www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Aussterben der Couch Potatoes Mehr Strategie als Spielerei „Wo bleibt der Kundennutzen?“ Umsatzplus mit it rn bewegten Bildern Second Screen verändert S.18 die TV-Nutzung Social Media und der Return on Investment Jörg Meurer, Keylens Managing Consultants Wie Produkt-Videos Kaufargumente liefern E-Commerce: 25 Prozent Plus 2.300 Mio. € 2. Unterhaltungselektronik 820 Mio. € 3. Bücher 560 Mio. € 4. Computer und Zubehör 530 Mio. € 5. Hobby-, Sammel- und Freizeitartikel 374 Mio. € Quelle: BVH © INTERNET WORLD Business 3/13 Jahresendgeschäft auf 8,3 Milliarden Euro, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Immer wichtiger werden digitale Güter, sie brachten noch einmal zusätzlich 1,7 Milliarden Euro Umsatz. fk Pro Sieben Sat1 gründet einen Inkubator in Berlin und setzt auf Start-ups E nde Januar gab Pro Sieben Sat1 die Beteiligung an dem Modeportal Stylight und dem Outdoor-Marktplatz Outstore bekannt. Jetzt ruft die Münchner Sendergruppe auch noch einen eigenen Inkubator ins Leben, den Pro Sieben Sat1 Accelerator. Unter der Leitung von Mato Peric, der als Geschäftsführer das Asiengeschäft von Rocket Internet aufbaute, sollen in Berlin eigene Start-ups entwickelt und unterstützt werden. „Wenn Deutschland sich zu einem Land der Gründer entwickelt, warum sollten wir das nicht für unsere Zukunft nutzen“, fragt der Pro-Sieben-Sat1Vorstand Christian Wegner, verantwortlich für die Sparte Digital & Adjacent im Gespräch mit INTERNET WORLD Business. Er gibt dabei erste Ziele für den Inkubator vor: „Jedes Jahr drei bis fünf gute Ideen – Anhörung ohne Ergebnis WIDESPACE Neuer Mobile-Vermarkter Der schwedische Mobile-AdvertisingVermarkter Widespace eröffnet ein Büro in Hamburg. Dort soll ein Team unter Leitung von Matthias Schenk, Ex-Manager von Audience Science, den DACH-Raum betreuen. Widespace zählt VW, Ikea und McDonald‘s zu seinen Kunden und hat nach eigenen Angaben in Schweden einen Marktanteil von 95 Prozent. fk Nicht mehr nur TV: Pro-Sieben-Sat1-Vorstand Christian Wegner setzt auf Gründer und startet einen Inkubator da kommt bald ein ordentliches Portfolio zusammen.“ Das Gründerzentrum des Medienkonzerns ist auf Geschäftsideen für den E-Commerce und neue Medien ausgerichtet. Das allerdings ist kein Neuland für den Münchner Sender. Schon seit einigen Jahren bandelt Pro Sieben Sat1 gezielt mit jungen Unternehmen an, Facebook: Alles mobil LEISTUNGSSCHUTZRECHT Nach einer Anhörung vor dem Rechtsausschuss des Bundestags bleiben die Positionen zum Leistungsschutzrecht unverändert bestehen. Unterdessen wachsen die Zweifel, dass das von der Verlagsbranche geforderte Gesetz noch vor der Bundestagswahl im Oktober verabschiedet wird. Grund: die veränderten Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat. fk Foto: Prosiebensat1 1. Bekleidung S.34 D as Social Network Facebook wird mittlerweile mobil häufiger genutzt als mit dem Desktop-PC, das erklärte der CEO von Facebook Mark Zuckerberg auf einer Analystenkonferenz Handy schlägt Desktop bei Facebook-Nutzung anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz. Es war auf 23 Prozent im vierten. der erste Termin dieser Art seit Grund dafür sind unter andedem Börsengang, der desaströs rem komplett neu entwickelte verlaufen war, auch weil Inves- Apps für iOS 6 und Android, toren eine Mobil-Strategie ver- die der Werbekundschaft mehr missten. Nun hat Zuckerberg Möglichkeiten bieten. In den nachgelegt: Der Mobil-Anteil USA werden diese auch geam Werbegeschäft verdoppelte nutzt: So lieferte Facebook für sich nahezu innerhalb nur eines den Handelsriesen Walmart Vierteljahres, er stieg von 14 2012 im Weihnachtsgeschäft 50 Prozent im dritten Quartal 2012 Millionen mobile Ads aus. fk ■ bevorzugt aus der Handels- und Spielebranche. Seit 2009 bietet der Konzern ihnen Werbe- und Medialeistungen gegen Firmen- oder Umsatzanteile, seit 2012 entstehen im Joint Venture mit dem Marktplatz-Spezialisten Covus Lead-orientierte Wachstumsunternehmen. „Unser Herzstück“, so Wegner, „ist und bleibt das TV-Geschäft, das wir gerade ins digitale Zeitalter transformieren.“ Dennoch soll die Unternehmenssparte Digital & Adjacent, der Wegner vorsteht und die das Digital- sowie Beteiligungsgeschäft bündelt, bis 2015 ihre Erlöse auf rund 500 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Das ganze Interview mit Christian Wegner ■ lesen Sie ab Seite 6. vs Youtube testet Pay-TV E in kostenpflichtiges AboModell für eine Reihe von Video Channels bereitet Youtube derzeit in den USA vor. Medienberichten zufolge sollen Nutzer für eine Abo-Gebühr von einem bis fünf US-Dollar pro Monat Zugang zu einer begrenzten Zahl von rund 25 Channels erhalten. Experten rechnen damit, dass ContentProduzenten bis zu 55 Prozent der Pay-Erlöse erhalten könnten. Diese Aufteilung gilt jetzt schon für Werbeeinnahmen auf ■ Youtube. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Die Top 5 im Weihnachtsgeschäft 2012 S.46 Noch mehr Beteiligung WEIHNACHTSGESCHÄFT 5,2 Milliarden Euro wurden im Weihnachtsgeschäft 2012 im deutschen E-Commerce umgesetzt, 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Das meldet der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH). Dabei stieg der Anteil des Online-Handels am gesamten Versandhandel noch einmal geringfügig von 65 auf 66 Prozent an. Insgesamt kam der Versandhandel im S.14 Foto: Fotolia / Willee Cole AUSGABE 3/13 4. FEBRUAR 2013 Anzeige 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 Lobby für Start-ups In eigener Sache Neue Konferenz: Online B2B Conference Bundeswirtschaftsminister Rösler trifft Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ zur ersten Sitzung Die Online B2B Conference, die Konferenz zu den wichtigsten Online-Marketing-Strategien in B2B-Unternehmen, findet erstmals am 04. Juli 2013 im Lenbachpalais in München statt. Einen Tag lang dreht sich alles um die Themen Online, Mobile und Social für den B2B-Sektor. Die Online B2B Conference wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Deshalb erhalten Leser der Zeitschrift auch Sonderkonditionen und können für nur 490 Euro zzgl. MwSt. (statt 650 Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Einfach den Code „obc13iwb“ online bei der Anmeldung eingeben und sparen: ■ www.online-business-conference.de M Niederrhein, beim Roundtable von itte Januar fand die konINTERNET WORLD Business. stituierende Sitzung des Tatsächlich sind in dem neuen neuen Beirats „Junge Digitale Beirat zwei Verbände direkt vertreWirtschaft“ im Bundeswirtten: der Bundesverband Deutsche schaftsministerium statt. Dem Startups und der Eco. Der Bitkom Beirat gehören 24 Mitglieder an, wird durch Ulrich Dietz repräsendarunter Unternehmensvertretetiert, Vorstandsvorsitzender der rinnen und -vertreter, ProfessoGFT Technologies AG und Präsidiren sowie Repräsentanten von umsmitglied im Bitkom, der BVDW Verbänden. Elf der 24 sind „Kernüber die Mitgliedsunternehmen mitglieder“ mit zweijähriger MitAffinitas, Dialego und Match2blue. gliedschaft und 13 sind „RatsmitDie Lobby-Arbeit der Internetglieder“ mit einjähriger MitgliedWirtschaft hat in der Politik offenbar schaft. Der Beirat wurde bereits noch keine weitreichende Aufmerkim November 2012 beim 7. Natisamkeit gefunden. Das wurde beim onalen IT-Gipfel in Essen angeJahresempfang des BVDW in Hamkündigt, nun fand das erste Trefburg deutlich. So musste der Vorfen mit Bundeswirtschaftsminis- Der Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ hat sich im Bundesstand des Bundesverbands Digitale ter Philipp Rösler statt. wirtschaftsministerium zur konstituierenden Sitzung getroffen Wirtschaft (BVDW) überrascht zur Laut Satzung ist die Aufgabe des Beirats, den Bundeswirtschaftsminis- Im vergangenen Jahr hatte der Business- Kenntnis nehmen, dass der SPD-Internetter bei aktuellen Fragen der Informations- Beirat E-Commerce von INTERNET Experte Johannes Kahrs „noch nie etwas und Kommunikationswirtschaft zu bera- WORLD Business bereits festgestellt, dass vom BVDW gehört“ hatte, bevor er als ten, insbesondere, was die Potenziale der dem E-Commerce in Deutschland eine Gastredner zum Neujahrsempfang eingejungen digitalen Wirtschaft betrifft. Zu- Lobby fehlt. „Aus Sicht des Bundeswirt- laden wurde. Wichtige politische Entdem geht es um die Schaffung von besse- schaftsministeriums ist das Thema Inter- scheidungen werden getroffen, ohne dass ren Wachstumsbedingungen für Internet- net ein ITK-Thema, unter das vor allem sich die Branche Gehör verschaffe, beStart-ups. Der Beirat, der mindestens Hardware-Hersteller subsumiert werden. mängelte Kahrs, der sich als Mitglied der zweimal jährlich tagen soll, unterstützt (...) Handel gibt es nicht als Ressort. Enquete-Kommission „Internet und digiden Bundesminister durch Stellungnah- E-Commerce gibt es nicht. Und auf den tale Gesellschaft“ des Bundestags und als men und Empfehlungen. Der Fokus wird Treffen im Bundeswirtschaftsministerium Sprecher des Seeheimer Kreises der SPD wohl auf den Rahmenbedingungen und sitzen dann Vertreter von Bitkom und Eco, um netzpolitische Themen kümmert. Sein der Finanzierung für Start-ups liegen. Nur die voll auf der Linie der ITK sind“, kriti- launiges Fazit vor den versammelten Verein E-Commerce-Unternehmen, Zalando, sierte Gerrit Heinemann, Professor für bandsmitgliedern: „Die Zementindustrie ■ ist in dem neuen Beirat vertreten. Betriebswirtschaft an der Hochschule hat eine bessere Lobby als Sie.“ is/dg Teilnahme am Agenturkompass Zeigen Sie, wo die Stärken Ihrer Agentur liegen. Zusammen mit Ausgabe 7/2013, am 02. April 2013, erscheint der INTERNET WORLD Business Guide „Web-Agenturen“. Er enthält einen Agenturkompass, der die Kompetenzen von Online-Agenturen aufschlüsselt. Und zwei Ausgaben später, am 29. April 2013, erscheint der INTERNET WORLD Business Guide „Social Media“. In diesem Guide dreht sich alles um Dienstleistungen rund um Social-Media-Aktivitäten. Wenn Ihre Agentur im Agenturkompass des INTERNET WORLD Business Guide erwähnt werden soll, senden Sie eine E-Mail an [email protected] (Stichwort „Web-Agentur“ oder „Social Media Guide”). INTERNET WORLD Business 3/2013 TRENDS & STRATEGIEN Mytheresa.com expandiert Neues Logistikzentrum wird wichtiger Baustein 4 Mode-Auswahl für Männer Outfittery.de wirbt Millionen-Euro-Summe für seine Internationalisierung ein 5 6 Mobil und aktiv im Alter Seniorpad mobilisiert mit Tablet Senioren 8 9 Fans shoppen auch bei Facebook Jörg Arndt, Mit seinem Online Shop und Filialen im Rücken betreibt Ernsting‘s Family einen Facebook Shop 36 Chef von Butlers, findet, dass Kunden nicht merken dürfen, wie komplex der 9 Internet-Möbelhandel ist 22 MENSCHEN & KARRIERE Multichannel-Mär Männer liegen vorn Pricewaterhouse Coopers zeigt: Vieles, was über 26 Multichannel gesagt wird, stimmt nicht Männer nutzen das Social Web geschickter als Frauen, um neue Jobs zu ergattern 22 Prozent Umsatzsteigerung Das E-Commerce-Unternehmen Vente-privee.com hat sein Wachstum vergangenes Jahr verdoppelt 27 Früher, schneller, teurer MARKETING & WERBUNG Peer Bieber, 40 SZENE Die neunte Digital – Life – Design von Hubert Burda Media lockte zahlreiche Promis an 45 CEO der Webguerillas, hält Leute, die vorgeben, einen Social ROI nicht 15 messen zu können, für zu träge 46 Recht: Richtig informieren 10 Reichweiten: Zwei Welten Mobile Facts und Internet Facts differieren stark 11 Die Impressumspflicht für Unternehmen in sozialen Netzwerken ist kaum zu erfüllen RUBRIKEN 30 TOOLS & TECHNIK Topkampagne: Mammuts 360-Grad-Blick 24 Etats Marketing & Werbung 24 Mobile teurer als Desktop Rätselhafte Retouren Rechtstipp: Keyword Advertising mit Marken 30 Google: Mobile Werbung hat gewaltige Potenziale 12 Mehr als jeder dritte Online-Händler weiß nicht, 32 wie viel ihn eine Warenrücksendung kostet Techniktipp: Ranking-Faktor Author Trust 32 Etats Tools & Technik 33 Dienstleisterverzeichnis 37 Menschen & Karriere 41 Impressum 41 Termine 42 Mehr Strategie, weniger Spielerei Social Media ist kein Selbstzweck mehr. Damit rückt die Frage nach der Strategie in den Fokus 14 Aussterben der Couch Potatoes Zwölf Minuten täglich nutzen die Deutschen den mobilen Second Screen parallel zu TV 18 Das Ankommen entscheidet Canyon muss bei seinem mehrsprachigen Newsletter die Zustellungsrate beachten 20 Verschlungene Datenwege Das IAB USA mahnt Site-Betreiber, genau zu verfolgen, wer ihre Daten einsehen kann 33 SPECIAL: VIDEO-PRODUKTION Mit Produkt-Videos können Webshops Kunden beraten, Kaufargumente liefern und im besten Fall auch unterhalten 34 Sales Director Google Deutschland, versichert, der Plattformanbieter verstehe sich nicht als Retailer 23 David Eicher, MEINUNG Das Thema Big Data wird zu häufig aus der Unternehmensperspektive betrachtet, findet Jörg Meurer, Managing Partner bei Keylens Geschäftsführer Talentfrogs, hat ermittelt, dass Männer Social Media geschickter für die Jobsuche nutzen 40 Alastair Bruce, DLD in München Und der Kundennutzen? Unerfüllte Erwartungen Multichannel-Händlern gelingt es schlechter als Online Pure Playern, Kunden zufriedenzustellen 29 Nicht die Länge entscheidet Specific Media beleuchtet die Werbewirkung in unterschiedlichen Video-Formaten Serie: Marketing mit Google Shopping Googles Zukunft im E-Commerce – was der Suchmaschinengigant derzeit plant (Teil 3) Immer mehr Web-Händler setzen auf Same Day Delivery, obwohl der Versand deutlich teurer ist 28 „Wer A sagt, muss auch B sagen“ Butlers will seine Kunden niemals spüren lassen, wie komplex der Online-Möbelhandel ist Meinungen in diesem Heft E-COMMERCE „Netz erfordert neue Fähigkeiten“ Die Münchner Sendergruppe Pro Sieben Sat1 baut ihre Digitalsparte offensiv aus 3/13 Stellenmarkt 43 Gehört / Feedback 46 Sucharita Mulpuru, Vice President Forrester Research, weiß, dass Same Day Delivery in den 28 meisten Fällen nicht rentabel ist Larry Page, Google-Mitgründer, rechnet damit, dass Mobile-Werbung teurer wird – und wichtiger als Desktop-Werbung 12 Christian Wegner, Vorstand bei Pro Sieben Sat1, startet einen Inkubator, um Handelsund Medienkonzepte aufzubauen 6 Stephanie Wölfel, Leiterin E-Commerce bei Ernsting‘s Family, will den Facebook Shop nicht als großen Umsatzbringer nutzen 36 AKTUELL 3 Ende der Netzneutralität? Internet-Infrastrukturanbieter wollen Geld von den Content-Anbietern N Harald A. Summa, Geschäftsführer Eco Verband der dt. Internetwirtschaft e.V Heiko Zysk, Vice President Governmental Relations Pro Sieben Sat1 „Netzneutralität ist das Fundament der deutschen InternetWirtschaft – sie ist die Basis für Innovation und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Als eine der stärksten Internet-Nationen weltweit muss Deutschland darauf achten, die Rahmenbedingungen für Netzneutralität zu sichern: einen offenen, transparenten und fairen Wettbewerb, der beispielsweise durch die Bundesnetzagentur gesichert werden sollte.“ „Der Orange-Deal mit Google umfasst auf den ersten Blick lediglich das mobile Netz. Wenn es hier Kapazitätsengpässe in Frankreich gibt, etwa weil die schnellen LTE-Netze noch nicht verfügbar sind, dann können solche Vereinbarungen im Einzelfall vielleicht sinnvoll sein. Ob das die einzige Motivation für Google war, sich darauf einzulassen, ist jedoch fraglich, wenn man den Presseberichten glaubt, die hier viel weiter gehende Zusammenhänge vermuten.“ Philipp Blank, Unternehmenssprecher Deutsche Telekom AG Jörn Schoof, Leiter Corporate Affairs M-Net GmbH „Große Inhalteanbieter werden nicht umhinkommen, sich an den Milliardenkosten des Netzausbaus zu beteiligen. Schließlich profitieren sie am meisten vom schnellen Internet. Da die Endkundenpreise für die Anschlüsse immer weiter sinken, müssen die Netzbetreiber zudem neue Geschäftsmodelle entwickeln. Eine Möglichkeit sind unterschiedliche Qualitätsklassen im Internet, die besonders sensible Dienste, etwa in der Telemedizin, erst ermöglichen.“ „Allein schon um keinen Qualitätsverlust bezüglich der Verfügbarkeit der Dienstevielfalt zu provozieren, müssen die Netzkapazitäten künftig besser und intelligenter gemanagt werden. Der in diesem Zusammenhang in der Öffentlichkeit erhobene Vorwurf einer möglichen Zensur des Internets ist völlig an den Haaren herbeigezogen, da das nationale Fernmelderecht die Kontrolle der Inhalte der Datenpakete verbietet.“ 6. Foto: Lufthansa icht bestätigt hat Google eine Darstellung von Orange Telecom, wonach der kalifornische Such-Gigant dem französischen Internet-Provider in Zukunft Geld für die Übertragung seiner Daten zahlt. Der Fall weckt Erinnerungen, bereits 2010 soll Google einen entsprechenden Deal mit dem amerikanischen ISP Verizon abgeschlossen haben – auch dies wurde nie bestätigt. Medienberichten zufolge bezieht sich die Vereinbarung zwischen Orange und Google zwar nur auf das mobile Moderne Internet-Versorgung erfordert Investitionen in Milliardenhöhe Netz – allerdings vor dem Hintergrund, dass Orange bei der Internet-Versor- bieter M-Net sich Optionen zur Refinanzierung gung Afrikas eine bestimmende Rolle spielt – und offenhalten wollen. Allerdings hat die BevorzuGoogle dort einen Partner brauchen könnte. gung bestimmter Traffic-Quellen und -Sorten auch eine Datenschutzkomponente: Von einer Die Beteiligten halten sich bedeckt Deep Packet Inspection zum Erkennen priorisierDie Zurückhaltung der Beteiligten bei solchen ter Datenpakete bis hin zu einer kompletten NetzDeals darf nicht verwundern, berührt sie doch überwachung und Filterung von Inhalten sei es das heikle Thema Netzneutralität. Im Internet, so nur ein kleiner Schritt, befürchten Verfechter des lautet das eherne Prinzip, wird jedes Datenpaket Netzneutralitätsprinzips. Dem Verdacht widergleich behandelt, egal ob es von Youtube stammt spricht M-Net-Manager Jörn Schoof vehement: oder von einer privaten Website. Ausnahmen gel- „Der Vorwurf der Internet-Zensur ist völlig an ten nur, wenn Spam gefiltert oder DDoS-Attacken den Haaren herbeigezogen.“ Der Branchenverband Eco hingegen bekennt abgewehrt werden sollen. Andererseits sind es wenige, zumeist von gro- sich klar zur Netzneutralität und wendet sich ßen US-Konzernen wie Google, Amazon oder strikt gegen geheime Verhandlungen zwischen Facebook betriebene Angebote, die massiv Traffic Content- und Netzwerk-Giganten: Nur ein offeim Netz erzeugen – und die Infrastrukturanbieter ner, transparenter und fairer Wettbewerb sei einer zu teuren Investitionen nötigen. Da verwundert großen Internet-Nation angemessen, meint Ecoes wenig, wenn Netzwerkbetreiber wie die Deut- Geschäftsführer Harald A. Summa, am besten ■ sche Telekom oder der regionale süddeutsche An- kontrolliert durch die Bundesnetzagentur. fk plentymarkets Online-Händler-Kongress 013 2. März 2013 d by Die Jahresauftaktveranstaltung für den E-Commerce 2013 Folgende Key-Speaker erwarten Sie: Jan Griesel plentymarkets Founder und CEO Dr. Georg Wittmann ibi research Senior Consultant Benjamin Loos 42 die Netzexperten Geschäftsführer Jochen Krisch Exciting Future Geschäftsführer Johannes Altmann Shoplupe Geschäftsführer Alexander Graf NetImpact Framework E-Commerce & Strategie Fachvorträge & Workshops: Informieren Sie sich in 35 Fachvorträgen und Workshops aus den Bereichen Marktplätze, Marketing, Recht, Shopoptimierung, Payment und natürlich dem E-Commerce-System plentymarkets. Fachmesse: Treffen Sie über 50 Aussteller aus allen Bereichen des ECommerce. Mit dabei sind unter anderem Amazon, ebay, DHL, Hermes, PayPal und viele mehr. Networking: Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit rund 1000 Händlern und Experten auszutauschen und feiern Sie auf der großen E-Commerce-Party (Buffet und Getränke inklusive). Silber Sponsoren Jetzt Tickets zum Frühbucherpreis sichern: www.plentymarkets.com/kongress/ internet WORLD BUSINESS-Leser erhalten 10,- EUR Rabatt mit dem Gutscheincode IWB-OHK2013 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS INTERSHOP SMARTPHONES RIM wird zu Blackberry Unter dem Namen Blackberry wurden die Smartphones des kanadischen Resellers Research in Motion (RIM) berühmt, verloren aber in den letzten Jahren massiv an Marktbedeutung. Jetzt hat sich RIM in Blackberry umbenannt und will die Aufholjagd gegen die Smartphone-Supermächte Apple und Samsung aufnehmen. Helfen sollen dabei ein komplett neu entwickeltes Betriebssystem sowie zwei neue Telefone. Bereits zum Auftakt sind angeblich 70.000 Blackberry-Apps verfügbar. fk Ein neues Logistikzentrum wird zum wichtigen Baustein für das angestrebte Wachstum D em Münchner Webshop für Luxusmode, Mytheresa.com, sind die Geschäftsräume in Aschheim zu klein geworden. Ab August 2013 wird das Unternehmen ein neues Logistikzentrum in Heimstetten bei München nutzen. Das Lager wird eine Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern einnehmen und die Abteilungen Wareneingang, Warehouse, Shipping sowie das eigene Fotostudio beherbergen. „Das wird eine riesige Halle, ungefähr so groß wie zwei Fußballfelder“, sagt Thomas Müller, Geschäftsführer von Mytheresa.com. Bauherr und Eigentümer des Logistikzentrums ist die Intaurus Grundbesitz GmbH & Co. KG. Über Mytheresa.com AMAZON Mehr Umsatz, aber Verlust Der Marktplatz Amazon setzt weiter auf schnelles Wachstum und nimmt dafür Verluste in Kauf. Zwar schloss der Internet Retailer das traditionell starke vierte Quartal 2012 mit einem Umsatzanstieg um 22 Prozent (21,27 Milliarden US-Dollar) im Ver- ■ Gegründet 2006 in München Umsatz 2011: rund 25,3 Millionen Euro ■ Jährliches Umsatzwachstum: mehr als 50 Prozent ■ Umsatzanteil der internationalen Märkte: rund 60 Prozent ■ Zahl der Mitarbeiter: 120 ■ Das Geschäft mit E-Books wuchs bei Amazon 2012 um rund 70 Prozent gleich zu 2011 sowie einem Nettogewinn von 97 Millionen Dollar ab. Doch für das Gesamtjahr 2012 steht ein Nettoverlust von 39 Millionen Dollar zu Buche. Und auch der Nettogewinn für das vierte Quartal sank um fast die Hälfte (45 Prozent) zum Vorjahr, als Amazon 177 Millionen Dollar erzielt hatte. Gut lief dagegen laut Amazon-Chef Jeff Bezos insbesondere das Geschäft mit E-Books und den Kindle-Lesegeräten. Der Umsatz für das Gesamtjahr 2012 lag bei 61,09 Milliarden Dollar. Das sind 27 Prozent mehr als 2011, als Amazon 48,08 Milliarden Dollar umgesetzt und einen Nettogewinn von 631 Millionen Dollar erzielt hatte. Für das 1. Quartal 2013 prognostiziert Amazon einen Umsatzanstieg zwischen 14 und 26 Prozent. host Anzeige 3/13 Mytheresa.com expandiert Chinesischer Markt im Visier Intershop kooperiert mit Shinetech Software Inc. Shinetech Software ist ein Outsourcing-Dienstleister für die Entwicklung agiler Anwendungen mit Firmensitz in Peking. Mit der Partnerschaft wollen beide Unternehmen den wachstumsstarken chinesischen E-Commerce-Markt erschließen. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll Intershops E-Commerce-Software-Lösung auf dem chinesischen Einzelhandelsmarkt eingeführt werden. is 4. Februar 2013 Visualisierung des neuen Logistikzentrums von Mytheresa.com Mytheresa.com verkauft 160 Designermarken online und beliefert Kundinnen und Kunden in 110 Ländern weltweit. Zu den Kernmärkten zählen Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Großbritannien und die USA. 2013 will Mytheresa.com zwei weitere Kernmärkte erschließen, die Müller noch nicht verrät. Zudem soll die Conversion Rate in den Kernmärkten verbessert werden. Mytheresa.com hatte 2010 eine Finanzierung von Acton Capital Partners erhalten. Das sei die einzige Finanzierungsrunde gewesen, erklärt Müller, es werde keine weitere geben. Die Investitionen in das Lager und in die weitere internationale Expansion bestreitet das Unternehmen nun aus eigener Kraft. 2011 erwirtschaftete der Online Shop einen Umsatz in Höhe von 25,3 Millionen Euro. Die Umsatzzahlen von 2012 nennt Müller nicht: „Wir sind deutlich mehr als 50 Prozent im Jahresver- gleich gewachsen.“ Der Shop sei profitabel, betont Müller. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete vor Kurzem darüber, wie der Online-Modeshop Zalando den stationären Handel und auch den Online-Handel zunehmend unter Druck setzt. Anfang Januar hat Zalando einen eigenen Online Shop für Luxusmode gelauncht: Emeza.de. Auch Amazon will stärker ins Luxussegment vorstoßen (siehe INTERNET WORLD Business 11/2012, Seite 4). Auf die Frage, ob Online-Modehändler eine Strategie brauchen, wie sie sich gegen die Konkurrenz durch Amazon und Zalando behaupten, verweist Müller auf das exklusive Sortiment von Mytheresa.com. „Online vertreiben wir zum Beispiel die Marke Tod’s weltweit exklusiv.“ Auch für Balenciaga und Christian Louboutin sei Mytheresa europaweit einer der wenigen ■ Online-Vertriebskanäle. is Überall mobile Gutscheine Vouchercloud wird ab März eine Gutschein-App starten, Dealdevil sendet Push-Angebote V odafone Deutschland steigt neu ins mobile Couponing ein: Die britische Vodafone-Tochter Vouchercloud und Acardo wollen gemeinsam Gutscheine, Coupons und Kundenbindungsprogamme auf das Smartphone holen, zunächst über die Vouchercloud-App, später in der mWallet, der virtuellen Geldbörse auf dem Smartphone. Die Vodafone Group hatte Vouchercloud 2012 mehrheitlich übernommen. Die Dortmunder Acardo Group AG ist ein Couponing-Spezialist und erreicht 900 Akzeptanzstellen in Deutschland, darunter die Edeka- und Hit-Supermärkte. Mit der „Open Wallet“-Lösung von Arcado als technische Schnittstelle zwischen der App auf dem Smartphone und dem Kassensystem der Einzelhändler können Konsumenten Coupons auf dem Smartphone sammeln und vor Ort einlösen. Acardo übernimmt die Abrechnung und die Freigabe der Coupons. Die GutscheinApp von Vouchercloud wird in Deutschland ab März 2013 zur Verfügung stehen. Auch das Mainzer Unternehmen Match2blue setzt auf ortsbezogene Angebote. Vouchercloud startet im März in Deutschland Dealdevil sendet Coupons per Push-Nachricht Dessen mobile App „Dealdevil“ sendet den Usern Push-Nachrichten von Händlern mit Angeboten und Rabatten. Derzeit ist Dealdevil noch auf Mainz beschränkt, dort haben sich 150 stationäre Einzelhändler für den Dienst registrieren lassen. Die Nutzer geben ihre Vorlieben an und müssen den Ortungsdienst aktiviert haben. Sobald sie sich einem teilnehmendem Geschäft nähern, erhalten sie ein Angebot, das sie vor Ort einlösen können. Händler können mittels eines „Dashboards“ die eigenen Aktionen verwalten. Auf dem Mobile-Couponing-Markt tummeln sich bereits viele Anbieter, zum Beispiel Payback, Coupies oder Gettings, ein Tochterunternehmen von E-Plus. Die Frage ist, ob Newcomer wie Vouchercloud oder Match2blue eine ausreichende Zahl an Händlern akquirieren können, damit ihre Apps attraktiv genug sind. Und ob sich darüber hinaus genügend Konsumenten finden, die sich eine weitere Gutschein-App auf ■ ihr Smartphone laden. is 3/13 TRENDS & STRATEGIEN 4. Februar 2013 Verlag investiert in Arzttermine Mode-Auswahl für Männer D K as Serviceportal Arzttermine.de hat sich einen strategischen Investor geangelt: Der Adressbuchverlag Greven’s aus Köln ist mit einem niedrigen MillionenEuro-Betrag beim Berliner Start-up eingestiegen. „Damit können wir unseren Service in diesem Jahr deutschlandweit ein- Arzttermine.de: Frisches Kapital vom Kölner Adressbuchverlag Greven‘s führen“, meint Arzttermine-Geschäftsführer Francis Trapp. Arzttermine hilft bei der Planung von Arztbesuchen: Patienten können hier freie Termine bei teilnehmenden Medizinern eintragen. „Als Kassenpatient hat man oft keine Chance, einen Termin zu bekommen. Andererseits werden Termine oft kurzfristig abgesagt“, erklärt Mitgründer Bjoern Keune. „Wir bringen Patienten und Ärzte online zusammen.“ Für beide Seiten ist der Service kostenlos. Lassen sich Ärzte von Arzttermine.de zusätzlich beim Online Marketing unterstützen, werden Honorare fällig. Auf das Geschäftsmodell, das bislang nur in ausgewählten deutschen Großstädten funktioniert, setzen auch Doxter.de (http://bit. ■ ly/10VVnue ) und Hellodr.de. vs Internet World BUSINESS Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Outfittery.de wirbt Millionensumme für Internationalisierung ein ein Vorurteil: Männer kaufen Mode selten gern, und nicht immer sind sie stilsicher. Seit Anfang 2012 bekommen sie online Hilfe. Die Outfittery von Julia Bösch und Anna Alex kombiniert den Modeeinkauf für Männer mit individueller Beratung. „Curated Shopping“ heißt das Modell, das mit Modomoto.de oder neuerdings 8select.de auch andere verfolgen. Mit einer Millionen-EuroFinanzierung von mehreren Investoren wollen Outfittery: Modisches für die Gründerinnen, die Männer mit Beratung von Zalando und Rocket Internet kamen, jetzt die Marktführer- Bösch, Alex (re.) wollen jetzt ihr wahl.