„Garten der Vielfalt – faszinierendes Gemüse“ „Garten der Vielfalt – Gärtnern mit Groß und Klein am Beispiel der City Farm Schönbrunn“ Samstag früh begrüßte Wolfgang Vaitl zum zweiten Teil des Seminars. Mit dem Hinweis, dass beim Menschen ein grundsätzliches Bedürfnis nach Garten und Natur vorhanden ist und möglichst vielfältig befriedigt werden soll, übergab er das Wort an Wolfgang Palme, Vorstandsmitglied der City Farm in Schönbrunn, Wien und Abteilungsleiter für Gemüsebau an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien – Schönbrunn (HBLFA Schönbrunn). Inhalt: Gründung der City Farm Schönbrunn Gemüseversuchsanlage Zinsenhof Hausgarten reicher an Gemüsesorten als Sortiment im Supermarkt? Kulturerbesorten Samenfeste Sorten – Hybridsorten Beispiele für eher unbekannte Sorten • Tomaten • Gurken • Nachtschattengewächse • Radieserl und Rettich • Kohl • Endivien & Zichorien Wintergemüse • Mistbeetkasten-Prinzip • Asiatischer Minisalat, Babyleaf • Überwinterungssalat • Salatkräuter • Stridolo, Sculpit Ein Garten der Vielfalt – City Farm Schönbrunn Pädagogische Wirkung des Gartens • Lebensmittel – Was ist Gemüse? – Was kann man essen? • Gesunde Ernährung • Praktisches Selbertun mit eigenen Händen • Sinne schulen, spüren, erleben • Zusammenhänge verstehen - ökologisches Bewusstsein Zusammenspiel Pflanze, Sonne, Erde • Bewegung im Freien, Koordination, Motorik • Soziales, Integration • Kreativität • Spaß und Freude Infos zur City Farm Schönbrunn • Personal • Kinderprogramm • Spezialprogramm • Workshop für Erwachsene • Kindertagebuch Literaturempfehlung von Wolfgang Palme Vor 3 Jahren hat Wolfgang Palme gemeinsam mit der Gartenpädagogin Lisa Reck Burneo die City Farm Schönbrunn gegründet. Das ist ein Garten der Gemüsevielfalt mitten in Wien, in dem Gartenwissen, Freude und Begeisterung für Gemüse an Klein & Groß vermittelt werden. Er ist auch Autor des Gartenbuches: „Kostbares Gemüse“ (siehe Literaturhinweise am Ende des Beitrags). Auf der Gemüseversuchsanlage Zinsenhof (Nähe Melk) der HBLFA Schönbrunn werden von einem fünfköpfigen Team Sortenversuche unternommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Forschungsstationen werden hier neue Ideen nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als Herausforderung angesehen. Es gilt, das Potential des Neuen zu erkennen. Immer wieder wird Wolfgang Palme die Frage gestellt, ob ein kleiner Hausgarten beim Gemüseanbau mit dem Sortiment eines Supermarktes mithalten kann. Wolfgang Palme kann dies durchaus bestätigen, da ein Supermarkt oft nur 10 verschiedene, im Sommer bis evtl. 30 unterschiedliche Gemüsesorten anzubieten hat. In den Hausgärten und auf den Gemüseäckern im 19. Jahrhundert waren mindestens 60 weitere Gemüsearten täglich in Verwendung. Es gibt grundsätzlich keinen Garten der zu klein ist, denn der kleinste Garten ist ein Topf. Die Tomate ist die Nummer 1 unter dem Gemüse, was Menge und Konsum in Deutschland und Österreich angeht. Die Sortenauswahl in den Geschäften ist eher gering. Dabei gibt es eine große Vielfalt an Formen, Farben, Konsistenz, Größe, Nutzung (Salat, Grillen, Wok, Auflauf, Jause, Suppen…) und vor allem im Geschmack. Um diese Unterschiede kennenzulernen, muss man sich jedoch auf die Suche nach den entsprechenden Samen und Pflanzen machen, welche im Baumarkt und selbst im Gartenfachhandel oft nicht zu erwerben sind. Sorten, die lange nicht gepflegt und geschätzt wurden, laufen Gefahr, verloren zu gehen. Seit einiger Zeit ist ein Wandel zu bemerken, der