RIDASCREEN Legionella Art. No.: C8001 - R

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RIDASCREEN® Legionella
Art. No.: C8001
R-Biopharm AG, An der neuen Bergstraße 17, D-64297 Darmstadt, Germany,
Tel.: +49 (0) 61 51 81 02-0 / Telefax: +49 (0) 61 51 81 02-20
1. Anwendungsbereich
Für die in vitro Diagnostik. Der RIDASCREEN® Legionella ist ein Enzymimmunoassay zum qualitativen Nachweis von Legionella pneumophila-Antigen in Urinproben.
2. Zusammenfassung und Erklärung des Tests
Die Gattung Legionella gehört zur Familie der Legionellaceae und wird in über 40 Spezies mit
mehr als 70 Serogruppen unterteilt. Legionellen sind fakultative, intrazelluläre gram negative
Bakterien und haben ihren Infektionspeak in den Sommer- und frühen Herbstmonaten. Bei Legionellenerkrankungen unterscheidet man zwischen ambulant erworbenen, reisebedingten und
nosokomialen Infektionen. In den USA liegt die Mortalitätsrate nosokomialer Infektionen zwischen 15-20%.1,2 In Europa verlaufen 12% aller Legionellen-Infektionen tödlich. Unter der großen Anzahl an Legionellen-Spezies sind zwei wichtige humanpathogene Spezies. Eine Infektion mit L. pneumophila führt hauptsächlich zur Legionärskrankheit (auch Legionellose genannt)
und L. longbeachae verursacht
Pontiac-Fieber. Pontiac-Fieber ist eine akute, selbstlimitierende Influenza-ähnliche Erkrankung, jedoch ohne das Auftreten einer Lungenentzündung. Ungefähr 7% der an Legionellen erkrankten Patienten entwickelt das Pontiac-Fieber.3
L. pneumophila hat 16 Serogruppen; mehr als 70% der Legionellen-Infektionen in Europa werden durch L. pneumophila Serogruppe 1 verursacht. Andere Spezies, die zu einer LegionellenInfektion führen, sind unter anderem L. micdadei, L. bozemanii, L. dumoffii und L. longbeachae.4
Die Legionärskrankheit ist eine akute, respiratorische Infektion, die hauptsächlich durch L.
pneumophila verursacht wird. Sie wurde erstmals 1976 in Philadelphia während einer Tagung
der Amerikanischen Legion beschrieben. Dadurch erhielt die Legionärskrankheit ihren Namen.
Zwei weitere Legionellose-Ausbrüche mit insgesamt 6 Toten wurden 2013 in Brisbane, Australien und Reynoldsburg, Ohio gemeldet. Die Symptome sind Fieber, Husten (trocken oder
sputum-produzierend) und Schüttelfrost. Andere, weniger häufig vorkommende Symptome sind
Diarrhoe, Erbrechen, Bradykardie und Hyponatriämie.3 Menschen in jedem Alter können sich
mit Legionellen infizieren, aber ältere Menschen, sowie Raucher und Patienten mit chronischer
Lungenerkrankung, sind vermehrt anfällig für solch eine Infektion. Selbst in Ländern mit effektivem Gesundheitssystem werden bis zu 90% der Fälle von Legionärskrankheit nicht diagnostiziert, da die klinische Präsentation sehr breit gefächert ist und die Erkrankung insgesamt selten
auftritt. Außerdem ist es schwer, die Legionärskrankheit nur durch Symptome oder radiologische Untersuchungen von anderen Pneumonien zu unterscheiden.
Die schon sehr frühe Nachweisbarkeit Legionellen-spezifischer löslicher Antigene im Urin von
Patienten mit Legionärskrankheit machen Urin zur idealen Untersuchungsmatrix früher aber
auch später Krankheitsstadien einer Legionellose5,6. Der RIDASCREEN® Legionella ELISA eignet sich besonders zur Detektion von löslichem Legionellen-Antigen im Urin von Patienten mit
Infektionen mit Legionella pneumophila der Serogruppe 1.
