RAAbits Hauptschule 7–9 · Naturwissenschaften 93 Alkohole 1 von 12 Alkohole – eine Stoffgruppe mit vielen Gesichtern Günther Lohmer, Leverkusen Mit einer Illustration von Dr. Wolfgang Zettlmeier, Barbing Chemie Den Grundbau der Alkohole beherrschen und ihre Summen- und Strukturformel aufstellen können; einige Alkohole kennen; über die Alltagsverwendung von Alkoholen Bescheid wissen; sich Kenntnisse über gefährliche Wirkungen des Alkohols aneignen Wissenswertes über die Alkohole U A Alkohole lassen sich ableiten, indem man bei den Alkanen ein H-Atom durch eine OH-Gruppe (Hydroxylgruppe) ersetzt. So gelangt man von der homologen Reihe der Alkane zur homologen Reihe der Alkohole. Bei der Namensgebung fügt man an den Namen des betreffenden Alkans aus der homologen Reihe die Endung -ol an. Auf diese Weise wird beispielsweise aus Methan (CH4), dem einfachsten Alkan, das Methanol (CH3OH). H C Beispiele für einfache Alkohole (homologe Reihe): Methanol (CH3OH) S R Ethanol (C2H5OH) Propanol (C3H7OH) Butanol (C4H9OH) Die Wasserlöslichkeit der einfachen Alkohole nimmt mit länger werdender Kohlenstoffkette ab, ihre Löslichkeit in Benzin hingegen zu. So löst sich Methanol schlecht in Benzin, aber gut in Wasser. Ethanol und Propanol sind ebenfalls wasserlöslich. Bei ihnen und bei Methanol sorgt die polare Bindung zwischen Sauerstoff und Wasserstoff für die gute Wasserlöslichkeit. Bei höheren Alkoholen hingegen überwiegt der Einluss der unpolaren Kohlenwasserstoffkette. Sie lösen sich daher nur schlecht in Wasser. O V Neben diesen einfachen Alkoholen gibt es auch mehrwertige Alkohole, d. h. solche mit mehreren Hydroxylgruppen. Dazu gehören Glycol mit zwei Hydroxylgruppen und Glycerin mit drei Hydroxylgruppen. Glycol ist giftig und indet Verwendung in Frostschutzmitteln. Das ungiftige Glycerin mischt man Cremes und Farben zu. Es ist wasseranziehend (hygroskopisch) und hält diese feucht. Didaktisch-methodische Hinweise Alkohol begegnet uns beispielsweise in Getränken, als Lösungsmittel in Kosmetika und Desinfektionsmittel in der Pharmazie. Stellen Sie im Unterricht immer wieder einen Alltagsbezug her. Die Lernenden erkennen dabei, dass Alkohole nicht nur eine abstrakte Größe sind, sondern im Alltag häuig vorkommen und ganz unterschiedlich verwendet werden. Da sich die einfachen Alkohole von den Alkanen herleiten lassen, ist es wichtig, dass die Lernenden die homologe Reihe der Alkane kennen. Die Ähnlichkeit der Strukturformeln beider Gruppen erleichtert es ihnen, die Strukturformeln für die Alkohole aufzustellen. Die Schüler sollten bereits im Umgang mit Struktur- und Summenformeln vertraut sein. Neben der Vermittlung von Wissen über die Alkohole sollten Sie vor allem die Gefahren, die mit dem Alkoholkonsum verbunden sind, ansprechen. Außer dem Risiko im zur Vollversion RAAbits Hauptschule 7–9 · Naturwissenschaften 93 M1 3 von 12 Alkohole Stoffe, die nicht nur in Bier und Wein vorkommen Bier, Wein und manche andere Getränke enthalten Alkohol. Doch das ist bei Weitem noch nicht alles. Erfahre mehr über die Stoffgruppe der Alkohole. Aufgabe 1 a) Lies den Text genau durch. Unterstreiche Wichtiges. Außer dem Trinkalkohol in Bier, Wein und anderen alkoholischen Getränken gibt es noch weitere Alkohole. Sie sind chemisch mit dem Trinkalkohol verwandt. Manche sind giftig. Ähnlich wie die Alkane enthalten Alkohole Kohlenstoff (Symbol C) und Wasserstoff (Symbol H). Sie unterscheiden sich von ihnen durch eine OH-Gruppe. Sie besteht aus Wasserstoff, der an Sauerstoff (Symbol O) gebunden ist. U A b) Trage bei den chemischen Symbolen die Bezeichnungen für die Stoffe ein. Chemisches Symbol H C H Name des Stoffes O