“ Die Beratung und schaft ausbauen und in Konzept in Europa bekannt machen der kostenlose Versand Europa expandieren: sind in den Preisen kal„Das deutschsprachige Ausland bietet kuliert. „Wir rechnen mit Ladenpreisen, Chancen“, so Bösch zurückhaltend: Wo ge- das Businessmodell basiert auf günstigen nau die Berliner die Internationalisierung Einkaufspreisen“, erläutert Bösch. starten, wird noch nicht bekannt gegeben. Das Konzept geht bisher auf. Outfittery Rund 20.000 Kunden hat das Unterneh- beschäftigt 25 Mitarbeiter, schreibt zwar men seit dem Start im April 2012 bedient: keine schwarzen Zahlen, aber man sei, so „Sie sind treu, sie geben ein Profil ab und Hans-Jürgen Schmitz von Mangrove Capifassen Vertrauen zu ihrer Stylistin“, erzählt tal Partners, die erstmals investiert haben, Bösch. Bei Outfittery beantworten Kun- „vom Potenzial überzeugt“. Rainer Maerkle den zunächst online Fragen, danach kön- von Holtzbrinck Ventures ergänzt: „Das nen sie sich von einer Stylistin anrufen las- Team hat eindrucksvolle Aufbauarbeit gesen. „Viele laden ein Foto hoch“, so Bösch. leistet, mit neuen Gesellschaftern wurden „Nach fünf Tagen kommt die Box mit die Voraussetzungen für weiteres, schnel■ zwei, drei kompletten Outfits zur Aus- les Wachstum geschaffen. vs HY.CO Neuer Gründertreff Der Axel Springer Verlag hat sich zu 49 Prozent an der Start-up-Veranstaltung Hy beteiligt. Sie soll zu einer internationalen Netzwerk- und Konferenzreihe für Gründer, Investoren und Unternehmen wachsen. Mitte Januar fand nun das erste Treffen statt. Am Ende der dreitägigen Veranstaltung wurden drei Start-ups ausgezeichnet: als beste Idee die Community für Kreative, Knowable.org, als bestes Produkt Infogr.am, ein Dienstleister für Info-Grafiken, und als beste Hardware die Solarreinigungsroboter von Solarbrush. vs COUCHCOMMERCE.COM Erfahrene Investoren Mobile-Commerce-Spezialist Couchcommerce hat sich eine sechsstellige Finanzierung gesichert. Das Kapital kommt von der Venturepreneurs’ Organisation, einem Zusammenschluss von 25 Internet-Unternehmen aus elf Ländern. Mithilfe ihres Kapitals, ihrer Kontakte und ihrer Erfahrungen will Couchcommerce jetzt in Europa expandieren. Das Unternehmen aus Hannover startete 2012 und hat bisher für rund 500 Webshops mobile App-Versionen für Smartphones, Tablet und Smart-TV gebaut. vs HOTELTONIGHT.COM Harter Wettbewerb Flohmarkt für Digitales Bei Redigi können Verbraucher Musik- und Buch-Files verkaufen R W edigi.com, ein umstrittener Flohmarkt für gebrauchte digitale Medien aus den USA, will im Frühjahr in Europa starten. „Coming soon to EU“, heißt es auf der Plattform. Die Verbraucher warten hier darauf, digitale Medien wie E-Books oder MP3 Files weiterverkau- Redigi macht den Handel mit digitalen Medien wie MP3 Files oder E-Books möglich fen zu können. Die Verleger dagegen fürchten, durch den Wiederverkauf würden die Preise von Büchern, Musik und Filmen sinken und Raubkopien verkauft. Letzteres weiß Redigi aber zu verhindern: Wer verkaufen will, muss Software laden, die den vorhandenen Medienbestand auf dem Computer screent. Raubkopien werden zum Verkauf nicht zugelassen, ebenso von CDs kopierte Dateien. Wurde Kostenlose Reisehinweise ein Titel verkauft und ist er danach weiter auf den mobilen Geräten des Verkäufers zu finden, werden diese so lange gesperrt, bis er entfernt ist. Das Vorgehen überzeugt Gerichte: Das Musiklabel Capitol Records scheiterte mit seiner Unterlassungsklage gegen Redigi. Klagen von weiteren Musikkonzernen sind anhängig. Auch in Europa wird der Gründer John Ossenmacher auf Widerstand treffen. Zwar dürfen laut Europäischem Gerichtshof Software-Downloads wieder verkauft werden, doch die Verleger bringen sich schon in Stellung. Ungeachtet dessen will das Start-up seinen Service über iTunes hinaus anbieten und ■ auf E-Books ausweiten. vs ikivoyage.org heißt der jüngste Ableger der Wikipedia-Gruppe. Er wurde 2012 von der gemeinnützigen Stiftung Wikimedia Foundation, die die bekannten Internet-Lexika betreibt, übernommen und nun offiziell gestartet. Nutzer finden bei Wikivoyage Informationen zu Reisezielen und können diese kostenlos ausdrucken, im PDF-Format abspeichern und sich so Reiseführer zusammenstellen. Wikivoyage wurde 2006 als Verein gegründet, freie Autoren schrieben vorwiegend auf Deutsch über Länder und Städte. Nach der Übernahme durch Wikimedia soll der Dienst nun internationaler werden und stärker im Ausland von Nutzern gefüllt werden. Die Wikimedia Foundation finanziert sich allein über Spenden und ■ basiert auf freiwilliger Arbeit. vs Per App in letzter Minute noch ein billiges Hotelzimmer buchen: Das Berliner Start-up Justbook.com und der HRSAbleger Hotels-now.de bekämpfen sich bereits in diesem Markt. Nun startet noch Hoteltonight.com in Deutschland. Das US-Vorbild des App-Services ist mit 35 Millionen US-Dollar Risikokapital ausgestattet und wird die Konkurrenz zusätzlich verschärfen. vs ECO START-UP AWARD 2013 Gründerwettbewerb In 60 Sekunden potenzielle Investoren, Kooperationspartner oder Kunden überzeugen: Noch bis zum 3. März können sich Gründer mit ihren Ideen für den Start-up-Wettbewerb des Eco-Verbands bewerben. Präsentiert wird am 17. April auf dem Eco-Kongress in Köln. Den Siegern winkt Aufmerksamkeit. Bewerbungen an: [email protected]. vs ROOMSURFER.COM Zimmer für Reiselustige Wikivoyage: Reiseinformationen in dem freien Internet-Lexikon sollen internationaler werden Konkurrenz für Zimmervermittlungen wie Airbnb.de, 9flats.com oder Fewodirekt.de: Roomsurfer.com vernetzt auf Basis von Facebook-Profilen Reiselustige mit Einheimischen. Die einen finden einen Schlafplatz und Kontakte, die anderen eine Einnahmequelle fürs Sofa. Business Angels finanzierten nun den Europastart. Auch bei Couchsurfer.org lassen sich Schlafplätze finden – kostenlos. vs 5 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 3/13 GRÜNDER- UND BETEILIGUNGSOFFENSIVE VON PRO SIEBEN SAT1 „Netz erfordert neue Fähigkeiten“ Die Münchner Sendergruppe baut ihre Digitalsparte offensiv aus. Dabei setzt Pro Sieben Sat1 auf die Innovationskraft von Start-ups. Für sie startet der Konzern jetzt einen eigenen Inkubator. Ziel: neue Handels- und Medienkonzepte aufbauen T rotz Internet nahm der Fernsehkonsum in den letzten Jahren um zehn Prozent zu. Dennoch sucht die Münchner Sendergruppe Pro Sieben Sat1 neue Geschäfte – bevorzugt im Web, im E-Commerce und bei Online-Spielen. Damit will der Sender auf das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet antworten. Ziel ist es, sich langfristig zu einem Entertainment- und Handelshaus zu entwickeln. Bedeutung kommt dabei der Beteiligungsgesellschaft Seven Ventures zu: MediaLeistung gegen Umsatz- oder Firmenanteile heißen die Deals, mit denen sie Startups beim Wachstum hilft. Seit Herbst 2012 bringt zudem ein Joint Venture mit Covus Lead-orientierte Online-Konzepte voran. Nun leistet sich der Sender mit dem ProSieben-Sat1-Accelerator ein eigenes Gründerzentrum. Unter der Leitung von Mato Peric, Ex-Führungskraft von Rocket Internet, werden in Berlin innovative Geschäfte aufgebaut. Christian Wegner, verantwortlich für die Sparte Digital & Adjacent, ist davon überzeugt, dass Fernseh- und Online-Media-Leistungen beim Aufbau von Start-ups eine große Schubkraft zeigen und Deutschland zu einem Land der Gründer befördern können. Und allein schon drei bis fünf gute Ideen pro Jahr würden das Portfolio von Pro Sieben Sat schnell anwachsen lassen. Unternehmen entdecken Inkubatoren, Pro Sieben Sat1 jetzt auch: Warum eigentlich? Christian Wegner: Die Antwort ist ebenso einfach wie überzeugend: In den ersten neun Monaten 2012 erwirtschaftete Digital & Adjacent knapp 230 Millionen Euro Umsatz. Unser Venture-Geschäft trägt bereits einen signifikanten Anteil daran. Wir beteiligen uns seit 2009 in Form von Media-Leistungen an Start-ups. Zalando war der Eisbrecher, dessen TV-Kampagne hervorragend funktionierte. Das war der Nachweis, wie stark Werbung das Wachstum neuer Geschäfte treibt. Für Pro Sieben Sat1 eröffneten sich damit neue Erlösquellen. Rund 50 solcher Kooperationen sind ■ Pro Sieben startete 1988. Durch die Verschmelzung mit der TV-Gruppe Sat1 entstand 2000 die Pro Sieben Sat1 Media AG. An ihr hält die Lavena Holding, ein Joint Venture der Gesellschaften KKR und Permira, die Mehrheit. ■ Für Pro Sieben Sat1 erstellen rund 4.000 Mitarbeiter Programme für 29 Kanäle. Die Gruppe erreicht 62 Millionen Haushalte in Europa und erwirtschaftete 2012 in den ersten neun Monaten einen Umsatz von gut zwei Milliarden Euro. ■ Zur besseren Auslastung von Werbezeiten entwickelte Pro Sieben Sat1 im Krisenjahr meinsam mit den Gründern die Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln. Unsere Beteiligungen agieren autark, damit Innovationen ungehindert reifen können. Gründer arbeiten schneller, unmittelbarer, bauen Modelle in wenigen Wochen auf und passen sie dann flexibel den Marktgegebenheiten an. Das ist faszinierend zu beobachten im Vergleich zu einem börsennotierten Konzern, der deutlich mehr Anforderungen und auch komplexeren Prozessen Tribut zollen muss. Welche Trends sehen Sie gerade für den E-Commerce? Wegner: Der Online-Anteil im Handel erreicht in Deutsch- Christian Wegner, seit 2011 Vorstand bei Pro Sieben Sat1. Der promovierte Betriebswirt zeichnet für die Digitalsparte und neue Geschäfte verantwortlich. wir inzwischen eingegangen. Wir sehen, dass unser Modell gerade in den Segmenten Sport, Beauty, Gesundheit, Mode, Wohnen und Reisen erfolgreich ist. Mit Covus Ventures haben wir bereits einen Inkubator, mit dem wir gemeinsam digitale Marktplätze aufbauen. Zudem investieren wir gerade in einen neuen, eigenständigen Inkubator, ebenfalls mit Sitz in Berlin, den der ehemalige Rocket-CEO Mato Peric leiten wird. Wie stark müssen Sie als Vorstand einer börsennotierten Aktiengesellschaft bei Ihren Beteiligungen mitregieren? Wegner: Pro Sieben Sat1 ist kein Unternehmen, das in Start-ups investiert und den Gründern dann ihr Geschäft diktiert. Wir verstehen uns als Partner und wollen ge- 2009 Beteiligungsgeschäfte für Start-ups. Sie bezahlen für TV-Kampagnen mit Firmen- oder Umsatzanteilen. ■ Dieses Beteiligungsgeschäft sowie die eigenen Online-Aktivitäten bündelt die Konzernsparte „Digital & Adjacent“ (D&A). Bis 2015 sollen ■ www.prosiebensat1.de land zurzeit rund acht Prozent mit stark steigender Tendenz. Immer mehr Branchen drängen ins Internet. Aber viele, die in klassischen Kanälen gut verkaufen, haben Probleme im Web. Das Netz erfordert neue Fähigkeiten und eine spezifische Herangehensweise, etwa um ein Verkaufserlebnis aufzubauen, Sites nutzerfreundlich zu gestalten und Kunden online zu binden. Hier sind neue, emotionalisierende Lösungen gefragt. Social Commerce versucht gerade, die Verbraucher auf neue Art in Shops zu ziehen oder aber Fans zu Käufern zu konvertieren. Und allen voran treibt Mobile den E-Commerce an und schafft neue Verkaufskonzepte. die Erlöse hier 500 Millionen Euro erreichen. In den ersten neun Monaten 2012 erwirtschaftete D&A 228 Millionen Euro Umsatz. ■ D&A gliedert sich in die Sparten Handel, Beteiligungen, Online-Spiele sowie die WebVideo-Angebote Maxdome und Myvideo. 24,0 22,0 20,0 18,0 16,0 Feb 12 März Apr © INTERNET WORLD Business 3/13 Mai Juni Juli Aug Angaben in Euro Sept Okt Nov Dez Jan 13 Quelle: Comdirect Pro Sieben Sat1: Die Partnerschaft mit Sony (Web Games) und die Gründeraktionen treiben den Kurs Was soll im Pro-Sieben-Sat1-Accelerator entstehen: neue Medien- und Fernsehgeschäfte oder Handelskonzepte? Wegner: Wir konzentrieren uns auf Ideen für den E-Commerce und die Medienbranche. Mit unseren Portalen Maxdome, der Online-Videothek, und Myvideo, die wir gerade zum Online-Fernsehkanal ausbauen, begleiten wir aktiv neue Entwicklungen wie die Konvergenz von TV und Internet, Smart-TV oder TV-Commerce. Der Anspruch ist auch, dass wir neue Geschäftsmodelle eng mit unseren bekannten Aktivitäten verzahnen: Wer etwa mit uns einen Mode-Shop aufbaut, könnte ja auch Myvideo als Kanal für Modeschauen nutzen. Ähnliche Synergien ergeben sich zwischen dem Gaming-, Reise- und Musikbereich sowie dem Fernsehen. Für welche Start-ups kommen denn MediaDeals infrage? Wegner: Die größten Erfolge zeigen sich bei Produkten, die Massen interessieren, Erklärungsbedarf haben, Vertrauen und Emotionalisierung erfordern. Allerdings: Die Geschäftsmodelle müssen schon reibungslos funktionieren, wenn im Fernsehen geworben wird, und die Start-ups müssen schnelles Wachstum auf Vertriebsseite stemmen können. Das trifft in der Regel auf Firmen zu, die im Jahr bis zu zehn Millionen Euro umsetzen und von einem versierten Team gemanagt werden. Wann können Gründer von Pro Sieben Media-Leistungen erwarten, wann Kapital? Wegner: Bei Geschäften, die unser E-Commerce-Business stärken und dem Konzern wirtschaftlichen Mehrwert bringen, peilen wir Mehrheitsbeteiligungen an und setzen neben Media-Leistungen auch Kapital ein. Reine Media-Investments, egal ob gegen Umsatz oder Anteile, bieten uns interessante Chancen, wie ein Investor am Wachstum neuer Geschäfte teilzuhaben. Wir kooperieren dabei eng mit Geldgebern und achten wie sie auf den Exit. Welche Herausforderungen gibt es bei der Werbung für Start-ups und neue Marken? Wegner: Mit der Kombination Fernsehen plus Online können Sie enorm schnell Bekanntheit aufbauen, die Herausforderung ist die Effizienz. Der Spot muss auffallen und wirken, die Frequenz wohldosiert sein, nicht zuletzt sollten TV-Kampagnen mit Suchmaschinenmarketing vernetzt werden. Das überfordert junge Unternehmen oft. Unsere eigenen Agenturen, Sugar Ray und Booming, leisten kreativ wie im Searchmarketing Unterstützung. Das heißt, wir bieten nicht nur Werbevolumen an, sondern auch Mediaplanung und Strategien, um junge Unternehmen wirkungsvoll im Markt zu positionieren. Warum laufen eigentlich die meisten Startup-Spots auf Pro Sieben? Wegner: Der Sender ist der Leuchtturm der 3/13 TRENDS & STRATEGIEN 4. Februar 2013 Web-Generation und zieht in der jungen Altersgruppe viele Zuschauer an. Da Pro Sieben aber ohnehin stark ausgelastet ist, stehen je nach Zielgruppe auch Umfelder von Sat1, Kabel Eins, Sixx oder Sat1-Gold in den Mediaplänen der Start-ups. Media gegen Anteile ist ja auch ein bisschen wie anfixen und süchtig machen. Klappt diese Strategie, gibt es schon Start-ups, die inzwischen selbst TV-Werbung schalten und dafür bezahlen? Wegner: Für Media-for-Equity oder -Revenue sind wir meistens 3-Jahres-Vereinbarungen eingegangen. Wir rechnen 2013 mit den ersten klassisch zahlenden jungen Unternehmen. Zalando buchte im letzten Jahr erstmals klassisch Werbezeit bei der Sevenone Adfactory, dem Konzeptvermarkter von Pro Sieben Sat1. Mit einem geschickt umgesetzten Product Placement im Rahmen von „Germany’s next Topmodel“ gewann Zalando signifikant an Profil und hat in der Zielgruppe deutliches Kaufinteresse geweckt, wie die begleitende Forschung belegt. Wie bei jedem VentureModell zeigen aber nicht alle Media-Deals das Wachstum, das weitere TV-Werbung rechtfertigen würde. Wir sind mit den Erfolgen zufrieden und lernen aus den übrigen Fällen. Wie steht’s bei Ihrem prominentesten Kandidaten Zalando? Welche Exit-Chancen sehen Sie für den Online-Händler? Wegner: Zalando hat schon immer für einen Teil der Media-Leistungen bezahlt. Internet World BUSINESS 7 Beide Seiten haben von der Partnerschaft profitiert. Zalando ist als junges Unternehmen durch kreative TV-Werbung enorm erfolgreich geworden. Die weitere Entwicklung des Unternehmens beobachten wir mit Interesse, auch einen möglichen Börsengang. Bislang konzentrieren Sie Ihre Start-upAktivitäten auf Deutschland. Wegner: Deutschland ist nun mal unser Kernmarkt, den wir am besten kennen. Dies gilt vor allem für das klassische TVGeschäft. Digital ist hingegen deutlich internationaler angelegt. Im GamingBereich erzielen wir bereits drei Viertel der Umsätze im Ausland. Geschafft haben wir das, indem wir internationale Medienpartnerschaften aufgebaut haben, zum Beispiel mit Dogan in der Türkei oder TF1 in Frankreich. In diesem Netzwerk können wir unsere Games vermarkten und dafür werben. Funktioniert das auch bei E-CommerceStart-ups und für künftige Media-Deals? Wegner: Davon bin ich fest überzeugt. Warum sollten nicht auch junge Unternehmen, beispielsweise aus den USA, auf dieses Modell setzen, wenn sie europäische Märkte erobern wollen? Auch für unsere eigenen Mehrheitsbeteiligungen wie den Reiseveranstalter Tropo oder das Portal Wetter.com wäre Werbung bei unseren Fernsehpartnern denkbar. Beide sind schon heute grenzüberschreitend in Europa aktiv. E-Commerce, Marktplätze, Spiele: Pro Sieben Sat1 setzt auf Start-ups wie Tropo, Unternehmen wie Covus sowie auf neue Spiele-Ideen Die Konvergenz von Fernsehen und Internet wird jetzt sichtbar: Sehen Sie Interesse der Industrie die entstehenden Werbemöglichkeiten zu nutzen? Wegner: Definitiv. Die Entwicklung verläuft rasant, und wir sehen uns als Innovationstreiber durch die Vernetzung unserer Online-Plattformen mithilfe der SocialTV-Anwendung Pro Sieben Connect. Wir können Zuschauer schon im Vorfeld von Shows und Serien involvieren und sie während der Ausstrahlung über ihre mobilen Geräte einbinden. Für unsere Kunden schnüren wir daher crossmediale Werbepakete. Für die Medienkonvergenz sind wir bestens aufgestellt. Ein Sender verliert so aber Unabhängigkeit. Wegner: Wieso? Wir verlängern die Fernsehformate lediglich auf neue Plattformen und Geräte und erweitern das Fernseherlebnis um eine neue Dimension. Mit „The Voice of Germany“ oder „Germany’s next Topmodel“ zeigen wir, wohin die Reise geht: Die Connect App bringt Shows auch auf Computer, Laptops, Smartphones oder Tablets und bietet Zuschauern Interaktionsmöglichkeiten. So öffnen sich Werbetreibenden wirkungsvolle Touchpoints zum Konsumenten. Damit profitieren Zuschauer und Unternehmen gleichermaßen. Wo liegt die Zukunft des Unternehmens – digital oder beim Fernsehen? Wegner: Unser Herzstück ist und bleibt das TV-Geschäft, das wir gerade ins digitale Zeitalter transformieren. Fernsehen wird digital, aber in Zukunft medial nicht an Kraft verlieren. Im Gegenteil. INTERVIEW: SUSANNE VIESER Individuelle-Server-Lösungen. Das Internet ist der unangefochtene Wachstumsmarkt. Ständig gibt es neue Anwendungen und Technologien. Um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten, benötigen Sie individuell angepasste Webserver-Strukturen, die voller Leistung und Einsatz-Perspektiven stecken. Dazu gehören Internetanwendungen, bei denen die Hochverfügbarkeit im Vordergrund steht oder sehr zugriffsstarke Projekte, bei denen mittels Lastverteilung alle eingehenden Anfragen auf mehrere Server verteilt werden. Bei internet24 stehen persönliche Ansprechpartner kompetent und zuverlässig zur Verfügung – sei es bei der Auswahl neuer Produkte, der individuellen Konfiguration von Servern oder der kurzfristigen Problembehebung. internet24 GmbH | Bayrische Straße 18 | 01069 Dresden Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 internet24 ist der Partner für eine genau auf Ihre Anforderungen zugeschnittene Serverlösung. Informieren Sie sich zu unseren individuellen Serverlösungen unter www.internet24.de oder Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40. [email protected] 8 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 4. Februar 2013 Mobil und aktiv im Alter Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online auf www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Start-up mobilisiert mit Tablet Senioren und schafft für sie praktische Vernetzung P er Video mit den Enkeln oder dem Arzt sprechen, online Kontakt mit dem Pflegedienst aufnehmen oder Essen bestellen, Blutwerte übermitteln, Musik hören, lesen: Mit ihren leicht zu bedienenden Touchscreens könnten Tablets gerade Senioren das Leben vereinfachen und ihnen helfen, länger zu Hause eigenständig zu leben. Nur: Alte trauen sich oft nicht an neue Technik. „Wir bieten mit einem vorkonfigurierten Tablet ein Sorglospaket an, das Wartung und Service einschließt“, erläutert Thomas Steinmayer das Angebot seines Wiener Start-ups Seniorpad. Medion liefert das 13-Zoll-Tablet. Steinmayer entwickelte ■ Nach Entwicklungsphase Gründung im November 2012 ■ Seniorpad vertreibt Internet-fähige Tablets wie Handys mit Servicevertrag ■ Finanzierung: Land Kärnten, AVS Klagenfurt, neue Runde wird verhandelt ■ www.seniorpad.at Seniorpad: Ein vorinstalliertes Tablet hilft bei Selbstständigkeit und Selbstversorgung im Alter Den Älteren ab 50 Jahren will Steinmayer die Vorbehalte gegen Tablets nehmen. „Manche sind im hohen Alter aktiv, offen, andere gehen in jüngeren Jahren defensiv an Technik heran.“ Stumit dem Klagenfurter Pflegedienst AVS dien zufolge nehmen in Deutschland eine übersichtliche Oberfläche und erste acht Millionen, in Österreich eine MilliApps, die online und per Skype Pflege- on Senioren zeitweise einen Pflegedienst und Sozialdienste mit Klienin Anspruch. Und diese Zahl ten vernetzen. Informationssteigt stetig. Dieser Klientel und Unterhaltungsdienste soll das Seniorpad den Alltag finden sich in den App-Märkerleichtern. In Planung ist ten zuhauf. Zurzeit testen 30 eine Community, mit der sich potenzielle Kunden das SeniNutzer miteinander verabreorpad, das ab Frühjahr wie den sollen: „Reich“, so Steinein Smartphone mit Servicemayer, „werden wir mit dem vertrag vertrieben wird und Seniorpad nicht, aber es ist 60 Euro pro Monat kosten ein gutes, ausbaufähiges Prosoll. „Sicher kaufen eher Andukt mit Zukunft.“ Das Kongehörige das Seniorpad“, so Thomas Steinmayer zept wurde bereits ausgezeichder ehemalige Telekom-Aus- möchte Ältere an neue net und überzeugte auch erste ■ tria-Manager und Gründer. Finanziers. vs Technik heranführen Kaufberatung online 3/13 Online gegen die Pfunde L ebensmittel und Internet – das funktioniert über Themen: Dienste wie Kommtessen.de oder Hellofresh.de verschicken Pakete, in denen sich die Zutaten zu Gerichten für mehrere Personen befinden. Das Berliner Start-up Frische Diät variiert diesen Ansatz: „Wir erstel- ■ Start: Nach Tests im August 2012 ■ Frische Diät verkauft Lebensmittel und Ernährungsberatung im Wochenpaket ■ Mitarbeiter: 8, vorwiegend Freie ■ Kapital: Gründer, erste Finanzierungsrunde in Vorbereitung ■ www.frischediaet.de Larovo führt Kunden durch Elektronikangebote und bereitet Kaufentscheidungen vor I m Laden bekommt man gute Beratung, online muss man sich die Informationen zu einem Produkt umständlich zusammensuchen“, bemängelt Ulrich Glemnitz, Mitgründer von Larovo.com. Online muss nachziehen, soll das Einkaufen komfortabel werden. Das Start-up aus Troisdorf bei Köln versucht seit Herbst 2011 die große Larovo: Im Internet durch Beantwortung von Fragen das Beratungslücke zu schließen: Angebot verengen und zur Kaufentscheidung beitragen Die Kunden beantworten auf der Site zunächst Fragen zur geplanten ßen sich schon von Larovo helfen. Sie Nutzung eines Produkts sowie zu Aus- wurden am Ende zur Preissuche Billiger.de stattung und Preiswünschen. Die Ant- oder auf den Amazon-Marktplatz geworten führen zur Sortierung und Ver- führt. Vier Prozent der Nutzer kauften – engung des Angebots. Am Ende werden nicht gezählt sind in der Quote jene Intezwei, drei passende Produkte empfohlen. ressenten, die erst mal Preise verglichen. „Kunden wollen gefragt werden, wie sie mit einem Produkt umgehen werden“, erläutert Glemnitz, und: „Fallen Geräte in Produkttests durch, nehmen wir sie nicht in unsere Datenbank auf.“ In dieser finden sich aktuell 4.500 Waren – hauptsächlich Elektronik und Haushaltsgeräte, dazu Versicherungen. „Sobald Angebote erneuert werden, überarbeiten wir die Fragebögen für die Beratung“, so Glemnitz. Mehr als 150.000 Verbraucher lie- Gründer: Glemnitz, Guthardt-Schulz (re.) ■ Start: Seit 2009 entwickelt wird Larovo 2011 online gelauncht ■ Larovo berät Verbraucher und profitiert von Affiliate-Programmen ■ Mitarbeiter: 3 plus Freie ■ Finanzierung: Crowdfunding, Exist ■ www.larovo.com Larovo verdient mit dem vermittelten Traffic und den Käufen: „Wir machen Umsätze, wir schreiben jedoch keine schwarzen Zahlen“, berichtet Glemnitz. Um die Unabhängigkeit zu wahren, wollen die Troisdorfer erst mal nicht mit weiteren Händlern kooperieren. Wachstum soll durch neue Produkte, Kooperationen mit Medien und Lizenzversionen für Hersteller entstehen. Die Beratung kommt zumindest bei Verbrauchern an. 151 haben sich als Investoren am Unternehmen beteiligt, das Wirtschaftsministerium finanzierte erste Schritte mit dem Exist-Programm. „Das Feld Kaufberatung im Internet ist relativ neu“, meint Glemnitz. „Der Bedarf ist eindeutig da.“ vs ■ len Ernährungspläne und liefern die Zutaten für eine Diät nach Hause“, sagt Mitgründer Felix Obschonka. Die Diät kann fünf oder sieben Tage dauern und wochenweise verlängert werden. Statt auf Hunger hemmende Pulver setzt Frische Diät auf die Ernährungsumstellung und auf frische Produkte: „Nur das hilft wirklich, bleibend Gewicht zu reduzieren“, erklärt Obschonka. Ökotrophologen beraten das Team bei der Essensauswahl. Kunden können ihre Diät nach dem täglichen Kalorienbedarf ausrichten: „Wir haben danach auch die Preise differenziert“, erklärt Obschonka. 89 Euro etwa kosten alle Lebensmittel für fünf Tage à 1.200 Kalorien. Für seinen spezialisierten Lieferdienst kooperiert Frische Diät mit einem Partner aus der Lebensmittelbranche, der das Esspaket packt, sowie mit DHL Express. „In Deutschland sind für einen Lieferdienst im Food-Bereich die Margen viel zu niedrig“, meint Obschonka. „Deshalb braucht der Online-Lebensmittelhandel als Margenbringer einen Zusatznutzen.“ Frische Diät setzt auf die Themen Abnehmen und Beratung. vs ■ 3/13 TRENDS & STRATEGIEN 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS 9 INTERVIEW: BUTLERS „Wer A sagt, muss auch B sagen“ Butlers-Chef Jörg Arndt findet, dass Kunden niemals spüren dürfen, wie komplex der Online-Möbelhandel ist D selbstverständlich wie möglich machen, bei uns einzukaufen. er Multichannel-Händler für Wohnaccessoires, Butlers, will im Netz kräftig aufs Gas treten. Jörg Arndt, Geschäftsführer und Leiter des Online-Bereichs, erläutert im Interview mit INTERNET WORLD Business, wo er die Wachstumshebel sieht. Herr Arndt, Butlers ist bereits seit 2007 im E-Commerce aktiv. So richtig wahrgenommen hat man Sie online aber erst vor etwa zwei Jahren. Was haben Sie die Jahre davor im Web gemacht? Jörg Arndt: Wir sind ein Unternehmen, das nie Marketingbudgets gehabt hat, sondern immer auf die eigene Stärke des Konzepts, der Produkte und der Kommunikation aus den Vertriebskanälen heraus setzt. Daher wurden wir wahrscheinlich wirklich erst vor circa zwei Jahren von der breiteren Masse auch als Online-Händler wahrgenommen und nicht nur von der Kundschaft, die uns aus dem Filialgeschäft heraus kennt. Jörg Arndt, Geschäftsführer von Butlers. Er leitet den Online-Bereich des Kölner Multichannel-Händlers. ■ www.butlers.de Marke irgendwo schon einmal wahrgenommen. Und wer einmal in der Filiale war, behält Butlers auch im Kopf. Das merken wir zum Beispiel daran, dass in den vergangenen drei, vier Jahren die Zugriffe im Shop extrem gestiegen sind. Den JanuarBlues, in den man gerade in unserer Branche normalerweise nach dem intensiven Weihnachtsgeschäft fällt, merken wir überhaupt nicht. Das wird auch mit unserem ersten Vollsortimentskatalog zusammenhängen, den wir Anfang September 2012 gelauncht haben. Gerade arbeiten wir mit Hochdruck an unserem neuen Outdoor-Katalog, der Ende Februar an die Kunden verteilt wird. Und parallel läuft schon die Planung für den Jahreskatalog 2014, der dann im September dieses Jahres erscheinen soll. Auch wenn wir sicher noch einiges lernen müssen – die Grundresonanz ist positiv. Und wir erreichen den Der Katalog sorgt im Online Shop von Butlers für spürbar Kunden mit einem entsprechend mehr Besucher, die Resonanz ist positiv gestalteten Katalog dort, wo die Natürlich ist die gesamte Verpackungs- Kaufentscheidung für Möbel stattfindet: logik eine andere als bei Büchern oder zu Hause im Wohnzimmer. Schuhen. Aber wer A sagt, muss auch B sagen. Multichannel-Anbieter müssen Die großen Möbelhäuser scheinen allervielleicht nicht so viel Geld in den Mar- dings immer noch nicht zu glauben, dass kenaufbau investieren wie Pure Player. der Kunde dann zum Rechner geht oder Das Geld kann man dann in mehr Service zum Tablet greift und die Schrankwand eininvestieren. Wenn der Versand nicht im- fach online bestellt. mer für jedes Paket kostendeckend ist, Arndt: Das Einkaufsverhalten der Kunden dann ist das Teil des Geschäftsmodells. verändert sich dramatisch. Vor acht Jahren Wir haben die Erfahrung gemacht, dass hätte niemand geglaubt, dass man Kleider Durchschnittsbon online deutlich dung online bestellt, heute ist es das Norhöher ist als in der Filiale. malste von der Welt. Mittlerweile ist das Vertrauen in die Versandhandelsstruktur Wie bringen Sie Kunden denn überhaupt und die Akteure im Markt so weit, dass ohne Marketingbudget auf Ihre Website? sich der Kunde auch komplexere Produkte wie Möbel nach Hause schicken lässt. Wir Arndt: Über unsere Filialstruktur mit rund 160 Filialen haben die meisten Kunden die wollen es dem Kunden so einfach und Stationär kennt man Sie unter anderem für 99-Cent-Gläser oder 1,99-Euro-Servietten. Lassen sich solche Warenkörbe überhaupt profitabel abwickeln? Arndt: Der Erfolg unseres Online-Handels besteht darin, dass wir dem Kunden gerecht werden. Wir zwingen Kunden nicht, sechs Gläser zu kaufen, weil diese schon zu einer Verpackungseinheit verpackt sind. Stattdessen können Kunden einzeln auch im Fulfillment problematische Produkte wie Gläser oder Weihnachtskugeln ordern. Dafür haben Sie es bei den Lieferzeiten leichter als ein Schuhversender. Schließlich sind die Kunden ja aus dem stationären Laden gewohnt, Monate auf ihre bestellten Möbel warten zu müssen. Arndt: Wir können derzeit 90 Prozent aller Artikel innerhalb einer Woche liefern. Die restlichen Artikel haben Lieferzeiten von drei bis sieben Wochen. Auch wenn das wesentlich weniger ist als im klassischen Möbelhandel – unter Service-Gesichtspunkten sollte ein Kunde so kurz wie möglich auf das Möbelstück warten müssen. Daher wollen wir in Zukunft ein solches Umschlagvolumen erzeugen, dass wir ein Stück weit auch schwimmende Lager haben, und die Lieferzeiten dadurch auf zwei bis vier Wochen verkürzen. Wir gehen sicherlich schon heute selbstbewusst an die Einkaufsvolumina heran, aber es ist natürlich auch ein Lernprozess, die jeweils richtigen Mengen verfügbar zu haben. Kommen wir noch ein bisschen genauer auf das Thema Multichannel zu sprechen. Butlers arbeitet hier schon seit geraumer Zeit mit abweichenden Sortimenten und bietet Kunden in der Filiale an, ergänzende Produkte nach Hause zu liefern. Wird das von den Kunden angenommen? Arndt: Wir erzielen schon heute zweistellige Umsatzprozentwerte, Tendenz steigend. Präsentiert wird die Internet-Ware übrigens nicht über Tablets, sondern über unsere Kassenterminals. Umgekehrt arbeiten wir gerade auch daran, Online-Kunden am konkreten Möbelstück zu zeigen, in welcher Filiale er dieses real sehen und erleben kann. Auf diese Weise werden wir Bestellhürden minimieren und die Retourenquoten weiter senken. Außerdem ha- ben wir so die Möglichkeit, Kunden in die Läden zu ziehen und dort weitere Spontankäufe zu generieren. Sprechen wir über die Zukunft: Aktuell liegen Sie bei 14 bis 15 Prozent Online-Anteil am Gesamtumsatz. In zehn Jahren sollen es 50 Prozent sein. Wie schaffen Sie das? Arndt: Wir gehen neue Märkte an und schaffen neue Sortimente. In diesem Jahr sollen Polstermöbel eine gewisse Sortimentsbreite und -tiefe erfahren. Darüber hinaus wollen wir auch unsere Präsenz auf Internet-Marktplätzen ausbauen. Einen Über Demandware kann Butlers online schneller internationalisieren ersten eBay-Shop haben wir gerade gelauncht. Hinzu kommt die internationale Expansion in sechs weitere Länder. In Großbritannien sind wir vergangenen Herbst gestartet. Da gibt es einen starken Online-Markt mit deutlichem Wachstum und großen Chancen, Marktanteile zu steigern. Und da es unser Ziel ist, den Online-Umsatz Jahr für Jahr zu verdoppeln und im Filialgeschäft parallel ein flächenbereinigtes Wachstum von fünf bis sechs Prozent zu erzielen, verschieben sich ohnehin die Verhältnisse und Anteile. ■ INTERVIEW: DANIELA ZIMMER Über Butlers 1999, nach der Schließung des Fachhandels für Glas, Porzellan und Geschirr ihrer Familie in Neuss, eröffneten die Brüder Wilhelm und Paul Josten ihre erste Butlers-Filiale – gemeinsam mit Frank Holzapfel, dem ersten Geschäftsführer einer deutschen Ikea-Filiale. Sechs Jahre später zählte das Unternehmen schon 50 stationäre Läden in Deutschland und begann die Auslandsexpansion mit eigenen Tochtergesell- schaften in London, Basel und Wien sowie Franchise-Partnern in Dubai, Ungarn, der Ukraine und der Tschechischen Republik. 2007 öffnete Butlers im Web seine Tore – 2012 wurde der Online Shop mit dem „Deutschen Online Handels Award“ in der Kategorie „Wohnen“ ausgezeichnet und erzielte rund 14 bis 15 Prozent des Gesamtumsatzes in Höhe von 103 Millionen Euro im Internet. Aktuell hat Butlers 150 Filialen, 48 davon im Ausland. 