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3. Testprinzip
Im RIDASCREENLegionella-Test werden spezifische Antikörper in einem Sandwich-Verfahren
eingesetzt. An der Oberfläche der Vertiefung der Mikrotiterplatte sind polylonale Antikörper gegen Legionella LPS Antigene gebunden. Die zu untersuchenden Urinproben sowie die Kontrollen werden zusammen mit biotinylierten polyklonalen Anti-Legionella-Antikörpern (Konjugat 1)
bei Raumtemperatur (20 - 25 °C) zur Inkubation in die Vertiefungen der Mikrotiterplatte pipettiert. Nach einem Waschschritt wird Streptavidin-Poly-Peroxi-dase-Konjugat (Konjugat 2) dazu
gegeben und erneut bei Raumtemperatur (20 - 25 °C) inkubiert. Bei Anwesenheit von Legionellen-Antigen in der Urinprobe bildet sich ein Sandwich-Komplex aus immobilisierten Antikörpern,
den Legionellen-Antigenen und den mit dem Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Komplex konjugierten Antikörpern. Nicht gebundenes Streptavidin-Poly-Peroxidase-Konjugat wird in einem weiteren Waschschritt entfernt. Nach der Zugabe von Substrat wandelt gebundenes Enzym bei positiven Proben die farblose Lösung in den Vertiefungen der Mikrotiterplatte in eine blaue Lösung
um. Durch Zugabe von Stopp-Reagenz erfolgt ein Farbumschlag von blau nach gelb. Die Extinktion ist proportional zur Konzentration des in der Urinprobe vorhandenen LegionellenAntigens.
4. Packungsinhalt
Die Reagenzien einer Packung reichen für 96 Bestimmungen
Plate
96
Mikrotiterplatte, 12 Mikrotiterstreifen (teilbar) im Halterahmen;
beschichtet mit polyklonalen Antikörpern gegen L. pneumophila
Wash
100 ml
Waschpuffer, Phosphat-gepufferte NaCl-Lösung (10fach konz.);
enthält 0,1 % Thimerosal
Control +
2 ml
Positivkontrolle, inaktivierte Legionellen-Antigene; gebrauchsfertig
Control -
2 ml
Negativkontrolle ; gebrauchsfertig
Conjugate 1
13 ml
Biotin-konjugierte polyklonale Antikörper gegen L.pneumophila in
stabilisierter Proteinlösung; gebrauchsfertig; gelb gefärbt
Conjugate 2
13 ml
Streptavidin-Poly-Peroxidase Konjugat in stabilisierter Proteinlösung; gebrauchsfertig; orange gefärbt
Substrate
13 ml
Wasserstoffperoxid/TMB; gebrauchsfertig
Stop
12 ml
Stopp-Reagenz; 1 N Schwefelsäure; gebrauchsfertig
5. Reagenzien und ihre Lagerung
Alle Reagenzien sind bei 2 - 8 °C zu lagern und bis zu dem auf den Etiketten aufgedruckten
Verfallsdatum verwendungsfähig. Der verdünnte Waschpuffer ist bei einer Lagerung zwischen
2 - 8 °C 4 Wochen haltbar. Mikrobielle Kontamination ist zu vermeiden. Nach Erreichen des
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Verfalldatums der Reagenzien kann keine Qualitätsgarantie mehr übernommen werden.
Der Alu-Beutel ist mit einer Schere so zu öffnen, dass der Klippverschluss nicht abgetrennt
wird. Nicht benötigte Mikrotiterstreifen sind im verschlossenen Alu-Beutel sofort wieder bei
2 - 8 °C zu lagern.
Eine direkte Lichteinwirkung auf das farblose Substrat ist zu vermeiden, um einer Zersetzung
bzw. Blaufärbung durch Autooxidation vorzubeugen. Bei aufgetretener Blaufärbung kann das
Substrat nicht mehr verwendet werden.
6. Zusätzlich benötigte Reagenzien - erforderliches Zubehör
6.1. Reagenzien
− Destilliertes oder deionisiertes Wasser
6.2. Zubehör
− Probenröhrchen
− Vortex Mixer (optional, siehe 9.3.)
− Mikropipette für 50 - 100 µl
− Messzylinder (1000 ml)
− Stoppuhr
− Waschgerät für Mikrotiterplatten oder Mehrkanalpipette (300 µl)
− Photometer für Mikrotiterplatten (450 nm, Referenzfilter 620 - 650 nm)
− Filterpapier (Labortücher)
− Abfallbehälter mit 0,5 % Hypochloritlösung
7. Vorsichtsmaßnahmen
Nur für die in vitro Diagnostik.
