Zeitschrift des Klinikums Hanau | April 2015 Wenn das Blut nicht mehr richtig fließt Editorial 2 Sehr geehrte Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Partner des Klinikums Hanau, es vergeht kaum ein Tag, an dem in den Medien nicht über die Krankenhäuser in unserem Land berichtet wird. Da melden sich viele Interessengruppen zu Wort, wird wieder eine neue Gesundheitsreform eingeleitet und dominieren viel zu häufig die ökonomischen Themen. Die Belange und Wünsche der Patientinnen und Patienten kommen jedoch oft zu kurz. Wir fragen unsere Patienten daher ganz direkt, was ihnen im Klinikum Hanau gefällt und was aus ihrer Sicht besser werden sollte. Anfang des Jahres haben wir wieder eine große Patientenumfrage gestartet. Sie soll uns zeigen, wo wir auf dem richtigen Weg sind und wo wir uns noch mehr anstrengen müssen. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus und nach den vielen Sanierungen, Modernisierungen und Renovierungen in unserem Klinikum bieten wir Patienten ein attraktives und modernes Ambiente, das eher einem Hotel als einer Klinik ähnelt. Das heißt nun aber nicht, dass wir damit alle unsere Aufgaben erledigt hätten. Denn die Bereitstellung einer hochwertigen Medizin und einer patientenorientierten Pflege müssen täglich neu erarbeitet und vor allem auch überprüft und wenn notwendig verändert und verbessert werden. Dazu dient uns als ein Instrument unter anderen die erwähnte Patientenbefragung. Spitzenmedizin und gute Pflege sind im Krankenhaus das Entscheidende. Aber sie sind nicht alles. Wie nehmen unsere Patienten die Stationen und Zimmer wahr, wie bewerten sie das Verhalten der Mitarbeiter, funktionieren die Abläufe in der Klinik, wie gestalten sich Wartezeiten, funktionieren die patientenbezogenen Abläufe, stimmen die hygienischen Bedingungen, wie kommt das Essen an, und stimmt der Service? Die Antworten auf solche Fragen helfen uns, das Klinikum Hanau im Sinne unserer Patienten weiter zu entwickeln und noch besser zu machen. Viele Menschen kommen heutzutage geplant in eine Klinik, nicht als Notfallpatient. Zum Beispiel für eine Geburt oder die Implantation eines künstlichen Gelenks können sich die Patienten die Klinik aussuchen. Das tun sie auch immer häufiger ganz bewusst und stellen im Vorfeld ihres Klinikaufenthalts Vergleiche an. Ein Krankenhaus muss deshalb auf vielen Gebieten Top-Leistungen bringen. Denn es steht im Wettbewerb zu anderen Kliniken. Als großes Haus der Maximalversorgung verfügt das Klinikum Hanau über ein umfassendes Leistungsspektrum, oft auf dem Niveau einer Universitätsklinik. Die besondere Qualität, die wir im Klinikum erbringen, behaupten wir nicht nur, wir belegen sie auch. Vor allem durch Zertifizierungen, also Qualitätsprüfungen unabhängiger externer Experten. Beispiele für geprüfte hochwertige medizinische Leistungen in unserem Haus. Außerdem beteiligen wir uns an der freiwilligen Initiative Qualitätsmedizin deutscher Krankenhäuser zur kontinuierlichen Verbesserung der Patientenversorgung. Und schließlich reiht uns das NachrichtenMagazin Focus regelmäßig in die Spitzengruppe der hessischen Krankenhäuser ein. Auch Unterkunft, Verpflegung, Umgangston etc. sind für Patienten von großer Bedeutung. „Spitzenmedizin nah am Menschen“, so lautet das Motto und der Anspruch unseres Klinikums. Diese beiden Seiten wollen wir im Alltag leben und überprüfen. Denn wir möchten, dass sich die Patienten bei uns rundum optimal versorgt wissen. Das gelingt nur im Dialog. Zum Beispiel mit der Patientenbefragung. Über die Ergebnisse der selbstverständlich anonymen Untersuchung informieren wir Sie in der nächsten Ausgabe der Klinikzeitung. Mit herzlichen Grüßen Ihre Monika Thiex-Kreye Dr. med. André Michel Geschäftsführerin Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Unser Darmzentrum, das Brust- und Eltern-Kind-Zentrum, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die Unfallchirurgie, die Strahlentherapie, das Ausbildungszentrum... – das sind nur einige Inhalt 3 4 Ehrenamt Wenn das Blut nicht mehr richtig fließt Stroke Unit Dr. med. Thomas Dahm, neuer Chefarzt der Schlaganfall: Es kommt es auf jede Minute an 6 8 Eltern-Kind-Zentrum Hanau 17 Gefäßchirurgie, stellt seine Schwerpunkte vor „Mit Fachwissen und Gefühl“ – Pflege im Seelsorge Krankenhaus 16 Chirurgische Klinik III Medizinische Klinik II Die neue endoskopische Schere 18 Speisenversorgung Das neue Essenskonzept kommt bei den 14 Porträt Darius Dziambor Erneut hessenweit stärkster Geburtenanstieg Patienten gut an 20 Institut für Laboratoriumsmedizin Eigenes Labor ist wichtiger Qualitätsfaktor 22 Aufgaben & Aussagen / Newsticker Darmzentrum Hanau Patienten können beim Gelenkersatz auf 23 Menschen / anGEDACHT Darmkrebszentrum Hanau erneut zertifiziert Qualität vertrauen 24 Jubilare / Termine / Impressum Neue muslimische Gebetsräume sind eröffnet 9 10 Titel Praktizierte Nächstenliebe Ehrenamt April 2015 3 Praktizierte Nächstenliebe Ehrenamtliche Helferinnen sind mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden Ihr Engagement ist beispielhaft: Acht Damen setzen sich seit vielen Jahren für die Patentinnen und Patienten im Klinikum Hanau ein. Sie opfern Zeit, haben stets ein offenes Ohr und leisten auch konkrete und praktische Hilfe: die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vom Patientenbesuchsdienst. Als Anerkennung für ihr vorbildliches Wirken, sind sie mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden. Die Ehrung empfingen die acht Damen aus den Händen von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der die Ehrenbriefe persönlich überbrachte. „Seit vielen Jahren engagieren Sie sich ehrenamtlich und mit viel Fürsorge im Patientenbesuchsdienst des Klinikums Hanau“, sagte Kaminsky in seiner Laudatio. „Den Krankenhausaufenthalt für Patienten so freundlich und angenehm wie möglich zu gestalten, ist für Sie ein wichtiges Anliegen. Dabei steht der Mensch stets im Mittelpunkt Ihrer Bemühungen“, unterstrich der Oberbürgermeister. Geehrt wurden Regine Boh, Ursula Fesich, Marion Klüh und Irma Stichel aus Hanau, Ingrid Geberbauer aus Rodenbach, Helga Lichtenheldt aus Schöneck, Edith Majewski aus Maintal und Christel Unger aus Bruchköbel. Beate Funck, Sprecherin und Mitbegründerin des Patientenbesuchsdienstes regte diese Auszeichnung maßgeblich an. Zu den wesentlichen Aufgaben des Patientenbesuchsdienstes gehört es, Zeit für die Patienten zu haben und sich deren persönlichen Anliegen zu widmen. Die ehrenamtlichen Helferinnen nehmen Anteil und hören zu. Dadurch fördern sie das Wohlbefinden der kranken Menschen, die sich im Krankenhaus in einer ungewohnten Umgebung befinden, die auch Ängste hervorruft. Diese Aufgabe nehmen die acht Damen seit Jahren kontinuierlich und mit hohem Engagement für die Patienten und Patientinnen wahr. Stadtverordnetenvorsteherin, Beate Funck (li.) und Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Kreise der geehrten Damen des Patientenbesuchsdienstes im Klinikum Der Patientenbesuchsdienst fördert durch seine Tätigkeit aktiv die ehrenamtliche Tätigkeit und begeistert damit zugleich andere für diese wichtige Aufgabe. So ist der Kreis des Patientenbesuchsdienstes im Klinikum stetig gewachsen und von Patienten, Angehörigen sowie Personal hoch geschätzt und anerkannt. In den regelmäßigen Treffen der Gruppe werden auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge von Patienten aufgenommen und in Abstimmung mit der Klinikleitung – wenn möglich – in Projekten umgesetzt. So konnte beispielsweise auf den Stationen eine kleine Patientenbibliothek eingerichtet werden, die regelmäßig mit Lesestoff aufgefüllt wird. Patientenzimmer und Aufenthaltsräume wurden durch eine Bilderaktion verschönert. Und das jährliche Frühjahrskonzert für Patienten, Besucher und Interessierte hilft den Patienten, den Klinikalltag für ein paar Stunden zu vergessen. Ebenso ist ein Infopoint etabliert worden, der Patienten und Besuchern Unterstützung und Information zur Orientierung im Klinikum gibt. Auch dort sind die Ehrenamtlichen tätig. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement im Klinikum, lobte Oberbürgermeister Claus Kaminsky, leisten die Damen seit Jahren einen sehr wichtigen Beitrag, damit sich Patienten und Angehörige in einer für sie oft schwierigen Situation wohl und angenommen fühlen. Und er ergänzte: „Dafür danke ich Ihnen im Namen aller, die von Ihrem Wirken profitiert haben.“ Das freiwillige soziale Engagement der Frauen sei keinesfalls selbstverständlich und zeige, wie positiv sich praktizierte Nächstenliebe auf Mitmenschen auswirken könne. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Sprecherin des Patientenbesuchsdienstes Beate Funck überreichten die Ehrenbriefe persönlich 4 Stroke Unit Beim Schlaganfall kommt es auf jede M Stroke Unit im Klinikum Hanau wurde modernisiert, technisch aufgerüstet und in der Kapazität Die Stroke Unit der Klinik für Neurologie ist modernisiert worden und verfügt jetzt über eine höhere Kapazität. Außerdem ist sie in größere Räume umgezogen. Mehr als 50 Prozent aller Patienten im Main-Kinzig-Kreis mit einem akuten Schlaganfall werden im Schlaganfallzentrum des Klinikums Hanau behandelt. Es ist kreisweit die einzige zertifizierte Stroke Unit. Das heißt: Die Spezialeinheit verfügt über eine nachgewiesene hohe Kompetenz. „Diese Qualitätsanalysen werden von unabhängigen externen Experten vorgenommen und geben Patienten somit eine wichtige Orientierung“, betont der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Klinikums Hanau, Dr. André Michel. Bisher gab es in der Stroke Unit zwölf Betten für Patienten mit akutem Schlaganfall. Nun stehen 15 Betten zur Verfügung. Außerdem ist die technische Ausstattung der Schlaganfalleinheit verbessert worden, berichtet der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Privatdozent Dr. med. Horst Baas. Dazu gehört zum Beispiel das Monitoring. Damit ist die Überwachung der Vitalfunktionen von Patienten auf einem Bildschirm gemeint. So können die Ärzte jederzeit den Zustand des Patienten und mögliche Veränderungen beobachten. Stroke Unit in neuen Räumen Im Zuge der Modernisierung ist die Stroke Unit zugleich umgezogen. Sie befindet sich jetzt im Gebäude H1 BN auf der gleichen Ebene wie die interdisziplinäre Intensivstation und die internistisch-chirurgische Intermediate CareStation (IMC). Auf einer Intermediate Care – der so genannten Zwischenstation – werden Patienten versorgt, die die Intensivstation bereits verlassen konn- ten, aber noch nicht fit genug für die Verlegung auf eine Normalstation sind. Die neue Stroke Unit ist jetzt zudem nahe der Zentralen Notaufnahme (ZNA) untergebracht und befindet sich nun auch in kurzer Distanz zur Großgeräte-Diagnostik wie Computer- und MagnetresonanzTomographie. „Das bringt den Patienten und Mitarbeitern eine deutliche infrastrukturelle Verbesserung“, erklärt Chefarzt Dr. Baas, „denn die Wege sind damit kürzer geworden. Dies ermöglicht uns eine noch schnellere Versorgung.