- Heftarchiv - Internet World Business

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43205
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Digitale Vermessung
des Ichs
Vertical
Networks
„Todsünde
Relaunch“
Quantified Self: Warum User
ihre eigenen Daten erfassen
Nischenanbieter schmieden
S.14
Content-Allianzen
Stefan Mues,
Elaboratum GmbH
Tablet Boom durch Windows
VZ-NETZWERKE
Aus für SchülerVZ
Zum 30. April wird die Social Community
SchülerVZ abgeschaltet. Die User-Zahlen
lagen zum Schluss bei 200.000. Eigentümer Vert Capital, der die VZ Netzwerke
2012 von Holtzbrinck kaufte, will jedoch
die anderen Communitys StudiVZ und
MeinVZ weiterbetreiben und durch eine
neue Bildertauschplattform aufwerten.
Name: VZ Fotobuch. fk
DMEXCO 2013 IN KÖLN
Mehr Erlebbarkeit wagen
Die Online-Marketing-Messe Dmexco
soll am 18. und 19. September 2013
unter dem Motto „Turning Visions into
Reality“ stattfinden. Die Messe-Macher
Christian Muche und Frank Schneider
fordern die Teilnehmer auf, die Potenziale
sowie den konkreten Nutzen von Digital
Business für Marketing und Media erlebbarer zu machen: „Das Aushängeschild
‚digital‘ allein reicht nicht aus.“ fk
S
teve Jobs war Studienabbrecher, genau wie
Steve Wozniak, mit dem
zusammen Jobs 1976 Apple
gründete. Bill Gates, Michael
Dell und Mark Zuckerberg
haben ebenfalls eines gemeinsam: Sie haben ihr
Studium vorzeitig aufgegeben. Ein akademischer
Grad galt lange Zeit als entbehrlich, wenn man eine
Karriere in der digitalen
Wirtschaft anstrebte. AppleMitbegründer Wozniak soll
in einer Rede vor Studenten
ein Studium gar als „Zeitund Geldverschwendung“
bezeichnet haben.
Am Puls der Zeit: E-Business-Studiengänge an deutschen Hochschulen
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachleuten in E-Commerce und Online Marketing
ist jedoch nach wie vor groß.
Eines hat sich indes geändert:
Anders als noch vor ein paar
Jahren bieten Hochschulen und
Universitäten heute im deutschsprachigen Raum eine breite
Palette an Studiengängen an, in
denen die Absolventen das
Rüstzeug für einen erfolgrei-
chen Start in die digitale Wirtschaft erwerben können.
Studiengänge wie „E-Commerce“ an der Fachhochschule
Wedel oder „Online Marketing“ an der Internationalen
Hochschule Bad Honnef Bonn
Lesen Sie uns auf dem iPad
A
b sofort können Sie jede
Ausgabe von INTERNET
WORLD Business auch auf
Ihrem iPad lesen – und zwar
bereits ab Freitagmittag vor
MAGENTO
Update für Shop Performance
Eine deutliche Performance-Steigerung
bei Suchanfragen im Shop, im Checkout-Prozess sowie bei der Indexierung
neuer Produkte verspricht die neueste
Enterprise-Version 1.13 der quelloffenen
Shop-Software Magento. Das Update soll
auch die Skalierbarkeit des Shops verbessern und so mit wachsenden Produktkatalogen Schritt halten. fk
S.46
Hochschulen bieten attraktive Ausbildungswege für Karrieren in der digitalen Wirtschaft an
E-Commerce erreicht Uni
Zu seinen besten Zeiten soll SchülerVZ
fünf Millionen Nutzer gehabt haben
So machen Sie
Ihren Webshop
fit für den
M-Commerce S.30
Kaderschmiede Universität
PC-VERKÄUFE
Auf rund 14 Prozent schätzt das Marktforschungsinstitut Gartner den globalen
Rückgang der PC-Verkäufe im 1. Quartal
2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Statt PCs kaufen User offenbar verstärkt
Tablets und Smartphones. Hauptgrund
dafür laut IDC: Das aktuelle MicrosoftBetriebssystem Windows 8 wird wegen
seiner Benutzeroberfläche von den Kunden nicht angenommen. fk
S.6
Mobil verkaufen
aufen
verzeichnen steigende Absolventenzahlen. Die Hoffnung der Branche auf einen
schnellen Zufluss von Nachwuchs aus den Unis wird
allerdings von einem Umstand gebremst: Nach der
Umstellung vieler Studiengänge gemäß der BolognaReform sollte eigentlich ein
kurzes Bachelor-Studium
zum Regelabschluss werden. Doch aktuell entscheiden sich drei von vier Studierenden in Deutschland
dafür, danach einen MasterStudiengang zu absolvieren.
Und die Absolventen der EBusiness-Studiengänge verhalten sich da nicht anders als
Kommilitonen anderer Richtungen. Eine Übersicht über alle für
die Online-Branche relevanten
Studiengänge im deutschsprachigen Raum bietet der Hoch■
schul(VJEF ab Seite 33. fk
Foto: Fotolia / Robert Kneschke
o
Fot
: Fotolia / Andrea D
an
ti
AUSGABE 8/13 15. APRIL 2013
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Online-Werbung I E-Commerce I Technik
Für Abonnenten gratis: iPad-Edition
der INTERNET WORLD Business
dem Erscheinungstermin der
Print-Ausgabe. Die App dafür
gibt es gratis im iTunes App
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vollen Inhalt des gedruckten
Hefts, die Darstellung lässt sich
vergrößern und verkleinern.
Navigationselemente erleichtern den Überblick. Geladene
Ausgaben bleiben auf dem iPad
und lassen sich auch ohne In■
ternet-Zugang lesen. red
Zalando geht offline
Z
ur Mailänder Designwoche
hat der Web-Schuhhändler
Zalando in der italienischen
Metropole einen Pop-up Store
eröffnet. Stationär präsentiert
wurden rund 150.000 Produkte
des Webshops, darunter Marken
wie Zalando Collection, Benet-
ton, Cheap Monday, Donna
Karan, Diesel, French Connection und Guess. Anlass der Aktion war der zweite Geburtstag
des italienischen Zalando-Webshops. Andere E-CommerceGrößen wie eBay haben bereits
■
Pop-up Stores getestet. fk
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
€ 4,50 | Fr. 9,00
AKTUELL
Internet World BUSINESS
15. April 2013
Science Fashion
In eigener Sache
Internet World 2014 – jetzt
Aussteller werden
Studie untersucht Einstellung der Nutzer zu technischen Innovationen im Modehandel
Nach der Messe ist vor der Messe: Am
25. und 26. Februar 2014 wird sich auf
dem Münchner Messegelände wieder
alles um das Thema E-Commerce drehen.
Auf der Internet World, der führenden
E-Commerce-Messe in Deutschland, präsentierten sich dieses Jahr 300 Aussteller
in zwei Messehallen auf rund 11.000 Quadratmetern. Bereits jetzt haben etwa 80
Aussteller für 2014 gebucht beziehungsweise ihre Standfläche reserviert.
Sichern Sie sich bis zum 31. Mai 2013
fünf Prozent Rabatt bei der Standbuchung
und dadurch Ihre Wunschpräsenz auf der
Internet World 2014!
Schwerpunktthemen der Messe werden auch im kommenden Jahr wieder
E-Commerce, Multichannel, Online Marketing, Social Media, E-Payment, Usability und Technik des Internet sein. Begleitet wird die Messe außerdem von einem
umfangreichen Rahmenprogramm: Fachvorträge auf vier Bühnen, Speed Networking, Guided Tours, Preisverleihungen
und vieles mehr.
Parallel zur Messe findet darüber hinaus ein hochkarätig besetzter Kongress zu
den Top-Trends im E-Commerce statt.
Praxiserfahrene Referenten von bekannten
Unternehmen präsentieren spannende
Vorträge und aktuelle Case Studies in drei
parallelen Panels.
Weitere Informationen, Impressionen
von der Messe 2013 und das Buchungsformular für die Aussteller für 2014 unter:
■ www.internetworld-messe.de
V
irtuelle Spiegel, Crowdsourcing, Visual Tagging oder Mass Customization
heißen die neuen Trends im Online-Modehandel. Die eBay-Studie zur „Zukunft des
Handels“ im Bereich Fashion hat untersucht, wie Verbraucher zu diesen technischen Innovationen stehen.
Jeder vierte Internet-Nutzer kann sich
demnach vorstellen, sich in Zukunft per
Crowdsourcing an der Auswahl von Produkten für eine Kollektion zu beteiligen.
45 Prozent würden gern einmal einen virtuellen Spiegel benutzen, der dem Käufer
ein bestimmtes Kleidungsstück in unterschiedlichen Ausführungen zeigt, ohne dass
er sich dafür umziehen muss (vgl. Grafik).
Trends im Online-Modehandel
Können Sie sich vorstellen, folgende Möglichkeiten in Zukunft zu nutzen?
Virtueller
Spiegel
E-COMMERCE
Plädoyer gegen Preisparität
Das Projekt „Collins“ soll junge Zielgruppen
für den Hamburger Konzern erobern
Die erfolgreichsten Multichannel-Händler in
den USA verkaufen offline anders als online
4
Mass
Customization
Digitale Vermessung des Ichs
Die „Quantified Self“-Bewegung gewinnt an
Boden. Der gesamte Mensch könnte damit in
Zukunft im Internet katalogisiert werden
6
Zukunft durchsetzen werden. Knapp über
die Hälfte der Befragten findet den Trend
hin zum virtuellen Spiegel außerdem interessant, Frauen mit 58,6 Prozent allerdings
mehr als Männer (47,4 Prozent).
Auch die Bedeutung des Online und des
Mobile Shoppings wird laut Studie weiter
zunehmen. So gaben die Internet-Nutzer
an, im Bereich Fashion gegenwärtig zu 63
Prozent im stationären Handel, zu 33 Prozent online und zu vier Prozent mobil per
E-Commerce-Profis trafen sich bei der BVH 2.013
in Hamburg / Der Bundesverband des Deutschen
44
Versandhandels vergab einen Start-up-Preis
22
Shop sucht neuen Besitzer
Recht: Marken und New TLDs
8
Dornröschenschlaf beendet
9
Bewertungen für SEO
Merchant Quality Algorithm soll schlechte
Online Shops im Ranking zurückwerfen
26
11
Interessengesteuert
Nischenanbieter haben allein oft nicht genug
Reichweite für die Vermarktung. Hier können
Vertical Networks ins Spiel kommen
14
Serie: Medien im Umbruch (Teil 2)
32 Millionen Deutsche hören Radio übers Web
16
Warum der eigene Nutzer nicht mutwillig
erschreckt werden sollte, erklärt Stefan Mues
Tim Neugebauer,
Mitgründer Das Medienkombinat,
fordert von Webshop-Betreibern
eine individuelle Mobile-Strategie 30
Otto Group und Fachhochschule
Wedel, erklärt, was der Studiengang
33
E-Commerce der Uni leisten soll
Jennifer Tamblyn,
RUBRIKEN
Der Adserver-Anbieter hat eine eigene SupplySide-Plattform für den Echtzeithandel entwickelt 28
Etats Marketing & Werbung
18
Rechtstipp: Fiktive Preisempfehlungen
26
29
Geschäftsführer von Mobile.de,
hält den Neuwagenverkauf für den
wichtigsten E-Commerce-Treiber 22
Holger Schneider,
18
Mit diesen Tools können stationäre Geschäfte
vom aktuellen Mobile Boom profitieren
15
46
Topkampagne: Back in the 80s mit Mini
Wie Mobile zu Offline führt
10
MEINUNG
Gastkommentar: Todsünde Relaunch
TOOLS & TECHNIK
Adtech startet Marketplace
Techniktipp: Individuelle Produktbeschreibungen 28
Verkaufskanal-Manager bei RWE,
weiß, dass viele Kunden noch Wert
11
auf persönlichen Kontakt legen
Marcus Tonndorf,
Mehrfachgründer und Unternehmer,
beziffert den Wert eines Nutzers für
Google auf bis zu 700 Dollar jährlich 6
Etats Tools & Technik
29
Menschen & Karriere
36
Impressum
36
Termine
37
Geld in der Fremde einsammeln
Stellenmarkt
38
Alfons Winhart,
Zahlungsausfälle im Auslandsgeschäft sind
doppelt ärgerlich, weil das Mahnwesen
international ungleich komplizierter ist
Dienstleisterverzeichnis
40
Gehört / Feedback
46
Vorstand der PNO Inkasso AG, rät
Inkassodienstleistern, Konditionen
anzubieten, die sich auch rechnen 32
Belohnung für die Kunden
Wie RWE eine Newsletter-Kampagne mit
überraschend hoher Conversion Rate gelang
SZENE
Von Online-Preiskämpfen, wie in anderen
Handelssegmenten, ist die Autobranche
weitgehend verschont geblieben – bisher
Das Trademark Clearinghouse soll bei
Markenrechtsstreitigkeiten helfen
Geschäftsführer Sales der Media
Group One, setzt bei einer Fusion
auf das „1 + 1 = 3“-Prinzip
Malte Krüger,
Returbo gewinnt den Rising Star
Der Lebensmittelhandel schichtet seine
Werbeinvests massiv ins Internet um
Lange hat es gedauert: Jetzt setzt sich das
mobile Internet in jeder Beziehung durch
Immer mehr Hochschulen bieten Studiengänge
33
in E-Commerce und Online Marketing an
Mit angezogener Handbremse
Online statt Schweinebauch
Smartphone oder Tablet einzukaufen. Sie
rechnen aber damit, dass sie in zehn Jahren
nur noch die Hälfte der Artikel im Ladengeschäft (48 Prozent), dafür aber mehr im
Internet (38 Prozent) und über den MobileKanal (15 Prozent) einkaufen werden.
Für die Studie wurden 1.003 Konsumenten im Alter zwischen 14 und 69 Jahren
vom Marktforschungsinstitut Innofact befragt. Befragungszeitraum war vom 15. bis
■
22. März 2013. tdz
Aric Austin,
MENSCHEN & KARRIERE
20
23 %
Meinungen in diesem Heft
Universitäten rüsten auf
Die Übernahme eines Webshops ist sowohl für
Käufer als auch Verkäufer eine Herausforderung 24
MARKETING & WERBUNG
25 %
Quelle: eBay / „Die Zukunft des Handels“. Stand: März 2013;
Basis: n = 1.003; Mehrfachnennung möglich; Internet-repräsentative
Struktur nach Alter (14 – 69 Jahre) und Geschlecht;
Befragung durchgeführt von Marktforschungsinstitut Innofact
© INTERNET WORLD Business 8/13
Für E-Commerce hat sich Facebook nicht bewährt 21
5
31 %
Crowd
Sourcing
F-Commerce floppt
Müsli aus allen Kanälen
36 %
Maßgefertigte
Produkte
Ein Großteil der Befragten geht ferner davon aus, dass diese Trends in Zukunft weiter zunehmen werden. So können sich 72
Prozent vorstellen, dass sich das sogenannte Visual Tagging noch mehr verbreiten wird. Visual Tagging ermöglicht es
Konsumenten, ein Bild von einem Kleidungsstück hochzuladen, das sie in einer
Zeitschrift, in einem Schaufenster oder auf
der Straße entdeckt haben. Das Produkt
wird dann automatisch in anderen Shops
gesucht und dem User in ähnlichen Formund Farbvarianten angezeigt.
Jeweils 69 Prozent sind davon überzeugt,
dass sich der virtuelle Spiegel und die virtuelle Anprobe (Augmented Reality) als
neue Entwicklungen im Modebereich in
TRENDS & STRATEGIEN
39 %
Visual
Tagging
Zunahme der Trends
Otto: Neuer Online Shop
45 %
Virtuelle
Anprobe
INTERNET WORLD Business 8/2013
Mymuesli vergrößert sein Filialnetz und setzt
auf Supermärkte und Gastronomie
8/13
Foto: Fotolia / Bonninturina
2
SPECIAL: MOBILE COMMERCE
Auf dem Weg zu „Mobile First“. Trotz
bisher geringen Umsatzes: Zugriffe auf
Webshops über mobile Geräte steigen 30
32
Armin Trunk,
Geschäftsführer Estores, findet die
Kaufpreisvorstellungen vieler Shop24
Besitzer für Shops realitätsfremd
AKTUELL
3
Ende des Jugendwahns
Facebook User werden immer älter: Ein Problem oder eine neue Entwicklungsstufe?
D
ie Zeiten ewiger Jugend scheinen für Facebook
vorbei zu sein. In den letzten Monaten ist die
Zahl der jungen User auf der Social-Media-Plattform in vielen Industrieländern gefallen, dafür
sind ältere Nutzer hinzugekommen, wenn auch
nicht in gleichem Umfang. In Deutschland – ergab
eine Studie der Analysefirma Social Bakers –
wächst der Primus der Social Networks nur noch
in der Gruppe der über 45-Jährigen. In den USA
ist es sogar noch schlimmer: Hier sorgt nur noch
die Gruppe der Rentner für Zuwächse. Ist Facebook für Jugendliche uncool geworden? Droht
dem Netzwerk gar der Tod durch Vergreisung?
Weder das eine noch das andere: „Facebook hat
kein Überalterungsproblem, es hat in der jungen
Zielgruppe den Break-even Point erreicht. Es wird
also erwachsen“, beruhigt Tobias Schied, Managing Director der Agentur Tobesocial aus Stuttgart. Entscheidend für die Zukunft des Netzwerks
sei vielmehr, dass Unternehmen in Facebook von
der jungen sowie der älteren Zielgruppe wahrund ernst genommen, und auch verstanden werden. Dafür reiche es nicht aus, „Facebook Ads und
Gewinnspiele zu machen oder langweilige Posts
zu veröffentlichen“, so Schied. Vielmehr gehe es
um echte Kommunikation mit den Konsumenten,
um ihnen einen Mehrwert zu bieten. „Hierfür ist
eine langfristige und nachhaltige Social-MediaStrategie elementar“, betont Schied.
Höher. Schneller. Weiter.
Die perfekte
E-Commerce-Komplettlösung.
Hochspannung durch externe Verlinkung
Seriös in
Anzug und
Schlips. Auch
Facebook-Gründer Marc Zuckerberg zeigt
sich erwachsen
Michael Praetorius,
Gründer von Noeo, München
Auch für Markus Praetorius, Gründer und Geschäftsführer der Münchner Online-StrategieBeratung Noeo, ist Facebook schon lange keine
Community mehr, „die Angst haben muss, dass
Nutzer in ihr weniger Zeit verbringen oder die
Anzahl der Seitenaufrufe zurückgeht“. Mehr
noch: „Facebook ist kein Jugendmedium, sondern wesentlich breiter aufgestellt“, so Praetorius.
Zum Beispiel könnten Unternehmen auf der Nutzerdatenbank von Facebook eigene Anwendungen, Apps oder Communitys bauen – ohne die
Privatsphäre der User zu verletzen. Und sollten
künftig Facebook-Anzeigen sogar auf externen
Webseiten erscheinen – wie das beim Like-Button
bereits heute der Fall ist –, „könnte das Netzwerk
für Vermarkter noch spannender werden.“ häb ■
plentymarkets lassen sich
alle Prozesse des Online-Handels
komfortabel organisieren, effizie
ien
nt
steuern und in Echtzeit verwal
a te
ten.
Martin Szugat,
Geschäftsführer Snipclip,
München
„Unternehmen, die FacebookMarketing als Kindergeburtstag
mit Fanpage verstehen, haben
das Potenzial der Plattform
noch lange nicht ausgeschöpft
oder sogar falsch verstanden. Die größte Chance
für das Netzwerk liegt längst nicht mehr bei Jugendlichen, sondern wie im gesamten Web-Markt, in
Deutschland vor allem bei den Silver Surfern. Bei
einer älter werdenden Gesellschaft ist es entscheidend, ältere Zielgruppen perfekt adressieren zu
können. Facebook-Anzeigen zeigen gut, was beim
Targeting von Zielgruppen möglich ist. Der ROI
von Social Media macht sich in einer dauerhaften,
anhaltenden Bindung zu Kunden bemerkbar.“
„Facebook ist so normal geworden wie E-Mail. Die veränderte
Altersverteilung auf der Plattform ist dabei nur ein Ausdruck
dieser Entwicklung. Ebenso normal ist, dass
Jugendliche sich ihre eigene (Online-)Welt kreieren, anstatt ihren Eltern zu folgen. Werbungtreibende müssen daher neben Facebook auch alternative Plattformen wie beispielsweise Tumblr oder
Pinterest berücksichtigen. Das wiederum ist
weder besonders neu noch besonders schlimm.
Schließlich gilt auch für Social Media die altbekannte Marketingregel: Die Zielgruppe bestimmt
das Medium.“
Peer Wörpel,
Leiter Beratung Social
Media, Pilot Hamburg
Sunil Bahl,
Digital Strategist,
Mindshare
„Facebook wird erwachsen.
Dies ist großartig. Schließlich
haben wir damit die Chance,
mit allen Zielgruppen in den
Dialog zu treten.
Social Media ist damit nicht länger das Privileg
der Youngsters. Für den Werbemarkt ist die
Erschließung älterer Zielgruppen nicht mit Veränderungen verbunden, die Targeting-Funktionen bleiben die gleichen. Die Ansprache und die
Inhalte müssen allerdings zielgruppenadäquat
sein. Spannend bleibt, wie die Silver Surfer Facebook mobil nutzen – oder ganz anders damit
umgehen.“
„Der Alterungsprozess des
durchschnittlichen FacebookNutzers kommt nicht wirklich
überraschend, entspricht er
doch dem gängigen Trend bei digitalen Medien:
Wachstum kommt vor allem aus älteren Zielgruppen. Facebooks vorrangige Herausforderung ist
es, sich in den (jüngeren) Kernzielgruppen auch
gegen den Wettbewerb im mobilen Segment zu
behaupten. Dazu tragen die jüngsten Design-Anpassungen zur Verbesserung des Engagements
ebenso bei wie das neue ,Home‘ (siehe Seite 28)
für Android, um insbesondere die mobile Reichweite bei den Jüngeren zu erhöhen.“
Das plentymarkets-Prinzip:
E-Commerce as a Service
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
MOBILES INTERNET
Smartphones steigern die Web-Nutzung,
so eine Umfrage der Münchner Marktforschung TNS Infratest. Demnach suchen
mehr als die Hälfte der Befragten, 54 Prozent, deutlich häufiger und intensiver mit
Online Services. Ähnlich viele, 53 Prozent,
kontrollieren mobil öfter ihre sozialen
Netzwerke und posten in Communitys.
Mithilfe von Smartphones werden auch
Routenplaner- und Mobilitätsdienste, die
Fahrtmöglichkeiten und -zeiten nennen,
stärker genutzt. Bei jüngeren SmartphoneBesitzern beobachteten die Marktforscher
eine noch höhere Affinität zum mobilen
Netz. Befragt wurden 610 SmartphoneBesitzer im Februar 2013. vs
ALDI SÜD
Online statt Print
Lebensmitteldiscounter Aldi Süd macht es
Lidl nach und setzt bei seiner Werbung
jetzt vermehrt aufs Internet: Seit Anfang
des Jahres ist das Unternehmen auf Facebook und hat dort mehr als 11.000 Fans
gewonnen. Parallel dazu wurde die Website neu gestaltet. Nicht zuletzt fährt Aldi
Süd zurzeit testweise Kampagnen auf WebPortalen und Marktplätzen wie eBay oder
GMX. Vermutet wird, dass der Discounter
seine Werbestrategie ändern und PrintKampagnen zunehmend durch InternetWerbung ersetzen wird. vs
W
enn es um den Online-Handel geht,
gibt Otto nicht nach. Zwar hat der
Hamburger Konzern gerade den schwächelnden Online-Schuhladen Mirapodo.de
unter das Dach der erfolgreicheren Spielzeug-Filiale Mytoys.de geschoben, um so
Kräfte zu bündeln, doch schon schmiedet
er neue Pläne: 300 Millionen Euro will er
bis 2015 in diesen Bereich investieren. Mit
dem Projekt „Collins“ entsteht unter der
Führung von Benjamin Otto, einem Urenkel des Firmengründers, ein Webshop, der
2014 starten soll. Laut „Lebensmittelzeitung“ will Otto zudem in die Frühphasenfinanzierung von Start-ups einsteigen.
Online ist notwendig, das zeigen die
Zahlen. Während der Gesamtumsatz von
Otto im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent
wuchs, legten die Online-Erlöse um sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu.
„Wir sind“, erklärt Otto-Chef Hans-Otto
Schrader, „ein Hybrid mit stabilem Statio-
Ottos E-Commerce-Sparte
Gesamtkonzern: Kaum Wachstum
11,8
11,6
10,13
YAHOO / DROPBOX
Service-Kooperation
5,5*
4,8
5,3
5,7
3,83
2008/9 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13
Konzernumsatz
E-Commerce
Angaben in Milliarden Euro.
* Online-Nachfrage. Umsatz dürfte bei 3,8 Mrd. Euro gelegen haben
© INTERNET WORLD Business 8/13
Quelle: Otto Group
Mehr wird‘s nicht: Seit Jahren stagniert der Umsatz im deutschen Einzelhandel. Nur im Internet
boomt das Geschäft – kein Zeichen für Neugeschäft, sondern für eine Verlagerung der Einnahmen in weitere, ausdifferenzierte Vertriebskanäle.
Inzwischen lahmt auch der Internet-Handel. Ob
auf diesem Feld in den nächsten Jahren weiterhin hohe zweistellige Wachstumsraten möglich
sind, ist fraglich. Ottos Zahlen zeigen diese Entwicklung: Seit drei Jahren legt der Konzernumsatz nur marginal zu. Und: Stieg der Online-Anteil 2010/11 im Vergleich zum Vorjahr um 25
Prozent, so legte er 2012/13 nur um sieben Prozent zu. Otto ist mit 60 Marken im Handel aktiv
und in Deutschland der größte Textilhändler. vs
Gewinn mit Apps
YOUTUBE
Apple hat mit dem App Store ein lukratives Nebengeschäft erobert
Neue Einigkeit mit Musikern
Anzeige
len sich die Hamburger jetzt im
Fernsehen als Web-Händler. Außerdem investieren sie einen zweistelligen Millionenbetrag in Collins.
Am neuen Shop arbeiten 50 Mitarbeiter, er soll Mode und Wohnen
verbinden und Lifestyle liefern.
Nebenbei überlegt Otto, künftig
seine Investitionen breiter zu fächern. Durch eine Beteiligungsgesellschaft, vermutlich aber durch einen Inkubator, wie er gerade in vielen Konzernen aufgebaut wird, will
Otto Start-ups schon bei der Gründung fördern. Der Konzern hat sich
über Eventure Capital Partners
bereits an 70 Firmen (etwa GrouOtto-Versand: Der Internet-Anteil steigt weiter an
pon, Kaufda, 9flats) in aller Welt
närumsatz, sinkendem Kataloghandel und beteiligt. Zudem finanziert er maßgeblich
den Berliner Inkubator Projekt A Ventures,
stetig wachsendem Online-Handel“.
Das Internet spricht insbesondere jün- bei dem Firmen wie Tirendo (Autoteile)
■
gere, also neue Kunden an. Daher empfeh- oder Wine in Black entstehen. vs
Online-Umsatz wächst, gesamt stagniert
11,4
Youtube hat sich mit der Rechteverwertungsgesellschaft Sacem über Zahlungen
an französische Musiker geeinigt. Damit
darf die Video-Plattform deren Clips in 127
Ländern der Erde zeigen; was pro Aufruf
eines Films fällig wird, wurde jedoch nicht
bekannt. In Deutschland verhandelt Youtube noch mit der Gema. Sie fordert pro
Video-Aufruf 0,375 Euro-Cent. Youtube hält
das für zu teuer. Während der Verhandlungen bleiben laut Opendatacity.de rund 60
Prozent der 1.000 beliebtesten Musik-Clips
für deutsche Nutzer gesperrt. vs
8/13
Projekt „Collins“ soll junge Zielgruppen für den Hamburger Konzern erobern
10,1
Noch mehr Mobilität: Yahoo hat gerade
Summly übernommen, einen Nachrichtenaggregator für Smartphones. Zudem
kooperiert der Portalbetreiber neuerdings
mit dem Cloud-Datenarchiv Dropbox.com.
User von Yahoo-Mail können seither Dateianhänge in E-Mails in der Cloud abspeichern und umgekehrt aus ihren DropboxArchiven größere Datenmengen versenden. Beide Maßnahmen geben Hinweise
darauf, dass Yahoo seine Mobile-Strategie
weiter forciert. Momentan verhandelt der
Konzern über einen Kauf der französischen
Video-Plattform Dailymotion.com. vs
15. April 2013
Otto: Neuer Online Shop
Suchen, finden, hören
E
s begann im April 2003 mit der Musikbörse iTunes, mündete 2008 in den
App Store und ist heute ein profitables
Geschäft: Seit zehn Jahren produziert
Apple nicht mehr nur gefällige Computer
und anderes Gerät, sondern verkauft auch
Inhalte: Musik, Videos und Filme sowie
seit dem Start des App Store noch Bücher,
Zeitschriften und andere Medien. Apples
Finanzfachkräfte beschreiben den App
Store gerne als kleines Nebengeschäft, das
gerade so kostendeckend arbeitet. Doch
nach Ansicht von Horace Dediu, Gründer
der Analyse-Plattform Asymco, ist das
mehr als nur eine leichte Untertreibung:
„iTunes und App Store schaffen inklusive
Apples eigener Software eine Marge von
15 Prozent vom Bruttoumsatz“, rechnet
Dediu vor (http://bit.ly/WITXPG). „Das
sind mehr als zwei Milliarden US-Dollar
Profit pro Jahr.“ Insgesamt weist
Apple für 2012 ein Geschäftsergebnis von knapp 60 Milliarden
Dollar aus.
Das Nebengeschäft verspricht
zudem starkes Wachstum: In den
letzten sieben Jahren hat es sich
versiebenfacht. Allein 2012 wurden 23 Milliarden Dateien heruntergeladen, etwa zwei Drittel davon kosten Geld. Apple profitiert
dabei nicht nur von DownloadEinnahmen, sondern anteilig auch
■
Tablets: 2012 wurden 23 Milliarden Apple Apps geladen an Nutzungsgebühren. vs
Foto: Fotolia / Pressmaster
4
Neben 60 Multichannel-Marken setzt Otto
auf Pure Player im Internet. Etwa auf:
■
Smatch.com: Suchportal für Mode und
Wohnen. Gegründet 2007, 15 Mitarbeiter
■
Limango.de: Shopping Club, gegründet
2007, 150 Mitarbeiter
■
Mytoys.de: Spielzeug-Shop, als Pure Player
gestartet 1999, 14 Filialen, 450 Mitarbeiter
■
Vitabote.de: Lieferdienst für Apotheken,
gestartet 2011; 5 Mitarbeiter
■
Yapital.com: Online bezahlen, in Gründung
Amazon kauft
Goodreads
A
mazon hat sich die Community Goodreads.com geschnappt. Der Kaufpreis
lag Schätzungen zufolge bei 150 bis 200
Millionen US-Dollar. Bei Goodreads dis-
Goodreads.com: 36 Millionen Leser empfehlen
und diskutieren hier ihre Lieblingsbücher
kutieren Leser Lektüretipps. Bislang verlinkte die Community auf diverse Buchhändler, nun führt sie direkt zu Amazon.
Von den 36 Millionen Goodreads-Mitgliedern besitzen rund 30 Prozent ein KindleLesegerät. Amazon erhofft sich einen
Schub fürs Buchgeschäft, Konkurrenten
befürchten indes eine Wettbewerbsverzerrung. Amazon erreicht im US-Buchmarkt
■
einen Anteil von rund 27 Prozent. vs
8/13
TRENDS & STRATEGIEN
15. April 2013
Zukauf und
frisches Geld
O
nline lernen – das funktioniert multimedial, interaktiv, macht Spaß und
zieht neben den Paukenden zunehmend
auch Investoren an: Gerade hat sich das
Berliner Start-up Babbel, bei dem User
Sprachen büffeln, zehn Millionen USDollar von Investoren wie Reed Elsevier
Ventures (REV), Nokia Growth Partners
und Kizoo gesichert. Damit sollen die
Marktanteile in den USA und Kanada ausgebaut werden. Hier hatte Babbel vor Kurzem den Wettbewerber Playsay übernommen. „Babbel ist rapide gewachsen, verzeichnet über 15 Millionen Nutzer und hat
seit zwei Jahren einen positiven Cashflow“,
so Tony Askew von REV. Babbels Sprachlektionen gibt es für Smartphones, Tablets
und für Computer, sie werden in 190 Ländern vermarktet. Das Unternehmen be■
schäftigt 170 Mitarbeiter. vs
Online Sprachen lernen: Babbel liefert die
Lektionen auf Tablets, Smartphones und PC
Müsli aus vielen Kanälen
Mymuesli vergrößert Filialnetz und setzt auf Supermarkt und Gastronomie
S
eine vierte Filiale hat
der Müslihändler Mymuesli jetzt auf Stuttgarts
Einkaufsmeile, der Königstraße, eröffnet. Zwei weitere Läden in Düsseldorf
und Augsburg sind bereits
in Vorbereitung, andere
Ladengeschäfte werden
gerade gesucht. „Es macht
einfach Spaß, Läden zu eröffnen, außerdem können
Kunden dort unser Produkt mit allen Sinnen ken- Die Müslimischungen wurden zuerst übers Internet, dann über
nenlernen und probieren“, Supermärkte und jetzt auch in eigenen Filialen vermarktet
erläutert Mitgründer Max
Wittrock. „Wir wollen in diesem Jahr min- lernen wir, wie das Ladengeschäft funktiodestens noch sechs Filialen eröffnen, wenn niert“, meint Wittrock. Die ersten Filialen
wir geeignete Flächen finden.“
in Passau, Regensburg und München arbeiMit dem Filialnetz, das Mymuesli in ten profitabel. Kunden können online beeigener Regie betreibt, differenziert das stellen und die Mischung abholen.
Unternehmen, das 2008 im Netz begann,
Etwa jeden zehnten Euro nehmen die
seinen Vertrieb weiter aus und treibt die Passauer zurzeit über ihre Filialen ein.
Markenbekanntheit voran: Seit 2010 wer- Mehr als die Hälfte der Einnahmen wird
den die Mischungen auch in Supermärk- über die Website erwirtschaftet. Hier steten und in der Gastronomie vermarktet. hen neben Müsli noch Orangensaft-Abos
„Die Website bleibt tragende Säule unseres sowie – nach den Übernahme von Green
Geschäfts“, erklärt Wittrock, der Mymuesli Cup Coffee – nachhaltig produzierter Kaf2007 mit Hubertus Bessau und Philipp fee im Angebot. Mymuesli veröffentlicht
Kraiss gründete. „Das Multichannel-Kon- keinen Umsatz, dafür aber den Gewinn:
zept muss sich rentieren.“ Die Einnahmen Der summierte sich 2011 auf knapp 1,2
der Läden werden regelmäßig überprüft, Millionen Euro. Das Unternehmen be■
das Konzept immer wieder hinterfragt. „So schäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. vs
Bon und Bindung
Reposito wird vom Bon-Archiv zum Kundenbindungssystem
R
eposito erweitert sein Geschäftsmodell. Das Karlsruher Start-up bietet
seit 2011 eine App an, mit der Kunden
Kassenbons per Smartphone scannen und
in einem digitalen Archiv ablegen können,
um Garantieansprüche geltend machen
oder Abonnements verwalten zu können.