Dieser Test ist nur von geschultem Laborpersonal durchzuführen. Die Richtlinien zur Arbeit in
medizinischen Laboratorien sind zu beachten. Die Gebrauchsanweisung zur Durchführung des
Tests ist strikt einzuhalten.
Proben oder Reagenzien nicht mit dem Mund pipettieren, Kontakt mit verletzter Haut oder
Schleimhäuten vermeiden. Während des Umgangs mit Proben persönliche Schutzausrüstung
(geeignetes Handschuhmaterial, Kittel, Schutzbrille) tragen und nach Abschluss des Tests die
Hände waschen. In Bereichen, in denen mit Proben gearbeitet wird, nicht rauchen, essen oder
trinken.
Weitere Details siehe Material Safety Data Sheets (MSDS): www.r-biopharm.com.
Die im Kit befindliche Positivkontrolle enthält inaktiviertes Legionellen-Antigen. Sie sollte, ebenso wie die Patientenproben, als potentiell infektiös gemäß den nationalen Sicherheitsbestimmungen behandelt werden. Alle Reagenzien und Materialien müssen nach Gebrauch sachgerecht und eigenverantwortlichentsorgt werden. Bitte beachten Sie bei der Entsorgung die jeweils national geltenden Vorschriften.
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8. Sammlung und Lagerung der Proben
Urinproben sind in sauberen Standardbehältern zu sammeln und können bis zur Verwendung
im Test 24 Stunden bei Raumtemperatur oder auch 2-8°C gelagert werden. Darüber hinaus ist
die Lagerung bei 2-8°C für weitere 3 Tage möglich. Sollte vor Verwendung eine noch längere
Lagerung notwendig sein, müssen die Urinproben bei -20 °C gelagert werden.
Mehrfaches Einfrieren und Auftauen der Probe ist zu vermeiden. Die Urinproben dürfen nicht
in Transportbehältern gesammelt werden, die Transportmedien mit Konservierungsstoffen, tierischen Seren, Metall-Ionen, oxidierenden Agenzien oder Detergenzien enthalten, da Interferenzen mit dem RIDASCREEN® Legionella-Test auftreten können.
9. Testdurchführung
9.1. Allgemeines
Vor Verwendung sind alle Reagenzien und die Mikrotiterplatte Plate auf Raumtemperatur (20 25 °C) zu bringen. Die Mikrotiterstreifen sind erst nach Erreichen der Raumtemperatur dem AluBeutel zu entnehmen. Die Reagenzien sind unmittelbar vor der Verwendung gut zu mischen.
Nach dem Gebrauch sind die Mikrotiterstreifen (im verschlossenen Beutel) und die Reagenzien
wieder bei 2 - 8 °C zu lagern. Einmal benutzte Mikrotiterstreifen dürfen nicht wiederverwendet
werden. Reagenzien und Mikrotiterstreifen dürfen nicht verwendet werden, wenn die Verpackung beschädigt ist oder die Gefäße undicht sind.
Ein direkter Kontakt von Proben mit den Kitkomponenten ist zur Vermeidung von Kreuzkontamination zu vermeiden.
Direkte Sonneneinstrahlung während der Testdurchführung sollte vermieden werden. Es wird
empfohlen, die Mikrotiterplatte zur Vermeidung von Verdunstungsverlusten abzudecken oder
abzukleben.
9.2. Vorbereitung der Proben
Grundsätzlich sind alle Urine vor Verwendung gründlich zu mischen und können dann unverdünnt im Test eingesetzt werden.
Die während der Lagerung der Urinproben eventuell entstandenen Salzkristalle müssen durch
Erwärmen auf 37 °C vollständig aufgelöst werden, bevor die Urine im Test eingesetzt werden
können.
Urine, die aus unterschiedlichen Gründen große Partikel aufweisen, müssen vor Verwendung
gefiltert werden.
9.3. Erste Inkubation
Nach dem Einstecken einer ausreichenden Zahl von Kavitäten in den Halterahmen erfolgt die
Zugabe von 100 µl der Positivkontrolle Control+, der Negativkontrolle Control- oder der
Urinprobe in die Vertiefungen. Anschließend werden 100 μl des Biotin-konjugierten Antikörpers
Conjugate1 zugegeben und nach Durchmischung (leichtes Tippen an den Plattenrand) für 60
Minuten bei Raumtemperatur (20 - 25 °C) inkubiert.