“ Außerdem sind die unterschiedlichen Fachdisziplinen räumlich enger zusammengerückt. „Das erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit“, betont Dr. Horst Baas. Bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten kommt es auf jede Minute an: entweder, um Patienten das Leben zu retten oder um bleibende Schäden zu verhindern oder so weit wie möglich zu minimieren. Neben der Modernisierung, dem Umzug in großzügigere Räume und der techni- schen Aufrüstung, berichtet Dr. Baas noch von einer weiteren Qualitätssteigerung in der Stroke Unit. „Denn am 1. März haben wir eine zweite Nachtund Bereitschaftsdienstreihe eingeführt, die ausschließlich für die Stroke Unit verantwortlich ist“. Bisher wurden die Klinik für Neurologie und die dazugehörige Stroke Unit gemeinsam von einem Arzt der Neurologie im Nachtdienst versorgt. Jetzt ist nachts ein Arzt ausschließlich für die Schlaganfalleinheit zuständig. Tagsüber sind drei spezialisierte Ärzte auf der Stroke Unit präsent. Mehr als 1.000 Patienten im Jahr In der Stroke Unit im Klinikum Hanau werden jährlich mehr als 1.000 Patienten mit einem akuten Schlaganfall diagnostiziert und behandelt. Im Durchschnitt April 2015 inute an erweitert Nach den Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft sind das die wichtigsten Eckdaten zum Thema Schlaganfall: á Fast 270.000 Bundesbürger erleiden jährlich einen Schlaganfall á Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland á Die Schlaganfall-Häufigkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter. Im Jahr 2000 betrug der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland zirka 16 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Jahr 2030 wird nach demografischen Hochrechnungen der Anteil der über 65-Jährigen zirka 33 Prozent betragen. Experten rechnen in den nächsten Jahrzehnten mit einem deutlichen Anstieg der Schlaganfall-Häufigkeit Die Prognose eines Schlaganfalls kann durch die Behandlung auf einer Stroke Unit signifikant verbessert werden. werden Betroffene nach dem Ereignis je nach Schweregrad ein bis fünf Tage intensivmedizinisch am Monitor überwacht – im Einzelfall auch länger, erklärt Dr. Horst Baas. Anschließend erfolgt die Verlegung auf eine Normalstation der Klinik für Neurologie. Diese Normalstation befindet sich eine Etage über der Stroke Unit im selben Gebäude. „Damit erfolgt die Behandlung aus einem Guss. Wir stellen so eine reibungslose und enge Verzahnung mit der nach-intensivmedizi- PD Dr. med. Horst Baas Chefarzt Klinik für Neurologie nischen Weiterversorgung sicher“, unterstreicht der Chefarzt. Diese abgestimmten Behandlungspfade sind ein wichtiges Kriterium bei der Erteilung einer Zertifizierung. Dieser Qualitätscheck wird in erster Linie von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft vorgenommen. Dafür gibt es einen anspruchsvollen Kriterienkatalog. Dazu zählt zum Beispiel die Zahl der im Jahr behandelten Patienten. Nur wer mehr als 500 Patienten im Jahr versorgt, kann als überregionale Stroke Unit anerkannt werden. Außerdem werden u. a. eine hohe neurologische, neuroradiologische, kardiologische, intensivmedizinische und gefäßchirurgische Kompetenz verlangt. Auch bei der Diagnostik gibt es klare Anforderungen. So müssen zum Bei- spiel ein Computer- und ein Magnetresonanz-Tomograph vorhanden sein – ebenso ein Monitoring und eine MRAngiographie sowie ein Notfalllabor. Das alles kann das Klinikum Hanau als großes Haus der Maximalversorgung unter einem Dach bieten. Patienten profitieren deshalb von einem Spezialisten-Team von Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen und einer hochwertigen apparativen Ausstattung. Die ersten Stroke Units sind in Deutschland Mitte der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstanden. Als Vorbild dienten Modelle aus den USA. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 250 solcher von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifizierten Spezialeinheiten. 5 6 Eltern-Kind-Zentrum Hanau Das Eltern-Kind-Zentrum weist 2014 eine Geburtensteigerung von 21,6 Prozent auf Das Eltern-Kind-Zentrum (EKZ) des Klinikums Hanau setzt seinen Erfolgskurs fort. Mit 1.377 Neugeborenen bei 1.338 Geburten erlebte das Klinikum auch 2014 wieder einen wahren Baby-Boom. Lag die Steigerungsrate der Geburtenzahlen im Jahr 2013 bereits bei 20,6 Prozent, so ist sie im vergangenen Jahr noch einmal um 21,6 Prozent gestiegen. Damit verzeichnet das Klinikum Hanau zum zweiten Mal in Folge die stärkste Geburtensteigerung (prozentual und absolut) aller großen hessischen Geburtskliniken. Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Klinikums Hanau, wertet dies als großen Vertrauensbeweis der werdenden Eltern für das Klinikum Hanau. 37 der 1.338 Geburten waren Zwillingsgeburten, auch eine Drillingsgeburt war im Jahr 2014 zu verzeichnen. Letztere bedeutete eine besondere Herausforderung, denn die benötigte Infrastruktur und das Klinikteam müssen rund um die Uhr abrufbar sein, weil über viele Wochen hinweg eine Frühgeburt nicht auszuschließen ist. brachte ganze 5.340 Gramm auf die Waage und wurde normal, also ohne Kaiserschnitt oder Saugglocke, entbunden. 148 Kinder waren leichter als 2.500 Gramm, 39 wogen weniger als 1.500 Gramm, und zwei sehr kleine Frühchen brachten sogar weniger als 500 Gramm auf die Waage. Zahlen und Fakten aus dem EKZ Auch in diesem Jahr erblickten wieder Drillinge das Licht der Welt im Klinikum Hanau. Die drei Jungen wurden am 10. Februar zwischen 8:37 Uhr und 8:39 Uhr im Minutentakt per Kaiserschnitt durch den geburtshilflichen Oberarzt Dr. Helmut Sedlaczek entbunden und lagen anschließend auf der Früh- und Neugeborenen- 51 Prozent der Mütter im EKZ bekamen ihr erstes, 32 Prozent der Mütter ihr zweites Kind, und 2,5 Prozent der Frauen hatten bereits mehr als vier Kinder geboren. 102 Kinder wogen bei der Geburt mehr als 4.000 Gramm, das schwerste Kind Intensivstation. Hassan, Haidar und Bashir brachten ein Gewicht von 2.380, 1.945 und 1.800 Gramm auf die Waage und sind stolze 42, 44 und 48 Zentimeter groß. Die Schwangerschaft von Mutter Bochra Ammar war erstaunlich problemlos verlaufen. Das geburtshilfliche Team staunte über den mächtig wachsenden Bauch der geduldigen Mutter und freute sich über den stets anwesenden Vater Imad Slim, der seine Frau vorbildlich unterstützte. Schon vor der Geburt war Bochra Ammar über Monate hinweg von den Spezialisten für vorgeburtliche Medizin und spezielle Geburtshilfe der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe unter Chefarzt Privatdozent Dr. med. Thomas Müller betreut worden – auch in Kooperation mit der niedergelassenen Frauenärztin. Seitdem hatte ein Notfallplan der Spezialisten des ElternKind-Zentrums gegolten. Insbesondere das Team der Neugeborenen-Intensivstation um den Leitenden Oberarzt der Klinik April 2015 für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Bernhard Bungert, war dabei besonders gefordert gewesen. Schließlich konnte die Schwangerschaft dann mit fast 33 Wochen geplant beendet werden. Aus medizinischer Sicht war die Drillingsschwangerschaft schon erfreulich weit fortgeschritten, die Risiken der Frühgeburtlichkeit also begrenzt und die Terminierung der Geburt wünschenswert, berichtet Dr. Helmut Sedlaczek, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Der Mutter und den Babys ging es gleich nach der Geburt erfreulich gut. Und Vater Imad ist mächtig stolz auf den Familienzuwachs. Auf Mehrlingsgeburten ist das Eltern-KindZentrum bestens vorbereitet: „Sie sind bei uns keine Seltenheit. In den vergangen Jahren 2014, 2013, 2009 sowie 2008 gab es jeweils eine Drillingsgeburt, und in 2011 kamen sogar Vierlinge zur Welt“, betont der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Klinikums, Dr. med. André Michel. Im vergangenen Jahr wurden 155 Frühgeburten, davon kanpp 40 unter 1500 g, im Eltern-Kind-Zentrum Hanau betreut: „Unser Engagement für eine wohnortnahe, optimale interdisziplinäre Versorgung vor, während und nach der Geburt wird offensichtlich gewürdigt“, freut sich auch Dr. med. Bernhard Bungert, Ärztlicher Leiter der Neugeborenen-Intensivstation mit dem gesamten Team der auf Neugeborenenmedizin spezialisierten Kinderklinik um Chefarzt Dr. med. Winfried Krill. „Den Erfolg unseres Eltern-Kind-Zentrums verdanken wir nicht zuletzt dem Vertrauen der werdenden Eltern und zuweisenden Kollegen“, kommentiert der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Privatdozent Dr. med. Thomas Müller. Er, wie auch die Oberärzte Dr. med. Helmut Sedlaczek, Dr. med. Kanya Götsch und Georgi Popivanov, ist besonders spezialisiert für die Medizin rund um Schwangerschaft und Geburt. Die leitende Hebamme des Klinikums Hanau und Stillbeauftragte des hessischen Hebammenverbandes, Tatjana Nicin, ergänzt deshalb: „Räumlich und personell stocken wir weiter auf.“ Neben der medizinischen Qualität bietet das Eltern-Kind-Zentrum einen stetig wachsenden Komfort: So wird z. B. die pränatale (vorgeburtliche) Sprechstunde jetzt an einem weiteren Tag angeboten, und Hebammensprechstunden wie Elterninformationsabende finden häufiger statt. „Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen und die gute persönliche, serviceorientierte Betreuung sind uns besonders wichtig“, erläutert die Hebamme. „Diese beginnt und endet übrigens sehr häufig in der angeschlossenen Elternschule mit ihrem umfangreichen Kursprogramm vor und nach der Geburt. Sie erfreut sich ebenfalls einer weiter steigenden Akzeptanz“, berichtet Martina Craatz, Leiterin der Elternschule. 