zur Folge hat, dass die alten Sorten oder noch besser gesagt die Kulturerbesorten wiederentdeckt und gezielt durch Samenernte erhalten werden. Ein Anbieter auf diesem Sektor ist die Arche Noah, welche samenfeste Sorten aus eigenem Saatgut vermehrt. Im Gegensatz zu samenfesten Sorten, aus denen jedes Jahr wieder das eigene Saatgut gewonnen und nachgebaut werden kann, werden Hybridsorten von modernenSaatgutfirmen angeboten. Sie sind durch Kreuzung zweier reinerbiger Inzuchtlinien entstanden. Die erste Filialgeneration (F1) wird vermarktet. Sie ist extrem wüchsig, uniform und ertragreich. Werden aus Hybriden aber Samen gewonnen und nachgebaut, spaltet die Nachkommenschaft genetisch stark auf. Die sortentypischen Eigenschaften gehen dann verloren. Man muss also jedes Jahr wieder neues F1-Saatgut kaufen. Die HBLFA Schönbrunn setzt jedes Jahr auf eine andere Gemüseart als Schwerpunkt, welche sie dann in möglichst großer Sortenbreite anbaut. Es gab bisher schon 15 Jahresschwerpunkte: Tomaten, Gurken, Nachschattengewächse, Wunderkräuter, Powerberrys u.v.m. Es wird jedoch nicht nur der Anbau der Sorten erprobt und ausgewertet, sondern auch die optimale Verwendung und Verarbeitung in der Küche ist ein großes Anliegen der sogenannten Schönbrunner Seminare. Eng ist hier die Zusammenarbeit mit dem Haubenkoch Johann Reisinger, der den unterschiedlichen Sorten durch maßgeschneiderte Rezepte zur vollen Geschmacksentfaltung verhilft. Die Vielfalt der Sorten soll erforscht, erlebt, verkostet, verwertet und genossen werden. Hier einige Beispiele für eher unbekannte Sorten, die jedoch einen Anbau mit ganz neuen (Geschmacks-) Erlebnissen belohnen: Tomaten Wer 4 bis 6 verschiedene Tomatensorten anbaut, wird eine glücklich-bunte und gesunde Ernte einfahren und auch das Auge isst mit! Green Zebra Durch und durch grün im reifen Zustand, säuerlich und sehr geschmackvoll German Gold Echte Fleischtomate, gelbe Schalen- und Fleischfarbe mit roter Innenzeichnung. ausgezeichnetes Aroma Feuerwerk: rote Fleischtomate mit goldener Sprenkelung am Blütenende. Blue P20 Auffällig Schwarze Tomate Supersteak 3 bis 4 Früchte je Pflanze, eine Frucht bis 1300g, schmackhafte Fleischtomate Gurken Allgemein bekannt sind eingelegte Essiggurken und die langen, geraden Salatgurken, die in Folie eingeschweißt in jedem Supermarkt zu finden sind. Heimat vieler exotischer Gurkenverwandten sind Südamerika und Südostasien. Die meisten dieser Gurken sind sehr robust, wachsen üppig und bis in den Spätherbst. Russische Gurken Sehr robust, kann man bis in den Herbst auf dem offenen Feld wachsen lassen, widerstandsfähig gegen echten Mehltau, können 3-4 Monate luftig und kühl gelagert werden (bei ca. 15° und sehr trockener Luft), sollten vor dem Verzehr geschält werden Schwammgurke, Luffa In Zucchinigröße ernten (Genussreife), zum Grillen, im Wok, zum Kochen und Braten, guter Eigengeschmack, Ausreifen bis zur Samenreife bei uns nur im Gewächshaus möglich, dann jedoch Ernte als Luffa-Schwamm möglich, zum „veganen Duschen“. Stern-Luffa Nussiger Geschmack, roh, Grillen, Wok, unkompliziert im Anbau, auf Feld, auf Pergola oder in Bäume hochklettern lassen Schlangenhaargurke Jung essbar, ggf. schälen, Spargel-Zuckererbsen-Geschmack Cherry-Gurke Olivengröße, Juli bis Herbst Früchte, jung noch länglich, roh essen oder in Essig einlegen, aufleiten zum Klettern, säuerlich-erfrischend, Kinder lieben diese Geschmacksvariante, Snack- und Naschgemüse, Zackengurke, Kiwano Exotische Spezialgurke, Auslöffeln