200.000 Verbraucher haben die App heruntergeladen, ein kleiner Teil bezahlt für
Premiumdienste wie Erinnerungs- oder
Kündigungsfunktionen knapp vier Euro
im Monat. Doch nun hat Reposito seine
Technik um einen Anschluss zu den Kassensystemen des Einzelhandels erweitert.
Damit wird die App zum Kundenbindungs-Tool. Die Kasse druckt zwar weiterhin einen Bon, jetzt mit QR-Code, über
den nach dem Scan alle Belegdaten direkt
bei Reposito gespeichert werden. „Händler von garantierelevanten und hochwertigen Waren können so nach einem Kauf ihre Kunden erneut ansprechen, ihnen weitere Angebote machen“, erklärt Mitgründer Adrian Runte die Systematik.
Elektronikhändler Euronics hat Reposito
in seinen Filialen getestet und Kunden beispielsweise Zubehör angeboten oder mithilfe der verfügbaren Geo-Daten vom
Smartphone auch Gutscheine zugeschickt,
als sie in der Nähe waren (vgl. Ausgabe
13/2012). Reposito arbeitet an weiteren
Marketingfunktionen, um auch Superund Drogeriemärkte für die App einzunehmen. „Das System macht am meisten
Sinn, wenn viele Händler teilnehmen“, so
Runte. „Aber wir müssen darauf achten,
dass Kunden nicht mit Angeboten
zubombardiert werden.“ Noch erarbeitet man mit jedem Handelspartner eigene Strategien. Die
Kosten der Services sind daher
nicht standardisiert. Händler bezahlen monatliche Nutzungsgebühren im dreistelligen Bereich
sowie Provisionen bei Kaufabschlüssen. „Der Handel muss Beratungskompetenz und sofortige
Verfügbarkeit stärker online bekannt machen“, meint Runte.
Repositos Draht zum Kunden: Die mittels App gespei- „Diese Entwicklung wird uns wei■
teres Interesse bringen.“ vs
cherten Bon-Daten helfen Kunden und auch Händlern
Noch mehr Geld
für Auctionata
M
it gut 13 Millionen Euro finanziert,
startete Ende 2012 das Online-Auktionshaus Auctionata. Jetzt stieg Earlybird
als weiterer Investor ein und brachte 2,3
Millionen Euro mit: „Auctionata verkauft
Objekte aus Kategorien mit weltweiter
Gültigkeit, bis hin zum Niveau eines Egon
Schieles“, sagt Christian Nagel von Earlybird. „Dieses Segment deckt kein anderer
Auctionata: Am 21. Juni kommt Egon Schieles
„Liegende Frau“ online unter den Hammer
Online-Anbieter ab.“ Einmal pro Woche
überträgt Auctionata per Livestream Auktionen. 250 Experten aus aller Welt schätzen den Wert der Lose. Interessenten können online mitbieten oder aber die Stücke
zum Festpreis in einer Filiale kaufen.
Auctionata ist in New York, Düsseldorf,
Berlin, München und Wien präsent. Das
Unternehmen, an dem auch Holtzbrinck,
Eventure Capital Partners sowie der HighTech Gründerfonds beteiligt sind, be■
schäftigt 100 Mitarbeiter. vs
Internet World BUSINESS
5
CROWDFUNDING
Beliebte Anlage
Crowdfunding etabliert sich für Verbraucher immer mehr als eigenständige Anlage
– gut für Gründer, die über die Plattformen
Finanzierungen ausschreiben. In nur zehn
Stunden sammelte beispielsweise Refined
Investments – das Start-up bietet Privatanlegern Anschluss an automatische Handelsplattformen – 350.000 Euro von 339
Anlegern ein: So schnell kam noch nie derart viel Geld beim Crowdfunding in Europa
zusammen. Inzwischen gibt es auch erste
Erfolgsmeldungen im Netz. Natürlich erweisen sich einige Investments als Pleiten,
aber Anleger berichten auch über Renditen von bis zu 25 Prozent, wenn Investoren in Start-ups einstiegen. vs
ALTRUJA.DE
Online spenden
Altruja hat sich in einer zweiten Finanzierungsrunde Kapital in ungenannter Höhe
vom High-Tech Gründerfonds, von HP Capital und Mun-IC gesichert. Das Geld soll
in die Internationalisierung und ins Marketing fließen. Das Start-up aus München
bietet Organisationen Online und Mobile
Tools, um Spenden direkt einzusammeln
und Aktionen in soziale Medien zu integrieren. Neben monatlichen Nutzungsgebühren zwischen 29 und 129 Euro verlangt Altruja drei Prozent der Spendensumme für seine Services. vs
REDIGI.COM
Rückschlag vor Gericht
Die Verkaufsplattform für digitale Medien,
Redigi.com, ist im Streit gegen den Musikkonzern Capital Music vor einem US-Bundesbezirksgericht unterlegen. Damit darf
die Plattform, auf der Nutzer Musikdateien
von iTunes oder E-Books verkaufen, keine
Musikdateien mehr annehmen. Redigi.com
prüft zwar, ob Verkäufer diese legal erworben haben, und sorgt für die Löschung
aus Ablagen, doch dafür legt Redigi eine
Kopie der Datei an. Dieses Vorgehen monierten die Richter. Redigi wird Berufung
einlegen, um den Verkauf von gebrauchten Digitalmedien zu legalisieren. vs
REBUY.DE
Frisches Geld
Gebrauchtwarenhändler Rebuy.de hat
sich mehr Kapital von seinen Investoren
gesichert. Das Unternehmen aus Berlin
kauft gebrauchte Bücher, DVDs, Smartphones und Computer auf und setzte im
Jahr 2012 rund 40 Millionen Euro um. Das
Kapital wird insbesondere ins Marketing
fließen: Der Markt ist hart umkämpft. Rebuy konkurriert mit Marktführer Momox
oder Wirkaufens, zunehmend aber auch
mit Händlern wie eBay und Amazon. vs
LINGUEE.COM
Neue Sprachen
Die Suchmaschine und Übersetzungshilfe
Linguee erweitert ihr Angebot um Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Hier finden Nutzer die Übersetzung von Vokabeln
und Vorschläge für Formulierungen. 2008
gestartet verzeichnet Linguee seither eine
Milliarde Zugriffe, mehr als die Hälfte davon aus dem Ausland. Das Unternehmen
aus Köln vermarktet Premium-Services sowie Abonnements. vs
6
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
15. April 2013
8/13
DATENHOHEIT FÜR DIE NUTZER
Digitale Vermessung des Ichs
Die „Quantified Self“-Bewegung gewinnt an Boden. Aufbauend auf der Selbstauswertung von Gesundheitsdaten,
könnte der gesamte Mensch im Internet katalogisiert werden. Und: User könnten ihre Daten selbst vermarkten
E
sich bewegen und gesund ernähren, denn wenn jeder Diabetes II,
Herz- oder Knieprobleme bekommt, explodiert das Gesundheitssystem.“ Dass Krankenkassen
mittelfristig auch mit monetären
Zusatzanreizen locken könnten,
liegt nahe. Ohnemus’ Vision: Wer
seinen Healthscore optimiert, soll
Beitragsrabatt bekommen.
Big-Data-Spieß umdrehen
In Großbritannien hat die Vorsorge
mit technischen Hilfsmitteln bereits
den Segen der Politik. Dort sollen
Ärzte auf Anraten des Gesundheitsministeriums Smartphoneund Web-Anwendungen empfehlen. Doch auch hierzulande schaffen immer mehr Menschen ihre
eigenen Datenarchive auf dem
Smartphone und im Internet. Eine
gute Ausgangsbasis, findet David
Eicher. Inspiriert von der „Quantified Self “-Bewegung spinnt der
Geschäftsführer der Münchner
Webguerillas den Faden weiter. Big
Data sei derzeit eines der großen
Buzzwords in der Online-Marketing-Branche. „Gleichzeitig gewinnt die
,Quantified Self ‘-Bewegung deutlich an
Fahrt. Warum dreht man den Big-DataSpieß also nicht einfach um?“ Die Zukunft
könnte Eichers Ansicht nach so aussehen:
Die User erheben statistische Daten über
sich selbst und verkaufen diese personalisierten Informationen an werbungtreibende Unternehmen. „Damit liefern sie
den Online Marketern eine solide Datengrundlage und profitieren gleichzeitig von
Foto: Fotolia / Andrea Danti
s ist ein bunter Haufen, der sich
an einem kalten Januarabend
im C-Base trifft. Zum Stelldichein
im Berliner Hacker-Treffpunkt erscheinen Sportler, Entwickler,
Techniker und Mediziner. Ihr gemeinsames Interesse: sie selbst. Die
Gruppe ist Teil einer wachsenden
Bewegung von Menschen, die akribisch mithilfe von Apps und Gadgets ihre Körperfunktionen messen
und analysieren. „Quantified Self “
heißt der aus den USA herübergeschwappte Trend. In über 50
Städten weltweit gibt es inzwischen
Gemeinschaften von Vermessungsenthusiasten, unter anderem
in Berlin, München und Hamburg,
wo die Selbstbeobachter darüber
sprechen, wie sich Nahrungsmittelaufnahme, Schlaf, Müdigkeit,
Stimmung oder Herzfrequenz als
Muster aufzeichnen und dieses optimieren lässt. Die Anhänger kommunizieren in Blogs, treffen sich
regelmäßig auf „Show & Tell Meetings“. Einmal jährlich findet die
„Quantified Self Conference“ statt. Self Quantifier vermessen viele Quadratzentimeter ihres Körpers und generieren damit wertvolle Daten
Was auf den ersten Blick etwas
schrullig wirkt, ist längst auch ein handfes- auf die Entwicklung von Geräten, Compu- formationen über den Menschen wie sein
tes Businessmodell. Der Markt mit der terprogrammen und Smartphone Apps Gewicht, Körpergröße, Blutdruck, HerzSelbstauswertung boomt. Das eröffnet spezialisiert. Die Anwendungen reichen frequenz und bilden darauf aufbauend einicht nur große Chancen für die Pharma- vom mobilen Schrittzähler über WLAN- ne übergreifende Kennziffer, die Auskunft
industrie, die zumindest in den USA schon fähige Blutdruckmessung und Seh- oder über den Gesundheitsstatus gibt“, so
heute mit Selbst-Tracker-Daten arbeitet. Hörtests bis zur Überprüfung von Mutter- Ohnemus. Dacadoo lässt sich mit gängiSchließlich helfen Informationen den Un- malen. Sie liefern Millionen und Millio- gen Messgeräten und Gesundheits-Apps
ternehmen, ihre Produkte zu verbessern. nen an menschlichen Daten-Bits, die im verknüpfen. Der individuelle Wert, den
„Das liegt durchaus in unserem Interesse“, Netz mit Gleichgesinnten verglichen und ein Anwender hier erreichen kann, liegt
erklärt Florian Schumacher, einer der füh- geteilt werden. Der Markt für die mHealth- zwischen 1 und 1.000. „Bei 1 sind Sie klirenden Köpfe der deutschen „Quantified Dienstleistungen hat gemäß des „Global nisch tot, bei 1.000 sind Sie Superman“,
Self “-Bewegung. Sicheren Datenschutz Mobile Health Market Report“ die Phase klärt Ohnemus auf. Der in Kooperation
vorausgesetzt kann er sich vorstellen, seine der Kommerzialisierung erreicht. Dem mit einem Professor des Massachusetts InErfahrungen mit Unternehmen zu teilen. Bericht des Berliner Beratungsunterneh- stitute of Technology entwickelte Health
„Selbst gemessene Daten können für Ver- mens Research2guidance zufolge werden Score basiert auf Vergleichsdaten von über
sicherungen oder die Industrie wertvoll die Umsätze bis 2017 auf weltweit 26 Mil- 70 Millionen klinischen Mannjahren.
„Unser Angebot richtet sich nicht an die
sein, man müsste natürlich sicherstellen, liarden US-Dollar steigen.
Zu denen, die von diesem Trend profi- Hardcore-Sportler. Wir wollen die breite
dass valide Messreihen erstellt werden und
Fehlerquellen minimiert werden.“ Eine tieren, gehört Peter Ohnemus. Der Schwei- Masse in Bewegung bringen“, meint Ohnegroße Anzahl von Firmen hat sich zudem zer Unternehmer ist Erfinder und CEO mus. Gamification – virtuelle Wettkämpfe
der Gesundheitsplattform Da- und Austausch mit anderen Anwendern–
cadoo.com, die er – damals noch ist deshalb ein wichtiges Element der Anunter dem Namen Quentic – wendung. Dacadoo setzt auf das Business2010 gestartet hat. Gesundheits- to-Business-to-Consumer-Modell. Partnerdaten, so seine These, ließen schaften mit Unternehmen schaffen den
sich analysieren wie Börsenkur- Kontakt zu deren Kunden. In Großbritanse. Für seine Plattform, die so- nien kooperiert Dacadoo mit Nuffield
wohl online als auch als App ver- Health. Der Anbieter von Fitness- und
fügbar ist, hat er einen „Health Wellness-Ketten bietet den Healthscore
Score“ entwickelt. „Wir sam- seinen Kunden parallel zum persönlichen
meln hierfür möglichst viele In- Fitnessprogramm an.
In Deutschland hat Dacadoo bereits
Bündnisse mit der Telekom und der AOK
Nord-Ost geschlossen. Versicherte erhalten von der Gesundheitskasse ein Jahr lang
eine kostenlose Mitgliedschaft bei Dacadoo. 110.000 zahlende Benutzer haben die
Schweizer auf diese Weise schon gewonnen. Ohnemus verhandelt mit weiteren
Partnern. „Die Krankenkassen haben groIndex für die Gesundheit: Dacadoo
ßes Interesse daran, dass die Menschen
analysiert den Menschen „auf Herz und
Nieren“ – im Web und unterwegs
„Bei einem Wert von 1 sind
Sie klinisch tot, bei 1.000 sind
Sie Superman.“
PETER OHNEMUS
Gründer und CEO Dacadoo
der eigenen Datenhoheit“, so Eicher. Die
Idee stammt aus einem Brainstorming der
Münchner Agentur für Alternative Werbeformen. Um künftig die Influencer zu
erreichen, glauben die Webguerillas, reichen die vorhandenen Informationen
über Zielgruppen und Menschen nicht
aus. Es brauche personalisierte Daten mit
klaren Interessensprofilen.
„Die Informationen könnten nach bestimmten Themengebieten und Kategorien
klassifiziert werden. Man könnte zudem
unterscheiden nach selbst aufgezeichne-
8/13
15. April 2013
TRENDS & STRATEGIEN
ten Leistungsdaten und nach
Streaming-Daten, die aufgrund
der User Journey im Netz erfasst
wurden“, präzisiert Eicher. Jeder
User könnte daraus Einzeldaten
freigeben. Bestimmte Firmen
oder Branchen könnte er nach
Bedarf ausschließen. Wenn ein
Unternehmen wissen will, wer
hinter dieser Zielperson steckt,
muss es zahlen, bevor es die
Identifizierung bekommt.
Sarah Winkelmann, Head of
Data Analytics bei Annalect, der
Spezialagentur für Online Marketing der Omnicom Media Group, AOK mobil vital: Moderne technische Hilfsmittel für die
findet den Gedanken aus Sicht Vorsorge, um Krankheitskosten zu sparen
der Werbungtreibenden interessant – aber auch nicht neu. „Es ist ja tatsäch- Konsumenten die Wahl: Cash oder Datenlich gängige Praxis, dass User für die kos- freigabe. Wer die Inhalte auf bestimmten
tenlose Nutzung von Diensten bezahlen, Webseiten lesen möchte, soll künftig ententweder indem sie ihre Daten abgeben wie scheiden können, ob er dafür Geld bezahlt
bei Payback oder Werbung akzeptieren.“ In oder aber seine Daten tracken lässt. Damit
der Vergangenheit seien allerdings bereits will das 2012 gegründete Unternehmen
einige solcher Dienste gescheitert, insbe- eine neue Art von Paywall etablieren.
sondere, wenn das Bezahlen für Daten zu Noch gibt es keine festen Vereinbarungen
mit Publishern. Für Stephan Noller, CEO
direkt stattgefunden habe.
Enliken geht deshalb einen subtileren der Open-Targeting-Plattform Nugg Ad,
Weg. Das New Yorker Start-up lässt den sind solche Projekte aber die Zukunft des
Internet: „Dienste wie Enliken setzen gezielt auf die Nutzer, die tatsächlich den
Spieß umdrehen und als Souveräne ihrer
Daten agieren. Das ist dann ein fairer Deal
zwischen Online-Industrie und User, von
dem alle Seiten profitieren.“
Bedarf für solche Daten haben die Werbungtreibenden durchaus, bestätigt Matthias Oschatz, Leiter Data Driven Advertising & Technology bei der Media-Agentur
Pilot. „Das derzeit vorhandene Datenmaterial und die Targeting-Ansätze reichen
nicht aus, weil Kaufabsichten nicht direkt
vom User geäußert, sondern in der Regel
Anschluss ans Web:
indirekt über das Surfverhalten durch
Pulsmesser übertraTechnologien abgeleitet werden. Eine pergen ihre Daten per
sönliche Aussage der Nutzer zu aktuellen
WLAN oder Kabel
Kaufabsichten oder Markenaffinitäten,
wenn diese denn stimmen, hätte einen hohen Wert für werbungtreibende Unternehmen und deren Agenturen.“ Zudem
könnten Negativausschlüsse in der Werbung Berücksichtigung finden, die sonst
niemals durch das Surfverhalten ermittelbar wären. „Relevanz bekommt das Thema
aber nur dann, wenn diese Daten in ausreichender Menge und Qualität für die
Kampagnenaussteuerung vorliegen“, lautet das Fazit seitens Pilot. Eicher setzt hier
auf die Macht der Crowd. Social-MediaKanäle verbunden mit dem monetären
Anreiz sorgen von selbst für die nötige kritische Masse, hofft der Oberste der
Webguerillas. Auf die Eigendynamik des
Netzes baut Eicher auch, was die Programmierung einer solchen Plattform betrifft:
„Die Idee könnte von einem Start-up oder
als Open-Source-Lösung wie Wikipedia
umgesetzt werden. Ich glaube, es gibt
aktive User, die sich mit Elan auf so ein
Thema stürzen würden.“
Internet World BUSINESS
des Entgelts, welches das Unternehmen
für seine Adresse bezahlt hat. Kauft der
Kunde nichts, bekommt er auch kein Geld.
Damit vermeidet Tonndorf, dass Nutzer,
die nur Kaufinteresse vortäuschen, für
ihre Daten bezahlt werden. Gleichzeitig
aber macht er den Menschen zum Herr
über seine eigenen Daten: „Es ist in jedem
Fall besser, als im Netz unsichtbar getrackt
zu werden und per Retargeting und anderen
Online-Marketing-Technologien verfolgt
zu werden“, findet Tonndorf. Außerdem
ist es billiger, als seine Daten im Gegenzug
für einen Free-Mail-Account freizugeben.
Tonndorf rechnet vor: „Der Wert eines
Users beträgt für Google bis zu 700 Dollar
pro Jahr, abhängig vom Nutzerprofil. Im
Gegenzug dafür, dass sie ihre persönlichen
Daten verkauft haben, erhalten die Nutzer
lediglich freie Services wie Gmail, die
Google dann noch einmal mehr Informa-
Vermarktung der Einkaufsliste
Ein solcher ist Marcus Tonndorf. Das Projekt, an dem der schwedischstämmige Unternehmer und Mehrfachgründer gerade
arbeitet, könnte Eichers Vorstellungen
entsprechen. Tonndorfs Plattform, Arbeitstitel Primal Shield, soll Konsumenten
und Werbungtreibende zusammenbringen. Nutzer können sich dort registrieren
und ihre Kaufpräferenzen angeben. „Das
funktioniert im Prinzip wie ein Vendor
Relationship Management. Sie haben einen Account und können da ihre persönliche Shopping-Liste abspeichern.“ Ob es
um eine Reise geht, eine neue Kamera
oder aber ein Fitness-Abo – User können
alles offenlegen, wofür sie individuelle Angebote erhalten wollen. Die Unternehmen
wiederum wenden sich gegen ein Entgelt
direkt an die potenziellen Kunden. Kommt
es zum Kauf, erhält der Nutzer einen Teil
„Der Wert eines Users
beträgt für Google bis zu 700
Dollar pro Jahr.“
MARCUS TONNDORF
Mehrfachgründer und Unternehmer
tionen liefern.“ Ein Prototyp der Plattform
ist bis Ende Mai geplant. Ende 2013 soll
eine marktfähige Version online gehen.
Bereits jetzt ist Tonndorf im Gespräch mit
Investoren, bisher finanziert der Unternehmer sein Projekt aus der Privatschatulle – nicht die schlechteste Motivation
■
für eine baldige Monetarisierung. vg
Interview
„Ende des Statistendaseins“
Alle Macht den Usern: Online-Nutzer verkaufen ihre persönlichen Daten gegen Entgelt weiter. Wie stellen Sie sich das vor?
David Eicher: Ende des Statistendaseins, ab
heute bin ich Hauptdarsteller. In der Praxis heißt das, der User lässt sich nicht
mehr von Cookies tracken und mit Werbung bespielen, er bestimmt selber, welche Angebote er bekommt. Ich stelle mir
eine Bewegung vor, die ein eigenes Portal
entwickelt, das alle persönlichkeitsrelevanten Daten aggregiert und diese an die
Industrie vermarktet, und zwar genau in
dem Umfang, in dem das vom User gewollt ist und gegen ein entsprechendes
Entgelt. Jeder User erfasst dabei seine Daten selbst, indem er sie eingibt oder ein
Tracking Tool mitlaufen lässt. Die Daten
werden zentral verwaltet und dann weiter
an Media-Agenturen oder Dialogagenturen vermarktet.
Datenschützer gehen aber davon aus, dass
bereits viel zu viel über uns bekannt ist …
Eicher: Jeder von uns hinterlässt Spuren im
Netz und gibt freiwillig auch Informationen preis an Unternehmen und Dienste,
deren Verkettungen auf den ersten Blick nicht ganz deutlich werden. Man muss sich schon genau
durch alle AGBs wühlen, um zu
erfassen, dass ein Service oder
eine App in Wirklichkeit von der
Industrie gesponsert wird, die die
Daten dann auch für sich nutzt.
Man wird als Nutzer in der Tat
völlig transparent. Bestes Beispiel
sind Fitness oder Healthcare Apps, die die
Gesundheit, die Fitness, ja oft sogar die
Lebensplanung aufzeichnen. Nehmen Sie
mal die Nike Running App, da geht es
vordergründig um Sportartikel, aber natürlich will Nike damit vor allen Dingen
Erkenntnisse sammeln, wer für welches
Produkt geeignet ist und wo sich CrossSelling-Potenzial ergibt.
Man kann sich aber mit einem anonymen
Profil anmelden …
Eicher: Genau, und hier beginnt es für unser Modell interessant zu werden. Denn
wenn der Nutzer ohnehin schon bereit
ist, all seine Daten zu erfassen und weiterzugeben, warum nicht gleich noch eins
7
Privatstatus der Informationen –
ähnlich wie das heute schon bei
der Vermarktung von Leads
gehandhabt wird. Nehmen wir
Geschäftsführer der Münchner
an, es gäbe 50 PersönlichkeitsWebguerillas GmbH, Agentur
kategorien mit jeweils zehn
für alternative Werbung
Angaben. Jede einzelne dieser
■ www.webguerillas.com
Angaben kostet das Unternehmen 50 Cent. Es gäbe eine
Gebühr, das System zu nutzen:
oben drauf setzen und auch seine Iden- Sagen wir einmalig 50 Euro pro Jahr. Und
tität preisgeben? Das wäre die Kirsche jede Kategorie zu nutzen, koste obenobendrauf, denn all die aggregierten Da- drein fünf Euro. Somit gäbe es eine Reihe
ten schaffen ja nur eine Annäherung, nie möglicher Erlösquellen und am Ende
aber den direkten Kontakt zu genau dem vielleicht ein gutes Zubrot für User.
User, der genau die Produkte und Dienstleistungen nachweislich haben will. Die Wie lässt sich die breite Masse gewinnen?
Unternehmen könnten immer noch Geld Eicher: Ich glaube, das Ganze könnte an
dabei sparen, denn einen qualifizierten Fahrt gewinnen, wenn die ersten 100
Kontakt zu schaffen ist teurer.
Euro über den Tisch gegangen sind.
Wenn die Menschen merken, dass man
Was könnte ein User verdienen?
damit Geld machen kann und das twittern, bloggen, auf Facebook posten, dann
Eicher: Die User würden ihr Geld vom
Vermarkter erhalten, der wiederum vom kommen weitere Menschen, dann wird
Unternehmen bezahlt wird. Das Pricing die kritische Nutzermasse sicher schnell
richtet sich dann nach der Art, der Menge, überschritten.
der Aktualität, dem User-Status und dem
INTERVIEW: VERA GÜNTHER
David Eicher,
8
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
CRITEO
Mobile Testläufe
Big Data und Mobile: Die beiden Trends
verbindet Criteo und hat hierzulande die
ersten Testläufe mit auf (anonymisierten)
User-Daten basierenden Kampagnen auf
mobilen Endgeräten gestartet. Erste Ergebnisse erwartet Alexander Gösswein,
Criteo Deutschland Managing Director, in
etwa zwei Monaten. Mit dem Schritt in die
mobile Welt erklimmt das Unternehmen
aus Frankreich die nächste Entwicklungsstufe. Groß und berühmt (und berüchtigt)
ist Criteo mit Retargeting geworden. Es
folgte die Weiterentwicklung ins datenbasierte Real-Time-Geschäft. Inzwischen bezeichnet sich Criteo selbst als weltweiten
Marktführer für Performance Display Advertising und betreut mehr als 2.000 Kunden mit Büros in über 30 Ländern. häb
OMNICOM MEDIA GROUP GERMANY
Resolution für Real-Time
Die großen Agenturnetzwerke formieren
sich für die Zukunft des Data-driven Media
Business: Jetzt bündelt die Omnicom Media
Group Germany (OMD/PHD) ihre Services
in den Bereichen Search, Social Advertising,
Mobile und Display Programmatic Buying
Die Agenturmarke Resolution zählt wie
Analect Solution zur Analect Group
unter der neuen Marke Resolution. Die
Themen Data, Analytics, Technology und
Tracking werden unter der Marke Annalect
Solutions zusammengefasst. OMGG-COO
Peter Kuhlmann: „Wir werden auch in Zukunft verstärkt in die Bereiche Data Analytics und Technology investieren.“ Bereits
heute sei OMGG führend, was das Handling und die Umsetzung von Real-TimeKampagnen angeht. häb
OMS
Ab jetzt auch mobil
Die OMS steigt in die mobile Vermarktung
ihres Portfolios, genauer gesagt der Tageszeitungen ein. Vom Start weg sind 50
Partner mit dabei, darunter die mobilen
Websites von „Kölner Express“, „Hamburger Morgenpost“, „Neue Osnabrücker
Zeitung“, „Rheinische Post“ und „Stuttgarter Zeitung“. Werbekunden erreichen
laut OMS-Geschäftsführer Matthias Wahl
junge und hoch gebildete Early Adopter
„bundesweit mit einer monatlichen Reichweite von 750.000 Unique Usern“. Weiter
profitierten Werbekunden von einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen
Reichweite, die im Laufe des Jahres kontinuierlich ausgebaut werde. häb
Anzeige
15. April 2013
8/13
Online statt Schweinebauch
Der Lebensmittelhandel schichtet seine Werbeinvests massiv ins Netz um
J
etzt also auch Edeka:
„Wir lieben Internet“
heißt – in Anlehnung an den
Werbeclaim „Wir lieben Lebensmittel“ – die neue Devise für die Werbung des
deutschen Lebensmitteleinzelhandel-Primus. Anfang
April ging die neue Website
des Händlers mit etlichen
neuen Features on Air. Die
Suche nach regionalen Angeboten ist nun einfacher
und moderner geworden,
die Rubrik „Neu im Sortiment“ präsentiert neue Eigenmarkenartikel und mithilfe einer Suchfunktion
lässt sich das gesamte Sortiment nach Schlagwörtern und nach Marken wie Gut & Günstig durchsuchen.
Hinzu kommt eine Rezeptsuche, die
nicht nur 1.500 Vorschläge liefert, sondern
auch zu bestimmten Zutaten Ideen liefert.
Außerdem sind wöchentliche ErnährungsSpecials inklusive Beratung und BMIRechner usw. verfügbar. Der Schwerpunkt
liegt hier ganz auf Branding im Netz und
mit der interaktiven Kommunikation will
der Konzern seine Kompetenz bei Beratung und Lebensmitteln dokumentieren.
Rewe und Lidl haben sich in der Vergangenheit im Netz (inklusive Social-MediaPlattformen) auch kräftig aufgehübscht.
Appetitlich: Lebensmittelhändler entdecken
das Internet, bestücken es mit Inhalten und
lassen auch Werbegelder fließen
Auch Discounter Aldi sorgt mit
seiner Internet-Offensive für
Furore. Allerdings in puncto Werbung.
Auf reichweitenstarken Portalen wie eBay,
Web.de oder GMX bewirbt das Unternehmen aus Mühlheim massiv seine Tagesbeziehungsweise Wochenangebote. Testmärkte sind hier bislang Bayern und
Baden-Württemberg.
Strohfeuer oder Dauerbrenner?
Vor allem die klassischen Medien verfolgen die Aktivitäten von Aldi mit Argusaugen. Bekanntermaßen haben die Tageszeitungen kräftig unter den Budgetum-
schichtungen der Handelsketten zu leiden.
So hat Lidl seine Werbeinvestments laut
der Marktforscher von Ebiquity vergangenes Jahr in den Tageszeitungen gegenüber
2011 um sechs Prozent auf 32 Millionen
Euro heruntergefahren, Aldi um 32 Prozent auf 25,5 Millionen und Edeka um 6,4
Prozent auf 18,5 Millionen Euro.
Da bleibt es spannend zu sehen, wie die
Tests von Aldi ausgehen. Denn so viel steht
fest: Wirkt Werbung im Netz, dann wird
Aldi dort bleiben – und die anderen wer■
den folgen. häb
Hübsch für die Big Screens
GMX präsentiert opulente Optik und optimierte Werbeflächen
Z
wei Jahre hat der alte Auftritt gehalten,
jetzt musste ein neuer her: „Das Spektrum der unterschiedlich genutzten Bildschirmgrößen sowie die Aufbereitung
von Content hin zu mehr Bild und Variabilität hat sich den letzten Jahren deutlich
verändert“, meint Jan Oetjen, Geschäftsführer von Web.de und GMX.de. Und bekanntermaßen geht auch bei Werbungtreibenden der Trend zur großflächigen,
exklusiv belegbaren
Sonderwerbeintegration im Internet. Vor
diesem Hintergrund
wurde der Auftritt
von GMX.de auf den
Big Screens PC und
Laptop einem umfassenden Relaunch
unterzogen.
Wesentlichste Änderungen: im Vergleich zum alten
Auftritt eine übersichtlichere Kacheloptik,
mehr redaktionelle und flexibler gestaltbare Inhalte, eine opulentere Bildsprache
sowie eine variierbare Spaltenzahl. Das
heißt: Wird die Seite mit dem Cursor zusammengeschoben, verringert sich die
Spaltenzahl von vier auf bis zu zwei Spal-
ten beziehungsweise passt sich dynamisch
dem Browser-Sichtbereich an. Ebenfalls
immer im sichtbaren Bereich – also „sticky“ – sind die Login-Leiste (Freemail, Pro
Mail, Top Mail) sowie die fest platzierten
Formate wie beispielsweise das Billboard
und das Medium Rectangle im oberen Teil
der Site. Redaktionell (Stichwort „qualitative Umfelder“) wird GMX ebenfalls aufgewertet: Wichtige Meldungen erhalten
Mehr Raum: Links der
alte, unten der neue Auftritt getreu der Devise:
Weniger ist mehr
auf der neuen Homepage eine größere
Präsenz, redaktionelle Services werden
nach und nach ausgebaut. So werden etwa
Module wie ein Newsticker oder ein Finanzmodul bereitgestellt, für den Sommer
sind weitere Individualisierungsmöglichkeiten geplant.
Auch an die Vermarktung wurde gedacht: „Wir wollen die Attraktivität von
Online als Werbemedium durch eine langfristige Akzeptanz von Werbung bei den
Usern sicherstellen“, stellt Oetjen klar. Um
der „Werbeblindheit“ (sogenannte Wearout-Effekte) bei Usern entgegenzuwirken,
ist der neue Auftritt etwa flexibler, was die
Platzierung von Werbung
betrifft. Weiter sind die
Werbeflächen so positioniert, dass Wirkungskennziffern wie Position, Größe
und Clutter-Index unverändert bleiben (Clutter beschreibt die Überfrachtung
einer Seite mit Werbung).
Größter Wert wurde natürlich auch auf die Sichtbarkeit der Werbemittel gelegt.
Im Spätsommer sollen weitere Werbeformen dazu■
kommen. häb
8/13
MARKETING & WERBUNG
15. April 2013
Internet World BUSINESS
9
Dornröschenschlaf beendet
Lange hat es gedauert: Jetzt setzt sich das mobile Internet in jeder Beziehung durch
obile nimmt weiter Fahrt auf. Laut
aktuellem Mobile Report 2013/1 der
Unit Mobile Advertising (MAC) im
Bundesverband
Digitale
Wirtschaft
(BVDW) wurden 2012 bereits 62 Millionen Euro in mobile Werbung investiert.