7 8 Seelsorge Muslimische Gebetsräume sind eröffnet Auch der spirituelle Beistand ist ein wichtiger Faktor für die Genesung im Krankenhaus Das Klinikum Hanau hat gemeinsam mit dem Muslimischen Arbeitskreis Hanau (MAH) zwei Gebetsräume im Gebäude M, 2. Obergeschoss, eingerichtet. „Wir ermöglichen damit den muslimischen Patienten die Ausübung ihres Glaubens in einer würdevollen Atmosphäre“, sagte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, Claus Kaminsky, bei der feierlichen Eröffnung. Das Konzept für die beiden Gebetsräume ist gemeinsam mit dem Muslimischen Arbeitskreis Hanau unter dem Vorsitz von Behlül Yilmaz entstanden. Behlül Yilmaz, Vorsitzender des Muslimischen Arbeitskreises Hanau, bedankte sich bei allen, die an der Entstehung der Gebetsräume beteiligt waren. Er betonte, dass das Klinikum Hanau den Patienten jetzt nicht nur würdige islamische Gebetsräume biete, sondern auch die Mitarbeiter des MAH auf den Stationen als seelsorgerische Unterstützung unterwegs seien. Muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger besuchen seit rund fünfzehn Monaten die Patienten mit muslimischem Glauben auf den Stationen des Klinikums, bieten in der Muttersprache ihre Unterstützung an oder haben einfach ein offenes Ohr für die Sorgen der Erkrankten. Bei der Eröffnung der Gebetsräume erklärte Behlül Yilmaz: „Die fünf täglichen Gebete sind eine Pflicht für jeden Muslim, der die Pubertät erreicht hat und geistig gesund ist. Der neue Gebetsraum im Klinikum Hanau ermöglicht es muslimischen Patienten und Angehörigen, dieser Verpflichtung an einem angemessenen Ort nachzukommen. Für den religiösen Patient können hier Seelsorge sowie die Möglichkeit, mit Gott in Beziehung zu treten, eine große Hilfe sein.“ Yilmaz betonte: „Unsere Absicht ist es, die Muslime in Hanau zu erreichen, unabhängig von ihrer Herkunft, Sprache oder ihres Geschlechts und ihnen religions- und kultursensibel beizustehen.“ Der MAH wies dabei auch auf die wertvolle Zusammenarbeit mit den christlichen Seelsorgern beider Krankenhäuser hin und fügte hinzu: „Wir verstehen und sehen uns gegenseitig als Bereicherung und Ergänzung.“ An die Klinikleitung gerichtet, sagte der MAH-Vorsitzende: „Wir betrachten dies als ein Zeichen der Toleranz und der Akzeptanz sowie als Ergebnis eines jahrelangen positiven Dialogs in Hanau.“ Außerdem sei sich die Klinikleitung bewusst, dass nicht nur medizinische Hilfe die Genesung der Patienten vorantreibt, sondern auch der spirituelle Beistand ein wichtiger Faktor ist. „Wir sehen in der Einrichtung der Gebeträume und den Besuchen der islamischen Seelsorger eine wichtige Ergänzung der bereits seit Jahren am Klinikum wirkenden evangelischen und katholischen Klinikseelsorge, die eine Kapelle im Gebäude HC betreut“, betont Thorsten Wies von der Geschäftsführung des Klinikums. „Wir gehen aktuell von einem Anteil von zirka 10 - 15 Prozent an muslimischen Patienten im Klinikum aus.“ Zum Beten steht Frauen und Männern jeweils ein eigener Bereich zur Verfügung. Die Gebetsräume wurden renoviert und mit einem speziellen Gebetsteppich, der nach Mekka ausgerichtet ist, ausgestattet. Beide Räume zusammen haben eine Größe von rund 70 Quadratmetern. Dazu beinhalten die Räume eine Leseecke mit entsprechender Literatur. Weiterhin vorhanden sind Waschräume zur rituellen Reinigung vor dem Gebet. KONTAKT Die beiden muslimischen Gebetsräume befinden sich im Gebäude M, 2. OG (Raum 1604 und 1605) Ihre Ansprechpartner: Behlül Yilmaz Telefon: 0173 - 311 34 67 Aynur Cinar Telefon: 0178 - 175 32 93 E-Mail: [email protected] Darmzentrum Hanau April 2015 Darmkrebszentrum des Klinikums Hanau erneut zertifiziert Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt die große Qualität des medizinischen Leistungsangebotes Das Darmzentrum Hanau ist erneut von der Deutschen Krebsgesellschaft mit einem Zertifikat ausgezeichnet worden. Diese so genannte Re-Zertifizierung stellt ein anspruchsvolles Qualitätssiegel dar, das von unabhängigen externen Experten vergeben wird. Für Patienten bedeutet dies eine wertvolle Orientierung bei der Suche nach Behandlungsqualität. Im Darmzentrum Hanau sind alle medizinischen Aktivitäten im Klinikum Hanau rund um das Thema Darmkrebs gebündelt. Es wurde 2008 gegründet. „Die Re-Zertifizierung bestätigt erneut die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in unserem Darmzentrum“, unterstreicht der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. med. André Michel. Er ergänzt: „Wir weisen damit nach, was unsere Patienten vom Darmzentrum erwarten: Höchste medizinische Standards und modernste Behandlungsmethoden.“ Eine Zertifizierung wird immer nur für eine begrenzte Zeit vergeben. In bestimmten Abständen – meist nach drei Jahren – müssen diese Qualitätssiegel erneuert werden, muss also eine ReZertifizierung erfolgen. Entscheidend für die erneute Zertifizierung und die ausdrückliche Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft für das Darmzentrum Hanau sind in erster Linie die herausgehobene Qualifizierung der Ärzte und Pflegekräfte, das abgestimmte hochwertige Betreuungs- und Versorgungsangebot sowie eine große Zahl an Darmkrebsoperationen im Jahr. Die deutsche Krebsgesellschaft weist darauf hin, dass Patienten in den von ihr zertifizierten Krebszentren durchschnittlich eine höhere Überlebensrate aufweisen. Demzufolge fordern Krankenkassen und Politiker zunehmend, dass Patienten sich nur noch in zertifizierten Zentren behandeln lassen sollen. „Denn diese stehen für eine große ärztliche Erfahrung und operative Expertise. Sie stellen damit ein wesentliches Qualitätsmerkmal für das Darmzentrum dar“, erläutert Prof. Dr. med. Peter Langer. Er ist der Leiter des Darmzentrums Hanau und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie des Klinikums Hanau. Prof. Langer erklärt: „Die Therapie erfolgt in unserem Darmzentrum stets nach den neuesten Erkenntnissen und Standards. So sichern wir für unsere Patienten die bestmögliche Behandlung.“ Im Darmzentrum Hanau sind sämtliche diagnostischen und therapeutischen Angebote rund um den Darmkrebs zusammengefasst. So profitieren Patienten von einem interdisziplinären Expertenteam, das Erfahrung und Expertise aus unter- v.l.: Prof. Dr. med. Peter Langer, Leiter des Darmzentrums und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie; Jessica Ringwald, Assistenzärztin und stellvertretende Darmzentrumskoordinatorin; Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Klinikums Hanau präsentieren die Auszeichnung schiedlichen medizinischen Bereichen vereint. Im Darmzentrum Hanau arbeiten unter anderem die Abteilungen Chirurgie, Onkologie, Gastroenterologie und Strahlenmedizin gemeinsam an der individuellen Patiententherapie. Neben der zentralen medizinischen Versorgung, wird das Angebot durch Leistungen abgerundet, die die Lebenssituation der Patienten stützen und verbessern. Dazu gehören zum Beispiel PsychoOnkologie, Ernährungs-, genetische und Sozialberatung, Physiotherapie, Seelsorge sowie Palliativmedizin. Eine weitere wichtige Aufgabe des zertifizierten Darmzentrums Hanau ist die Aufklärung. Patienten und Interessierte erhalten dort umfangreiche Informationen rund um das Thema Darmkrebs sowie zur Früherkennung und zu Behandlungs- und Operationsmethoden. 9 10 Titel „Die arterielle Durc Patienten werden deshalb am besten und erfolgreichsten interdisziplinär behandelt. Der neue Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Dr. med. Thomas Dahm, stellt seine Arbeitsschwerpunkte vor. Risiko einher, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben. Ohne die Behandlung der vasculären Risikofaktoren ist die Sterblichkeit der Patienten höher als bei fast jedem Tumorleiden und der Gefäßchirurg kann nur eine kurzzeitige Wiederherstellung der Durchblutung bewirken ohne die Lebenserwartung des Patienten wirklich zu verbessern. Daher ist ein interdisziplinäres Behandlungskonzept wichtig, an dem neben dem Gefäßchirurgen auch Kardiologen, Nephrologen, Diabetologen, Neurologen etc. beteiligt sein müssen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit Im Klinikum Hanau gibt es eine eigene Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, die sich speziell mit den Gefäßkrankheiten befasst. Zudem wurde 2008 das Gefäßzentrum Rhein-Main gegründet. Dort werden hoch komplexe Gefäßerkrankungen fachübergreifend von Ärzten im Team behandelt. Die interdisziplinäre Therapie verbessert deutlich die Behandlungsergebnisse für den Patienten. Die Klinik für Gefäßchirurgie und das Gefäßzentrum haben mit Dr. Thomas Dahm jetzt eine neue Leitung bekommen. Die Gefäßchirurgie ist eine noch recht junge medizinische Disziplin, die sich in den vergangenen 60 Jahren zunehmend spezialisiert hat. In einer älter werdenden Gesellschaft kommt es bei gleichzeitiger Zunahme der Gefäßrisikofaktoren wie Diabetes mellitus (Zuckererkrankung), Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Bewegungsmangel zu einer Häufung von Durchblutungsstörungen, die zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Raucherbein führen können. Die „Schaufensterkrankheit“ oder das so genannte Raucherbein sind ein Marker für die allgemeine Gefäßerkrankung. Diese geht mit einem deutlich erhöhten in der Gefäßchirurgie immer weiter zu verringern.