oder ausdrücken, Fruchtansatz Mitte Sommer, nach Laubabfall findet man die Früchte, kühl bis zum Farbumschlag (von grün nach orange) nachreifen lassen, Grüner-Bananen-Orangen-Geschmack Nachtschattengewächse Diese Sorten können alle auch im Topf als essbare Kübelpflanzen angebaut werden. Eine Überwinterung lohnt kaum. Andenbeere ‘Schönbrunner Gold‘ Warm und sonnig! Kommt nicht jedes Jahr gut durch, je nach Wetter. Nicht düngen, nicht gießen, Pflanze ruhig etwas Stress zufügen, dann blüht sie früher und setzt eher Früchte an. Ananaskirsche, Erdkirsche Naschen für Kinder, Geschmack etwas fader/süßlicher als Andenbeere Litchitomate Stachelig, Naschfrucht mit Abenteuer! Tolle Blüten, knallrote Früchte, reif ernten, sonst lösen sich die Früchte nicht Zwerg-Tamarillo Bis 2m Höhe, als Kübelpflanze geeignet, gelbe und orange pelzige Früchte, süß und bitter, im ersten Jahr Fruchtreife, nicht überwintern Känguruh-Apfel Süß-bittere „Mutprobenfrucht“ Radieserl und Rettich Der Durchschnittsdeutsche und –österreicher isst nur ca. 300 g Rettiche im Jahr. Koreaner haben einen Pro-Kopf-Verbrauch von 30 kg (= 100mal so viel)!! Dort werden Rettiche allerdings kaum roh, sondern im Wok, zu Kimchi o.ä. verarbeitet. Geschmacklich sind die Unterschiede beim Radieserl nicht so groß, aber das Auge isst mit und optische Varianten gibt es in Form, Größe und Farbe. Der Rettich hingegen hat sowohl in Farbe als auch Geschmack einige Unterschiede bzw. Feinheiten zu bieten. Man sollte dieses Gemüse nicht nur als Salat genießen, sondern auch einmal im Wok ausprobieren. Es gibt auch Lagersorten. Bei den Sortenversuchen an der Versuchsstation Zinsenhof wurden auch Sorten getestet, deren Saatgut aus China stammte. Einige verstehen Gemüse nicht nur als Nahrungsmittel, sondern vielmehr als Genussobjekt und Kunstgegenstand für alle Sinne. Vor allem beim Schnitzen, aber auch beim Musizieren auf Frischgemüse (z.B. Rettichposaune mit Karottenmundstück) kann man viele Überraschungen erleben. Beim Schönbrunner Seminar 2011 trat nicht nur eine chinesische Schnitz-Künstlerin (Lai ha Roßmann), sondern auch das Wiener Gemüseorchester auf. Kohl .. war 2008 das Gemüse des Jahres an der HBLFA Schönbrunn. Butterkohl, ‘Bloomendaalse Gele‘ (Samen Baumaux) Holländisches Hausgartengemüse, im Winter mürber und zarter, färbt sich nach Frost orange Ewiger Kohl Einzelne Blätter im Wok Palmkohl Zierkohl und zum Essen und Entsaften, ist Vorfahr des Wirsing, im Wok Zierkohl oft frostfest, Floristik Meist essbar: anbraten, Salat, Büffet, Deko Beispiel: ‘Rote Feder‘, ‘Weiße Feder‘, ‘Crane White‘‘Crane Pink‘ etc. Endivien & Zichorien Schmecken oft bitter – sind sehr gesund Werden durch Bleichen milder, Bleichdauer ca. 10 Tage Radicchio Treviso Frostfest Zuckerhut Über Winter auf Feld belassen oder im Keller einlagern Zichorien Catalogna, Typ Puntarelle Einzelne Knospen anbraten Löwenzahn Im zweiten Jahr die Wurzeln ernten und im Winter antreiben Wintergemüse Auch im Winter kann regionales Gemüse genossen werden. Teils, weil es lagerfähig ist und teils, weil einige Gemüsearten mehr Kälte vertragen, als man ihnen allgemein zutraut. Somit ist der Winter durchaus keine für den Gemüseanbau verlorene Zeit. Es handelt sich zwar in der Tat nicht gerade um eine Wachstums- jedoch durchaus um eine Erntezeit. Um Gemüse im Winter ernten zu können oder den Pflanztermin im Frühjahr ein wenig vorzuverlegen sollte man sich mit neu-alten Gartenbautechniken auseinandersetzen. So kann die Saison deutlich verlängert werden. Vor