Für das laufende Jahr prognostiziert der
Verband einen Anstieg um 70 Prozent auf
105 Millionen Euro (Grafik). Damit folgen
die Spendings den Reichweiten der mobilen Internet-Nutzung: 21,30 Millionen
Nutzer, das sind 30,3 Prozent der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren, sind laut den aktuellen Mobile Facts
2012-II der Arbeitsgemeinschaft Online
Forschung (Agof) inzwischen im mobilen
Internet unterwegs. Die Anzahl der
Unique Mobile User in Deutschland hat
sich damit seit der ersten Erhebung 2010
beinahe verdoppelt. Fast jeder Sechste
nutzt dabei das mobile Netz schon lieber
als das klassisch-stationäre Internet. Die
Studie „Mobile Media Consumption Report“ des Werbenetzwerks Inmobi wiederum hat sich dem Thema Werbung gewidmet. Demnach wurden bereits 57 Prozent
der Befragten (15.000 User
in 14 Märkten) durch mobile Werbung auf neue Produkte aufmerksam. Eine
Case Study des MAC zur
Einführung des „Leibniz
Choco
Crunchy“-Kekses
kommt zum selben Ergebnis: Die gestützte Werbeerinnerung wurde durch die
mobile Kampagne um 17,3
Prozent erhöht. Das Plus bei
der Web-Kampagne lag bei
■
13 Prozent. häb
Bildschirm to go: Die
Nutzung des mobilen
Internet steigt, die Werbeinvests ebenfalls. Und:
Mobile-Werbung wirkt
Foto: Fotolia / Mpfphotography
M
Mobile Bruttowerbeerlöse
Reichweiten mobiler Webseiten
Mobile Bruttowerbeerlöse nach Branchen
Umsätze Mobile Display Ads und Apps
Nettoreichweiten pro Monat (Agof/Mobile Facts 2012-II)
Die Top Spender 2013 nach Wirtschaftszweigen
105,115
Angaben in
Mio. Euro
Gutefrage.net
+70 %
4,04
Spiegel Online
61,833
Focus
35,858
2011
2012
2013
Explosion I: Trotz enormen Wachstums fließen
2013 aber „nur“ 0,1 Milliarden Euro in Mobile
20,9 % + 46,0 %
4,44 Mio. Unique Mobile User
Bild.de
2,76
2,13
19,0 % + 13,8 %
12,9 % + 6,15 %
Telekommunikation
1,97
Web.de
1,83
8,6 % + 14,4 %
Deutsche Telekom
1,79
8,4 % + 17,0 %
Chefkoch.de
1,78
8,4 % + 39,1 %
VodafoneE Live
1,70
8,0 % + 38,2 %
Gmx.de
1,64
7,7 % + 11,6 %
10,792
Dienstleistungen
10,0 % + 26,0 %
Die Welt
11,747
Kraftfahrzeugmarkt
7,636
Medien
9,2 % + 24,7 %
5,410
Sonstige Werbung
Wachstum zu
Mobile Facts
2012-1
4,937
Finanzen
4,572
Computer und Büro
4,065
Handel und Versand
Basis:
31.764 ungew. Fälle,
31.764 gew. Fälle –
100,0 % – 21.302.000
2,686
Energie
1,604
Körperpflege
1,520
Quelle: Unit Mobile Advertising / Nielsen
Explosion II: Die Reichweiten der mobilen Webseiten gehen durch die Decke.
Primus Gutefrage.net erreicht knapp 21 Prozent der mobilen Surfer
Die Autobauer fahren vor: Fast 12 Millionen Euro ließ sich die Pkw-Branche
ihre werblichen Testfahrten im mobilen Web kosten
© INTERNET WORLD Business 8/13
© INTERNET WORLD Business 8/13
© INTERNET WORLD Business 8/13
Quelle: Agof Mobile
Taylor Swift: Dirty Dancing im Netz
m Kultfilm „Dirty Dancing“ tanzte sich
die Hauptdarstellerin Frances „Baby“
Houseman (alias Jennifer Grey) in einem
weißen Paar Keds „Champion“ in die Herzen von Millionen Fans. Jetzt geht die
Sneaker-Kultmarke aus den USA in
Deutschland und England mit der Grammy-Gewinnerin Taylor Swift in die Online-only-Werbeoffensive. Zum Einsatz kommen Bewegtbild, aufmerksamkeitsstarke Display-Werbemittel
auf großen Portalen und auch Social
Media. Großen Wert hat die zuständige
Media-Agentur Brainagency auf die zielgruppengenaue Aussteuerung (weibliche
„Fashionitas“ zwischen 16 und 24 Jahren)
der Kampagne gelegt. „User, die beispielsweise auf Youtube Taylor Swift suchen,
bekommen ein Pre-Roll mit dem Keds-
Jung, weiblich, trendig: Die Zielgruppe
von Keds gibt‘s am ehesten im Netz. Das
Motto: Sei mutig – bis zu den Sohlen
Clip eingespielt“, erläutert BrainagencyGeschäftsführer Markus Stautner. Weitere
Bausteine bilden Real-Time Bidding und
Retargeting. Stautner: „Laut unseren Erfahrungen erzeugt Real-Time Bidding in
Kombination mit Retargeting eine hervorragende Wirkung – bei einem einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere
Kunden.“ Für die Kreation von „Braveheart“ ist Gürtlerbachmann in Ham■
burg zuständig. sg
Quelle: BVDW
Samsung setzt
auf Smartclip
Von Bewegtbild bis Real-Time Bidding: Die Sneaker-Kultmarke Keds startet 360-Grad-Online-Kampagne
I
Angaben in Mio. Euro
S
martclip konnte erneut einen dicken
Fisch an Land ziehen und vermarktet
ab sofort die digitale Werbeplattform „Ad
Hub“ von Samsung – in über 19 Ländern.
Ad Hub „regelt“ die gesamte Ausspielung
von Bewegtbildwerbung auf sämtlichen
Internet-fähigen Geräten des TV-GeräteWeltmarktführers wie Smartphones, Tablets und eben Smart-TV-Geräten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Werbungtreibende können so ihre gewünschten Zielgruppen plattformübergreifend
(Stichwort Multiscreen) ansprechen – regional wie auch global. Smartclip-CEO
Jean-Pierre Fumagalli: „Innerhalb unseres
Connected-TV-Netzwerks liefert die Partnerschaft mit Samsung signifikante Skaleneffekte für unsere Kunden. Im digitalen
Marketing-Mix können Werbetreibende
jetzt Connected TV hinzufügen und so
ihre Konsumenten auf allen vier Bildschir■
men gleichzeitig erreichen.“ häb
10
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Tool für Customer Journey
AFFILIWELT
Whitelabel-Netzwerk
Die Performance-Agentur Active Performance bietet für das von ihr im Jahr 2012
übernommene Affiliate-Netzwerk Affiliwelt
künftig auch eine Whitelabel-Lösung an:
Werbungtreibende oder Agenturen, die
Affiliate-Netzwerk in der eigenen CI:
Ein (fiktives) Gestaltungsbeispiel
bei Affiliwelt gelistet sind, können sich ein
Partnerprogramm-Portal mit eigenem
Look and Feel erstellen, um Interessenten
an ihrer Marke auf Affiliate-Werbemöglichkeiten hinzuweisen. Die komplette technische Abwicklung übernimmt Active Performance. Für den Merchant oder für die
Agentur entstehen über die branchenübliche 30-Prozent-Fee auf die an die Affiliates
ausgeschütteten Provisionen hinaus keine
weiteren Kosten. fk
OPTIVO
Wissensplattform für E-Mail
Der Berliner E-Mail-Marketing-Dienstleister
Optivo hat eine Online-Wissensplattform
für E-Mail-Marketing gestartet. Optivo
Companion soll Anwendern des OptivoSoftware-Tools Broadmail einen direkten
Zugang zu wertvollen Informationen und
Experten-Tipps rund um effektives und
zeitgemäßes E-Mail-Marketing liefern. Dieses Angebot ergänzt den bereits bekannten E-Mail-Marketing-Blog Campfire. Die
neue Online-Wissensplattform richtet sich
nach Angaben des Unternehmens sowohl
an Einsteiger als auch Profis. Der Zugang
erfolgt über das Broadmail-Interface und
ist für Kunden kostenfrei. fk
Anzeige
8/13
Bewertungen für die SEO
GOOGLE ANALYTICS
In den USA ist es bereits seit Ende 2012 für
ausgewählte Nutzer verfügbar, jetzt soll
das Attribution Modeling Tool auf breiterer Front gestartet werden. Diese Funktion
von Google Analytics erlaubt die grundsätzliche Erfassung von Customer Journeys
und die darauf aufbauende Zuweisung
von Werbemitteln auf verschiedene Marketingkanäle. Von ersten Testern aus den
USA wird die Funktion als recht rudimentär beschrieben, da sie bisher nur die Analyse von Aktionen über die vergangenen
30 Tage erlaubt (Lookback Window). Es
wird aber erwartet, dass Google die Zeitspanne in Kürze auf 90 Tage ausweitet,
was der Lebensdauer der meisten TrackingMaßnahmen eher entsprechen würde. fk
15. April 2013
Merchant Quality Algorithm soll schlechte Shops im Ranking zurückwerfen
S
chlechte Kundenbewertungen auf Plattformen wie
Ciao, Qype und Yelp schrecken potenzielle Käufer ab –
das ist eine Binsenweisheit.
Doch folgt man der Ankündigung von Google-Manager
Matt Cutts, kommt es noch dicker: Im Rahmen der SEO-Konferenz SXSW in Austin/Texas kündigte der Herr über den geheimen GoogleSuchalgorithmus an, dass die Qualität von
Webshops künftig verstärkt in deren Suchmaschinenranking einfließen wird.
Bestes Ergebnis für den Nutzer
Der Merchant Quality Algorithm soll Bewertungen auf der eigenen Seite, aber auch
solche, die in Bewertungsportalen oder
Handelsplattformen abgegeben werden,
analysieren und schlecht bewertete Shops
durch Rückstufung im Rating bestrafen.
Googles Absicht dahinter lautet wie immer: Der User soll auf seine Suchanfrage
hin das beste Ergebnis erhalten – und ein
Shop mit lobenden Erwähnungen sei nun
mal besser als einer mit schlechten Urteilen. Wann der Algorithmus in Deutschland greift, steht noch nicht fest. Experten
rechnen mit Mitte des Jahres.
Borja Carrion, Business Development
Manager beim Münchner Büro des Performance-Spezialisten iCrossing, geht davon aus, dass Google neben BewertungsSternen auch bewertende Texte analysieren kann. In welchem Verhältnis Sterne
und Text gewichtet werden, ist indes noch
Foto: Fotolia.com / Do-Ra
Bewertungen entscheiden zukünftig über das
Suchmaschinen-Ranking eines Webshops mit
nicht bekannt. Angesichts dieser Aussich- nen Sie versuchen, Kontakt mit ihm auften empfiehlt Carrion Shop-Betreibern, zunehmen und nach dem Grund für die
den Merchant Quality Algorithm als An- schlechte Bewertung zu fragen.“ Bei der
lass zu nehmen, sich dem Thema Bewer- Kontaktaufnahme seien die Bewertungsportale behilflich, weiß Carrion, der selbst
tungen eingehender zu widmen.
„Viele Online-Händler wissen gar nicht, früher bei Ciao gearbeitet hat. Die Portale
wo Kunden sie überall bewerten“, berich- haben selbst Interesse daran, Fake-Bewertet der 27-Jährige und rät deshalb dazu, tungen zu verhindern – weil eine zu hohe
sich erst einmal einen Überblick zu ver- Betrugsquote schnell auch ihre eigene Reputation beschädigt.
schaffen. Dazu sollten sich
Website-Betreiber unbedingt
Nummer
gegen Fakes
bei Plattformen wie Ciao.de,
Dooyoo.de, Kelkoo.de, ShopHat ein Händler Zweifel an
Auskunft.de oder Qype.com
der Echtheit einer Beweranmelden. Accounts bei eBay
tung, kann er die Plattform
und Amazon sollten ebenfalls
darum bitten, den bewertennicht fehlen.
den Autor nach der RechDer nächste Schritt ist eine
nungsnummer des Kaufs zu
offensive Auseinandersetfragen, auf den sich die Kritik
zung mit negativen Bewerbezieht. Als heilendes Trosttungen mit dem Ziel, die Urpflaster für verstimmte Kunheber zu einer Rücknahme zu Borja Carrion arbeitet als den empfiehlt Carrion ein
bewegen. „Wenn ein Kunde Business Development
probates Mittel: einen Ein■
Sie negativ bewertet hat, kön- Manager bei iCrossing
kaufsgutschein. fk
Motivation auf der Spur
Studie untersucht Beweggründe für Bezug von Newslettern
R
egionale Unterschiede bei der Nutzung von E-Mail und Social Networks
belegt die Studie „Global Executive Summary 2013“ des Marketing-Technologieanbieters Exact Target. So haben in
Deutschland, wie anderswo auch, neun
von zehn Webusern Newsletter abonniert,
doch lediglich 39 Prozent sind Fans eines
Unternehmens auf Facebook, nur sieben
Prozent folgen einem Unternehmen auf
Twitter. In Brasilien indes liegt der Anteil
der Facebook-Fans bei 77 Prozent, der der
Twitter-Follower bei 26 Prozent. Bei den
Motiven für das Abonnieren eines Newsletters liegt für die Deutschen das Abgreifen eines Werbegeschenks als Motiv relativ weit hinten: Nur 28 Prozent der Befragten gaben dies an. In Frankreich (40 Prozent) und Großbritannien (44 Prozent)
sind Werbegeschenke dagegen das zweitwichtigste Argument für den Bezug.
Eine Erkenntnis gilt für alle Länder: Die
Erwartung, etwas zu sparen – über einen
Rabatt oder ein Sonderangebot – ist ein
starkes Motiv, einem Unternehmen zu fol■
gen, egal auf welchem Kanal. fk
Warum deutsche Nutzer Newsletter abonnieren
45 %
Informationen über Sonderangebote und Rabatte
Updates für ein Produkt oder einen Service
Vorabinformation über neue Produkte
Giveaways oder Gratisproben erhalten
39 %
29 %
28 %
Mehrfachnennung
möglich
Ein Werbegeschenk als Trigger für eine Newsletter-Anmeldung zieht in Deutschland weniger stark als in
anderen Ländern. In Frankreich und Großbritannien stehen Giveaways und Gratisproben höher im Kurs
© INTERNET WORLD Business 8/13
Quelle: Exact Target Global Executive Summary 2013
Telegate startet
Local Coupons
M
it einer Kooperation mit dem Location Based Service Around Me will
die Münchner Telegate AG kleinen und
mittelständischen Kunden einen digitalen
Zugang zur Laufkundschaft eröffnen.
Über die eigenen Smartphone-Apps der
Online-Branchenbücher 11880.com und
Klicktel.de sowie das
Angebot von Around
Me können Gewerbetreibende kurzfristig mit Rabattangeboten werben –
und ihr Geschäft so
bei Bedarf ankurbeln. Telegate-Chef
Elio Schiavo erklärt
das Funktionsprinzip: „Über die App
rufen potenzielle
Kunden Aktionen Rabatte hier und
auf, die sie in diesem jetzt: Around Me App
Moment interessieren und die sich in ihrer unmittelbaren
Nähe befinden. Vor Ort im Ladengeschäft
zeigen sie dann lediglich ihr Mobiltelefon
vor, um dadurch in den Genuss der Son■
derangebote zu kommen.“
MIRJAM MÜLLER
8/13
15. April 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
11
CASESTUDY
Belohnung für die Kunden
Wie dem Energieversorger RWE eine Newsletter-Kampagne mit überraschend hoher Conversion Rate gelang
W
Foto: RWE
dene Platzierungen der Eleie hoch ist Ihr Enermente wurden getestet.
gieverbrauch
pro
Eine wichtige Rolle bei
Monat? Kunden des Strom-,
der Aktivierung spielte das
Gas- und Wasserversorgers
bereits erwähnte Smart
RWE finden auf diese Frage
Home Set. Gegenüber der
eine Antwort im Web. Über
Variante, die RWE im Interdas Internet-Kundenportal
net und im Einzelhandel für
können sie nicht nur ihren
rund 330 Euro anbietet, war
aktuellen Abrechnungsstadieses Set in Funktion und
tus überprüfen, sie können
Lieferumfang zwar reduauch Zählerstände übermitziert, aber dennoch eine
teln, ihre persönlichen Darecht hochwertige Prämie
ten ändern und von einem
für eine solche Aktion.
Strom- oder Gastarif in
einen anderen wechseln.
Kosten statt Neugier
Für den Essener Versorgungskonzern hat das Self
In Split-Tests zeigte sich,
Service Tool natürlich einen Windkraft spielt im RWE-Mix noch keine große Rolle, ist aber gut fürs Image
dass Appelle an die NeuVorteil: Jeder Kunde, der
gierde und den Spieltrieb
sich selbst im Internet behilft, entlastet die mehrstufige E-Mail-Kampagne mit unter- der Kunden („RWE Smart Home – kostenschiedlichen Ansprachen.
Mitarbeiter im Callcenter.
los die Zukunft testen“) weniger stark wirkAußerdem wurde ein besonderes Incen- ten als reine Finanzanreize („Das KundenOhne große Erwartungen
tive ausgelobt, eine limitierte Version des konto Online: jetzt noch Willkommens2012 startete die RWE Vertrieb AG – sie sogenannten „Smart Home Starter Sets“. Geschenk sichern!“). Es zeigte sich auch,
bündelt die Vertriebsaktivitäten des Kon- Mit diesem Set lassen sich ausgesuchte dass Öffnungs- und Klickraten mit jeder
zerns – gemeinsam mit dem Berliner Stromverbraucher, aber auch Heizungs- Versandstufe zunahmen, von anfangs
E-Mail-Marketing-Dienstleister Optivo ventile programmgesteuert an- und aus- rund 49 Prozent Öffnungs- und 17 Prozent
eine mehrstufige Newsletter-Kampagne. schalten, auf Wunsch sogar per App auf Klickraten bis hin zu 70 Prozent ÖffnungsDas Ziel: RWE-Bestandskunden dazu zu dem iPhone. Entwickelt und vertrieben und über 24 Prozent Klickrate bei der dritwird das System von der ten Mail mit der zugkräftigen Erinnerung
bewegen, sich beim Online-KunRWE Effizienz GmbH, an das Willkommensgeschenk.
dencenter anzumelden. Jennifer
die als Partner an der
Am Ende konnten die Projektpartner
Tamblyn, bei RWE
Kampagne mitwirkte. Mit eindrucksvolle Zahlen vorweisen: Die
verantwortlich für den
dem Smart Home Set, so Kampagnen-Öffnungsrate lag bei über 70
Verkaufskanal Online,
lautete eine Argumenta- Prozent, die effektive Klickrate bei 35 Proging ohne größere Ertionslinie in den E-Mails, zent. Das bedeutet, dass jeder dritte Empfolgserwartungen an
behalten die RWE- fänger in der geöffneten Mail irgendein
dieses Projekt heran:
Kunden die volle Element angeklickt hat. Und die Conver„Wir hatten eine solche
Kontrolle über ihre sion Rate belief sich schließlich auf elf
Aktivierungskampagne
Energiekosten – genau Prozent – fast viermal so viel wie am Annoch nie gemacht und bewie durch das Online- fang erwartet.
schlossen daher, alles als
Kundenportal. Andere
Eine Rolle dabei spielte sicherlich auch
Erfolg zu betrachten, was Wertvolle Prämie: Das
Headlines zielten direkt die hochwertige Mitmachprämie in Form
über einer Umwandlungs- RWE Smart Home Set
auf den Geldbeutel der des Heimautomatisierungs-Kits. Doch für
rate von drei Prozent
liegt.“ Umwandlungsrate, das bedeutet in Kundschaft ab, etwa: „Sie wollen Strom, die RWE-Vertriebsverantwortliche Tamblyn war die Aktivierung der Teilnehmer
diesem Fall: Anteil der Empfänger, die Zeit und bares Geld sparen?“
In insgesamt drei Stufen wurden die für das Online-Kundenportal nur ein
nach Erhalt des Newsletters das tun, was
der Absender beabsichtigt hat. In diesem Kunden angesprochen, zwischen den ein- möglicher Nutzen der Kampagne. Ihr geht
Fall also eine Registrierung im Online- zelnen Aussendungen lagen jeweils vier es auch darum, RWE als Premiumanbieter
Tage. Welche Mail der Kunde als Nächstes mit innovativen Ideen darzustellen und
Kundenportal.
Um dieses Ziel zu erreichen, erarbeitete bekam, hing davon ab, wie er auf die voraus- „das Thema Smart Home im Markt prä■
Optivo für das Essener Unternehmen eine gegangenen reagiert hatte. Auch verschie- senter zu machen“. fk
Der Konzern: Die RWE AG gehört zu den
fünf größten Versorgungsunternehmen in
Europa. 2012 produzierte der Konzern
rund 278 Milliarden Kilowattstunden
Strom aus Kohle und über 300 Milliarden
Kilowattstunden Strom aus Gas.
■
Kunden: Rund 16,4 Millionen Strom- und
7,7 Millionen Gaskunden (2012)
■
Ertrag: 53,2 Mrd. Euro Umsatz, 1,3 Mrd.
Euro Nettoergebnis (2012)
■
www.rwe.com
Jennifer Tamblyn,
VerkaufskanalManager bei der
RWE Vertrieb AG
■ www.rwe.com
„Vielen Kunden ist persönlicher Kontakt sehr wichtig“
Frau Tamblyn, Sie wollten Ihre Kunden
mit der mehrstufigen Newsletter-Kampagne dazu bewegen, sich in Ihrem
Online-Kundenportal zu registrieren.
Dazu haben Sie ein sehr hochwertiges
Incentive eingesetzt. Wie verhalten sich
da Aufwand und Nutzen?
Jennifer Tamblyn: Ja, das Incentive ist
in der Tat hochwertig. Das Smart
Home Set zum Fernsteuern von
Energieverbrauchern im Haus, das
wir in der Mailing-Aktion angeboten haben, war allerdings eine kleinere Version als das Starterpaket aus
dem Shop. Dieses hat eine Anschlussmöglichkeit von fünf Geräten und ein Heizkörperthermostat
statt zweien. Einerseits haben wir
natürlich den Nutzen, unseren Kunden die Internet-Nutzung schmackhaft zu machen, zum anderen wollen wir auch das Thema Smart Home
im Markt präsent machen und uns
so als Energiedienstleister und -berater positionieren.
Warum ist Ihnen das so wichtig?
Tamblyn: Als Energieversorger haben
wir auch die Verantwortung, dem
Kunden zu zeigen wie er Energie
effizient und bewusst nutzen kann.
Die Kampagne war alles in allem eine
gelungene Zusammenarbeit zwischen der RWE Vertrieb AG und der
RWE Effizienz GmbH, der Gesellschaft, die für den Smart-Home-Vertrieb zuständig ist.
Sie hatten ursprünglich damit gerechnet, dass drei Prozent aller Mail-Empfänger konvertieren. Jetzt sind es elf
Prozent geworden. Wollen Sie über
kurz oder lang alle Ihre Kunden ins
Online-Portal bringen?
Tamblyn: Es ist schön, wenn wir unsere Kunden von den Vorteilen des
Online-Kundenportals überzeugen
können. Den Online-affinen Kunden
wollen wir den Weg und die Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen. Vielen ist, auch je nach Anliegen, nach
wie vor der persönliche Kontakt sehr
wichtig. Insgesamt wollen wir unsere
Kunden gezielter ansprechen. Dies
geht weit über den Versand von
Newslettern hinaus.
Steckbrief
■
Interview
Erste Stufe: Mit unterschiedlichen Claims
wurden die Kunden angesprochen
Zweite Stufe: Eher ins Detail geht diese Nachfass-Mail, die hohe Öffnungsraten erzielte
INTERVIEW: FRANK KEMPER
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14
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
VERTIKALE NETZWERKE
Interessengesteuert
Foto
: Foto
Nischenanbieter haben allein oft nicht genug Reichweite für
die Vermarktung. Hier kommen Vertical Networks ins Spiel
U
nter einer Million Unique User geht
überhaupt nichts. Sagen zumindest
die meisten Mediaplaner. Gemeint ist damit die erforderliche Mindestreichweite,
die Internet-Seiten erzielen sollten, um für
Werbungtreibende und Vermarkter interessant zu sein. Während die magische
Millionengrenze für große Portale kein
Problem ist, stellt sie kleine Nischenanbieter und Special-Interest-Seiten vor große
Herausforderungen.
Die Nische macht’s
Genau an diesem Punkt setzen vertikale
Netzwerke (Vertical Content Networks)
an. Sie bündeln und vermarkten verschiedene Webseiten nach speziellen Themen
(zum Beispiel Sport, Mode, Unterhaltung)
oder demografischen Aspekten (Frauen,
Männer, Alter) unter einem Dach. Die
Internet-Portale stammen aus dem „Midund Longtail-Bereich“, also aus den NetzNischen – den mittelgroßen und kleinen Websites und Blogs. Und gerade dieser Mid- und
Longtail gewinnt sowohl
für User als auch für die
Werbewirtschaft immer
stärker an Bedeutung.
Denn das Surfverhalten
der Internet-Nutzer beweist schon länger, dass
immer mehr Menschen themenspezifisch
nach Informationen im Web suchen und
sich eher für spezielle Portale als große
Generalisten entscheiden. Ein Trend, der
für vertikale Netzwerke von Vorteil ist –
und den Werbungtreibende in ihren Mediaplänen berücksichtigen müssen.
International der Pionier für solche Vermarktungsformen ist Glam Media, ein
US-amerikanischer
Vertical-Network-
Betreiber, der 2002 gegründet wurde. Mit
Glam Media Deutschland besitzt er auch
hierzulande einen Ableger, der 2008 als
Joint Venture mit der Burda-Tochter Burda
Cross Media gestartet wurde.
Zum Portfolio von Glam Media Deutschland gehören das Männer-Portal Brash.de,
Glam.de, das sich an Frauen richtet, und
Fantasticzero.de, das alle Gaming Fans ansprechen will.
Neben Glam Media bilden Netzathleten
Media, 2007 in München gegründet, und
Media Group One die „Big Three“ der
Vertical-Network-Betreiber in Deutschland. Sie alle verzeichnen laut Agof eine
Reichweite zwischen 8,5 und 12 Millionen
Unique Usern im Monat (siehe Tabelle).
Media Group One vereinte bislang unter
seinem Dach die Töchter SnackTV und
Vertical Network Media. Im Zuge einer
Neuausrichtung wurden die beiden Bereiche Video und Vertical jetzt verbunden,
„Der Druck auf Vermarktungsformen wie Vertical Networks
wird definitiv steigen.“
TIMUCIN GÜZEY
Head of Digital, Carat Deutschland
neu entstanden sind die drei Mega-Verticals Entania.com für Unterhaltung, Fabalista.com für Frauen und Zolanis.com für
Männer (siehe auch Interview rechts).
Reichweite, Reichweite, Reichweite
Die Vorteile solcher Netzwerke fasst Ingo
Schwab, Unit Director Digital bei der
Agentur Crossmedia, zusammen: „Verticals aggregieren Reichweite und ermögli-
x
xx
xx
xx
xx
x
:X
Gemeinsam stark: Vertikale Netzwerke bündeln die Kräfte reichweitenschwacher Webseiten
to
Fo
chen somit günstigere Einkaufskonditionen.“ Für Schwab stellen sie damit auf den
ersten Blick vor allem eine Alternative zu
den klassischen Themen-Channels der
Premiumvermarkter dar.
Die Frage, ob sich ein Planer oder Kunde
für einen Themen-Channel oder ein Vertical entscheidet, lässt sich für den Agentur-Mann pauschal nicht beantworten, da
dies vom Ziel, der Zielgruppe und der
Strategie der jeweiligen Kampagne abhänge. Das bestätigt auch Timucin Güzey,
Head of Digital bei Carat Deutschland.
Breite Zielgruppen könnten in der Regel
über konventionelle Targeting-Formen
auf Flächenvermarkter deutlich kosteneffizienter angesteuert werden. Aber, sagt
Güzey: „Vertical Networks sind als Alternative für die Mediaplanung umso interessanter, desto spezifischer sie ihre Leistung
auf die jeweiligen Themen und Zielgruppen bündeln können.“
Werbungtreibenden bieten Verticals
nach Schwab themenrelevante Reichweite
zu günstigen Preisen sowie breitere Integrationsmöglichkeiten. Peter Lauck, Geschäftsführer Netzathleten Media, ergänzt:
„Auch Nischenangebote, die bis dato bei
Werbekunden nicht im Fokus stehen, aber
zum Relevant Set der Zielgruppe gehören,
finden somit Beachtung.“
Konkret eignen sich vertikale Netzwerke
laut Mediaplanern aufgrund ihrer hohen
Nutzeraktivität vor allem für Werbekampagnen, die auf den Branding-Faktor setzen und Reichweite, Awareness (Markenbewusstsein) oder Image (Markenbild)
aufbauen wollen – kurz: für Unternehmen, die ihre Marke mit Display- und
Banner-Werbung aufmerksamkeitsstark
in Szene setzen möchten. Ein wichtiges
Kriterium bei der Auswahl von Vertical
Networks ist nach Carat-Experte Güzey
die Auswahl und Qualität der damit verbundenen Websites. Diese sollten transparent definiert sein und hinsichtlich der
Bewertungskriterien eine entsprechende
Qualität aufweisen. Hier können für
Güzey Verticals punkten – vor allem im
Vergleich zu Blind Networks zum Beispiel,
die dem Werbekunden die konkreten
Websites, die zum Portfolio gehören, nicht
offenlegen: „Verticals bieten den Vorteil,
dass man tendenziell kleinere, aber thematisch sehr affine Seiten bündeln und konsolidiert belegen kann.“
Verticals auf dem Prüfstand
Die zahlreichen unterschiedlichen Seiten
vertikaler Netzwerke können aber auch
zum Problem werden, wie Arne Wendte,
Director Digital Planning bei OMD Düsseldorf, erklärt: „Verticals stellen in der
Wahrnehmung vieler Kunden immer
noch ein nicht darstellbares Risiko für ihre
Marke dar, da auf Vertical Networks Inhalte von einer Vielzahl von Seiten aggregiert werden. So entsteht das Gefühl, dass
man für diese Platzierungen die Kontrolle
über das Umfeld aufgibt.“ Für den Mediaplaner Schwab von Crossmedia kann es
dabei im schlechtesten Fall sogar passieren, dass eine Platzierung hinsichtlich der
Qualität (Content, Layout) weniger Strahlkraft hat und eine „markenkonforme“
Integration schwieriger umzusetzen ist.
Vertikale Netzwerke sind zudem auch
schon länger nicht mehr die einzige Möglichkeit, die anvisierte Zielgruppen anzusprechen. Eine Alternative neben den
klassischen Themen-Channels von Pre-
Die wichtigsten vertikalen Netzwerke in Deutschland im Überblick
Jedes Vertical Network bündelt bestimmte Themen und richtet sich an spezielle Zielgruppen
Vertical-Network-Betreiber
Verticals (mit Zielgruppe/Themengebiet)
Vermarkter
Gehört zu
Reichweite (Unique User)
Axel Springer AG
Gofeminin.de (Frauen)
Eigenvermarktung (Axel
Springer Media Impact)
Axel Springer AG
5,1 Millionen Unique User*
Glam Media Deutschland
Brash.de (Männer)
Fantasticzero.de (Entertainment: Spiele)
Glam.de (Frauen)
Eigenvermarktung
Hubert Burda Media Holding
Gesamt-Reichweite: 12,1 Millionen Unique User*
Mairdumont Media
Discover-outdoor.com (Outdoor: Sport, Reisen)
4trips.de (Reisen)
Eigenvermarktung
Mairdumont Media
Discover-outdoor.com: 1,3 Millionen Unique User*
4trips.de: 1,9 Millionen Unique User*
Media Group One
Entania.com (Entertainment: Filme, Spiele)
Fabalista.com (Frauen: Stars, Gesundheit, Style)
Zolanis.com (Männer: Auto, Wissen, Business)
(Sportvertical.de)
Eigenvermarktung
Media Group One
Entania.com: 4,4 Millionen Unique User*
Fabalista.com: 5,7 Milllionen Unique User*
Zolanis.com: 2,7 Millionen Unique User*
Netzathleten Media
Businessandmore.de (Business)
Entertainweb.de (Entertainment)
Gesuendernet.de (Gesundheit, Wellness)
Netzathleten.de (Sport)
Planetoftech.de (Männer, Technik)
Worldsoffood.de (Kochen, Lebensmittel)
IP Deutschland
Mediengruppe RTL Deutschland
Gesamtreichweite: 8,5 Millionen Unique User*
(Fremdvermarktung²)
Sevenone Media
Sixx.de (Frauen)
Eigenvermarktung
Pro Sieben Sat1 Media AG
3,0 Millionen Unique User*
Vertical Techmedia AG
Vertical Techmedia (IT, Technik)
Eigenvermarktung
Vertical Techmedia AG
4,9 Millionen Unique User*
© INTERNET WORLD Business 8/13
lia /
² Angebot der Sportvertical Marketing GmbH
*Agof Internet Facts / Comscore
Quelle: eigene Recherche (Auswahl)
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botr
onic
8/13
15. April 2013
miumvermarktern ist beispielsweise RealTime Bidding (RTB). Für die Mediaplaner
sind Verticals allerdings nicht davon bedroht. „Verticals stellen keine direkte ‚Konkurrenz‘ zu RTB-Angeboten dar, denn
Real-Time-Platzierungen werden weniger
zur Buchung themenrelevanter Seiten genutzt, sondern bislang vor allem als Performance-Instrument betrachtet“, so Schwab:
„Darüber hinaus erlaubt RTB lediglich die
Buchung von Bannern, während Verticals
häufig auch andere Integrationsmöglichkeiten bieten.“
Fest steht laut Güzey aber, dass sich Verticals anstrengen müssen, um im zunehmend von Automatisierung getriebenen
Online-Werbemarkt bestehen zu können:
„Die Vorzeichen aus digital weiterentwickelten Märkten wie UK oder USA zei-
MARKETING & WERBUNG
gen einen deutlichen Trend in Richtung
von RTB-basierten Modellen auf – in
welcher Form und Geschwindigkeit hierzulande, wird sich noch zeigen. Aber der
Druck auf andere Vermarktungsformen
wie zum Beispiel Verticals Networks wird
definitiv steigen.“
Canon can – und Verticals auch
Wie Verticals in der Praxis zum Einsatz
kommen, zeigt ein Fallbeispiel von Netzathleten Media. In Zusammenarbeit mit
Canon wurde ein Werbemittel für den
Druckerhersteller kreiert, mit dem verschiedene Zielgruppen für mehrere
Produktserien gleichzeitig angesprochen
werden konnten. Die Lösung nannte sich
„Canon-Konfigurator“ und war in ein
Microspecial eingebettet, das über die
Netzathleten-Verticals „Planet
of Tech“ und „Business & More“
ausgespielt wurde. Damit wurden Vertical-übergreifend sowohl Technikbegeisterte als
auch Geschäftsleute angesprochen. Fuhren User mit der Maus
über den Expandable Skyscraper Banner, öffnete sich dieser
und es erschien die Frage: „Welcher Drucker passt zu mir?“ Es
folgten vier Fragen, nach deren
Beantwortung passende Drucker
vorgeschlagen wurden. Die Fragen halfen auch bei der Einteilung in verschiedene Zielgruppen (gewerbliche Kunden und
Das Vertical Fabalista.com, das von Media Group One
■
Privatleute). sg
betrieben wird, konzentriert sich auf Themen für Frauen
Internet World BUSINESS
15
Interview
Wir setzen bei der Fusion auf
das „1 + 1 = 3“-Prinzip
Der Vertical-Network-Betreiber Media
Group One richtet sich neu aus und verbindet ab sofort die Angebote der beiden Töchter Vertical Network Media
und SnackTV Media. Aric Austin, Geschäftsführer Sales, erklärt die Gründe.
Warum haben Sie sich entschlossen, Ihre
Bereiche Vertical und Video zu vereinen?
Aric Austin: Vertical Network Media und
SnackTV sind zwei starke Unternehmen, die ihr eigentliches Potenzial aber
noch nicht richtig ausschöpfen. Daher
haben wir uns entschlossen, unsere Angebote zu verbinden. Wir setzen dabei
auf das „1 + 1 = 3“-Prinzip – also das
gemeinsame und daher volle Entfalten
der Kräfte und Möglichkeiten.