“ Die Zugangswege werden immer kleiner und die Behandlung der Gefäßläsionen erfolgt oft von innen (endovasculär). Große Eingriffe an der Bauchund Brustschlagader – insbesondere beim Aneurysma – können bisweilen vollständig durch einen kleinen Zugang in der Leiste mit der Implantation einer StentProthese vorgenommen werden. Das Prinzip ähnelt der „Schlüsselloch-Technik“ in der Bauchchirurgie. Der Vorteil für den Patienten liegt auf der Hand: Die Wunden sind klein und die Patienten erholen sich viel schneller. Kombinierte Eingriffe mit Stentimplantationen und klassischer offener Operation werden auch als Hybrid-Operationen bezeichnet. Dr. Thomas Dahm sieht einen wichtigen Aspekt seiner Arbeit auch darin, medizinische Schwerpunkte zu setzen und aufzuzeigen, wie man Bewährtes weiterentwickeln und zugleich neue Wege beschreiten kann. Um die endovasculären Techniken weiter auszubauen, ist in naher Zukunft die Einrichtung eines Hybrid-Operationssaales im Klinikum Hanau geplant. Schwerpunkte bleiben erhalten Die Chirurgische Klinik II heißt mit vollem Namen Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie. Sie befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums arterieller und venöser Gefäßleiden. Die Therapie erfolgt dabei nicht nur im klassischen Sinne „chirurgisch“ mit „offenen“ Operationen, sondern bei Bedarf auch mit durchblutungsfördernden Medikamenten oder durch Katheter-Techniken (Ballon-Aufdehnung und Stent) in Kombination mit minimalinvasiven chirurgischen Eingriffen. Dr. Dahm unterstreicht: „Es ist generell unser Bestreben, das Operationstrauma Die bekannten Arbeitsschwerpunkte der Klinik für Gefäßchirurgie werden nach wie vor die Behandlung des Bauchaortenaneurysmas und des thorakalen Aneurysmas sein. Als Aneurysma wird die krankhafte Erweiterung der Schlagader bezeichnet. Schon Tradition hat auch die bewährte Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie / Stroke Unit und die erfolgreiche Operation an der Halsschlagader, die ohne Narkose und mit Überwachung der Hirnfunktion (Neuromonitoring) durchgeführt wird. „Wichtig ist uns auch die Shuntchirurgie und die Behandlung von Venenleiden, die durch April 2015 hblutungsstörung ist eine Systemerkrankung“ neuere endovasculäre Techniken eine Änderung in der Therapie erfahren haben“, unterstreicht Dr. Thomas Dahm. Amputationen vermeiden Zum Diabetischen Fußsyndrom erklärt Dr. Dahm: „Nach wie vor ist auch in Deutschland die Amputationsrate mit über 40.000 Amputationen im Jahr viel zu hoch. Dabei gibt es gerade durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gute Möglichkeiten, dem Patienten eine unnötige Amputation zu ersparen oder diese zumindest hinauszuzögern.“ Gerade das Gefäßzentrum Rhein-Main sei da in der Lage, interdisziplinäre Konzepte für Diabetes-Patienten zu entwickeln. Dazu gehören die Abklärung der eigentlichen Ursache bei nicht abheilenden Wunden, eine spezielle Gefäßdiagnostik, die neurologische Untersuchung, die Behandlung des Diabetes mellitus, die spezielle Wundbehandlung aber auch die Zusammenarbeit mit dem Orthopädie-Techniker. Zur Verbesserung der Durchblutung können Eingriffe mit dem Katheter bis in die kleinen Gefäße oder mikrochirurgisch durchgeführte Bypässe bis auf eine Fußarterie erfolgen. Die Patienten sollen in der Klinik für Gefäßchirurgie und im Gefäßzentrum in erster Linie eine hochwertige Medizin und Versorgung erhalten. „Die Zuwendung zum Patienten ist uns aber trotz aller technischen Fortschritte ebenso wichtig“, betont der neue Chefarzt. Alle Mitarbeiter sollen sich als eine Einheit WöRTERBUCH Das Gefäßsystem Als Gefäßsystem wird die Gesamtheit aller Blut- und Lymphgefäße bezeichnet, die den menschlichen Körper durchziehen. Das Gefäßsystem entspricht einem gigantischen Transportsystem mit ungezählten kleinen Zu- und Ableitungen. Diese „Leitungen“ sorgen dafür, dass vor allem Sauerstoff und essenzielle Nährstoffe zu den Zellen und Organen gelangen, um dort deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen und zu erhalten. Andererseits werden Stoffwechsel- und Abfallprodukte durch das Gefäßsystem abtransportiert. Diese Pipelines des Körpers müssen einerseits elastisch und andererseits frei von Hindernissen sein, um ihre Aufgaben optimal erfüllen zu können. Diese Funktionsfähigkeit des Organismus ist bei vielen Menschen zum Beispiel durch Gerinnsel, Fett- oder Eiweißablagerungen und Verkalkungen in den Gefäßen gestört. Wenn die Gefäßwände eingeengt oder verstopft sind, kann das lebenswichtige Transportmittel Blut nicht mehr ungehindert fließen. verstehen und mit Begeisterung ihre Aufgaben erfüllen. Dies hat eine positive Auswirkung auf die Behandlungsqualität der Patienten. „Denn wenn jeder Mitarbeiter im Team mit Freude seine Arbeit erledigt, dann kommt das schließlich auch dem Patienten zugute“, erläutert Dr. Thomas Dahm. 11 12 Titel Chirurgische Klinik und Gefäßzen Das Klinikum Hanau bietet eine technische und apparative Ausstattung auf Spitzenniveau. Viele Beispiele stehen für den erfolgreichen Modernisierungskurs. Die Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie bildet den Kern des Gefäßzentrums Rhein-Main. Hinzu kommen noch weitere Spezialisten wie Neurologen, Nephrologen (Nierenspezialisten), Diabetologen und Wundspezialisten. Das Zentrum ist durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Radiologie und die Deutsche Gesellschaft für Angiologie zertifiziert. Die Philosophie des Zentrums ist, dass der Patient mit seiner Gefäßerkrankung von einem Spezialistenteam unterschiedlicher medizinischer Fachbereiche behandelt wird. Denn viele Krankheiten sind im Team besser und erfolgreicher zu behandeln. Die Behandlung erfolgt durch die Ärzte aus der operativen Medizin, der interventionellen Therapie und der Angiologie und ermöglicht eine moderne Therapie von á Verengungen der Halsschlagader (Operation und / oder Stent) á krankhaften Erweiterungen der Haupt- und Brustschlagader (Aorten-Aneurysmen offen und mit Stentprothesen) á akuten und chronischen Durchblutungsstörungen der Beine (arterielle Verschlusskrankheit), inklusive des Diabetischen Fuß-Syndroms á entzündlichen Gefäßerkrankungen (Vasculitiden) á des Raynaud Syndroms (Weißfingerkrankheit) á Erkrankungen der Venen (Krampfadern, Thrombosen) á angeborenen Gefäßmissbildungen á Neuanlagen oder Korrekturen von Shunts und KatheterSystemen für die Dialyse á Spezielle Wundtherapie Die Diagnostik von Gefäßerkrankungen erfolgt in den Gefäßambulanzen in enger Kooperation mit dem Radiologischen Institut im Hause, das zusätzlich sämtliche moderne Bildgebung anbietet. Dazu zählen in erster Linie: á Computertomographie (CT) inkl. CT-Angiographie á Kernspintomographie (MRT) inkl. Kernspin-Angiographie á Angiographie – digitale Subtraktionsangiographie (Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel) á Doppler- und farbkodierte Duplexsonographie á Bestimmung der Gehstrecke auf dem Laufband Kompetenz April 2015 trum – im Team Zur Person Dr. med. Thomas Dahm hat am 1. April 2015 als Chefarzt die Leitung der Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie im Klinikum Hanau übernommen. Der Arzt ist 1956 in Ludwigshafen am Rhein geboren und in Baden-Württemberg aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. am Lehrkrankenhaus der Uni Würzburg in Coburg. Nach seiner Rückkehr absolvierte er 1991 zunächst seine Facharztprüfung für Chirurgie, und 1993 folgte die Anerkennung zum Facharzt für Gefäßchirurgie. In den letzten beiden Jahren an der Universitätsklinik wurde er von der Fakultät zum Prüfer für das Fach Chirurgie berufen. Das Studium der Humanmedizin hat Dr. Thomas Dahm in Regensburg begonnen und absolvierte den klinischen Abschnitt an der TU München, wo er im Oktober 1984 erfolgreich sein Staatsexamen ablegte. Während des Studiums war er von 1980 bis 1984 mehrfach in den USA am Baylor College of Medicine in Housto, Texas und an der Northwestern University in Chicago, llinois, wo er als Medizinstudent in der Visceralchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie und Gynäkologie tätig sein konnte. Weitere Stationen seines beruflichen Werdeganges waren leitende Oberarztpositionen in Koblenz am Evangelischen Stift St. Martin (1993-1997) und am Städtischen Klinikum in Karlsruhe (1997-2002). In Houston, Texas hatte er Gelegenheit einen ganz Großen seines Faches – Michael DeBakey (Herz-und Gefäß-Center) – persönlich kennenzulernen. Seine erste wissenschaftliche Assistentenstelle hatte Herr Dr. Dahm 1985 am Virchow Institut (Pathologisches Institut) an der Universitätsklinik in Würzburg. Die weitere Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie folgte von 1985 bis 1993 ebenfalls an der Würzburger Universitätsklinik bei Prof. E. Kern, Prof. M. Sperling und Prof. S. Franke. 1987 erhielt er den akademischen Grad eines Doktors der Medizin von der Medizinischen Fakultät der TU München. 19881990 war Dr. Thomas Dahm im Austausch Dr. med. Thomas Dahm, Chefarzt Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie 2002 bis 2012 leitete Dr. Dahm den Fachbereich Gefäßchirurgie am Bethanienkrankenhaus in Frankfurt am Main. Dort war er entscheidend an der Zertifizierung des Gefäß-Zentrums beteiligt als eines der ersten in der Mainmetropole. Er selbst wurde 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin zum Endovasculären Spezialisten zertifiziert. Seine letzte berufliche Station vor dem Wechsel an das Klinikum Hanau war dann die Leitung der Abteilung Gefäßchirurgie am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt. Dr. Thomas Dahm ist Mitglied in zahlreichen Gesellschaften für Chirurgie und Gefäßmedizin, Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie im Bund Deutscher Chirurgen und in der European Society for Vascular Surgery. Zu seinen Hobbys zählt der Mediziner unter anderem Tennis, Tauchen, Skifahren sowie Lesen, Musik und Reisen. 13 14 Porträt „Mit Fachwissen und Gefühl“ Pflege im Krankenhaus hat heute viele Herausforderungen zu meistern / Bereichsleiter Darius Dziambor Gesichter prägen ein Krankenhaus, und Patienten prägen sich Gesichter ein. Aber das, was Patienten sehen, ist oft nur ein kleiner Ausschnitt des umfangreichen Tätigkeitsfeldes von Klinikmitarbeitern. Gleichzeitig repräsentieren die Mitarbeiter auch wichtige Abläufe und Prozesse im Klinikum. In dieser Serie stellen wir Ihnen in jeder Ausgabe von Main Klinikum Menschen aus dem Klinikum Hanau vor, die beispielhaft für viele Mitarbeiter stehen und deutlich machen, wie die tägliche Arbeit für die Patienten aussieht. Diesmal: Darius Dziambor, Pflegerischer Bereichsleiter von zwei Patientenstationen. Die Pflege gehört im Krankenhaus zu den ganz zentralen Bereichen. Und ihre Qualität wird vom Patienten auch ganz unmittelbar erfahren und wahrgenommen. Im Krankenhaus stellt die Pflege überdies zugleich die größte Mitarbeitergruppe dar. Sie richtet sich natürlich einerseits ganz direkt in ihren Handlungen an die Patienten, aber sie arbeitet auch eng mit den ärztlichen Teams zusammen. Darüber hinaus steht Pflege im Krankenhaus vor vielen Herausforderungen. Das gilt zum Beispiel für die veränderten Arbeitsinhalte, den Strukturwandel im Krankenhaus selbst und natürlich auch für die Arbeitsverdichtung vor dem Hintergrund knapper Finanzierung durch die Krankenkassen. ten, erklärt Darius Dziambor, umfasst erst einmal die so genannte Grundpflege. Dazu zählen Körperpflege, Mobilisation, Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme etc. In der jüngeren Vergangenheit sind dann noch weitere Aufgaben dazu gekommen, die von Ärzten an die Pflege delegiert wurden – zum Beispiel Blutabnahme, Verbandswechsel, Drainagenentfernung, teilweise