Die Entstehung der Tragödie und Komödie in der Griechischen

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Helm, Christoph
Höhepunkte der Weltliteratur - Die Entstehung der Tragödie und Komödie in der Griechischen
Klassik
ECTS: 3/6/9
ZB Ku, WPM 5
Seminar
Mittwoch, 14tägig, 11.15-12.45 Uhr, Ort: AM 105
Die Entstehung der europäischen Tragödie und Komödie ist untrennbar mit der Attischen Demokratie
verbunden, die im 5. Jahrhundert v. Chr. in Athen ihre volle Entfaltung erfuhr. In dieser Zeit entwickelte
sich ein politisch-kulturelles Klima, das durch Meinungs- und Redefreiheit in Verbindung mit politischer
Teilhabe des einzelnen Bürgers am Staatsgeschehen verbunden war. Erreicht wurde dies durch das
Erkämpfen der äußeren Freiheit in den Verteidigungskriegen gegen die persischen Invasionen 490 v.
Chr. und 480 v. Chr. sowie die Entwicklung einer innerstaatlichen Freiheit durch die demokratischen
Reformen des Kleisthenes, Themistokles und Perikles.
Im Ergebnis führte es zu einem politischen System, das durch Basisdemokratie und eine Identität der
Regierenden mit den Regierten charakterisiert war, die u. a. kurze Amtszeiten der Beamten und
Richter, das Lossystem zur Erreichung der Ämter und die Besoldung öffentlicher Funktionen
beinhaltete. Vor diesem Hintergrund wenden sich die Tragödien des Aischylos, Sophokles und
Euripides sowie die Komödien des Aristophanes an mündige und selbstbewusste Bürger, die
politische Verantwortung zu tragen gewohnt sind.
Tragödie und Komödie, die sich beide sukzessive aus dem Kult des Gottes Dionysos heraus
entwickelt haben, sind somit ein Instrument politisch-ethischer Reflexion, in dem über Grundfragen
menschlicher Existenz, moralische Maximen politischen Handelns und Grundsätze einer der
Humanität verpflichteten Gesellschaft gerungen wird. Dies soll im Rahmen des Seminars an Hand
ausgewählter Textpartien aus den "Persern" und den "Schutzflehenden" des Aischylos, der "Antigone"
des Sophokles und den "Troierinnen" des Euripides sowie bestimmter Komödien des Aristophanes
verdeutlicht werden. Ziel des Seminars ist es somit nachzuweisen, dass die europäische
Theatertradition durch ihre Entstehungsgeschichte untrennbar mit den Grundsätzen der Meinungsund Schreibfreiheit und der damit verbundenen Freiheit der Aufführungspraxis verbunden ist.
Hinweise zur Veranstaltung: Das Seminar ist mit einer ganztägigen Exkursion zu einer affinen
Forschungseinrichtung verbunden.
Leistungsnachweis: Hausaufgaben und Referat
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