40 Millionen Filialbesucher zählt das Unternehmen auf der Fläche, 1.000 Mitarbeiter stehen auf der Payroll. Im vergangenen September erschien der erste Vollsortimentskatalog mit rund 300 Positiv belegte Marke: Wer einmal in einem Butlers-Shop Möbelstücken – 40.000 Möwar, erinnert sich daran – auch ohne Werbebudget belstücke wurden verkauft. MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS GALA.DE Digitale Aufholjagd Mit einer neuen Rubrik und einem überarbeiteten Auftritt schickt Gruner + Jahr das People-Portal Gala.de gegen digitale Konkurrenten wie Bunte.de ins Rennen. Alle Königs- und Fürstenhäuser der Welt werden nun in der Sparte „Royals“ präsen- 4. Februar 2013 3/13 Nicht die Länge entscheidet Specific Media beleuchtet die Werbewirkung in verschiedenen Video-Formaten Foto: Fotolia /Scanrail 10 W tiert, dazu soll das Online-Profil mit einem eleganteren Design, dezenteren Farben und größeren Bildern geschärft werden. Eine neue mobile Website soll den GalaContent außerdem auch für alle Smartphone-Browser verfügbar machen. Der Rebrush von Gala.de und der neue MobileAuftritt werden von einer kostenintensiven Marketingkampagne für Print und Online begleitet: Das Bruttomediavolumen liegt bei fünf Millionen Euro. sg Video-Werbung funktioniert – und erhöht laut Specific Media Markenassoziation, -sympathie und Kaufbereitschaft Marke aus: So konnte die Markensympathie um fast 30 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe, die keine Videos gesehen hatte, gesteigert werden. Die Markenassoziation erhöhte sich insgesamt um 25 Prozent und die Kaufbereitschaft um 27 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe. Im Einzelnen war die ungestützte Marken- Markenerinnerung im Vergleich Video Ad & Markenassoziation Anteil der Nutzer, die sich an die im Video beworbenen Markennamern erinnern Anteil der Nutzer, die mit den Markenaussagen im Video übereinstimmen 71 % 26 % 61 % 57 % TV Catchup Short Form Content STRÖER INTERACTIVE Neuer Vermarktungspartner Ströer Interactive übernimmt das Deutschland-Geschäft von Ad2One. Damit sind die Hamburger ab sofort für die Vermarktung sämtlicher Webseiten der Agenturgruppe in Deutschland verantwortlich. Zum Portfolio zählen das Flugportal Ryanair, das Sony Playstation Network und der Datenübertragungsservice We Transfer. Mit der Vermarktungspartnerschaft will die Ströer-Online-Gruppe ihren Konsolidierungskurs fortsetzen und ihre Reise-, Game und Lifestyle Channels weiter ausbauen. sg PILOT HAMBURG Joint Venture mit Media.at Die beiden Media-Agenturen Pilot Hamburg und Media.at haben sich verbündet: Das Ergebnis der Kooperation ist das Joint Venture [email protected], an dem die Hamburger 49 Prozent und die Österreicher 51 Prozent halten. Das Angebotsportfolio der neuen Agentur umfasst alle Bereiche des digitalen Marketings. Zum Geschäftsführer wurde Andreas Martin bestellt. Ebenfalls Teil der Geschäftsführung sind Uli Kramer, geschäftsführender Gesellschafter bei Pilot Hamburg, sowie Petra Hauser, Vorsitzende der Geschäftsführung der Media.at-Gruppe. sg Anzeige 13 % 14 % TV Catchup Short Form Content 11 % User Branded Entertain- Generated Content ment Die Markenerinnerung war bei Catch-up und Kurzformaten mit 13 und 14 Prozent fast gleich © INTERNET WORLD Business 3/13 Ungestützte Markenerinnerung Alle Quellen: Specific Media RTL-Dschungel im Web vorn D 67 % as Dschungelcamp bietet Zuschauern jede Menge Lästerstoff – und RTL damit regelmäßig neue Bestwerte bei Einschaltquoten und User-Zahlen. So auch die aktuelle Staffel: Mit 21,9 Millionen Video-Abrufen über RTL.de, RTLnow.de und Clipfish.de sowie die mobilen Angebote erreichte die Show einen neuen Online-Rekord und im Vergleich zur Vorjahresstaffel im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von 27 Prozent. Besonders im Social TV konnte die Sendung punkten: RTL Interactive verzeichnete bislang 1,45 Millionen Aktivitäten von Usern in sozialen Netzwerken, über 540.000 Fans und Follower verfolgten die Dschungelaktivitäten in sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Wer-kennt-wen.de). Die Erfolgswerte im TV und Web schlagen sich auch entsprechend in der Werbevermarktung des Formats nieder: Die Werbeauslastung war RTL zufolge bereits zur Halbzeit so hoch wie bei der gesamten ■ Staffel des vergangenen Jahres. sg User Branded Entertain- Generated Content ment Die Markenassoziation erhöhte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe bei allen Formaten © INTERNET WORLD Business 3/13 Vergleichswert Kontrollgruppe (d.h. Werbung ohne Videos): 48 Prozent erinnerung mit 26 Prozent besonders hoch bei dem Video-Format Branded Entertainment (Verschmelzung Marke und Handlung). Eine weitere Erkenntnis der VitaminStudie: Video Advertising ist bei Short Form Content („Video-Schnipsel“) genauso effektiv wie bei TV Catch-ups (zeitversetztes Fernsehen). Das heißt: Die Länge des Contents ist nicht entscheidend für die Werbewirkung. Sowohl bei TV Catch-ups wie auch bei Short Form Content und kurzen, nutzergenerierten Inhalten konnte die Markensympathie um 29 Prozent gesteigert werden; ebenso bei der Markenassoziation und Kaufbereitschaft. Sogenannte „Post-View-Wirkungen“ hatten dabei vor allem Branded-Entertainment-Formate: Drei Wochen nach dem Werbekontakt haben 16 Prozent der Rezipienten entweder die UnternehmensWebsite besucht, nach der Marke recherchiert oder sich in sozialen Netzwerken beziehungsweise in persönlichen Gesprächen mit der Marke auseinandergesetzt. Aber auch die Kurzformate erreichten einen Wert von 18 Prozent und generierten hiermit deutlich mehr Interaktionen, als ■ es bei TV Catch-ups der Fall war. sg Audi fährt im Netz davon Die GfK untersucht die Social Media Performance von Automarken A udi ist im neriert wird, unterAutomotivescheiden sich die Bereich die MarMarken indes deutke mit dem lich: Während der höchsten Share Zweitplatzierte Merof Voice im Netz. cedes-Benz bei den Das heißt, die Intraditionellen Forgolstädter sind men (Web und Fomit 19 Prozent Audi hat den höchsten Share of Voice, gefolgt ren) punktet, liegen für den größten von BMW und Mercedes sowie VW Audi und BMW in Anteil des geSocial Networks wie samten Internet-Gesprächsaufkommens Facebook vorn. Bereits mehr als die Hälfte im deutschsprachigen Raum verantwort- ihres Internet-Buzz kommt bei beiden lich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marken aus diesem eher neuen Kanal. Social-Media-Analyse der Gesellschaft für Insgesamt werden bei AutomobilmarKonsumforschung (GfK). ken 61 Prozent des gesamten Buzz durch Auf Platz zwei liegen mit einem Anteil die Konsumenten selbst und nur 39 Provon jeweils 16 Prozent BMW und Merce- zent durch professionelle Institutionen des-Benz. VW landet trotz seiner deutlich wie Hersteller oder Presse generiert. höheren Abverkaufszahlen hinter den geFür die Studie analysierte die GfK zunannten Autoherstellern mit 15 Prozent auf sammen mit Sensemetric mehr als 175.000 Platz drei. Internet-Beiträge, darunter Artikel, WebIn Bezug auf die Kanäle, in denen das seiten, Facebook Postings und Tweets im ■ Online-Gesprächsaufkommen (Buzz) ge- deutschsprachigen Raum. sg Foto: Fotolia / SyB Neben der neuen „Royals“-Rubrik setzt Gala.de vor allem auf große Bilder elchen Einfluss hat der Content auf die Werbewirkung von Pre-Roll Ads? Diese Frage wollte die VitaminStudie („Video Testing and Measurement Insights“) von Specific Media und der Omnicom Media Group Germany beantworten. Über 4.000 Teilnehmer betrachteten dafür vier VideoFormate (Short Form Content, Branded Entertainment, nutzergenerierte Videoclips und TV Catch-ups), die auf generischen Websites eingebunden waren. Die Zuschauer konnten zwischen verschiedenen Videos wählen, denen anschließend Pre-Rolls vorgeschaltet wurden. Der Studie zufolge wirkt sich VideoWerbung deutlich positiv auf die Markensympathie, die Markenassoziation (Identifikation) und die Kaufbereitschaft für eine MARKETING & WERBUNG 11 Reichweiten: Zwei Welten Agof: Die Rankings von Mobile Facts und Internet Facts differieren stark on der Fragmentierung der Mediennutzung wird viel geredet. Wie unterschiedlich die Angebote im mobilen und im stationären Internet genutzt werden, zeigen die aktuellen Wellen der Mobile Facts und der Internet Facts der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof). Stärkster mobiler Vermarkter ist laut Mobile Facts 2012-II G+J Electronic Media Sales mit einer Nettoreichweite von 47,4 Prozent oder absolut 10,1 Millionen Unique Mobile Usern Aufholer: Die Reichweiten der mobilen Online-Angebote (UMU) vor Interactive Media steigen; es wird auf andere Inhalte zugegriffen (37,6 Prozent, 8,0 Mio. UMU) und Axel Springer Media Impact (30 Pro- ternet ist Bild mit 1,86 Millionen Unique zent, 6,4 Mio. UMU). Das „stationäre“ Ran- Mobile Usern (UMU) vor Gute Frage (1,6 king (Internet Facts 2012-11) wiederum Millionen UMU) und Web.de (1,5 Millioführt Tomorrow Focus Media mit einer nen UMU). Zum Vergleich: Im stationäNettoreichweite von 62,1 Prozent und ren Web führt Ebay.de mit 25,49 Millionen 31,56 Millionen Unique Usern an. Rang Unique Usern vor T-online.de (24,52 zwei geht – wie bei Mobile – an Interactive Millionen UU) und Gutefrage.net (18,23 Media mit 29,42 Millionen Unique Usern Millionen UU). und Rang drei – ebenfalls wie bei den MoMobile: Zartes Pflänzchen bile Facts – an Axel Springer Media Impact mit 27,66 Millionen Unique Usern. Wie die Zahlen zeigen, ist Mobile noch ein Ist bei den Vermarktern das Verhältnis zartes Pflänzchen – allerdings ein schnell zwischen Mobile Facts und Internet Facts wachsendes. So wurde in den Mobile Facts noch relativ ausgeglichen, offenbaren sich 2012-II mit 21,3 Millionen mobilen Webdie Unterschiede bei den Angeboten: Das usern die 20-Millionen-Grenze geknackt. reichweitenstärkste Angebot (Apps und In der Welle davor waren es noch elf ProMobile Enabled Websites = MEW) pro zent weniger, nämlich 19,18 Millionen durchschnittlicher Woche im mobilen In- UMU. Stationär gehen dagegen bereits knapp 60 Millionen Bundesbürger ins Web. Wie die Grafik „Angebotsreichweite“ Mobile-Vermarkter (Monatsreichweite) zeigt, weisen die mobilen Vermarkter NettoNettoÄndeAngebote enorme Wachsreichweite reichw.* rung** tumsraten auf. Dies liegt G+J Electronic Media Sales 47,4 % 10.105 +3,14 % zum einen an der verstärkInteractive Media CCSP 37,6 % 8.016 +10,55 % ten Nutzung durch die User Axel Springer Media Impact 30,0 % 6.398 +14,45 % und zum anderen an den Tomorrow Focus Media 26,6 % 5.671 –15,06 % Publishern, die ihre Inhalte für immer mehr Systeme – Yoc Mob Ad 26,0 % 5.532 +6,46 % seien es Apps oder mobile United Internet Media 24,3 % 5.178 +1350 % Sites – zugänglich machen. IQ Digital Media Marketing 12,4 % 2.639 +22,57 % Interessant ist auch ein Sevenone Media 6,8 % 1.448 +35,32 % getrennter Blick auf die Bauer Media 3,9 % 823 +24,32 % App- und die MEW-Charts. Ad Pepper Media 2,6 % 552 +14,04 % Die Top-Mobile-Webseiten sind Bild.de (1,6 Millionen * Unique Mobile User in Tausend; **gegenüber der letzten Welle UMU) vor Gutefrage.net © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: Agof / Mobile Facts; Stand: 2. Quartal 2012 (1,6 Millionen) sowie Spiegel.de (916.000 UMU), die Top-Apps bezogen auf die Wochenreichweite sind TV Angebotsreichweite*** (wöchentlich) Spielfilm (1,3 Millionen Angebot NettoNettoÄndeUMU) vor den Angeboten reichweite reichw.* rung** Web.de (919.000 UMU) und Bild (Apps u. MEW) 8,7 % 1.855 +12,4 % Gmx.de (829.000 UMU), die Gute Frage (Apps u. MEW) 7,5 % 1.594 +62 % beide zu United Internet MeWeb.de (Apps u. MEW) 6,9 % 1.480 +17,3 % dia gehören. Diese beiden Spiegel (Apps u. MEW) 6,9 % 1.461 +10,7 % wurden übrigens in den letzten zwei Jahren von InTV Spielfilm (Apps u. MEW) 6,8 % 1.442 +12,5 % teractive Media vermarktet, GMX (Apps u. MEW) 6,2 % 1.326 +25 % jetzt nimmt United Internet Wetter.com (Apps u. MEW) 4,5 % 955 –27,8 % Media dies wieder selbst in Focus (Apps u. MEW) 3,8 % 818 +24,1 % die Hand. Und auch von N-tv (Apps u. MEW) 3,3 % 697 +7,4 % der Agof gibt es Neues: Ab Chefkoch.de (Apps u. MEW) 3,2 % 689 +44,7 % der nächsten Welle werden die Mobile Facts regelmä* Unique Mobile User in 1.000; **gegenüber der letzten Welle; ***MEW=Mobile Enabled Website ßig im Quartalsrhythmus © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: Agof / Mobile Facts; Stand: 2. Quartal 2012 ■ erscheinen. häb Foto: Nokia V 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Focus partnert mit Sparwelt VALUECLICK Neue Führungsstruktur Stühlerücken beim Performance-Marketing-Spezialisten Valueclick: Christian Geyer (Foto), der seit 2002 als General Manager DACH die deutsche Dependance des US-Unternehmens in München aufgebaut hat, verlässt das Haus mit unbekanntem Ziel. Die beiden Country Manager Andreas Heintze (Valueclick) und Tobias Allgeyer (Commission Junction) berichScheidet nach ten künftig direkt an elf Jahren aus: die Konzernzentrale Christian Geyer in Kalifornien. fk LOKALE SUCHE Der Ort entscheidet Der SEO-Tool-Anbieter Seitwert hat seinen „Seitwert-Manager“ um eine Lokalisierungsfunktion erweitert. Bei Suchbegriffen, bei denen der Ort wichtig ist – zum Beispiel Friseur oder Metzger – kann der Seitwert-Kunde neben dem gesuchten Keyword auch einen beliebigen Ort eingeben, der dann als Standort des Rechners simuliert wird. Das Tool ist ab rund sieben Euro pro Monat verfügbar. fk 3/13 Mobile teurer als Desktop GUTSCHEINE.FOCUS.DE. Die Econa-Tochter Sparwelt.de startet für Focus Online ein eigenständiges Gutscheinportal. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen beiden Unternehmen sieht vor, dass Sparwelt.de sich um den operativen Betrieb des Portals kümmert, während Focus Online die Vermarktung übernimmt. 2012 hatte Sparwelt.de eine ähnliche Vereinbarung mit T-Online abgeschlossen. fk 4. Februar 2013 Google-Chef Larry Page sieht in mobiler Werbung gewaltige Potenziale W ährend klassische Suchmaschinenwerbung in den letzten Jahren immer teurer wurde, hat Google für Mobile Ads vergleichsweise günstige Tarife verlangt. Marktkenner behaupten, dass der Suchmaschinenkonzern damit den neuen Erlöskanal aufschließen wollte. Im Rahmen eines Analystengesprächs zu den Zahlen des 4. Quartals 2012 machte GoogleCEO Larry Page klar, dass diese Zeiten bald vorbei sein könnten. Stichworte lauten Location Based Services und Social Shopping. Google: Mobile-Umsätze wachsen Einnahmen aus mobiler Werbung in den USA Mobile only ein Irrweg? 6,32 Auf der anderen Seite sieht Page, der Google 1998 mit Sergey Brin gründete, den Gegensatz zwischen 3,98 Mobile und Desktop als eine vorübergehende Erscheinung an. Inzwischen bereut er sogar, dass 2,17 Google seinen Kunden die Empfehlung gegeben hat, mobil opti0,75 mierte Websites aufzusetzen. Der US-Branchendienst „Business InMobile bremst Desktop aus 2011 2012 2013 2014 sider“ zitiert den 39-Jährigen mit den Worten: „Wir wollen von unseIm Dezember 2012 hatte Google Innerhalb von vier Jahren könnten sich die Einnahmen aus Werren Kunden nicht notwendigererstmals eingeräumt, dass mobile bung auf Smartphones in den USA für Google fast vervierfachen weise, dass sie mobile Seiten betreiSuchanfragen zu einer Verlangsa© INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: eMarketer; Stand: Dezember 2012 ben. Einige sind einfach zu schlicht, mung des Umsatzwachstums im und es frustriert mich, wenn ich sie Desktop-Umfeld führen. Die einstige Hausnummer, wonach zehn Prozent 2013 der Mobile-Umsatz gegenüber dem mit meinem Smartphone ansurfe. Denn aller Suchanfragen von mobilen Geräten abgelaufenen Jahr fast verdoppeln, und ich habe ein modernes Nexus 4, mit dem kommen, dürfte Vergangenheit sein: Nur 2014 sollen dann noch einmal über 50 ich die Seite in voller Auflösung sehen kann, und ich finde das verwirrend.“ noch 73 Prozent aller Klicks auf Google- Prozent hinzukommen. Ob der Höhenflug der Google-Umsätze Anzeigen stammen von „klassischen Gegenüber den Analysten vertrat Page tatsächlich anhält wie progComputern“, also von Desktops und Note- die Meinung, dass sich die nostiziert, ist dagegen unter books. Im Gespräch mit Analysten be- Zahl der mobil ausgespielten Experten durchaus umstritzeichnete Page das Verhältnis zwischen und angeklickten Werbemitten. So weist Berater Philipp mobilen und Desktop-Anzeigen als „Un- tel deutlich erhöhen werde, Klöckner darauf hin, dass gleichgewicht, das nicht mehr lange an- sodass selbst bei tendenziell Google seine Ausfälle durch dauern wird.“ Page rechnet damit, dass sinkenden Klickpreisen am rückläufige Klickpreise in mobile Anzeigen in absehbarer Zeit wich- Ende mehr Profit für Google letzter Zeit nur durch massive tiger werden als Desktop-Anzeigen – und übrig bleibt – indem die Zahl quantitative Ausweitung der auch teurer. der bezahlten Klicks steigt. Anzeigenschaltungen komDieses Selbstbewusstsein Verdoppelung in 2013 pensieren konnte – ein Spiel, speist sich aus der Erkenntdas nach Einschätzungen des Der Umsatz, den Google mit mobilen An- nis, dass mobile Geräte dem ehemaligen SEO-Leiters von zeigen macht, wächst rapide. Nach Schät- Nutzer erheblich mehr Hilfe Sieht Mobile auf dem Idealo.de nicht ewig so weizungen des Business-Informationsdiens- beim Kauf bieten können als Vormarsch: Google■ tergehen kann. fk tes eMarketer wird sich allein in den USA immobile Rechner – die Gründer Larry Page Angaben in Mrd. US-Dollar UNITED INTERNET DIALOG Video-Mail in jeder Mailbox Mit „Video Mail Max Reach“ stellt die United-Internet-Tochter United Internet Dialog (UID) eine neue Technik vor, mit der Newsletter-Versender Videobotschaften an nahezu jeden privaten E-Mail-Empfänger versenden können. Mit der bisherigen Lösung „Trusted Dialog Video Mail“ war dies nur bei Empfängern gewährleistet, die das Web-Interface von Web.de, GMX, 1&1 Mail und Freenet nutzen. Die neue Technik soll nach Unternehmensangaben auch mit anderen Webmailern arbeiten. Eine Ausweitung von „Trusted Dialog Video Mail“ auf die Mail-Plattform von T-Online ist laut UID-Aussage in Vorbereitung. Besonderheit von „Trusted Dialog“: Der Empfänger bekommt in seinem Webmailer zum Newsletter eines Werbekunden auch dessen Firmenlogo eingeblendet. fk Anzeige Smart Inbox ist unbeliebt Zieltraffic baut um Nicht alle neuen E-Mail-Funktionen treffen die Wünsche der Nutzer B ei den großen amerikanischen Freemail-Anbietern ist die Smart Inbox bereits Standard, die deutschen Wettbewerber haben sie ebenfalls im Visier. Smart Inbox bedeutet, dass der Mailbox-Betreiber Nachrichten nicht einfach nach Eingangszeitpunkt einsortiert, sondern diejenigen nach vorne zieht, bei denen beim Empfänger ein besonderes Interesse erwartet wird. Die Mehrzahl der deutschen Mail-Nutzer kennt zwar diese Funktion bereits – aber sie schätzt sie nicht. Nach einer Studie des E-Mail-Marketing-Dienstleisters Promio.net lehnen 54 Prozent aller befragten privaten Mail-Nutzer eine Bevormundung durch den Mail-Anbieter ab, nur ein Drittel (35 Prozent) will sich von AOL, Hotmail & Co. beim Aussortieren der wichtigen Nachrichten zur Hand gehen lassen. Unentschlossen in dieser Frage sind elf Prozent. Befragt worden waren 1.000 private deutsche Mail-Nutzer. fk ■ Würden Sie sich wünschen, dass Ihre E-Mails in Ihrem Posteingang nach Wichtigkeit vorsortiert würden? 54 % Nein Ja 35 % 11 % Weiß ich nicht 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Nur jeder Dritte will sich vom Mail-Provider seine Nachrichten im Posteingang vorsortieren lassen © INTERNET WORLD Business 3/13 Basis: n = 1.000 E-Mail-Nutzer; Quelle: Promio.net-Studie „Zustellbarkeit“; Stand: Nov. 2012 E in halbes Jahr nach dem Wechsel des Top-Managements stellt sich die Münchner Performance-Agentur Zieltraffic neu auf. Unter dem neuen Namen Ingenious Technologies tritt das Unternehmen als Technik-Dienstleister auf, das Agentur- und Beratungsgeschäft bleibt unter dem alten Namen bestehen. Dependance in Berlin Christian Kleinsorge, der als CEO und Investor seit August 2012 an Bord ist, berichtet von neuen Tools für das MultichannelTracking und für die Verwaltung von Partnerbeziehungen im Affiliate Marketing. Beide Tools wurden überwiegend in der neu gegründeten Berliner Dependance entwickelt, für die Ex-Zanox-Mann Kleinsorge auch einige ehemalige Mitarbeiter als Entwickler gewinnen konnte. Das Agenturgeschäft bei Zieltraffic in München leitet nun Rutger Booß. Er bringt Berufserfahrung von Universal McCann und Aegis Media mit. Erstmals unter neuem Namen auftreten will das Unternehmen zur Inter■ net World 2013. fk CLOUD COMPUTING 'HXWVFKHV5HFKHQ]HQWUXP 'HXWVFKHU'DWHQVFKXW] Endlich gibt es einen professionellen deutschen Anbieter für Cloud Computing. Einfach zu benutzen mit GHUHLQ]LJDUWLJHQJUDˉVFKHQ%HQXW]HUREHUˊ¦FKHȤ'DWD&HQWHU'HVLJQHUȢ Gestalten Sie Ihr virtuelles Rechenzentrum frei mit virtuellen Servern, Plattensystemen, Firewalls, Switches und Loadbalancern ganz nach Ihrem Bedarf. Jederzeit... .RVWHQORVWHVWHQKWWSSURˉWEULFNVFRPLQWHUQHW .RVWHQORVH,QIR+RWOLQH 0 800-22 44 66 8 14 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 4. Februar 2013 3/13 RETURN ON INVESTMENT Mehr Strategie, weniger Spielerei Was als purer Spaß begann, wird wirtschaftlich gesehen zunehmend Ernst: Social Media ist kein Selbstzweck mehr, sondern muss sich rentieren. Damit rückt auch die Frage nach der richtigen Strategie in den Vordergrund er Welpenschutz für Social Media ist beendet. Den meisten Unternehmen reicht es längst nicht mehr, „dabei“ zu sein. Sie wollen wissen, welchen Beitrag ihre Investments in Facebook, Instagram und Co. zum Marketingerfolg leisten. Auch was die Erfolgskennziffern angeht, wird das Social Web erwachsen: Nicht mehr die Anzahl der Fans ist die allein glückselig machende Kennziffer, sondern der Return on Investment (ROI) rückt immer mehr in den Vordergrund. Die schlechte Nachricht vorweg: Einen unter ROI-Gesichtspunkten allgemeingültigen, optimalen Mix für Social-MediaMaßnahmen gibt es ebenso wenig wie universelle Erfolgskriterien. Wie so oft in der Werbung gilt: Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel weist den Weg. Essenziell für die Marketingstrategie ist es daher, die Ziele genau zu kennen und im Vorfeld zu definieren. Nicht nur laut Niels Hinnemann, Social Media Consultant bei der Agentur Soquero in Frankfurt, sollte die Definition bei übergeordneten Unternehmenszielen ansetzen. Dabei stehen für ihn drei grundsätzliche Ziele zur Auswahl: Umsatzsteigerung, Kostensenkung sowie positives Brand-Image. Diese müssen anschließend weiter konkretisiert werden. Ist etwa eine Umsatzerhöhung geplant, bei der die Kauffrequenz (Frequency) zunehmen soll, oder eine Umsatzsteigerung, indem Kunden dazu animiert werden, mehr für ein Produkt auszugeben (Yield)? Oder sollen gar neue Kunden akquiriert und durch diese der Umsatz erhöht werden (Reach). „Erst die Antworten auf diese Fragestellungen legen fest, welche Social-Media-Maßnahmen infrage kommen“, betont Hinnemann. Labyrinth: Die wahre Kunst von Social Media besteht in der richtigen Vernetzung der Kanäle Massenphänomen Social Web 51 Prozent der weltweiten Internet-Nutzer sind bei Facebook aktiv, 25 Prozent loggen sich bei Google+ ein und 21 Prozent sind aktive Youtube-User. Jeder fünfte Onliner nutzt Twitter, der Mikroblogging-Dienst konnte vergangenes Jahr 288 Millionen aktive User hinzugewinnen. Die Zahlen stammen aus dem Globalwebindex des Statistikdienstleisters Trendstream.com, der Social Networks in puncto Aktivität untersucht hat. häb pagnen zusammen kosteten nur einen winzigen Bruchteil davon – in diesem Fall reichte schon die bloße Kostenbetrachtung, um den Nutzen der Social-MediaMaßnahmen zu belegen. „Facebook ist mit seinen Möglichkeiten für E-MailMarketer besonders interessant“, berichtet Florian Haarhaus, Director Channels EMEA bei Exact Target in München, und liefert die Begründung gleich mit: „Auf Facebook generierte Leads sind in der Regel nicht nur günstig, sondern auch hochwertig.“ Nach seinen Erfahrungen sind Facebook-Nutzer engagierter und geben leichter ihre Einwilligung für das E-MailMarketing als klassische Internet-Nutzer. Branding-Effekte abbilden Foto: Fotolia / Efendi Egemen D Das Ziel bestimmt den Weg So sollte beispielsweise eine Social-MediaMaßnahme zur Neukundengewinnung primär auf Empfehlungsmechanismen beruhen, die bewusst eine neue Zielgruppe ansprechen. Sollen hingegen die Kunden mehr Geld für ein Produkt ausgeben, eignet sich dem Experten zufolge eine Kam- „Anschließend wird festgelegt, welche Kombination aus verschiedenen Key Performance Indicators – kurz KPIs – am besten das Erreichen der vorher festgelegten Vorgabe misst“, erläutert Hinnemann. Generell gilt: Monetär den besten Effekt verspricht eine sehr strukturierte Marketingstrategie, die bereits vor „Social Media ist ein starker dem Start der Social-MeBranding-Kanal.“ dia-Maßnahmen neben dem Markt auch Ziele, ANDRÉ GEBEL Maßnahmen und MessVorstand Coma AG größen analysiert. Denn wie vielseitig Social Media ist und für pagne, die dem Kunden erweiterte Pro- welch unterschiedliche strategische Zieldukt-Features und den erhöhten Nutzen setzungen es eingesetzt werden kann, zeigen folgende Kampagnen: des Produkts näherbringt. Zielsetzung von eBags war beispielsweise, Sind die Maßnahmen definiert, werden sie mit konkreten Vorgaben ausgestaltet: neue Newsletter-Abonnenten zu gewinetwa um welchen Betrag der Umsatz er- nen. Dazu setzte der amerikanische Onhöht beziehungsweise die Kosten gesenkt line-Händler auf unterschiedlichste Facewerden sollen. Darauf aufbauend werden book-Kampagnen. Ergebnis nach nur die Leistungsindikatoren bestimmt, die zwei Monaten: Auf Basis von 70.000 Faceauf den zuvor definierten Zielen basieren. book-Fans wurden 28.000 neue E-Mail- Adressen gewonnen. Aufgrund der Konvertierungsraten und der anschließenden Umsätze ließ sich ein Wert der so generierten Adressen von je 15 US-Dollar ermitteln, also ein aufsummierter Wert von 420.000 US-Dollar. Alle Facebook-Kam- Generell aber rückt das Engagement der Nutzer stärker in den Fokus der Marketer. „Social Media ist ein starker BrandingKanal. Das Engagement ist daher eine geeignete Währung für den ROI“, ist André Gebel überzeugt. Der Beratungs- und Strategievorstand der Münchner Digitalagentur Coma AG weist auf eine besondere Entwicklung hin: Wer im Social Web erfolgreich sein möchte, muss in der Lage sein, schnell zu reagieren. So hat man bei Coma beispielsweise sehr gute Erfahrungen mit der Verlängerung klassischer Facebook Posts über „Page Post Ads“ gemacht. Das heißt: Auf der Fanseite gepostete Wortbeiträge, Videos oder Fotos erscheinen auch noch als Werbeanzeige bei den Usern der entsprechenden Ziel- Saisongeschäft: Mit Promoted Posts warb der Web-Auftritt Gut-verkleidet.de für Halloween 3/13 4. Februar 2013 MARKETING & WERBUNG verlinkt und die Maßnahmen getrackt. „Die sehr gute Kampagnen-Performance hat uns selbst überrascht. Künftig werden wir diese Strategie in einem größeren Maßstab umsetzen“, sagt Simon Lechner, Online Marketing Manager der Betreiberfirma Klangundkleid.de in München. Doch so erfolgreich dieses Beispiel im kleinen Rahmen auch ist, so selten wird Social Media als Performance- oder als Abverkaufskanal genutzt – bisher zumindest. Direkte Abverkaufsteige„Facebook ist für E-Mailrungen sind die große Ausnahme bei Social Marketer besonders interessant.“ Media und nur unter FLORIAN HAARHAUS bestimmten BedingunDirector Channels EMEA Exact Target gen möglich. Nach Ansicht des Web-AnalyticsExperten Christian Benaktuelle Post der Biermarke „Wort zum nefeld, CEO des Hamburger WebcontrolSonntag“ schon eine Stunde nach Erschei- ling-Anbieters Etracker, profitierte der nen über 500 Likes und rund 200 Shares Kostümversand von vier Faktoren: zeitlizählte, wurden von Coma unverzüglich che Befristung (Halloween), keine unmitPage Post Ads geschaltet, welche die Ge- telbare Vergleichbarkeit und niedriges samtzahl der Interaktionen auf fast 2.000 Preissegment der Artikel, das SpontanLikes und über 538 Shares sowie 38 Kom- käufe fördert. Zudem wirkten sich Weitermentare steigerten. Dank der schnellen empfehlungen im Netzwerk positiv aus. Doch diese Rahmenbedingungen sind Reaktion wurde eine überdurchschnittlinur in Ausnahmefällen gegeben. Benneche Viralität von fast acht Prozent erzielt. feld zufolge wirkt Social Media nur selten Kein typischer ROI-Kanal in der Aktionsphase kurz vor dem Kauf. Social Media kann aber auch bares Geld in Hinzu kommt: Wird die Customer Jourdie Kassen spülen und sehr schnell für ney – also die Reise des Nutzers durchs einen positiven ROI sorgen. 100 Euro World Wide Web – anschließend auf Basis investiert, 500 Euro Umsatz generiert, 200 des im Performance Marketing weitverneue Fans auf Facebook gewonnen, lautet breiteten „Last Ad“-Attributionsmodells die Bilanz von Gut-verkleidet.de, für eine analysiert, entsteht der Eindruck, der ROI Social-Media-Kampagne, die gerade mal von Social Media sei schlecht. Nach den eine Woche gelaufen ist. Der auf Verklei- Erkenntnissen von Etracker wirkt Social dungsartikel aller Art spezialisierte Online Media aber primär in der Anregungs- und Shop hatte vergangenen Herbst kurz vor der Überzeugungsphase, wo eine „Last Halloween mit Facebook Ads und Face- Ad“-Betrachtung zwangsläufig zu einem book Promoted Posts für seine Kostüme negativen ROI führen muss. Vorsicht ist geworben, dabei in seinen Online Shop jedoch bei selbst entwickelten Attributi- gruppe. Motto: Was in der eigenen Community erfolgreich ist, funktioniert auch in der breiten Masse. Entsprechend markiert Coma bei der monatlichen Redaktionsplanung einzelne Posts mit hohem viralen Potenzial und befeuert diese zusätzlich mit Page Post Ads. Wie diese Strategie die Engagement Rate steigert und neue Fans aktiviert, zeigt das Beispiel des Agenturkunden Beck’s. Nachdem der Internet World BUSINESS 15 entscheidungsprozesse und „hilft der Markenwahrnehmung und der Loyalität mehr als dem Abverkauf “, so Tim Ringel, Geschäftsführer von Metapeople. Nach den Erfahrungen der Duisburger Online-Marketing-Agentur können selbst im stark Social-affinen Modebereich lediglich zehn Prozent der Umsätze auf Social Media zurückgeführt werden. „Nichtsdestotrotz sollten Werbungtreibende jeden einzelnen Kanal in sich effizient gestalten, müssen bei einer ROI-Betrachtung aber die crossmedialen Effekte einbeziehen“, lautet der Rat von Ringel. Hierbei kommt natürlich Beschleuniger: Bierbrauer Beck‘s macht im Vorfeld Posts mit den Auswertungsmöglichviralem Potenzial ausfindig und verstärkt diese mit Werbung keiten eine wichtige Rolle onsmodellen geboten, die stets auf Annah- zu: Einerseits ist relevant, wie eindeutig men zur Erfolgsgewichtung basieren und die benötigten Daten überhaupt erfasst die laut Bennefeld immer wieder zu völlig werden können. Andererseits spielt die falschen Ableitungen von Erfolgsbeiträ- Tiefe der Daten eine Rolle. „Voraussetzung gen und falschen Budgetverteilungen füh- für den gesamten Ablauf sind konzeptioren können. „Wichtig ist, dass Marketer nell sinnvolle ROI-Definitionen, die messSocial Media als Dialogkanal bewerten und den „Die Zieldefinitionen sollten Kanal nicht mit Performance-Marketing-Kanäbei den übergeordneten Unterlen gleichsetzen.“ nehmenszielen ansetzen.“ Social Media ist heutzutage nur einer von vieNIELS HINNEMANN len Touchpoints, an deSocial Media Consultant Soquero nen Kunden mit einer Marke in Kontakt kommen. So bieten manche Performance- bar und entsprechend analysierbar sind“, Kampagnen einen vermeintlich guten sagt Frank Piotraschke, Country Manager ROI, der tatsächlich jedoch an anderer DACH von AT Internet. Und ab dann zäh■ Stelle initiiert wurde. Social Media wirkt len die richtigen Tools. vor allem in der Anfangsphase der KaufKARSTEN ZUNKE Interview „Wer das Gegenteil behauptet, ist zu träge zu messen“ Social-Media-Strategien werden inzwischen immer öfter unter Return on Investment-Aspekten umgesetzt. Warum der ROI diese Rolle spielt, erläutert David Eicher, Chef der Agentur Webguerillas in München. Herr Eicher, welche Rolle spielt der Return on Investment heutzutage in der SocialMedia-Strategie von Unternehmen? David Eicher: Die wichtigste Rolle! Die „Der Social ROI ist selbstverständlich auch in Euro und Cent messbar.“ zentrale Frage unserer Kunden ist, ob der Erfolg der Maßnahmen im Social Web wirtschaftlich messbar ist. Und, ist der Social ROI denn nun in Euro und Cent messbar? Eicher: Selbstverständlich. Wer das Gegenteil behauptet, ist nur zu träge, ihn zu ermitteln. Können Sie ein Beispiel nennen? Eicher: Wenn ein Unternehmen beispielsweise seinen Support optimieren möchte und Power-User dazu einlädt, anderen Nutzern im direkten Dialog zu antworten, reduziert das die Kosten nachweislich. Viele Fragen, die üblicherweise über die Service Hotline bearbeitet werden, entfallen dadurch. Kosteneinsparungen lassen sich immer exakt validieren. Für andere Ziele ist dies ebenso möglich, zum Beispiel im Recruiting oder dem direkten Abverkauf. Ist es also so, dass bei einer Social-ROIBetrachtung die Kosteneinsparung im Vordergrund steht, wohingegen bei klassischen Online-Kampagnen eher die Umsatzsteigerung der ausschlaggebende Faktor ist? Eicher: In der Tat geht es im Social Media Marketing in den meisten Fällen nicht um eine kurzfristige Umsatzsteigerung. Für eine ROI-Betrachtung sind hier an- dere Aspekte wichtiger. So spielt das soziale und symbolische Kapital, das durch soziale Beziehungen gebildet wird, eine David Eicher, Geschäftsführer der Webguerillas GmbH, einem Fullservice-Dienstleister für Alternative Werbung in München ■ www.webguerillas.com sehr große Rolle. Vertrauen, Prestige und Markentreue haben im Social Web erheblichen Einfluss auf den Abverkauf. Der Kostenaspekt ist zwar plakativ und unmittelbar messbar, aber der ROI hat sehr unterschiedliche Messgrößen und Währungen, je nachdem um welches Kampagnenziel es sich handelt. Wenn das Ziel etwa lautet, die Reichweite und die Markenkontakte um eine bestimmte Anzahl zu erhöhen, sind Views, Klicks und Interaktionen die Messgrößen. Aber selbst diese Zielstellung lässt sich auf Wunsch auf einen monetären ROI herunterbrechen. Können Sie uns bitte erklären, wie das funktioniert? Eicher: Indem alle relevanten Parameter gemessen werden. Zum Beispiel ist messbar, welche User besonders einflussreich sind, wie lange es dauert, bis ein Nutzer Umsatz bringt, welcher Nutzer selbst keinen Umsatz generiert, aber dessen Freunde, die Höhe der Umsätze und so weiter. Keine Frage: Es erfordert etwas Mühe, aber Kosten und erzielter Umsatz einer Social-Maßnahme lassen sich stets nachvollziehen. Was ist die größte Herausforderung, um den Social ROI zu verbessern? Eicher: Das gesamte Thema Social ROI ist sehr stark technologiegetrieben. Die Herausforderung besteht darin, Daten aus dem Social Web zu sammeln, diese richtig zu analysieren, mit bestehenden Daten zu matchen und die Ergebnisse strategisch umzusetzen. Das funktioniert nur mithilfe intelligenter Tools. Die Technologie wird im Social Media Marketing daher enorm an Bedeutung gewinnen. INTERVIEW: KARSTEN ZUNKE Der professionelle Internet-Auftritt zum Selbermachen. Die ideale Lösung für Ihre Firma! Homepage leicht selbst erstellen: Hunderte attraktive Designs zur Auswahl. Mit Text- und Bildvorschlägen für mehr als 200 Branchen. Herzliche Einladung zum Tag der Offenen Tür am 13. April. Freuen Sie sich auf kostbare StoffKollektionen, edles Mobiliar, spannende Wandgestaltungs-Ideen und vieles mehr Jederzeit online ändern: Texte einfach überschreiben oder einkopieren. Bilder blitzschnell einladen. Farben und Design ändern – alles mit wenigen Mausklicks. I 1&1 Web Apps per Mausklick integrieren: Kleine Programme, die Ihrer Homepage noch mehr Funktionen bieten. * 1&1 Do-It-Yourself Homepage 30 Tage kostenlos testen. Kündigung im Testzeitraum jederzeit möglich. Danach z. B. 1&1 Basic-Paket 9,99 €/Monat (11,89 €/Monat inkl. MwSt.). 