Fäden ziehen, Klammern entfernen etc. Für das Ausüben dieser Tätigkeiten benötigt aber jeder Mitarbeiter einen Befähigungsnachweis. Den gibt es nur, wenn gegenüber Ärzten nachgewiesen wird, dass Pflegemitarbeiter diese Arbeit sicher beherrschen. Das Arbeitsgebiet verändert sich „Wir verstehen uns als Dienstleister für unsere Patienten und üben unseren Beruf mit Fachwissen und Gefühl so gut wie möglich aus“, beschreibt Darius Dziambor seinen eigenen Anspruch und den seines Teams. Die Pflege, die Arbeit mit und am Patien- Erweitert wurde das Aufgabengebiet für den einzelnen Pflegemitarbeiter im Klinikum Hanau außerdem durch die Etablierung von Bereichen. In diesen sind mehrere Patientenstationen April 2015 Zur Person über ein vielschichtiges Berufsbild zusammengefasst. Das hat einerseits den Vorteil, dass Patienten viel flexibler aufgenommen und Mitarbeiter sich in größeren Einheiten stärker unterstützen und zum Beispiel den Ausfall von Kollegen besser meistern können. Der Teamgedanke prägt sich dadurch stärker aus. Gleichzeitig werden inhaltlich sinnvolle medizinisch-pflegerische Schwerpunkte geschaffen, die eine optimale Versorgung der Patienten sichern. Zudem, berichtet Darius Dziambor, erweitert sich das Aufgabenfeld jeder einzelnen Pflegerin und jedes Pflegers. Mitarbeiter erwerben dadurch zugleich zusätzliche Kompetenzen; Motivation und Zufriedenheit steigen. „Damit wird unser Beruf insgesamt aufgewertet, und jeder Mitarbeiter erhält mehr Verantwortung“, betont Darius Dziambor. Darius Dziambor hat seinen beruflichen Weg nach der Mittleren Reife mit der dreijährigen Ausbildung zum Krankenpfleger gestartet und mit dem Examen 1987 abgeschlossen. Das war im Ausbildungszentrum des Klinikums Hanau. Inzwischen heißt das Berufsbild sprachlich erweitert korrekt: Gesundheits- und Krankenpfleger. Darius Dziambor wurde 1966 in Schlesien in Polen geboren. Nach erfolgreicher Ausbildung war das „Eigengewächs“ des Klinikums kurze Zeit auf einer chirurgischen Allgemeinstation tätig, ehe er in den OP-Bereich wechselte. Dort blieb Darius Dziambor eineinhalb Jahre und musste anschließend seinen 18-monatigen Zivildienst ableisten – bei den Johannitern. Dort ist er auch als Rettungsassistent unterwegs gewesen. Neue Pflegeinhalte Deutlich verändert hat sich in den vergangenen Jahren die medizinische Behandlung der Patienten. Denn die Fortschritte bei der ärztlichen Versorgung haben dazu geführt, dass Kranke heute durchschnittlich nur noch rund sieben Tage stationär im Krankenhaus sind. Damit sind die Aufenthaltszeiten nur noch halb so lang wie vor 20 Jahren. Das beeinflusst auch die Pflege. So finden unter anderem viel mehr Untersuchungen an einem Tag statt, und die Pflegemitarbeiter müssen deutlich mehr Patienten im selben Zeitraum versorgen. Auch die Pflegeinhalte entwickeln sich weiter. Während das Credo früher oft war, Patienten nach einer Operation lange Bettruhe zu verordnen, ist dies heute anders. Sie sollen schnell wieder auf die Beine kommen, mobilisiert werden. Früher fand deshalb zum Beispiel die Körperpflege im Bett statt. Heute geschieht dies meist im Bad. Das ist nicht nur hygienischer, sondern beschert den Patienten auch ein angenehmeres Körpergefühl. Im Dialog mit Patienten Und schließlich, berichtet Darius Dziambor, spielt heutzutage der Dialog mit Patienten eine wichtige Rolle. Das hat auch damit zu tun, dass die Situation in den deutschen Kliniken zu einem häufigen Medienthema geworden ist. „Der Personalschlüssel ist heute halt ein anderer als vor 20 Jahren, aber ich bin nicht der Meinung, dass wir zu wenig Pflegemitarbeiter haben. Aber die Patienten empfinden das oft so.“ Dazu kommt noch eine unrealistische Erwartung an einen Klinikaufenthalt. Darius Dziambor: „Wir bieten unseren Patienten heute viel Komfort und ein attraktives Ambiente. Ein Krankenhaus ist aber dennoch kein Hotel. Wir versuchen, unseren Patienten ihre Wünsche zu erfüllen und fragen regelmäßig, was wir für sie tun können. Aber das ist leider nicht immer möglich.“ Im Gespräch lasse sich dann aber doch vieles erklären und gerade rücken. „Und die Patienten nehmen das auch an.“ Nach dem Zivildienst kehrte der examinierte Pfleger Mitte der 90-er Jahre wieder in das Klinikum Hanau zurück. Dort war er dann auf der Station H11 eingesetzt, einer interdisziplinären chirurgischen Privatstation. Der berufliche Aufstieg führte Darius Dziambor zuerst in die Funktion des stellvertretenden Stationsleiters (mit Weiterbildung zur Stationsleitung), ehe er Mitte der 90-er Jahre auch die alleinige pflegerische Leitung der Patientenstation übertragen bekam. Vor rund fünf Jahren organisierte das Klinikum Hanau die Pflegebereiche neu. Mehr Interdisziplinarität und mehr Flexibilität bei der Patientenversorgung waren die Gründe. Das führte schließlich dazu, dass einzelne bis dahin selbstständige Stationen zu größeren übergreifenden Bereichen zusammengeführt wurden. Und Darius Dziambor avancierte im Zuge dieser Veränderungen im Jahr 2011 zu einem der pflegerischen Bereichsleiter. Zu seinem Verantwortungsbereich zählen die Stationen H2B und H2C. Zur ersten gehören insgesamt 32 Betten. Davon sind 14 für neurologische Patienten vorbehalten, die von der Intensivstation zur Weiterbehandlung dorthin kommen. Die übrigen 18 Betten sind in erster Linie für chirurgische, orthopädische und neurochirurgische Patenten vorgesehen, aber auch für Menschen nach einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgischen Eingriff. Die zweite von Darius Dziambor und seinem Pflegeteam betreute Station steht mit 25 Betten ausschließlich Patienten der Gefäßchirurgie zur Verfügung. Dort genesen sowohl Patienten nach schweren Operationen wie der Behandlung von Verschlusskrankheiten an Bauch- oder Halsschlagader, aber auch Menschen mit weniger bedrohlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern. 15 16 Chirurgische Klinik III Patienten können beim Gelenkersatz auf Qualität vertrauen Klinikum Hanau tritt dem deutschen Endoprothesenregister bei Das Klinikum Hanau beteiligt sich am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD). „Mit unserer Teilnahme am EPRD zeigen wir, dass die Patienten bei uns gut aufgehoben sind. Wir wollen unsere eigene gute Behandlung weiter sichern und setzen uns so dafür ein, die hohe Qualität beim künstlichen Gelenkersatz, der so genannten Endoprothetik, zu bewahren und auszubauen“, unterstreicht der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. med. André Michel. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Hanau ist auch auf die Versorgung von Patienten mit Gelenkbeschwerden spezialisiert. Zum Leistungsspektrum gehören insbesondere der künstliche Gelenkersatz aller großen Gelenke, vor allem an Hüfte, Knie und Schulter mit zementfreien oder zementierten Prothesen in minimal-invasiver Technik. Einen weiteren wichtigen Bereich stellen die Wechseloperationen (Revisions-Endoprothetik) bei bestehendem künstlichen Gelenkersatz (Prothesenlockerung, Prothesenverschleiß, Protheseninfektion etc.) dar. Partnerschaft für Qualität Das EPRD ist eine gemeinnützige Gesellschaft und wurde gegründet, um bundesweit versorgungsbezogene Daten von Hüft- und Knieoperationen systematisch zu erheben, zu dokumentieren, auszuwerten und zu veröffentlichen. Das EPRD ist damit eine beispielgebende Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Weitere Partner dieser Initiative sind der Verband der Ersatzkassen e. V., der AOK-Bundesverband, die Hersteller der Prothesen, vertreten durch den Bundesverband Medizintechnologie, und das Institut für Qualität und Patientensicherheit. Das EPRD ist ausschließlich wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet. Zentrale Arbeitsbereiche der beteiligten Partner können sinnvoll genutzt und mit hoher Kompetenz in die Registerarbeit einbezogen werden. Eine derartige übergreifende freiwillige Partnerschaft ist bisher einmalig. Der Start des Registers wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 390.000 Patienten ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk. Diese Eingriffe zählen damit zu den häufigsten Operationen in Deutschland überhaupt. Das Ziel des EPRD ist es, langfristig die Qualität der Produkte und Behandlungsverfahren vergleichend zu beurteilen, das Ergebnis der medizinischen Behandlung zu sichern und die Zahl der Wechseloperationen und Korrektureingriffe zu verringern. Bessere Versorgung Mit der Teilnahme am EPRD verpflichtet sich das Klinikum Hanau, beim Einsatz von künstlichen Hüft- und Kniegelenken zusätzlich Daten zur Operation sowie zum Implantat zu erfassen. Der dadurch entstehende umfangreiche Datenpool des EPRD gestattet es künftig, Produkt- oder operationsbedingte Ursachen für Auffälligkeiten leichter und zeitnäher als bisher zu ermitteln. Die Ärzte in den EPRD-Kliniken können ihre Patienten umfassender beraten und die beste Versorgungsstrategie auswählen. Medizinische Klinik II April 2015 Klein, sicher und schonend: die neue endoskopische Schere Innovative Technik zur Entfernung von Speiseröhren-Divertikel bringt Patienten viele Vorteile Das Klinikum Hanau unterstreicht seine bundesweite Spitzenstellung in der Endoskopie: Für die Behandlung von Speiseröhren-Divertikel hat Chefarzt Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff jetzt eine innovative Behandlungsmethode etabliert, die es in Deutschland sonst nur noch an einer süddeutschen Klinik gibt: eine neuartige endoskopische Schere. Damit entwickelt sich die Klinik zu einem neuen Referenzzentrum für die Behandlung der so genannten ZenkerDivertikel. Für Patienten ist die Behandlung schonender als bisher. PD Dr. med. Axel Eickhoff Chefarzt Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie Große Gallengangsteine: Stoßwellen-Ultraschall ersetzt Operation Divertikel sind Ausstülpungen von Hohlorganen. Am bekanntesten sind wohl die Darmdivertikel. Aber es gibt sie auch – allerdings weniger häufig – in der Speiseröhre. Das Zenker-Divertikel, erläutert der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Privatdozent Dr. Axel Eickhoff, befindet sich am Speisenröhreneingang. Sind die Ausbuchtungen noch klein, bleiben sie für die Betroffenen meist unauffällig und verursachen keine nennenswerten Beschwerden. Schluckbeschwerden Divertikel entstehen auf der Basis einer Bindegewebsschwäche. Erreichen sie jedoch