH Franziska Majer Videdressing SAS Nils Müller TRENDONE GmbH Prof. Dr. Gerrit Heinemann HS Niederrhein Dr. Marcus Schöberl Amazon.de GmbH Dominik Hensel Deutsche See GmbH Dr. Stephan Zoll Ebay International AG Mit Code IW16iwb 240,– € sparen! internetworld-messe.de InternetWorldMesse #iwm