12 Monate Mindestvertragslaufzeit. Keine Bereitstellungsgebühr. Auch mobil präsent: Automatisch für SmartphoneDarstellung optimiert. Viele Besucher: Gute Platzierung in Suchmaschinen durch professionelle Suchmaschinen-Optimierung (SEO). Und einfache Verlinkung mit anderen Websites wie Facebook, Twitter oder YouTube... Gefällt mir 30 TAGE KOSTENLOS TESTEN! Inklusive Internet-Adresse. Neue Internet-Adresse wählen oder vorhandene Domain einfach umziehen. Jetzt informieren und bestellen: 0 26 02 / 96 91 0800 / 100 668 Danach ab 9,99 €/Monat zzgl. MwSt.* 1und1.de 18 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 3/13 SECOND SCREEN Aussterben der Couch Potatoes Zwölf Minuten täglich nutzen die Deutschen den mobilen Second Screen parallel zu TV. Lange genug, um über neue Erlösmodelle nachzudenken – doch immer noch zu kurz, um die Werbungtreibenden zu beflügeln E zurückhaltend: „Momentan gibt es noch keine kritische Masse an Nutzung, daher muss man realistische Erwartungen an die Produkte haben. Von daher gibt es bis dato auch noch keine individuellen Second-Screen-Angebote, sondern es wird als Baustein in der gesamten Klaviatur der Medien eingesetzt.“ Noch stehe bei „RTL Inside“ im Fokus, den Zuschauer durch Interaktivität und Mehrwert an Formate und das Programm zu binden, aber natürlich biete Second Screen auch die Möglichkeit für neue Erlösquellen. s ist noch gar nicht so lange her, da weckte TV vor allen Dingen die Assoziation von tiefenentspanntem Lean Back auf dem heimischen Sofa. Heute – im Jahr zwei nach der Erfindung des Second Screen – ist die träge Couchkartoffel zum munteren Radieschen mutiert. Aus Lean Back wird Lean Forward. Glaubt man den zahlreichen einschlägigen Studien, stürzt sich der Zuschauer dieser Tage in einen modernen Medien-Zweikampf aus Internet und TV. Er haut wie wild in die Tasten von Smartphone, Tablet und Laptop, chattet sich gemeinsam mit anderen an den Mörder im „Tatort“ heran, lästert mit virtuellen Gleichgesinnten übers „Dschungelcamp“ ab oder sucht im Web nach programmbegleitenden Wissensschnipseln. Das sei aber eigentlich gar kein so neues Phänomen, sondern nur ein technologisch neuer Weg, glaubt Oliver Blecken: „Wurde vor zehn Jahren ,Wetten, das?‘ vom Samstag am Montagmorgen in der Kaffeeküche im Büro diskutiert, so kann dieser Austausch heute aufgrund der technisch ermöglichten Veränderungen in der Mediennutzung live parallel zur Ausstrahlung erfolgen.“ Für jüngere Zielgruppen, insbesondere die unter 19-Jährigen, so der COO der Media-Agentur Mediacom, habe der Second Screen daher hohe Relevanz. Milliardenmarkt Social TV TV wird Haupt- und Nebensache zugleich, wenn Zuschauer sich im Second Screen tummeln ist und um die herum sich gerade zahlreiche neue Geschäftsmodelle formieren. Vor allem die Werbevermarkter sehen Riesenchancen: „Uns und unseren Werbekunden bietet sich die Möglichkeit der Interaktion mit unseren Zuschauern – eine Chance, die gerade für werbliche Konzepte wie gerufen kommt und die wir uns nicht entgehen lassen sollten“, unterstreicht Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sevenone Media. Der Vermarkter der Pro-Sieben-Sat1-Sendergruppe ist seit gut einem Jahr mit seiner eigenen Social-Media-Anwendung „Connect“ unterwegs. Ende Januar haben die Unterföhringer ihr Social-TV-Konzept auch auf Sat1 übertragen. Über „Sat1 Connect“ können Fans die neue Daily Soap „Patchwork Family“ parallel zur TV-Ausstrahlung auf dem Smartphone, Tablet, PC, Laptop oder HbbTV mitverfolgen. Sogenannte „Connect Side Shows“, die synchron zur laufenden Sendung stattfinden, regen zum Mitmachen an und bieten Zusatzinformationen, Bilder und exklusive Backstage-Videos. „Die positiven Erfahrungen mit ‚Pro Sieben Connect‘ haben uns gezeigt, dass Social-TV-Angebote pa- Der „12-Minuten-Hype“ Mehr als jeder zweite Erwachsene zwischen 14 und 49 Jahren (59 Prozent), propagiert der „Sevenone Media Navigator“, war 2012 Parallelnutzer von TV und Internet. Die Unternehmensberatung Anywab sieht sogar 84 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 14 und 49 Jahren als gelegentliche Doubletasker. Wie lange sie das tun, dazu äußern sich all die Studien jedoch nicht. Auskunft gibt der „TNS Convergence Monitor 2012“. Die Studienmacher rechnen vor, dass die deutschen 14- bis 64Jährigen gerade einmal sechs Prozent ihrer kumulierten TV- und Internet-Zeit parallel nutzen. Das sind zwölf Minuten pro Tag. Zwölf Minuten also, um die seit vergangenem Jahr ein neuer Hype entbrannt rallel zum Fernsehkonsum ausgesprochen gerne genutzt werden“, erklärt Markan Karajica, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pro Sieben Sat1 Digital. Belegt wurde die sendereigene App darüber hinaus auch von Werbekunden. VW und Vodafone verlängerten ihr Sponsoring aus „The Voice“ auf den Second Screen. Für Thomas Wagner ist dies erst der Beginn nahezu unbegrenzter Möglichkeiten: „Denkbar sind hier neben den bereits buchbaren statischen und bewegten Internet-Werbeformen kundenindividuell gebrandete Umfragemodule, ganze Kunden-Specials oder gebrandete Badges als virtuelle Belohnung für eine bestimmte Aktion des Users innerhalb der App.“ Erste Vermarktungsaktivitäten des Second Screen sind auch beim Kölner Wettbewerber RTL zu beobachten. Neben TV, Online und Smart TV ist „Dschungelcamp“Sponsor Bahlsen auch in „RTL Inside“ eingebunden. Das werbliche Engagement besteht jedoch weitgehend in klassischen Web-Formaten. Trotz 1,1 Millionen Usern der hauseigenen Social-TV-Applikation plant Paul Mudter, Geschäftsleiter Interactive beim RTL-Vermarkter IP Deutschland, Nutzungsdauer in Minuten pro Tag Vier Studien, vier Ergebnisse Fernsehen wird überwiegend exklusiv geschaut Parallelnutzer von TV und Online Gesamt 147 12 Second Screen Zero Anyweb 2011 66 Die Unternehmensberatung Schickler rechnet für das Jahr 2015 mit einem Umsatzpotenzial von insgesamt 720 Millionen Euro für den deutschen Social-TV-Markt. Das Fachportal Deutsche-startups.de spricht sogar von einem „Milliardenmarkt“. Diese Einschätzung hält Leon Müller, Leiter Business Development bei Waydoo, allerdings für übertrieben: „Fakt ist doch: Der Second-Screen-Markt in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen, wenn er denn dem Strampler überhaupt schon entwachsen ist. Eine Handvoll Teilnehmer buhlt derzeit um eine Handvoll Nutzer.“ Als erste Second-Screen-Anwendung in Deutschland ging Waydoo Ende 2010 an den Start. Müller warnt davor, beim Business-Konzept zu sehr auf Werbeeinnahmen zu setzen (siehe Interview). Der deutsche TV-Markt sei eher starr. „Ehe es hier zu Wanderungen großer Werbebudgets kommt, wird noch viel Zeit vergehen.“ Anja Stockhausen, Media Director bei Zenith, kann das bestätigen: „Die Nachfrage ist im Moment noch zurückhaltend. Erste Wirkungs- und Umsatzanalysen müssen zeigen, für welche Werbungtreibenden das Engagement attraktiv sein wird“, fordert Stockhausen. „First Mover werden sicher Werbungtreibende aus 84 % Onliner 14–49, Online Panel 14–29 Jahre 127 21 118 Sevenone Media Navigator 2012 59 % Erwachsene 14–49, Telefonbefr. 30–49 Jahre 145 12 50–64 Jahre 173 3 35 Nur TV TV + Internet Nur Internet 54 IP Digital Barometer TNS 2011 Convergence Monitor TNS 2012 Erwachsene 14–64, Face to Face Grundgesamtheit: Personen 14–64 Jahre, 53,975 Mio. (n = 1.531) © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: IP, TNS Convergence Monitor ; Stand: 2012 52 % TV-Zuschauer 14–49, Telefonbefr. © INTERNET WORLD Business 3/13 26 % Anteil Parallelnutzer (mind. gelegentl.) Quelle: IP Deutschland Badges und Punkte: Wywy lockt Zuschauer mit Prämien an, auf dem Second Screen einzuchecken 3/13 4. Februar 2013 MARKETING & WERBUNG Branchen sein, die Zusatznutzen für die App-Nutzer anbieten, etwa Punktesysteme, Gutscheine, exklusive Shopping-Angebote.“ In Deutschland sei der SecondScreen-Markt noch überschaubar, gibt auch Wywy-Mitgründer und Geschäftsführer Andreas Schroeter zu: „Der Knackpunkt ist momentan die Reichweite. Die Sender werden dann hellhörig, wenn die kritische Masse erreicht ist.“ Kritische Masse, das sind laut Schroeter Sat1 Connect als Second Screen: Seit Ende Januar darf eine Million Nutzer. Seine eigene täglich live zur „Patchwork Family“ gechattet werden App weist eine Nutzerschaft im „sehr hohen fünfstelligen Bereich“ aus, treiben möchte. Derzeit gebe es „intensive wie übrigens auch der Wettbewerber Gespräche“ mit möglichen internationalen Lizenznehmern der Technik, auch mit Couchfunk. Bis zur Million ist es noch ein weiter Wettbewerbern und Sendern hierzulande. Weg. Wywy lockt die Zuschauer deshalb Noch sei aber „nichts unterschriftsreif “. Bei Couchfunk hingegen ist die Tinte mit Prämien. Mit jedem Einchecken für eine Sendung bekommen sie Punkte, die auf dem Vertrag schon fast getrocknet. sie später eintauschen können – derzeit Der Social-TV-Anbieter aus dem sächsietwa für einen Gutschein bei Zalando oder schen Radebeul befindet sich „in fortgeder Ticketbörse Eventim. „Punkte sam- schrittenen Gesprächen mit TV-Sendern“ meln finden die Deutschen ganz toll“, er- bezüglich einer Content-Partnerschaft. klärt Schroeter. „Wir waren wirklich über- Vermutlich ab April werden deren Socialrascht, wie viele Leute deshalb jeden Tag TV-Inhalte auch auf Couchfunk integriert. wiederkommen und wie viele Leute sich Mit wem sein Unternehmen kooperiert, auch regelmäßig die Gutscheinseiten an- will Gründer Frank Barth noch nicht verschauen.“ Schroeter möchte Sender und raten, er glaubt aber, das Beispiel werde Produktionsfirmen für Loyality-Pro- schnell Schule machen: „Die Sender begramme gewinnen: „Zum Beispiel könnte greifen langsam, dass es wichtig ist, ihre ein Ticket unter allen Nutzern verlost wer- Inhalte auch außerhalb ihrer geschlossenen Community über Drittden, die sich in jede einzelne anbieter zu verbreiten.“ Für Folge von ‚Deutschland sucht das Frühjahr plant Barth darden Superstar‘ eingecheckt über hinaus die Entwicklung haben“, meint Schroeter und von Verticals in Kooperation spinnt den Faden weiter. So mit anderen Content-Partnern. Um die Zukunft ist ihm daher nicht bange. Schließlich springt selbst der Werbemarkt langsam an. Das Gewinnspiel, mit dem der Versandhändler Otto zu Weihnachten auf Couchfunk präsent war, brachte den Durchbruch. Couchfunk hat hierzu erste Zahlen veröffentlicht. Demnach erzielte die Aktion mehr als 360.000 Ad Views und über Best Case für Couchfunk: Das Otto-Gewinn10.400 Klicks. Und 7.643 User nahmen an spiel erzielte beachtliche Interaktionsraten dem Gewinnspiel teil. „Mit dem Ottosoll künftig in Echtzeit erkannt werden, Case haben wir gezeigt, dass man auf dem wann eine bestimmte Werbung läuft, um Second Screen durchaus beachtet wird. in derselben Sekunde die Werbung auch Wir haben in diesem Jahr schon einige auf dem mobilen Endgerät anzuzeigen – Anfragen bekommen“, so Barth. unabhängig davon, ob der User bei Wywy Sozial-Buzz-Suchmaschine eingecheckt ist. Erste Kooperationsanfragen von ContentAttraktive Werbeoptionen Anbietern und Werbungtreibenden verTechnisch möglich ist das schon jetzt. Im meldet mit Zapitano ein weiterer Social Gegensatz zu anderen Social-TV-Applika- TV Player. „Dabei ist besonders der Realtionen, bei denen der Nutzer die laufende time-Aspekt gefragt: Wenn Sendungen im Sendung bewusst auswählen muss, verfügt TV stattfinden, sollen User zeitlich paralWywy über Automated Content Recogni- lel auf dem Second Screen angesprochen tion (ACR). Die App analysiert den Ton werden. Wir werden mit Branded-Condes eingeschalteten Fernsehprogramms tent-Konzepten zu TV-Entertainmentforund lädt zum Check-in in die Sendung. maten starten“, kündigt CMO Jens Hegen„Da wir aufgrund unserer Technologie berger an. Darüber hinaus entwickelt das verifizieren können, dass Benutzer den 2011 gegründete Start-up eine TechnoloContent, in den sie einchecken, auch wirk- gie, mit der TV-bezogener Traffic im Inlich schauen, lassen sich attraktive Werbe- ternet abgeschöpft werden soll. Ein Algooptionen denken.“ Die Rasierklingen bei rythmus analysiert die Reichweite für SenGillette direkt online kaufen oder eine dungen im Fernsehen und im Internet. Probefahrt bei BMW vereinbaren, nennt „Wir nutzen diese Technologie, um TVSchroeter als Beispiele. Die Vermarktung Traffic auf Zapitano zu lenken“, erläutert werblicher Aktivitäten steht aber nicht im Hegenberger. Auch für die WerbeverVordergrund bei Wywy. Die Social TV marktung solle sie zum Einsatz kommen. App diente ursprünglich nur als Showcase Hegenberger verspricht: „So kann Werfür die ACR-Technologie, die das Münch- bung zielgerichteter und damit effizienter ■ ner Start-up als White-Label-Lösung ver- ausgesteuert werden.“ vg Internet World BUSINESS 19 Interview „Eine Handvoll Teilnehmer buhlt um eine Handvoll Nutzer.“ Jeder zweite Erwachsene zwischen 14 und 49 Jahren nutzt angeblich den Second Screen. Ist das nicht hoch gegriffen? Leon Müller: Geht es um die Parallelnutzung generell, dürfte das richtig sein. Ob das dann allerdings in irgendeiner Form etwas mit dem zu tun hat, was auf dem Fernsehbildschirm zu sehen ist, ist fraglich. Aber das ist ein Thema, dass die Werbenden und die TV-Sender interessieren sollte, weniger Marktteilnehmer, wie wir es sind. Denn durch die Parallelnutzung müssen sich TV-Sender die Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer mit Angeboten im Netz teilen – und wie sie das der Werbeindustrie näherbringen wollen, würde mich sehr interessieren. Einige bezeichnen Social TV als Milliardenmarkt, wie sehen Sie das Potenzial? Müller: Milliardenmarkt ist ein großes Wort, das immer dann fällt, wenn ein Markt vor allem eines ist: (noch) kein Milliardenmarkt. Fakt ist doch: Second Screen in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen, wenn es denn dem Strampler überhaupt schon entwachsen ist. Eine Handvoll Teilnehmer buhlt Leon Müller, Leiter Business Development beim Waydoo-Entwickler Applab, Kulmbach ■ www.waydoo.de lange und intensiv beschäftigt. Wir sind jetzt seit Dezember 2010 im Markt und damit länger als alle anderen Wettbewerber. In dieser Zeit haben wir vieles beobachtet und noch mehr gelernt. Die wesentliche Erkenntnis dieser Zeit ist: Klassische Werbung wird oftmals als die nächstliegende Erlösquelle gesehen, ist aber bei Weitem nicht die aussichtsreichste. Vielmehr geht es darum, den Nutzen einer Anwendung dahingehend zu steigern, dass der Nutzen allein zur Erlösquelle wird. Wir werden hier in Zukunft neue Wege beschreiten. Das klingt nach Paid Content? Passt das zur Umsonst-Mentalität im Web? Müller: Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass Nutzer bereit sind, für ein gutes Angebot zu bezahlen. Einheitsbrei ist nichts wert, das ist richtig. Fragen Sie mal bei etablierten Verlagen nach. Die müssen sich mit eben dieser Problematik beschäftigen, wollen sie auch in ihrer digitalen Sparte Geld verdienen. Die Art und Weise, wie diese Diskussion geführt wird, zeigt, dass viele Marktteilnehmer nicht verstanden haben, wofür Nutzer eigentlich zahlen. Man bezahlt den Inhalt nicht seines Inhalts wegen, sondern aufgrund des Erste Social TV App: Mit Waydoo war die Entwickler- mit ihm verbundenen Nutzens. Lassen Sie mich ein konkretes schmiede Applab 2010 Pionier in Deutschland Beispiel nennen: das Brötchen derzeit um eine Handvoll Nutzer. Das beim Bäcker. Sie bezahlen es doch nicht, ist die Lage. Ob es einmal ein Milliar- weil es so schön ist, sondern weil es dadenmarkt wird? Ich denke, dass das ein zu dient, ihren Hunger zu stillen. Was wenig hoch gegriffen ist. 2013 sollen mit bedeutet das für uns? Das bedeutet, dass Fernsehwerbung in Deutschland 4,2 wir den Nutzen unserer Anwendung Milliarden Euro umgesetzt werden. Ein dahingehend steigern müssen, dass der Viertel davon müsste auf Anwendungen User den Mehrwert eindeutig erkennt. wie Waydoo entfallen, um den Second Das kann etwa eine Zeitersparnis sein, Screen zum Milliardenmarkt zu ma- das kann ein höherer Komfort sein. Es chen. Das wäre mehr als ein kleines gibt viele Möglichkeiten. Wir sind über„Wow“ und ist unrealistisch, zumindest zeugt, dass wir einige Felder entdeckt wenn wir über die nächsten fünf bis haben, mit denen wir unseren Nutzern in Zukunft viel Freude bereiten werden. zehn Jahre sprechen. Mit welchen Ansätzen lässt sich bei SocialTV-Anwendungen Geld verdienen? Müller: Es gibt zahlreiche Erlösquellen, aber für jeden, der sich in diesem Markt behaupten will, muss das Credo lauten: nicht ausschließlich auf Werbeeinnahmen verlassen. Der deutsche TV-Markt ist eher starr. Ehe es zu Wanderungen großer Werbebudgets kommt, wird viel Zeit vergehen. Richtet man sein Geschäftsmodell an Werbung aus, könnte es passieren, dass man erstarrt, ehe die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Wie sieht konkret das Erlösmodell für Waydoo aus? Müller: Mit dieser Frage haben wir uns Abseits von diesen Modellen: Wie kommt Waydoo bei Werbungtreibenden an? Müller: Am Anfang war der Markt sehr zurückhaltend. Oder sagen wir besser: Es gab gar keinen Markt für Anwendungen wie Waydoo. Das hat sich erst im Laufe des vergangenen Jahres geändert. Inzwischen erreichen uns immer mehr Anfragen, Werbung innerhalb unserer Anwendung zu platzieren. Wir suchen derzeit noch nach einer vernünftigen Möglichkeit, all diese Anfragen zu kanalisieren und zur Zufriedenheit der Werbetreibenden bestmöglich darzustellen – ohne dabei unsere Nutzer vor den Kopf zu stoßen. INTERVIEW: VERA GÜNTHER 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 3/13 CASE STUDY Das Ankommen entscheidet Der Fahrradhersteller Canyon muss bei seinem mehrsprachigen Newsletter vor allem die Zustellungsrate beachten D Foto: Canyon rung beim Versand des as Doping-GeständNewsletters ist – neben der nis von Lance ArmErstellung von authentistrong ändert nichts daschen Inhalten für die jeran: Die Tour de France weiligen Länder – die Zuist für Radsport-Freunde stellbarkeit. Zwei Klippen in aller Welt immer noch gilt es zu umschiffen: Ersdas wichtigste Event des tens müssen die unterJahres. Dies gilt auch für schiedlichen BefindlichCanyon. Der Radherstelkeiten in den einzelnen ler, dessen Material bei Ländern im Umgang mit der Tour vom russischen Spam berücksichtigt werKatyusha-Team gefahren den, und zweitens ist Canwird, nimmt das spektayon nur begrenzt bereit, auf kuläre Ereignis daher zum grafische Elemente wie Anlass für eine sorgsam viele und großformatige abgestimmte NewsletterBilder im Newsletter zu Kampagne. verzichten, um eine KlassiZwar machen bei Canfikation als Spam zu veryon inzwischen Mounmeiden. tain- und Triathlon-Bikes Das Zauberwort heißt mehr Umsatz als reine hier „Whitelisting“: Seit Rennmaschinen, Andrezwei Jahren arbeitet Canas Graul, Teamleiter New yon mit dem DialogmarMedia bei dem Koblenzer Das russische Katyusha-Team setzt Canyon-Bikes bei der Tour de France ein keting-Spezialisten Artegic Unternehmen, weiß aber: „Die Tour interessiert jeden Radsport- neun Ländern, in neun Sprachen und mit zusammen und setzt dessen MarketingPlattform Elaine Five ein. Die Aufgabe, die Fan, auch wenn er sonst Downhill fährt.“ unterschiedlichen Spam-Regeln. Mail-Provider in den einzelnen Ländern Während der Tour hält die Fahrrad-MaAgenten vor Ort davon zu überzeugen, dass Canyon-Newsnufaktur deshalb Kontakt zu ihrer Zielgruppe. Die Herausforderung dabei: Der Wird in einem Land ein größeres Absatz- letter kein Spam sind, obliegt dabei letztNewsletter wendet sich an Kunden in potenzial ermittelt, suchen sich die Rad- lich dem Dienstleister. Der hat Vereinbabauer aus Koblenz einen Agenten vor Ort, rungen mit allen wichtigen Internet Serder nächste Schritt ist dann eine vice Providern und sichert ihnen zu, dass Website in Landessprache und inhaltliche Standards eingehalten werden. Der Part, den Canyon dabei erfüllen ein ebensolcher Newsletter. Bei der Lokalisie- muss, ist ein sauberes und perfekt dokurung der Online-In- mentiertes Double-Opt-in. Es stellt sicher, halte setzt Canyon dass nur derjenige die Newsletter von auf die enge Zusam- Canyon bekommt, der sie auch wirklich menarbeit zwischen haben will. Lohn der Mühe ist nicht nur der Redaktion in ein niedriger Spam Score, sondern auch Deutschland und den eine engagierte Community. „Die sind alle voll im Thema“, weiß Graul. Agenten. Die Größe der nationaTest auf mobilen Geräten len Communitys hängt auch damit zusammen, Und im Vorfeld der Tour lautet das Thema wie lange Canyon bereits „Rennrad“. „Die Tour de France ist ein reiauf einem Markt aktiv ist: nes Renn-Ereignis“, meint Canyon-Mann Der deutsche Mail-Verteiler Graul. „Doch sie steht auch bei den Mounumfasst rund 65.000 Adres- tainbike-Freunden hoch im Kurs.“ Bislang Neun Sprachen, ein Thema: Die sen, der dänische nur 3.000. unterscheidet das New-Media-Team nur Tour de France wird in den Newslettern von Canyon Die wichtigste Herausforde- zwischen Empfängern aus verschiedenen zum Dreh- und Angelpunkt der Kundenkommunikation Fünf Newsletter-Tipps, um der Spam-Falle zu entgehen ■ Betreffzeile schlicht gestalten Die Betreffzeile einer E-Mail ist einer der sensibelsten Bereiche bei der Spam-Prüfung. Es empfiehlt sich, die Betreffzeile gestalterisch so schlicht wie möglich zu halten. Das heißt: Der übermäßige Gebrauch von Sonderzeichen ist ebenso zu vermeiden wie überflüssige Leerzeichen und durchgängige Großschreibung einzelner Wörter oder sogar des ganzen Betreffs. Selbst wenn der Spamfilter solch eine Betreffzeile passieren lässt, wird sie vom Empfänger höchstwahrscheinlich als unseriös wahrgenommen. Selbstverständlich ist auch die Wortwahl von Bedeutung. Schlagwörter wie Sex oder Viagra sind zu vermeiden – nicht nur in der Betreffzeile, sondern in der gesamten E-Mail. ■ Whitelisting betreiben Eine generelle Möglichkeit, Art und Umfang der Filtermaßnahmen zu reduzieren, besteht in der Verbesserung der eigenen Reputation (positive Reputation) durch Whitelisting. Whitelists sind Positivlisten, die einem gelisteten Absender eine besondere Reputation bescheinigen und seinen E-Mails eine bevorzugte Behandlung durch die E-Mail-Provider sichern. ■ Keinen schlechten HTML-Code verwenden HTML-Code für Newsletter sollte nicht durch gängige Tools wie Microsoft Word generiert werden. Dieser Code ist unter Umständen sehr „unorthodox“ und daher anfällig für SpamKlassifizierung. ■ Multipart-E-Mails versenden Auch HTML-Elemente werden manchmal als Spam klassifiziert. E-Mails sollten daher entweder als Multipart-Mails – sowohl in HTML- als auch in Textform – versendet werden, oder dem Empfänger sollte beim Opt-in eine Auswahl ermöglicht werden. ■ Spam-Tools verwenden Es existieren eine Reihe von kostenfreien Tools, mit denen sich E-Mails auf Spam-Kriterien checken lassen. Professionelle E-Mail-MarketingDienstleister wie Artegic, Agnitas, eCircle, Optivo und andere bieten ihren Kunden entsprechende Services an. Artegic hält darüber hinaus eine Liste freier Anbieter zum Abruf bereit. Ländern, ein weiteres Herunterbrechen nach Interessen ist jedoch angedacht. So beschäftigt man sich inzwischen auch mit Mobile Marketing, wenn auch auf eher kleinem Niveau: „Wir schauen uns unsere Newsletter auf allen möglichen Geräten an“, berichtet Graul, und fügt hinzu: „Auf den gängigen Endgeräten gibt es keine ■ Darstellungsprobleme.“ fk Interview Andreas Graul, Teamleiter New Media bei Canyon in Koblenz ■ www.canyon.com „Spam Score niedrig halten“ Ihr Team erstellt Newsletter für Kunden in insgesamt neun Sprachen. Wie schaffen Sie es, authentisch zu bleiben? Andreas Graul: Im Redaktionsteam erstellen wir neun Sprachvarianten, die globalen Content enthalten, also solchen Content, der für alle Länder interessant ist. Lokalen Content fügen wir in den Ländern hinzu, in denen Canyon durch lokale Agenten vertreten ist. Dazu stimmen wir uns mit den Agenten ab. Wie stellen Sie die Zustellbarkeit sicher? Graul: Wir achten auf den Spam Score und halten ihn niedrig. Da gibt es schon Details, die man beachten muss, etwa einen transparenten Double-Opt-in-Ablauf an verschiedenen Punkten. Eine Herausforderung ist es, dass das Gestalterische bei uns schon sehr ausgeprägt ist. Was bedeutet das konkret? Graul: Newsletter, die ansprechend wirken, bestehen oft aus vielen Bildern und werden von Mail-Providern schnell als Spam eingestuft. Doch wir würden zugunsten einer besseren Zustellbarkeit nicht auf unsere Gestaltungsebene verzichten. Deshalb setzen wir auf einen E-Mail-Dienstleister, der Whitelisting unterstützt und so die Zustellung unserer Newsletter an die Abonnenten sicherstellt. An wie viele Empfänger richten sich Ihre Newsletter? Graul: Das hängt sehr davon ab, wie lange wir bereits in einem Land mit einem Agenten vertreten sind. In Dänemark versenden wir an ungefähr 3.000 Empfänger, der deutsche Verteiler umfasst rund 65.000 Adressen. Sobald wir in einem Land aktiv sind und dort einen Newsletter starten, setzen wir auch eine Website in Landessprache auf. Grundsätzlich versenden wir unsere Produkte jedoch weltweit. 19.-20. März 2013, München Jetzt anmelden zum Kongress Die Zukunft des E-Commerce Mobile Commerce Multichannel Emotional Shopping Mit Code PROiw13iwb Big Data 240,– € CRM bei Kongresstickets sparen: www.internetworld-messe.de 22 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 4. Februar 2013 3/13 SERIE: MARKETING MIT GOOGLE SHOPPING (TEIL 3) Googles Zukunft im E-Commerce Die Umstellung von Google Shopping auf die kostenpflichtigen Product Listing Ads ist nicht der erste, auf alle Fälle aber ein großer Schritt des Suchmaschinengiganten in Richtung E-Commerce – und sicher nicht der letzte W Marketing mit Google Shopping Ab Februar 2013 ersetzt Google die bislang kostenlosen Product Feeds durch die kostenpflichtigen Product Listing Ads. Welche Konsequenzen das für die Suchmaschinenwerbung hat, wie man die eigenen Kampagnen optimiert und was Google in Zukunft plant, beleuchtet diese dreiteilige Serie. ■ Folge 1: Das ist neu bei Google Shopping Ausgabe 1/2013 Foto: Fotolia / Andilevkin / Uwe Annas enn Google dieser Tage seine bislang kostenlose Produktsuche durch ein Bezahlmodell ersetzt, ist der Wettlauf um damit verbundene Marktsegmente schon voll im Gange. Denn klar ist: Entdeckt Gigant Google einen Markt für sich, sind alle anderen in Habachtstellung, allen voran die Preisvergleichsdienste, auch wenn sie sich angesichts des drohenden TrafficVerlusts durch Google Shopping noch gelassen geben. „Würde Google Shopping tatsächlich hochwertigen Content anbieten, würde Google für uns zu einer mächtigen Konkurrenz. Das ist nicht der Fall“, erklärt Vera Pesata, Leiterin Marketing und Sales bei Geizhals.de, mit Nachdruck (vergleiche Interview in Ausgabe 1/2013: „Akzeptanz wird von Preisen abhängen“). Zumindest noch nicht – denn der Angriff auf Aggregatoren, in diesem Fall die klassischen Preis- und Produktportale, schreitet voran, ist Björn Emeritzy, Leiter Produktdatenmarketing bei Soquero, überzeugt: „Google verkürzt durch die Integration von tieferen Inhalten und besseren Vergleichsmöglichkeiten direkt auf der Ergebnisseite die herkömmlichen Kontaktketten mit dem User drastisch und schiebt sich sukzessive in der Wertschöpfungskette nach vorne. Warum als User ■ Folge 2: Product Listing Ads optimieren Ausgabe 2/2013 ■ Folge 3: Was Google im E-Commerce plant Ausgabe 3/2013 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1301018 ein. und so eine größtmögliche Traffic-Unab- werbshüter durchsetzen, könnten sie wenig Kompetenz bei Produkten zu, die hängigkeit von Google zu realisieren“ – Google einige Steine in den Weg legen. Gefühle transportieren sollen“, argumeneine Strategie, der sich etwa Geizhals.de tiert der SEO-Spezialist. Kein zweites Zalando verschrieben hat. Wo es aber um die nackten Daten geht, Abseits von Preisvergleichsportalen und Doch nicht nur das Kartellrecht könnte funktioniert das System Google. Daneben ohne dass man Google Shopping über- Googles Ambitionen bei der Produktsu- webt der Suchmaschinengigant kontinuierhaupt benutzt hat, werden heute bereits che einbremsen. „Von beratungsintensiven lich an seinem eigenen Netz aus E-ComErgebnisse von Hotel- und Flugsuchen bei Dingen, die vom Vertrauen ihrer Nutzer merce-Töchtern. Im Zuge der AnkündiGoogle angezeigt. Dass leben, bei denen Menschen den persönli- gung der kostenpflichtigen Produktsuche der Konzern seine Palette chen Kontakt bevorzugen und Anfassen hatte Google im Mai vergangenen Jahres „Dort, wo persönliche Beratung hier erweitern wird, und Sehen wichtige Kaufargumente sind, auch den Start des Shop-Zertifizierers scheint absehbar. „In Be- wird Google wahrscheinlich auch in Zu- Google Trusted Stores angekündigt, der nicht zwingend nötig ist, kann reichen, wo die persönli- kunft die Finger lassen“, schätzt Berater sich nach Einschätzung von Peter Höschl Google relativ leicht einsteigen.“ che Beratung nicht mehr Tantau. Sprich: Bei Produkten wie Immo- von Shopanbieter.de schnell etablieren zwingend notwendig ist, bilien, Versicherungen und Kapitalanla- wird – „jedenfalls, wenn Google den Job BJÖRN TANTAU wird es für Google relativ gen ist auch in absehbarer Zeit nicht zu gut macht und die Kunden nicht spätesSenior Consultant, The Reach Group leicht sein einzusteigen. erwarten, dass Google dort wildern wird. tens jetzt ein ‚Big-Brother-Gefühl‘ beDas könnten neben der Auch werde Google kein zweites Zalando, schleicht, aufgrunddessen sie Google noch auf Preisvergleichsportale für Pro- Hotel- und Flugsuche auch Produkte wie winkt Tantau ab. Denn neben der fehlen- dann doch weniger trauen als unabhängidukte, Hotels, Flüge, Kfz-Versicherungen Bücher, CDs etc. betreffen, die man kennt den Emotionalität komme ein weiterer gen Services“. Der hohe Bekanntheitsgrad oder anderes zurückgreifen, wenn die ge- und leicht selber recherchieren kann“, so Faktor ins Spiel: „Bekleidung und Schuhe von Google biete laut Höschl jedenfalls suchten Informationen direkt bei Google die Prognose von Björn Tantau, Senior sind Consumer Goods. Aber bei Google „eine hervorragende Grundlage für den zu finden sind und die Kaufmöglichkei- Consultant SEO bei TRG (The Reach haben die Leute im Hinterkopf, dass es ein Erfolg des Online-Shop-Zertifikats“. Den Einstieg ins Payment dagegen hat technikgetriebenes Unternehmen ist. ten über den ,Mega-Affiliate Google‘ an- Group) und Google-Kenner. Das ruft auch Wettbewerbshüter auf den Dementsprechend trauen sie Google Google bislang eher verstolpert. Bereits geboten werden?