eine bestimmte Größe, führen sie beim Patienten zu massiven Schluckbeschwerden, weil das Divertikel den Eingang zur Speiseröhre blockiert und diesen zudrückt. Die Nahrung kann nicht mehr oder nicht mehr ausreichend in die Speiseröhre gelangen. Neben Schluckbeschwerden, erläutert Chefarzt Dr. Eick- hoff, erbrechen Patienten auch des öfteren. Der Zustand der Patienten verschlechtert sich, sie werden krank und nehmen ab. Viele Patienten haben zudem einen jahrelangen Leidensweg hinter sich. Nur ein kleiner Schnitt Bis vor einigen Jahren wurden Divertikel noch offen chirurgisch entfernt und im Prinzip weggeschnitten. „Mit der neuen Schere trennen wir das Divertikel praktisch von innen auf“, berichtet Chefarzt Dr. Eickhoff. Die Patienten profitieren beim Einsatz der Schere von einem viel feineren Schnitt als bisher und deutlich weniger Blutungen. Nachdem Divertikel in der Speiseröhre entfernt wurden, kommen sie üblicherweise in etwa 15 bis 20 Prozent zurück. Diese so genannte Rezidivrate soll mit der neuen endoskopischen Schere halbiert werden. Der Eingriff dauert etwa 20 Minuten, eine Narkose ist nicht notwendig. Die Patienten bleiben in der Regel zwei bis drei Tage stationär in der Klinik. Im Klinikum Hanau können jetzt auch Patienten mit sehr großen Gallengangsteinen erfolgreich behandelt werden, ohne dass eine Operation erforderlich wird. Denn die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie hat ein schonendes Verfahren zur Zertrümmerung solcher Steine etabliert. Es arbeitet auf der Basis einer elektrohydraulischen Stoßwellentherapie (EHL); eine Operation ist daher meistens nicht mehr erforderlich. Von dem Behandlungsverfahren profitieren in erster Linie Patienten mit Gallengangsteinen, die größer als zwei Zentimeter sind, erläutert Chefarzt PD Dr. med. Axel Eickhoff. Bislang mussten Patienten mit solch großen Gallengangsteinen entweder operiert oder aber in ein Spezialzentrum verlegt werden, wo die spezielle Zertrümmerungsmethode angeboten wurde. Das ist mit der so genannten elektrohydraulichen Litotrypsie (EHL) im Klinikum Hanau nun nicht mehr notwendig. Menschen mit Gallengangsteinen unter zwei Zentimetern konnten auch schon bisher mit den gängigen Verfahren der Endoskopie in der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie behandelt werden. 17 18 Speisenversorgung Das neue Essenskonzept ko Ernährungs- und Verpflegungsmanager Ulrich Kahlert zieht eine Vor rund einem halben Jahr hat im Klinikum Hanau eine neue Zeitrechnung bei der Speisenversorgung begonnen. Dabei wird auf auf ein modernes Verpflegungskonzept gesetzt, das Patienten wie Mitarbeitern mehr Frische, eine größere Auswahl und ein hohes Maß an Individualität beim Essen ermöglicht. Unter dem Strich steht deshalb auch deutlich mehr Qualität. Nach den bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Konzept zieht Ulrich Kahlert, Geschäftsbereichsleiter Ernährungs- und Verpflegungsmanagement, eine positive Bilanz. Die mit jeweils 36 Tabletts bestückten Wagen werden vom zentralen Holund Bringdienst auf die jeweiligen Stationen des Klinikums verteilt – hier der zentrale Wagenbahnhof. „Bei der Umstellung der Speisenversorgung war es auch unser Ziel, das Essen optisch ansprechender zu präsentieren, in einer guten Qualität dem Patienten darzureichen und unsere Kernkompetenz im Bereich der Medizin und Pflege weiter auszubauen“, erläutert Ulrich Kahlert. Die Reaktionen und Rückmeldungen sowohl von Patienten als auch Mitarbeitern zeigten eindeutig: Das ist gelungen. Essen gehört im Krankenhaus für Patienten zu den ganz zentralen Punkten. Zudem kann es von jedem aus einem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz gut beurteilt werden. „90 Prozent der Patienten sehen das Essen als wichtig an, 80 Prozent machen den Behandlungserfolg sogar von der Ernährung im Krankenhaus abhängig“, weiß Ernährungsexperte Ulrich Kahlert. Die bestückten Speisenverteilwagen werden auf den Stationen angeschlossen und die Tellergerichte in den Wagen mittels Induktion regeneriert. Servicekraft Anette Müller bringt den Patienten die auf den Punkt regenerierten Speisen für das Mittagessen. Für die Umsetzung des Speisenkonzeptes auf den 32 Klinik-Stationen wurde eine neue Infrastruktur benötigt. Das gilt sowohl für die Technik, die Regenerationswagen, aber auch für die Tabletts und das Geschirr. Denn die Entwicklung in der Speisenverteilung geht immer weiter. Gemeinsam mit der Firma Menü Mobil aus Inzing in Tirol ist das Klinikum Hanau deshalb innovative Wege gegangen. „Wir setzen so genannte ½ Euro-NormTabletts ein. Diese sind halb so groß wie normale Speisentabletts, es passt aber dennoch alles drauf“, berichtet Ulrich Kahlert. Denn der Klinik ist es wichtig, qualitativ gutes und ansprechendes Essen auch entsprechend attraktiv zu präsentieren. Schließlich isst das Auge ja mit. Und im Krankenhaus kann das Essen so sogar noch ganz besonders wichtige Momente der Freude und Sinnenfreude erzeugen. Daher wurden insgesamt 91 TablettTransportwagen für jeweils 36 bzw. 40 Tabletts angeschafft, die doppelwandig isoliert sind und die die eingefüllten Speisen vier bis fünf Stunden auf Temperatur halten. Diese werden rotierend für die drei Mahlzeiten pro Tag eingesetzt und für das warme Mittagessen in eine der 32 Andockstationen, die in unterschiedlichen Bereichen des Klinikums platziert sind, geschoben. Dort werden die Speisen auf der einen Seite per Induktion regeneriert und auf der anderen Seite die Kaltspeisen mit so genannten eutektischen Platten optimal kalt gehalten. Qualität und Optik Um eine bestmögliche Speisenqualität zu gewährleisten, wurde für das Klinikum auch eigens ein spezielles Tellerformat entwickelt, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann. Die Speisen haben dann in jedem Fall eine Temperatur von mehr als 75 Grad, ohne dass die Nährstoffe verloren gehen, verkochen oder austrocknen. Da auch die Optik eine entscheidende Rolle spielt, werden für das Frühstück und Abendbrot rechteckige Teller aus dem Hause Seltmann eingesetzt, die den Mahlzeiten einen gewissen Hotelcharakter verleihen. Für das Mittagessen wird ebenfalls mit einer speziellen DesignLinie des Geschirrherstellers gearbeitet und je nach Speisenkomponenten mit Formen auf dem Tablett gespielt. All das haben die Patienten positiv registriert. Befragungen haben dies gezeigt und entsprechend gute Ergebnisse hervorgebracht. Dazu hat auch ein hohes April 2015 mmt bei den Patienten gut an rundum positive Bilanz der neuen Speisenversorgung Maß an Flexibilität für die Patienten beigetragen. Denn um ihnen die größtmögliche Wahl zu lassen, können diese noch bis 6 Uhr morgens desselben Tages ihr Mittagessen bestellen, bis 9 Uhr das Abendessen und bis 11:15 Uhr das Frühstück für den nächsten Tag. Erfasst werden diese Bestellungen mit einem speziellen Kartensystem, das zugleich den Stationsbedarf aufnimmt und Auswertungen erstellt. So können die Stationsmitarbeiter auch gut auf neue Patienten reagieren und zusätzlich Brot, Wurst, Käse, Suppen oder Breie ordern. Darüber hinaus wurde ein komplett neues Speisenerfassungssystem angeschafft und so aufgebaut, dass die Patienten noch zielgerichteter und genauer nach ihren Wünschen und Vorlieben befragt werden können. Die Essenswünsche der Patienten werden auf den Stationen von Menü-Assistenten abgefragt. Ein speziell ausgebildeter Hol- und Bringedienst ist für den Transport der Speisen vom Verteilzentrum zu den Klinik-Stationen verantwortlich. gen durchschnittlich die Note 2,0 für die Verpflegung. Eine deutliche Steigerung zur früheren Küche. Dennoch ist es das Ziel, die Note noch zu verbessern. Speisen für demenzkranke Patienten Aber nicht nur die Patienten sind zufrieden: Auch Klinikbetreiber, Kollegen aus Krankenhausverbünden oder Beratungsgesellschaften kommen aus ganz Deutschland oder sogar den Nachbarländern, um sich das Hanauer Modell anzusehen. Und Ulrich Kahlert ist umgekehrt oft als Referent in anderen Häusern gefragt. Darüber hinaus ist das Klinikum Hanau eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland, das Demenzbeauftragte auf der Station hat, die sich um alle Belange dieser Patienten kümmern. Dazu gehört u. a. die Entwicklung von speziellem Fingerfood für Demenzkranke. „Wir erstellen für jeden Demenzkranken eine Essbiografie“, berichtet Ulrich Kahlert, der diese individuell in den Patientenspeisenplan einarbeitet. „Die Umstellung des Verpflegungskonzeptes kam bei unseren Patienten gut an“, resümiert Ulrich Kahlert. Diese bescheinigen dem Haus bei Befragun- cook and chill bringt Frische und Abwechslung ins Essen Bei der Umsetzung der Essensversorgung arbeitet das Klinikum Hanau mit der Firma WISAG / Schubert Speisenversorgung zusammen. Die neue Küche hat ihren Platz nun nicht mehr in der Klinik selbst. Deshalb spielt das Verteilzentrum in der Hanauer Möhnestraße eine wichtige Rolle. Dort werden die Speisen portioniert, auf die Tabletts und schließlich zum Empfänger im Klinikum gebracht. In der Fachsprache wird der Herstellungsprozess als „cook and chill“-Verfahren bezeichnet. Dahinter verbirgt sich folgende Methode: Das Essen wird unmittelbar nach der Herstellung schnell gekühlt und später dann direkt auf den Patientenstationen frisch aufbereitet. Gekocht und fertig zubereitet werden die Mahlzeiten in der Schubert Manufaktur in Bochum. Unmittelbar nach dem Garvorgang werden die Speisen innerhalb von 90 Minuten so heruntergekühlt, dass ihre Temperatur nur drei Grad Celsius beträgt. Im nächsten Schritt wird den Speisen der Sauerstoff entzogen und damit Bakterien zugleich die Lebensgrundlage. Anschließend erfolgt die Verteilung im neuen Zentrum in Hanau. Und erst unmittelbar bevor die Patienten im Klinikum die Mahlzeiten gereicht bekommen, werden die Speisen auf Knopfdruck im so genannten Regenerationswagen wieder erhitzt oder wie es in der Fachsprache heißt: regeneriert. Ulrich Kahlert, Geschäftsbereichsleiter Ernährungs- und Verpflegungsmanagement, leitender Diätassistent, Diätküchenleiter DGE und Diabetesassistent DDG des Klinikums Hanau (re.), prüft gemeinsam mit Thomas Huxhorn, Systemberater Menü Mobil, die Temperatur des Essens. Mit dem Wegfall der Küche im Klinikum hat aber auch das Team, das derzeit aus 16 Mitarbeitern besteht, die auf elf Vollzeitstellen aufgeteilt sind, neue Aufgaben erhalten. So wurde beispielsweise eine Ernährungsambulanz gegründet, in der stationäre und externe Patienten von Ernährungsfachkräften beraten werden. 