XIV. Papillome und Warzen der Hunde.

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XIV. Papillome und Warzen der Hunde.
Bei Hunden kommen Warzen an den Lippen, a n der
Mundschleimhaut, an der Innenfläche der Ohrmuscheln, am
Penis und in der Vagina (Bauduin) vor. Die häufigste F o r m
ist offenbar die Papillomatose der Mundschleimhaut, die von
Frick u n d Petit
eingehend
beschrieben
wurde
(Abb.
109). Renriemann
konnte bei
Mund- und Rachenpapillomatose Abmagerung u n d Anämie beobachten. Nach Borst
kann das an den Geschlechtsteilen der H u n d e vorkommende Condyloma acuminatum d u r c h Belecken dieser
Körpergegend auf die Lippen
übertragen werden. Penberthy
beschrieb die Übertragbarkeit
von
Mundwarzen
junger
Vorstehunde. M'Fadyean und
Abb. 109. Maulpapillomatose bei einem
Hobday erhielten von PenHunde nach Q. Petit (Bull. Soc.
berthy
zwei junge H u n d e
Centr. de M6d. V6t. 1907, 61, 500).
und konnten deren
Warzen auf andere junge Hunde übertragen; die Inkubationsdauer schwankte zwischen 1 Monat und 6 Wochen. Nach Findlay
soll diese Krankheit durch das Berkefeld-Filtrat serienweise
übertragbar sein; das Virus bleibt in 50 % igem Glyzerin
zumindest 2 Monate lebensfähig.
DeMonbreun
und Goodpasture
beobachteten a n einem
jungen Setter die Papillomatose der Mundschleimhaut. Mit
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Hilfe der zerriebenen Warzen ließ sich die Veränderung auf die
Mundschleimhaut von jungen Hunden übertragen, wobei die
Inkubation 30—35 Tage betrug. Auch die Berkefeld N und W
F i l t r a t e erwiesen sich als infektiös. Die Mundschleimhaut älterer Hunde, ferner die Bauchhaut junger Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten, Mäuse, Affen, Katzen zeigte
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sich gegen die Infektion r e f r a k t ä r .
Das Virus konnte im gefrorenen Zustand 63, in Glyzerin
64 Tage wirksam erhalten werden. Bei 45 C° blieb das Virus in
einer Stunde noch unversehrt, bei 58 C° ging es aber in derselben Zeit zugrunde.
Die Impfpapillomatose heilt meist spontan, gegen die
Reinfektion erwiesen sich die Hunde immun.
Die amerikanischen Forscher fanden in den Epithelzellen,
aus denen, die, W a r z e n bestehen, innerhalb der Kerne gelegene,
"basophile Zelleinschlüsse, wie sie von Lipschütz bei menschlichen Warzen beobachtet werden konnten.
. - Nach Hieronymi entsprechen die auf der H a u t alter Hunde vorkommenden Warzen der Verruca senilis seborrhoica des
Menschen. Nach Schindelka sollen bei Hunden auch angeborene Warzen zu finden sein. Buckingham
beschrieb bei Hunden
Papillome der Harnblase.
Die Warzen der Mundschleimhaut gelangen nicht selten
zur Behandlung. Neben allgemeinen Heilmitteln gelangen auch
lokale, chirurgische Verfahren! zur Verwendung. Oserskij empfahl Injektionen mit Eigenblut, Michailoff
F ü t t e r u n g mit
Bierhefe. Hasitschka u n d Schroeder sahen von der Bibersteinschen Vakzinetherapie Heilerfolge.
Schrifttum.
Bauduin: Diss. Lyon, 1934. Ref. Jahresb. Vet.-Med. 1935, 57, 172.
Borst: Die Lehre v. d. Geschwülsten. Wiesbaden, Bergmann, 1902, 2, 525.
Buckingham:
The Vet. Journ. 1926, 82, 30.
DeMonbreun
u. Goodpasture:
Am. Journ. P a t h . 1932, 8, 43.
Findlay: A Syst. of Bact. London, 1930, 7, 252.
Frick: Deutsch, tierärztl. W s c h r . '1898, 6, 378.
Hasitschka:
Wien tierärztl. Monatsschr. 1927, '14, 16.
Hennemann:
Österr. Monatsschr. Tierheilk. 1909, 34, 389.
Hieronymi:
Joest's Spez. path. Anat. d. Haustiere, 1923, 3, 434.
M'Fadyean
und Hobday: Journ. Comp. P a t h . 1898, 11, 341.
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Michailoff:
T i e r ä r z t l . R d s c h . 1929, 35, 770.
Oserskij:
J a h r e s b . Vet.-Med. 1928, 48, 517.
Penberthy:
J o u r n . C o m p . P a t h . 1898, 11, 363.
Petit: Bull. Soc. C e n t r . de Méd. Vét. 1907, 61, 550.
Schroeder:
T i e r ä r z t l . R d s c h . 1933, 39, 274.
• Schindelka:
H a u t k r a n k h e i t e n . Wien-Leipzig, B r a u m ü l l e r ,
1908, 437.
XV. Papillome der Katzen.
Eve fand im Rachen nnd Kehlkopf einer 3 J a h r e alten
Katze warzenartige Gebilde, die sich nach der Untersuchung
durch- M'Fadyean als Papillome erwiesen. •
•
Ball und Tapernoux untersuchten die Veränderungen an
den Lippen der Katzen, die früher als „Pseudo-cancroïde", „Ulcère labial" oder als „Cancroïde" bezeichnet worden waren und
f ü r eine ansteckende K r a n k h e i t gehalten wurden. Diese Vern r> ovm r« m ír»^ rMrtifi- UV» rvn^-^lrtvATi ' l'm 1 a rl AV
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de derselben, wächst langsam und geht leicht in Ulzeration
über'. Nach den histologischen Befunden von Ball und Tapernoux geht diese K r a n k h e i t von den Papillomen der Lippe aus,
zu denen sich später Nokrose und Ulzeration gesellt (Morin).
Schrifttum.
Ball u. Tapernoux:
Rev. Gén. Méd. Vét. 1924, 33, 361.'
- E v e : T h e Vet. J o u r n . 1906, 62, 369.
Morin:
C o n t r i b u t i o n à l'étude du papillome labial ulcéré du chat.
L y o n , 1926; u. Rev. vét. et j o u r n . de méd. v é t . 1926, 79, 295.'
Diss.
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