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9.4. Waschen
Sorgfältiges Waschen ist wichtig zur Erzielung korrekter Ergebnisse und sollte daher strikt nach
Anleitung erfolgen. Das Inkubat in den Kavitäten sollte zunächst in einen Abfallbehälter entleert
und gemäß den behördlichen Vorschriften entsorgt werden. Danach wird die Platte auf saugfähigem Papier ausgeklopft, um die Restfeuchtigkeit zu entfernen. Anschließend wird 5mal mit
jeweils 300 µl Waschpuffer gewaschen. Dabei ist nach jedem Waschgang für eine komplette
Entleerung durch Ausklopfen auf einer noch trockenen und unbenutzten Stelle des Papiers zu
sorgen.
Bei der Verwendung von Waschautomaten oder ELISA-Vollautomaten ist die korrekte Einstellung des Gerätes zu beachten bzw. beim Hersteller zu erfragen. Geräte, die R-Biopharm liefert,
sind bereits mit validierten Einstellungen und Arbeitsprotokollen programmiert. Um Verstopfungen von Waschnadeln zu vermeiden sollten gemäß der Probenvorbereitung (Punkt 9.2.) nur
partikelfreie Urinproben eingesetzt werden. Bei den Waschschritten muss auf ein komplettes
Absaugen der Flüssigkeit geachtet werden.
9.5. Zweite Inkubation
100 µl des Streptavidin-Poly-Peroxidase-Konjugates Conjugate2 werden in die Kavitäten pipettiert und für 30 Minuten bei Raumtemperatur (20 - 25 °C) inkubiert.
9.6. Waschen
Waschen gemäß Pkt. 9.4.
9.7. Dritte Inkubation
Zugabe von 100 µl Substrat Substrate in alle Vertiefungen. Anschließend wird die Platte für 15
Minuten bei Raumtemperatur (20 - 25 °C) im Dunkeln inkubiert. Danach wird durch Zugabe von
50 µl Stopp-Reagenz Stop in alle Vertiefungen die Reaktion gestoppt. Nach vorsichtigem Mischen (leichtes Tippen an den Plattenrand) wird die Extinktion bei 450 nm gemessen (optional:
450/620 nm). Der Abgleich des Nullwertes sollte gegen Luft -also ohne Mikrotiterplatte- erfolgen.
10. Qualitätskontrolle – Anzeichen für Reagenzienverfall
Für die Qualitätskontrolle sind bei jeder Testdurchführung Positiv- und Negativkontrolle mitzuführen, um Reagenzien-Stabilität und korrekte Testdurchführung sicherzustellen. Der Test ist
korrekt verlaufen, wenn der Extinktionswert (OD) der Negativkontrolle bei 450 nm kleiner 0,2
(kleiner 0,160 bei 450/620 nm) und der gemessene Wert der Positivkontrolle bei 450 nm oder
bei 450/620 nm größer 0,8 ist. Ist der Wert der Negativkontrolle größer 0,2 (0,160) kann dies ein
Zeichen für ungenügendes Waschen sein. Eine Abweichung von den geforderten Werten kann
ebenso wie eine Trübung oder Blaufärbung des farblosen Substrates vor Zugabe in die Kavitäten ein Hinweis auf Reagenzienverfall sein.
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Sollten die vorgegebenen Werte nicht erfüllt sein, ist vor einer Testwiederholung folgendes zu
prüfen:
− Haltbarkeit der verwendeten Reagenzien
− Funktionsfähigkeit der eingesetzten Geräte (z. B. Kalibrierung)
− Korrekte Testdurchführung
− Visuelle Kontrolle der Kitkomponenten auf Kontamination oder Undichtigkeit; eine bläulich verfärbte Substratlösung darf nicht mehr verwendet werden.
Sind bei Wiederholung die Bedingungen wiederum nicht erfüllt, wenden Sie sich bitte an den
Hersteller oder Ihren lokalen R-Biopharm Distributor.
11. Auswertung und Interpretation
11.1. Berechnung des Grenzwertes
Zur Festlegung des Grenzwertes werden zu der gemessenen Extinktion der Negativkontrolle
0,15 Extinktionseinheiten hinzuaddiert.
Cut-off = Extinktionswert der Negativkontrolle + 0,15
11.2. Testergebnis
Als positiv werden solche Proben beurteilt, deren Extinktionswert mehr als 10 % über dem errechneten Grenzwert liegt.