allem das Mistbeetkasten-Prinzip sei hier genannt. Es ist günstig (im Gegensatz zum beheizten Gewächshaus) und relativ einfach gebaut. An der Versuchsstation Zinsenhof wurde ein Low-Energy-Verfahren entwickelt, mit dem im ungeheizten Foliengewächshausbereits Ende Februar Tomaten ausgepflanzt werden können. Diese wachsen auf Dämmen aus organischen Abfällen (Stroh, Pferdemist, Strauchhäcksel und Hornspäne). Die organische Wärme ermöglicht Temperaturen von 55°C im Damm und von 20-22°C in der Wurzelzone der Tomatenpflänzchen. Ein Ertrag Anfang Juni (also 1 Monat vor dem Normaltermin) ist so möglich. Asiatischer Minisalat, Babyleaf Wächst bis -14°, wenig Platzbedarf, raschwüchsig (vor allem schneller als Unkraut!), im Oktober auf Fensterbank im Freien ansäen und im Winter ernten Überwinterungssalat, ‘Zimska Salat‘ (alte kroatische Freilandsorte) gehört zu den echten Gartensalaten. Auch Lollo-, Eichblatt- oder Romana-Salate sind erstaunlich frostfest. Diese wachsen im kalten Gewächshaus, es darf nur kein Kondenswasser darauf tropfen Pilzgefahr durch Botrytis (Grauschimmel) oder Falschen Mehltau. Salatkräuter Winterkresse, Barbarakraut, Schildampfer, Wasserkresse, Winterportulak, Hirschhornsalat, Kapuzinerbart, Winterheckenzwiebeln, Schnittknoblauch … Nicht die Wärme, sondern die Helligkeit ist entscheidend Topf etwas geschützt auf Terrasse stellen Stridolo, Sculpit Mit Leimkraut verwandt, mild und frisch, Risotto, Eierspeisen, Salat, frostfest Ein Garten der Vielfalt – City Farm Schönbrunn Hier verbinden sich viele Ideen und Aspekte: • • • • • • • • • • • • Die City Farm Schönbrunn ist dort zuhause, wo einst Kaiserin Sissi ihren Frühstückspavillon erbauen ließ (inkl. Sissis Frühstückszimmer). Für den Tourismus ist dieser unbekannte Teil Schönbrunns nicht geöffnet. Die HBLFA Schönbrunn ist eine Ausbildungsstätte und Lehranstalt, mit ca. 14 Jahren kommen Jugendliche zur fünfjährigen Ausbildung und erlangen Hochschulreife, Abschluss Matura, Der Unterricht in der City Farm Schönbrunn findet im Grünen Klassenzimmer statt. Selbstversorgung: Gemüse, Obst, Gesamtfläche: 2,5 Hektar Fläche, der City Farm stehen ca. 4000 m² Freilandfläche, eingeteilt in verschiedene Gartenzimmer zur Verfügung. Freilandflächen Obstgarten Weidengarten mit Weidenschiffchen-Beeten, jedes Jahr anders bepflanzt Märchenwald – Gehölzlehrgarten Kinder-Vielfalts-Garten Blütennaschgarten Wilder-Salat-Garten Kinder-Garten eigene Beete für Dauergruppen eigene Schilder selbst gestaltet • • • • • • • • • Obstgarten Beerenobst, Bewegungsraum Bohnenpavillon Menschen sollen reinkommen, Führungen und Aktionen erleben Aktionswochen im Mai: Kinder bekommen Pflanzkiste und später werden die erfolgreichsten Kleingärtner zur Ernte eingeladen seltene Koniferen, Märchenerzählerin, “Das große Ostereiersuchen auf der City Farm“ Ideen Gartengestaltung z.B. Komposthaufen nicht verstecken sondern in Szene setzen und „pädagogisch nutzen“ Gemüse als Bodendecker Garten zum Durchwandern und Kosten Sensenmähen, Heu aufbereiten Pädagogische Wirkung des Gartens Lebensmittel – Was ist Gemüse? – Was kann man essen? Gesunde Ernährung „Obst wird im Supermarkt gepflückt“, manch einer kennt es wirklich nicht anders, auch bei den Erwachsenen. Vorgeschichte beim Supermarktgemüse ist unbekannt, Qualität fraglich, keine Vertrautheit, Frische? Sauerampfer – Highlight für Kinder Ampfer hat ein eigenes Beet mit Sorten Wildgemüsespaziergang Kräuteraufstrich selber machen („Ja geht denn das?“ – „Und ob!