Was sind die Vorteile dieser Fusion?
Austin: Einer der größten Vorteile ist die
Vereinfachung für unsere Kunden und
Partner – sowohl dem Namen nach als
auch von der Orientierung und Ausrichtung her. Denn die Erfahrung zeigt,
dass die Botschaft von Vertical Networks in einer inzwischen ziemlich großen Vermarkterlandschaft möglichst
klar und simpel sein muss – vor allem
wenn man nicht in den Top 10 der Agof
Aric Austin,
Geschäftsführer
Sales, Media Group
One in München
■ www.media-groupone.de
steht. Und gerade beim Thema Übersichtlichkeit hatten wir in der Agenturenwelt bislang einige Probleme. Außerdem
schaffen wir uns selbst damit einen völlig
neuen USP (Anm.: Unique Selling Proposition = Alleinstellungsmerkmal), der
uns gegenüber Wettbewerbern einen deutlichen Vorteil verschafft: SnackTV liefert
Premium-Content, also Video-Clips, und
wir streuen diese in unseren Partner-Pool,
der aus etwa 800 Publishern besteht.
Was unterscheidet Sie als Vertical-Network-Betreiber von Wettbewerbern?
Austin: Wir bündeln Video und Verticals
unter einem Dach. Glam Media oder
Netzathleten beispielsweise sind im Gegensatz dazu nur auf Display fokussiert,
sie haben kein eigenes Video-Produkt.
Anbieter wie Smartclip oder Clipkit sind
wiederum reine Video-Abrufplattformen.
Kunden wollen es sich in dieser Beziehung aber natürlich einfach machen und
einen Anbieter, der alles vereint.
INTERVIEW: SUSANNE GILLNER
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
15. April 2013
8/13
SERIE: DIGITALISIERUNG (TEIL 2)
Radio in Bits und Bytes
32 Millionen Deutsche hören Radio übers Internet, zumindest gelegentlich. Das Web hat das klassische Radio aber nicht
verdrängt, sondern ganz im Gegenteil neue Zielgruppen erschlossen: Der Markt für Audio wird größer
E
s war ein großer Tag, als an Heiligabend
1906 das erste öffentliche Radio-Programm über den Äther ging. Die erste
Sendung, von Brant Rock im US-Staat
Massachusetts ausgestrahlt, bestand aus
einem vorgelesenen Bibeltext, Grammophonmusik und dem live auf Violine gespielten Lied „O Holy Night“. Dass ein
oder gar mehrere Radio-Geräte bald in jedem Haushalt stehen würden, das Radio
gar irgendwann aus jeder Hosentasche
dudelt, hätten sich die faszinierten Zuhörer damals sicher nicht träumen lassen.
Hörfunk ist zum Multichannel-Medium
geworden. Nach wie vor wird der gesamte
Radio-Markt mit weitem Abstand vom
klassischen Kanal dominiert. „Allerdings
sind mittlerweile alle klassischen UKWWellen auch digital empfangbar, und das
macht deutlich, wie die beiden Distributionswege immer mehr verschmelzen“, erklärt Thorsten Peters, Geschäftsführer der
Mediaagentur Pilot in Hamburg.
Die Medienlandschaft wächst zusammen, die
Nutzergewohnheiten ändern sich. Außenwerbung, Radio, Print und TV müssen eine neue
Digitalstrategie entwickeln und sich insbesondere auf die Verknüpfung mit Online einstellen. Die Serie von INTERNET WORLD Business
zeigt, welche Wege die klassischen Mediengattungen einschlagen, um mit der fortschreitenden Medienkonvergenz Schritt zu halten.
■ Folge
■ Folge
2: Radio
Ausgabe 8/2013
■ Folge
3: Print
Ausgabe 9/2013
■ Folge
4: TV
Ausgabe 10/2013
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie
einfach den Webcode 1307016 ein.
Radio über alle Kanäle
Die Hörer von heute rufen zunehmend
auch über andere Endgeräte Audio-Inhalte
im Internet ab – zu Hause über PC und
WLAN-Radio oder Tablet, unterwegs per
Smartphone-App. „Insbesondere die Radio-Apps sind wesentliche Wachstumstreiber der Web-Radio-Nutzung“, bestätigt Florian Ruckert, Geschäftsführer des
Radio-Vermarkters RMS. Bei vielen WebRadio-Angeboten liegt die Nutzung auf
mobilen Endgeräten bereits bei über 50
Prozent, immer selbstverständlicher schalten Menschen das Smartphone auch zu
Hause als Internet-Radio ein – sei es in der
Dockingstation, mit Kopfhörern oder einfach so, frei herumliegend.
3.021 Internet-basierte Radio-Angebote
zählte Goldmedia in seinem „BLM Webradiomonitor 2012“. Dazu gehören Webonly-Programme ebenso wie die etablier-
1: Außenwerbung
Ausgabe 7/2013
ten UKW-Marken, die ihre Radiostreams
live über den Browser oder Radio-Apps
übertragen. „Insgesamt zeigen alle Ergebnisse, dass Sender, die erfolgreich sein
wollen, neben vielen programmlichen Basics auch die Vorgabe erfüllen müssen, auf
allen technischen Verbreitungswegen präsent zu sein“, sagt Wolfgang Sauer, Marketingleiter BR Media. Und das allein schon
deshalb, weil etwa 85 Prozent der Web-Radio-Nutzung von den klassischen UKWProgrammen erzielt werden. In den vergangenen zwei Jahren sind die Nutzerzahlen für alle Internet-basierten Hörfunkangebote um 117 Prozent gewachsen. Laut
Angaben des Bundesverbands für Digitale Wirtschaft (BVDW) hören mehr als 32
Millionen Bundesbürger zumindest gelegentlich Radio im Netz.
Web-Radio: Ein Medium – viele Zugangswege
Unter dem Begriff Web-Radio subsumieren
Alle Internet-basierten Radioangebote können
sich die unterschiedlichsten Angebote und
über die unterschiedlichsten Endgeräte abgeZugangswege. Den größten Teil nehmen die
rufen werden: Gängige Wege sind PC und
Simulcast-Angebote ein. Hierzu gehören die
WLAN-Radio. Starke Zuwachsraten hat darüAngebote der klassischen UKW-Sender inkluber hinaus die Nutzung via Smartphone.
sive deren digitaler Ausstrahlung.
Ausschließlich über das Internet
senden hingegen die sogenannten Webcast-Anbieter, die auch
Web-only genannt werden.
Aggregatoren sind Plattformen,
die Web-Radio-Sender (sowohl
Simulcast und Webcast) auf ihren
Websites bündeln. Hinzu kommen Online-Streaming-Dienste
wie Spotify, Simfy oder Napster,
die sich aber klar als Musikanbieter mit Personalisierungs- und
Community-Funktionen positioRadio über alle Kanäle: Internet-Radio ist über die
nieren. Sie werden auch als
unterschiedlichsten Plattformen abrufbar
Smart Radio bezeichnet.
Die Hörer müssen sich im Überangebot weil er gerade unterwegs ist, oder aber weil
der Internet-basierten Angebote allerdings der Hörer über Web-Radio etwas zusätzerst einmal zurechtfinden. Aggregatoren lich erhält, was über UKW gar nicht im
wie Radio.de, Surfmusik.de oder Tune- Angebot war.“ Spezielle Nischenprogramin.com, die mittels umfangreicher Cluste- me fallen etwa darunter, oder Sender, die
rungen und Beschreibungen zu den in- sich normalerweise in einem Verbreihaltlichen Angeboten den Zugriff auf die tungsgebiet gar nicht empfangen lassen.
gewünschten Sender deutlich vereinfa- „Beide Motive verlängern die Nutzungschen, haben in dem Wirrwarr ihre Nische dauer und vergrößern die Nettoreichweite
gefunden. Immerhin 15
Prozent der Zugriffe auf
Web-Radio-Angebote,
schätzt Goldmedia, werden 2013 über Aggregatoren stattfinden. „Für
Werbungtreibende bieten sie effiziente Möglichkeiten zur zielgruppenspezifischen Aussteuerung mit belastbaren Media-Kennziffern“, so Thorsten Peters.
Allein Radio.de verfügt
über einen Datenpool
von über 568.000 registrierten Nutzern.
Regen Zulaufs im Eintrittsgeld statt Werbung: Spotify wirbt für seinen werbefreien
Netz erfreuen sich auch Online-Streaming-Dienst
Streaming-Dienste wie
Napster, Spotify, Simfy oder Deezer. Die insgesamt“, so Ruckerts Fazit. Dabei erWeb-Radio-Anbieter und auch die Ver- gänzt sich die Nutzung im Tagesablauf:
markter sehen allerdings keine Konkur- Die Prime Time im Web-Radio liegt zwirenz oder Kannibalisierung der Angebote. schen 16 und 22 Uhr, die höchste UKW„Der Markt für Audio wird tatsächlich Nutzung findet am Morgen statt.
Durch die aus der Online-Werbung begrößer“, stellt Florian Ruckert fest. „In allen bislang durchgeführten Studien haben kannten Mechanismen wie Targeting und
wir festgestellt, dass die Web-Radio-Nut- Capping können Kampagnen nach unterzung weitgehend komplementär zur klas- schiedlichen Parametern wie Endgeräten,
sischen Radionutzung verläuft“, betont Musik-Genres, demografischen Daten,
der RMS-Chef. „Im Endeffekt gibt es zwei vom User verwendeten Betriebssystemen,
Motive, warum jemand Web-Radio hört. zeitlichen Aspekten, bestimmten thematiZum einen, weil er in der jeweiligen Situ- schen Umfeldern oder spezifischen Musikation gerade nicht über den klassischen farben ausgerichtet werden. Als neueste
Weg Radio empfangen kann, zum Beispiel Spielart bietet Laut.fm in Kooperation mit
Fotos (v. l. n. r und o. n. u.): Shutterstock; Fotolia / Serggod; Fotolia / Mipan; Fotolia / Sven Kamin
Medien im Umbruch:
Konvergenz und Fragmentierung
8/13
15. April 2013
dem Vermarkter AS&S zudem das Konzept des „Mood-Targeting“ an, mit dem
Werbebotschaften sogar auf die Stimmung
der laufenden Songs – romantisch, rasant,
fröhlich oder traurig – abgestimmt und
dann direkt in diesem Umfeld ausgespielt
werden können. „Dabei werden die wichtigsten Songs im Laut.fm-Titelpool mit
Mood-Tags versehen. Der Ad Server erkennt dann vollautomatisch, welche Stimmung auf einem Sender gerade vorherrscht, und spielt bei passender Mood
den entsprechenden Spot ein“, so Laut.fmGeschäftsführer Rainer Henze.
Internet-Radio etabliert sich, doch lange hinkten die Werbeeinnahmen gewaltig
hinterher. 2012 scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein. Bei Radio Energy waren die Werbeplätze im Web-Radio etwa
schon Anfang November für den Rest des
Jahres ausverkauft. „2013 begann etwas
schleppend. Seit etwa vier Wochen ziehen
aber besonders die Cross-Media-Buchungen wieder deutlich an. Wir sind zuversichtlich, dass sich dieser Trend über das
Vorjahresniveau hinaus weiter fortsetzt“,
sagt Caroline Grazé, Head of Online &
New Business bei Radio Energy. Für 2013
gilt es nun, das vermarktbare Inventar zu
erhöhen. „Wir eruieren gerade die Möglichkeiten, auch Abrufe aus dem Ausland
zu monetarisieren“, so Grazé.
Radio auf Smart TV
Weitere Werbemöglichkeiten ergeben sich
über Apps. Die „My Energy Dating App“
ist seit Januar online und bringt Hörer in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
zusammen. Neue Verbreitungswege erschließen will Energy mit seiner Präsenz
auf Smart-TV. „Bis Ende Juni werden unsere internationalen Web-Radio-Kanäle
auf allen wichtigen Endgeräten verfügbar
sein“, verspricht Grazé. Für den Start stehen die Streams der internationalen Radiomarke im Vordergrund. Audiospots
werden serverseitig geolokalisiert ausgegeben, ebenso wie die in der App enthaltenen Display-Banner und Video-Prerolls.
Im weiteren Verlauf von 2013 liegt der Fokus dann darauf, den Content weiter auszubauen – und dadurch noch mehr Vermarktungsinventar zu schaffen
Auch der Radiovermarkter RMS denkt
über eine Erweiterung der „zunächst stark
begrenzten Werbeflächen nach, um der
Nachfrage gerecht zu werden“, so Florian
MARKETING & WERBUNG
17
Dating per Radio-App: Energy
bringt Singles zusammen und
schafft Werbeinventar im Web
Vorreiter: Die Sendergruppe Energy gehört zu den ersten Radio-Anbietern auf Smart TV
Ruckert. „Wir haben im Jahr 2012 einen
Bruttoumsatz im hohen siebenstelligen
Bereich erzielt. Dabei konnten wir sowohl
Bestandskunden entwickeln als auch viele
neue Kunden zur Belegung des Kanals bewegen.“ Die Liste der Werbekunden, die
im vergangenen Jahr auf den von RMS
vermarkteten Internet-Sendern geworben
haben, liest sich in der Tat wie das Who’s
Who der Mediaspender: Telekommunikationsanbieter wie Telekom, Vodafone und
Samsung teilen sich die Werbeplätze mit
Automobilherstellern wie Peugeot und
Citroen oder Handelsunternehmen wie
Toom und Rewe. Mit Sony kehrte zuletzt
ein abtrünniger Markenartikler ins Radio
zurück. Der Unterhaltungselektronikhersteller warb auf Laut.fm für seine MDR1Kopfhörer. „Da passt das Produkt einfach
hervorragend zur Rezeptionssituation.
Wir wissen, dass fast 30 Prozent der Hörer
Laut.fm auch über Kopfhörer genießen“,
sagt Rainer Henze. Die Kampagne sei ein
schöner Erfolg für Web-Radio insgesamt:
Sony hat seit fast fünf Jahren keine RadioWerbung mehr gemacht.
Mit dafür verantwortlich, dass Web-Radio nun langsam auch bei den Werbekunden Fuß fasst, sind auch die marktforscherischen Aktivitäten, mit denen Sender
und Vermarkter die Nutzung und Wir-
Nielsen Webradio Brand Effect misst Werbewirkung von Web-Radio
Um den Erfolg von Web-Radio-Kampagnen
nachzuweisen, hat der Audiovermarkter RMS
gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut
Nielsen ein neues Analyse-Tool entwickelt, mit
dem Web-Radio-Kontakte bei Konsumenten
technisch messbar sind. Das Instrument „Nielsen Webradio Brand Effect“ dient der Analyse
der Werbewirkung von Web-Radio-Kampagnen.
Als Pilot Case diente die von der Düsseldorfer
Media-Agentur Zenith geplante Web-RadioKampagne für „Das Örtliche“. 2012 lief der
Audiospot auf den Plattformen Radio.de, Rautemusik.fm, Aupeo.de sowie dem Fußballradio
90elf.de. Innerhalb eines Zeitraums von September bis Dezember 2012 waren die Spots in
sechs Flights von je einer Woche on Air.
Das neue Instrument Nielsen Webradio Brand
Effect stützt sich im ersten Schritt auf den Datenpool aus dem Nielsen-Netview-Panel, das
27.000 Personen umfasst, die repräsentativ für
die deutsche Internet-Nutzerschaft sind. Die
Internet World BUSINESS
Panel-Messung ergab, dass aus dem Kreis derer,
die einen gemessenen Kontakt mit der Kampagne im Web-Radio aufwiesen, 17 Prozent die
Website www.dasoertliche.de besucht hatten.
Zum Vergleich: Im Panel-Durchschnitt waren
es im Zeitraum der Kampagne lediglich acht
Prozent der Nutzer, die auf die Website gingen.
Der daraus ermittelte Werbeeffekt, der eindeutig der Web-Radio-Kampagne zugerechnet werden kann, liegt bei 9 Prozentpunkten – eine Verdoppelung im Vergleich zu den deutschen Webusern. Auch die klassischen Werbewirkungsparameter „spontane Bekanntheit“ und „Werbeerinnerung“ konnten klar gesteigert werden.
Ein weiteres Kampagnenresultat: Die Download-Quote der App ist bei den Befragten mit
Kontakt und bewusster Wahrnehmung der Kampagne nahezu dreimal so hoch. Zudem ist bei
Personen mit Werbekontakt ein zukünftiger
Download der App deutlich wahrscheinlicher
als bei Personen ohne Kontakt (vgl. Grafik).
muss aufschlüsseln, wie sich die
Reichweiten kumulieren, welche
Überschneidungen es zwischen
klassischem und Web-Radio gibt
und wie viel wirklich zusätzliche
Nettoreichweite dadurch entsteht“, erklärt Matthias Mroczkowski, Geschäftsführender Gesellschafter beim Web-RadioVermarkter Audimark.
Korrekte Web-Währung
Die eigens gegründete Taskforce IP Audio bereitet derzeit
die Nutzungsmessung von WebRadios vor. Die Runde wurde von
der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (Agma) ins Leben gerufen; in ihr sucht das Radiolager
in der Agma zusammen mit Vertretern des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) und
Lautsprecherhersteller Teufel warb mit einem AudioWeb-Radio-Anbietern nach korspot und Response-Banner im Web-Radio
rekten Leistungsdefinitionen auf
kung von Web-Radio belegen. Zahlreiche Basis von Logfile-Analysen. UmfangreiCase Studies sollen die Akzeptanz von che Tests mit dem Ziel eines gemeinsamen
Web-Radio steigern. Die Werbewirkung Standards zur Logfile-Auswertung wurvon Web-Radio misst das neue Instrument den inzwischen abgeschlossen. Die geNielsen Webradio Brand Effect, das RMS messenen Daten sollen zunächst Umfang
mit dem Marktforschungsinstitut Nielsen und Dauer der Web-Radio-Nutzung pro
entwickelt hat (siehe Kasten unten).
Kalendermonat und durchschnittlichem
Von einer Audio-Konvergenzwährung, Tag dokumentieren. Christiane Korch,
einer Erhebung also, die Hörer von Web- Ressortleitung Radio bei der Agma, künRadio und klassischem Radio unter einen digt an: „Es ist vorgesehen, dass wir im
Hut bringt, ist der Markt noch meilenweit letzten Quartal 2013 zusammen mit
entfernt. „Eine gemeinsame Währung Marktpartnern in die Testphase gehen. Ab
2014 könnte die Agma dann erstmals
Messdaten von Web-Radios auf LogfileBasis vorlegen.“ Korch stellt allerdings
klar: „Diese Zahlen werden zwar die WebRadio-Nutzung dokumentieren, aber zuCase Study: Das Örtliche
nächst nicht direkt mit den personenSignifikant höhere Download-Quote bei
basierten Daten der Radio-MA (Anm.:
Hörern des Web-Radiospots
MA = Media-Analyse) vergleichbar sein.“
%
40
Die von Planern dringend geforderte
30,6 %
Konvergenzwährung kann also noch dauern, weshalb Audimark bereits mit eige21,9 %
nen Daten aufwartet. Ende 2012 erschien
der dritte Web-Radio-Test. Der liefert zwar
%
ebenfalls keine Datenkonvergenz für klas183 10,2 %
sisches und Internet-basiertes Radio, ergänzt die technische Meldung der Online3,6 %
Zugriffe aber um eine Panel-Befragung,
die Aufschluss über die Demografie der
Habe sie schon
Download ist sehr/
Web-Radio-Hörer im Vergleich zur Geheruntergeladen
eher wahrscheinlich
samtbevölkerung gibt. Auch die AudimarkErhebung kommt zum Schluss: „Die demomit Recognition
ohne Recognition
grafische Struktur von Web-Radio nähert
sich immer stärker der Gesamtbevölkerung
Quelle: Nielsen Netview; Stand: März 2012; Basis: n = 621
© INTERNET WORLD Business 8/12
an.“ Und die wird ja bekanntlich immer
■
Internet-affiner. vg
18
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
15. April 2013
8/13
Eine crossmediale
Kampagne wie aus
einem Guss, bei der
die Farbgebung von
TV über Print bis Web
alle Kanäle umklammert,
hat BMW für den Mini Brick Lane entwickelt.
Back in the 80s
Mein Mini-Trip – BMW überzeugt mit einer Kampagne in grellen Farben
Vorgestellt von:
W
er wünscht sich nicht, der grauen
Eintönigkeit zu entfliehen und den
Tag bunter zu gestalten? „Alltag aus, Farbe
an!“, fordert BMW in seiner Mini-Kampagne und verpasst dem Aktionsmodell
„Brick Lane“ markante Farbklekse im
80er-Jahre Neon.
Das hippe und schrille Image des CityFlitzers findet sich auch in der gesamten
Matthias Riedle,
Geschäftsführer bei
Explido Webmarketing
in Augsburg
■ www.explido.de
Neonfarben hat
BMW für sein
Aktionsmodell
wiederentdeckt
Steckbrief
■
Auftraggeber: BMW AG, Müchen
■
Auftrag: Imagekampagne für das
Mini-Sondermodell „Brick Lane“
■
Agentur: Sassenbach Advertising,
München
■
Internet: www.mini.de
■
Launch: Januar 2013
Besondere Beachtung verdient das Webgame „Lumo Beat“
Werbekampagne wieder. Die ist wirklich
crossmedial angelegt: von TV über Print
und Radio bis ins Web.
Headlines wie „Das neue Jahr treibt’s
bunt“, „Garantiert mit künstlichem Farbstoff “, „Leuchtet jedem ein“ oder „Wir
haben die wichtigsten Stellen farbig markiert“ zieren die lobenswerten Print- und
Online-Anzeigen und setzen den Kampagnen-Slogan „Bekennen Sie Farbe!“
konsequent um.
Besondere Beachtung verdient hier das
Webgame „Lumo Beat“, ein ebenso einfaches wie cooles Gedächtnisspiel. Schade
nur, dass Usern weder das Spiel noch der
„Brick Lane“-Konfigurator als App oder
Facebook-Spiel zur Verfügung stehen. Es
hätte einen Zusatzreiz für Fans bedeutet,
ihren Highscore immer wieder zu toppen.
Ich freue mich hier über grelle Giveaways wie neonfarbene Schnürsenkel
und Promotion Cards.
Insgesamt bleibt Mini dem Werbeslogan
„Not normal“ treu und setzt sich mit den
Designoffensiven für absolute Individualität ein. Das Styling des Mini ist ein klares
Statement für jeden passionierten Fahrer.
Man darf gespannt sein, welche Ideen für
Paceman, Clubman und Co. die Straßen
■
noch farbenfroher machen werden.
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber Auftrag
Dienstleister
Astra
Promotion-Kampagne „Wer wird Milieunär?“ inklusive Aktionen auf
Facebook und der Website www.astra-bier.de für die Carlsberg-Marke
Philipp und
Keuntje
Meliá Hotels
Betreuung des internationalen SEA-Etats und des Affiliate Marketing
Netzeffekt
Bellybutton
Internationale Online-Marketing-Kampagnen für den Webshop
Mediaby
MercedesBenz
Europaweite Kampagne mit dem Claim „Die neue Kraft am Bau“
für den neuen Baustellen-Lkw Arocs inklusive Web Specials
BBDO Proximity
Columbus
Leasing
Entwicklung einer Online-Strategie für das Schwesterunternehmen
inklusive eines neuen Internet-Auftritts
Columbus
Interactive
Review
Internet-Kampagne „Netzlochalarm!“ mit verschiedenen OnlineWerbemitteln sowie Social-Media-Maßnahmen
Fork
Digitalkampagne für das Fashion Label inklusive Werbefilm, der auf
der Website sowie den Social-Media-Kanälen geschaltet wird
Parasol Island
Congstar
Deutsches
Milchkontor
Digitale Lead-Agentur; Entwicklung verschiedener Webseiten und
Social-Media-Maßnahmen; Betreuung des Mobile Marketing
Hi-Res
Eckes-Granini
Haymarket
Below-the-Line-Maßnahmen und Social-Media-Aktivitäten zur
aktuellen Launch-Kampagne für das neue Getränk „Die Limo“
Vermarktung der Webseiten Prreport.de und Druck-medien.net
Huss-Verlag
Vermarktung der Webseiten Logistik-heute.de und Logistra.de
O2
Betreuung des Affiliate-Marketing-Etats
Explido
Panasonic
KKLD
Flächenbrand /
Berger Baader Hermes
Business AD
Europaweite Kampagne für die Produktserie „Weiße Ware“ in mehr
als 20 Ländern unter anderem mit Online- und Print-Maßnahmen
Toyota
Adaption der internationalen Kampagne für den deutschen Markt
inklusive TV-Spot und Online Bannern für das Modell Verso
Saatchi & Saatchi
Düsseldorf
Business AD
Wetter.com
Vermarktung des Mobile-Auftritts für das Wetterportal
Sevenone Media
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Führung erneut verteidigt
Wieder schaltet eBay die teuerste Online-Werbekampagne des Monats
W
ie schon in den vorangegangen beiden Monaten Dezember und Januar,
führte eBay auch im Februar 2013 das Ranking der Top-Werbungtreibenden im Web
deutschlandweit an. Der Werbedruck des
Konzerns aus Kleinmachnow lässt allerdings ein bisschen nach: Investierte eBay
im Dezember 2012 noch rund 7,65 Millionen Euro, waren es im Januar 2013 etwas
weniger, nämlich 6,93 Millionen Euro. Im
Februar nun lag das Budget, mit dem eBay
seine Web-Auktionen bewarb, „nur noch“
■
bei 6,35 Millionen Euro. host
Der Top-Online-Werber im Februar: eBay
Top-Werbungtreibende im Februar 2013
eBay investierte wie schon im Januar deutschlandweit am meisten Geld in Online-Werbung
Produkt
Firma
Feb. 2013, Feb. 2012,
Mio. Euro Mio. Euro
eBay Internet-Auktion
eBay International, Kleinmachnow
6,35
0,82
Deutsche Post AG Image
Deutsche Post AG, Bonn
5,11
0,28
Sky Pay-TV
Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring
3,21
1,88
Microsoft Image Allgemein
Microsoft Deutschland, Unterschleißheim
2,84
0,34
Google.de
Google Germany, Hamburg
2,60
0,00
Criteo Image
Criteo, Paris
2,02
0,05
Ikea Möbelhäuser
Ikea Deutschland, Hofheim
1,66
1,17
Google Image
Google Germany, Hamburg
1,65
0,01
Media Markt Techn. Kaufhäuser
Media-Saturn-Holding, Ingolstadt
1,63
2,74
Adscale Image
Adscale, München
1,61
0,50
© INTERNET WORLD Business 8/13
Zeitraum: 01.02.2013 – 28.02.2013
Quelle: 2013 Nielsen Media Research GmbH
Die Konferenz für Trends im Online Marketing
Hamburg
05. Juni 2013
Düsseldorf
11. Juni 2013
Frankfurt
19. Juni 2013
München
03. Juli 2013
™Suchmaschinenmarketing: Neue Entwicklungen
von Google und Co. kennen und für sich nutzen
™Performance Marketing: Neuerungen bei Google Adwords
™E-Mail-Marketing: Kunden gezielt, persönlich ansprechen
™Trends: Von Augmented Reality bis Second Screen
™Social Media: Dialog statt Marketing
™Kampagnen: Richtige Umsetzung und Steuerung,
Best-Practices
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Die Referenten (Auswahl):
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Executive Director
Commercial
Solutions,
G+J Media Sales
Susanne Fittkau,
Geschäftsführerin,
Fittkau & Maaß
Consulting GmbH
Tom Kedor,
Geschäftsführer,
MOTOR-TALK.de
Helge Ruff,
Geschäftsführer,
SchlagerPlanet
wb
i
13
Gert-Jan van Wijk,
Department Head of
Advertising, mobile.de
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Information und Anmeldung: www.onlinemarketingforum.de
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Veranstalter:
Präsentiert von:
20
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
NOTEBOOKSBILLIGER.DE
Auf nach Düsseldorf
Eigentlich ist Notebooksbilliger.de-Chef
Arnd von Wedemeyer eigenem Bekunden
zufolge ein „Online-Mensch“. Trotzdem
eröffnet er in Bälde eine weitere stationäre
Filiale nach München. Der Standort liegt
im Düsseldorfer Stadtteil Flingern, Kreuzung Erkrather Straße / Werdener Straße
in einer B-Lage – schräg gegenüber einer
2010 eröffneten Saturn-Filiale. Im Frühjahr
soll der Laden in Betrieb genommen werden, ab dann werden auch Düsseldorfer
Online-Kunden in den Genuss kommen,
ihre per Internet bestellte Ware noch am
selben Tag nach Hause geliefert zu bekommen. Verhandlungen über zwei weitere
Ladenimmobilien laufen noch. dz
ADIDAS
Virtuelle Anprobe im Shop
Adidas setzt künftig auch auf virtuelle Umkleidekabinen, um die Retourenquoten zu
senken. Über die Software des britischen
Unternehmens Fits.me, die als „Software
as a Service“-Lösung angeboten wird, kön-
Eine Größe größer steht Ihnen besser?
Die virtuelle Anprobe Fits.me hilft weiter
nen Kunden anhand von Ankleidepuppen
mit den eigenen Maßen sehen, wie das
gewählte Kleidungsstück in der entsprechenden Konfektionsgröße am eigenen
Körper aussehen würde. Dadurch sollen
unangenehmen Überraschungen vor dem
heimischen Spiegel ausbleiben. dz
LESHOP
Ende der Umsatzstagnation
Leshop scheint seine Stagnationsphase
überwunden zu haben: Im ersten Quartal
2013 lagen die Umsätze des Schweizer
Online-Lebensmittelversenders, der einst
als Vorzeigeunternehmen in Sachen WebLebensmittelhandel gepriesen wurde, 7,3
Prozent über denen des Vorjahres. Für das
gesamte Jahr kalkuliert die Tochter des
Schweizer Handelsriesen Migros mit einem Plus von drei Prozent auf 155 Millionen Schweizer Franken. Der Anteil der Bestellungen via Smartphone sowie Tablet
habe sich gegenüber dem Vorjahr auf mehr
als 27 Prozent verdoppelt. Der Drive-Pilotstandort werde im Schnitt von 150 Kunden täglich genutzt und habe im ersten
Quartal eine Million Franken Umsatz erzielt. Die Zahl der Neukunden stieg um 35
Prozent auf 11.000. dz
Anzeige
15. April 2013
8/13
Plädoyer gegen Preisparität
Die erfolgreichsten Multichannel-Händler in den USA verkaufen offline anders als online
U
nel-Händler, die auf PreispariSA – Deutschland: 13 : 0.
tät verzichten, im Internet die
So lautet das traurige Fazit
Foto: Fotolia / Rcx
höchsten Zuwächse: So liegt
einer Analyse der Strategieder Anteil der Crosschannelberatung SMP, die sich anAnbieter, die online und offschaute, wie viele Crosschanline gleiche Preise anbieten, bei
nel-Händler mit Wurzeln im
Unternehmen mit einem OnStationärgeschäft es in den
line-Wachstum von über 20
USA und Deutschland unter
Prozent bei nur acht Prozent,
das letztjährige Ranking der
während er bei Unternehmen
Top-30-Web-Händler geschafft
mit einem Online-Wachstum
haben.
unter 20 Prozent bei 28 Prozent
Das Ergebnis ist bitter: Wähliegt. Ähnliche Verhältnisse
rend in den USA 13 traditiozeigen sich bei der Sortimentsnelle Händler mit stationären
gestaltung: Nur 17 Prozent der
Wurzeln kräftig im Ranking
Unternehmen, die online stärder oberen 30 mitmischen –
ker als 20 Prozent wachsen,
darunter beispielsweise Wal- In den USA sind 13 MC-Händler unter den Top 30, in Deutschland null
setzen auf gleiche Sortimente,
mart, Macy’s, Kohl’s, Toys’R’Us,
Nordstrom, Barnes & Noble, Walgreens darauf hin, dass Macys.com und die stati- bei weniger schnell wachsenden Multioder Saks – ist es in Deutschland kein ein- onären Läden getrennt voneinander ope- channel-Händlern sind es 22 Prozent.
ziger. Und: Von den Top-30-Crosschan- rieren und daher auch die Preise in beiden „Wollen deutsche Stationärhändler online
signifikant wachsen, müssen sie attraktive
nel-Händlern haben zwölf ihren Online- Kanälen differieren können.
Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 20
Und doch schaden sich die Unterneh- Preise und Sortimentsgrößen im Internet
Prozent oder mehr gesteigert.
men mit dieser Strategie nicht, wie die anbieten – selbst wenn es Konflikte mit
SMP-Analyse weiter zeigt. Ihr zufolge ver- dem Stationärgeschäft gibt“, meint SMPKunden erwarten attraktive Preise
■
zeichnen nämlich gerade die Crosschan- Partner Fritze von Berswordt. dz
Doch woran liegt es, dass die US-Handelsketten im Web so viel erfolgreicher
agieren können als die deutschen? SMP
Pricing und Sortimentsgestaltung im Multichannel-Handel
warf einen genaueren Blick auf die MateWachstumsstarke Unternehmen im Vergleich zu wachstumsschwachen Unternehmen
rie und erfuhr Erstaunliches: Mehr als
Unternehmen mit OnlineUnternehmen mit Onlineacht von zehn Crosschannel-UnternehUmsatzwachstum größer 20 Prozent (n = 12)
Umsatzwachstum kleiner 20 Prozent (n = 18)
men in den USA und Kanada verzichten
nämlich darauf, online und stationär die
Gleiche Preise
Gleiche Preise
8%
28 %
gleichen Preise anzubieten. Die in
(online/offline)
(online/offline)
Deutschland als wichtiger Erfolgsfaktor
Gleiches Sortiment
Gleiches Sortiment
für den Online-Multichannel-Handel
17 %
22 %
(online/offline)
(online/offline)
beschworene Preisparität der Vertriebskanäle ist in den USA also Makulatur. Im
Elf von zwölf Top Performern bieten online und offline unterschiedliche Preise an
Gegenteil: Die US-Handelskette Macy’s
weist auf der Website unter Macys.com
© INTERNET WORLD Business 8/13
Quelle: SMP Research
unter dem Link „Pricing Policy“ explizit
Wayfairs Dilemma
Fünf Millionen Produkte des Shops wollen erst einmal gefunden werden
W
ayfair.com, ein US-Online-Einrichtungsshop, der im vergangenen Jahr
Umsätze in Höhe von 600 Millionen USDollar erzielte, will sich vor allem mittels
neuer Shop-Technologien über die Milliardengrenze katapultieren. Weil die User
bei mehr als fünf Millionen verfügbaren
Produkten im Shop schnell die Übersicht
verlieren können, ist die neueste technische
Errungenschaft von Wayfair ein Pinterestähnliches Clipboard. Damit ist es Käufern
möglich, Bilder aus allen Ecken der Website hineinzuziehen, auf diese Weise Einrichtungskombinationen zu testen und sie
auf jede weitere besuchte Seite im Shop
mitzunehmen, wo sie am unteren Ende
des Screens eingeblendet werden. Diese
Bilder können auch mit Freunden geteilt
oder auf Pinterest gepinnt werden. Ziel sei
es, die Käufer zu inspirieren und – natürlich – zum Kauf zu motivieren.