19 20 Institut für Laboratoriumsmedizin Das Labor im eigenen Haus ist ein wichti Wie Patienten im Klinikum Hanau von der Laboratoriumsmedizin profitieren / Die enge Zusammen Laboruntersuchungen sind ein essenzieller Bestandteil der Patientenversorgung im Klinikum Hanau: Denn auf diesen Analysen und Ergebnissen baut ganz wesentlich die Therapie auf. Erst eine präzise Diagnostik eröffnet die Möglichkeit für eine individuelle und erfolgreiche Behandlung. Im Klinikum Hanau gibt es ein eigenes Institut für Laboratoriumsmedizin. Im dortigen Labor werden jährlich mehr als drei Millionen Analysen vorgenommen, berichtet Chefarzt Dr. rer. nat. Dr. med. Rupert J. Klosson. Die Arbeit des Labors findet aus Sicht der Patienten allerdings weitgehend im Verborgenen statt. Deshalb stellen wir das Labor und seine Bedeutung für die Gesundheit und Behandlung der Patienten anhand einiger Beispiele vor. Ein erstes wichtiges Faktum ist: Das Labor im Klinikum Hanau hat immer geöffnet – 24 Stunden am Tag und an 365 Tagen im Jahr – egal ob Weihnachten oder ein anderer Feiertag ist. Der Betrieb kennt keine Schlusszeiten. Denn als großes Haus der Maximalversorgung muss das Klinikum jederzeit für alle Fälle gewappnet sein. Natürlich auch für die Zentrale Notaufnahme, wo zum Beispiel Patienten nach einem Unfall oder einem Schlaganfall in das Krankenhaus gebracht werden und schnelle Hilfe benötigen. Klinikinterner Dienstleister Das so genannte Präsenz- oder auch Routinelabor stellt damit die diagnostische Versorgung sicher. Wobei der Begriff „Routine“ durchaus weit gefasst ist. Denn das Präsenzlabor ist auch in der Lage, komplexe Fragestellungen schnell und kompetent zu beantworten. Das Labor versorgt außerdem noch das St. Vinzenz-Krankenhaus, die Martin-Luther-Stiftung und das Kuratorium für Heimdialyse und Nierentransplantation. „Es gibt heute keinen Patienten im Krankenhaus, bei dem nicht zur Sicherung der Diagnose, zur Kontrolle des Behandlungserfolges oder zur Vorsorge Laboruntersuchungen erforderlich werden“, erläutert Chefarzt Dr. Dr. Klosson. Ein ganz entscheidender Faktor in der Tätigkeit der Laborärzte ist die enge Verzahnung mit den klinisch tätigen Ärzten, also den Medizinern, die die Patienten auf den Stationen behandeln, unterstreicht Oberarzt Dr. med. Andreas Kneifel. Das Institut für Laboratoriumsmedizin versteht sich daher als klinikinterner Dienstleister. Es unterstützt die Ärzte bei der Erkennung von Krankheiten sowie der Verlaufs- und der Therapiekontrolle. Diese enge Zusammenarbeit und ständige Kommunikation zwischen dem Institut und den klinischen Abteilungen sichern eine optimale Versorgung der Patienten auf den Stationen und in den Ambulanzen des Klinikums Hanau. „Wir leisten viel mehr als nur Geräte anzustellen und Analysen und Werte zu produzieren“, bekräftigt deshalb Dr. Kneifel. Zeit und Qualität Beladung eines Analysengerätes im Notfalllabor Ein Beispiel für die hohe Leistungsfähigkeit des Labors ist die mikrobiologische Diagnostik, betont Dr. Andreas Kneifel. Denn ein mikrobiologisches Labor ist auch in größeren Kliniken keine Selbstverständlichkeit. „Die Mikrobiologie im eigenen Haus hat für Patienten einen großen Vorteil“, erklärt Dr. Kneifel. Denn es verhindert, dass Proben erst durch die halbe Republik geschickt werden müssen. Dr. Andreas Kneifel: „In mikrobiologischen Proben sind lebende Organismen enthalten, die wir nachweisen wollen, die aber mit der Zeit und einem Transport über Stunden hinweg qualitativ nicht besser werden. Wenn das Material zu lange unterwegs ist, kann es sein, dass Keime, die wir nachweisen wollen, schon abgestorben sind. Ein anderes Risiko besteht darin, dass normale widerstandsfähige Hautkeime die krankmachenden Organismen überwuchern und diese deshalb nicht mehr nachgewiesen werden können. Die Mikrobiologie vor Ort ist deshalb ein wichtiger Punkt für die Qualität der infektiologischen Diagnostik.“ April 2015 ger Qualitätsfaktor arbeit mit den behandelnden Ärzten auf den Stationen ist von großer Bedeutung Dr. rer. nat. Dr. med. Rupert J. Klosson Leiter und Chefarzt Institut für Laboratoriumsmedizin Bewachsene Agarplatten in der Mikrobiologie Dr. med. Andreas Kneifel Oberarzt Wichtige Materialien für die mikrobiologische Untersuchungen sind u. a. Blut, Hirnwasser, Urin, Stuhl, Wund- und Hautabstriche sowie Nasen- und Rachenabstriche. Eine ganz wichtige Fragestellung bei der mikrobiologischen Diagnostik ist die nach einer Blutvergiftung, einer Sepsis. Dabei läuft die Diagnostik über mehrere Tage. Aber schon unmittelbar nach einem ersten vorläufigen Ergebnis, beginnt die Kommunikation zwischen Labormediziner und behandelndem Arzt auf der Station, um die entsprechende Therapie festzulegen. Zu den wichtigsten Aufgabengebieten des Instituts für Labordiagnostik gehören: á Beteiligung an der Patientenversorgung im Rahmen der Laboratoriumsdiagnostik einschl. der Befundinterpretation, Methodenfortentwicklung und des Qualitätsmanagements á Mitarbeit in der Hygienekommission, Transfusionskommission, Arzneimittel- und Antibiotikakommission der versorgten Krankenhäuser, Antibiotikavisiten auf den Intensivstationen á Erstellung von Keim- und Resistenzstatistiken sowie von Empfehlungen zur Krankenhaushygiene, Antibiotikatherapie und Laboratoriumsdiagnostik á Qualitätsprüfungen für die Krankenhausapotheke á Beratung, Schulung und Empfehlungen zu Diagnosestrategien á Betreuung der Stationsanalytik á Praktische Ausbildung von Schülern medizinisch-technischer Assistenzberufe und PJ-Studenten (praktisches Jahr) á Betreuung und Weiterentwicklung der Labor-EDV einschließlich der Stationskommunikation á Bereitstellung eines großen Blutdepots Institut für Laboratoriumsmedizin Diese Behandlungsstrategie wird dann im Laufe der Laboranalyse, bis das endgültige Ergebnis vorliegt, ständig kontrolliert und überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Diese schnelle Diagnostik und Abstimmung können Leben retten. „Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass die Sterberate mit jeder Stunde Zeitverzögerung steigt, wenn keine adäquate Antibiotikatherapie erfolgt“, betont Dr. Kneifel. Und die Basis dieser Therapie ist die schnelle mikrobiologische Analyse. Wenn die Proben aber erst weggeschickt werden müssen, geht wertvolle Zeit verloren. Rasante technische Entwicklung Eine hochwertige Diagnostik benötigt zudem eine gute apparative Basis. „Gerade in der technischen Entwicklung der Analysegeräte hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan“, erläutert Oberarzt Dr. Andreas Kneifel: „Wir brauchen heute immer weniger Probenmaterial für eine Untersuchung, und durch den Einzug der modernen molekularbiologischen Verfahren sind wir heute in der Lage, sehr schnell auch ganz komplexe Fragen zu beantworten.“ Denn die zunehmende Technisierung und Automatisierung der Untersuchungsprozesse ist ein wichtiger Trend in der Labormedizin, der den Patienten unmittelbar nützt. Viel Handarbeit ist dadurch weggefallen. Unersetzlich ist allerdings weiterhin das qualifizierte Laborpersonal, das nach wie vor mit seinem Fachwissen die Analysen bewerten und mit den Mitarbeitern auf den Stationen besprechen muss. 21 Newsticker 22 & Aufgaben Aussagen Klinikum Hanau verfügt über derzeit modernstes Ultraschallgerät Wir veröffentlichen regelmäßig das Engagement unserer Mitarbeiter in verschiedenen Gremien und Institutionen außerhalb des Klinikums Hanau. Davon profitieren auch unsere Patienten, denn diese meist ehrenamtliche Arbeit führt zum Erfahrungs- und Wissensaustausch, der sich dann im Klinikum positiv widerspiegelt. Das gilt in ähnlicher Weise für die publizistische Tätigkeit. Denn auch sie belegt das Expertenwissen und die Qualifikation von Mitarbeitern des Klinikums Hanau, die letztendlich den Patienten zugutekommen. Innovative Technologie kommt in der Gynäkologie und Geburtshilfe zum Einsatz ENGAGEMENT Dr. rer. nat. Viola Schneider, Leiterin der Apotheke im Klinikum Hanau, ist zur Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Hessen gewählt worden. PD Dr. med. Axel Eickhoff wurde als Beiratsmitglied in die Sektion Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGEBV) 2015 gewählt. PUBLIKATIONEN What Influences the Quality of Prevention Colonoscopy?; Dr. med. Wolfgang Schmidt-Tänzer, PD Dr. med. Axel Eickhoff, Medizinische Klinik II, Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Hanau ; erschienen in: Viszeralmedizin 2014; 30:26-31. R. Teschke, L. Zhang, H. Long, Dr. med. Alexander Schwarzenböck, Dr. med. Wolfgang Schmidt-Tänzer, Alexander Genthner, PD Dr. med. Axel Eickhoff: Traditional Chinese Medicine and herbal hepatotoxicity: a tabular compilation of reported cases. Ann Hepatol. 2015 Jan-Feb;14(1):7-19 C. Sturm, M. Enderle, C. Neugebauer, PD Dr. med. Axel Eickhoff: Update in HF-surgery settings for interventional endoscopy. Endoscopy 2015, March (2), 6-11 Dr. med. Jan Krahn, PD Dr. med. Axel Eickhoff, Endoskopische Stenosetherapie (SEMS, Dilatation, Bougierung). In: Therapeutische Endoskopie, Vol. 2 S. 245-253, Springer-Verlag 2015, Heidelberg I. Frauenschuh, J. Wirbelauer, S. Karl, G. Girschick, M. Rehn, U. Zollner, T. Frambach, J. Dietl, PD Dr. med. Thomas Müller: Z Geburtsh Neonatol 2015; 219: 28-36, Prognosefaktoren des perinatalen Kurzzeitergebnisses bei schwerer Plazentainsuffizienz mit dopplersonographisch enddiastolischem Null- und Rückfluss in der Art. Umbilicalis, Z Geburtsh Neonatol 2015; 219: 28-36 Immer wieder hospitieren auch Fachkollegen in der Ultraschallsprechstunde der Klinik, die von den Oberärzten Dr. med. Helmut Sedlaczek (2. v.l.), Dr. med. Kanya Götsch (2. v.r.) und Georgi Popivanov (r.) versorgt wird und im Rhein-Main-Gebiet eine herausragende Reputation genießt. Die Ultraschallausbildung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist nach den Vorgaben der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) zertifiziert. Das Klinikum Hanau positioniert sich weiter als Haus der Spitzenmedizin und Spitzentechnik. Als erstes Krankenhaus im RheinMain- und Main-Kinzig-Gebiet hat das Klinikum das erst seit Kurzem verfügbare Ultraschall-Hochleistungsgerät EPIQ 7 erhalten. Hersteller des innovativen Systems ist die Firma Philips. Das neue High-Tech-Gerät kommt in der Gynäkologie