“) Kinder tragen Erlebnisse nach Hause und stecken Eltern mit Eindrücken an Nicht den Supermarktprodukten ausgeliefert sein Darauf achten, was man wie zu sich nimmt Bei jeder Aktion gibt `s für die Kinder etwas zu essen Praktisches Selbertun mit eigenen Händen Erlebnisse im Garten kann man nicht downloaden Der Mensch hat einen analogen Kern Handwerkliche Fähigkeiten sind gefragt, „schwache“ Schüler können glänzen Fester Griff im Garten schult die Persönlichkeit Blütensirup ansetzen – Farben, Leichtes Pflanzen setzen, Wege trampeln – Kräfte zeigen, sinnvoll einsetzen Räumliche Koordination, Pflanzabstände einhalten – Mathematik, Geometrie Feinkoordination beim Säen Kraft beim Lochgraben lässt Schweiß fließen – hart erarbeitete Nahrung wird nicht weggeworfen Misserfolge (Beikrautregulierung, Schnecken) und dennoch nicht den Spaß verderben lassen sondern dran bleiben Überwindung, sich die Hände schmutzig zu machen Jungs manuell fordern Erde umstechen, Kräfte zeigen, aus der Reserve locken Kinder ruhig herausfordern Grundschulkinder zeigen gute Mitarbeit, ab ca. 12 Jahren ist es „Glückssache“ Kinder sollen eigene Stärken und Schwächen außerhalb der Schule kennenlernen Früchte der Arbeit sind/werden sichtbar, für Kinder unglaublich motivierend Kreislauf der Natur: Karotte aus der Erde ziehen, waschen, Grün in Kompost, Karotte essen Kinder sollen das Gemüse auch verarbeiten, mit scharfem Messer schneiden (wenn`s ein Pflaster braucht, ist das kein Weltuntergang sondern ok) Kochen im Freien, Hitze des Herdes kennenlernen, gemeinsam Tafeln, etwas mit nach Hause nehmen, Kostbarkeit Sinne schulen, spüren, erleben Geschmack von Kräutern und Gemüse kennenlernen, Obst ist oft noch bekannter 4 Grundgeschmacksrichtungen: süß, sauer, bitter, salzig kann man auch anhand von Kräutern veranschaulichen Schmecken muss wieder trainiert werden, auch sich auszudrücken, was man schmeckt auch viele Erwachsene können Geschmack nicht verbalisieren Riechen besonders im Topfgarten gut schulbar Kinder bekommen Minzstecklinge mit Kräuter kann man riechen und tasten Gemüse-Streichelzoo Begonie: essbare Blüten – sauer Haptisch – Bäume Wie viele Kinder braucht es, einen Baum zu umfassen? Der Mammutbaum darf geboxt werden Ganze Frucht heben (schwerer Kürbis) und transportieren Schale ertasten mit Furchen, Runzeln, Härchen, Stacheln Zusammenhänge verstehen ökologisches Bewusstsein Zusammenspiel Pflanze, Sonne, Erde Pusteblume blasen – was passiert – langfristig? Ursache – Wirkung Welche Funktion (positiv wie negativ) haben Tiere? Nützlingshotel beobachten, Tiere kennenlernen Kompostieren (Warum? Wie?) – Kreislauf, keine Abfälle City Farm hat Massentierhaltung - Regenwurm, derHelfer Bewegung im Freien, Koordination, Motorik auf einer Wiese laufen, ohne zu stolpern, für manche Kinder eine echte Herausforderung Leiterwagen ziehen, allein oder in der Gemeinschaft “Obstbaumslalom“: allein oder paarweise Karottenziehen Bienenspiel (zwei Teams müssen Wasser jeweils von einem Eimer zum anderen transportieren, bei wem am meisten „Nektar“ am Ziel ankommt, hat gewonnen. Wasser soll in einem Strohhalm eingesaugt und darin einige Meter getragen werden.) Bäume klettern, ist offiziell nicht erlaubt, da die Bäume nicht TÜV-zertifiziert sind ;-)) Maisfeld von 20x20m, Kinder können Reihen durchlaufen, tauchen völlig ins Grün ein Beim Säen einzelnes Samenkorn mit den Fingern aufnehmen Feinmotorik Schneiden mit scharfem Messer, Hand-Auge-Koordination Soziales, Integration In der Gruppe etwas unternehmen, nicht