In Zukunft sollen auch professionelle
Einrichtungsberater im Auftrag von Wayfair entsprechende Clipboards mit Ein-
richtungsvorschlägen anlegen, die Kunden
im Anschluss direkt per Mausklick bestellen können.
Eine neue Farbsuche soll außerdem die
Produktauffindbarkeit im Shop erleichtern. Im Unterschied zu anderen Farbsuchen bietet Wayfair die Möglichkeit, auch
Farbschattierungen anzuwählen und dazu
■
passende Vorschläge zu erhalten. dz
Wairfair.com sucht nach neuen Wegen, fünf
Millionen Produkte auffindbar zu machen
Zooplus setzt
auf Hybris
Bislang entwickelte Zooplus seinen Shop
inhouse. In Zukunft verlässt sich der Tierfutterversender auf das technische Knowhow von Hybris. Grund ist der Wunsch,
eine stärkere Verknüpfung von Web-, Mobile- und App-Angebot zu erhalten. „Der
anspruchsvolle, moderne Kunde erwartet
heute ein einheitliches Einkaufserlebnis,
das ihm jederzeit und an jedem Touchpoint konsistente und vor allem relevante
Informationen bereitstellt“, sagt Michael
Hubrich, Country Manager Deutschland
bei Hybris. Die neue IT-Landschaft wird
im Backend auf dem SAP-ERP-System
und im Frontend auf der Hybris B2C
Commerce Suite aufbauen. Im Frühjahr
beginnt die Implementierungsphase.
Zooplus hat seine Umsätze im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 129 Millionen
Euro gesteigert. Für 2014 steht ein Umsatz
von über 500 Millionen Euro auf dem
Plan. Das profitable Ergebnis soll nun von
Jahr zu Jahr „signifikant und überpropor■
tional“ gesteigert werden. dz
E-COMMERCE
F-Commerce floppt
Als E-Commerce-Plattform hat sich Facebook nicht bewährt
D
as Konzept von Facebook als Verkaufsfläche
hat sich nicht bewährt, diesen Schluss lassen
Erfahrungen großer US-Retailer zu. Die wenigsten der ursprünglich auf dem sozialen Netzwerk
gestarteten F-Commerce-Pioniere sind heute
noch mit Verkaufsangeboten auf der Plattform
vertreten. Als Werbevehikel dagegen bleibt das
Netzwerk beliebt. Das berichtet der E-CommerceBlog eMarketer aus den USA.
Mitte 2011 startete das Projekt F-Commerce:
Facebook ermöglichte damals Unternehmen, direkt auf dem sozialen Netzwerk eigene Verkaufsflächen einzurichten. Doch im Zeitraum zwischen dem vierten Quartal 2011 und dem Abschlussquartal 2012 sank die Zahl der US-Retailer,
die auf dem Netzwerk verkaufen, um 63 Prozent.
Das heißt: Nur noch sechs Prozent aller OnlineHändler boten zum Jahreswechsel 2012/2013 den
Einkauf auf ihrer Facebook-Seite an.
Enttäuschte Hoffnungen
Schon im vergangenen September hatte sich herauskristalliert, dass die Nutzung des F-Commerce nicht den Hoffnungen der teilnehmenden
Retailer entsprach. Im Jahr zuvor konnten sich
immerhin zwei Drittel der Facebook-Nutzer vorstellen, über das soziale Netzwerk auch einzukaufen. Eine nicht repräsentative Umfrage unter Besuchern von Internetworld.de vom Dezember
2012 ergab: Nur 18 Prozent der teilnehmenden
Leser konnten sich jetzt noch vorstellen, auf Facebook einzukaufen. Über die Hälfte aller Umfrageteilnehmer schlossen dies jedoch aus.
Schwierige Kombination:
Facebook und Online Shopping
Dennoch ist Facebook aus der Strategie der Retailer nicht mehr wegzudenken. Fast alle, nämlich 98
Prozent, waren mit einer Unternehmensseite im
Netzwerk vertreten – und verlinken von dort auch
auf ihre Webseite. Denn das Teilen und Weiterleiten von Informationen und Angeboten boomt
■
nach wie vor. skr / fk
Mehr Gebühren
Verkäufer bei Amazon müssen eine höhere Provision zahlen
D
ieser Schritt dürfte viele Händler ärgern:
Nachdem der Internet-Marktplatz Amazon
seine neuen Gebühren in den USA bereits eingeführt hat, müssen seit 4. April auch europäische
Händler, die über die Plattform verkaufen, tiefer
in die Tasche greifen. Je nach Produktsparte steigen die Gebühren um bis zu 70 Prozent.
In Deutschland steigen beispielsweise die Gebühren für Autoreifen von sieben auf zehn Prozent. Auch für Elektronik- und Foto-Artikel werden zehn Prozent erhoben. Für Bücher, DVDs,
Software oder Spielwaren erhebt Amazon 15 Prozent des Verkaufspreises. In Frankreich steigen
die Gebühren für die Verkäufe von DVDs, Musik
und Videospielen. In Großbritannien erhöht sich
die Provision für Elektronikzubehör sogar von
sieben auf zwölf Prozent. Die Einführung der
neuen Kategorie „Elektronikzubehör“ sorgt laut
Computer Reseller News für zusätzlichen Frust
bei Marketplace-Händlern. Sie würden bisher erst
nach dem Verkauf eines Artikels erkennen, ob
dieser in die neue Kategorie verschoben wurde –
und ob deshalb mehr Provision fällig wird.
Chance für Konkurrenten
Die Erhöhung der Gebühren bei Amazon könnte
Konkurrenten wie eBay in die
Hände spielen. Der Marktplatz
verlangt für Festpreisangebote
und Auktionen in Deutschland
beispielsweise eine Verkaufsprovision von fünf Prozent für Technik-Kategorien. Dazu zählen unter anderem Computer, Handys
und Haushaltsgeräte. Bei Medienkategorien (zum Beispiel DVDs
oder Computerspiele) werden
neun Prozent Provision fällig.
Erst vor Kurzem hat eBay eine
vereinfachte Kostenstruktur in
den USA eingeführt, um dadurch
mehr Händler auf das eigene Por■
tal zu locken. tdz
Amazon-Händler müssen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen
22
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
15. April 2013
8/13
DIE AUTOBRANCHE IM WEB
Mit angezogener Handbremse
Von Online-Preiskämpfen wie in anderen Handelssegmenten blieb die Autobranche bislang
weitgehend verschont. Doch der Wind wird zunehmend rauer
D
fragten einen Preisvorteil von mindestens
20 Prozent gegenüber dem stationären
Handel – insbesondere im hochpreisigen
Segment der deutschen Premiummarken
wie Audi oder Mercedes. Und die bekommen sie auch. Während der stationäre
Händler schon die Leidensmiene aufsetzt,
wenn der Kunde zehn Prozent Rabatt fordert, versprechen Online-Autohäuser wie
Autohaus24.de oder Carneoo.de für
BMWs der 5er Reihe beispielsweise
bis zu 19,51 Prozent Rabatt, der
Audi A1 ist für 20,21 Prozent unter Listenpreis
zu haben. Der Erfolg
dieser Plattformen
Branchenstudien machen Hoffnung ließ nicht lange auf
Aktuelle Zahlen der Unternehmensbera- sich warten – zumal
tung Accenture untermauern den Trend die Pkw nicht von
zum Online-Autokauf: Demnach hat jeder dubiosen Handelsfünfte deutsche Autofahrer (22 Prozent) vertretern vor die
online bereits ein Auto gekauft, jeder Tür gestellt werden. Als Verneunte (elf Prozent) einen Neuwagen. Die tragspartner fungieren deutsche VertragseBay-Tochter Mobile.de bestätigt die Aus- händler, bei denen die Fahrzeuge danach
sagen der Auguren mit Zahlen aus der vor Ort abgeholt werden können. Die All
Praxis: Demnach liegt der Neuwagen- People League Deutschland, die unter
anteil mit 150.000 von 1,4 Millionen An- Apl24.de ein solches Internet-Autohaus
geboten bei knapp elf Prozent. Mobile.de- betreibt, vermittelt beispielsweise eigenen
Geschäftsführer Malte Krüger wagt auch Angaben zufolge auf diese Art monatlich
die Prognose, dass „der Verkauf von Neu- bis zu 1.500 Neuwagen.
„Bislang haben Autohersteller und -händler
„Für die Automobilbranche gibt
keine Strategien, dem
wachsenden Online-Anes im Bereich E-Commerce noch
gebot etwas entgegenzugroßes Wachstumspotenzial.“
setzen“, kritisiert Branchenexperte Ferdinand
ANDREAS KOPATZ
Dudenhöffer. „Die leben
Business Development Manager bei Intershop
im Tal der Ahnungslosen
und meinen, eine bunte
wagen zum wichtigsten Wachstumstreiber Website oder ein Facebook-Eintrag ist die
Internet-Welt.“
beim Online-Handel wird“.
Ausschlaggebend für die Entscheidung,
SEO pusht Regionalgeschäft
das nächste Fahrzeug online und nicht
beim stationären Händler des Vertrauens Was hat die Branche also bisher versäumt,
um die Ecke zu kaufen, ist der gewährte um richtig durchzustarten? Mobile.deNachlass, weiß Gebrauchtwagen.de-Leiter Geschäftsführer Malte Krüger bringt das
Rötger Arnold. Laut einer hausinternen Online-Marketing der Händler ins Spiel:
Studie, die das Marktforschungsinstitut „Das Lead Management könnte in einigen
Puls im Auftrag von Gebrauchtwagen.de Fällen noch effektiver sein.“ Zwar seien
durchführte, erwarten 40 Prozent der Be- auch die Hersteller schon sehr gut aufgeer Deutschen liebstes Kind ist das
Auto. Und der erste Weg zum neuen
Wunschfahrzeug führt Branchenstudien
zufolge neun von zehn Kaufinteressenten
zunächst zur Recherche ins Internet. Der
Handel mit Gebrauchtfahrzeugen ist bereits weitgehend ins Web abgewandert,
weiß Ferdinand Dudenhöffer vom CARCenter Automotive Research der Universität Duisburg-Essen: „Niemand kann sich
mehr vorstellen, ohne Online-Marktplätze
Gebrauchtwagen zu verkaufen. Es dürfte
keinen Händler mehr in Deutschland geben, der nicht mit Mobile.de oder Autoscout zusammenarbeitet.“
Foto: Fotolia / viperagp
Rund elf Prozent aller
Neuwagen in Deutschland werden bereits
online gekauft
stellt, indem sie auf
ihren Websites Kunden mit virtuellen Showrooms, Konfiguratoren oder eigenen
Gebrauchtwagenangeboten ansprechen.
„Gerade im Zusammenspiel mit dem
Handel ist hier aber noch viel Potenzial,
zum Beispiel über Werbekostenzuschussmodelle für regionale Banner-Werbung“,
schlägt Krüger vor.
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) legt den Finger in
die gleiche Wunde und sieht noch Nachholbedarf bei der Suchmaschinenoptimierung: „Werden die richtigen Schlüsselwörter gesetzt, wird der Händler
vor Ort ganz weit oben in
den Suchergebnissen gelistet. So kann es gelingen, den interessierten
Kunden gezielt auf die
Website und schließlich
in sein Autohaus zu lenken. Es geht also darum, Wege aus der Online-Welt zu nutzen, um die Kunden in der
Offline-Welt wiederzusehen: zum Autokauf im Autohaus vor Ort“, erklärt Verbandssprecherin Claudia Weiler. Deshalb
wollen die Fabrikatsverbände des ZDK
mit den Herstellern eine gemeinsame
Die größten deutschen Online-Neuwagenvermittler
Webshop
Betreiber
Beschreibung
12neuwagen.de
12Auto Group mbH, Unterföhring
Kooperation mit 200 deutschen Markenvertragshändlern
Apl24.de
All People League Deutschland GmbH, Oststeinbeck Eigenen Angaben zufolge Vermittlung von 1.500 Neuwagen pro Monat
Autohaus24.de
Autobild.de & Sixt
k. A.
Carneeo.de
Carneoo GmbH, Oberhausen
Vermittlung von 31 Marken und über 500 Modellen, 140 Handelspartner,
eigenen Angaben zufolge 20.000 Neuwagenvermittlungen seit 2008
Ecars.de
Autohaus Bonsels und Weitz, Erkelenz
40 kooperierende Handelsbetriebe, 1.000 vermittelte Fahrzeuge pro Jahr
Meinauto.de
Meinauto GmbH, Köln
200 deutsche Vertragshändler, 62.600 Kunden
Newcar24.de
NC Verwaltungs GmbH, Arnsberg
Seit 2005 aktiv, Kooperationen mit autorisierten Markenvertragshändlern, 29 Marken im
Portfolio
Pkw-rabatt.de
Benefit Service
25 Automarken, 2004 als exklusiver ADAC-Vorteilspartner gestartet, inzwischen auch für
Nicht-ADAC-Mitglieder zugänglich; mehrere Tausend vermittelte Neufahrzeuge
© INTERNET WORLD Business 8/13
Quelle: INTERNET WORLD Business, kein Anspruch auf Vollständigkeit
Suchmaschinenstrategie entwickeln, um
eine deutlich höhere Sichtbarkeit im Netz
zu erzielen. Auch Andreas Kopatz, Business Development Manager Automotive
Europe bei Intershop, sieht noch Handlungsbedarf im klassischen Automobilhandel – unter anderem vonseiten der
Hersteller: „Das fängt mit den digitalen
Showrooms der Hersteller von Neuwagen
an, bei denen die Herausforderung in der
Integration der Online-Wunschkonfiguration des Kunden mit den Offerten der Verkäufer im Filialgeschäft vor Ort liegt“, erläutert er. Und auch bei der Optimierung
von Cross- und Upselling durch den Verkauf von zusätzlichen Diensten wie Finanzierungs- und Serviceleistungen bleiben
noch viele Möglichkeiten ungenutzt.
Deutlich mehr Bewegung gibt es schon
im Internet-Handel mit Fahrzeugersatz-
„Der Neuwagenverkauf wird
zum wichtigsten Wachstumstreiber im Online-Handel.“
MALTE KRÜGER
Geschäftsführer Mobile.de
teilen und -services. Anbieter sehen sich
künftig nicht nur mit der unangenehmen
Tatsache konfrontiert, dass der aktuelle
Marktumsatz, den Roland Berger auf rund
26 Milliarden Euro jährlich beziffert, bis
zum Jahr 2025 um 20 bis 25 Prozent sinkt,
weil Ersatzteile länger leben und Autofahrer beim Kfz-Service knausern. Auch die
Preistransparenz im Web steigt durch die
immer zahlreicher werdenden Automobilzubehörverkäufer im Web. Vor allem die
jungen Autofahrer unter 30 Jahren profitieren gerne vom dadurch entstehenden
Preiskampf: Laut einer Mobile.de-Umfrage kaufen heute schon 45 Prozent der
Befragten Autozubehör online, 59 Prozent
wollen dies in Zukunft machen, von denen rund ein Drittel mobil. Und auch die
Leistungen von Werkstätten werden über
Plattformen wie die von Autoscout24.de
immer vergleichbarer. Allerdings bringen
die Plattformen regionalen Autowerkstätten
unter Umständen auch neue Reichweite,
wie Befürworter von Online-Services immer wieder in die Waagschale werfen.
„Lokale Werkstätten können nur schwer
8/13
E-COMMERCE
15. April 2013
Internet World BUSINESS
Alternative Quellen für den Pkw-Kauf, reife Märkte
Wichtigste Website-Features im Online-Autohandel, reife Märkte
Angaben „wahrscheinlich“ / „sehr wahrscheinlich“
Angaben „wichtig“ / „sehr wichtig“
33 %
Möglichkeit, Fahrzeuge zu vergleichen
31 %
Haustürgeschäft
34 %
Autokonfigurator
40 %
Nur Autohändler
29 %
Kostenkalkulator für Wunschfahrzeug
25 %
Tankstelle
Autohaus
Andere
3%
Basis: * ; Quelle: Capgemini Consulting, Stand: März 2013
ihren Kundenkreis erweitern“,
argumentieren beispielsweise die
Berater von Roland Berger. Größere und
bekannte Online-Portale könnten ihnen
helfen, ihre Kfz-Dienstleistungen überregional zu vermarkten und neue Kundengruppen zu erschließen – vorausgesetzt,
diese sind bereit, für ein paar Prozent Rabatt weitere Anreisewege in Kauf zu nehmen. Das Reichweitenargument versuchen sich auch Start-ups wie McBlitz.de
zunutze zu machen. Durch Online Marketing sollen private und gewerbliche Kunden, die auf der Suche nach einer professionellen Autoreinigung sind und auf McBlitz.de ihre Postleitzahl eingeben, alle Betriebe in der Umgebung finden. Man
schaffe so eine „bisher nicht mögliche Vergleichbarkeit der Dienstleistungen“, argumentieren die Münchner.
Doch der ZDK beobachtet die Flut der
Werkstattportale mit Skepsis. Die Gegenargumente: Nur die billigsten Anbieter
haben online Chancen: „Wer im PreisRanking keinen der obersten Plätze einnimmt, ist in aller Regel chancenlos.“ Eine
solche Fixierung auf den Preis provoziere
zudem Manipulationsversuche, erläutert
der ZDK. Um sich ein besseres Ranking zu
verschaffen, seien manche Anbieter versucht, irreführende Preisangaben zu machen. Und schon ist es um die Preistransparenz geschehen. Auf diese Weise könnten einige schwarze Schafe ein „gesamtes
Gefüge ernsthaft kalkulierter Preise durcheinanderbringen“.
Hinzu kommt: Durch die Fixierung der
Internet-Nutzer auf die billigsten Angebote drohe eine Abwärtsspirale bei den
16 %
13 %
Möglichkeit, Wunschfahrzeuge zu lokalisieren
Mehrfachnennung
möglich
Zwölf Prozent der Web-Nutzer können sich den Online-Kauf von Autos vorstellen
© INTERNET WORLD Business 8/13
24 %
Trade-in-Informationen für Gebrauchtfahrzeuge
11 %
5%
26 %
Listenpreis online einsehbar
Möglichkeit, Preisangebote zu erhalten
12 %
Unabhängiger Online-Händler
Hersteller via Call-Center / Website
28 %
Große Auswahl und Bandbreite an Produktinformationen
17 %
Autoverleih
23
3D-Produktpräsentation
11 %
Möglichkeit, Probefahrt zu vereinbaren
11 %
Mehrfachnennung
möglich
Ein nutzerfreundlicher Autokonfigurator ist für ein Drittel der Befragten online unverzichtbar
Basis: * ; Quelle: Capgemini Consulting, Stand: März 2013
© INTERNET WORLD Business 8/13
Werkstattpreisen, die damit eine Erosion
der für viele Betriebe überlebenswichtigen
Erträge aus dem Servicegeschäft auslösen
könne. Viele Kunden würden ihr Auto
zwar eher der Werkstatt ihres Vertrauens
als einem Online-Anbieter anvertrauen,
setzten im Gegenzug die eigene Werkstatt
McBlitz.de macht stationäre Autoaufbereiter im Internet auffindbar
mit den Online-Preisen aber unter Druck.
Mancher Werkstattanbieter erhofft sich zudem, mit einem Online-Angebot freie Restkapazitäten füllen zu können. Die Preise
solcher Angebote lägen laut ZDK deutlich
unterhalb der eigenen, normalerweise verlangten und betriebswirtschaftlich vernünftig kalkulierten Preise. Mit solchen
Kampfpreisen locke man aber nur Schnäppchenjäger an, die ohnehin nicht zu Stammkunden werden, und verärgere auf der anderen Seite die Stammkundschaft, wenn
diese erfährt, dass Online-Kunden für die
gleiche Leistung deutlich weniger zahlen.
Werkstätten unter Druck
Und schließlich: Die Gebühren, die Werkstattportale von teilnehmenden Kfz-Betrieben verlangen, lägen „in jedem Fall höher als die durchschnittliche Umsatzrendite gut
geführter Autohäuser“. Somit
sei das Internet zwar ein „unverzichtbares Medium für die
Außenkommunikation“, konstatiert ZDK-Hauptgeschäftsführer Koblitz. Allerdings sollte sich auch jeder Kfz-Betrieb
„sorgfältig überlegen, ob er
wirklich mit Preisen versehene
Angebote von Serviceleistungen in Werkstattportale“ einstellen wolle.
Hersteller könnten vor allem
mit einem Autokonfigurator
und – speziell bei den deutAutohaus24.de bietet Experten zufolge mehr Service als so schen Interessenten – mit der
Möglichkeit, eine Testfahrt zu
mancher Autohändler mit stationärem Geschäft
aber auch geringere Preise gebe. „Bisher
warten die Autobauer einfach mal ab. Ein
Konzept hat keiner“, lautet Dudenhöffers
ernüchterndes Fazit. Dabei beweisen andere schon, wie es besser geht, erklärt er
und fordert im Neuwagenmarkt einen
Umdenkprozess: „Neuwagenvermittler wie
buchen, die Brücke zum Handel schlagen.
Doch insgesamt würden Autobauer das
Potenzial ihrer sehr starken Marken online nicht ausschöpfen, kritisiert Branchenexperte Dudenhöffer: „Das Problem
ist bis heute, dass diese Marken ausschließlich für den stationären Handel konzipiert
An Diensten wie Mobile.de kommen Autohändler nicht mehr vorbei
Meinauto oder Autohaus24 sind hochprofessionell. Diese Professionalität sieht man
im stationären Handel oft nicht.“ Also
wandere deutlich mehr Geschäft ins Web.
Dudenhöffer: „Das muss für den einzelnen Händler kein Nachteil sein, wenn er
■
sich vernünftig aufstellt.“
sind. Und die zwei bis vier Edelausstellungsräume, die man meinetwegen den
Apple-Stores nachmacht, sind eben nicht
Vernetzung zwischen Internet und Kunde
beim Kauf.“
Der Schlüssel liege vielmehr in einem
vernünftigen Margensystem, das dem Internet-Käufer weniger Servicebreite, dafür
CHRISTINA ROSE
Infoquellen vor dem Autokauf in Deutschland
Hersteller-Websites sind für jeden zweiten Online-Käufer eine wichtige Infoquelle
64 %
Autohändler
49 %
Hersteller-Websites
39 %
Unabhängige Autobewertungsdienste
39 %
Fachzeitschriften
35 %
Suchmaschinen
34 %
Unabhängige Online-Händler
33 %
Familie / Freunde
32 %
Autohändler-Websites
17 %
Gebrauchtwagenhändler
15 %
Print-Werbung
14 %
Automessen
Foren, Blogs
13 %
TV-Werbung
13 %
Zeitschriften
Social-Media-Auftritte von
Herstellern / Händlern
Mehrfachnennung
möglich
9%
6%
Jeder dritte Autointeressent geht auf die Website stationärer Händler, um sich zu informieren
© INTERNET WORLD Business 8/13
Basis: * ; Quelle: Capgemini Consulting, Stand: März 2013
*Basis: 8.000 Konsumenten aus Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Russland und den USA
24
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
15. April 2013
8/13
KAUF UND VERKAUF EINES WEBSHOPS
Shop sucht neuen Besitzer
Die Übernahme eines Online Shops ist sowohl für Käufer als auch für Verkäufer eine große Herausforderung
W
Erfahrungen mit der Übernahme von Online Shops hat auch Tom Vetter gemacht.
Der Betreiber des Tom Vetter Versandhandels aus Dessau hat im Frühjahr 2011
den Bürobedarfsversender Papermagic
und im Sommer 2012 Götterlust gekauft,
einen Shop für handgefertigte iPhoneTaschen. „Dabei haben wir gezielt Umsatz
gekauft, um zu wachsen“, erklärt Vetter:
„Die letzte Übernahme Ende 2012 war der
Kauf eines Vorlieferanten, um unsere Beschaffung zu sichern.“
Suche nach weiteren Shops
Foto: Fotolia / Photo-K
enn Webshop-Betreiber feststellen, dass der InternetHandel doch wesentlich aufwendiger ist als gedacht oder das Geschäft
nicht wie erwartet läuft, stellt sich
die Frage nach einem Interessenten:
Dieser möge den Shop übernehmen
wollen – und dann auch dazu bereit
sein, eine entsprechende Summe zu
bezahlen.
Dabei müssen nicht immer Millionen fließen wie beim Kauf des
Elektronikversenders Home of
Hardware (HoH) durch den Konkurrenten Getgoods oder bei der
Übernahme von Redcoon durch
Media-Saturn. Auch zahlreiche
kleinere Online Shops wechseln
regelmäßig den Besitzer. Potenzielle
Interessenten finden sich über
Mund-zu-Mund-Propaganda, eBay
oder die Plattform Shopanbieter.de. Beim Kauf oder Verkauf eines Webshops lauern einige rechtliche und organisatorische Fallstricke
„Onlineshop für Baby, Kleinkind
und Schwangerschaft zu verkaufen“, steht rierte Dokumente und Verträge sowie eine Armin Trunk, Geschäftsführer des Multidann beispielsweise in so einem Inserat, klare Vorstellung von den Verkaufskondi- shop-Unternehmens Estores, das unter
das detaillierte Angaben zu dem Shop tionen. Ein besonderes Augenmerk sei auf anderem den Online Shop für Sicherenthält: etwa das Sortiment, den Jahres- die Verkaufs- oder Kaufangebote zu rich- heitskräfte Securitywelt.de betreibt, hat
umsatz, tägliche Besucherzahlen, die ten, da man nicht immer wisse, wer der im vergangenen Jahr den KampfsportNettoumsatzentwicklung, den durch- Käufer oder Verkäufer ist. „Aus Verkäu- Shop Budo-expert.de gekauft. Nach der
schnittlichen Wert des Warenkorbs, das fersicht empfiehlt es sich immer, eine Ver- ersten Kontaktaufnahme habe man zuShop-System oder den Kundenstamm.
nächst besprochen, welche Dinge überhaupt
Exakte Vorbereitung
„Die Kaufpreisvorstellungen
übernommen werden:
„Im Fall von Budo-ex„Der wesentliche Erfolgsfaktor für eine
vieler Shop-Besitzer sind relativ
pert.de haben wir den
gelungene Transaktion ist das Bewusstsein
weit Weg von der Realität.“
Vorbesitzer angehalten,
der Verkäufer, wirklich verkaufen zu wolden Lagerstand so weit
len“, erläutert E-Commerce-Experte Peter
ARMIN TRUNK
wie möglich abzubauen,
Höschl von Shopanbieter.de, der einen
Geschäftsführer, Estores
damit wir das Sortiment
deutlichen Anstieg an Webshop-Verkäufen
neu aufbauen können“,
feststellt. Damit Verkaufsverhandlungen
für beide Seiten möglichst reibungslos ab- traulichkeitserklärung einzufordern und erklärt der Geschäftsführer. Dann musste
laufen, rät er unter anderem, diese Punkte Daten schrittweise Zug um Zug preiszuge- geklärt werden, welche Rechte noch bestehen und es mussten Vereinbarungen über
zu beachten: exakte Vorbereitung und ben“, rät Höschl.
Je detaillierter die Verkaufsofferte, desto den Ist-Zustand (Shop-Software, Kundengutes Zeitmanagement, ein versierter Berater und Prozessbegleiter, vernünftige mehr infrage kommende Interessenten stamm und Lagerbestand) getroffen werden.
Vertraulichkeitserklärungen, perfekt auf- werden gewonnen. Zudem gelte: Je besser
An Unwägbarkeiten denken
bereitete E-Commerce-Zahlen und be- das Zahlenmaterial aufbereitet ist, desto
triebswirtschaftliche Zahlen, gut struktu- höher ist auch der erzielbare Verkaufspreis. Schwierigkeiten gab es, weil Lieferanten
des Vorbesitzers die Zusammenarbeit verweigerten. Zudem sei es schwierig geweDas müssen Käufer rechtlich beachten
sen, entsprechende Bilddaten und Texte
für alte Waren, die übernommen wurden,
■ Nach den handelsrechtlichen Vorschriften
Beim Kauf eines Online Shops empfiehlt sich in
zu erhalten. Diese mussten dann im eigebestehen für die Käufer von Webshops Risijedem Fall die fachliche Unterstützung durch
nen Fotostudio erarbeitet werden.
ken in Bezug auf die Haftung für Altverbindniel Huber
Hube von der
einen Rechtsanwalt. Daniel
Trunk hält es für wichtig, mit einem AnVer
lichkeiten des Verkäufers
im Zusammenhang
nchen
IT-Recht Kanzlei in München
walt mögliche Risiken zu besprechen, sich
mit dem Online Shop. Das betrifft vor allem
gibt folgende Tipps:
gegen diese abzusichern und den Vertrag
■ Der Käufer sollte dade Umfang eines
größere Webshops, die dem
möglichst selbst zu formulieren. Wichtig
rauf achten, dass in
gleichkom
Ladengeschäfts gleichkommen.
Hier sollte
sei auch zu sehen, über welche Kanäle der
dem schriftlichen
wir
der Käufer einen wirksamen
HaftungsUmsatz generiert wird, da die Kaufpreism
Kaufvertrag mit dem
anstrebe
schutz anstreben.
vorstellungen einiger Shop-Besitzer recht
■ Der Käufer sollte sich über die
nVerkäufer alle Leistununrealistisch seien. „Wenn der Umsatz
eigene Weiterhaftung
mögliche ei
nde aufgen und Gegenstände
rein aus Adwords generiert wird, dann ist
für die vom
vo Verkäufer abgegen, die er
genommen werden,
es nach meiner Einschätzung kein ‚erarbenen Vertragsversprechen
ieb benöfür den Weiterbetrieb
beiteter Umsatz‘ und somit sehr schnell
bew
bewusst sein (Weitere
tigt – und dass er diese auch erselber zu erreichen“, sagt Trunk. Als harte
Info
Infos unter: www.it-rechterkäufer im Vorfeld
hält. Macht der Verkäufer
Faktoren bei der Übernahme bezieht er
kan
kanzlei.de/kauf-onlineragsschluss falsche Anoder bei Kaufvertragsschluss
daher eher SEO-Platzierungen, Anzahl
sho
shop.html).
gaben, so stehen dem Käufer Abhilfeder Kunden- und Newsletter-Empfänger
gung. Das gilt auch,
rechte zur Verfügung.
und gegebenenfalls auch, wie viel Umsatz
Vorsicht im ParagrafenVors
wenn der Onlinee Shop nicht die vereindurch Direkteingabe der Domain erzielt
Foto: Fotolia / Thomas Jansa
dschungel
dsch
h t
barte Beschaffenheit hat.
wird, in die Bewertung mit ein.
Bei Papermagic wollte der Geschäftsführer den Shop nicht mehr weiterführen,
Götterlust wurde von einer InternetAgentur aus München betrieben: „Das
waren Entwickler und Designer, keine
Händler. Einen Online Shop zu betreiben,
war nicht ihr Kerngeschäft“, begründet
Vetter den Verkauf. Die rechtliche Abwicklung des ersten Shops sei komplett
über einen Anwalt gelaufen, beim zweiten
Kauf habe der Anwalt nur noch einmal
kurz über den Kaufvertrag geschaut.
Da die Integration von Shop-Systemen
durchaus kompliziert sein kann, betreibt
der Versender drei Systeme für drei Shops
parallel. Für die insgesamt vier Shops gibt
es ein Lager, versendet wird selbst. „Auch
das Marketing übernehmen wir größtenteils selbst“, sagt Vetter: „Personell stoßen
wir inzwischen an unsere Grenzen und suchen daher nach neuen Mitarbeitern.“ Auf
Plattformen wie Shopanbieter.de sucht er
weiter nach neuen Shops, bekommt aber
auch regelmäßig direkte Angebote von
Firmen, die ihre Shops verkaufen wollen.
Bei seinem ersten Kauf habe er noch Lehrgeld bezahlt, weil einige der 700 angebotenen Artikel Ladenhüter waren: „Das kann
man am Anfang nicht überblicken. Heute
würde ich deutlich weniger für diese Über■
nahme bezahlen.“ tdz
Kriterien für die Definition
des Verkaufspreises
Die Plattform Shopanbieter.de fragt neben
betriebswirtschafltichen Auswertungen und
E-Commerce-Kennzahlen auch Daten in diesen Bereichen ab:
■ Sortiment
■ Kundenstruktur
■ Marketing und Vertrieb
■ Wettbewerb
■ Einkauf und Logistik
■ Technik und Prozesse
■ Juristische Begebenheiten
■ Personal
■ Payment
Gleichzeitig werden verschiedene Methoden
durchgeführt, die das Unternehmen betriebswirtschaftlich bewerten und dadurch einen
fairen Kaufpreis ermitteln sollen. Dazu gehören: Ertragswert-Verfahren, Buchwert-Verfahren, Mittelwert-Verfahren, Schweizer Verfahren, Übergewinn-Kapitalisierung, Stuttgarter Verfahren, Wiener Verfahren und Umsatz-Verfahren.
Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber
Hamburg
Düsseldorf
Frankfurt
München
Die neuesten Trends
und Erfolgstipps
für Ihren Online-Shop
Multi-Screen
● E-Commerce goes Retail
● Emotional Usability
●
04. Juni 2013
10. Juni 2013
18. Juni 2013
02. Juli 2013
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26
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
15. April 2013
8/13
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Marken und New TLDs
Das Trademark Clearinghouse soll bei Markenrechtsstreitigkeiten helfen
Der E-Shop-Rechtstipp
I
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Foto: Wordle / Frank Kemper
m Laufe dieses Jahres werden die
ersten neuen generischen Top-LevelDomains (gTLDs) von der Internet-Verwaltung ICANN freigegeben. Allgemeine
Begriffe wie .music und .auto oder Regionenbezeichnungen wie .berlin oder
.africa werden als Domain-Endungen
ebenso möglich wie Marken-Domains,
etwa .canon oder .bmw. Die neue Namensfülle fördert den Wettbewerb unter
den Domain Registries und bietet Unternehmen neue Möglichkeiten der Präsentation im Internet.
Für Markeninhaber ist diese Weiterentwicklung des Domain-Namen-Systems jedoch nicht ohne Risiko. Viele
Unternehmen haben die Praxis des
Domain Grabbing oder Cybersquatting
noch in schmerzhafter Erinnerung. Diesen Auswüchsen früherer Tage schiebt
die ICANN im Zuge der gTLD-Einführung einen Riegel vor. Das Instrument
dafür heißt Trademark Clearinghouse
(TMCH).