c) Was trifft auf die Alkohole zu? Kreuze an. C S R Alkohole enthalten Schwefel. richtig falsch Ein wichtiges Merkmal der Alkohole ist die OH-Gruppe. Es gibt auch giftige Alkohole. O V Alkohole enthalten Kohlenstoff und Wasserstoff. Alkane haben eine OH-Gruppe. Aufgabe 2 Foto: colourbox.de Foto: Thinkstock Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: colourbox.de Foto: Thinkstock Kreuze an, wo Alkohol enthalten sein kann oder verwendet wird. zur Vollversion 10 von 12 RAAbits Hauptschule 7–9 · Naturwissenschaften 93 Alkohole Lösung (M 4) Aufgabe 1 a) Setze die Begriffe aus dem Kasten in den Lückentext ein. Hefepilze – Wasser – Ethanol – Destillation – Gärung Der bei der alkoholischen Gärung entstehende Alkohol heißt Ethanol. Durch die Gärung entsteht nie hochkonzentrierter Alkohol. Dies liegt daran, dass die Hefepilze bei einem Alkoholgehalt von 15 % absterben und deshalb die alkoholische Gärung zum Erliegen kommt. Will man höher konzentrierten Alkohol erhalten, so muss Wasser entfernt werden. Dieser Vorgang heißt Destillation. Man nützt aus, dass Ethanol bei 78 °C verdampft und Wasser bei 100 °C. U A b) Bei welcher Temperatur verdampfen die Flüssigkeiten? Kreuze an. Ethanol 110 °C 78 °C Aufgabe 2: In den Kästen ist beschrieben, wie Trinkalkohol (Ethanol) und Wasser durch eine Destillation getrennt werden. Kennzeichne die richtige Reihenfolge durch Ziffern in den Kreisen. Tipp Wasser O V 110 °C H C S R Betrachte dazu die Destillationsapparatur. 100 °C Destillationsapparatur 5 Die kondensierte Flüssigkeit ist das Ethanol. Sie wird im Auffanggefäß gesammelt. Dieses Gefäß ist der kleine Rundkolben auf der Hebebühne. 4 Den aufsteigenden Dampf kühlt der Liebigkühler ab. Dort bilden sich Tropfen. Den Vorgang nennt man Kondensation. 2 Die Flüssigkeit im großen Rundkolben wird im Wasserbad mit dem Gasbrenner erhitzt. 1 Das Gemisch mit dem Alkohol Ethanol und Wasser kommt in den großen Rundkolben der Destillationsapparatur. 3 Das Ethanol verdampft zuerst und das Wasser verbleibt im Rundkolben. zur Vollversion RAAbits Hauptschule 7–9 · Naturwissenschaften 93 M5 Alkohole 11 von 12 Brummschädel, Unfall und Leberschäden – die Gefahren von Alkohol Aufgabe 1 a) Erfahrt mehr über die Gefahren des Alkohols. Setzt die Begriffe in den Text ein. Gehirn – Reaktionsfähigkeit – Erbrechen – tödliche – Leber – schwerer Schon geringe Alkoholmengen enthemmen. Ab 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut verlangsamt sich die Reaktionsfähigkeit, das Gehen und Sprechen fällt U A Noch mehr Alkohol bedingt Rauschzustände, . und Erinnerungs- Vergiftung möglich. Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt die , da dort der Alkohol abgebaut wird. Zudem werden vor allem , Herz H C und Muskulatur geschädigt. b) Betrachtet das Foto. Beschreibt die Gefahren von Alkohol im Straßenverkehr. S R O V Aufgabe 2 Foto: Thinkstock/iStockphoto verlust. Alkohol erhöht die Gewaltbereitschaft. Ab 3 Promille ist eine a) Lest euch den Text genau durch. Kerstin ist zu einer Party eingeladen. Sie freut sich schon darauf. Da wird bestimmt eine prima Stimmung sein. Allerdings denkt sie mit Unbehagen auch daran, dass vermutlich viel Alkohol getrunken wird, denn der übermäßige Alkoholgenuss anderer hat ihr bereits so manche Party verdorben. Eine Party läuft leicht aus dem Ruder, wenn viel Alkohol im Spiel ist, und der Alkoholkonsum hat oft unangenehme Folgen. Kerstin weiß: Es lässt sich sehr gut ohne Alkohol feiern. b) Schreibt auf, welche unangenehmen Folgen nach einer Party durch übermäßigen Alkoholkonsum auftreten können. c) Wie kann auf einer Party ohne Alkohol eine super Stimmung entstehen? zur Vollversion