“ 2006 hatte Google den BeWie weit und wie schnell Google hier Plan. EU-Wettbewerbskomzahldienst Google Checkout die User Experience verbessern wird, ist missar Joaquin Almunia ist gestartet. Doch die Erwartunlaut Emeritzy offen. Die Entwicklung hin der Ansicht, dass der Internetgen, eine ernsthafte Konkurzu einem „gigantischen Vertriebspartner Konzern eine marktbeherrrenz für Platzhirsch Paypal zu einer steigenden Anzahl von Wirtschafts- schende Position missbrauwerden, haben sich als überzweigen und weg vom reinen Traffic- che, wenn er in den Sucherzogen erwiesen. Für die relativ Lieferanten“ scheint sich jedoch immer gebnissen eigene Dienste vor schwache Entwicklung des deutlicher abzuzeichnen, so seine Ein- Angeboten von WettbewerDienstes gibt es nach Einschätzung. Die Schlussfolgerung: „In der bern einreihe, sagte er in eischätzung von Höschl eine Konsequenz werden wir mittelfristig wohl nem Interview der „Financial Reihe von Gründen: „Zum ein zunehmendes Sterben der klassischen Times“. Im Unterschied zu einen setzt Google Checkout Aggregatoren und Intermediäre erleben.“ den US-Wettbewerbshütern, auf die in Deutschland recht Zuvor werde man aber versuchen, wegge- die den Vorwurf, Google habe unpopuläre Kreditkarte, zum brochenen Traffic aus dem immer schma- Rivalen bei der Internetanderen hat Google sich nie in ler ausfallenden SEO-Teil der SERPs (Anm. Suche benachteiligt, fallengevergleichbarer Weise mit dem Search Engine Result Pages) zu kompen- lassen haben, wolle er bei den Kundenservice beschäftigt, sieren – kostenpflichtig über Google Ad- Ermittlungen gegen Google wie dies etwa Paypal macht.“ words natürlich. Emeritzy: „Langfristig härter durchgreifen. Almunia Seit Google Checkout 2011 werden mutmaßlich nur die Mittler über- ist überzeugt, dass Google mit dem neuen Bezahldienst leben, die in der Lage sind, einen entspre- der Platzierung der Links zu Google Wallet zugeordnet ist, chend starken eigenen Brand aufzubauen eigenen Angeboten den Interist die Marschrichtung klar: und die User mit zusätzlichen Mehrwert- net-Verkehr umleite. Sollten Per Near Field Communicaservices direkt an ihr Angebot zu binden sich die europäischen Wettbe- Fast ein Reisebüro: Bei der Flugsuche macht Google konkrete Angebote 3/13 MARKETING & WERBUNG 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS 23 Anteil deutscher Unternehmen, die Google-Tools einsetzen 84 % Google-Suche 75 % Adwords 60 % Analytics 36 % Übersetzer 27 % Alerts 24 % Chrome 23 % Adsense Merchant Center Trends Apps Display-Netzwerk 18 % 18 % 17 % 15 % Angriff auf Autohandelsplattformen: In den USA zeigt Google Cars Neuwagenangebote an Noch fristet das Merchant Center bei deutschen Unternehmen ein Schattendasein. Experten raten Webshop-Betreibern allerdings zu einer parallelen Marketingstrategie von Adwords und Product Listing Ads, die als relevante Datensätze aus dem Google Merchant Center ausgewählt werden. © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: Studie „Faktor Google – Wie deutsche Unternehmen Google einsetzen“ vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln tion (NFC) mit dem Handy soll der konzerneigene Bezahldienst endlich ein Erfolgsmodell werden. Das ist allerdings auch davon abhängig, wie schnell und stark der stationäre Handel mit entsprechenden Systemen am Point of Sale (PoS) aufrüsten wird. Vorstufe zum Shop Apropos PoS: Google TV dümpelt zwar auch noch, kommt aber zumindest in Bewegung. Auf der CES in Las Vegas wurde jüngst eine Settop-Box von Asus vorgestellt, die demnächst in den Handel kommen soll. „Und dann wäre auch denkbar, dass es künftig in Läden wie Saturn oder Media Markt eine Google-Ecke gibt, wie man es schon von Apple kennt“, sieht Björn Tantau mögliche Parallelentwicklungen. Denn die Eröffnung eigener Google-Läden ist für den Berater „zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch zu weit weg“ – im übertragenen Sinn wie auch im wahrsten Sinn des Wortes, denn Googles bisher einziger Flagship-Store „Androidland“ wurde Ende 2010 im australischen Melbourne eröffnet. Und auch Googles Vorstoß in die Logistik ist bislang kaum mehr als ein Pilotprojekt. Nach Amazon und eBay experimentiert Google nun ebenfalls seit Ende 2012 in den USA mit einem eigenen Same-DayDelivery-Angebot. Die Eröffnung eigener Warenlager oder eines eigenen Versanddienstes sei US-Medienberichten zufolge allerdings nicht vorgesehen. Google sehe sich vielmehr als Mittler für Händler und Zusteller und könne auf diese Weise einmal mehr wichtige Daten zu Kunden- und Kaufverhalten sammeln. Ein anderer denkbarer Weg zu weiterer Kommerzialisierung könnte über Google Analytics führen. Würden für den bislang kostenlosen Dienst Webseiten-Betreiber künftig zur Kasse gebeten, wäre das wahrscheinlich durchaus lukrativ für Google, denn rund zwei Drittel aller deutschen Online-Händler setzen laut Ibi Research Google Analytics ein, um den Traffic auf ihrem Online-Angebot zu verfolgen sowie Kampagnen und Keywords zu überprüfen und Strategien zur Steigerung der Konversionsrate zu entwickeln. „Wurde Google Analytics lange Zeit bei der Entwicklung etwas vernachlässigt, wird dessen Leistungsumfang seit einiger Zeit deutlich erweitert. Es vergeht kaum eine Woche, in der keine neuen Funktionen vorgestellt werden“, hat Höschl beobachtet. Vor dem Hintergrund der Veränderungen bei der Produktsuche kann er sich zudem vorstellen, dass Google auch beim Thema Analytics „mittelfristig zu einem kommerziellen Modell wechseln“ könnte. „Zu einem reinen E-Commerce-Konzern wird sich Google sicherlich nicht wandeln“, resümiert er. Es gehe vielmehr darum, anderen Big Playern wie Amazon oder eBay nicht das lukrative E-Commerce-Feld zu überlassen. Höschl: „Wie an jedem Goldrausch früher die Werkzeug-, Lebensmittelhändler und Saloon- Betreiber unterm Strich am besten verdient haben, möchte auf diesem Weg auch Google ein immer größeres Stück vom E-Commerce-Kuchen verdienen.“ Und Luft nach oben ist noch reichlich, sind sich die Experten einig. Schließlich ist Google erst seit 15 Jahren am Markt. „Google wird erst einmal nicht selber zum Shop, befindet sich aber schon auf der Vorstufe. Denn rein technisch gesehen und was Manpower und Kapital betrifft, wäre es möglich, dass Google das irgendwann einmal selber macht“, entwirft Björn Tantau seine Vision. Schließlich habe Google mit Android auch den Mobilfunkbereich erobert, was früher auch niemand für möglich gehalten habe. Alastair Bruce, Sales Director Google Deutschland (siehe auch Interview), dementiert indes tapfer: „Wir verstehen uns als Anbieter technischer Plattformen, nicht als Retailer.“ „Shop-Betreiber sollten auf jeden Fall immer eine Abwägung treffen“, rät Höschl, „die Bandbreite und den Nutzen vieler Tools für ihr Geschäft nutzen, gleichzeitig jedoch eine zu große Abhängigkeit von ■ Google vermeiden.“ CHRISTINA ROSE Interview „Wir verstehen uns nicht als Retailer“ Google Shopping macht klassischen Preisvergleichsdiensten, Google Trusted Stores den Shop-Siegeln Konkurrenz. Produktbewertungen beispielsweise werden – so weit wir informiert sind – aber noch nicht selbst generiert: Welche Services will Google in Zukunft selbst anbieten, was wird über Drittanbieter gemacht? Alastair Bruce: Unser Ziel ist es, den Usern immer die beste Antwort auf ihre Frage zu liefern. Das kann einfach ein Link sein, aber das kann eben auch Preisinformationen, Shop-Siegel und andere Dinge beinhalten. Oft setzen wir dabei auf Drittanbieter; wenn wir aber überzeugt davon sind, dass wir mit einem eigenen Tool bessere Antworten liefern könnten, werden wir natürlich selbst tätig. Welche Rolle spielen die Video-Plattform Youtube und das Social Network Google+ für die E-Commerce-Strategie? Bruce: Youtube ist hervorragend dafür geeignet, Werbebotschaften in relevanten Alastair Bruce, Sales Director bei Google Deutschland ■ www.google.de Umfeldern zu platzieren. Es gibt zum Beispiel sehr viel Content auf Youtube, der sich direkt mit neuen Produkten auseinandersetzt – hier kann es sehr sinnvoll sein, mit seiner Werbebotschaft präsent zu sein. Außerdem ist Youtube die ideale Plattform, um Markenwerbung zu betreiben. Dies geschieht am effektivsten über die Premiumformate auf der Homepage. Google+ wiederum ist vor allem deshalb relevant, weil es die Ergebnisse anderer Google-Produkte um eine soziale Dimension erweitert. Dabei wird in Anzeigen in unserem Partnernetzwerk angezeigt, welche und wie viele der eigenen Google+ Kontakte dem Angebot ein +1 gegeben haben. Ein solches vertrauensbildendes Element erhöht die Klickrate auf die Anzeigen ganz deutlich – im Schnitt um fünf bis zehn Prozent, im Falle von Swarovski sogar um 50 Prozent. Welchen Stellenwert hat in Zukunft die lokale Suche, wie bindet Google künftig lokale Kriterien ein und welche Konsequenzen hat das für Händler? Bruce: Mit der zunehmenden Bedeutung der mobilen Suche und dem MultiscreenVerhalten der Nutzer gewinnt die lokale Suche automatisch immer größere Bedeutung. Schon heute können Händler mit Produkterweiterungen ihre Anzeigen um lokale Informationen erweitern und nicht nur das nächste Geschäft, sondern sogar die Verfügbarkeit des Produkts dort anzeigen lassen. Mit den Daten, die Google durch seine Services erhält, ließe sich sehr gut ein stark individualisiertes Empfehlungsmarketing betreiben. Wohin geht hier die Reise? Bruce: Über Google Places ist eine Bewertung einzelner Orte und Anbieter schon heute möglich. Auch hier liegt die spannendste Entwicklung in der Kombination mit Google+ – wenn ein Nutzer sehen kann, welcher seiner Bekannten ein Geschäft bewertet hat oder sogar einen Erfahrungsbericht veröffentlicht hat, hilft ihm das natürlich bei der eigenen Entscheidungsfindung viel mehr weiter, als wenn es sich um die Bewertungen von Unbekannten handelt. Google deckt inzwischen fast alle Bereiche des E-Commerce selbst ab: Produktsuche, Payment, Logistik (Same Day Delivery) – wann kann man mit der Eröffnung eines eigenen Online Shops rechnen? Bruce: Wir verstehen uns als Anbieter technischer Plattformen und nicht als Retailer. INTERVIEW: CHRISTINA ROSE 24 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 Mammuts 360-Grad-Blick Die Bergsportmarke zeigt, wie eine durchgängige Markeninszenierung aussehen sollte 3/13 Eine außergewöhnliche Idee und die professionelle Umsetzung der Kampagnenbestandteile erzeugen ein Markenbild, das die Innovation von Mammut widerspiegelt. Vorgestellt von: M ammut – die Schweizer Marke steht für Tradition und Bergsport. Und seit vergangenem Jahr für einiges mehr: Solidarität, Zusammenhalt und der Community-Gedanke bilden zusätzliche Pfeiler dieser Marke. Geschafft hat den tollen Imagelift eine clever inszenierte Kampagne zum 150-jährigen Jubiläum der Marke. „The biggest peak project in history“ ist zweifellos ein absolutes Highlight in der Branche. 150 Gipfel, die in 15 Monaten von 150 Teams bestiegen und online dokumentiert wurden. Hier hat die Agentur Webguerillas eine tolle Idee, verpackt in den richtigen Kanälen, geschickt inszeniert. Die Applikation auf der Webseite sowie der Facebook-Auftritt zur Rekrutierung überzeugen. Ein stimmiges Konzept. Steckbrief ■ Auftraggeber: Mammut, Seon (CH) ■ Auftrag: Digitale Konzeption und Realisierung der internationalen Kampagne „The biggest peak project in history“ ■ Agentur: Webguerillas, München ■ Internet: www.mammut.ch Siegmar Tittjung, geschäftsführender Gesellschafter der Kraftjungs Werbeagentur, Ettlingen ■ www.kraftjungs.de Bestens integriert: Auf der Website finden sich alle Informationen zum Projekt Emotionale und beeindruckende Bildwelten einer großartigen „Gipfel-Geschichte“, gepaart mit einer Web- und Social-MediaStrategie lösen beim Betrachter vor allem einen Gedanken aus: Der Berg ruft! Kein Wunder also, dass sich über 3.000 Leute aus der ganzen Welt für dieses Bergereignis als Gipfelstürmer bewarben. Nicht nur das: Gleichzeitig spannten sie ihre WebFreunde als Supporter mit ein, um die größten virtuellen Bergwelten mit deren Profilbildern zu schaffen. Das war die Vo- raussetzung, um es bis vor die Jury zu schaffen. Mit der cleveren Social-Media-Stra- Wichtiger Bestandteil: Die Facebook-Seite zur Kampagne tegie konnte Mammut seine Fangemeinschaft enorm vergrößern und in klassischen Medien haben die Kampagne international Begeisterung entfachen. perfekt abgerundet. Und die SpendenakInsbesondere die Internet-Kanäle zur tion, die die soziale Verantwortung zum Gewinnung von Fans und Kunden sowie Ausdruck bringt, ist das i-Tüpfelchen bei die viralen Spots, die jüngere Zielgruppen dem Ganzen. Bei dieser Kampagne wird international und mit der richtigen Tona- klar, was unter durchgängiger Markenlität ansprechen, mobilisierten die Fange- inszenierung zu verstehen ist, die bis ins ■ meinde. Die flankierenden Maßnahmen kleinste Detail geht. Kompliment! Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Audi Anpassung der Werbekampagne „Land of Quattro“ für den deutschen Markt mit Web-, TV- und Print-Maßnahmen Thjnk Berlin Gruner + Jahr Lead-Agentur für Imagekampagnen sowie Inserentenwerbung Heimat BMVBS CO2-Kampagne für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung inklusive Portal www.gut-fuers-klima.de Orca Affairs Kochrezepte.de Online-Vermarktung des Kochportals Ströer Interactive Melitta Coca-Cola Dachkampagne „Ein Kuss, der alles ändert“ inklusive Facebook App für die Marke Mezzo Mix Argonauten G2 Werbekampagne mit dem Motto „Melitta präsentiert EspressoWissen“ mit Spots auf Sky und auf Facebook / Mediaplanung BBDO Proximity / Mediaplan Momondo Betreuung des Media-Etats für die Online-Reisesuchmaschine Vizeum Denon Einführungskampagne für den High-End Speaker Dock „Denon Cocoon“ / Online-Maßnahmen für die Kampagne KW43 / Grey Düsseldorf Opel Fortsetzung der Werbekampagne für die Active-Modelle mit drei neuen TV-Spots sowie Online-, Print- und PoS-Maßnahmen Scholz & Friends Hamburg Domino‘s Lead-Agentur für Social Media für den Pizzalieferservice Markenkarma Pernod Ricard Erste Group (A) Lead-Agentur für Erste Bank, Sparkassen und S-Bausparkassen Jung von Matt/365 Werbekampagne mit dem Claim „Leben. Lieben. Lachen“ mit Zum Goldenen TV-, Web-, Print- und PoS-Maßnahmen für die Marke Ramazzotti Hirschen / Carat Euromaster Crossmediale Kampagne für die Michelin-Tochter in TV, Online, Print und Radio für den deutschen und österreichischen Markt Weigertpirouzwolf Schön Klinik Online- und Offline-Kampagne für den Fachbereich Orthopädie Berger Baader Hermes Swarovski Mediaplanung für die inhouse entwickelte Markenkampagne Inhouse / Optimedia Betreuung des weltweiten Digital-Etats für den Autovermieter Mediavest Womenweb.de Online-Vermarktung des verlagsunabhängigen Frauenportals Ströer Interactive Europcar Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Sony führt das Ranking an Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Dezember 2012 Die teuerste Web-Werbekampagne, die im Dezember startete, stammte von Sony Der Konzern startet die teuerste neue Online-Kampagne im Dezember Produkt D Sony Xperia Image Sony Mobile Communication, Düsseldorf 0,30 MDSS – Medical Divice Safety Service Medical Device Safety Service, Hannover 0,27 ie Anbieter im Mobile-Markt übertrumpfen sich nicht nur mit Tarifen und neuen Produkten gegenseitig. Auch bei den Werbekampagnen zu den Angeboten gilt es, der Konkurrenz voraus zu sein. So schaltete Sony Mobile Communication im Dezember 2012 die teuerste Online-Werbekampagne, die in diesem Monat neu startete. Investitionsvolumen: rund 300.000 Euro (brutto). Im November hatte noch Vodafone an der Spitze des Rankings gelegen, mit einer 330.000Euro-Kampagne fürs Smart Tab II. host ■ Dez. 2012 in Mio. Euro „Pitch Perfect“ (Deutschland) Universal Pictures Int.Germany, Frankfurt a.M. 0,18 Kinder Mix Adventskalender Ferrero Deutschland, Frankfurt 0,18 Panasonic Lumix Digital Kamera Panasonic Deutschland, Hamburg 0,15 Sony Vaio Duo 11 Notebooks Sony Deutschland, Berlin 0,14 Advertising Alliance Marketing Advertising Alliance, Hamburg 0,13 Sensualcolors.schwarzkopf.de Schwarzkopf+Henkel Cosmet.,Düsseldorf 0,12 Crataegutt Pharmazie-Image Dr. Schwabe Willmar, Karlsruhe 0,12 GAP Image GAP, Düsseldorf 0,12 © INTERNET WORLD Business 3/13 Top-Newcomer: Sony wirbt fürs Xperia Firma Zeitraum: 01.12.2012 – 31.12.2012 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 21. Februar 2013 Lenbachpalais München Tickets nur € 490,- Themenauswahl: B2B in sozialen Medien Daten, Fakten, Potenziale zzgl. MwSt. (statt € 650,- zzg l. MwSt.) Anmeldecode: Soziale Netze und Recht Das müssen Unternehmen beachten SMC13iwb CRM Social Media für Kundensupport und CRM im B2B-Umfeld Strategie & Implementierung Neue Herausforderungen für Unternehmen Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick Top-Referenten auf der Social Media Conference B2B: Michael Buck, Experte für Social Media Philipp Kemper, Geschäftsführer, reqorder solutions GmbH Ingo Notthoff, Senior Manager PR & Online, T-Systems International GmbH Klaus Schenkmann, Leiter goDentisAkademie, Journalist, goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH Christian Solmecke LL.M., Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte Svenja Teichman, Geschäftsführerin, crowdmedia Boris Turalija, Social Media Officer, Walter AG Veranstalter www.socialmediaconference.de E-COMMERCE Internet World BUSINESS 100 Millionen Web-Umsatz Guter Start für Plusanschluss Electronic Partner hat rund sechs Wochen nach dem Start deutschlandweit mehr als 1.000 Fachhändler aus der Verbundgruppe Electronic Partner für sein Web-Portal Plusanschluss.de begeistern können. Auf der Plattform können Nutzer Handelspartner für Serviceleistungen wie den Anschluss von Spülmaschinen, Computer oder Herd recherchieren. Über Adwords-Kampagnen, 1.000 Fachhändler bieten auf Plusanschluss.de ihre Services an Online Banner sowie Aufkleber bei Cash & Carry-Retailern sollen die Reichweite der Website erhöht und der Bekanntheitsgrad gesteigert werden. dz LEHRSTUHL FÜR FUTURE COMMERCE Galeries Lafayette investiert Die französische Warenhauskette Galeries Lafayette hat zusammen mit der Novancia Business School in Paris einen Lehrstuhl zum Thema „Shopping in the Future“ eingerichtet. Ziel ist es, zu analysieren, wie das digitale Zeitalter den Handel sowie große Warenhausketten beeinflusst. Der Forschungszeitraum ist vorerst auf drei Jahre angelegt. dz SOCIAL COMMERCE Aus für einen Hoffnungsträger Payvment, Anbieter einer Software-Lösung für Shops auf Facebook-Seiten, zieht sich vom Markt zurück. Der Weblog Exciting Commerce mutmaßt über die Gründe: Entweder hätten Signale von Facebook über die eigenen E-Commerce-Pläne Payvment keine Hoffnung auf eine lukrative Zukunft gelassen oder Facebook sei als Plattform noch immer eher offsite als onsite für Online-Händler sinnvoll. dz Anzeige Pricewaterhouse Coopers zeigt: Vieles, was über Multichannel gesagt wird, stimmt nicht Z schätzen. Und China werde ehn Mythen rund um Multiselbstverständlich ein wichtiger channel hat Pricewaterhouse Markt, das heiße aber nicht, Coopers (PwC) jetzt entlarvt: dass alle dort stattfindenden Social Media wird zum unverEntwicklungen auf andere zichtbaren Vertriebskanal. Der Märkte übertragbar sind. Die stationäre Handel der Zukunft globalen Konsumenten werden wird zum besseren Showroom. auch weiterhin wesentlich mehr Tablets überholen den klassiUnterschiede als Gemeinsamschen PC. Konsumenten ähneln keiten haben. sich global immer mehr. Der „Wir sehen bislang noch keine chinesische Online-Handel ist klaren Gewinner im Multichandas Modell der Zukunft. Heiminel-Raum“, schreibt PwC in seische Einzelhändler haben einen nem Report. Ins MultichannelHeimvorteil. Globale Online Geschäft einzusteigen, könne Pure Player haben Kostenvor- Reich der Mythen: Die Realität sieht im Multichannel ganz anders aus große Vorteile haben, insbesonteile. Einzelhändler sind die besseren Marken. Online schadet anderen In jedem Falle müsse man realistisch blei- dere in den wachsenden Märkten, wo das Verkaufskanälen. Und: Der niedrige Preis ben – das gelte sowohl für das Thema So- Potenzial für Umsatzwachstum am höchsist der wichtigste Kundentreiber. cial Media als auch für China. Zweifellos ten sei und die Konsumenten nicht so sehr dürfe man Social Networks nicht ignorie- an die Idee eines stationären LadengeRealistisch bleiben ■ ren, man solle sie aber auch nicht über- schäfts gebunden seien. dz/tdz Die Geschwindigkeit, mit der die Konsumenten weltweit – und zwar sowohl was das Webshoppen als auch den Einkauf im Ausgabebereitschaft von Käufern nimmt durch Multichannel zu stationären Laden betrifft – ihre EinstelKunden, die verschiedene Kanäle nutzen, geben mehr bei ihren Lieblingshändlern aus lung zum Einkaufserlebnis ändern, zwinge Händler zu reagieren. Nur so könnten Erster 7 % 11 % 17 % 22 % 37 % 6% sie mit der Entwicklung Schritt halten, konLieblings-Shop 57 % statiert das Beratungsunternehmen in seiner globalen Jahresumfrage, die das VerZweiter 6% 9% 16 % 20 % 41 % 8% halten von Web-Käufern ermittelt. Für den Lieblings-Shop Report wurden 11.000 Konsumenten in elf 51 % Ländern auf vier verschiedenen KontinenDritter ten befragt. „Noch sehen viele Firmen zu, 6% 9% 12 % 21 % 44 % 8% Lieblings-Shop wie der Multichannel-Hochgeschwindig48 % keitszug den Bahnhof verlässt, und anstatt Erheblich mehr (50 %) Mehr (10–25 %) Keine Veränderung begeistert zu sein, sind sie vor allem überViel mehr (25–50 %) Ein bisschen mehr (–10 %) Weniger fordert“, so das Urteil von John G. Maxwell, globaler Leiter für Handel und KonEin zusätzlicher Webshop bringt stationären Händlern mehr Umsatz, Kannibalisierungseffekte gibt es nicht sumenten bei Pricewaterhouse Coopers. Basis: n = 9.427, 5.122, 2.908 Internet-Nutzer auf vier Kontinenten, die drei Lieblingshändler nannten Quelle: PWC; Stand: Juli/August 2012 Wie die aufgeführten Beispiele zeigen, © INTERNET WORLD Business 3/13 werden schnell falsche Schlüsse gezogen. Foto: Fotolia / Goosemann ELECTRONIC PARTNER 3/13 Multichannel-Mär DOUGLAS Douglas dürfte 2012 mit seiner ParfümerieKette online erstmals an der Umsatzmarke von 100 Millionen Euro gekratzt haben. Das zumindest hat der E-Commerce-Berater Jochen Krisch in seinem Blog Exciting Commerce berechnet. Douglas selbst hat im aktuellen Geschäftsbericht lediglich ein 50-Prozent-Wachstum bei den Online-Umsätzen gemeldet. dz 4. Februar 2013 Anti-Web-Bündnis Ein Herz für Familien Klüngelten Philips und Media-Saturn in Österreich? D er Kampf Online-Handel gegen sta- Haushaltsgeräten aller Art. In Österreich tionären Handel nimmt neue For- dominiert die Media-Saturn-Gruppe den men an: In Österreich erwirkten Web- Elektronikfachhandel. Von rund 3,7 Millishop-Betreiber jetzt laut eines Berichts arden Euro Gesamtumsatz entfallen 35 der Tageszeitung „Die Presse“ gegen Me- Prozent auf das Unternehmen. Für dia-Saturn eine Razzia. Die Kartellwäch- frischen Wind auf dem Markt hatten ter durchsuchten am 9., 10. und 11. Janu- zuletzt lediglich günstige Online-Händler ar Filialen von Media Markt und Saturn, gesorgt. Diese seien nun teilweise ausgeweil sie illegale Preisabsprachen beider bremst worden, so der Vorwurf der Wett■ Handelsketten mit Philips vermuten. bewerbsbehörde. dz Bereits im September waren bei Philips Hausdurchsuchungen vorgenommen worden. Web-Händler, die Produkte unter den Preisen von Media Markt und Saturn angeboten hatten, war aufgefallen, dass sie von Philips lange Zeit nicht mehr beliefert wurden. Daraufhin legten sie bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde Beschwerde ein. Betroffen gewesen seien Produkte im Bereich sogenannter Braunware, also Unterhal- Österreichs Kartellwächter vermuten Preisabspratungselektronik, und bei Weißware, chen zwischen Philips und Media-Saturn D Foto: Fotolia / Reicher 26 as Internet-Reisebüro Expedia will sich bei Familien besser in Stellung bringen und hat eine neue Benutzeroberfläche angekündigt, die auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten sei. Wie Expedia-Deutschlandchef Andreas Nau gegenüber der „Wirtschaftswoche“ sagte, soll es etwa künftig Suchfunktionen geben, mit denen man ganz gezielt nach Hotels mit Wasserrutsche für die Kids, einem Spa für die Mama sowie einem Golfplatz für den Papa suchen kann. Sei das richtige Hotel gefunden, könne man gleich zwei nebeneinanderliegende Zimmer buchen – eins mit Doppelbett für die Eltern, eins mit Einzelbetten für die Kinder. Aktuell liegt der Anteil von Familien am Gesamtkundenstamm bei 20 bis 30 Prozent. Hier sieht Nau noch deutlich Potenzial nach oben. Insgesamt verkaufe Expedia.de weltweit jeden Tag genug Tickets, um mehr als 500 Boeing 737 zu füllen. Die Zahl der Hotelbuchungen stieg im dritten Quartal gegen■ über dem Vorjahr um 27 Prozent. dz 3/13 E-COMMERCE 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS 27 22 Prozent Umsatzsteigerung Das E-Commerce-Unternehmen Vente-privee.com hat sein Wachstum im vergangenen Jahr verdoppelt E ine Umsatzsteigerung um 22 Prozent erzielte das französische Online-Unternehmen Vente-privee.com 2012 – mit einem Gesamtbruttoumsatz von 1,3 Milliarden Euro. Der E-Commerce-Spezialist habe damit über 200 Millionen Euro mehr Umsatz als im Jahr 2011 erwirtschaftet. Das in Unternehmen führt dieses Wachstum im Wesentlichen auf drei Faktoren zurück: Konsolidierung des Kerngeschäfts der drei- bis fünftägigen Flashsales, die Unternehmensentwicklung in den Vente-privee. com-Ländern und die Schaffung neuer Sektoren und Services. So seien zum Beispiel 26 Prozent des Umsatzes über mobile Applikationen erzielt worden. In Deutschland, wo das Unternehmen mit knapp 300 Marken zusammenarbeitet, habe es bereits über eine Million Mitglieder. Insgesamt 911 Verkäufe mit internationalen und nationalen Partnermarken habe Vente-privee.com Entwicklung Bruttoumsatz von Vente-privee.com Steigerung um 22 Prozent im Vergleich zu 2011 +22 1.300 Angaben in Mio. Euro Veränderung zum Vorjahr in Prozent 0,6 +500 +417 +531 128 21 3 +125 287 +52 437 +44 631 +34 844 +11 +15 1.073 969 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: Vente-privee.com; Stand: 2013 Die Unternehmenszentrale von Vente-privee.com in Paris hier 2012 angeboten. Jedes Jahr gewinne das Unternehmen 30 Prozent neue Marken hinzu. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 verkauft es Warenüberhänge bekannter Marken. Inzwischen gibt es 18 Millionen Mitglieder, die an den Shopping Events teilnehmen können. Insgesamt ist Ventee-privee.com in acht europäischen ■ Ländern und in den USA aktiv. tdz Reuter will ausbauen Der Online-Optiker meldet einen Jahresumsatz von 26 Millionen Euro Der Online-Händler für Einrichtungsgegenstände zieht Bilanz Foto: Fotolia / Djama Mister Spex wächst M ister Spex konnte sein Wachstum mit einem Gesamtumsatz von 26 Millionen Euro im Jahr 2012 nach eigenen Angaben um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern (17 Millionen Euro). Die größte Umsatzsteigerung hatte das Berliner E-Commerce-Unternehmen mit über 150 Prozent in der Kategorie Korrektionsbrille. 2012 hat der Brillenhändler seine Marke intensiv beworben. Auch die Kooperation mit lokalen Partneroptikern, die für Mister Spex kostenlos Sehtests und Brillenanpassungen durchführen, unterstütze die Verkäufe. Geschäftsführer Dirk Verkaufsschlager Korrektionsbrille Graber will das Netzwerk bis Jahresende flächendeckend von 300 auf 400 Partner■ optiker in Deutschland erhöhen. tdz D as 1986 gegründete Mönchengladbacher Unternehmen Reuter konnte sein Wachstum nach eigenen Angaben im Jahr 2012 fortsetzen. Der Online-Händler für Bad- und Wohngegenstände habe jeden Monat 16 Millionen Seitenaufrufe verzeichnet und 1,2 Millionen Besucher angezogen. Um der gestiegenen Nachfrage nachkommen zu können, seien 60 Arbeitsplätze neu geschaffen worden. Somit beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 220 Mitarbeiter. Als richtiger Schritt habe sich 2012 die Sortimentserweiterung erwiesen. Das Unternehmen geht von einem weiteren Anstieg des Online-Möbelkaufs aus und nimmt das zum Anlass, auch in Zukunft in Warenwirtschaft und Logistik zu investieren. Ein wichtiges Projekt sei 2013 die Verbesserung des Online Shops mit neuen Funktionalitäten. So ist geplant, die bisherige Darstellung der Produkte durch einen eigens entwickelten Konfigurator abzulösen, der Kunden eine bessere Orientierung bieten soll. Außerdem will sich das Unternehmen einen zusätzlichen Vertriebsweg erschließen. Hierfür soll ein neuer Online Shop starten, der sich ausschließlich an Installateure richtet. tdz ■ WERDEN SIE DIGITAL! www.swiss-online-marketing.ch Jetzt sparen: www.swiss-online-marketing.ch/registrierung 10.–11. April 2013 Messe Zürich 5. Schweizer Fachmesse für Digital Marketing & E-Commerce 28 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 4. Februar 2013 3/13 SAME DAY DELIVERY Früher, schneller, teurer Immer mehr Händler setzen auf Same Day Delivery, obwohl der Expressversand deutlich teurer ist D k ia / Bartusse ger als gedacht, aber als der Punkt durch war, lief alles einwandfrei.“ Vor allem kleine Geschenke wie Schals, Mützen und Pullover seien besonders häufig per Same Day Delivery (SDD) bestellt worden. Allerdings waren die Warenkörbe niedriger als bei DHL-Versendungen. Ein weiteres Unternehmen, das mit Tiramizoo zusammenarbeitet, ist der Fashion Shop Luxodo. „Wir sehen diese Zusatzdienstleistungen in erster Linie als Premium-Service für unsere Kunden, und weniger als kurzfristigen Umsatztreiber“, erklärt Mathias von Bredow, Geschäftsführer von Luxodo. Die Warenkörbe lägen im Schnitt bei bis zu 400 Euro und damit weit über dem Durchschnitt anderer E-Commerce-Plattformen. Da spiele die Versandart keine Rolle. Nach Eingang der Bestellung werden die Daten an Tiramizoo übermittelt. Der Logistikpartner stellt dann sicher, dass die Ware innerhalb von zwei Stunden abgeholt wird und liefert sie an den Kunden aus. „Natürlich mussten wir zuvor unser Bestellsystem anpassen, da wir vor „Kein kurzfristiger Umsatztreiber“ dem Checkout-Prozess der Kunden erAuch das Münchner Modehaus Lodenfrey mitteln müssen, ob das Produkt für diesen arbeitete während des Weihnachts- Kunden am jeweiligen Standort als SDDgeschäfts mit dem Same-Day-Delivery- Ware verfügbar ist“, erläutert von Bredow: „Unsere Händler sitzen im ganzen Bundesgebiet und deswegen sind die „In den meisten Fällen ist Same Produkte natürlich nicht Day Delivery nicht rentabel.“ zentral gelagert.“ Am liebsten hätten die KäuSUCHARITA MULPURU fer Abendgarderobe per Vice President bei Forrester Research Expressversand bestellt: „Besonders in der knappen Zeit vor den FeierAnbieter Tiramizoo zusammen. Online- tagen ist die schnelle Lieferung für viele Bestellungen im Raum München, die am Kunden einfach und bequem.“ Ganz neu 22. und 23. Dezember aufgegeben wur- auf der Kundenliste von Tiramizoo ist der den, wurden noch am selben Tag ausgelie- Bürobedarfversender HQ Patronen, der fert. Denselben Service bot Lodenfrey sei- sich seit dem ersten Februar in einer Betanen Kunden auch an Silvester an. Der Testphase befindet. Händler hatte den Service aktiv in der loViel Mode und Elektronik kalen Presse und im Verkaufshaus beworben. Die Lieferungen wurden aus dem Bei Tiramizoo beobachtet man, dass die Online-Lager bestückt. „Wir haben unsere taggleiche Lieferung in Shops immer öfter Warenwirtschaft insoweit verändert, dass eingesetzt und von B2B- und B2C-Kundie Expressbestellungen extra markiert den gleichermaßen nachgefragt wird. und so auch schneller bearbeitet wurden“, „Wir konnten zudem über alle Branchen erklärt Ralf Mager, Online Marketing Ma- und Kundengruppen hinweg feststellen, nager bei Lodenfrey: „Die technische Im- dass die taggleiche Lieferung stärker geplementierung war wie immer aufwendi- bucht wird, je frühzeitiger sie in der Kauf- Wenn der Postmann schneller rennt: Same Day Delivery wird immer öfter eingesetzt entscheidung angezeigt und erklärt wird“, erläutert Philipp Walz, Leiter Marketing & Vertrieb bei Tiramizoo. Die größte Herausforderung bei der Integration sieht er darin, die Warenverfügbarkeit sicherzustellen und dem Kunden sichtbar zu machen: „Hilfreich ist, dass viele Shops bereits an einer MultichannelLösung für 2013 arbeiten, bei der die lokale Warenverfügbarkeit ein wichtiger Bestandteil ist.