Die vielen neuen Top-Level-Domains schaffen neue Herausforderungen für Markenschützer
gang zur Vorregistrierung von Namen
(„Sunrise“) unter jeder neuen gTLD. Nur
Marken, die beim TMCH angemeldet
sind, können sich während der SunrisePeriode bevorzugt um eine gleichlautende
Domain bewerben. Ein Beispiel: Steht
die Einführung der neuen gTLD .auto
an, kann sich BMW den Domain-Namen BMW.auto nur
dann während der SunriseJan Corstens
Phase sichern, wenn es seine
Marke(n) zuvor beim TMCH
ist Partner bei Deloitte und
angemeldet hat.
derzeit Project Director für das
Der zweite Service ist der soTrademark Clearinghouse.
genannte „Trademark Claims
■ www.trademark-clearinghouse.com
Service“. Er funktioniert in
zwei Richtungen. Um im Beispiel zu bleiben: Hat BMW
Das TMCH ist ein von der ICANN offi- seine Marke(n) beim TMCH angemelziell beauftragtes und von der Wirt- det, erhält jeder andere, der versucht
schaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und „BMW“ als Domain-Namen unter einer
IBM betriebenes zentrales Verzeichnis beliebigen gTLD zu registrieren, autovalidierter Marken. Es hat die Aufgabe, matisch eine Warnung. Sie informiert
die Rechte von Markeninhabern an ihren darüber, dass der gewünschte DomainMarken im Zuge der Einführung aller Name eine geschützte Marke von BMW
neuen gTLDs zu schützen. Dazu bietet es ist. Der Anmelder kann dann im Wissen
zwei Services an, die jedes Markenunter- um das Risiko eines Markenrechtsstreits
nehmen und jeder Markenanwalt ken- entscheiden, ob er mit der Registrierung
nen sollten.
fortfahren möchte oder nicht.
Das TMCH offeriert folgende DienstEntscheidet er sich dafür, kommt es
leistungen: erstens den bevorzugten Zu- zur Benachrichtigung in die andere Rich-
tung. Dann erhält BMW als Markeninhaber die Information, dass ein Dritter
die Marke „BMW“ unter einer gTLD angemeldet hat. Der Autobauer kann dann
entscheiden, ob und wie er gegen diese
Namensnutzung vorgehen möchte.
Anmeldung ab sofort möglich
Das Trademark Clearinghouse ist keine
Rechtsschutz-Instanz im juristischen
Sinne. Es dient lediglich als zentrale und
weltweit einzige Datenbank validierter
Marken und sorgt im Zuge der gTLDEinführungen für eine aktive Information
sowohl von Markeninhabern als auch
■
von Domain-Anmeldern.
JAN CORSTENS
Darauf müssen Sie achten:
■
Das Trademark Clearinghouse (TMCH)
ist keine Rechtsschutz-Instanz, sondern
eine Marken-Datenbank.
■ Die Anmeldung von Marken im TMCH ist
ab sofort möglich.
■ Die Abwicklung übernehmen in der Regel
Markenrechtsanwälte oder entsprechend
vorbereitete Domain-Registrare.
■ Die Kosten belaufen sich auf 95 bis 150
US-Dollar pro Jahr und Marke.
„Fiktive Preisempfehlungen
sind wettbewerbswidrig“
Werbung mit einer fiktiven „unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers“
ist eine Irreführung über das Vorhandensein eines besonderen Preisvorteils und
damit wettbewerbswidrig. Dies entschied
das Landgericht (LG) Köln mit Urteil vom
14.03.2013 (Az.: 31 O 474/12).
Ein Online-Händler hatte seine Ware
mit einer deutlich über seinem eigenen
„Sonderpreis“ angesetzten unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers beworben. Daneben gab er die vermeintliche Ersparnis in einem Euro-Betrag
oder in Prozent an. Für die überwiegend
aus Fernost stammenden Produkte existierte jedoch weder eine Herstellerpreisempfehlung noch ein Markt, in dem die
angegebenen UVP-Preise realistischerweise hätten erzielt werden können.
Außerdem kam heraus, dass Händler
und Hersteller ein und dieselbe Person
waren. Das LG Köln stufte die Preisauszeichnung als wettbewerbswidrig ein, da
die Kunden offenbar gezielt in die Irre geführt werden sollten. Der Händler erwecke bewusst den falschen Anschein, dass
der von ihm veranschlagte Preis preiswert
sei, so das Gericht in seiner Begründung.
Bei sogenannten Preisgegenüberstellungen von UVP-Preisen und eigenen
Sonderpreisen müssen Händler darauf
achten, dass sie tatsächlich die aktuelle
unverbindliche Verkaufspreisempfehlung
des Herstellers angeben und nur reale
UVP-Beträge verwenden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
PREISEMPFEHLUNGEN
MARKENSCHUTZ I
MARKENSCHUTZ II
BONITÄTSPRÜFUNG
Druck ohne Grenzen?
Keine Prüfpflicht
Osterhasen-Patent?
Falschauskunft verboten
Markenherstellern sind Online-Händler, die ihre
Preisempfehlungen unterlaufen, oft ein Dorn
im Auge. Zu weit ging ein Hersteller von Rucksäcken und Schulranzen, der bei einem Internet-Händler anrief und ihn darauf hinwies, dass
seine Preise weit unter den unverbindlichen
Preisempfehlungen des Herstellers liegen und
dass der Hersteller dies betriebswirtschaftlich
nicht nachvollziehen könne. Der solchermaßen
unter Druck Gesetzte klagte gegen diese Einflussnahme und hatte Erfolg. Der Bundesgerichtshof
erkannte einen Verstoß gegen Paragraf 21 des
Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen
und verurteilte den Hersteller auf Unterlassung
■
(Az.: KZR 13/12 (KG)). fk
Das Oberlandesgericht Hamburg hat entschieden, dass der Betreiber eines Online-Marktplatzes keine „aktive Rolle“ im Hinblick auf rechtsverletzende Verkaufsangebote seiner Nutzer
einnimmt, wenn er bei Google für bestimmte
Suchworte eine Adwords-Anzeige schaltet, die
automatisch auf eine Suchseite der Plattform
verweist und das dort verwendete Suchwort in
die eigene Suchmaske einträgt. Geklagt hatte
ein norwegischer Hersteller für Kindermöbel,
der erreichen wollte, dass der Marktplatzbetreiber Angebote löscht, die auf die Marke des Herstellers in rechtswidriger Weise Bezug nehmen –
zum Beispiel durch Formulierungen wie „sieht
■
aus wie von ...“ (Az.: 3 U 216/06). fk
Schock vor Ostern: Einen herben Rückschlag
musste der Schokoladenhersteller Lindt &
Sprüngli im Kampf um eins seiner bekanntesten Produkte einstecken. Nach zwölf Jahren
Rechtsstreit lehnte der Bundesgerichtshof kurz
vor den Feiertagen die erneute Nichtzulassungsbeschwerde von Lindt & Sprüngli gegen
den Kontrahenten Confiserie Riegelein ab. Stein
des Anstoßes: der wohlbekannte Gold-Hase, ein
Hase aus Schokolade, in Goldfolie eingepackt
und nach links blickend. Für das Produkt hatte
Lindt & Sprüngli im Jahr 2000 eine Schutzmarke eintragen lassen – und versuchte seitdem,
Wettbewerbern die Produktionen ähnlich aus■
sehender Schokohasen zu verbieten. fk
Das Landgericht München hat entschieden,
dass eine Auskunftei, die eine fehlerhafte Bonitätsauskunft erteilt, vom Betroffenen auf Unterlassung in Anspruch genommen werden kann.
Eine fehlerhafte Auskunft, so urteilte das Gericht, verletze die Klägerin in ihrem allgemeinen
Persönlichkeitsrecht. Deswegen könne sie von
der Auskunftei auch eine Unterlassungserklärung fordern.
Jedoch hat das Recht der Klägerin auf Unterlassung grenzen. Sie kann nicht fordern, dass
die Auskunftei jegliche Auskunft unterlässt. Vielmehr bestehe das Begehren nur in dem Umfang, in dem es zu der Falschübermittlung
■
gekommen sei (Az.: 25 O 13635/12). fk
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Internet World BUSINESS
Techniktipp
Patrick Wolf
Geschäftsführer
der Wunder Media
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Mit individuellen Produktbeschreibungen mehr verkaufen
Viele Shop-Betreiber verschenken enormes
Potenzial, da sie sich bei der Formulierung
ihrer Angebote auf die Produktbeschreibungen der Hersteller stützen und nicht
zum Kauf animieren. Fünf Tipps für frischen
Content – und eine höhere Sichtbarkeit in
den Suchmaschinen:
1. Liefern Sie individuellen Content
Noch immer übernimmt ein Großteil der
Shop-Anbieter einfach die vom Hersteller
mitgelieferten Produktbeschreibungen
und reiht sich damit ein in die große Masse
von dupliziertem Content im Netz. Durch
die Investition in eine redaktionelle Betreuung des eigenen Shopping-Portals ist man
dem Gros der Konkurrenz bereits einen
entscheidenden Schritt voraus.
2. Setzen Sie auf Zusatzinformationen
Die redaktionelle Herausforderung besteht
darin, generische Markennamen und Produktkategorien mit individuell recherchierten Attributen zu kombinieren und zu erweitern. Das erhöht die Sichtbarkeit des
Shops in organischen Suchergebnissen.
3. Stoßen Sie den Kundendialog an
User-Kommentare und Käuferbewertungen
erweitern den semantischen Footprint des
Produkts in Suchmaschinen, erzeugen Aufmerksamkeit durch die Darstellung von Rich
Snippets in Ergebnisseiten und generieren
zusätzlich Authentizität für den Anbieter.
Sie sollten in keinem Webshop fehlen.
4. Beachten Sie Eigenheiten der Branche
Verkaufen Sie etwa Beauty-Produkte, kann
die sinnliche Erfahrung beim Ausprobieren
vor Ort nicht ersetzt werden. Vereinfachen
Sie deswegen Auswahl und Vergleich von
Produkten über beschreibende Kategorien
sowie umfassende Darstellungen der Produkteigenschaften. Über Käuferbewertungen können persönliche Erfahrungen mit
dem Produkt geteilt werden.
5. Schaffen Sie eine gute Nutzererfahrung
Eine sinnvolle Kategorisierung und Beschreibung der Produkte sowie eine gute
Struktur der Website und eine gute Usability
des Warenkorbs müssen ein attraktives Gesamtpaket darstellen. Das ist die beste Form
von Suchmaschinenoptimierung und es
sichert Vorsprung vor der Konkurrenz.
15. April 2013
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Adtech startet Marketplace
Adserver-Anbieter hat eigene Supply-Side-Plattform für den Echtzeithandel entwickelt
A
dtech, der Adserving-Part von AOL
Networks, startet mit einer eigenen
Supply-Side-Plattform (SSP), zunächst in
den USA und UK, in einigen Monaten
auch in Deutschland. Die Plattform „Marketplace by Adtech“ wendet sich an Publisher, die darüber ihre nicht fest gebuchten
Werbeplätze im Echtzeithandel anbieten
können. Sie gibt Publishern verschiedene
Kontrollmöglichkeiten wie das Ausschließen bestimmter Kampagnen oder Anzeigenkunden, das Setzen eines Mindestpreises und die Zielgruppenansprache nach
Regionen. „Publisher können individuelle
Regelwerke aufstellen, wie ihre Anzeigenplätze verkauft werden sollen“, erklärt Erhard Neumann, CEO bei Adtech in Dreieich. Es ist außerdem möglich, die Lösung
auch unabhängig von der Adtech-AdserverTechnologie zu nutzen.
Über ein Jahr wurde die Technologie
entwickelt, seit Januar 2013 ist Marketplace in der Betaphase. Aktuell verfügt die
Plattform über 17 Anbindungen zu anderen Echtzeithandelspartnern. Das langfristige Ziel sei, 40 bis 60 Plattformen auf
der Demand-Seite, also der Nachfrageseite,
anzuschließen, so Neumann. Zu den ersten
Publishern, die Marketplace nutzen, zählen AOL, die Mutterfirma von Adtech, Advertising.com und eine Reihe von Publishern aus den USA und UK.
Mit der neuen Plattform konkurriert
Adtech mit anderen Supply-Side-Plattformen wie Rubicon Project. Als Differenzierungsmerkmal gegenüber anderen SSPs
nennt Neumann die Kombination aus Ad-
Foto: iStock / AtnoYdur
28
Mit Supply-Side-Plattformen können Publisher ihr Display-Inventar für den Echtzeithandel
bereitstellen. Eine andere Bezeichnung für Suppy Side ist Sell Side
server und Echtzeithandelsplattform. „Ein
Adserver ist aufgrund seiner ReportingMöglichkeiten und seiner Infrastruktur
prädestiniert für einen Marktplatz. Durch
die komplette Übersicht über Buchungslage und Auslastung sowie die gemeinsame
Datenhaltung und das Reporting erlaubt
er eine optimale Anpassung an die RTBUmgebung“, argumentiert er. Der Marketplace sei so angelegt, dass alle BannerGrößen darüber vermittelt werden können, erklärt Neumann. Außerdem könne
künftig auch Werbung für Mobile, Video
oder Rich-Media Advertising darüber gehandelt werden.
Adtech rechnet mit den Publishern nach
einem „Revenue Share“-Modell ab. Das
bedeutet, dass das Unternehmen monat-
Facebook stets präsent
lich einen bestimmten Prozentsatz von
dem Umsatz erhält, der über den Marktplatz vermittelt wurde. Die Gebühr ist von
Publisher zu Publisher unterschiedlich.
Vor etwa einem Jahr hatte AOL die
Demand-Side-Plattform „Adlearn Open
Platform“ gestartet. Werbekunden können
damit ihre Online-Marketing-Kampagnen
optimieren und analysieren. Nun verfügt
AOL über eine Lösung für die Nachfrageund für die Angebotsseite.
Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten
und Großbritannien steckt Real-Time Advertising in Deutschland noch in den Anfängen. Der Markt scheint sich kaum zu
bewegen, obwohl der Ansatz des automatisierten Handels inzwischen viel Auf■
merksamkeit findet. is
Das Netzwerk macht sich auf dem Homescreen von Android-Geräten breit
Shops für mehr
Erfolg vernetzen
M
E
it Spannung hatte die
Branche auf den jüngsten
Coup in Sachen Mobile von
Facebook-Chef Mark Zuckerberg gewartet. Doch statt eines –
wie zeitweise erwartet – Facebook Smartphones ist es nun
„Facebook Home“ geworden,
ein Launcher (Anm.: Startprogramm), der den Smartphone
Homescreen auf das soziale
Netzwerk zuschneidet. Seit einigen Tagen ist eine erste Version –
für vier Android-Smartphones
von Samsung und HTC – zu haben.
Über Facebook Home werden die User
direkt mit neuen Bildern und Beiträgen
Statt App Icons zieren nun
neue Bilder und Beiträge der
Freunde den Homescreen
ihrer Freunde versorgt, können
diese sofort kontaktieren und
Likes setzen. Andere Apps laufen im Hintergrund.
Facebook verschafft sich dadurch mehr Chancen auf Werbeeinnahmen: Das Netzwerk ist
über den Launcher ständig auf
dem Screen präsent und kann
dadurch attraktive Werbeplätze
anbieten. Noch ist der Schirm werbefrei,
doch Zuckerberg hat bereits angedeutet,
■
dass sich das künftig ändern werde. cf
ine B2B-Plattform für kleine und mittelständische Shop-Betreiber, Lieferanten und Produzenten möchte der ShopSystem-Hersteller Shopware im Frühsommer starten. „Bepado“ soll das Netzwerk
heißen, das als dezentraler Marktplatz
fungieren soll. Über diesen können Händler untereinander Kontakte knüpfen und
Geschäftsbeziehungen ausbauen, Artikeldaten austauschen, eine vernetzte ShopSuche nutzen und gemeinsame Marketingaktionen planen. Es werden keine transaktionsbedingten Provisionen fällig, was
gegenüber Marktplätzen wie Amazon und
eBay Kosten spart. Einzelne Shops können
damit auch ihr Sortiment erweitern und
■
neue Produktsparten testen. cf
Anzeige
BVDW
COMPUWARE
ICANN
Checkliste für Online Shops
Kostenlose Performance-Messung
Zwei neue Zentralen
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)
hat eine Checkliste erarbeitet, die die wichtigsten Fragen rund um den Shop-Betrieb aufgreift.
Im Mittelpunkt stehen Kriterien zur Auswahl
des geeigneten Webshop-Systems angefangen
bei Mietlösungen über Open-Source-Entwicklungen bis hin zu All-In-One-Lösungen. cf
Mit dem APM Mobile Application Monitoring
Service stellt der Performance-Spezialist Compuware erstmals ein kostenloses Tool zur Analyse
von nativen Mobile Apps bereit. Diese SaaSLösung misst die Performance nach Gerät und
Browser und berücksichtigt dabei auch Faktoren
wie Signalstärke oder Akku-Ladezustand. cf
Die Internet Corporation for Assigned Names
and Numbers, kurz ICANN, die für die DomainNamen verantwortlich ist, baut neben der bislang einzigen Zentrale in Los Angeles nun zwei
weitere in Singapur und Istanbul auf. In Peking
wird ein Verbindungsbüro eingerichtet. Damit
soll die US-Zentriertheit verringert werden. cf
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TOOLS & TECHNIK
15. April 2013
Internet World BUSINESS
Wie Mobile zu Offline führt
Mit diesen Tools können stationäre Geschäfte vom Mobile Boom profitieren
S
martphones schlagen die Brücke zwischen dem (mobilen) Internet und stationären Geschäften oder Dienstleistern,
die keine eigene Online-Präsenz haben.
Denn sie sind für die ortsbezogene Suche
nach Restaurants, Ärzten oder Handwerkern prädestiniert. Folglich wächst die
Zahl der Dienstleister, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, mobile Tools für
den stationären Handel anzubieten. Hier
eine kleine Auswahl: Neben den Branchenverzeichnissen wie Gelbe Seiten oder
11880.com bieten unterschiedliche andere
Portale wie Meinestadt.de einen kostenlosen Eintrag an. Kleine Unternehmen ohne
eigene Website können sich dort listen lassen und werden über die mobilen Apps
oder Webseiten dieser Branchenverzeichnisse gefunden.
Eine ähnliche Idee verfolgt die Ceramex
Media GmbH, Seevetal, mit dem Angebot
Mobil-durchstarten.de. Kleine Unternehmen, die keine Zeit und kein Budget für
die Pflege des eigenen Internet-Auftritts
haben, können sich darüber eine mobile
Web-Präsenz zulegen. Die Basislösung ist
kostenlos, allerdings wird dann GoogleAdwords-Werbung auf den mobilen Websites eingeblendet. Das Premiumpaket kos-
auf das Smartphone. Derzeit ist Dealdevil
noch auf Mainz beschränkt, soll aber über
Kooperationen mit Verlagen ausgeweitet
werden. Die Nutzer geben ihre Vorlieben
an und müssen den Ortungsdienst aktiviert haben. Sobald sie sich einem teilnehmenden Geschäft nähern, erhalten sie ein
Branchenverzeichnisse wie die Gelben
Seiten bieten kostenlose Einträge
tet 60 Euro im Jahr und ist werbefrei.
Fraglich ist allerdings, wie hoch die
Reichweite des Newcomers ist und Dealdevil sendet dem User ein Angebot aufs Smartwie gut die Einträge von den Usern phone, wenn dieser in der Nähe eines Händlers ist
gefunden werden.
Potenzielle Käufer ins Geschäft bringen Angebot, das sie vor Ort einlösen können.
möchte auch die Dealdevil GmbH, Wies- Händler können mithilfe eines „Dashbaden, mit der gleichnamigen App. Sie board“ die eigenen Aktionen verwalten.
sendet den Usern Push-Nachrichten von Abgerechnet wird dabei nach Cost-per■
Händlern mit Angeboten und Rabatten Klick auf die Anzeige. is
29
Mehr Budget
für Big Data
D
as Zusammenführen von Daten aus
unterschiedlichsten Quellen, kurz Big
Data genannt, wird in den nächsten Jahren
deutliche Investitionen nach sich ziehen.
Der aktuellen Studie „Cisco Connected
World Technology Report“ zufolge, für die
IT-Experten aus insgesamt 18 Ländern
befragt wurden, rechnen 46 Prozent der Befragten in Deutschland damit, dass die ITBudgets schon in diesem Jahr aufgestockt
werden, um die Verknüpfung der Daten zu
verbessern. 52 Prozent sehen in den kommenden drei Jahren vermehrte Investitionen in Big Data.
Damit würde ein Hemmnis für die Einführung abgebaut: fehlendes Geld. 17 Prozent gehen nämlich davon aus, dass Big
Data derzeit an zu geringen Budgets scheitert. Weitere Hürden sind mangelnde Datensicherheit, die etwa jeder Vierte angibt,
und zu wenige IT-Mitarbeiter, sagte jeder
Fünfte. Zudem bremsen mangelnde Netzwerkkapazitäten die schnelle Umsetzung
der intelligenten Datennutzung.
Die Wichtigkeit solcher Projekte ist indes unbestritten: Drei Viertel der Befragten sind sich sicher, dass Big Data die
Wettbewerbsfähigkeit erhöht, zwei Drittel
in etwa gaben an, dass das Thema heute
und in den kommenden fünf Jahren eine
■
hohe Priorität haben werde. cf
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Allzweck Sportartikel
Einsatz der E-Mail-Marketing-Software Inxmail Professional
Online Design
Werbung & Medien
Alnatura
Relaunch des Internet-Auftritts des Biolebensmittelhändlers und -Herstellers auf Basis des Content-ManagementSystems Sitecore
Ecxio
Amorelie
Lagerhaltung, Kommissionierung, Konfektion und
Retourenmanagement für den Erotik-Webshop
Docdata
Bossard
Relaunch der Website auf Basis des Content-ManagementSystems Sitecore inklusive Integration von Chinesisch als
sechster Sprache
Netzkern
Bundesinstitut für
Berufsbildung
Redesign des neunsprachigen Informationsportals
www.anerkennung-in-deutschland.de im Responsive Design
Denkwerk
DMK Deutsches
Milchkontor
Relaunch des Internet-Auftritts der Marke Milram im
Responsive Webdesign
Hi-Res
Ludwigbeck.de
Neuentwicklung des Online Shops im Responsive Design
auf Basis des Open-Source-Shop-Systems Magento
Mzentrale
Mair Dumont
Relaunch des Portals www.marcopolo.de auf Basis von Typo3
und Entwicklung plattformunabhängiger Schnittstellen
21Torr
Monarch Airlines
Einsatz der Payment-Lösung für die Abwicklung des Online- und Mobile-Zahlungsverkehrs der Fluggesellschaft
Adyen
OÖ Thermenholding
Einsatz der Web-Analyse-Lösung Etracker Optimisation
Suite für die Onsite- und Online-Marketing-Optimierung
Etracker
Payback
Einsatz des Content-Maganement-Systems Firstspirit für die
internationalen Portale des Loyality-Programm-Anbieters
eSpirit
Pronova BKK
Aufbau der Microsite www.proberaum.pronovabkk.de als
Informationsseite für Jugendliche und junge Erwachsene
TWT Interactive
Rovio Entertainment
Einsatz der Internet-Video-Plattform Brightcove Video
Cloud zur Markteinführung der neuen Zeichentrickserie
„Angry Birds Toons“
Brightcove
Shopping24 Internet
Group
Einsatz der Online-Marketing-Managementlösung von
Marin Software für Suchmaschinenwerbung
Marin Software
TV Spielfilm
Relaunch der iPad App der Programmzeitschrift
Cellular
Vira
Launch der Website www.virastyle.com für das Modelabel
im Responsive Design
Code64
ZDF
Entwicklung der Nachrichten-Apps ZDFheute für das iPad
und für Android-Tablets
Cellular
Zooplus
Einsatz der E-Commerce-Plattform B2C Commerce Suite
für die 21 Webshops des Händlers für Heimtierprodukte
Hybris
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IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
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Internet World BUSINESS
SPECIAL: MOBILE COMMERCE
15. April 2013
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MOBILE-OPTIMIERUNG DES SHOPS
Auf dem Weg zu „Mobile First“
Auch wenn bislang noch nicht viel Umsatz über den mobilen Kanal kommt, die Zugriffe auf Online Shops über mobile
Geräte steigen. Höchste Zeit also für den Internet-Handel, eine Mobile-Strategie aufzusetzen
M
obile Commerce ist stark im Kommen. Die Verbreitung der Smartphones und Tablets hat zur Folge, dass die
mobilen Zugriffe auf Webseiten und damit
auch auf Online Shops kontinuierlich zulegen. Jeder zweite deutsche Internetuser
erwartet heute von einem Webshop, dass
dieser auch mobil erreichbar ist, sei es über
eine für die mobile Nutzung optimierte
Website oder eine Shopping App, hat der
W3B-Report von Fittkau & Maaß Consulting im Januar 2013 ergeben. 38 Prozent
der Online-Nutzer haben innerhalb des
vergangenen Monats mit einem mobilen
Endgerät auf einen Webshop zugegriffen.
Und jeder Fünfte hat nach eigenen Angaben bereits mobil eingekauft.
Die Frage, ob Tablet-PCs nun mobile
Geräte sind oder doch nur der Ersatz des
stationären PCs zu Hause, wird zwar immer wieder aufgeworfen, meist werden sie
jedoch unter „mobile Geräte“ subsumiert.
Sicherlich auch deshalb, weil ihre Touchscreen-Bedienung einer ähnlichen Logik
folgt wie der auf den kleineren Smartphone-Bildschirmen: Wischen, zoomen,
auf das Display tippen – die Bewegungen
sind die gleichen.
Den Trend, dass auf Webshops immer
häufiger mit mobilen Geräten zugegriffen
wird, bestätigt auch der Software-Anbieter
ePages. Von Januar 2012 bis April 2013
stieg der Anteil der mobilen Seitenabrufe
auf Online Shops, die auf ePages laufen,
von knapp fünf Prozent auf nun rund acht
Prozent. Auch Online-Händler berichten,
dass die mobilen Zugriffsraten auf ihre
Angebote steigen.
Der Beauty-Webshop Ludwigbeck.de
des Einzelhändlers Ludwig Beck aus München verzeichnete beispielsweise schon zu
Beginn des Launches im Dezember 2012
einen Mobile-Traffic-Anteil von über 20
Prozent. Für Fabian Goehler, Geschäfts-
führer der Ludwigbeck.de
GmbH, war klar, dass der
Shop möglichst schnell auf
Responsive Design umgestellt werden sollte. Dies ist
im März 2013 geschehen.
Nun passt sich die Webseite
flexibel an jedes beliebige
Gerät an, mit dem der Shop
aufgerufen wird.
Die E-Commerce-Agentur Mzentrale betreut den
Online Shop von Ludwig
Beck. Sie hat ein eigenes
Framework für Magento
entwickelt, um die Templates für Responsive Webdesign zu programmieren.
„Die Templates funktionieren so, dass sie anhand der
Screengröße wissen, ob und
welche Elemente in welcher
Größe ausgeliefert werden“,
erläutert Sebastian Wernhöfer, Geschäftsführer von
Mzentrale in München.
Die Vorarbeit für den
mobilen Shop von Ludwig
Beck war also bereits ge- Viele Screens, eine einheitliche Präsentation: Marc O‘Polo hat gerade einen mobilen Webshop gestartet
leistet. Goehler hatte sich
ganz bewusst für eine mobile Website und der mobile Traffic in seinem Shop gene- O’Polo, diesen Schritt. Der Webshop und
gegen eine mobile App entschieden. „Wir riert, steigen wird: „Wir denken, dass wir der mobile Shop sind Eigenentwicklunsind von keinem App Store abhängig“, im Lauf von zwölf Monaten, also etwa bis gen, die unabhängig voneinander auf das
lautet eine Begründung. Ein weiterer, Mitte 2014, einen Umsatzanteil von 30 gleiche Backend zugreifen.
Die Digitalagentur Valtech hat Marc
sicherlich gewichtiger Grund, ist der hohe Prozent durch Mobile erreichen“, berichO’Polo bei der Entwicklung des mobilen
Pflegeaufwand: Die App und die mobile tet Goehler.
Auch der Modehändler Marc O’Polo hat Shops unterstützt. Valtech setzte dafür das
Website parallel weiterzuentwickeln, verursacht Kosten. „Nichts gegen eine App, gerade einen mobilen Webshop auf Basis Frontend mittels HTML und CSS um. Der
die einen tollen Mehrwert bietet, aber von Responsive Website Design gestartet. Webshop wurde nicht eins zu eins nachgeeine App bedeutet immer den doppelten „E-Commerce und M-Commerce sind ein bildet, sondern die wichtigsten Elemente
Aufwand und kostet Geld“, argumentiert wachsender Pfeiler unserer Wachstums- übernommen und an die SmartphoneGoehler. Er ist überzeugt, dass die Zahl strategie und stehen im laufenden Ge- beziehungsweise Tablet-Nutzung angeder Shopping Apps in nächster Zeit stag- schäftsjahr unter besonderem Fokus“, be- passt. „Nicht alle Funktionen, die im Webnieren wird. Und dass der Umsatz, den gründet Alexander Gedat, CEO von Marc shop gut funktionieren, sind auch für die
mobile Version geeignet. Den Einkaufsprozess möglichst schlank zu halten, aber
Interview
das Markenerlebnis beizubehalten, war
die besondere Herausforderung“, erläutert
Alexander Lechner, Head of E-Commerce
bei Marc O’Polo.
Markus Cansever, Business Director für
Digital Business bei Valtech Deutschland,
rät, bei der Entwicklung einer mobilen
Website, die parallel zum herkömmlichen
Tim Neugebauer
Strategie fünf Gesichtspunkte zu berückWebshop existiert. Wofür sich Unternehist Mitgründer und
sichtigen: die technischen Voraussetzunmen entscheiden, hängt immer von den
Geschäftsführer von
gen, die Nutzungsmuster der Besucher im
individuellen Umständen ab.
das Medienkombinat
mobilen Shop, die Ziele, die ein UnternehGmbH in Chemnitz.
men mit dem mobilen Vertriebsweg verWelche Herausforderungen treten häufig
■ www.das-medienfolgt, die Eigenschaften, die der mobile
auf, wenn der Shop auch auf mobilen Gekombinat.de
Kanal bieten soll und nach welchen Kriteräten gut aussehen soll?
rien sein Erfolg gemessen werden soll
Neugebauer: Die Herausforderung ist, die
(siehe Kasten rechts: „Fünf Aspekte für die
sind die nächsten Schritte? Welche Vorge- Prozesse im mobilen Shop möglichst einMobile-Commerce-Strategie“).
hensweise empfehlen Sie?
fach zu halten. Eine gute Usability der
Eine der ersten Fragen in Bezug auf die
mobilen Webseite ist eine BasisanfordeNeugebauer: Sich genau zu fragen, wie die
Technik ist, wie gut das eingesetzte Shopmobile Strategie aussehen soll. Im Prin- rung. Sie muss der mobilen NutzungssituSystem Mobile Commerce unterstützt.
zip gibt es vier Varianten: den Relaunch ation angepasst sein. Gleichzeitig sollen
„Die gängigen Shop-Systeme bieten mittder Webseite mit Responsive Design, die aber das Marken- beziehungsweise das
lerweile eine mobile Variante an, die aber
Entwicklung einer Web App oder einer Produkterlebnis nicht zu kurz kommen.
nicht unbedingt auf Knopfdruck funknativen App oder eine Mobile-optimierte Das ist immer eine Gratwanderung.
tioniert“, meint Axel Seeger, Partner für
Individuelle mobile Strategie wählen
Der Zugriff auf Online-Plattformen über
mobile Geräte wächst. Wie sollten ShopBetreiber darauf reagieren?
Tim Neugebauer: Online-Händler sollten
eine strategische Entscheidung treffen,
ob der Anteil der mobilen Zugriffe im
Vergleich zu allen Zugriffen schon groß
genug ist, um eine eigene mobile Strategie zu rechtfertigen. Es stellt sich also aus
kaufmännischer Perspektive die Frage,
ob es sich lohnt, den mobilen Kanal zu
besetzen. Hier sollte berücksichtigt werden, dass der Anteil mobiler Zugriffe in
Zukunft eher noch ansteigen wird.
Wenn die Entscheidung für eine mobile
Optimierung des Shops gefallen ist, was
SPECIAL: MOBILE COMMERCE
E-Commerce beim Beratungsunternehmen Tailorit.
Die Software-Anbieter arbeiten schon
seit einiger Zeit daran, ihre E-CommerceLösungen Mobile-tauglich zu machen.
Beispiel ePages: Mit dem Update auf die
Version 6.15 erscheinen ePages-Shops in
einer speziell an Smartphones oder Tablets
angepassten Version. Die Einführung des
Updates bei den Vertriebspartnern von
ePages, wie Strato oder Host Europe, wird
von April bis Juni 2013 erfolgen. Ein weiteres Beispiel: Ein Bestandteil der Commerce-Plattform Intershop 7 ist „Intershop Mobile Commerce“. Die Webseiteninhalte werden an die Bildschirmgröße
der mobilen Browser angepasst, Produktfotos entsprechend skaliert.
Mobile als Teil der Gesamtstrategie
Agenturen und Berater empfehlen, die
Mobile-Commerce-Strategie im größeren
Kontext zu betrachten: Ganz gleich, über
welchen Weg der Kunde in den Shop oder
den stationären Laden kommt, er soll ein
einheitliches Einkaufserlebnis präsentiert
bekommen. Mobile ist dann einer von
mehreren Vertriebskanälen. Händler sollten sich überlegen, welche Umsätze sie
über welchen Kanal generieren wollen
und wie sie die Vernetzung der einzelnen
Kanäle darstellen, empfiehlt Seeger.
Ist die Entscheidung für den mobilen
Kanal gefallen, steht als Nächstes die
Frage „mobile App oder mobile Website“
an. Im Markt ist zu hören, dass der Trend
weg von Shopping Apps geht und hin zu
Webseiten, die auf Responsive Design
basieren. Die einfachere Pflege nur eines
Frontends wird oft als Begründung genannt. Der anfängliche Aufwand, einen
Shop auf Basis von Responsive Design zu
relaunchen, sei zwar höher, dafür entstehen danach kaum Folgekosten, meint
Wernhöfer von der Agentur Mzentrale.
Seeger von Tailorit ist ebenfalls der Ansicht, dass Responsive Design „die Richtung ist, in die es weitergehen wird“,
schränkt aber ein: „Heute ist Responsive
Design noch nicht das Allheilmittel, weil
noch nicht alle Browser vollumfänglich
HTML5 unterstützen.“
Zum Nachdenken
über eine MobileCommerce-Strategie
gehört auch, die Nutzungssituationen zu
betrachten. Welche
Informationen oder
Produkte suchen die
Kunden mit mobilen
Geräten? Und wo brechen die Besucher den
Kaufvorgang bislang
häufig ab?
Die neuralgischen
Punkte im mobilen
Shop sind die Navigation, die Suche und
Ein mobiler Webder Checkout-Proshop auf Basis von
zess. Einfachheit ist
ePages
das große Stichwort
für die Navigationsstruktur. Den mobilen
Nutzer schnell zum Gesuchten zu führen,
ist auf dem kleinen Screen noch wichtiger
als auf der viel komfortableren Ansicht im
großen Browser-Fenster eines Notebooks
oder stationären PCs. An den Mini-Screen
angepasste Schriftgrößen und Bilddarstellung sind ebenfalls erfolgsentscheidend.
Den Zahlvorgang so einfach wie möglich zu gestalten, ist eine große Herausfor-
31
E-PAYMENT
RISIKOMANAGEMENT
DEBITORENMANAGEMENT
Fünf Aspekte für die Mobile-Commerce-Strategie
Wenn Web-Händler eine mobile Strategie entwickeln, sollten diese Fragen
in die Planung einfließen, rät Markus Cansever von Valtech:
Technische Hintergründe
■ Welches Shop-System wird momentan genutzt?