Als grenzwertig und zu wiederholen werden solche Proben bezeichnet, deren Extinktionswert
im Bereich von 10 % oberhalb und unterhalb des Grenzwertes liegt. Fällt eine Wiederholungsuntersuchung mit einer frischen Stuhlprobe wieder in den Graubereich, so ist die Probe als negativ zu beurteilen.
Proben, die mehr als 10 % unter dem errechneten Grenzwert liegen, sind als negativ zu bewerten.
12. Grenzen der Methode
Der RIDASCREEN® Legionella Test weist lösliches Antigen von Legionellen in Urinproben
nach. Ein Zusammenhang zwischen der Höhe eines ermittelten Extinktionswertes und dem Auftreten oder der Schwere klinischer Symptome kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die erzielten Ergebnisse sind immer in Verbindung mit dem klinischen Bild zu interpretieren.
Ein positives Ergebnis schließt die Anwesenheit anderer infektiöser Erreger nicht aus.
Ein negatives Ergebnis schließt eine mögliche Legionellen-Infektion nicht aus. Es kann durch
intermittierende Ausscheidung des Antigens im Urin oder zu geringe Antigenmenge in der Probe verursacht sein. Besteht anamnestisch der begründete Verdacht auf eine Infektion mit Legionella pneumophila, sollte eine weitere Urinprobe untersucht werden.
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Ein grenzwertiges Ergebnis kann durch eine inhomogene Verteilung des Antigens in Urinprobe
verursacht werden. In einem solchen Fall solle eine Wiederholung mit einer zweiten Probe untersucht werden oder eine weitere Urinprobe des Patienten zur Untersuchung angefordert werden.
13. Leistungsmerkmale
13.1. Testqualität
In einer Validierungsstudie mit dem RIDASCREEN Legionella ELISA wurden retrospektiv 100
Urinproben untersucht. Diese Proben waren im Rahmen der Routinediagnostik des Legionellen
Referenzlabors in Dresden gesammelt und anschließend bei -20 °C asserviert worden. Nach
Auftauen wurden die Proben vergleichend im RIDASCREEN Legionella ELISA und einem weiteren kommerziellen ELISA untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tab. 1: Korrelation zwischen dem RIDASCREEN Legionella ELISA und einem weiteren kommerziellen ELISA
ELISA
RIDASCREEN®
Legionella
positiv
negativ
positiv
59
2
negativ
4
30
Positive Übereinstimmung:
Negative Übereinstimmung:
95,2 %
90,9 %
13.2. Kreuzreaktivität
Verschiedene pathogene Keime wurden mit dem RIDASCREEN® Legionella ELISA untersucht
und zeigten bis aus S. aureus keine Kreuzreaktivität. Durchgeführt wurden die Untersuchungen
mit Bakteriensuspensionen, die eine Konzentration von 106 bis 109 Organismen pro ml aufwiesen. Viruskulturüberstände und Antigene sind entsprechend deklariert. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 aufgelistet.
Tab. 2: Kreuzreaktionen mit pathogenen Mikroorganismen
Testkeim
Adenovirus
Bacillus cereus
Campylobacter coli
Campylobacter jejuni
Candida albicans
Candida glabrata
Citrobacter freundii
RIDASCREEN® Legionella
Herkunft
Mittelwert [OD450/620]
Zellkulturüberstand
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
0,005
0,118
0,131
0,068
0,043
0,023
0,047
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8
Chlamydophila pneumoniae
Enterobacter cloacae
Enterococcus faecalis
Escherichia coli
Haemophilus influenzae
Influenza A/Beijing
Influenza A/Sydney
Influenza B/Harbin
Klebsiella pneumoniae
Mycoplasma pneumoniae
Parainfluenzavirus
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Pseudomonas aeruginosa
Respiratory-Syncytial-Virus
Serratia liquefaciens
Serratia marcescens
Staphylococcus aureus
Staphylococcus epidermidis
Staphylococcus saprophyticus
Streptococcus agalactiae
Streptococcus pneumoniae
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Antigen für ELISA
Antigen für ELISA
Antigen für ELISA
Kultur
Antigen für ELISA
Antigen für ELISA
Kultur
Kultur
Kultur
Antigen für ELISA
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
Kultur
0,003
0,046
0,097
0,057
0,019
0,011
0,010
0,020
0,035
0,022
0,093
0,020
0,038
0,023
0,050
0,066
0,007
3,579
0,041
0,020
0,049
0,045
13.3. Präzision
Die Reproduzierbarkeit des RIDASCREEN® Legionella ELISA wurde mit sechs Referenzen, die
den gesamten Messbereich von schwach bis hoch positiv abdecken, durchgeführt. Zur Bestimmung der Intra-Assay Reproduzierbarkeit wurden 40 Replikate dieser Referenzen gemessen.