“ Hat der Kunde ein Produkt bestellt, erhält der Shop die Nachricht, das Produkt bereitzustellen. Nach einer definierten Packzeit kommt der Kurier zur Abholung vorbei und stellt das Produkt zu. Tiramizoo arbeite mit den Shops offline und online eng zusammen, um den passenden Expressversand für die jeweilige Zielgruppe zu ermöglichen, sagt Michael Loehr, Gründer und CEO. Dabei werden die Prozesse bei der Buchung, Abholung und Zustellung so weit optimiert, „dass der Expressversand nicht nur in einer Stadt, sondern in allen angeschlossenen Städten/Filialen mit der gleichen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit angeboten werden kann.“ Zu Weihnachten haben die Kunden besonders viel Mode, Haushaltswaren und Elektronik bestellt. Seit Oktober vergangenen Jahres bietet auch der Elektronikversender Notebooksbilliger den Expressversand an, gegen einen Aufschlag von sieben Euro. „Same Day Delivery ist die Erweiterung des Service-Erlebnisses“, findet Ulrich Kaleta, der Direktor Marketing bei Notebooksbilliger. Die ersten Erfahrungen seien „absolut vielversprechend und tragen zu einer Umsatzsteigerung bei.“ Die Testgebiete München und Hannover eigneten sich aufgrund der Kundenstruktur und der einfachen Logistik besonders gut: „Wir können hier auf unser Zentrallager beziehungsweise den Store zurückgreifen. Der Fahrer pickt die Bestellung hier auf und Foto: Fotol ie Lieferung am selben Tag entwickelt sich zum neuen großen Ding im E-Commerce. Trendsetter beim Blitzversand sind die Unternehmen in der kalifornischen Metropole San Francisco, wo Branchenriesen wie eBay und verschiedene Start-ups schon seit einiger Zeit die schnelle Lieferung testen. Mit der Mobile App „eBay Now“ können Käufer Produkte aus Einzelhandelsgeschäften bestellen und sich innerhalb weniger Stunden liefern lassen. Trotz eines positiven Nutzer-Feedbacks ist das Angebot allerdings bis dato nur in den Städten San Francisco und New York verfügbar. Auch hierzulande setzen inzwischen immer mehr Shops auf den Expressversand. INTERNET WORLD Business hat die Händler nach ihren ersten Erfahrungen gefragt, nachdem im Weihnachtsgeschäft Ende vergangenen Jahres auffällig viele Shops angefangen hatten, mit dem Expressversand zu experimentieren. So führte etwa die Buchhandelsgruppe Thalia den „Thalia Blitz Express“ ein. Der Service wurde bis zum 31. Januar 2013 in Hamburg getestet. Kunden konnten montags bis samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr telefonisch ihre Bestellung aufgeben, Lieferzeiten waren von 11.30 bis 21:00 Uhr. Wenn der Service entsprechend angenommen wird, könnte er dauerhaft auch an weiteren Standorten das MultichannelModell der Buchhandlungen ergänzen. „Insgesamt sind wir mit dem Test sehr zufrieden“, lässt das Unternehmen verlauten. Die Kunden hätten den Service insbesondere bei Buchbestellungen genutzt. Auch die Abwicklung und die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Tiramizoo seien gut gelaufen. liefert sie direkt aus. Das funktioniert einfach und reibungslos.“ In Großbritannien hat der MultichannelHändler Argos ein Same-Day-DeliveryAngebot zur Vorweihnachtszeit eingeführt. Mit dem Service will sich der Händler von konkurrierenden Unternehmen abheben, wie er gegenüber dem E-Commerce-Fachblatt Internet Retailer erklärte. Dazu arbeitet das Unternehmen mit dem Dienstleister Shutl und 780 stationären Händlern zusammen. Während einer Werbeaktion bot der Händler den Service ein paar Tage vor Weihnachten umsonst an. Es sei eine sehr kostspielige Aktion gewesen, aber auch eine effektive Möglichkeit, den Kundenstamm zu erweitern. Ein „spannendes Thema“ ist Same Day Delivery auch für den Lebensmittel-Bringdienst Mytime. Dazu hat der Online Shop seine Zusammenarbeit mit DHL Paket intensiviert. Der Logistikanbieter habe sichergestellt, dass die Ware, die morgens um 9 Uhr bestellt wurde, am frühen Abend bei den Kunden war. Seit dem Launch im April verzeichne Mytime steigende Warenkörbe. Das Modellangebot habe diese Entwicklung bestätigt. Wesentlich kritischer sieht Sucharita Mulpuru, Analystin des Marktforschungsunternehmens Forrester Research, den Hype um Same Day Delivery: „In den „Besonders vor den Feiertagen ist die schnelle Lieferung für viele Kunden bequem.“ MATHIAS VON BREDOW Geschäftsführer von Luxodo meisten Fällen, für die meisten Produkte und in den meisten Märkten ist es nicht rentabel.“ Zwar könne es Einzelfälle geben, wo es funktioniert, aber allgemein zwinge die taggleiche Lieferung Händler dazu, ihre Preise zu erhöhen, und die wenigsten Kunden seien bereit, hierfür zu zahlen: „Natürlich hätte jeder Kunde gerne Same Day Delivery umsonst, aber die Händler wären töricht, wenn sie das versprächen, ■ weil es teuer ist“, so Mulpuru. tdz Kosten für Same Day Delivery ■ Luxodo (Mode): 14,90 Euro Thalia (Bücher u. a.): 4,90 Euro ■ Conrad (Elektronik): Bis 15 kg (bis 120 x 60 x 60 cm) 8,90 Euro; über 15 kg 17,80 Euro ■ Lodenfrey (Mode): 9,90 Euro ■ Mytheresa (Mode): 15 Euro ■ Notebooksbilliger (Elektronik): 7 Euro Aufschlag, also zum Beispiel 15,99 Euro mit Sofortüberweisung.de ■ Mytime (Lebensmittel): Keine zusätzlichen Kosten für die Same-Day-Lieferung. Bis zu einem Verkaufswert von 25 Euro fallen 4,99 Euro an, bei Bestellungen von Kühloder Tiefkühlartikeln wird ein Aufschlag von maximal 4,99 Euro erhoben. ■ 3/13 E-COMMERCE 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS 29 STUDIE DES ECC HANDEL Unerfüllte Erwartungen Multichannel-Händlern gelingt es schlechter als ls Online Pure Playern, die Wünsche der Kunden im Netz zu erfüllen A mazon ist unter den Top-100-Shops Deutschlands der beste Online Shop – Media Markt der schlechteste. Das finden zumindest Deutschlands Online Shopper, die für die Studie des ECC Handel „Erfolgsfaktoren im E-Commerce“ ihr Einkaufserlebnis bewerteten. Sie sollten angeben, wie relevant sie die Kategorien Website-Gestaltung, Preis – Leistung, Sortiment, Bezahlung, Versand und Lieferung, Benutzerfreundlichkeit und Service finden und wie zufrieden sie damit sind. Insgesamt 10.090 Shop-Besucher nahmen an der Befragung teil. Da sich diese auf 100 Shops verteilten, reduziert sich die Stichprobe pro Shop auf etwa 100 Teilnehmer. Amazon weiß, wie man’s macht Während Amazon von den Kunden in den Rubriken Versand & Lieferung, Benutzerfreundlichkeit, Sortiment und Bezahlung jeweils die volle Punktzahl und in Sachen Service, Preis – Leistung und Website-Gestaltung immerhin vier von fünf Punkten erhielt, wurde Media Markt für seinen Online Service mit nur einem Stern abgewatscht. Benutzerfreundlichkeit, Sortiment, Preis – Leistung und Website-Gestaltung erhielten zwei Sterne, bei Versand und Lieferung sowie Bezahlung heimsten die Ingolstädter immerhin drei Sterne ein. Die Media-Markt-Schwester Saturn schnitt in der Bewertung nur wenig besser ab: In den Flop Ten rangiert die Elektronikfachmarktkette auf dem fünftletzten Rang – mit nur je zwei Sternen bei Service, Preis – Leistung sowie Website-Gestaltung, drei Sternen bei Sortiment und Benutzerfreundlichkeit und vier Sternen bei Versand & Lieferung sowie Bezahlung. Spannend dabei: Obwohl beide Elektronik-Shops die exakt gleichen Zahlungsmittel anbieten, wird Saturn in dem Bereich mit einem Stern mehr bewertet als Media Markt – ein Indiz dafür, dass auch die Strahlkraft einer Marke unterschwellig in die Leistungsbewertung einfließt. Ein kleiner Trost für Media Markt und Saturn dürfte zudem sein, dass man auch mit den schlechtesten Webshops Deutschlands zusammen in ersten Geschäftsjahr rund 400 Millionen Euro Umsatz erzielen kann. Allen Flop-Ten-Kandidaten gemein ist laut ECC-Studie, dass es ihnen nicht gelingt, eine hohe Kundenbindung zu erzielen. Das ist umso erstaunlicher, als es sich bei einem Großteil der Händler auf der Liste um Multichannel-Anbieter handelt, die zum Teil über eine jahrzehntelange Präsenz im stationären Handel verfügen und damit eine hohe Zahl an loyalen Stammkunden haben sollten. In den Kundenbindungsindex flossen Faktoren wie Gesamtzufriedenheit mit dem Shop, Wiederkaufabsicht und Weiterempfehlungsbereitschaft ein. In den Top Ten sucht man große Multichannel-Anbieter indes vergeblich. Stattdessen finden sich mit Amazon, Zooplus, dem Zalando-Kontrahenten Javari und den Versandapotheken Medplex und Shop-Apotheke überproportional viele Online Pure Fotos: Fotolia / R. K nesch ke; M . Graf Es ist nicht einfach, die Verbraucher im Web zufriedenzustellen Player in der Bestenliste. Daneben P ggelingt es Marken wie Burberry, EsHugo Boss und Gerry Weber wohl, prit, H Kunden für ihre Webshops zu begeistern. Kunde Aus den Ergebnissen zu schlussfolgern, Online Pure Player den E-Commerce dass O besser im Griff hätten als MultichannelHändler, ist in den Augen der StudienauHändl Es könne sein, dass Kunden toren falsch. f Multichannel-Händler höhere Erwaran Mu tungen hätten und der Web-Auftritt nicht Zufriedenheit wie im statiodie gewohnte gew nären Geschäft hervorruft. Doch selbst wenn das plausibel klingen mag: Hand■ lungsbedarf gibt es allemal. dz lungsb Kundenzufriedenheit: Die Top Ten und die Flop Ten im Überblick Anbieter (Stichprobe) Versand & Lieferung BenutzerSortiment freundlichkeit Service Preis – Leistung WebsiteGestaltung Bezahlung Oline-ShopIndex Top Ten Amazon (106) ★★★★★ ★★★★★ ★★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★★ 78,9 Musikhaus Thomann (102) ★★★★★ ★★★★★ ★★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★★ 78,3 Zooplus (110) ★★★★ ★★★★ ★★★★★ ★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★★ 76,1 Javari.de (92) ★★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★★ 75,2 Burberry (85) ★★★★ ★★★★ ★★★★★ ★★★★ ★★★ ★★★★ ★★★★ 75,1 Esprit (101) ★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★ ★★★ ★★★★ ★★★★★ 74,9 Hugo Boss (100) ★★★★ ★★★★ ★★★★★ ★★★ ★★ ★★★★ ★★★★ 74,8 Medplex (101) ★★★★ ★★★★ ★★★★★ ★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★★★ 74,8 Gerry Weber (98) ★★★★ ★★★★ ★★★★ ★★★ ★★★ ★★★ ★★★★★ 74,6 Shop-Apotheke (101) ★★★★ ★★★★ ★★★★★ ★★★ ★★★★ ★★★ ★★★★★ 74,5 Flop Ten ★★★ ★★ ★★ ★ ★★ ★★ ★★★ 65,3 ★★★★ ★★★ ★★★★ ★★ ★★ ★★ ★★★★ 66,8 Roller (103) ★★ ★★★ ★★★ ★★ ★★ ★★ ★★★★ 67,5 H&M (106) ★★★ ★★★ ★★ ★ ★★ ★★ ★★★★ 67,6 Saturn (110) ★★★★ ★★★ ★★★ ★★ ★★ ★★ ★★★★ 68,4 Schwab (109) ★★★ ★★★ ★★★ ★★★ ★★ ★★★ ★★★★ 68,6 Media Markt (101) Der Club Bertelsmann (108) Libri.de/eBooks (109) Dell (110) ★★★ ★★★ ★★★★ ★★ ★★ ★★ ★★★★ 68,7 ★★★★ ★★★ ★★★★ ★★ ★ ★★★ ★★★★ 68,8 Abercrombie & Fitch (97) ★★★ ★★★ ★★★★ ★★ ★ ★★★ ★★★ 68,9 Babywalz (107) ★★★ ★★★ ★★★★ ★★★ ★★ ★★★ ★★★ 69,0 Basis: n = 10.090 Shop-Nutzer ab 14 Jahren; Stand: Januar 2013; Quelle: ECC Handel © INTERNET WORLD Business 3/13 Kundenzufriedenheit nach Branchen Die Kunden der Online Shops für Tierbedarf sind mit dem Gebotenen am zufriedensten Tierbedarf Schuhe Spielwaren 18,2 % Generalisten 17,9 % Mode 17,2 % Computer und Consumer Electronics 16,5 % Wohnen 16,5 % Bücher und digitale Medien Bau-, Bastel- und Gartenmärkte/DIY 13,9 % 54,8 % 29,7 % 16,0 % 62,6 % 19,7 % 15,1 % 64,8 % 22,0 % 57,4 % 20,2 % 61,1 % 20,3 % 59,0 % 19,6 % 61,4 % 23,3 % 58,4 % 15,7 % 21,2 % 62,8 % 13,6 % absolut zufrieden sehr zufrieden teilweise zufrieden eher unzufrieden absolut unzufrieden Jeder fünfte Kunde bei einem Bau- und Bastel-Shop ist nicht wirklich zufrieden mit dem Einkaufserlebnis © INTERNET WORLD Business 3/13 Werte unter 4% werden nicht ausgewiesen; Basis: n = 10.090 Shop-Nutzer ab 14 Jahren; Stand: Januar 2013 Quelle: ECC Handel 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 Richtig informieren 3/13 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Die Impressumspflicht für Unternehmen in sozialen Netzwerken ist kaum zu erfüllen Ü len Netzwerke Impressumsangaben vorsieht, können nur andere (Text-)Felder für die Anbieterinformation zweckentfremdet werden. Bei der Auswahl der Felder gilt es darauf zu achten, dass die Impressumsangaben ■ über alle Touchpoints hinweg leicht auffindbar sind, ■ von jeder (Unter)Seite über maximal zwei Klicks erreichbar sind, ■ über verschiedene Touchpoints und Endgeräte tatsächlich aufgerufen Über höchstens zwei Klicks muss das Impressum von jeder werden und ■ über verschiedene Toucheinzelnen (Unter-)Seite aus erreichbar sein points und Endgeräte oder Bottlenose dar. Je nach Funktions- vollständig dargestellt werden können. umfang des Dashboards erscheinen hier Die Erreichbarkeit des Impressums sollte kaum bis gar keine Informationen zu aus diesem Grund ein separater Bestandteil des Deployment- und Testing-ProProfilen oder Seiten. Urteile aus Zeiten der WAP-Portale le- zesses sein. Um böse Überraschungen gen nahe, dass die technisch nicht mög- durch Updates der jeweiligen sozialen liche Umsetzung zulasten der Netzwerke oder auch Endgeräte zu verUnternehmen geht. In einer meiden, sollten entweder regelmäßige Entscheidung zur Impres- Wiedervorlagen zur erneuten Prüfung Bernhard Kelz, sumspflicht im WAP-Portal oder ein Update-Monitoring der genutzRechtsanwalt mit Schwerpunkt von eBay argumentierte das ten Netzwerke und Endgeräte imple■ IT- und Medienrecht und als mentiert werden. Landgericht Köln wie folgt: „Ob der Unternehmer perRA BERNHARD KELZ Consultant bei der Dresdner sönlich in der Lage ist, den [geAgentur Queo tätig setzlichen] Erfordernissen ■ www.queo.biz Darauf müssen Sie achten: nachzukommen, ist […] unerheblich. Im Übrigen konnte die ■ Grundsätzlich gilt eine AnbieterkennDoch damit nicht genug. Nach gefestig- Beklagte Wettbewerbsverstöße im ,eBay‘zeichnung für alle sozialen Netzwerke, ter Rechtsprechung muss das Impressum WAP-Portal ohne Weiteres vermeiden, innicht nur für Facebook. von jeder (Unter-)Seite aus über maxi- dem sie in die dortige Handelsplattform ■ Das Impressum muss von jeder mal zwei Klicks erreichbar sein. Das ist keine Produkte mehr einstellte.“ (LG Köln, Unterseite aus über maximal zwei alles andere als trivial! Viele Tab Pages Urteil vom 06.08.2009, Az.: 31 O 33/09) Klicks erreichbar sein. und Canvas-Seiten erfüllen diese Anfor■ Die Erreichbarkeit des Impressums sollte Was kann man nun tun? derung nicht. Eine weitere Komplexitätsregelmäßig und auf unterschiedlichen stufe stellen Aggregatoren und Dash- Einen Königsweg gibt es leider nicht. Da Endgeräten getestet werden. boards wie etwa Hootsuite, Tweetdeck bisher keines der weitverbreiteten soziaFoto: Fotolia / Hati ber die Impressumspflicht bei Facebook und deren konkrete Umsetzung wurde in den letzten Wochen und Monaten viel berichtet und gebloggt. Mit dem starken Fokus auf Facebook fällt leider unter den Tisch, dass die Pflicht zur Anbieterkennzeichnung auch für alle anderen sozialen Netzwerke gilt. Und die Herausforderungen in diesen Netzwerken sind nicht weniger gering. So sucht man nicht nur bei Exoten wie Pinterest, sondern auch auf den Unternehmensseiten von auf den gewerblichen Einsatz spezialisierten Netzwerken wie Xing und Linkedin bereits nach Feldern, in denen man einen einfachen Link zum Impressum hinterlegen kann, von eigenen Textfeldern für notwendige Pflichtangaben ganz zu schweigen. Eine weitere Erschwernis ist die Tatsache, dass Felder, die häufig für Impressumsangaben oder Links zum Impressum „zweckentfremdet“ werden, über mobile Endgeräte nicht immer angezeigt werden. Dies gilt zum Beispiel bei der mobil optimierten Webseite und der nativen iPad App von Facebook für das hoch gelobte Informationsfeld. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de BGH: Keyword Advertising mit fremden Marken Der Bundesgerichtshof (BGH) hat seine bisherige Rechtsprechung zur Zulässigkeit des Keyword Advertising mit fremden Marken bestätigt und entschieden, dass Unternehmen mit Schlüsselwörtern, die mit einer fremden Marke identisch oder verwechselbar sind, werben dürfen (Urteil vom 13.12.2012, Az.: I ZR 217/10). Bereits 2011 entschied der BGH, dass eine Markenverletzung nicht vorliegt, wenn die Werbung bei Google in einem eindeutig abgetrennten Anzeigenbereich erscheint und die Marke im Anzeigentext nicht auftaucht (Az.: I ZR 125/07 und Az.: I ZR 46/08). In dem neuen Fall hatte die Inhaberin der für Pralinen und Schokolade eingetragenen deutschen Marke „MOST“ gegen Werbung eines Online Shops mit den Adressen www.feinkost-geschenke.de sowie www.selection-exquisit.de geklagt. Der Shop hatte bei Google eine AdwordsAnzeigenkampagne mit dem Keyword „Pralinen“ und der Option „weitgehend passende Keywords“ geschaltet. Nach Eingabe des Suchbegriffs „MOST Pralinen“ erschien rechts in den Suchergebnissen die Anzeige der Beklagten, obwohl diese gar keine Produkte der Marke „MOST“ verkaufte. Zu Recht, wie die Karlsruher Richter erneut urteilten. Damit steht fest: Fremde Marken dürfen als Keywords genutzt werden, solange der Begriff nicht im Anzeigentext erscheint. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht MARKENRECHT PORNOGRAFIE EBAY FOTO-NUTZUNGSRECHTE Eilbedürftigkeit fraglich Domain-Inhaber haftet Hinweise mit Abmahnrisiko Zweierlei Maß Eine einstweilige Verfügung (EV) ist ein ziemlich drastisches Rechtsmittel: Sie untersagt dem von ihr Betroffenen sofort ein bestimmtes Handeln, ohne dass abschließend geklärt ist, ob dieses Handeln überhaupt rechtswidrig ist. Voraussetzung für den Erlass einer EV ist deshalb das Vorliegen einer Eilbedürftigkeit – was Gerichte in Wettbewerbsrecht-Verfahren in der Regel annehmen. Bei Verstößen gegen das Markenrecht muss derjenige, der eine EV beantragt, die Eilbedürftigkeit jedoch erst belegen. In einem aktuellen Urteil lehnte das OLG Frankfurt den Antrag ab, da der Beklagte die strittige Marke bereits seit zehn Jahren nutzte und mit ihr im ■ Internet aktiv war (Az.: 6 W 130/12). fk Ein mehr als vierjähriger Streit zwischen den selbst ernannten Sittenwächtern von Jugendschutz.net und dem Betreiber eines „Erotik-Katalogs“ ging mit einem wenig überraschenden Urteil vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe zu Ende: Wer auf Websites mit pornografischem Inhalt verlinkt, macht sich strafbar – in der Haftung steht der Domain-Inhaber. Dabei gilt der Grundsatz, dass für Pornografie nicht öffentlich geworben werden darf, schon das Zeigen einschlägiger DVD-Covers ist problematisch. Die zahlreichen in dem Verfahren involvierten Richter erkannten, dass sich die Inhalte verlinkter Seiten ändern können, hier treffe den Domain■ Inhaber eine Prüfungspflicht. fk Ein erhebliches Abmahnrisiko bergen nach Ansicht der IT-Recht Kanzlei München neue Hinweise zur Widerrufsfrist und zur 40-Euro-Klausel, die eBay seit Kurzem bei vielen gewerblichen Angeboten oberhalb der Widerrufsbelehrung des Händlers einblendet. Diese Hinweise seien ungenau formuliert und könnten im Widerspruch zu den Widerrufsbedingungen des Händlers stehen. Gegenmaßnahme: Im eBay-Mitgliedskonto unter „Einstellungen“ die „Einstellungen zur Abwicklung von Rücknahmen“ verändern. Die genannten Hinweise treten offenbar nur dann auf, wenn der Händler den eBay-Rückgabeprozess aktiviert und zusätzlich Informationen zu den Rücksende■ kosten hinterlegt hat. fk Bei unrechtmäßiger Nutzung von Bildern kann der betroffene Fotograf einen „Lizenzschaden“ geltend machen, also den Betrag, den er bekommen hätte, wenn ein normaler Lizenzvertrag zustande gekommen wäre. Als Grundlage für die Berechnung des Schadensersatzes ziehen Juristen oft die Marktübersicht der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFMListe) heran. Doch von diesen – in der Praxis kaum erzielbaren – Honorarsätzen rücken Gerichte zunehmend ab, wenn die Rechteverletzer Privatpersonen sind. Auch wenn der Fotograf seine Bilder zu Sätzen weit unter den MFM-Standards auf Stockfoto-Börsen anbietet, sinken seine ■ Chancen auf eine hohe Entschädigung. fk 9>:f- $/..+ $# - @0!&' $)./ (0( 1HE Intel Dual-CPU RI2108 Server Kompakter Server auf einer Höheneinheit: Dieser Server bietet 384 GB RAM Arbeitsspeicher und Platz für 3 Zusatzkarten. Angebot sichern unter: www.thomas-krenn.com/384gb nur bei Thomas Krenn ab: Neue Serverbezeichnungen Informieren Sie sich jetzt unter: www.thomas-krenn.com/neu-bezeichnung TRY & BUY Diesen und andere Thomas Krenn Server können Sie auch per Try & Buy testen ¼ 1.969,DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848207970 +43 (0)732 - 2363 - 0 =LYRH\MLYMVSN[H\ZZJOSPLSPJOHU.L^LYIL[YLPILUKL-PYTLU-YLPILY\ÅLYfYa[L9LJO[ZHU^pS[LL[JZ[HH[SPJOL0UZ[P[\[PVULU\UK)LOYKLU+Y\JRMLOSLY0YY[ TLY\UKfUKLY\UNLUPU7YLPZ\UK(\ZZ[H[[\UN]VYILOHS[LU <UZLYL=LYZHUKRVZ[LUYPJO[LUZPJOUHJO.L^PJO[\UK=LYZHUKHY[.LUH\L7YLPZHUNHILUÄUKLU:PL\U[LY!^^^[OVTHZRYLUUJVT]LYZHUKRVZ[LU;OVTHZ2YLUU(.:WLS[LUIHJO:[LPUpJRLY+ -YL`\UN TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Author Trust als entscheidender Ranking-Faktor 2013 Guter Content, verbunden mit einem vertrauenswürdigen Namen ist für Google sehr wichtig geworden. Autoren-Links stärken die Reputation und verbessern sowohl das SEO Ranking als auch das Social Feedback. Fünf Tipps, wie Author Trust aufgebaut werden kann. Autoren verifizieren: Google muss die Verbindung zwischen Content und Autor herstellen können. Dies wird mit einer digitalen Signatur auf der Webseite (rel = author) erreicht. Gleichzeitig sollte das Google+ Profil mit der Website verknüpft werden. Social Buttons einbauen: Social Feedback wird in die Ranking-Ergebnisse einbezogen. Allerdings geht es dabei vorrangig um die Qualität des Inhalts, auf den sich das Feedback bezieht. Google achtet darauf, wie oft, wie schnell und von wem ein Artikel geteilt wird. Somit ist Social Feedback eines sehr aktiven Accounts für Google und damit für das Ranking werthaltiger. Content is King: Je besser der Inhalt ist, desto wertvoller wird er für das Ranking. Deshalb sollte nutzwertiger und vor allem zielgruppengerechter Inhalt auf die Website gebracht werden. Die Darstellung der Inhalte darf dabei nicht vernachlässigt werden, denn bei suboptimaler Usability hält auch Compelling Content den User nicht auf der Seite. Messbar wird guter Content durch die Interaktionsrate der Nutzer über Kommentare, Posts oder Ähnliches. Strategische Planung: Ein gut durchdachter Redaktionsplan mit sinnvollen und spannenden Themen schafft die Grundlage für strukturiertes Schreiben und Nachhaltigkeit. Zudem sollte ein Expertenprofil entwickelt werden, das sich auf ein Thema konzentriert. So werden Experten zu einem Ankerpunkt in der Kommunikation ihrer Zielgruppe. Feedback einsammeln: Sehen und gesehen werden – wer einen hohen Author Trust erzielen möchte, braucht interaktive Leser, die die Inhalte relevant finden und sie im Web kommunizieren. Dies kann durchaus aktiv gefördert werden, indem innerhalb des Beitrags zum Dialog aufgefordert wird. 3/13 Rätselhafte Retouren Techniktipp Thomas Adler, Director SEO & SMO bei der Eprofessional GmbH in Hamburg ■ www.eprofessional.de 4. Februar 2013 Mehr als jeder dritte Online-Händler weiß nicht, wie viel ihn eine Warenrücksendung kostet R etouren sind für alle Internet-Händler ein Fashion-Versender haben doppelt so hohe Retourenquoten wie andere Branchen leidiges, aber allgegenJeder zweite Online Shop für Mode und Schuhe bekommt ein Viertel bis die Hälfte seiner Pakete zurück wärtiges Thema, dennoch haben viele Online-HändDurchschnittswerte im Vergleich: ler keine Ahnung, wie Bekleidung / Textilien / Schuhe (n = 90) Bekleidung / Textilien / Schuhe: 26 % relevant die einzelne WaRestliche Branchen (n = 167) Durchschnitt über alle Branchen: 13 % renrücksendung für ihr 48 % Geschäft ist. Das geht aus Anteil der Web-Händler einer aktuellen Studie des Retourenquote Marktforschungsinstituts Ibi Research hervor. In der 26 % 25 % 22 % Befragung von knapp 300 18 % 16 % deutschen Online-Händ12 % 10 % 9% lern konnte ein Drittel der 6% 4% Händler die durch Retou2% 1% 1% ren verursachten Kosten Weniger als 1 % 1 % bis <2,5 % 2,5 % bis <5 % 5 % bis < 10% 10 % bis <25 % 25 % bis <50 % 50 % und mehr nicht einschätzen. AusgeDie Retourenquoten sind in den vergangenen Jahren gestiegen; auch weil 4 von 10 Kunden eine Rücksendung einkalkulieren rechnet in der Branche, die unter doppelt so © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: Ibi Research hohen Retourenquoten zu leiden hat wie andere Geschäftsfelder, war die Uninformiertheit aufbereitung und Wiedereinlagerung so- kaufsargument „kostenlose Rücksendung“ am größten: 41 Prozent der Fashion-Ver- wie die Wertminderung zusammen, ver- zu bleiben; das mag allerdings auch damit sender konnten die Frage nach den Kosten ursacht eine einzige Retoure im Durch- zusammenhängen, dass eine Retoure im einer Retoure nicht beantworten. schnitt Kosten von 10 bis 20 Euro. Da ver- Bekleidungssektor seltener ein geschäftliwundert es wenig, dass rund drei Viertel cher Totalschaden ist: Fast 90 Prozent der Relevanter Kostenpunkt der befragten Händler die Rücksendekos- zurückgeschickten Kleidungsstücke und Dabei handelt es sich beim Thema Retou- ten auf den Kunden übertragen wollen, Schuhe können ohne oder nur mit gerinrenmanagement keineswegs um die sobald die neue EU-Verbraucherrichtlinie ger Aufbereitung wieder verkauft werden; sprichwörtlichen Peanuts: Rechnet man dies zulässt. Online-Händler für Beklei- in anderen Branchen ist hingegen jede das Porto für die Rücksendung, die Mate- dung und Schuhe sind in der Regel eher vierte Retoure Ausschussware oder nicht ■ rial- und Personalkosten für die Wieder- bereit, bei dem kundenfreundlichen Ver- mehr verwendbar. il Tracking per Facebook-ID Personalisierte Empfehlungen Mit einem neuen Tool können Marketer Facebook-Mitglieder identifizieren F acebook hat ein neues Tracking Tool namens „Optimized CPM“ eingeführt. Damit sollen Werbekunden des Social Networks Facebook-Nutzer klar identifizieren können, und zwar über verschiedene Browser und Endgeräte hinweg. Das neue Tool setzt dabei nicht auf die bisher üblichen Tracking Cookies, sondern auf die Facebook-ID der Nutzer. Das System nutzt die Bequemlichkeit der Facebook User: Diese loggten sich in der Regel nicht bei Facebook aus, sodass Facebook das User-Verhalten im Web auch auf anderen Seiten erfassen kann – vorausgesetzt, in diese Seiten ist ein Code von Facebook eingebettet. Bei ausreichender Streuung dieser Code-Schnipsel könnte das Netzwerk Conversions und Werbewirkung plattformübergreifend messen: Klickt ein User etwa eine eingeblendete Werbung auf seinem Desktop-PC nicht an, ruft aber D später mit dem Smartphone eine mit der Werbung verwandte Seite auf, so könnte Facebook einen direkten Zusammenhang herstellen. Die damit gewonnenen Daten sollen auch in die Optimierung von Kun■ denwerbekampagnen einfließen. il Foto: Clipdealer 32 Customer Journey à la Facebook: Was die User von dem ID-Tracking halten, ist noch unklar er britische Recommendation-Spezialist Peerius will den deutschen Markt erobern und hat zu diesem Zweck ein erstes Büro in Berlin eröffnet. Das Unternehmen bietet „personalisierte Produktempfehlungen in Echtzeit“ an. Dafür untersucht das Tool abgeschlossene Einkäufe, den bisherigen Klick-Stream des Kunden und das Verhalten anderer Kunden aus der gleichen Kundengruppe. Auch klassische Recommendation-Daten wie gemeinsam verkaufte oder angesehene Produkte gehen in die Empfehlung mit ein. Am Ende soll jeder Website-Besucher vor einer individuellen Startseite mit auf ihn zugeschnittenen Produktinformationen stehen. In Großbritannien gehört Peerius zu den Marktführern im Bereich Personalisierung und zählt zu den rund 150 Kunden auch namhafte Marken wie Topshop und ■ Mand M Direct. il Anzeige DOCDATA PLAN NET PAYMORROW / OGONE Checkout auf einer Seite Werbewirkung analysieren Investoren für Payment-Anbieter Der E-Commerce-Fullservice-Anbieter Docdata hat ein neues Abrechnungsmodul für Webshops entwickelt. Der One-Page-Checkout stellt den Zahlungsprozess auf nur einer Seite dar. So soll die Abbruchrate reduziert werden. Zudem hat Docdata seine Payment-Plattform überarbeitet, um Zahlungen schneller abzuwickeln. il Die Plan-Net-Gruppe hat ein Analyseprogramm gestartet, mit dem die Wirkung von OnlineKampagnen gemessen werden soll. Das AnalyseTool „Brand Impact Report“ verbindet dafür Daten über die von Ad Servern gemessenen Werbekontakte mit den „Brand Index“-PanelDaten der Marktforscher von Yougov. il Der Rechnungskauf-Anbieter Paymorrow hat mit der Intercard AG einen strategischen Investor gefunden. Intercard ist ein Dienstleister für die Abwicklung von EC- und Kreditkartenzahlungen. Auch Ogone bekommt wohl frisches Geld: Der Kartenlesegeräte-Hersteller Igenico will den Payment Service Provider übernehmen. cf TOOLS & TECHNIK 33 Verschlungene Datenwege Das IAB USA mahnt Site-Betreiber, genau zu verfolgen, wer ihre Daten einsehen kann D Foto: Fotolia / violetcaipa aten sind das Öl der Internet-Branche. Um dieses Öl zu gewinnen, werden die unterschiedlichsten Quellen angezapft: Jede Website ist bis zum Rand angefüllt mit Cookies und Tags, die das Verhalten der User messen und zu anonymisierten Datenschätzen zusammenfügen sollen. Das Problem dabei: Der Datenrausch kann leicht ausufern – und ehe es sich so mancher WebsiteBetreiber versieht, gehen seine mühsam gesammelten Daten verschlungene, und im schlimmsten Fall gar geschäftsschädigende Wege. Vor diesem Szenario warnt der USamerikanische Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB). Mit seinen „Site Tagging Best Practices“ will der Verband Publishern Richtlinien an die Hand geben, mit denen diese ihren Datenschatz besser schützen können. Wer nutzt welche Daten? Über die Hälfte aller im Netz gesammelten Daten werden durch die Im Fokus des Dokuments stehen 3rd-Party- Tags und Cookies von Drittanbietern auf Websites gesammelt Anbieter, mit denen ein Publisher zusammenarbeitet, um beispielsweise das Nutzerver- Data Warehouse weiterverarbeiten und für andere halten zu analysieren, die Website automatisch zu Kunden nutzen.