■ Welche Drittanbieter sind direkt angebunden? (Bewertungen, Empfehlungen, Analytics etc.)
■ Gibt es eine generische Unterstützung des Webshop-Systems für mobile
Varianten (Apps, mobile Website, Responsive Website)?
Wenn nein:
■ Gibt es eine Entkoppelung des Shops vom CMS und/oder Frontend?
■ Gibt es offene Schnittstellen, um beispielsweise die wichtigen Punkte
Navigation und Checkout autark in einem etwaigen neuen mobilen
Auftritt zu realisieren?
■ Liegen Bilder in verschiedenen Qualitätsstufen vor oder müssen diese
speziell für den mobilen Auftritt vorbereitet werden?
Hintergründe bezüglich der Nutzer
Wie hoch ist die Visitor-Zahl von mobilen Endgeräten momentan auf
Ihrer Seite?
■ Welche Informationen oder Produkte suchen sie momentan in der
mobilen Situation?
■ Welche Shop-Seiten werden am meisten besucht?
■ Warum besuchen Kunden Ihre Seite (nur Kauf oder auch exklusiver
Content-Abruf)?
■ Welche Seiten führen zu den meisten Abbrüchen?
■ Werden Produkte auch online bestellt und stationär abgeholt?
■
Unternehmensziele
Was genau möchten Sie umgehend erreichen?
■ Wie viel Zeit und und wie viel Budget ist Ihnen das Set-up des neuen
mobilen Shops wert?
■ Wie viel Zeit und Budget kann monatlich für das Hosting und die
Pflege eingeplant werden? (Stichwort Pflegeaufwand: App vs. Mobile
vs. Responsive Shop)
■
Features
Welche Möglichkeiten soll der mobile Shop in Zukunft
unbedingt bieten?
■ Sollen zusätzliche mobile Features wie GPS-Dienste
enste oder
den?
QR-Code-Funktionalitäten aufgenommen werden?
■ Soll der Shop über Responsive Design, eine mobile
obile Site
oder eine App laufen?
■ Wie soll die mobile URL-Struktur aussehen?
■ Wie sollen Nutzer auf Ihre mobile Seite gelangen:
en:
automatisch oder via Wahlmöglichkeit?
AUTHORIZED
PARTNER
■
ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für
Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management
aus einer Hand.
Erfolgskriterien
■ Wenn Sie sich für eine Lösung entschieden
haben, schauen Sie noch mal auf Ihre Ziele,
das Budget und die gewünschten Features –
können die Vorgaben erfüllt werden?
■ Sollten erweiterte Tracking-Methoden
eingebaut werden?
■ Erfüllt das Design des mobilen Shops auch
die Marken-Bedürfnisse?
■ Wird die Performance (Ladezeiten) zufriedenstellend sein?
■ Ist der Shop in den Bereichen Navigation, Suche,
he,
er
Scrolling auch wirklich auf die Bedürfnisse einer
g,
mobilen Nutzung ausgerichtet (Bilder-Swiping,
Zooming, Dateneingabe)?
derung im Mobile Commerce. Wer tippt
schon gerne viele Angaben in ein kleines
Checkout-Formular? Verschiedene Zahlungsanbieter arbeiten daran, den Bezahlprozess einfacher zu gestalten, was voraussetzt, dass sich die User bei ihnen einmal
registrieren, sodass sie die hinterlegten
Daten anschließend lediglich noch abrufen müssen (siehe INTERNET WORLD
Business 6/13, Seite 8).
Auch wenn der mit Mobile generierte
Umsatz heute noch niedrig ist: Angesichts
der Wachstumsraten bei der mobilen Online-Nutzung ist es nur eine Frage der Zeit,
bis Mobile Commerce selbstverständlich
■
wird – für Nutzer und Händler. is
PASSENDE E-PAYMENT
LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE
HOCH HINAUS WOLLEN
Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele
unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV,
giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die
Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden
dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen
Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor.
Markus Cansever
ist Business Director
Digital Business bei der
Düsseldorfer Agentur
Valtech Deutschland
ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse
Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie
nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt.
Auch für Verkäufe ins Ausland. So erzielen Sie mehr Umsatz,
haben weniger Zahlungsausfälle und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft: Flexibilität, die sich auszahlt. Wir beraten Sie gerne:
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32
Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
15. April 2013
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INTERNATIONALES MAHNWESEN UND INKASSO
Geld in der Fremde einsammeln
Zahlungsausfälle im Auslandsgeschäft sind doppelt ärgerlich, weil das Mahnwesen international ungleich komplizierter ist
inkorblue.pl, dem polnischen Ableger
des Kinderwaren-Versenders BabyMarkt, ist die deutsche Mutter nur auf den
zweiten Blick anzusehen: Der Online Shop
ist komplett ins Polnische übersetzt, Hilfesuchende werden an nationale E-MailAdressen und polnische Ansprechpartner
weiterverwiesen. Den Versand der Waren
übernimmt der in Polen führende Logistikunternehmer DPD. Und auch bei den
Zahlungsarten passt sich Baby-Markt den
polnischen Gepflogenheiten an und bietet
den dort sehr beliebten Kauf per Nachnahme an. Der Kauf auf Rechnung, auf
Baby-markt.de die beliebteste Zahlungsart, gibt es auf Pinkorblue.pl nicht. Das hat
seinen Grund: „Im Ausland bieten wir
generell nur gesicherte Zahlungsverfahren
an“, berichtet Philip Lütgenau, Leiter Debitorenmanagement bei Baby-markt.de. „So
haben wir mit Zahlungsausfällen keinerlei
Probleme.“
Zahlungsausfälle verhindern
Mit dieser Strategie steht Lütgenau nicht
allein da: Viele deutsche Online-Händler,
die ins Ausland verkaufen, gehen dort lieber kein Risiko ein und nehmen nur gesicherte Zahlungsverfahren ins Portfolio
auf. Denn so sehr sich die verschiedenen
E-Commerce-Märkte auch voneinander
unterscheiden mögen, eines haben sie
doch gemeinsam: Es gibt überall Kunden,
die ihre Rechnungen nicht
bezahlen. „Im Vergleich zu
lokal agierenden OnlineHändlern sehen sich internationale Shop-Betreiber mit
einem höheren Risiko an
Zahlungsausfällen konfrontiert“, warnt Christa Wagner,
Executive Vice President
Consumer Goods beim Zahlungsanbieter Wirecard. „Gleichzeitig haben diese Händler auch mit vielfältigeren
Betrugsmustern zu kämpfen. Aus rechtlicher Sicht ist hier vor allem die Strafverfolgung im Ausland schwierig.“ Der Einsatz
lokaler Zahlarten wie iDeal in den Niederlanden oder Dankort in Dänemark bietet
Babymarkt setzt im Ausland nur
auf gesicherte Zahlungsverfahren
Fossil hat eine Bonitätsprüfung in
seine Auslands-Shops integriert
Auslandsinkasso in Kürze
Im Ausland noch mehr auf die Vermeidung von Zahlungsausfällen achten – mit
entsprechenden Zahlungsarten und technischen Hilfen vom Zahlungsanbieter.
Mahnen wie in Deutschland funktioniert
nur in den Niederlanden sowie in Österreich und der Schweiz (DACH-Region).
Wer im Ausland für ein Inkassoverfahren
zuständig ist, weiß am besten ein deutsches Inkassobüro mit Auslandskompetenz. Wichtig beim Auslandsinkasso: Die
Geschäftsbeziehung auf Erfolgsbasis vertraglich festschreiben.
Forderungsverkauf an einen Factor ist der
allerletzte, weil unrentable Notnagel.
Online-Händler am besten
über ein deutsches Inkassobüro, das mit ausländischen
Partnern zusammenarbeitet.
Ist der ausländische Vertreter
gefunden, muss im nächsten
Dunning heißt „Mahnung“ auf Englisch – das richtige Vokabular allein bringt das Geld aber nicht zurück
Schritt die Provision ausgehandelt werden. In Deutschland verlangen
Zahlungsgarantien und senkt so die AusVerschlungene
Wege
zum
Geld
Inkassobüros von ihren Mandanten meist
fallquote für die Händler. „Wo das nicht
möglich ist, können gute Payment Service Wenn alle Vermeidungsstrategien ver- weder Mitgliedsbeiträge noch EinstellProvider die Bestellungen oder den Um- sagen und es doch im Auslands-Shop zu und Bearbeitungsgebühren. „Im Ausland
satz pro Computer, pro IP-Adresse oder einem Zahlungsausfall gekommen ist, ist dies leider meist anders“, warnt Alfons
pro Kreditkarte begrenzen“, rät Ralf Gladis, müssen Online-Händler das nicht mit Winhart, Vorstand der PNO Inkasso AG.
Geschäftsführer von Computop. Manche einem resignierten Seufzer hinnehmen, „Deshalb ist es wichtig bei der Entscheiganz so einfach wie die Verfolgung der dung für den Inkassodienstleister darauf
Angelegenheit im deutschen Shop (Erin- zu achten, dass er Zahlungskonditionen
„PSPs können die Bestellunnerungs-Mail, 1. Mahnung, 2. Mahnung, anbietet, die sich für den Gläubiger rechÜbergabe an ein Inkassobüro) ist die Sache nen.“ Am besten fahren Online-Händler
gen pro Computer oder pro
im Ausland aber nur im Ausnahmefall. mit einer Geschäftsbeziehung auf ErfolgsKreditkarte begrenzen.“
Ein dem deutschen System vergleichbares basis: Der Mandant zahlt dann nur im ErMahnwesen gibt es in der DACH-Region folgsfall eine Provision, die zwischen 25
RALF GLADIS
und in den Niederlanden. „In anderen und 40 Prozent des Forderungswerts liegt.
Geschäftsführer Computop
Ländern ist ein Mahnwesen dagegen prak- Dabei richtet sich die Höhe der Provision
tisch nicht existent“, warnt Mirko Hülle- im Allgemeinen nach dem zu leistenden
Zahlungsanbieter bieten darüber hinaus mann, Geschäftsführer der Heidelberger Aufwand: So ist eine Übersetzung der
zumindest für das europäische Ausland Payment GmbH. „In romanischsprachigen Mahnung ins Chinesische oder Arabische
eine Bonitätsprüfung an. Beim Schmuck- Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich meist kostspieliger als ins Spanische.
und Uhren-Spezialisten Fossil ist die inte- und Portugal ist es deshalb
grierte Bonitätsprüfung von Computop im völlig unüblich, Waren auf
„Der Inkassodienstleister
Einsatz. „Die Prüfung warnt uns rechtzei- Rechnung zu bestellen.“
tig beziehungsweise bricht den BezahlvorIst eine Mahnung nicht
muss Konditionen anbieten,
gang selbstständig ab“, erläu- erfolgreich oder im betrefdie sich rechnen.“
tert Antonio Nigro, Director fenden Land nicht praktikaE-Commerce Europe bei bel, muss ein Inkassobüro
ALFONS WINHART
Fossil. „So können wir die ran. „Dabei muss man die
Vorstand PNO Inkasso AG
Mehrzahl der Zahlungsaus- länderspezifischen Präfefälle verhindern.“
renzen und rechtlichen Gegebenheiten vor Ort über lokale Koopera- „Auch die jeweilige Gesetzeslage und die
tionspartner berücksichtigen, die über Umstände, unter denen der Inkassopartprofunde und langjährige Landeskennt- ner in einem Land agiert, wirken sich auf
nisse verfügen“, meint Kai-Uwe Mokros, die Höhe der Erfolgsprovision aus“, fügt
Geschäftsführer Geschäftsbereich Billing Winhart hinzu.
Wenn alles Mahnen, Drohen und auch
& Payment von Arvato Infoscore. „Zudem
kann meist nur ein lokal ansässiges Unter- ein Inkasso-Verfahren erfolglos bleiben
nehmen eine Inkassozulassung beantra- und der Zahlungsausfall die Bilanz des
gen.“ Das Problem: Im Ausland gibt es nur ausländischen Shops empfindlich drückt,
selten zertifizierte Inkassounternehmen. bleibt dem Online-Händler als letzte MögIn manchen Ländern kümmern sich lichkeit der Forderungsverkauf an einen
Rechtsanwälte um das Debitorenmanage- sogenannten Factor, etwa ein Kredit- und
ment, in anderen Ländern sind Zoll oder Finanzierungsinstitut. Der Abschlag von
Polizei für die Zustellung einer offiziellen bis zu 80 Prozent des Forderungswerts als
Zahlungsaufforderung zuständig. Die Provision an den Factor macht diesen letz■
richtige Adresse für jedes Land finden ten Ausweg aber recht unattraktiv. il
Foto: Fotolia / Gunnar
P
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MENSCHEN& KARRIERE
15. April 2013
Internet World BUSINESS
33
AUSBILDUNG IN DER WEB-BRANCHE
Die Universitäten rüsten auf
Immer mehr Hochschulen bieten Studiengänge in E-Commerce und Online Marketing an
N
achdem sich Hochschulen und Universitäten lange Zeit schwer damit taten,
Studiengänge rund um E-Commerce,
Online Marketing und Online Management anzubieten, kommt nun Bewegung
in die Studienszene. Allerdings ist der
Markt für Ausbildungen mit Internet-Hintergrund sehr unübersichtlich. INTERNET
WORLD Business hat zur Orientierung
einen Hochschul-Guide entwickelt (siehe
Seiten 34 und 35) und stellt einige Studiengänge genauer vor.
Interview
Holger Schneider,
Otto Group,
Leiter Studiengang
E-Commerce Fachhochschule Wedel
■ www.fh-wedel.de
Breites Spektrum abdecken
Das breiteste Angebot hat die Fachhochschule Wedel. Künftige E-Commerce-Profis können einen Bachelor- oder MasterStudiengang sowie ein duales Studium absolvieren. Das Bachelor-Studium E-Commerce umfasst sieben Semester und verknüpft Basisqualifikationen der Informatik
und Betriebswirtschaftslehre. Abgerundet
wird das Studium durch Grundlagen des
Online Marketing und der digitalen Kundenkommunikation.
Viel Wert legt die FH Wedel auf ein praxisnahes Studium. Das soll durch Kooperationen mit Unternehmen wie Otto oder
Sport Scheck sichergestellt werden. Zugangsvoraussetzung ist das Abitur respektive die Fachhochschulreife.
Nach Abschluss des Bachelor-Studiums
lässt sich an der FH Wedel ein dreisemestriges Master-Studium in Voll- oder Teilzeit anschließen. Es soll zur wissenschaftlichen Arbeit befähigen und theoretischanalytische Fähigkeiten vermitteln. Der
Fokus liegt auf Geschäftsmodellen und auf
strategischem Change Management, Customer Relationship und IT-Management.
Auch beim Master wird der Praxisbezug
großgeschrieben. So werden etwa bei der
Abschlussarbeit konkrete Fragestellungen
wie die Expansionsplanung eines Start-ups
bearbeitet. Zudem können Studierende ab
dem Wintersemester 2013/14 bei der Otto
Group, Hamburg, ein duales E-CommerceStudium an der FH Wedel beginnen. Die
Studiendauer beträgt viereinhalb Jahre.
Einen Bachelor E-Commerce hat auch
die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt im Programm. Von sieben Semestern wird eins als
Praxissemester bei einer Firma absolviert.
Offizieller Abschluss: Bachelor of Science.
Studieren im Ausland
Rund um die Themen Webdesign, E-Business
und Social Networks hat die FH Oberösterreich (www.fh-ooe.at/fh-oberoesterreich) verschiedene Studiengänge (Master und Bachelor) im Angebot. Die Hochschule wirbt mit
Projekten bei Unternehmen, Berufspraktika,
Auslandssemestern sowie Vortragenden aus
der Wirtschaft. In Großbritannien bildet die
Manchester Metropolitan University (www2.
mmu.ac.uk) in drei Jahren zukünftige DigitalMedia-/Marketing-Profis aus. Darüber hinaus
kann ein einjähriger Kurs in Digital Business
Management belegt werden.
Foto: Fotolia / Creatix
E-Commerce
Die Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten in der Branche steigt – die Unübersichtlichkeit auch
Schwerpunkte sind SEM, Programmierung,
Webdesign und Benutzerfreundlichkeit
sowie Projektmanagement. Christina
Völkl-Wolf, Studienfachberaterin E-Commerce, freut sich über regen Zuspruch:
„Wir sind seit Beginn des Studiengangs im
Oktober 2011 in jedem Studienjahr mehr
als ausgebucht. Neben den guten Berufsaussichten in etablierten Firmen reizt unsere Studierenden die Selbstständigkeit.
Einige unserer Absolventen haben sich
schon während des Studiums selbstständig gemacht und führen mittlerweile erfolgreiche Unternehmen“, führt Professor
Völkl-Wolf aus. Um mit den Studieninhalten up to date zu sein, werden externe Referenten aus der Praxis eingeladen. Zudem
fand 2012 erstmals der eigene Kongress
„Online Marketing Jam“ statt, bei dem
namhafte Firmen aus der Branche Vorträge
hielten. „Durch Kooperationen mit Firmen
wie Baur, Pro Sieben Sat1 oder Google, bei
denen wir zum Teil Seminare durchführen, garantieren wir die Aktualität des Studiums“, so Völkl-Wolf.
Online Marketing
Die Europäische Medien- und Businessakademie (EMBA) bietet in Berlin, Düsseldorf und Hamburg den Studiengang Online Marketing Management an. Schwerpunkte: betriebswirtschaftliche Kenntnisse,
Managementkompetenzen und fundiertes
Wissen im Marketing Management. Dazu
gehören Vermarktung und Entwicklung
zielgruppenspezifischer Online- und crossmedialer Kommunikationsangebote. Lehrinhalte werden mit Projektarbeiten, Case
Studies und zwei mehrwöchigen Praxisphasen ergänzt. Studiengebühr: 24.900
Euro, Abschluss: Bachelor of Arts.
An der Internationalen Hochschule Bad
Honnef Bonn (IUBH) startet der Studiengang Online Marketing im September 2013.
Er ist betriebswirtschaftlich und praxisnah
ausgerichtet. Themen sind Social Media,
Mobile und Search Marketing sowie Customer Relationship Management.
E-Business
Die Hochschule Ravensburg-Weingarten
hat den Bachelor-Studiengang „Wirtschaftsinformatik und E-Business“ eingerichtet. In
sieben Semestern werden die drei Säulen
Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und E-Business sowie Angewandte
Informatik und Grundlagen gelehrt. Nach
dem Grundstudium können die Studenten
aus E-Business, Business Intelligence, ERPSysteme, Industrie und Mobile Applikationen wählen. Im Anschluss kann ein Master-Studiengang belegt werden.
Die Hochschule Heilbronn bietet Wirtschaftsinformatik und Electronic Business
mit einem Master of Science an. Ziel: Studierende als Schnittstellen-Experten auszubilden, die sich sowohl in der Betriebswirtschaft als auch der Informatik auskennen. Die Berufschancen sind laut Hochschule sehr gut. Absolventen könnten als
IT-Manager und -Architekt, Projektmanager oder im Online Marketing arbeiten.
Ab dem vierten Semester gibt es zwei Vertiefungsrichtungen: In E-Business-Systeme
lernen Studenten Software-Architekturen
kennen, die sie auch beurteilen und erstellen sollen. Der Schwerpunkt Business Process and Relationship Management soll die
Fertigkeit vermitteln, digitale Kundenbeziehungen zu managen und Geschäftsprozesse zu modellieren und zu optimieren.
Den Master-Studiengang E-Business
bietet die Technische Universität Cottbus.
Er schließt an einen berufsqualifizierenden
Abschluss in einem E-Business-orientierten
Studiengang an. Nach Abschluss des Grundstudiums gibt es zwei Vertiefungsrichtungen: Entwicklung und Aufbau von E-Business-Systemen behandelt techniknahe Bereiche wie Web- und Datenbanktechnologie sowie Content Management Systeme.
Anwendung und Betrieb von E-BusinessSystemen ist wirtschaftsnah orientiert und
vermittelt Themen wie Controlling, Marketing sowie Investition und Finanzierung. ■
SUSANN NAUMANN
Wie wird der Studiengang „E-Commerce“ angenommen?
Holger Schneider: Der Master verzeichnet deutlich steigende Anmeldezahlen, dagegen ist es schwieriger, Bachelor-Studenten für das Studium zu gewinnen. Die Master-Studenten haben
sich gezielt auf die Suche nach einem
Studiengang gemacht, nachdem sie
erste Berührungspunkte mit dem Bereich E-Commerce im Rahmen von
Praktika oder Festanstellungen hatten. Beim Bachelor-Studium dagegen
fällt auf, dass Schüler und Abiturienten als Digital Natives zwar „always
on“ sind, die Entwicklungsmöglichkeiten und Berufsfelder, die dahinter
stehen, sind jedoch wenig bekannt.
Welche Berufsaussichten ergeben sich
für Absolventen?
Schneider: Da die Ausbildung ein breites Spektrum zwischen Informatik
und wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten abbildet, sind auch die Berufsbilder sehr breit gefächert. Studenten,
die den Schwerpunkt auf Informatik
legen, können sogar in die Entwicklung gehen. Stärkeres Interesse sehe
ich derzeit aber genau an der Schnittstelle, etwa bei der Produktentwicklung oder im Online Marketing und
Shop Management. Unsere Absolventen bringen interdisziplinäre Kompetenzen mit und können bei der zielgerichteten Weiterentwicklung der
E-Commerce-Plattform, aber auch
des Geschäftsmodells unterstützen.
Im Sommer startet in Kooperation mit
Otto der erste duale Studiengang
„E-Commerce“. Wie kam es zu dieser
Zusammenarbeit und mit welchem Ziel?
Schneider: Sie ist eine konsequente
Fortsetzung der bereits bestehenden
Kooperation mit der Otto Group. Das
gesamte E-Commerce-Programm an
der FH Wedel ist auf Basis einer gemeinsamen Initiative entstanden. In
Zusammenarbeit mit Otto haben wir
nun das Curriculum des E-Commerce
Bachelors so angepasst, dass mehr Zeit
für Praxiseinsätze im Unternehmen
zur Verfügung steht. Studierende haben den Vorteil, die erlernten Inhalte
direkt in der Praxis anzuwenden und
relevante E-Commerce-Abteilungen
von Otto kennenzulernen.
34
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
15. April 2013
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INTERNET WORLD Business Hochschul-Guide: Ausbildung
Hochschule,
URL
Studiengang
Privat /
Staatlich
Abschluss
Studiengebühren
Monatl.
Kosten
AKAD Bildungsgesellschaft mbH
https://www.akad.de
BWL mit Schwerpunkt E-Commerce
Privat
Bachelor of
Arts
11.232,00 €
234,00 € /
321,00 € 1)
BiTS Business and Information Technology School
http://www.bits-hochschule.de
Kommunikations- und Medien-Management
Privat
Bachelor of
Science
4.590,00 €
765,00 €
BTU Cottbus
http://www.tu-cottbus.de
E-Business
Staatlich
Bachelor of
Science
Donau-Universität Krems
http://www.donau-uni.ac.at
Online Media Marketing
Staatlich
Duale Hochschule Baden-Württemberg
http://www.dhbw-ravensburg.de
Dialog- und Online-Marketing
Fachhochschule Wedel
http://www.fh-wedel.de
Studiendauer
WS
36 oder 48
Monate
Jederzeit
6 Semester
Oktober
März
Keine
6 Semester
Oktober
Nein
Master of
Science
9.900,00 €
4 Semester
Jun 13
Staatlich
Bachelor of
Arts
Keine
36 Monate
Okt 13
E-Commerce Bachelor
Staatlich
Bachelor of
Science
10.710,00 €
(1.530,00 € / Sem.)
7 Semester
Ausnahme
April
Fachhochschule Wedel
http://www.fh-wedel.de
E-Commerce Master
Staatlich
Master of
Science
5.940,00 €
(1.980,00 € / Sem.)
3 Semester
Ausnahme
April
FH Oberösterreich Studienbetriebs GmbH
http://www.fh-ooe.at
Kommunikation, Wissen, Medien
Staatlich
Bachelor of
Arts
Keine
6 Semester
Oktober
Nein
FH Oberösterreich Studienbetriebs GmbH
http://www.fh-ooe.at
Marketing und Electronic Business
Staatlich
Bachelor of
Arts
Keine
6 Semester
Oktober
Nein
FH Oberösterreich Studienbetriebs GmbH
http://www.fh-ooe.at
Digital Business Management
Staatlich
Master of
Science
Keine
4 Semester
Oktober
Nein
Hochschule Darmstadt
http://www.h-da.de
BWL mit Schwerpunkt New Media Marketing
Staatlich
Master of
Science
Keine
4 Semester
September
März
Hochschule der Medien Stuttgart
http://www.studiengang-emm.de
Elektronische Medien
staatlich
Master of Arts
Keine
4 Semester
Oktober
März
Medien- und Kommunikationsmanagement
mit Schwerpunkt Online Management
Privat
Bachelor of
Arts
19.800,00 €
550,00 €
6 Semester
September
März
24.300,00 €
675,00 €
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg
http://www.welearn.de
E-Commerce
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
7 Semester
Oktober
Nein
Hochschule Furtwangen
http://www.hs-furtwangen.de
Wirtschaftsnetze
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
7 Semester
Oktober
März
Hochschule Heilbronn
http://www.hs-heilbronn.de/win
Wirtschaftsinformatik / E-Business
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
7 Semester
Oktober
März
Hochschule Neu-Ulm
https://www.hs-neu-ulm.de
Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation
Staatlich
Bachelor of
Arts
Keine
7 Semester
September
März
Hochschule Niederrhein
http://www.hs-niederrhein.de
E-Business
Staatlich
Master of
Science
Keine
4 Semester
September
Nein
Hochschule Pforzheim
http://www.hs-pforzheim.de
BWL / Werbung mit Online-Marketing-Bezug
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
7 Semester
Oktober
März
Hochschule Ravensburg-Weingarten
http://www.hs-weingarten.de
Wirtschaftsinformatik und E-Business
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
7 Semester
September
März
Jade Hochschule
http://www.jade-hs.de
Tourismuswirtschaft mit Schwerpunkt
Medienwirtschaft und E-Commerce
Staatlich
Bachelor of
Arts
3,500,00 €
(500,00 € / Sem.)
7 Semester
September
März
Leipzig School of Media
http://www.leipzigschoolofmedia.de
Mobile Marketing
Privat
Master of
Science
18.000,00 €
(4.500,00 € / Sem.)
4 Semester
Oktober
Nein
Leuphana Universität
http://www.leuphana.de
Minor E-Business
Staatlich
Nebenfach
Keine
4 Semester
Oktober
April
Manchester Metropolitan University
http://www2.mmu.ac.uk
Digital Business Management
Staatlich
Master of
Science
ca. 5.400,00 €
(£ 4.600,00)
12 Monate
Keine Info
MHMK Macromedia Hochschule für Medien und
Kommunikation
http://www.macromedia-fachhochschule.de
Digital Media Management
Privat
Bachelor of
Arts
33.250,00 €
4.750,00 € / Sem.)
7 Semester
Oktober
Nein
RheinAhrCampus
http://www.rheinahrcampus.de
BWL mit Schwerpunkt Logistik und
E-Business
Staatlich
Bachelor of
Arts
Keine
6 Semester
Oktober
März
SRH Hochschule Berlin GmbH
http://www.srh-hochschule-berlin.de
BWL mit Schwerpunkt E-Business und Social
Media
Privat
Bachelor of
Arts
25.200,00 €
6 Semester
Oktober
März
Steinbeis-Hochschule Berlin GmbH
http://www.steinbeis-smi.de
Digital Media Management
Privat
Master of
Science
21.400,00 €
2 Jahre
Verschiedene 3)
The Birmingham School of Media
http://www.bcu.ac.uk
Social Media
Staatlich
Master of Arts
ca. 6.450,00 €
(£ 5.500,00)
12 oder 24
Monate
September
Februar
The University of Salford
http://www.salford.ac.uk
Social Media
Staatlich
Master of Arts
ca. 9.070,00 €
(£ 7.730,00)
9 Monate
September
Nein
Universität der Künste Berlin
http://ldk-campus.de
Leadership in Digitaler Kommunikation
Staatlich
Master of Arts
18.000,00 €
18 bis 36
Monate
Oktober
Nein
Universität Duisburg-Essen / Campus Essen
http://www.e-entrepreneurship.de
BWL mit Vertiefungsprofil E-Entrepreneurship
/ E-Business
Staatlich
Bachelor of
Science
Keine
6 Semester
Oktober
Nein
Universität Koblenz-Landau
http://www.uni-koblenz-landau.de
Web-Science
Staatlich
Master of
Science
Keine
4 Semester
Oktober
April
Wilhelm Büchner Hochschule
http://www.wb-fernstudium.de
Digitale Medien mit Vertiefung Social Media
Privat
Bachelor of
Science
Keine Angaben
7 Semester
Jederzeit
Hochschule Fresenius Idstein
Hochschule Fresenius Köln
http://www.hsfresenius.de
EinschreiPrüfungsbungsgebühr gebühr
960,00 €
495,00 €
SS
Hochschule Fresenius München
200,00 €
Media and Communication Management
© INTERNET WORLD Business 8/13
1) monatliche Kosten sind abhängig von der Dauer und Form des Studiengangs: Standart (234,00 €) oder Sprint (321,00 €); 2) Auswahlgespräch; 3) verschiedene Termine im Jahr
700,00 €
500,00 €
500,00 €
8/13
MENSCHEN & KARRIERE
15. April 2013
Internet World BUSINESS
Zugangsvoraussetzung
Auswahlverfahren etc.
PLZ Ort
Fern / Prä- Sonstiges
senz / Dual
Land
Abitur oder Fachhochschulreife
Nein
70469 Stuttgart
Fern
Unter gewissen Voraussetzungen auch ohne Abitur
oder Fachhochschulreife möglich
Deutschland
Abitur oder Fachhochschulreife
Hochschulspezifischer Aufnahmetest und individuelles Bewerbungsgespräch
58636 Iserlohn
Präsenz
1 Auslandsmonat (4. Semester), Bewerbungsfristen:
WS 1. September, SS 15. Februar, Aufnahmetest:
75,00 €, fundierte Englisch- und Deutschkenntnisse
Deutschland
Abitur
Nein
03046 Cottbus
Präsenz
225,70 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket etc.)
Deutschland
Österreichischer oder gleichwertiger Hoschulabschluss oder Abitur und mind. 4 Jahre einschlägige Berufserfahrung oder mind. 24 Jahre und 8 Jahre einschlägige Berufserfahrung
Ja
3500 Krems
Präsenz
Berufsbegleitend
Österreich
Ausbildungsvertrag und Abitur oder fachgebundene Hochschulreife oder
Fachhochschulreife
Bei Fachhochschulreife ist zusätzlicher Eignungstest notwendig
88214 Ravensburg
Dual
Duales Studium, 80,00 € Verwaltungskostenbeitrag pro
Jahr, einmalig 130,00 € Studentenwerksbeitrag
Deutschland
Abitur oder Fachhochschulreife
Ja
22880 Wedel
Präsenz
7-semestriges Bachelor-Studium in einem eng verwandten Studiengang oder
6-semestriges Bachelor-Studium mit Belegung eines Übergangsblocks mit
30 ECTS-Punkten; dieser wird an der FH Wedel angeboten
Ja
22880 Wedel
Präsenz
Auch Teilzeit möglich
Deutschland
Abitur oder Studienberechtigung oder Berufsreife oder eigener 2-semestriger
Studienbefähigungslehrgang der FH OÖ
Ja
4232 Hagenberg
Präsenz
1 Semester Praktikum
Österreich
4400 Steyr
Präsenz
berufsbegleitend möglich,
1 Praktikumssemester
Österreich
Abitur oder Studienberechtigung oder Berufsreife oder eigener 2-semestriger
Studienbefähigungslehrgang der FH OÖ
Deutschland
bisherige Studienleistungen (Näheres unklar)
Ja, Gespräch
4400 Steyr
Präsenz
Berufsbegleitend,
abwechselnd an der JKU Linz und der FH OÖ Steyr
Österreich
Ein qualifizierter Bachelor- oder Diplomabschluss auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften (Gesamtnote 2,0 und besser). Bei einer Gesamtnote von 2,1 bis 2,5 entscheidet
der Prüfungsausschuss des Fachbereichs
Nein
64295 Darmstadt
Präsenz
253,00 € pro Semster (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket etc.), Campus Dieburg, Schwerpunkt:
New Media Marketing
Deutschland
abgeschlossenes Hochschulstudium mit fachlicher Nähe zum Schwerpunkt ODER einen
baden-württembergischen Berufsakademie-Abschluss
Ja
70569 Stuttgart
Präsenz
116,85 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Verwaltungskostenbeitrag)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Ja
65510 Idstein
Präsenz
Auch berufsbegleitend möglich
Deutschland
50670 Köln
80797 München
Abitur oder fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Ja, NC
97074 Würzburg
Präsenz
99,00 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Ja, 90 % NC
78120 Furtwangen
Präsenz
77,00 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Verwaltungskostenbeitrag)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Ja, 90 % NC, 10 % Wartezeit
74081 Heilbronn
Präsenz
103,00 € pro Semster (Studentenwerksbeitrag,
Verwaltungskostenbeitrag)
Deutschland
Abitur oder Fachhochschulreife oder sonstige Hochschulzugangsberechtigung und kaufmännisches Praktikum oder Praktikum in den Bereichen Gestaltung, Werbung, Marketing
Ja
89231 Neu-Ulm
Präsenz
64,00 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket)
Deutschland
Fachlich einschlägiger Bachelor- oder Diplomstudiengang (mind. 6 Semester / 180 ECTS)
mit mind. Note 2,0 abgeschlossen und englischer Sprachqualifikation auf Niveau C1 (CEF)
Ja
47805 Krefeld
Präsenz
237,82 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket etc.), Unterrichtssprache: Englisch
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
Ja, Studienfähigkeitstest
75175 Pforzheim Präsenz
127,00 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag etc.)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
Ja, 90 % NC, 10 % Wartezeit
88250 Weingarten
Präsenz
119,90 € pro Semester (Verwaltungsgebühr)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder besondere
Bestimmungen
Ja, NC und Wartezeit
26121 Oldenburg
Präsenz
266,12 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket etc.), Campus Wilhelmshaven, Schwerpunkt: Medienwirtschaft und E-Commerce
Deutschland
04155 Leipzig
Fern /
Präsenz
4. Semester: Masterarbeit
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
Nein
21335 Lüneburg
Präsenz
Nur Nebenfach, muss mit einem Hauptfach (Major)
kombiniert werden, hierbei fallen Beiträge an
Deutschland
Abgeschlossenes Hochschulstudium mit einem der folgenden Abschlüsse: Bachelor,
Magister Artium, Diplom oder Erstes Staatsexamen
Ja
M15 6BH
Manchester
Präsenz
Auch als Teilzeitstudiengang möglich
Großbritannien
Hochschul- oder Fachhochschulreife
Ja, Eignungstest und persönliches 20095 Hamburg
Gespräch
Präsenz
inkl. Auslands- und Praxissemester
Deutschland
Ja, TOEFL-Test o. Ä., Eignungstest, Motivationsschreiben 2)
20095 Hamburg
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
Ja, NC
53424 Remagen
Präsenz
198,90 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag,
Semesterticket,etc.), 12 Wochen praktische Vorbildung
(bis spätestens Ende 2. Semester)
Deutschland
Hochschul- oder Fachhochschulreife
Ja
10587 Berlin
Präsenz
Optionales Auslandssemester
Deutschland
Abgeschlossenes Hochschulstudium
Ja, Motivationsschreiben und tele- 10587 Berlin
fonsicheres Bewerbungsinterview
Fern /
Präsenz
50 Präsenztage in Berlin
Deutschland
Abgeschlossenes Hochschulstudium mit einem der folgenden Abschlüsse: Bachelor,
Magister Artium, Diplom oder Erstes Staatsexamen
Ja
B42 2SU
Birmingham
Präsenz
Vollzeit: 12 Monate / Teilzeit: 24 Monate
Großbritannien
Abgeschlossenes Hochschulstudium mit einem der folgenden Abschlüsse: Bachelor,
Magister Artium, Diplom oder Erstes Staatsexamen
Ja, u. a. IELTS-Test
M5 4WT Salford
Präsenz
Auch als Teilzeitstudiengang möglich
Großbritannien
Abgeschlossenes Hoch- oder Fachhochschulstudium, mindestens 1 Jahr Berufserfahrung,
Ausnahmeregelung für Interessierte ohne Hochschulabschluss
Ja, u. a. Zugangsprüfung und
Aufnahmegespräch
10719 Berlin
Präsenz
Etwa 20 Prozent des Studiums werden an der
Universität St. Gallen absolviert
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschulreife
Ja
45141 Essen
Präsenz
150,62 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag etc.)