alleine sein Herkunft ist egal Begrüßung, Verabschiedung und Besprechungen finden im Kreis statt Die City Farm hat ihr eigenes Lied, das gerne mit den Kindern gesungen wird Große Kinder helfen den kleinen Kindern Schwierige Aufgaben gemeinsam angehen, keinen allein lassen Gemeinsam Kochen und Genießen verbindet Nicht distanziert sein, sondern Nähe vermitteln Kindern Aufgaben übertragen, Eigenverantwortung ansprechen Kinder machen lassen, was sie schon können Hautfarbe ist egal, bei der Karotte und beim Mensch, je bunter um so bereichernder Bei Sprachschwierigkeiten zeigen und vormachen statt nur reden, Kinder lernen beim Nachahmen nicht nur Handwerk sondern auch die Sprache Kreativität Konzentration auf eine Sache, alles andere im Moment ausblenden Kindern Material an die Hand geben und entweder völlig zielfrei werken lassen oder Vorschläge für ein Ziel angeben, aber genug Raum für eigene Varianten einräumen Spaß und Freude Theater mit Gemüsekostümen Wasserspiele im Sommer Es ist nichts seltsam, wenn `s gefällt Infos zur City Farm Schönbrunn Personal 3 Mitarbeiterinnen Teilzeit für Organisation, Werbung etc. 1 Gärtner (Gartentherapeut) Halbtags für termingerechtes Pflanzen, Werkzeug in Schuss halten Team freie Mitarbeiter für Workshops, Ausbildung „Schule am Bauernhof“ Team Volunteer (Studenten bis Pensionisten) ehrenamtlich, dürfen ernten, z.B. 30 Neuanmeldungen 2015, werden durch Gärtner angeleitet und bekommen so umfangreiches Gartenwissen vermittelt Kinderprogramm Junior City Farmer: Regelmäßig, finden 11x im Schuljahr Aktionen statt Wegen Schuljahreswechsel müssen im Sommer die Beete abgeräumt werden Feste Gruppe hat ihr eigenes Beet Workshop zu einzelnen Themen Minigewächshaus mit abgeschnittenen PET-Flaschen für Asiasalat Gartenkurs wöchentlich (wie wöchentliches Sporttraining) ist in Planung, läuft aber noch nicht Spezialprogramm Menschen mit Handicap im Gartengeschehen integrieren Check the energy – Wintergemüse anbauen Vielfalter – 20 Kinder aus 20 Ländern beschäftigen sich mit 20 Pflanzen Geburtstag im Garten – Spiele, Torte mit Blüten Ostereiersuchen im Märchenwald Gartenmärchen – mit der Märchenerzählerin Winanda im Märchenwald, „Peter und Silie“, „Wie die Paprika zu ihrer Schärfe kam“ Wien Work – Jugendliche mit Beeinträchtigungen auf Berufsleben vorbereiten Workshop für Erwachsene Urban Gardening, Erde selber mischen Kochen im Garten Wintergemüse anbauen Wie plane ich mein Gemüsebeet – Mischkultur, Fruchtfolge, nachhaltig, gute Erde, Hoch- und Hügelbeet Kindertagebuch Kinder beobachten die Entwicklung ihrer Pflanzen, Erfolge sowie Misserfolge, werten die Ernte aus und bekommen ein Gefühl für die Zusammenhänge und Schönheit der Natur Rupert Mayr, Landesobmann des Verbands der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine, bedankte sich bei Wolfgang Palme für den interessanten und inspirierenden Vortrag. Nicht nur, dass man bei den Erläuterungen zum Thema Wintergemüse Lust bekommt, gleich selber im Garten Hand anzulegen, sondern es wurde deutlich aufgezeigt, mit welchen Möglichkeiten man Kinder für den Garten und die Naturthemen begeistern kann. Sind Kinder erst mit dem Gartenvirus infiziert, werden sie später auch als Erwachsene gerne den Garten genießen und sich dafür einsetzen und engagieren. Literaturempfehlung von Wolfgang Palme Kostbares Gemüse: Raritäten & Rezepte Wolfgang Palme, Johann Reisinger ISBN-10: 3990251643 Handbuch Wintergärtnerei. Frisches Biogemüse rund ums Jahr Eliot Coleman ISBN-10: 3706625652