Die Mittelwerte und die Variationskoeffizienten (VK) wurden für 3 Lots ermittelt. Für die InterAssay Reproduzierbarkeit wurden die Referenzen an 10 verschiedenen Arbeitstagen mit 2 Läufen am Tag in Duplikaten gemessen. Die Messungen wurden mit 3 Lots und von 6 Technikern
durchgeführt. Die Inter-Lot Reproduzierbarkeit wurde über alle 3 Lots ermittelt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 dargestellt.
Tab. 3: Ergebnisse der Reproduzierbarkeit/Präzision des RIDASCREEN® Legionella ELISA
Referenz
Mittelwert / VK
Intra-Assay
Kit Lot 1 Kit Lot 2 Kit Lot 3
Inter-Assay
Kit Lot 1
Kit Lot 2
Kit Lot 3
Inter-Lot
Kit Lot 1-3
MW
3,015
3,248
2,900
2,780
2,499
2,573
2,617
VK (%)
2,94%
4,71%
3,88%
11,54%
12,15%
7,19&
11,73%
MW
2,702
2,868
2,674
2,515
2,180
2,305
2,333
VK (%)
4,78%
8,70%
4,55%
12,63%
15,27%
8,54&
14,12%
MW
1,559
1,460
1,412
1,354
1,094
1,210
1,219
VK (%)
5,99%
9,65%
5,42%
17,73%
15,94%
10,38&
18,34%
1
2
3
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9
MW
0,838
0,701
0,725
0,672
0,513
0,587
0,591
VK (%)
4,75%
9,72%
6,08%
19,99%
17,46%
11,67&
21,51%
MW
0,759
0,618
0,726
0,593
0,449
0,504
0,515
VK (%)
11,11%
9,09%
7,41%
22.56%
21,44%
13,76&
24,10%
MW
0,003
0,000
0,007
0,008
0,001
0,008
0,006
VK (%)
n/a
n/a
n/a
n/a
n/a
n/a
n/a
4
5
6
13.4. Analytische Sensitivität:
Zur Bestimmung der analytischen Sensitivität des RIDASCREEN® Legionella ELISA wurden
LoB (Limit of Blank) mit 270 Messungen von negativen Urinproben und LoD (Limit of Detection)
mit 90 Messungen analysiert. Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4: Ergebnisse der analytischen Sensitivität des RIDASCREEN® Legionella ELISA
MW [OD450/620]
ng/ml
LoB
0,041
-
LoD
0,060
1,5
13.5. Interferierende Substanzen
Die nachfolgend aufgeführten Substanzen zeigten keinen Effekt auf die Testergebnisse, wenn
sie in Legionella-positive und Legionella-negative Urinproben in den angegebenen Konzentrationen eingemischt wurden: Humanblut (10 % v/v), Amoxicillin (Antibiotikum; 0,72 % w/v), Acetaminophen (Analgetikum; 1,08 % w/v), Codein-haltiger Hustensaft (0,25 % v/v), Albumin (0,5 %
w/v), Glukose (2 % w/v), Acorbinsäure (Vitamin C; 0,1 % w/v), Bilirubin (0,02 % w/v), Borsäure
(0,26 % w/v), Erythromycin (Antibiotikum; 0,06 % v/v). Levofloxacin zeigte eine dosis-abhängige
Reduktion der OD-Werte wenn es in Konzentrationen, die der 2-fachen bis 3-fachen Tagesdosis entsprechen, in den Urin gemischt wurde.
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Anhang
Testspezifische Symbole :
Plate
Mikrotiterplatte
Wash
Waschpuffer
Control +
Positivkontrolle
Control -
Negativkontrolle
Conjugate1
Konjugat 1
Conjugate2
Konjugat 2
Substrate
Substrat
Stop
Stopp-Reagenz
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Literatur
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Kohler RB et al. onset and duration of urinary antigen excretion in Legionnaires’ disease.
J.Clin.Microbiol. 1984 (20) 605-607
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