und Geburtshilfe zum Einsatz und liefert eine außergewöhnliche Bildqualität. „Mit dem nagelneuen Philips-High-End-US-Gerät EPIQ 7 werden derzeit erste Kliniken in Deutschland ausgestattet. Die Partnerschaft mit Philips unterstreicht die Wertschätzung, die dem Klinikum Hanau entgegengebracht wird“, betont deshalb der Ärztliche Direktor des Hauses, Dr. med. André Michel. Philips ist bekannt für seine Expertise in der Bild-gebenden Technologie. Kurz nach der Markteinführung wurde nun ein nagelneues Gerät aus den USA geliefert und in der geburtshilflichen Ambulanz im Klinikum Hanau installiert. „Bildqualität und Bedienerfreundlichkeit von EPIQ sind wirklich beeindruckend“, schwärmt Privatdozent Dr. med. Thomas Müller, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er ist einer von gleich mehreren Spezialisten der Klinik mit einer besonderen Qualifikation auf dem Gebiet der vorgeburtlichen Diagnostik. Diese stützt sich ganz wesentlich auf die für das Kind ungefährliche Ultraschalldiagnostik. Das neue Philips-System beeindruckt insbesondere mit einer besonders guten Bildqualität. Hinter der so genannten nSightTechnologie verbirgt sich eine System, das besonders schnell ausgesprochen klare Bilder erzeugt und Strukturen sichtbar macht, die bisher im Ultraschall nur begrenzt sichtbar waren. Auch die zeitliche Auflösung – also das Aufrechterhalten der Auflösung auch bei hohen Bildraten – wurde wesentlich verbessert. Die besondere Bildqualität ergibt sich außerdem dadurch, dass im Schallkopf rund 3.000 Kristalle verbaut sind und die Schallstrahlen aus verschiedenen Winkeln eingesetzt werden. Seelsorge Menschen Neue Gesichter im Klinikum Das Team des Klinikums Hanau verändert sich ständig – wie in jedem anderen großen Unternehmen auch. Wer an welcher Stelle im Haus nun in neuer leitender Funktion tätig ist, stellen wir Ihnen nachstehend kurz vor. Petra Pfannkuchen hat am 1. Januar dieses Jahres die Leitung der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) im Klinikum Hanau übernommen. In der Abteilung werden Medizinprodukte, die für Operationen benötigt werden, gereinigt, desinfiziert sowie sterilisiert und dem OP-Team in hygienisch einwandfreier Form zur Verfügung gestellt. Die Zentralsterilisation am Klinikum Hanau wurde 2010 komplett neu errichtet und gehört zu den modernsten im Rhein-Main-Gebiet. Petra Pfannkuchen verfügt über eine langjährige Erfahrung in den Bereichen Hygiene und Sterilisation. So war sie zwischen 1986 und 1990 im Klinikum Offenbach als Desinfektorin tätig und hatte die Leitung der Bettenzentrale inne. Ihre nächste Station war dann das Universitätsklinikum in Frankfurt am Main. Dort war sie die vergangenen 25 Jahre beschäftigt – als Leiterin des Bettenmanagements, Hygienetechnikerin und Leiterin der Zentralsterilisation. Zusätzlich fungierte Petra Pfannkuchen in 2011 auch noch als Bereichsleiterin (Reinigung) der Klinik Service Frankfurt am Main GmbH. Christine Niedan Zur stellvertretenden Leiterin der SterilgutAbteilung hat die Geschäftsführung des Klinikums – ebenfalls zum 1. Januar 2015 – Christine Niedan ernannt. Außerdem hat sie die Aufgabe der Qualitätsmanagement-Beauftragten übernommen. Zuvor war Christine Niedan ebenfalls im Universitätsklinikum Frankfurt am Main tätig, insgesamt acht Jahre lang. Davon hat sie zwei Jahre als Qualitätsmanagement-Beauftragte und drei Jahre als Abwesenheitsvertretung für die Leitung der ZSVA gearbeitet. Christine Niedan besitzt seit 2012 die so genannte Fachkunde II für Mitarbeiter in der Sterilgutproduktion. April 2015 GEDACHT Ein Impuls der Klinikseelsorge Auf der Suche „Ich bin dann mal weg ...“ So heißt das bekannte Buch von Harpe Kerkeling, das es seit 2006 in den Buchläden zu kaufen gibt. Das Buch von Kerkeling ist eigentlich ein Reisebericht, der seine Leser auf eine Pilgerreise auf den Jakobsweg mitnimmt. Ich muss gestehen, ich habe es nicht gelesen. Ich fand es komisch, dass sich so viele Menschen auf einmal für diese Art der „religiösen Wanderung“ interessierten. Lag es nur daran, dass ein berühmter Mensch der medialen öffentlichkeit sich auf diesen Weg gemacht hat und so zum Trendsetter geworden ist? Mittlerweile würde ich diese Frage nicht mehr mit einem klaren Ja beantworten. In den letzten Jahren und Monaten sehnen sich immer mehr Menschen danach, einen Punkt der Ruhe zu finden. Einige setzen sich aufs Fahrrad und machen eine ausgiebige Radtour – möglichst durch Feld und Wald – oder die etwas Mutigeren auf den Mountainbike-Strecken durch die Berge. Einige andere gehen in ihren eigenen Garten und entspannen beim Pflanzen setzen, beim Zusehen des Wachstums und später der ertragreichen Ernte. Eine andere Gruppe zieht sich an einen bestimmten Ort zurück, der Ruhe ausstrahlt. Ich habe gemerkt, dass immer mehr Menschen den Weg in die Stille suchen. Auch hier im Klinikum höre ich immer wieder bei meinen Besuchen auf Station, dass die Patientinnen und Patienten Ruhe und einen Ort der Stille suchen und brauchen. Einen solchen Ort gibt es tatsächlich. In der Klinik-Kapelle im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, unweit des Café Kanne, befindet sich ein Ort der Stille und Ruhe. Das Fensterbild taucht den schlichten Raum in ein grünes Licht. Die Tür kann geschlossen werden und schon ist eine Möglichkeit geschaffen, um der teilweisen Hektik des Klinikablaufes zu entfliehen. So könnten vielleicht Sie das nächste Mal zum Pflegepersonal oder den Ärzten sagen: „Ich bin dann mal weg ... und gehe in die Kapelle. Ich suche einen Raum für mich.“ Anna Hartmann Katholische Klinikseelsorge Evangelische Klinikseelsorge Telefon: (06181) 296-8270 [email protected] Katholische Klinikseelsorge Telefon: (06181) 296-4580 und -4581 [email protected] 23 Spenden für die Kinderklinik Jubilare / Termine 24 Menschen in der Klinik Langjährige Mitarbeiter feiern Dienstjubiläum Gerade Krankenhäuser werden von Menschen geprägt. Sie geben der Klinik ein Gesicht. An diesem Ort stellen wir Ihnen deshalb in jeder Ausgabe der Klinik-Zeitschrift Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die sich seit vielen Jahren in direktem Kontakt oder „hinter den Kulissen“ um die Patienten des Klinikums Hanau kümmern. Die Jubilare sind: von Pein, Christel Becker, Joachim Dreiling, Silke Hoffmann, Andrea Hübner, Carmen Kühne, Regina Kurtz, Carsten Menguecek, Fatma Waldmann, Martina 40-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges 25-jähriges Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Dienstjubiläum Krankenschwester, K22 Physiotherapie MTRA, Radiologie Schreibkraft, Chirurgie III Bürofachkraft Medizincontrolling Krankenschwester, Onko. Amb. Arzt, Chirurgie II Küchenhilfe Physiotherapie Arzt-Patienten-Seminare – Die nächsten Termine Immer mittwochs um 17:30 Uhr – ca. 1,5 Stunden In den Arzt-Patienten-Seminaren informieren medizinische Experten des Klinikums Hanau kompakt und verständlich über Neuigkeiten und Wissenswertes zu Krankheitsbildern. Die Veranstaltungen sind auch als Hilfe und Stütze für Patienten gedacht, besser mit ihrer Krankheit zurechtzukommen. Die Seminare sind so aufgebaut, dass die Ärzte in das Thema einführen und einen Überblick geben. Gleichzeitig lassen sie Raum für Gespräche mit den Teilnehmern, damit diese ihre Fragen und Anregungen einbringen können. Die Teilnahme an den Seminaren ist kostenlos. Anmeldung Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Bitte melden Sie sich per EMail an unter oeffentlichkeitsarbeit@ klinikum-hanau.de an. Die Höchstteilnehmerzahl beträgt aufgrund der Raumkapazität 50 Personen. Veranstaltungsort ist der Konferenzraum H5B 115 in der 5. Etage des Neubaus (HB-Gebäude). 6. Mai 2015 Senkungsbeschwerden und Blasenschwäche der Frau – Untersuchungsund Behandlungsmöglichkeiten Roland Fricker, Oberarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe 3. Juni 2015 Hüft- und Kniegelenkarthrose: wann sollte operiert werden, wann nicht? PD Dr. med. Christian Eberhard, Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie 1. Juli 2015 Jeder Krebs ist anders: Gezielte Tumortherapie – wie die neuen Tumormedikamente wirken PD Dr. med. Martin Burk, Chefarzt Medizinische Klinik III 5. August 2015 Moderne Operationsmethoden bei Lungenerkrankungen Dr. med. Heike Zabeck, Oberärztin Chirurgie Thoraxklinik Heidelberg / Kooperationsklinik des Klinikums Hanau 2. September 2015 Myome / Endometriose – Schmerzen / Kinderwunsch: Schlüssellochchirurgie und andere Therapiemöglichkeiten Dr. med. Michélle-Kristin Manns, Oberärztin Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Die Kinderklinik und der sie unterstützende Sterntaler-Verein konnten sich wieder über Spenden freuen. Sie dienen dazu, den jungen Patienten und ihren Eltern den Klinikaufenthalt zu erleichtern. Dazu zählen zahlreiche Gegenstände und Projekte – wie beispielweise das Kinozimmer. So steuerte z. B. der Hofladen Weinberghof von Gudrun Schmidt aus Maintal-Hochstadt 1.800 Euro bei. Denn dort wurden im vergangenen Jahr wieder eine Menge selbstgemachter Plätzchen, Marmeladen und Glühwein für den guten Zweck verkauft. Gudrun Schmidt, Marlies Scheerer und Ursula Pohl, drei der fleißigen Spenderinnen der „Initiative Weinberghof“, statteten kürzlich der Kinderklinik einen Besuch ab, um die Spende persönlich zu übergeben. Auch die AXA Generalvertretung Dieter Stein aus Hanau hatte sich eine besondere Aktion einfallen lassen. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft ließ die Firma Bierdeckel bedrucken – nicht nur als Weltmeisterschafts-Dekoration, sondern auch, um für einen guten Zweck zu sammeln. Denn für jeden Bierdeckel, den die Fußballfans aus dem Culture Club bei der AXA Stein abgaben, versprach die Firma einen Euro für den Sterntaler e. V. zu spenden. So schlugen am Ende rund 500 Euro zu Buche, die die AXA-Mitarbeiter Florian Link und Dominic Friebe persönlich in der Kinderklinik übergaben. Impressum Herausgeber Klinikum Hanau GmbH Leimenstraße 20, 63450 Hanau Telefon: (06181) 296-0 V.i.S.d.P. Monika Thiex-Kreye, Dr. med. André Michel Druck Verlagsbüro Bernd Schneider, Hanau Auflage 5.000 Stück © 2015 Für alle Beiträge bei der Klinikum Hanau GmbH. Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers. Konzeption, Redaktion, Layout embe consult gmbh www.embe-consult.de Architektur M-Gebäude, 2. BA (heute HBGebäude): Architekten Witan Russ Lang GbR, Frankfurt