“ Deshalb legt das IAB USA in seioptimieren oder um Seiteninhalte im sozialen nen Best Practices allen Publishern nahe, kritisch Netz zu verbreiten. Diese Dienstleister arbeiten zu prüfen, welche Daten bei welchen Drittanbiewiederum mit anderen Partnern zusammen, um tern landen, ob sie dort zwingend landen müssen ihre Aufgabe erfüllen zu können. Das Ergebnis ist und was die Drittanbieter mit den Daten anstelein virtueller Basar, auf dem eine unübersichtli- len. „Die Zusammenarbeit mit den Drittanbietern che Zahl an Drittanbietern Daten sammelt, kauft sollte von Anfang an auf eine solide juristische Basis gestellt werden“, fügt Thielen hinzu. Vorschläge und verkauft. „Das folgende Beispiel kommt in der Praxis für solche Vereinbarungen bietet das IAB-Dokuhäufig vor: Ein Publisher nutzt einen eigenen Ad ment. Neben der Tatsache, dass Nutzerdaten ein Server, bucht aber den 3rd Party Tag einer Agen- Schatz sind, über dessen Verbleib sich Publisher tur ein und übergibt an ihn Targeting-Parameter im Klaren sein sollten, gibt es noch andere Vorteile wie Alter und Nutzer-Segment“, bestätigt Mark von sauberem Site Tagging. So können veraltete Thielen, CTO beim Ad-Serving-Anbieter Adtech. und überflüssige 3rd Party Tags die Performance „Manchmal übergeben Publisher auch standard- einer Website in den Keller ziehen. Technisch einmäßig Daten an 3rd Parties, die für die Banner- wandfreies Tagging, das Aufspüren von alten Tags Auslieferung gar nicht relevant sind. Der Drittan- sowie juristische Klarheit über den Umgang mit bieter könnte aber die Daten zur Bestimmung des den Daten beim Drittanbieter sind daher erste ■ User-Segments auswerten oder sie im eigenen Publisher-Pflicht, so das IAB. il Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Adecco Relaunch der Website, Unterstützung bei Marketing- und Social-Media-Kampagnen Nexum American Express Interaktives Beratungs-Tool für den Außeneinsatz Razorfish BMW Relaunch der Internet-TV-Plattform BMW TV inklusive 27 Länderauftritten, Anbindung des Car Configurator Denkwerk Def-shop.com Migration auf Pixi-Versandhandels-Software Mad Genuises Frans-Masereel-Stiftung Relaunch des mehrsprachigen Internet-Portals A3 Systems Gloria Palast München Online-Kartenverkauf über das E-Ticketing-System Cin Easy Atrada Hiscox Insurance Company Ltd Onsite- und Online-Marketing-Optimierung mit der Etracker Enterprise Optimisation Suite Etracker Holidaycheck Entwicklung einer iPad App mit Buchungsmöglichkeit Cellular Lerros Moden Integration der Versandhandelslösung Mos-Choice6 in einen neuen Mos-Oxid-Webshop Mos-Tangram Ludwig Beck fehlt? Bitte Mail an [email protected] Redaktionelle Betreuung des neuen Beauty Online ShopsIhre Meldung Wunder Media MSD Sharp & Dohme Entwicklung / Konzeption der iPhone App „Temodal®- Dosiskalkulator“ Das Medien Kombinat Party-Discount.de Wechsel zum SaaS-Shop-System Websale V8, Anbindung an Sage Websale SPD-Landesverband Niedersachsen Relaunch von über 850 Web-Auftritten mit HTML5 zur Landtagswahl 2013 Klarna Uni Potsdam Relaunch des Internet-Auftritts Cybay New Media Uniplan Website-Makeover mit Image-Film und Teaser-Slideshow Aperto Van Laack Strategische Content-Beratung für das digitale Geschäft Super Real Vtech Deutschland Relaunch von Shop und Website Active Value 34 Internet World BUSINESS SPECIAL: VIDEOPRODUKTION 4. Februar 2013 3/13 ATTRAKTIVE PRODUKTPRÄSENTATION Mehr Umsatz mit Video Mit Produktvideos können Online Shops Kunden beraten, Kaufargumente liefern und im besten Fall auch unterhalten. Die Herstellung ist nicht nur etwas für große Shops, inzwischen gibt es auch Lösungen für kleinere Budgets M getauscht, wenn es sich beispielsweise um saisonale Produkte handelt? ■ Welches Budget stellt der Kunde für die Videoproduktion bereit? Für die Produktion sei es wichtig zu wissen, wie groß der Gegenstand ist, der gefilmt wird, erklärt Apitz. Die zweite Frage zielt auf die Präsentationsform ab: Soll das Produkt einfach aus verschiedenen Perspektiven als 360-GradProduktansicht, als 3D-Bild präsentiert oder zusätzlich noch von einem Moderator erklärt werden? Der Clip für die 360-Grad-Pro- Douglas gibt im „Douglas Online TV“ Schminktipps duktabbildung wird aus einzel- und stellt gleichzeitig neue Kosmetikprodukte vor nen Bildern generiert. Bei Noovee Media kostet eine solche 360-Grad-An- Der Webshop der Parfümeriekette Dougsicht ab 49,90 Euro pro Clip je nach Stück- las präsentiert zum Beispiel auf Youtube zahl, die Mindestabnahme liegt bei 100 eine Reihe von etwa zehn Minuten langen Produkten. Verkaufsvideos wie „YSL – Herbst-/WinDie nächste Stufe sind erklärende Prä- terlook 2012“ oder „Vom Wake-up-Look sentationen, animiert, mit Musik im Hin- zum Party Make-up – Douglas TV präsentergrund und einem Moderator, der das tiert Beyu“. Im „Douglas Online TV“ stelProdukt vorstellt. Apitz beschreibt die Ar- len Make-up-Profis neue Produkte und beitsschritte, die dafür nötig sind: Zuerst ihren Einsatz vor. Wie schminkt sich Frau wird eine Idee entwickelt, ein Skript er- für eine Partynacht, wie legt sie ein schnelles Sommer-Make-up auf? Marc Lerche, Executive Producer bei Scholz & Friends Corporate Broadcasting, einer Einheit der Agentur Scholz & Friends, die Web-Videos für Marken produziert, rät: Produkte so authentisch wie möglich präsentieren. „Glaubwürdigkeit und eine ehrliche Ansprache sind oberstes Gebot“, meint Lerche. „Unsere Inhalte laufen in Umfeldern, in denen der Kunde bereits für das Produkt oder die Marke aktiviert ist.“ Sinnbildlich gesprochen stehe stellt und dann der der Kunde bereits im Laden und wünscht Clip gedreht. Möglieine ehrliche Beratung. Genau diese Ercherweise wird noch wartungshaltung soll bedient werden. Die eine grafische AnimaInszenierung müsse zum Markenbild pastion benötigt. Solche sen, meint Lerche. aufwendigeren Drehs kosLerche betont, dass die Produktionskosten ab 4.000 Euro aufwärts. Neben den kurzen Produktclips und ten häufig anders bewertet werden, wenn den moderierten Produktvorstellungen mit einer Produktion gleich mehrere Kagibt es noch zwei weitere Videokategorien, näle bedient werden. Damit meint er, dass mit denen Online Shops arbeiten: Ver- die Videos nicht nur im Web, sondern kaufssendungen ähnlich wie bei den auch auf Messen, im stationären Handel Homeshopping-Sendern im Fernsehen, oder bei Verkaufspräsentationen eingesowie redaktionelle Videos, in denen nicht setzt werden können. Marken, Hersteller oder größere Shops ein Produkt sondern das „How-to“ oder sein Einsatz im Vordergrund stehen. Oft verfügen über Marketingbudgets für Vilassen sich die Grenzen zwischen den Ka- deoproduktionen. Doch nicht jeder Webshop hat einen üppig gefüllten Marketingtegorien jedoch nicht so genau ziehen. Fotos: Komsa enschen schauen sich gerne Filme an. Je besser und unterhaltsamer sie gemacht sind, desto attraktiver sind sie. Warum also nicht mit bewegten Bildern den Online Shop interessanter gestalten? Die Idee ist nicht neu. Das Verbraucherportal Ciao hatte beispielsweise schon 2006 damit begonnen, von Nutzern selbst gedrehte Videoclips in die Bewertungen einzubinden. Seither haben Bewegtbilder das Internet erobert und zahlreiche Webshops setzen inzwischen Videos für Verkaufszwecke ein. Cyberport hat beispielsweise einen eige- Vom Film zum nen Youtube-Kanal, mit dem der Shop Klick: Shopneue Produkte vorstellt. „Im Test“ nennt Videos sollen der Online-Händler für IT- und Unterhal- die Besucher tungselektronikprodukte die Reihe. Jüngs- zum Kauf tes Beispiel ist „Samsung Ativ Smart PC anregen im Test“. 167 Videos hat Cyberport schon auf Youtube hochgeladen. Die rund fünf Minuten langen Clips folgen alle einem ähnlichen Muster: Zuerst werden die Abmessungen und das Gewicht des Geräts genannt, während die Kamera um das Produkt kreist. Ein professioneller Sprecher nennt technische Details wie die Größe des Arbeitsspeichers, Bildschirmauflösung oder eingebaute Fot Schnittstellen. Diese Daten wero: F otolia / W ee Cole ill den auch im Video eingeblendet. Dann erläutert und kommentiert der Film die Funktionen des Produkts, Media GmbH, nennt noch einen weiteund zum Schluss wird eine Gesamtbewer- ren: Shops verwenden zunehmend Vitung mit „Cyberstars“ vergeben. deos auf der Webseite, da sie sich davon Im Youtube-Kanal von Cyberport kann Vorteile beim Suchmaschinen-Ranking man beobachten, wie der Shop die Videos erhoffen (siehe auch Kasten zu Videozur Interaktion mit potenziellen Kunden SEO auf der nächsten Seite). nutzt. Cyberport reagiert auf Fragen oder Zwei Leitfragen für die Produktion Kommentare der Zuschauer. „Wirklich gute Videos, die ihr da macht, aber gibt es Noovee Media produziert Videos für Unauch manchmal andere Tests, außer teblets ternehmen. Apitz empfiehlt, mit zwei (sic) oder handys? Z.B. über Kameras oder Leitfragen an die Videoproduktion heranso?“, fragt Nutzer Mumicri und Cyberport zugehen: Welches Ziel soll mit den Videos antwortet: „Wir testen im Prinzip alles, erreicht werden? Und wie aufwendig sollwas interessant ist. Zurzeit liegt der Fokus den die Videos umgesetzt werden? Im ersaber auf Tablets und Smartphones, weil es ten Gespräch klopft er Folgendes ab: hier allerhand neue Produkte gibt. Du ■ Um welche Produkte handelt es sich? kannst aber auch gerne Sachen vorschlaWelche Abmessungen/Größe haben die gen. Wer weiß, vielleicht greifen wir deine Produkte? ■ Welche Darstellung wünscht der Kunde, Idee in einem der nächsten Videos auf.“ Den Kunden Mehrwert bieten, sich von zum Beispiel 3D-Videos, eine 360-Gradder Konkurrenz abheben und natürlich Abbildung oder ein aufwendigeres Prädie Conversion Rate steigern: Das sind die sentationsvideo? Ziele, die Online Shops verfolgen, wenn ■ Wie viele Produkte sollen per Video präsie Videos einsetzen. Arndt Apitz, Head of sentiert werden und werden die Produkte Sales bei der Berliner Agentur Noovee während des Jahres im Online Shop aus- Produktion eines 360-Grad-Bildes bei Komsa: Das Produkt wird auf einem Drehteller montiert Die Beleuchtung wird für einen homogenen Farbverlauf eingestellt Das Produkt dreht sich um die eigene Achse und wird dabei abfotografiert Die Aufnahmen werden am Rechner freigestellt und nachbearbeitet 3/13 4. Februar 2013 SPECIAL: VIDEOPRODUKTION Internet World BUSINESS 35 Videos für die Sichtbarkeit in Suchmaschinen optimieren Aufgrund der Beliebtheit von Bewegtbildern im Web steigt die Relevanz von Video-SEO. Bei dieser Suchmaschinenoptimierung geht es darum, wie Videos die Sichtbarkeit von Unternehmen oder Online Shops im Web verbessern können. Mit welchen Maßnahmen können Videos beziehungsweise ihr Begleittext so gestaltet werden, dass sie möglichst auf der ersten Seite von Suchmaschinen auftauchen? Die Thumbnails von Videos auf der Ergebnisseite erhöhen auch die Aufmerksamkeit der Nutzer. Mehrere Firmen haben Video-SEO-Tipps veröffentlicht, zum Beispiel Videocounter.com, Soquero oder Movingimage24.de. Die Optimierungsmaßnahmen beziehen sich im ersten Schritt auf die Benennung der Dateien und des Videos sowie auf den Begleittext. Bevor ein Video auf eine Website oder ein Videoportal hochgeladen wird, sollte sich das Unternehmen deshalb Gedanken über die Keywords machen, mit denen das Video auf die Sichtbarkeit „einzahlen“ soll: Tipp 1: Diese beschreibenden Keywords sollen im Dateinamen und im Titel des Videos stehen, also nicht „Video_3.mp4“, sondern „Kochenmit-trüffelbutter.mp4“. In der URL der Videosite sollten die Keywords ebenfalls enthalten sein. Tipp 2: Den Beschreibungstext optimieren. Auf der Webseite und beim Hochladen sollte jedes Video beschrieben werden. Experten empfehlen, den Beschreibungstext genauso mit Key- topf, um die Webseite mit Bewegtbildern zu bereichern. Für Florian Zug, Geschäftsführer der BB-Trading GmbH, waren beispielsweise 360-Grad-Ansichten zu kostspielig. Die BB-Trading GmbH aus Hirrlingen betreibt seit rund zwei Monaten den Online Shop Big-Basics.de, der auf Herrenbekleidung in Übergrößen spezialisiert ist. Zug wollte Videos in seinem Shop einsetzen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und das Ranking bei Google zu verbessern. Um den richtigen Partner für die Produktion der Shop-Videos zu finden, hatte sich Zug Angebote sowie Demo-Videos von drei Agenturen kommen lassen. Beim Betrachten der Demo-Videos stellte er fest, dass ihm wichtig ist, selbst Einfluss auf die Texte nehmen zu können, die im (Vorder- und Rückansicht der Ware) automatische Produktvideos zu erstellen. Im Schnitt sitzt ein Mitarbeiter zwischen 15 und 30 Minuten an einem neuen Video. „Dass wir die Videos selbst erstellen können, reduziert den Zeitaufwand“, berichtet Zug. In den Videos sei es möglich, mehr Informationen zu kommunizieren, beispielweise, dass es unterschiedliche Farben gibt, wie der Schnitt gestaltet ist oder aus welchem Material ein Artikel ist. Der Herrenmode-Shop hat auf Youtube einen words für Suchmaschinen zu optimieren wie andere Texte für Webseiten. In der Beschreibung beim Hochladen können auch Links zur eigenen Website eingebaut Experten empfehlen, beim Hochladen eines Videos Maßnahmen werden. für die Suchmaschinenoptimierung zu beachten Tipp 3: Auch im Quelltext der Webseite sollten Detailinfos stehen wie Titel, Beschreibung, Länge des Tipp 5: Ein gut gewähltes Motiv für das StandVideos, URL der Webseite, der Videodatei und bild (Thumbnail) motiviert zum Betrachten des des Miniaturbilds. Clips. Tipp 4: Beim Hochladen wird das Video mit Tipp 6: Nach dem Veröffentlichen das Video passenden Schlagwörtern (Tags) bestimmten über die Social-Media-Kanäle bewerben und Kategorien zugeordnet. Kommentare dazu generieren. cher mit den Videos vor. Der Geschäftsführer hat jedoch bereits erste positive Reaktionen von Kunden auf die Clips erhalten. „Einer hat die Jacke in zwei Farben bestellt, weil er im Video gesehen hat, dass es sie in weiteren Farben gibt“, erzählt er. Zu den Kosten gibt Zug keine Auskunft. Clipvilla.com verlangt für einen 30-Sekünder ab 99 Euro und für einen 60-Sekünder ab 149 Euro. Der Kunde erhält ein Template (Vorlage), in das er seine Bilder und Texte einfügt. Die Clips sind mit Gema-freier Musik hinterlegt. Zudem ist es möglich, einen professionellen Sprecher dazuzubuchen. Für Online Shops, die einen großen Bedarf an Videos haben, plant Clipvilla ab Februar, sogenannte Flat-Pakete einzuführen. Das Flat-15-Paket beinhaltet 15 Videos mit jeweils 30 oder 60 Sekunden Länge, das andere Paket umfasst 40 Videos. Die Preise dafür nennt das Unternehmen noch nicht. Für Reichweite sorgen Mit Videos zu allen Standardprodukten will Big-Basics.de mehr Produktinformationen transportieren Video eingeblendet werden. Deshalb fiel die Wahl auf Clipvilla.com. Mit Clipvilla können Firmen selbst Videos produzieren, indem sie Bilder in bereits bestehende Vorlagen einfügen. „Die Lösung schien uns am professionellsten“, begründet Zug seine Wahl. Die Einarbeitung in das System war relativ kurz. Ausschlaggebend war für ihn die Möglichkeit, die Texte nach den Begriffen zu gestalten, die der Shop selbst verwendet. Clipvilla.com hat zwei Vorlagen für BigBasics.de erstellt. Mitarbeiter des Online Shops nutzen diese nun, um mit Bildern Die animierte Produktdarstellung wird programmiert und Buttons werden eingebaut Channel eingerichtet, dort werden die Produktvideos hochgeladen. Per Link werden sie dann auf der jeweiligen Produktseite eingebettet. Aktuell hat Big-Basics.de bereits 35 Videos produziert, rund 40 weitere sollen noch dazukommen. „Geplant sind Videos zu allen Standardprodukten, die laufend lieferbar sind“, berichtet Zug. Die Kollektionen im Übergrößenbereich ändern sich nicht so schnell und häufig wie die Kollektionen in herkömmlichen Modeshops, deshalb ist die Zahl der Videos für den Shop abschätzbar. Der Online Shop samt Videos und Youtube-Channel ist erst kurz am Markt, deshalb liegen Zug noch kaum Erfahrungswerte oder Zahlen zum Umgang der Besu- Die Kundin des Webshops kann das Produkt von allen Seiten betrachten Wenn die Videos produziert sind, ist der nächste Schritt, sie in den Shop einzubinden und die Clips zu bewerben. Viele Marken oder Händler nutzen dafür Videoplattformen wie Youtube, um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen. Der Youtube-Kanal von Runner’s Point verzeichnet beispielsweise aktuell 1,16 Millionen Video-Aufrufe und 343 Abonnenten. Die Parfümerie Douglas hat 1.600 Abonnentinnen und rund 425.500 Video-Aufrufe. Cyberport kommt aktuell auf 1.500 Abonnenten und rund 264.000 Aufrufe. Unternehmen, die häufig mit Videos arbeiten, können diese auch von speziellen Dienstleistern verwalten und ausliefern lassen. Diese Unternehmen sorgen dafür, dass die Kurzfilme auf allen Geräten und Browsern laufen, mit denen die Nutzer auf sie zugreifen. Solche Dienstleister sind zum Beispiel Movingimage24.de, Vidbee.de oder Cliplister.com. Sie bieten an, die Videos in der Cloud zu hosten. Hersteller, die etwa Handelspartnern Produktvideos zur Verfügung stellen wollen, können diese Dienstleistung bei solchen Videomanagement-Plattformen buchen. Rainer Zugehör, der Gründer und Geschäftsführer der Berliner Movingimage24 GmbH, zählt einige Argumente auf, warum kostenlose Videoplattformen im Netz nicht für den professionellen Einsatz geeignet seien. Wer beispielsweise Youtube nutzt, gibt die Nutzungsrechte an den Clips an das Portal ab. Shops, die Videos auf ihre Webseite und auf Youtube stellen, müssten auch darauf achten, keinen Duplicated Content zu produzieren, weil sich das im Ranking bei Google negativ auswirken würde, erklärt Zugehör. Darüber hinaus können die Nutzer auf Youtube schnell bei anderen Videos landen und dem Shop verloren gehen. Unabhängig davon, wo die jeweiligen Clips abgespeichert werden: Die Videos als Marketing- und Verkaufshilfe einzusetzen, trägt zum Markenaufbau und zur Kundenbindung bei. Und selbst für kleine Budgets und Firmen gibt es inzwischen ■ passende Lösungen. is Dienstleister für die Produktion von Bewegtbildern (Auswahl) Name und Website Angebot Clipessence GmbH www.clipessence.com Produktvideos, Firmenporträt, Keyword-optimierte Videos u. a. Clipvilla www.clipvilla.com „Do it yourself“-Online-Videoproduktion, eigene Bilder werden in Templates eingefügt Komsa Kommunikation Sachsen AG www.komsa-services.de 360-Grad-Bilder mit einer oder mit zwei Achsen, 360-GradBilder mit einer Achse und Animation, frei drehbare 3D-Bilder Mavido www.mavido.de Produkt-, Fashion-, SEO-Videos u. a. Noovee Media GmbH www.nooveemedia.de Imagefilm und -video, Produktvideo, 360-Grad-Produktvideo, Packshot, erklärende Animation, 2D- und 3D-Animation u. a. Prinovis Ltd. & Co. KG www.prinovis.com/creative-solutions 360-Grad-Bilder, Videos Scholz & Friends Corporate Broadcasting www.s-f.com Produktvideos und Präsentationsfilme für Markenanbieter u. a. Treepodia. Ltd. www.treepodia.de Produktvideos, Präsentationsfilme Workid new media design www.workid.de Image-, Event- und Produktfilme © INTERNET WORLD Business 3/13 Quelle: eigene Recherche 36 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 4. Februar 2013 3/13 CASESTUDY: ERNSTING’S FAMILY Fans shoppen auch bei Facebook Mit seinem Webshop und Filialen im Rücken betreibt Ernsting’s Family auch einen Laden in dem sozialen Netzwerk E durchschnittliche WarenkorbShops gearbeitet, wobei laut größe kleiner als im Webshop. Wölfel viel Zeit in die ErarbeiDie Konversionsraten der tung des strategischen KonKampagnen liegen immer unzepts geflossen ist. Von techter fünf Prozent, teils auch nischer Seite habe sich das deutlich darunter und fallen Projekt zügig realisieren lasdamit gegenüber dem Websen. Das Budget lag im unteshop ab, wo die Rate laut ren fünfstelligen Bereich. Wölfel klar über fünf Prozent Der Shop ist als Page Tab beträgt. Insgesamt tragen die App via iFrame in Facebook Online-Aktivitäten – der Webeingebunden und der Fanpage shop besteht seit 2003 – knapp als Favorit in der Apps Row fünf Prozent zum Gesamtumhinzugefügt. Die Produktsatz bei; und der Löwenanteil daten kommen über eine stammt nach wie vor aus dem XML-Schnittstelle aus dem stationären Handel. Product Information Management System iPIM von NovoKunden sind Kundinnen mind, über das auch der Webshop komplett bestückt wird. Überdies hat sich gezeigt, dass Eine gesonderte Datenaufmit 95 Prozent die meisten bereitung für den Facebook Facebook-Kunden KundinShop erfolgt bislang nicht. nen sind, der Männeranteil ist Weitere Inhalte wie etwa das sehr gering. Zwei Drittel Wenige Produkte für kurze Zeit große Kampagnenbild, das Exklusive Produkte und Rabatte sind Kennzeichen des Facebook Shops dieser Facebook-Kundinnen sind zwischen 25 und 44 Jahre Der Facebook Shop lebt von der Exklusi- Motto der Verkaufsaktion vität. Deswegen präsentiert Ernsting’s dort und die Verlinkungen pflegen die Mitar- den kostenlos und er kann die Ware auch alt und „entsprechen damit genau unserer entweder eine Pre-Collection – die ange- beiter über ein kleines Content Manage- gleich zurückgeben, wenn sie ihm doch Kernzielgruppe“, so Wölfel. Die Fan-Barbotenen Produkte sind erst drei Tage spä- ment System ein, das die betreuende Agen- nicht gefällt. Er bekommt dann in der Fi- riere, also den Zugang zum Shop allein für Facebook-Fans von Ernsting’s Family, hat ter im Webshop erhältlich – oder gewährt tur Spot-Media – die Sinner-Schrader- liale sein Geld zurück“, so Wölfel. Um zu analysieren, was die Fans auf der das Unternehmen schon nach kurzer Zeit Rabatte, die ausschließlich im Facebook Tochter firmiert seit ihrer Fusion mit Next Shop gelten. Zudem arbeitet der Modefili- Commerce Anfang Januar unter Com- Page und im Shop tun, setzt das Unterneh- aufgehoben. Am meisten Erfolg hatte bisher eine alist mit dem Instrument der Verknap- merce Plus – zusätzlich eingerichtet hat. men auf zwei Lösungen. Das Facebookpung. Der Laden hat nur zwei Mal pro Mo- Vorrangig drei Mitarbeiter aus den Berei- eigene Tool Facebook Insights liefert Da- Kampagne, deren Produkte – vor allem nat für jeweils drei Tage geöffnet, zehn bis chen PR, E-Commerce und Marketing ten, was auf Page passiert, etwa wann wie bunte Hosen – auch im Webshop zur er20 verschiedene Produkte sind im Ange- kümmern sich um den Shop – wenn auch viele Fans präsent sind und was sie tun, wie folgreichsten Produktlinie zählten, am nicht ausschließlich und viel Likes gesetzt werden oder auch welche schlechtesten lief die kurz vor WeihnachReichweite einzelne Posts haben. Daneben ten. „Unsere Zielgruppe hatte da offennicht in Vollzeit. „Unser Facebook Shop ist kein Kauft ein Facebook- trackt die Web-Analyse-Lösung von Core- sichtlich schon alle Geschenke besorgt. Nutzer im Shop ein, wird metrics neben dem Webshop auch die Außerdem waren wir knapp an unserer großer Umsatzbringer. Aber das er mit dem Klick auf den Fanpage und den Facebook Shop und gibt Bestell-Deadline, bis zu der die Ware noch ist auch gar nicht unser Ziel.“ Warenkorb in den regu- zum Beispiel Aufschluss darüber, wie viele rechtzeitig zu Weihnachten ankommt“, lären Webshop umgelei- Seitenaufrufe über Facebook kommen, begründet Wölfel. Am wichtigsten sei, STEPHANIE WÖLFEL tet, wo dann auch der welchen Anteil Facebook-User an neuen dass das Sortiment, das ja in der Fläche Bereichsleiterin E-Commerce Ernsting’s Family komplette Bezahlvor- Seitenbesuchern oder an den Online-Be- und der Anzahl sehr begrenzt sei, perfekt gang abgewickelt wird. stellungen haben. harmoniere. „Es muss zum Motto passen ■ und in sich stimmig sein.“ cf bot. Das Konzept geht auf: Mehr als 90.000 Als Hauptgrund für diese Vorgehensweise Konversionsrate unter fünf Prozent Fans zählt die Fanpage mittlerweile, be- nennt Wölfel das Vertrauen: „Das spielt sonders gute Kampagnen verzeichnen eine ganz wichtige Rolle. Viele scheuen Eine erste Bilanz nach rund sechs während ihrer dreitägigen Dauer 16.500 sich noch davor, ihre Kreditkarten- oder Monaten: Der Anteil des Facebook Besucher oder 60.000 Seitenaufrufe. Im anderen Zahlungsdaten bei Facebook ein- Shops am Gesamtumsatz ist verSchnitt erreichen die Shop-Kampagnen zugeben. Deswegen leiten wir die Kunden schwindend gering. „Letztlich exis11.000 bis 12.000 Besucher. Gleichzeitig in den Webshop, wo sie sich sicher füh- tiert der Shop mit seinen zwei Kamsteigen die Fan-Zahlen im Rahmen der len.“ Außerdem wollte das Unternehmen pagnen ja nur sechs Tage pro Monat keine Insellösung schaffen, sondern ge- und umfasst nur eine kleine Anzahl Verkaufsaktionen sprunghaft an. Rund fünf Monate hat das Unterneh- zielt die Verknüpfung mit dem Internet an Produkten“, gibt Wölfel zu bedenmen insgesamt an der Umsetzung des Shop erreichen, der auf dem IBM-Shop- ken, „es kann also nicht viel sein. System Websphere Commerce läuft. „Das Aber das ist ja auch nicht das primäre ist auch für die Systempflege sinnvoll. Ziel.“ Die Bongröße schwankt sehr Wenn ich an einer Stelle etwas verändere, stark, je nachdem, welche Produkte beispielsweise eine neue Zahlart hinzufüge, im Angebot sind. Bei Damenoberdann ist die Neuerung auch an anderer bekleidung fallen sie naturgemäß Stelle sofort verfügbar“, erklärt die E-Com- größer aus als etwa bei Herbstmerce-Verantwortliche. Accessoires. Darüber hinaus ist die Steckbrief Ernsting’s Family Ein weiterer Grund ist der Multichan■ Sitz: Coesfeld-Lette nel-Ansatz des Unternehmens: Mit mehr als 1.600 Filialen verfügt Ernsting’s Family ■ Filialen: 1.600 in Deutschland über ein dichtes Netz im stationären ■ Mitarbeiter: Rund 10.000 Handel. Und das nutzen auch die Online■ Umsatz 2010/2011: 737 Mio. Euro Kunden rege. „Das meistgenutzte Bezahl■ Webshop: Seit 2003 verfahren bei uns ist das Bezahlen in der Filiale, die meistgenutzte Versandart das Werbung muss sein: Banner weisen Bunt kommt gut: Die ausgewählten Produkte be■ Facebook-Shop: Seit August 2012 Abholen in der Filiale. Das ist für den Kun- auf die aktuellen Shop-Angebote hin scherten der ersten Kampagne den größten Erfolg s ist klar, dass unser Facebook Shop kein großer Umsatzbringer ist. Aber das ist auch gar nicht unser Ziel. Wir verstehen den Shop weniger als weiteren Vertriebskanal, sondern vielmehr als ein Marketinginstrument“, erklärt Stephanie Wölfel, Bereichsleiterin E-Commerce bei Ernsting’s Family. Im August 2012 hat der Modehändler seine Facebook-Filiale eröffnet, gut zweieinhalb Jahre nach dem Einrichten der Fanpage. Die Ziele, die das Unternehmen mit seinem Shop in dem sozialen Netzwerk verfolgt, umreißt Wölfel so: herausfinden, ob sich auf diese Weise eine neue Käuferschaft erschließen lässt, die Verbindung zum Online Shop stärken sowie den Vermarktungscharakter von Facebook nutzen. „Außerdem wollten wir zeigen, dass wir innovativ sind. Wir sind schon lange bei Facebook, werben dort auch, da wollten wir unsere Fanpage auch ausbauen“, so Wölfel. 3/13 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 4. Februar 2013 ADRESSANBIETER CONTENT CONVERSIONOPTIMIERUNG PLZ PLZ 3 7 PLZ AFFILIATE MARKETING 2 jaron GmbH – your digital marketing experts www.jaron.de Hanauer Landstraße 143 60314 Frankfurt Tel.: 069 405866-0 [email protected] Online-Marketing, Strategien und –Kampagnen, Performance und Brand. Integriertes Marketing-Controlling. DIVOLUTION ® – Digital Revolution Technology GmbH www.divolution.com Michael Beck Westerfeldstr. 8 32758 Detmold Tel.: +49 5231 301695 [email protected] SaaS Anbieter von Optimierungslösungen durch Testing & Targeting für E-Commerce, Onlinevertrieb, Onlinewerbung. CONTENT MANAGEMENT PLZ Become Europe GmbH www.become.eu Ruschgraben 133 76139 Karlsruhe Tel.: +49 721 602 900 240 Fax: +49 721 602 900 220 [email protected] Führender Dienstleister für Produktsuchen und Preisvergleiche im E-Commerce mit zielgruppenspezifischen Lösungen für Portale und Online-Shops. 7 sitegeist media solutions GmbH www.sitegeist.de Dipl. Inf. Alexander Bohndorf Gertigstr. 48, 22303 Hamburg Tel.: +49 - 40 – 32 81 93 0 Fax: +49 - 40 – 32 81 9311 [email protected] Führende TYPO3-Spezialisten für anspruchsvolle Projekte. 38 Mitarbeiter, erfolgreiche Projekte seit 1996. 1 e-wolff Consulting GmbH www.e-wolff.de Florian Langer Alemannenstr. 9 71296 Heimsheim Tel.: 07033 / 468710 [email protected] e-wolff Full-Service Online Marketing. Schwerpunkte SEM, Social, Analytics, Website Testing & Conversion-Optimierung. Wir lieben unseren Job. PLZ 3 tagwork<one> Technology Services GmbH Steffen Herrmann www.tagwork-one.de Im Lehrer Feld 24, 89081 Ulm Tel.: +49(731) 141 161 – 13 Fax: +49(731)141 161 – 99 [email protected] Spezialist für Magento und xt: Commerce, Websites mit TYPO3, Individualentwicklungen und Usability Optimierung. ad agents GmbH www.ad-agents.com Am Joachimsberg 10-12 71083 Herrenberg Tel.: +49 (0) 7032 / 895 85-00 Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 Kampstraße 15 20357 Hamburg Tel: +49 (0) 40 / 414680-71 Fax: +49 (0) 40 / 413535-39 [email protected] Ihr Partner für professionelles Suchmaschinenmarketing, Suchmaschinenoptimierung und Affiliatemarketing. SOL.Service Online www.soldesign.de Herr Dipl. Ing. Ole Grave Inselstraße 3, 31787 Hameln Tel: 05151/92 67 05; Fax: – 04 [email protected] 14 Jahre Erfahrung – mehrere Hundert realisierte Projekte. Umfangreiche TYPO3- und MAGENTO-Erfahrung sowie Programmierung von Webapplikationen. Die SOL arbeitet auch als technischer Dienstleister für Agenturen. 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PLZ 9 PLZ 9 6 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. arsmedium group Constantin Alecu www.arsmedium.com Bucher Str. 103, 90419 Nürnberg Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 [email protected] Marken und Märkte aktivieren. Mit emotionaler Intelligenz als Basis exzellenter Ideen, die durchschlagend Erfolg versprechen … PSW GROUP GmbH & Co. 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Februar 2013 3/13 JOBSUCHE Männer liegen vorn Männer nutzen das Social Web geschickter als Frauen, um neue Jobs zu ergattern F rauen sind bei der Nutzung sozialer Netzwerke führend. Bei ihrer Selbstvermarktung auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz haben sie allerdings noch großen Nachholbedarf. Denn wie das Recruiting-Unternehmen Talentfrogs in einer Studie ermittelt hat, erhalten männliche Akademiker im Durchschnitt 3,6 Jobangebote pro Monat. Bei den weiblichen Akademikern sind es dagegen nur 1,1 Offerten im Monat. Befragt wurden für die Studie 2.528 repräsentative Erwerbstätige im Zeitraum von Juli bis Dezember vergangenen Jahres. Dabei sind die Chancen, sich beruflich zu verändern, heute so gut wie nie zuvor. So führen die Arbeitsmarktsituation und der Fachkräftemangel dazu, dass sich immer weniger Kandidaten auf Stellenanzeigen bewerben. Gleichzeitig gehen Unternehmen inzwischen vermehrt dazu über, aktiv nach geeigneten Kandidaten zu suchen. Erste Anlaufstelle dafür sind in der Regel soziale Netzwerke. Peer Bieber, der Geschäftsführer der Talentfrogs, erklärt: „Wir stellen täglich fest, dass die Profile von Männern wesentlich professioneller Frauen sind gute Netzwerker. Um von Recruitern besser wahrgenommen zu werden, müssen sie ihre Online-Profile aber professioneller aufbereiten Foto: Fotolia / Robert Kneschke aufgebaut sind und dem Suchschema von Recruitern entsprechen. Männern setzen sich damit online besser in Szene – ganz gleich, ob sie für eine Position qualifiziert sind oder nicht.“ Damit Frauen „Männer sind besser in Netzwerken in sozialen Netzwerken in Zukunft zu finden und überzeugen mit ihren häufiger gefunAngaben in ihren Business-Profilen.“ den werden, rät Experte Bieber, PEER BIEBER folgende Punkte Geschäftsführer Talentfrogs GmbH zu beherzigen: 1) Business-Netzwerke als Türöffner nutzen Wer Jobangebote von Unternehmen erhalten will, muss heutzutage in Business-Netzwerken vertreten sein. Egal ob Xing oder Linkedin: Ohne ein Business-Profil sind die Chancen, ein Jobangebot zu erhalten, um ein Vielfaches geringer. 2) Hardskills sind wichtiger als Softskills Fakten, Fakten, Fakten. Allein in Deutschland sind inzwischen über acht Millionen Menschen in Business-Netzwerken im Internet vertreten. Jeder Recruiter recherchiert in der Masse zuerst nach den geforderten Hardskills. Peer Bieber: „Besonders Frauen geben diese meist nur sehr unvollständig an. Ein Recruiter interessiert sich mehr dafür, ob jemand über SAP- oder IFRS-Kenntnisse verfügt, als dafür, ob er oder sie teamfähig ist und in der Freizeit gerne Jazz hört.“ Frauen sollten deshalb ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen eindeutig und vollständig angeben. RECRUITING Einmal anders, bitte Mit Active Sourcing und Talent Relationship Management Mitarbeiter gewinnen Q ualifiziertes Personal ist knapp, nur auf Bewerbungen von gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften zu warten, reicht deshalb schon lange nicht mehr aus. Neue und innovative Ansätze bei der Personalsuche sind zweifellos nötig, um gute Kräft anzuwerben. Zwei Konzepte mit einer etwas anderen Vorgehensweise als der gemeinhin üblichen sind Active Sourcing und Talent Relationship Management. Active Sourcing ist die gezielte und aktive Bewerberansprache durch Unternehmen – der Bewerbungsprozess wird hier umgedreht. Zur Ansprache genutzt werden zumeist das Internet sowie Social-MediaPlattformen wie Xing, Experteer, Linkedin oder Communitys. Erfahrene Fachkräfte lassen sich so gezielt ansprechen. Im Gegenzug haben neue Mitarbeiter die Möglichkeit, sich vor der Bewerbung ein Bild von ihrem potenziellen Arbeitgeber zu machen und somit den Bewerbungsprozess zielgerichteter zu steuern. Talente langfristig binden Bei der Adesso AG ist Active Sourcing inzwischen fester Bestandteil im Recruiting. Beate Kühne, HR Sourcing Expert bei dem Dortmunder Unternehmen, erläutert: „Ist bei uns eine Stelle zu besetzen, nimmt das Recruiting den Kontakt zu Kandidaten auf. Wir besprechen die Position, stellen uns als Unternehmen vor und klären mögliche Vorabfragen des Kandidaten. Stimmen die beruflichen Vorstellungen des Kandidaten mit unseren Anforderungen überein, wird ein Vorstellungsgespräch anvisiert. Der Active Sourcer übernimmt neben dem Fachbereich das Coaching und die Betreuung des Kandidaten während des Bewerbungsprozesses und nimmt darüber hinaus auch am Vorstellungsgespräch teil.