Deutschland
Bachelor-Abschluss in Informatik, Computervisualistik oder Wirtschaftsinformatik oder
gleichwertige Abschlussprüfung
Ja
56070 Koblenz
Präsenz
111,40 € pro Semester (Studentenwerksbeitrag etc.)
Deutschland
Abitur oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder vom Hessischen
Kultusministerium als gleichwertig anerkannte Hochschulzulassungsberechtigung
Nein
64319
Fern
Pfungstadt
Der INTERNET WORLD Business Hochschul-Guide ist auch online verfügbar: www.internetworld.de/hochschul-guide
Deutschland
1 Auslandssemester,
Unterrichtssprache: Englisch
80339 München
Quelle: Eigene Recherchen
35
MENSCHEN & KARRIERE
Hugo Smoter /
Markus Smet /
Antje Kundt /
Do Kil
15. April 2013
Helmut Becker
Harald R. Fortmann
Xing, Hamburg /
Tipp24, London (GB)
Dwight Cribb Personalberatung, Hamburg
Als Director Executive Search wechselt Harald R. Fortmann, zuletzt Geschäftsführer von Pixelpark Performance, zur Dwight
Cribb Personalberatung GmbH in Hamburg. Von dort aus soll
der 42-Jährige das Beratungsgeschäft mit Konzernen und mittelständischen Unternehmen vorantreiben. Bisher war Fortmann, der seit 2005 als Vizepräsident des Bundesverbands
Digitale Wirtschaft (BVDW) tätig ist, unter anderem bei 24/7
Real Media Deutschland und AOL Advertising beschäftigt.
■ www.cribb.de
Spreadshirt, Leipzig
Ihren Vertriebs- und Marketingbereich baut die Leipziger H. Smoter
Sprd Net AG aus, um damit
ihre Clothing-CommercePlattform Spreadshirt.de zu
stärken. Neu dabei ist Hugo
Smoter, der als Global Head
of Marketing die Koordination
aller Marketingaktivitäten in
Europa und Amerika sowie
A. Kundt
das Content Management
verantwortet. In der neu geschaffenen Position
als European Sales Director kümmert sich Antje
Kundt künftig um die strategische Leitung und
Koordination des Sales Teams in Deutschland
und Europa. Ebenfalls neu an Bord sind zudem
Markus Smet als Verantwortlicher fürs Product
Management und Do Kil, die als Art Director zu
Spreadshirt kommt.
■ www.spreadshirt.de
Silke
Lilienberger-Hauke
Mark Pezdek
Shoptimax, Nürnberg
Seit 1. April leitet Mark Pezdek
bei der Gescher E-CommerceAgentur Shopmacher die
operativen Geschäftsfelder
Design & Technik sowie Projekt- und Kundenmanagement. Bisher war der neue Shopmacher-COO
unter anderem bei der Laudert GmbH & Co. KG
als IT-Consultant beschäftigt.
■ www.shopmacher.de
Shopmacher, Gescher
Der E-Commerce-Dienstleister
Shoptimax GmbH aus Nürnberg verstärkt sich mit Silke
Lilienberger-Hauke. Als Consultant Controlling soll sie die
Geschäftsführung und die Projektleitung in strategischen und operativen Prozessen unterstützen. Bisher war die 36-Jährige Manager Controlling Retail & Online-Markets bei Vertbaudet.
■ www.shoptimax.de
Frank Scheuerer
Sparwelt.de, Berlin
Die Econa Shopping GmbH,
Betreiber diverser Ratgeberund Verbraucherportale, hat
Frank Scheuerer als Leiter des
Bereichs Key Account & Sales
verpflichtet. Er soll Händler
im Zuge strategischer Verkaufskampagnen beraten.
Zuvor war Scheuerer unter anderem Managing
Director bei Kenshoo, Head of Agency bei Google
Deutschland sowie als Global Media Manager
bei Lufthansa und Tui beschäftigt.
■ www.sparwelt.de
Wolfgang Schmid
Gerd Bart
Mediasports, München
Netformic, Stuttgart
Der digitale Sportvermarkter
Mediasports Digital GmbH,
München, ein Unternehmen
der Perform Group, verstärkt
sich mit Wolfgang Schmid.
Der bisherige Head of Content Cooperation & Sponsoring der Constantin
Sport Marketing GmbH kommt als neuer Head
of Partnerships zu Mediasports. Er verantwortet
damit die Leitung des Sonderwerbeformen-Vertriebs und die Neukundengewinnung für internationale Kampagnen.
■ www.mediasports.de
Neben Stephan Sigloch und
Timo Weltner ist Gerd Bart
als dritter Geschäftsführer in
Zukunft für die E-CommerceAgentur Netformic GmbH in
Stuttgart verantwortlich. Der
37-Jährige, der sich um das operative Geschäft
kümmern soll, arbeitete bislang unter anderem
bei der Agentur DMC und dem Modeproduzenten Authentic Style Vertriebs GmbH & Co. KG.
■ www.netformic.de
Harald Nebel
Pixelpark, Hamburg
Claudia Armbrüster
Der bisherige Chefredakteur
von „New Business“ wechselt
zur Agenturgruppe Publicis.
Dort agiert er künftig zum
einen als Pressesprecher der
deutschen Publicis-Gruppe,
zum anderen soll er eine Redaktion beim Crosschannel-Dienstleister Pixelpark in Hamburg aufbauen. Diese soll für Kunden der Publicis-Tochter
Branded Content für klassische und digitale Kanäle erstellen.
■ www.pixelpark.com
G2 Germany, Berlin
Klaus Malzahn
Als Director User Experience
Design kommt Claudia Armbrüster zur Agentur G2 Germany in Berlin. In ihrer Position verantwortet sie im Führungsteam des Standorts die
Bereiche User Experience sowie Service Design.
Bislang war Armbrüster, die an CTO Frank Wolfram berichtet, Director UX bei Sinner Schrader
Deutschland in Hamburg.
■ www.g2-germany.de
United Internet Dialog,
München
Foto: New Business
8/13
Als Key Account Manager ist
Klaus Malzahn bei der United
Internet Dialog GmbH, einer
Tochter der United Internet
Media AG, in Zukunft für die
Gewinnung und konzeptionelle Beratung von Direktkunden zuständig. Bislang war der 34-Jährige
Sales Executive bei Acxiom Deutschland.
■ www.united-internet-dialog.de
Nach vier Jahren verlässt
Helmut Becker, der seit 2009
als Chief Commercial Officer
der Xing AG tätig war, das
Online Business Network.
Bisher war Becker, der seinen Vertrag nicht verlängern will, bei Xing für die Bereiche E-Recruiting
und Events sowie die Aktivitäten des Unternehmens in der Schweiz und in Österreich verantwortlich. Mitte dieses Jahres will er zur Tipp24
Services Ltd. wechseln, um beim Online-Lottoanbieter künftig im Vorstand aktiv zu sein.
■ www.xing.com
Rudolf
Müller-Goldhorn
Mov Ad, Freiburg
Zum Director Sales ist Rudolf
Müller-Goldhorn bei der Mov
Ad GmbH in Freiburg aufgestiegen. Der bisherige Senior
Sales Manager konzentriert
sich vor allem auf den Vertrieb der Video- sowie
der Rich-Media-Lösungen des Online-MarketingDienstleisters. Außerdem soll der 44-Jährige, der
zuvor unter anderem bei der GMX GmbH, dem
IDG Magazine Verlag und Chip Online tätig war,
gemeinsam mit der Geschäftsführung Konzepte
und Lösungen für den Digitalmarkt entwickeln.
■ www.movad.de
Philipp Dietz /
Bahador Pakravesh
DDB Tribal, Hamburg
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die DDB Tribal
Group GmbH: Philipp Dietz
und Bahador Pakravesh sind
P. Dietz
künftig als Creative Directors
für die integrierte Kreation
für den Kunden Telekom zuständig. Sie sollen als Schnittstelle zwischen Online- und
Offline-Kommunikation agieren. Beide kommen von Jung
von Matt, wo sie zuletzt als
B. Pakravesh
Senior Creatives internationale Kampagnen entwickelt haben. Außerdem
wurden Manuel Frank und Sandra Eichner zu
Creative Directors sowie Fabian Nöthe zum User
Experience Director bei DDB Tribal befördert.
■ www.ddb-tribal.com
Impressum
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chef vom Dienst:
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
[email protected]
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Elke Häberle (häb),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Wilhelm Würmseer (ww),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Mirjam Müller (mm), Susann Naumann (sn),
Christina Rose (cr)
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
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Art Directorin:
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Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela
Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
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Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
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Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17
vom 01.10.2012
Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Telefon: (089) 741 17-111,
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Verlagsleitung Online:
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E-Mail: [email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
E-Mail: [email protected]
Kooperationen:
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Telefon: (089) 741 17-116,
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47608 Geldern
INTERNET WORLD Business ist die
Fachzeitung für den Internet-Entscheider
und erscheint zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten
beträgt jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt
53,50 Euro inklusive Versand und
Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für
eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In
Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro
im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken
im Halbjahr. Das Abonnement verlängert
sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht
sechs Wochen vor Ablauf
der Bezugszeit schriftlich
gekündigt wird. Studenten
erhalten bei Vorlage eines
Nachweises einen Rabatt von
30 Prozent.
Schon abonniert?
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Foto: Christian Brodack
Internet World BUSINESS
Foto: Raimar von Wienskowski
36
8/13
MENSCHEN & KARRIERE
15. April 2013
Volker Dirksen
Axel Springer, Berlin
Zum 1. Juli 2013 wird Volker
Dirksen neuer Leiter der Corporate IT bei der Axel Springer AG in Berlin. Der 39-Jährige, der an den Chief Information Officer Daniel Keller
berichtet, verantwortet in Zukunft die Bereiche
IT-Strategie, IT-Governance und Enterprise-Architektur. Zudem kümmert er sich um das Management von IT-Projekten und die Schnittstellen zu
internen Fachbereichen sowie die Steuerung externer Dienstleister. Derzeit ist Dirksen als Chief
Information Officer des Landwirtschaftsverlags
Münster (u.a. „Landlust“) tätig.
■ www.axelspringer.de
Tobias Schwarz
Netzpiloten, Hamburg
Als neuer Projektleiter kümmert sich Tobias Schwarz in
Zukunft operativ um die Redaktion sowie die Weiterentwicklung des Web-Auftritts
bei Netzpiloten.de. Der 27Jährige, der unter anderem für Carta und Politikdigital bloggt, ist bereits seit 2012 als Autor für
die Hamburger Netzpiloten tätig. Er folgt in der
Position auf Andreas Weck, der ins Ressort Social
Media beim Magazin „T3n“ gewechselt ist.
■ www.netzpiloten.de
Bernd Pitz /
Alexander Tobias
Calvendo, Unterhaching
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Calvendo
Verlag GmbH, die unter anderem das Print-on-Demand- B. Pitz
Angebot Meinbildkalender.de
betreibt. Bernd Pitz kümmert
sich künftig um das gesamte
Marketing der Self-PublishingPlattform Calvendo.de. Zuvor war der 46-Jährige unter
anderem Leiter Online beim
Europa-Fachpresse-Verlag
A. Tobias
(jetzt: Verlag Werben & Verkaufen). Außerdem übernimmt Alexander Tobias
die IT-Leitung. Der 42-Jährige war bereits seit der
Gründung als externer Berater für Calvendo aktiv
und arbeitete bisher als selbstständiger Berater
unter anderem für den Süddeutschen Verlag.
■ www.calvendo.de
Internet World BUSINESS
37
Markus Forster
Björn Hahner
Tradedoubler, München
Tradedoubler, München
Neben Björn Hahner (siehe
links), der zum neuen Country Manager berufen wurde,
steigt auch Markus Forster
bei Tradedoubler, München,
auf. Der bisherige Director
Campaigns und Publisher verantwortet in Zukunft
als Director Operations die Bereiche Campaigns,
Publisher und Affiliate. Darüber hinaus organisiert
der Performance-Marketing-Dienstleister sein Management-Team um: Neue Positionen haben Julia
Lindner (Head of Technology), Christoph Kirschner (Head of Publisher Services), Roberto Vanoni
(Head of Corporate Clients, Central & Italy), Mike
Weiler (Head of Affiliate) und Nusrettin Altan (Head
of Campaigns).
■ www.tradedoubler.com
Den Posten des Country Managers Deutschland und Österreich
hat Björn Hahner bei Tradedoubler, einem international tätigen
Performance-Marketing-Dienstleister, übernommen. Der bisherige Director Sales am Standort München berichtet in Zukunft
an Andrew Buckman, Chief Operating Officer des schwedischen
Unternehmens. Neben dem Aufstieg Hahners, der zuvor bei der
Ad Pepper Media GmbH arbeitete, gibt es weitere Änderungen
im Münchner Team von Tradedoubler (siehe Meldung rechts).
■ www.tradedoubler.com
Simone Even
Christian Daul
TWT Interactive, Düsseldorf
Scholz & Volkmer, Wiesbaden
Die neu geschaffene Position
Director Human Resources
hat Simone Even bei der Internet-Agentur TWT Interactive aus Düsseldorf übernommen. In der Position leitet die 41-Jährige, die bisher als selbstständige
Trainerin gearbeitet hat, den Bereich HR mit Fokus auf Weiterentwicklung der Personalstrategie.
■ www.twt.de
Der bisherige Geschäftsführer
der Scholz & Volkmer GmbH
in Wiesbaden, Christian Daul,
verlässt die Internet-Agentur
im April auf eigenen Wunsch,
um selbst unternehmerisch
aktiv zu werden. Die Aufgaben Dauls, der 2009
zur Agentur kam, werden auf mehrere Köpfe intern verteilt. Peter Reichard (Technischer Direktor) und Christoph Kehren (Unit-Leiter) verstärken in Zukunft die Geschäftsleitung mit Gründer
Michael Volkmer und Geschäftsführer Peter Rost.
■ www.s-v.de
Steffen Teske
Zendesk, Berlin
Als Director Central and Eastern Europe verantwortet in
Zukunft Steffen Teske die Expansion von Zendesk, Anbieter Cloud-basierter Kundenservicelösungen. Bislang war
der 34-Jährige, der an Vice President und General Manager EMEA Matt Price berichtet, Regional
Director bei der BT Germany GmbH & Co. oHG.
■ www.zendesk.com
Michael Auerbach
Swiss Post Solutions, Zürich
Seit 1. April ist Michael Auerbach als Chief Operating Officer bei der Swiss Post Solutions (SPS) Deutschland für
die Geschäftsfelder Cards,
Healthcare/Customer Contact Management und Document Pressing zuständig. Zudem ist er Mitglied der Geschäftsleitung. Vor seinem Wechsel zu dem Spezialisten
für Kampagnen-, Loyalty- sowie CRM-Lösungen
war der 52-Jährige unter anderem Leiter Service
Delivery der T-Systems Enterprise Service GmbH.
■ www.swisspostsolutions.de
Yves Salgier /
Jörg Hennebach
Etracker, Hamburg
Das operative Geschäft verantworten seit 1. April Yves
Salgier und Jörg Hennebach
bei der Etracker GmbH, OpY. Salgier
timierungsspezialist für Websites und Online Marketing
aus Hamburg. Salgier, bisher
Prokurist und Director IT, ist
für die Bereiche Produkt-Management und Entwicklung,
IT-Betrieb, Consulting sowie
Support zuständig. Neben
J. Hennebach
dem 44-Jährigen, der seit
2008 bei Etracker arbeitet, kümmert sich Hennebach um die Bereiche Vertrieb, Marketing, Personal, Legal und Finanzen. Der 38-Jährige war bislang als Prokurist und Abteilungsleiter fürs Corporate Investment Management der WarburgHenderson Gruppe tätig sowie als Geschäftsführer für verschiedene Beteiligungsgesellschaften
verantwortlich. Christian Bennefeld, Mitgründer
und bislang Geschäftsführer von Etracker, bleibt
Gesellschafter. Außerdem kümmert sich der 44Jährige um die strategische Weiterentwicklung.
■ www.etracker.com
Verena Winkler
Interone, München
Am Standort München kümmert sich Verena Winkler als
neue HR-Managerin künftig
um alle Bereiche des HR-Managements. Sie berichtet an
Director Human Resources
Skadi Hartemink. Bislang rekrutierte Winkler für
die Serviceplan Gruppe, ebenfalls München.
■ www.interone.de
Arno Bublitz
Nexum, Hamburg
Die Kölner Nexum AG, Agentur und Beratung für digitale
Medien, hat einen Standort
in Hamburg eröffnet. Geleitet wird die Dependance von
Arno Bublitz. Er berät seit 15
Jahren Großunternehmen bei deren strategischer
Konzeption von User-Experience-Projekten. Zudem ist Bublitz als Dozent an verschiedenen
Hochschulen aktiv.
■ www.nexum.de
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
■ [email protected]
[email protected]
■
Next Berlin
Zum achten Mal lotet die Trendkonferenz
Chancen und Risiken der Digitalwirtschaft
aus. Business Developer, Marketingexperten
und Entrepreneure sollen sich in Workshops
und Vorträgen von international renommierten Führungskräften inspirieren lassen.
Termin: Berlin, 23. und 24. April 2013
Kosten: 821,10 Euro inkl. MwSt.
Info: www.nextberlin.eu
■
Insight E-Commerce
Erstmals wird die Konferenz für E-Commerce
und Multichannel-Logistik in diesem Jahr um
eine Fachausstellung ergänzt. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die über das Web verkaufen. Experten informieren über Konzepte,
Lösungen und Wachstumschancen.
Termin: Leipzig, 7. und 8. Mai 2013
Kosten: 699 Euro zzgl. MwSt. (Kongressticket)
Info: www.insight-ecommerce.de
■
■
SEOcruise
Zur nach eigenen Angaben „ersten deutschen
Online Marketing Konferenz in internationalen
Gewässern“ haben sich unter anderem Vertreter von Tchibo, Zalando, Rocket Internet, Telefónica O2 und der Verlagsgruppe Weltbild als
Referenten angekündigt.
Termin: Kiel bis Oslo, 13. bis 15. Mai 2013
Kosten: 599 Euro (Konferenzticket) plus Kabine
(ab 389 Euro); Preise zzgl. MwSt.
Info: www.seocruise.de
■
Meet Magento
Bereits zum siebten Mal findet diese E-Commerce-Konferenz statt und stellt Trends, neue
Businessmodelle und technische Entwicklungen rund um die Shop-Software Magento vor.
Termin: Leipzig, 3. und 4. Juni 2013
Kosten: 100 Euro (1 Tag), 170 Euro (2 Tage);
Preise zzgl. MwSt. und bis 30. April 2013
Info: www.meet-magento.de
■
ecommerce conference
Hier lernen Sie die neuen Trends und Erfolgstipps aus den Bereichen Mobile Commerce,
Logistik, Multichannel, Social Media, Conversion-Rate-Optimierung und Big Data für Ihren
Webshop kennen.
Termine: Hamburg, 4. Juni; Düsseldorf, 10.
Juni; Frankfurt, 18. Juni; München, 2. Juli 2013
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. mit dem Code: ecom13iwb
Info: www.ecommerce-conference.de
Shopware Community Day
Hochkarätige Referenten aus allen Bereichen
des E-Commerce präsentieren am ersten Tag
Trends im Web-Handel. Flankiert werden die
Vorträge zudem von einem Messebereich.
Termin: Ahaus, 7. und 8. Juni 2013
Kosten: Ab 49 Euro (bis 14.04.) inkl. MwSt.
Info: www.shopware.de/shopware-communityday-2013/
■
Online B2B conference
Strategien für Ihr B2B Online Marketing werden auf dieser Veranstaltung vermittelt. Unter
anderem Themen: neueste Mobile-MarketingTrends, Rechtsfragen und SEO in der Praxis.
Termin: München, 4. Juli 2013
Kosten: 650 Euro; für unsere Leser 490 Euro
mit dem Code: obc13iwb; Preise zzgl. MwSt.
Info: www.online-business-conference.de
■
Werbeplanung.at Summit
Bereits zum fünften Mal findet in diesem Jahr
der Werbeplanung.at Summit, Österreichs
größte Digital Marketing Conference und Expo,
in der Hofburg statt. Die Konferenz umfasst
21 Panels sowie drei Gipfel zu den Themen
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15. April 2013
8/13
Returbo gewinnt den Rising Star
E-Commerce-Profis treffen sich bei der BVH 2.013 in Hamburg / BVH vergibt Start-up-Preis
D
ie E-Commerce-Profis von Marken,
Einzel- und Versandhändlern trafen
sich in Hamburg bei der BVH 2.013, um
ihr Wissen in den verschiedenen OnlineMarketing-Disziplinen zu vertiefen. Der
Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH), der gemeinsam mit dem
Deutschen Fachverlag und dessen Tochter
„The Conference Group“ die BVH 2.013
veranstaltet, hat den Start-up-Preis „Rising
Star“ verliehen. Zur Wahl standen Returbo.de, Salesupply.de und Testhub.de. Der
Elektronik-Discounter Returbo setzte sich
letztlich gegen die Konkurrenz durch. is ■
Preisverleihung: Team Walbusch und Team
Mirapodo, die Gewinner des Turniers
Fotos: Veranstalter
Im Finale des Kickerturniers: Die Teams
Mirapodo und „Die
Beginners“ (Walbusch)
Martin Groß-Albenhausen (li.), BVH, und
Norbert Weckerle von Meyle+Müller
v. li.: Christoph WenkFischer (BVH), T. Noack
(Adobe), M. GroßAlbenhausen (BVH)
sowie der Preisträger
N. Steinberg (Returbo)
Der Gewinner des Rising Star, Nicolas Steinberg von
Returbo (re.), mit Martin Groß-Albenhausen, BVH
Search-Gipfel
Die SMX 2013 in München ging mit einem Besucherrekord zu Ende
W
ie muss eine Website aufgebaut sein,
um in den Suchergebnissen ganz
vorne aufzutauchen? Was bringt der Author Rank? Und wie gewinnt mein Unternehmen Freunde auf Twitter? Das waren
nur einige der Themen auf der Search
Marketing Expo – kurz: SMX –, die vergangene Woche im Hilton Park Hotel in
München stattfand. Hatte es im letzten
Jahr noch einen Terminkonflikt mit der
Internet World Messe gegeben, lief das
Timing in diesem Jahr reibungslos. Veranstalter Rising Media konnte deutlich über
900 Teilnehmer zählen – Rekordergebnis.
Das hat Folgen: Die SMX 2014 soll vom 24.
bis 25. April im deutlich größeren Kon-
gresscenter ICM auf dem Messegelände in
■
München-Riem stattfinden. fk
Alle fünf Panels des
zweitägigen Kongresses waren nahezu
vollständig ausgebucht
Die SMX gilt als einer der wichtigsten SEM-Treffs Deutschlands
Szenekenner: Danny Sullivan, Chefredakteur
des Branchendienstes Searchengineland
Fotos: Scott Davidson
Moderation:
Alexander Holl,
Geschäftsführer
121 Watt
Rund 900 Besucher zählten die Organisatoren
im Hilton Park Hotel in München
Google-Manager im Dialog: Jake Hubert
während der Eröffnungsdiskussion
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Mobile Marketing Neueste Trends im Überblick
Top Referenten auf der Online B2B Conference 2013:
Tobias Jungcurt,
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RESTPOSTEN.de
Martin MeyerGossner,
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The Strategy Web
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Stefan C. Schicker
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Rechtsanwälte
Jens Stolze,
Gründer und Inhaber
von creative360®,
Agentur für B2B
Online-Marketing
Svenja Teichmann,
Geschäftsführerin,
crowdmedia
Mehr Infos und Anmeldung unter:
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Veranstalter:
46
MEINUNG
Internet World BUSINESS
15. April 2013
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Zuckerbergs
großer Sprung
Todsünde Relaunch
„Facebook erobert
Android-Smartphones“,
so lauteten die Schlagzeilen nach der Präsentation von „Facebook
Home“, einer neuen Benutzeroberfläche, die auf
(ausgewählten) AndroidHandys installiert werFrank Kemper,
den kann. Sie wird nach
Stv. Chefredakteur
dem Einschalten automatisch sichtbar, greift
tief ins Betriebssystem ein und muss erst beiseitegeschoben werden, um andere Funktionen des
Smartphones zu nutzen.
Seit dem verstolperten Börsengang wird Facebook-Chef Mark Zuckerberg dafür gescholten,
keine wirkliche Antwort auf die Mobile-Revolution
zu haben. Und dass „Home“ diese Antwort sein
kann, darf meiner Meinung nach bezweifelt werden. Bislang krankt Zuckerbergs Werbegeschäft
daran, dass die mobilen Zugriffe auf Facebook
zwar sehr stark zunehmen, Werbeeinblendungen
auf Handybildschirmen aber noch keine große
Rolle spielen. „Home“ könnte das ändern – aber
nur, wenn es auch genügend Nutzer findet. Die
Software, die sich wie eine zusätzliche Schicht
über das eigentliche Android legt, ist jedoch erst
für wenige Geräte verfügbar, die ausnahmslos
dem High-End-Segment angehören. Zwar hat
Facebook angekündigt, „Home“ zügig auch für
leistungsschwächere Smartphones anzupassen,
aber deren Nutzer müssen die Facebook-Dominanz auf ihrem Handy erst einmal aktiv akzeptieren, von allein installiert sich „Home“ nämlich
nicht. Apple, Microsoft und Blackberry spielen
im „Home“-Plan keine Rolle – und ob AndroidEntwickler Google es sich auf Dauer gefallen lassen wird, von seinem Erzrivalen aus dem eigenen Betriebssystem verdrängt zu werden, bleibt
dahingestellt. Unlängst erst hat Google zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Apple bei der Entwicklung mobiler Browser aufgekündigt.
Warum man seinen Nutzer nicht mutwillig verschrecken sollte
V
or einiger Zeit bin ich auf einem
Vortrag gefragt worden, was ich als
Todsünde im E-Commerce bezeichnen
würde. Die Antwort: ein kompletter Relaunch der Website, also eine vollständige
Veränderung der Nutzeroberfläche einer
Website im Big-Bang-Prinzip nach den
neuesten Kriterien aus Usability-Untersuchungen, Fokusgruppen-Diskussionen, Eyetracking-Analysen, Web-Analyse, AB- und Multivariaten Tests und
den Meinungen von Fachleuten. Ziel ist dabei meistens,
die Conversion Rate einer
Shop Site zu steigern. Daher
sind die Veränderungen immer wohlüberlegt, gut begründet und eigentlich sinnvoll. Doch die Frage, die man
sich vor einer Veränderung
stellen muss, ist doch eher:
Wie tickt eigentlich ein durchschnittlicher User? Oder der
potenzielle Käufer? Selbst wir Experten
sind alle täglich immer wieder irgendwo
unbedarfte Nutzer – und müssten uns
daher nur selbst die Frage stellen, wie
wir damit umgehen, wenn sich Dinge,
Prozesse oder eben auch Shop-Seiten
urplötzlich total verändern.
Wann haben Sie in einem Shop zum
letzten Mal den Button für den Login
gesucht oder sich gefragt, wohin nach einem Relaunch ihres Lieblings-Shops das
Suchfeld gewandert ist? Wie häufig sind
Sie im neu gestalteten Bestellprozess hängen geblieben, weil plötzlich zwei gewohnte Schritte zusammengefasst wurden oder das neue Drop-down-Feld nicht
sofort sichtbar war? Und wo findet sich
[email protected]
„Mangelhafte Software “
In Ausgabe 4/2013 beleuchteten wir in
dem Beitrag „Einfach smarter werben“ die
Chancen und Risiken von Smart TV als
Marketingkanal. Dazu Leserkommentare:
Viel Spaß, liebe Werber – ihr werdet euch mit
Hunderten Iterationen mangelhaft entwickelter Software herumschlagen müssen, Hardware-Fragmentierung und unterschiedlichste
Standards mal ganz außen vor gelassen. Ich
hab so ein Ding zu Hause, aber wer glaubt,
dass so ein Gerät auch nur ein, zwei Jahre mit
Updates vom Hersteller versorgt wird, die es
auf einem aktuellen Stand halten, der hat sich
geschnitten. Die App-Qualität ist weit unter
dem, was zum Beispiel Android bietet, von
iOS und Co. möchte ich gar nicht reden. Ich
denke nicht, dass Geräte wie Fernseher, die
man nicht alle zwei Jahre austauscht, jemals
ohne den Einsatz von Settop-Boxen (AppleTV, Boxee, Roku) zukunftsfähig sein werden.
Apple ist der einzige Player, der Standards
entwickeln könnte, die dem abhelfen könnten –
aber selbst daran glaube ich nicht.
CHRISTOPH BAUER
nun meine Lieblingsrubrik mit den Produkten, die bisher über die linke Leiste
aufzurufen waren?
Auch eingeschworene Internet-Experten pflegen ihre Gewohnheiten und halten
an lieb gewordenen Layouts fest. Selbst
Google, immer auf Aktualität aus, quittiert
Relaunch-Bemühungen einer Site oder
eines Shops im organischen Index oft
durch Verlust des lang erarbeiteten Ranking-Platzes. Selbstredend wurde die Such-
Stefan Mues,
Geschäftsführer der
E-Commerce-Beratungsagentur Elaboratum
■
www.elaboratum.de
seite in den vergangenen zehn Jahren nur
in Nuancen und Details verändert. Auch
die Website von Amazon sieht – trotz aller
Veränderungen – in den wesentlichen Zügen noch immer so aus wie vor fünf Jahren. Veränderungen sind nur schwer und
für das geschulte Auge erkennbar.
Optische Veränderungen sind uns generell ein Graus, was evolutionär bedingt ist.
Der Neandertaler, der lieber in seiner bekannten Höhle und im angestammten
Jagdrevier blieb, war einem geringeren
Risiko ausgesetzt, von wilden Mammuts
zertrampelt zu werden, als unsere ständig
neugierig herumstreunenden Vorgänger.
Daher ertragen wir Neues nur wohldosiert
und reagieren zunächst eher abwartend
8/13
oder gar ärgerlich, wenn sich im Alltag etwas ändert. Nicht zu vergessen – Veränderungen verursachen Aufwand: Man muss
sich neu orientieren, umschauen und erkunden. Das kostet Zeit und ist manchmal
auch mit Misserfolgen verbunden, seien
sie auch noch so klein.
Im Netz neigen viele Shop-Betreiber
dazu, wenn sie die Website nun schon verändern, bei der Verbesserung so ziemlich
alles zu fordern, was möglich ist und was
sie schon immer haben wollten. Designer
und Dienstleister machen dabei gerne mit
und zaubern dann das schönste, modernste
und auffälligste Layout mit raffinierten
neuen Funktionalitäten auf den Bildschirm, das sie schon immer mal mit
einem Kunden realisieren wollten. Und im
Stillen bedauern sie dabei, dass andere
ihrer Kunden nicht ganz so mutig sind
und sich nicht am Schönsten und Praktischsten, also am Neuen, orientieren.
Allerdings wäre das Rad, das Feuer, die
Autocomplete-Funktion und das Coverflow wohl nicht erfunden worden, wenn
wir nicht auch immer wieder etwas Neues
wagen würden.
Und das führt zur entscheidenden Frage:
Wie soll man denn nun die Website oder
den Shop verbessern? Meine Motto: Evolution statt Revolution, wie beim Neandertaler. Ich empfehle den Refresh statt
eines kompletten Relaunchs, also wohldosierte Änderungen, Schritt für Schritt und
stetig, statt mit Karacho nach vorne zu
preschen. Gleichwohl gilt es zu beachten:
Das ist kein Aufruf zur Langsamkeit. Denn
stets hat diejenige Spezies gesiegt, die sich
am schnellsten angepasst hat. Und: Nach
■
dem Refresh ist vor dem Refresh.
Gehört
Der große Haken an der kanalübergreifenden
Werbung via Smart TV: Das Tracking wird es
nicht bringen.
Während ich mit meinen Youtube-Videos in
Adwords mit guten Calls To Action auch Klicks
und Umsätze generiere und mir das mit langer
Cookie-Laufzeit schönrechnen kann und zumindest einen gewissen Effekt sehe, stehe ich
bei Smart TVs doof da, denn geräteübergreifendes Tracking hat heute noch niemand.
JAN KAMMERATH
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„Ich sollte das wahrscheinlich nicht sagen, aber auf
eine Art ist das ein Kompliment.“
HBO-Programmchef MICHAEL LOMBARDO geht in einem
„Entertainment Weekly“-Interview entspannt mit der Tatsache um, dass die
HBO-Serie „Game of Thrones“ als meistkopiertes TV-Programm der Welt gilt
„Sicherheits-Updates sind vorhanden, werden jedoch
oftmals nicht eingespielt.“
Das BUNDESAMT FÜR SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNIK (BSI)
warnt vor Werbebannern in großem Stil, die Schadsoftware verbreiten
„Mickey Maus kann mit den verrückt genialen
Spielemachern von der US-Westküste anscheinend
nichts anfangen.“
Der Journalist BENEDIKT FUEST erinnert sich an Lucas Arts, einen der
Computerspiel-Pioniere, der jetzt von Eigentümer Disney dichtgemacht wird
„Mischt Euch ein! Bloggt! Ihr habt sicher mehr zu sagen, als nur alle
vier Jahre durch ein Kreuz in der Wahlkabine.“
Der Journalist und Blogger MICHAEL GUTJAHR findet die deutsche Blogger-Szene zu klein,
zu unorganisiert und insgesamt auch zu antriebsschwach
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