“ Allerdings soll beim Active Sourcing der Bewerber nicht nur gezielt von einem Recruiter angesprochen, sondern langfristig gebunden werden – und zwar so lange, bis er vom Unternehmen zum passenden Zeitpunkt rekrutiert werden kann. Hier setzt das Talent Relationship Management an. Adesso hat dafür einen „Talent-Pool“ an- 3) Bitte lächeln Die Authentizität sowie der Sympathiefaktor eines Business-Profils entscheiden. Durch ein professionelles Foto, auf dem man gerne lächeln darf, wird aus dem Internet-Datensatz ein echter Mensch. „Häufig haben Frauen keine Fotos in ihren Business-Profilen. Ein Recruiter, der die Auswahl zwischen mehreren Kandidaten hat, wird in den meisten Fällen zuerst die Kandidaten mit Foto kontaktieren“, meint Peer Bieber. 4) Bitte melde Dich Nicht jeder hat die Zeit und die Muße, täglich auf sein Business-Profil zu gehen und nach etwaigen Nachrichten zu schauen. Deshalb ist es unabdingbar, dass die Profileinstellungen so gesetzt werden, dass man bei einer Nachricht automatisch informiert wird. „Oft erhalten wir Antworten auf unsere Anfragen erst Wochen später, wenn es schon zu spät ist“, so Bieber. 5) Vitamin B im Netz Recruiter recherchieren häufig über viele Ecken, bis sie den richtigen Kandidaten gefunden haben. Peer Bieber: „Männer haben wesentlich mehr Kontakte in den Netzwerken und werden dadurch auch besser und schneller gefunden. Frauen sind oft selektiver in ihren Kontakten und verbauen sich damit ihre Auffindbarkeit.“ Die Vernetzung mit Kollegen, Kunden, Freunden und Geschäftspartnern ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um Jobange■ bote zu erhalten. SUSANN NAUMANN wenn sich die individuelle Karriereplanung des Kandidaten verändert“, erläutert Beate Kühne. Auch interessante Kontakte, die beispielsweise auf Messen und Veranstaltungen geknüpft wurden, gehen in den Talent-Pool ein. Dabei geht es den Dortmunder eigenen Angaben zufolge allerdings nicht darum, möglichst viele Namen zu sammeln, sondern gezielt den Kontakt zu interessanten Kandidaten zu halten und zu pflegen. Neue Sichtweisen im Recruiting Active Sourcing zeigt, dass der Fachkräftemangel und der daraus resultierende „Active Sourcing und Recruiting haben sich bei uns bereits bestens bewährt und sind feste Bestandteile unserer Recruiting-Aktivitäten.“ BEATE KÜHNE HR Sourcing Expert bei der Adesso AG gelegt. Dieser umfasst interessante Kandidaten, die das Unternehmen auf dem Weg des Active Sourcings kennengelernt hat, die aber mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation zufrieden sind. Damit endet der Kontakt zum Bewerber nicht, im Gegenteil. „Wir bleiben mit dem Kandidaten im Gespräch, sodass wir gleich am Ball sind, Kampf um die Talente die Sichtweisen im Recruiting verändern und zu einem Paradigmenwechsel führen, konstatiert Beate Kühne: „Das reaktive Verwalten der Bewerbungseingänge von Stellensuchenden kann die Besetzung aller offenen Positio■ nen heute nicht mehr sicherstellen.“ SUSANN NAUMANN 3/13 MENSCHEN & KARRIERE 4. Februar 2013 Kati Rittberger Neuer Head of Sales bei Amiando, Anbieter für OnlineEventregistrierung und Ticketing, ist seit Januar 2013 Kati Rittberger. Sie ist in ihrer Position zuständig für die Abteilungen New Sales, Account Management und Customer Support. Außerdem berichten Amiandos Vertriebsniederlassungen aus London, Paris und Hongkong an Rittberger. Zuvor war sie bei der Conject AG im Sales Management und Business Development tätig. ■ www.amiando.com Scott Wilms / Robert Mikuljan Weitclick, Stuttgart Über gleich zwei Neuzugänge kann sich Weitclick freuen: Künftig werden Scott Wilms und Robert Mikuljan S. Wilms als Doppelspitze die Kreation der Digitalagentur unterstützen. Beide steigen als Creative Directors für den Kunden DM-Drogeriemarkt ein. Der 38-jährige Wilms kommt von der Werbewelt AG. Dort verantwortete er unter anderem R. Mikuljan den Relaunch der Website von Peek & Cloppenburg. Mikuljan war zuletzt als Senior Art Director bei der Netzbewegung GmbH beschäftigt, wo der 41-Jährige die Produktionen der Agentur betreute sowie die Design-Abteilung leitete. ■ www.weitclick.de Alexander Schillinsky Kolle Rebbe, Hamburg Die Leitung des TV- und Motion-Design-Departments bei Kolle Rebbe hat Alexander Schillinsky übernommen. Der 32-Jährige ist neuer Head of Production und verantwortet dazu auch das Film- und Audio-Angebot der Agentur. Zuletzt war Schillinsky unter anderem in dem Animations- und VisualFX-Studio Liga 01 als Produktionsleiter sowie in der Geschäftführung tätig. Außerdem arbeitete er als Producer bei Jung von Matt und Springer & Jacoby in Hamburg. ■ www.kolle-rebbe.de 41 Stefan Piaskowski Alfonso Rodés Amiando, München Internet World BUSINESS Webtrekk, Berlin Havas Media Group, Hamburg Webtrekk verstärkt seine strategische Produktentwicklung mit Stefan Piaskowski. Der 30-Jährige wird als Product Developer das Team des Anbieters für High-EndWeb-Analyse ergänzen. Zu seinen Aufgabenbereichen zählen die Konzeption sowie die Optimierung der Prozesse zur Sicherung von Qualität und Usability. ■ www.webtrekk.com Die internationale Havas-Gruppe bekommt eine neue Struktur: Neben der Havas Creative Group (Havas Worldwide und Arnold Worldwide) fasst die neue Havas Media Group nun die Agenturen Havas Media (MPG und Media Contacts) und Arena Media zusammen. CEO der Havas Media Group ist Alfonso Rodés, Deputy CEO von Havas. Die neue Struktur soll alle Media-und Digitalbereiche bündeln, um den Zugriff auf die Spezial-Units der Havas-Holding zu erleichtern. ■ www.havasmedia.com Karin Tasso Takeshi Uekawa Cocomore, Genf Sony Deutschland, Berlin Zuwachs für die Führungsebene der Cocomore AG: Ab sofort ist Karin Tasso, die Leiterin des Cocomore-Büros in Genf, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Agentur für Kommunikation und IT. Mit der Berufung Tassos in die Führungsebene soll vor allem das Hauptanliegen des Genfer Büros – nämlich die Betreuung und Gewinnung von internationalen Kunden – noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Cocomore AG hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Weitere Büros gibt es in Königswinter, Genf, Sofia, Sevilla und Pune/Indien. ■ www.cocomore.de Von Chile nach Deutschland: Takeshi Uekawa wird neuer Head of Marketing bei Sony Deutschland. Der 48-jährige gebürtige Japaner ist bereits seit 1987 bei dem Konzern und war in den vergangenen drei Jahren für das Geschäft von Sony Chile verantwortlich. Uekawa löst damit zum 14. Februar 2013 Stefan Holländer ab, den bisherigen Marketing Director von Sony Deutschland. Holländer war seit 2002 für das Unternehmen tätig und kümmerte sich zuletzt um die strategische Neuausrichtung des Consumer Business sowie die Einführung des Sony Deutschland Partnerprogramms. Der 40-jährige Holländer verlässt den Konzern nach eigenen Angaben, um sich zukünftig neuen beruflichen Aufgaben widmen zu können. ■ www.sony.de Andreas Has / Pascal Kässmann Quisma, München/Frankfurt Gleich zu Jahresbeginn hat Quisma zwei Schlüsselpositionen neu besetzt: Andreas Has übernimmt die Leitung A. Has des Standorts in Frankfurt am Main. Er löst damit Pascal Kässmann ab, der in gleicher Funktion an den Hauptsitz der Agentur für Online Performance Marketing nach München wechselt. Der 41-jährige Has war zuletzt bei P. Kässmann Hurra Communications als Head of Affiliate Marketing für den Aufbau des Affiliate- und Google-Shopping-Bereichs zuständig. Kässmann ist bereits seit 2010 bei Quisma beschäftigt, zuvor war der 33-Jährige bei iCrossing tätig. ■ www.quisma.com Tanja Schoepke Julia Knolle / Silke Friedrich Vogue Digital, München Vogue Digital setzt auf Frauenpower: Das Führungsteam der Marke wird ausgebaut und künftig von einer weibliJ. Knolle chen Doppelspitze geleitet. Zum neuen Editor at Large ist Redaktionsleiterin Julia Knolle ernannt worden. Sie will sich in Zusammenarbeit mit Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp künftig noch stärker auf die inhaltlich-kreative Ent- S. Friedrich wicklung der Website konzentrieren und weiterhin die Social-Media-Strategie der Marke verantworten. Silke Friedrich hingegen wird als Head of Vogue Digital die Teamleitung mit Fokus auf dem Produktmanagment übernehmen. ■ www.vogue.de OMD, Düsseldorf Martin Rieß Neuer Director Digital bei dem Medianetzwerk Omnicom Media Group Germany (OMD) ist Tanja Schoepke. Auf dem zentralen Digitalposten soll sie das kundenübergreifende Digitalgeschäft der Agentur verantworten und übergeordnetete strategische Themen vorantreiben. Bisher war Schoepke Director SEM & Performance Marketing bei Annalect – eine Spezialagentur für datengesteuertes Online Marketing, die ebenfalls zur OMD gehört. Insgesamt ist die Digitalspezialistin seit 2008 für die Agenturen der OMD tätig, nebenbei unterrichtet sie auch an der Business and Information Technology School (BiTS). ■ www.omd.com Zanox, Berlin Das Performance-MarketingUnternehmen Zanox hat mit Martin Rieß einen neuen Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz ernannt. Der 41-jährige kommt vom Spiegel-Verlag, wo er zuletzt als Leiter Online Sales und Director Business Development tätig war. Rieß ist außerdem Mitgründer bei Universal McCann und war dort auch als Director für die Interactive Unit verantwortlich, ehe er 2004 als Director Sales zum Quality Channel nach Hamburg wechselte. Martin Rieß folgt auf Miro Morczinek, der im November 2012 Zanox verlassen hat. ■ www.zanox.com Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Wilhelm Würmseer (ww), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Susann Naumann (sn), Christina Rose, Karsten Zunke ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Rainer Frömmel / Susanne Kreitner Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof), Frankfurt a. M. Eine neue Kreativspitze präsentiert die Coma AG. Verantwortlich für die Kreation bei der Digitalagentur sind R. Frömmel künftig Rainer Frömmel und Susanne Kreitner. Frömmel kommt dabei als Creative Director für den Bereich Text und Konzeption neu an Bord. Die langjährige Coma-Mitarbeiterin Kreitner steigt innerhalb der Agentur auf und ist S. Kreitner neuer Creative Director für Grafik und Design. Frömmel und Kreitner verantworten gemeinsam die kreative Leitung aller Projekte und die Führung ihres 10-köpfigen Teams. ■ www.coma.de Das neue Vorstandsteam der Agof für die Mandatsperiode 2013/2014 steht fest: Vorsitzender in der Sektion Mobile ist Stefan Schumacher (G+J EMS), Stellvertreter Steffen Bax (IQ Digital Media Marketing). Für die Sektion Internet wurde Matthias Wahl (OMS) als Vorsitzender wiedergewählt, ebenso Dirk Maurer (IP Deutschland) als Vorstand. Stellvertretender Vorsitzender ist nun Björn Kaspring (Interactive Media; Foto), der damit erstmals dem Agof-Vorstandskreis angehört. ■ www.agof.de Infas Geodaten, Bonn Eine Zukunftsstrategie für den Geomarketing-Spezialisten Infas Geodaten erarbeiten – das ist die neue Aufgabe für Thomas Brutschin. Der 43-jährige Geschäftsführer der Schober Holding International wurde nun zusätzlich zum Geschäftsführer der Bonner Tochterfirma Infas Geodaten berufen. Im Zuge der Neuausrichtung hat der bisherige Geschäftsführer Michael Herter das Unternehmen verlassen. ■ www.infas-geodaten.de Matthew Harrop / Sean Patrick Loomis Fork, Hamburg Internationale Neuzugänge verstärken das Team von Fork Unstable Media: Nach zwei Jahren bei Jung von M. Harrop Matt kehrt Matthew Harrop als Creative Director nun zurück zur Kreativagentur. Der gebürtige Neuseeländer soll vor allem die Bereiche Konzeption und Design betreuen. Außerdem ergänzt der US-Amerikaner Sean Patrick S. P. Loomis Loomis das Team. Er wird im Themenfeld Responsive Mobile Design tätig sein. Zuvor arbeitete er bei der Agentur Precious. ■ www.fork.de Nick Halsey Susanne Wallraff Keynote, Hamburg Vivaki, Düsseldorf Keynote, internationaler Anbieter von mobilem und Web-basiertem Cloud Testing und Monitoring, hat Nick Halsey zum Chief Marketing Officer (CMO) ernannt. Der 52-Jährige verantwortet in dieser Position die gesamten Marketingaktivitäten des Unternehmens. Er tritt die Nachfolge von Ren Bloom an, der bei Keynote die Position des Vice President of Marketing seit Mai 2008 innehatte. Bloom hat das Unternehmen verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Zuletzt war Halsey als CMO und Executive Vice President of Corporate Development für Sugar CRM tätig und dort für den Markteintritt des Unternehmens verantwortlich. Außerdem war er Mitbegründer und Vorstandsmitglied des kürzlich von der Attensity Group übernommenen Unternehmens Biz360, einem Anbieter von Social-MediaMonitoring- und Market-Intelligence-Lösungen. ■ www.keynote.com Neues Mitglied für die Vivaki-Gruppe: Ab dem ersten März 2013 wird Susanne Wallraff als Director Media Buying und Mitglied der Geschäftsleitung in den Bereich der Vivaki Exchange einsteigen. Die Abteilung des Media- und Digitalnetworks bündelt die Verhandlungs- und Einkaufsorganisation. Die 45-Jährige wird direkt an Thorsten Braun, Chief Trading Officer von Vivaki berichten. Wallraff kommt von Danone, wo sie als Head of Media für den Einsatz der Mediainvestitionen in DACH und Slowenien verantwortlich war. ■ www.vivaki-gmbh.de Antonia Hammer Expertcloud, Berlin Antonia Hammer leitet künftig neben dem Mitgründer Jan Hendrik Ansink das virtuelle Call Center Expertcloud. Damit übernimmt die 33-Jährige gesamtverantwortlich das operative Geschäft. Außerdem wird sie den ITBereich verantworten und hier die Verbesserung und Erweiterung der internen Steuerungsplattform vorantreiben. Hammer begann als Projektmanagerin bei McKinsey & Company, zuletzt arbeitete sie für Dealgecco als Gründerin und Chief Executive Officer. ■ http://expertcloud.de 3/13 Nicole Grüber / Hauke Partheil / Derya Aksu Björn Kaspring Coma AG, München Thomas Brutschin 4. Februar 2013 Mediasports, München Mit gleich dreifacher Verstärkung stockt Mediasports, die Vermarktungstochter der N. Grüber Perform Group, ihr SalesTeam auf: Ab sofort unterstützt Nicole Grüber als Senior Sales Managerin den digitalen Sportvermarkter. Sie wird neben Direkt- und Eventkunden auch MediaAgenturen betreuen. Zuletzt H. Partheil arbeitete Grüber bei der Deutsche Online GmbH und als Campaign Managerin bei G + J Electronic Media Sales. Ebenfalls neuer Sales Manager wird Hauke Partheil. Er wird verschiedene MediaD. Aksu agenturen betreuen und war zuvor unter anderem für Hi-Media Performance sowie für die Otto Group tätig. Das neue Trio vervollständigt Derya Aksu als Sales Assistent. Er übernimmt die Betreuung von MediaAgenturen und Direktkunden. Mit der personellen Aufstockung sollen die Kunden- und Agenturbetreuung intensiviert und die Akquise weiter vorangetrieben werden. ■ www.mediasports.de Sonja Arndt Microsoft Advertising, Unterschleißheim Tanja Wyrowski Führungswechsel im Marketing von Microsoft Deutschland: In Zukunft übernimmt Sonja Arndt beim InternetKonzern das Vertriebsmarketing im Bereich Advertising & Online für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zudem agiert die 39-Jährige, die die Position Trade Marketing Lead DACH übernimmt, als Ansprechpartner für Journalisten im Bereich Online Marketing. Arndt beerbt in dieser Funktion Sabine Kaufmann, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, um sich neuen beruflichen Aufgaben zuzuwenden. Bislang war Arndt, die bereits seit 2009 bei Microsoft Advertising arbeitet, als Strategic Account Managerin FMCG für die Beratung von Top-Unternehmen im Bereich fast Moving Consumer Goods tätig. Frühere Stationen waren Edgar Median und Axel Springer Media Impact. ■ http://advertising.microsoft.de Aufstieg für Tanja Wyrowski: Die 28-Jährige ist zum Creative Director Online bei der Netnomics GmbH in Hamburg ernannt worden. Sie ist in der neu geschaffenen Position für die Kreation zuständig. Wyrowski arbeitete bislang als Texterin in unterschiedlichen Hamburger Werbeagenturen. So war sie unter anderem für Grabarz & Partner sowie Deepblue Networks tätig, ehe sie von BBDO Interone zu Netnomics wechselte. ■ www.netnomics.com Netnomics, Hamburg Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ Social Media Conference B2B Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube und Co. liefert Case Studies, Studien sowie praxisnahe Tipps rund um Social Media und B2B. Themen sind Social Commerce, Monitoring, Social CRM und rechtliche Aspekte. Termin: München, 21. Februar 2013 Kosten: 650 Euro (für unsere Leser 490 Euro mit dem Code: SMC13iwb); Preise zzgl. MwSt. Info: www.socialmediaconference.de ■ GSMA Mobile World Congress 2013 Die Leitmesse der Mobilfunkbranche, die 2012 Teilnehmer aus 205 Ländern anlockte, findet auch 2013 wieder in Barcelona statt, allerdings in einer anderen Location. Termin: Barcelona, 25. bis 28. Februar 2013 Kosten: 699 Euro (Exhibition Visitor) bis 4.999 Euro (Platinum Pass); Preise inkl. MwSt.; GSMA-Mitglieder erhalten Rabatte Info: www.mobileworldcongress.com ■ Online Marketing Rockstars Die selbsternannte Konferenz für „smartes und modernes Online Marketing“ will Austausch, Vernetzung, Einschätzungen, Kniffe und ein Festival der Online-Marketing-Szene vereinen. Das genaue Programm stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Termin: Hamburg, 22. Februar 2013 Eintritt: 249 Euro zzgl. MwSt. Info: www.onlinemarketingrockstars.de ■ Cebit 2013 Neben der Messe zu den Schwerpunkten Pro (Firmen), Gov (öffentlicher Sektor), Life (Lifestyle) und Lab (Forschung) findet ein Kongress statt. Top-Themen: IT- und Telekommunikation, digitale Medien sowie Consumer Electronics. Termin: Hannover, 5. bis 9. März, 2013 Kosten: 35 Euro Tagesticket, 80 Euro Dauerticket; Preise inkl. MwSt. (im Vorverkauf) Info: www.cebit.de ■ Internet World – Die E-Commerce Messe Mehr als 60 hochkarätige Referenten geben Tipps und Insights zu den aktuellen Themen im E-Commerce wie Multichannel, Logistik & Prozessmanagement, Mobile Marketing und Social Commerce, Conversion Optimization, Customer Experience, Payment und Online Marketing. Auch sonst bietet die Messe viele Möglichkeiten, sich über die neuesten Trends zu informieren. Einen ersten Überblick über wichtigste Aussteller bieten die kostenfreien Guided Tours. Zudem wird der Shop-Award von INTERNET WORLD Business verliehen. Termin: München, 19. und 20. März 2013 Kosten: Kongressticket ab 790 Euro (1 Tag) bzw. 1.090 Euro (2 Tage) zzgl. MwSt. (für unsere Leser gibt es mit dem Code PROiw13iwb jeweils 240 Euro Rabatt auf 1- oder 2-TagesTickets). Der Messebesuch ist bei Online-Vorabregistrierung kostenfrei. Info: www.internetworld-messe.de ■ Content Marketing Conference Mit drei Slots zu Strategy, Best Practice und Media wartet dieser Kongress auf – und mit der Keynote: „Schluss mit der Ruhrpottkommunikation: Warum Unternehmen eine Content-Strategie brauchen.“ Weiteres Vortragsthema: Content Marketing mit Mobile Content. Termin: Köln, 26. März 2013 Kosten: 399 Euro inkl. MwSt. (bis 26.02.) Info: www.content-marketing-conference.com ■ BVH 2.013 Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels lädt alle interaktiven Händler ein, sich bei dieser Workshop-Konferenz Praxistipps für ihr Online Marketing zu holen. Zudem auf der Agenda: Gespräche mit Investoren, Gründern und Unternehmern in den „Boardrooms“. Termin: Hamburg, 10. und 11. April 2013 Kosten: 149 Euro inkl. MwSt. (bis 28.02.) Info: www.bvh2013.de 3/13 STELLENMARKT 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Onpage SEO Specialist trivago GmbH Düsseldorf ID 630 Test Manager (m/w) Fashionation Online KG Wien ID 629 Kundenberater/in Digitale Medien HOFFMANN UND CAMPE Corporate Publishing Junior Marketing-Manager (m/w) experto - Der Beraterverlag Account Director Online (w/m) LIQUID CAMPAIGN GmbH Account Manager eCommerce (m/w) mad geniuses GmbH Senior Affiliate Manager netzeffekt GmbH Online Content Manager / Webmaster (m/w) Somfy GmbH Hamburg ID 628 Bonn ID 627 Köln ID 626 Leipzig ID 625 München ID 624 Rottenburg/N. ID 623 Web-Developer / Web-Entwickler (m/w) Volt Interactive GmbH Münster ID 621 Manager Performance Marketing (m/w) Fashionation Online KG Wien ID 619 SEO Spezialist/ SEO Consultant (m/w) explido WebMarketing Augsburg ID 617 Assistent/in Direktmarketing Studiosus Reisen München GmbH München ID 616 Manager (m/w) und Senior Manager (m/w) Hamburg Search Engine Advertising (SEA) & Augsburg explido WebMarketing ID 615 Assistenten/-in Online-Marketing/IT E-Commerce (m/w) Atout France Frankfurt/Main ID 614 Technischer Projektleiter mad geniuses GmbH Leipzig ID 613 Online Marketing Manager (m/w) Villeroy & Boch AG Mettlach ID 612 Online Merchandising Manager (m/w) (Screendesign) Villeroy & Boch AG Mettlach ID 611 DISPLAY ADVERTISING MANAGER (m/w) Fashionation Online KG Volontär(in) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Wien ID 602 München ID 592 43 Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] 3/13 SZENE 4. Februar 2013 Internet World BUSINESS 45 DLD in München Die neunte Digital-Life-Design (DLD) von Burda Media lockte wieder zahlreiche Promis in die bayerische Metropole B ereits zum neunten Mal traf sich in München die digitale Elite im Vorfeld des Wirtschaftsgipfels in Davos. Geladen hatten wie immer Verleger und Schirmherr Hubert Burda und der israelische Investor Yossi Vardi sowie natürlich auch die DLD-Miterfinderin Steffi Czerny. Rund 800 internationale Teilnehmer diskutierten drei Tage über die Transformation von Märkten, Medien, Kultur und Gesellschaft durch das Internet sowie über neue digitale Geschäftsmodelle. Xing-Gründer Lars Hinrichs kam mit Gattin Daniela zur Party Gastgeber: Andreas Schilling (Burda Community Network) und Christof Schuh (ToFo) In Feierlaune: Kevin Lee (China Youthology), Duncan Clark (BDA China), Gabriele Oettingen (NYU) und Anton Gollwitzer auf der DLD Party im Club Heart Fotos: Burda Nur ein kleiner Auszug aus der Promiliste: Dan Rose von Facebook, Aaron Koblin von Google, Zappos-Gründer Toni Hsieh, Noch-Telekom-Boss René Obermann, René Schuster von Telefónica Germany, Eugene Kaspersky, russischer Experte für Computersicherheit und Gründer von Kaspersky Labs, Henrique de Castro, frischgebackener COO von Yahoo, oder auch Peter Thiel, Paypal-Gründer und einer der ersten externen Facebook-Investoren. Das Motto in diesem Jahr: „Patterns that Connect“. Abends ging es dann ab zur Party. Die Location: der Club Heart, Treffpunkt der Schönen und Reichen direkt am Lenbach■ platz in München. häb Warten auf die Partypeople: Der bunte Empfangsbereich im Club Heart Partylocation: Im Club Heart am Lenbachplatz stieg abends die große Sause E-Commerce in Bonn Auf dem Kongress Online Handel 2013 diskutierte die Branche Trends und Entwicklungen M Fotos: Management Forum ultichannel, Mobile und Social Commerce – das waren die großen Themen, um die der Jahreskongress Online Handel 2013 im Bonner Kameha Grand Hotel am 23. und 24. Januar 2013 kreiste. Gerrit Heinemann, Professor für Handel an der Hochschule Niederrhein, sprach zu Beginn über die Verschmelzung der Kanäle hin zum No-Line-Handel, der die Verkaufsform der Zukunft sein werde. Kai Hudetz, Geschäftsführer E-CommerceCenter am Institut für Handelsforschung, gab einen Überblick über den Status quo im Internet-Handel und Alastair Bruce, Director Google Deutschland, erläuterte, warum 2013 das Multiscreen-Jahr wird. In den daran anschließenden Sessions ging Volles Haus: Der große Saal im Bonner Kameha Grand Hotel war bis auf den letzten Platz besetzt. Wer zu spät kam, musste stehend zuhören Foto: Management Forum Amazon räumt ab: Der Generalist gewann den ersten Platz bei der Verleihung des Online-Handels-Award 2013 Einblicke in den Online-Handel: Von CouchCommerce bis No-Line es dann ans Eingemachte. Höhepunkt des ersten Abends war die Verleihung des Online-Handels-Award 2013. Deutschlands Online Shopper hoben den Platzhirsch Amazon auf den Spitzenplatz, gefolgt vom Musikhaus Thomann.de auf Rang zwei und dem Hautierbedarf-Ver■ sender Zooplus.de (Platz drei). tdz Dichtes Programm: Die Pausen zwischen den Sessions nutzten die Teilnehmer zum Networking und Erfahrungsaustausch 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 4. Februar 2013 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Reden wir über Politik Und der Kundennutzen? Sie haben ein Geschäft. Ein anderer Unternehmer hat auch ein Geschäft. Sie finden, dass Sie etwas haben, was der andere brauchen kann. Also schreiben Sie ihm eine E-Mail und unterbreiten ihm ein AngeFrank Kemper, bot – das ist nach deutStv. Chefredakteur schem Recht verboten und kann Ihnen eine teure Abmahnung einbringen. Sie stoßen auf eine Website, die Ihnen gut gefällt. Sie liken die Website auf Facebook, damit Ihr Netzwerk das auch erfährt. Facebook nimmt ein Foto von der Website als Vorschaubild – das ist nach deutschem Recht ein Verstoß gegen das Urheberrecht und kann Ihnen eine teure Abmahnung einbringen. Sie haben ein Geschäft mit vielen Abonnenten. Sie buchen die Abo-Beiträge per Lastschrift von den Konten Ihrer Kunden ab – das ist ab Februar 2014 nicht mehr möglich, wenn Sie Ihrer Bank nicht eine schriftliche Einverständniserklärung ihrer Kunden auf Papier (!) zugeschickt haben. Sie wollen Ihre Werbung nur den Leuten zeigen, von denen Sie annehmen können, dass sie daran auch interessiert sind – das könnte ab 2014 verboten sein, wenn die Nutzer dem zuvor nicht explizit zugestimmt haben. Es gibt viele politische Themen, die die Internet-Wirtschaft dringend klären muss – mit den Politikern und mit den Bürgern. Aber das findet zu selten statt. Während sich die Medien Gedanken darüber machen, ob einer Kanzler werden darf, der einen Pinot Grigio für fünf Euro nicht trinken mag, ist von einer öffentliche Diskussion darüber, ob die Nutzer von Online-Angeboten eigentlich mündige Bürger sind oder Trottel, die man bevormunden muss, so gut wie nichts zu spüren. Bis zur Bundestagswahl im Herbst sind es noch acht Monate. Höchste Zeit, dass wir anfangen, über Politik zu reden ... Das Thema Big Data wird zu oft aus der Unternehmensperspektive betrachtet B ig Data ist in aller Manager-Munde, Big Data ist eines der großen Management-Buzzwords des Jahres – aber was steckt dahinter? Nur alter (CRM- und Database-Marketing-)Wein in neuen Schläuchen oder mehr Substanz? Betrachtet man die Situation von Unternehmen, so ist Big Data unzweifelhaft viel mehr als alter Wein. Datenvolumina, Datenvielfalt und Datengeschwindigkeit haben – bedingt vor allem durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen – so stark zugenommen, dass Unternehmen heute definitiv vor ganz anderen Herausforderungen und auch Chancen (!) stehen als vor zehn Jahren – dem damaligen Höhepunkt der CRM-Welle. Aber reicht die in fast allen aktuellen Diskussionen vertretene Inside-out-Perspektive eigentlich aus? Was kommt bei dem an, der letztlich Objekt der Datenexplosion ist: dem Kunden, dem Konsumenten auf der Straße? Aus einer Outsidein-Perspektive stellen sich mindestens drei wichtige Fragen: ■ Bestehen bei Kunden Vorbehalte gegenüber Daten sammelnden Unternehmen? ■ Welche Bedeutung messen Kunden den durch Big Data beeinflussbaren Schritten im Kaufprozess bei? ■ Wie sieht der Erfüllungsgrad von Unternehmen aus und wie haben sich diese in den letzten fünf Jahren aus Verbrauchersicht verbessert? Eine Studie, durchgeführt im Oktober 2012 vom Keylens Research Center, gibt hier klare Antworten: [email protected] „... aber trotzdem cool“ Genau ein Jahr nach einer Polizei-Razzia auf seinem Anwesen in Neuseeland eröffnete Kim Schmitz alias Kim Dotcom seinen neuen Daten-Uploadservice Mega. Jeder Nutzer soll kostenlos bis zu 50 GB Speichervolumen erhalten, hochverschlüsselt und vor staatlichem Zugriff geschützt. Unsere Leser begegnen Dotcoms Ankündigungen mit einem Mix aus Skepsis und Humor: Würde ich meine Daten einem Dienst anvertrauen, der aus der Feder von Kim Dotcom kommt? Ich glaube, eher weniger. NIKOLAI SHULGIN Kostenlos ? Ohne Gegenleistung ? Ich bin immer so misstrauisch ... THOMAS WAGNER Kostenlos und Kim D. passt nicht zusammen. Obwohl, vielleicht ist er als mehrfacher Vater nun doch ein Gutmensch geworden? So oder so – Sichtbarkeit hat er wieder mal hinbekommen! MARCUS FREILINGER Verbraucher haben enorme Vorbehalte gegenüber dem Umgang mit ihren Daten seitens der Unternehmen entwickelt. Fast 75 Prozent der Befragten klagen über das ungute Gefühl, nicht zu wissen, welches Unternehmen Daten von ihnen besitzt. Nicht einmal jeder fünfte Verbraucher glaubt Kontrolle darüber zu haben, welche Unternehmen über persönliche Kundendaten verfügen. Nur 14 Prozent der befragten Konsumenten sehen ein ernsthaf- Jörg Meurer, Managing Partner bei Keylens Management Consultants in Düsseldorf ■ www.keylens.com tes Bemühen um eine individuellere Ansprache durch das Unternehmen, zwei Drittel vermuten schlicht „Gewinnmaximierung auf Kosten des Kunden“. Kunden messen den Prozessschritten, auf welche Big Data wirken können, hohe Bedeutung bei – es besteht Potenzial für Kundennutzen. Was kann Big Data leisten? Das ist eigentlich sehr einfach: Kundennutzen entlang von sechs Schritten des Kaufprozesses im Sinne von Offer (bedürfnisorientierte Angebote), Promotion (angemessene Kontaktfrequenz), Research (Unterstützung bei Produktauswahl), Purchase (Vereinfachung von Kauf/Transaktion), Loyalty (Belohnung für Kundentreue) und Service 3/13 (Kenntnis der Kontakthistorie). Klares Ergebnis: Deutlich mehr als die Hälfte der Verbraucher sieht einen Nutzen in einer Verbesserung der sechs Stufen des Kaufprozesses. Big Data sinnvoll ein- und umgesetzt kann also Kundennutzen stiften. Das tatsächliche Big-Data-Erlebnis auf Kundenseite bleibt jedoch hinter der Bedeutung dieser Faktoren teils dramatisch zurück. Fragt man Verbraucher nach der faktischen Erfüllung, so zeigt sich das ganze Dilemma! Bei allen (!) sechs Stufen des Kaufprozesses erfüllen Unternehmen heute nicht die Erwartungen ihrer Kunden. Die größte Performance-Lücke klafft mit 49 Prozent bei Loyalty: 77 Prozent der Verbraucher wollen für ihre Kundentreue erkannt und belohnt werden, gerade einmal 28 Prozent sehen dies als erfüllt an. Auch bei „Promotion“ und „Offer“ betragen die Performance-Lücken mehr als 30 Prozent – ein Armutszeugnis für die faktische Nutzung von Big Data im Kundenprozess. Hat sich wenigstens über die letzten Jahre eine spürbare Verbesserung im Kundenerlebnis ergeben? Auch diese Frage muss verneint werden – mit einer Ausnahme: 79 Prozent der Befragten sehen eine deutliche Vereinfachung von Transaktionen (zum Beispiel durch Datenhinterlegung bei Bestellportalen). Fazit: Big Data hat Substanz und ist viel mehr als ein neues Modewort. Aber Big Data wird heute im Sinne einer „Nabelschau“ der Unternehmen viel zu sehr Inside-out als IT- und Technologiethema behandelt. Dabei bietet Big Data beträchtliche Chancen, aber dazu müssen Unternehmen konsequent die Kundenbrille ■ aufsetzen. Gehört Die Frage ist, ob die Daten bei Mega auch sicher und verfügbar sind. Wenn auch hier illegale Produkte gespeichert werden, wird es wohl nicht sehr lange dauern, bis dieser Dienst ebenfalls von den Behörden „eingeschläfert“ wird. Mir persönlich ist das einfach zu unsicher. ALEXANDER ERBER Ich dachte er sitzt im Gefängnis?! Aber trotzdem cool. FLORIAN HELD Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Wenn ich sehe, dass sich ein Freund eine bestimmte Jacke gekauft hat, ist das für mich ein Grund, sie nicht zu bestellen.“ JOSÉ NEVES , Gründer des Designerlabel-Shops Farfetch.com, gewinnt dem Trend zum Social Shopping eine ganz neue Komponente ab „Ein Ausfall wirkt sich auf die materielle Grundlage der Lebenshaltung signifikant aus.“ Der BUNDESGERICHTSHOF begründet, warum das Leben ohne Internet keins ist – und warum Kunden von Dienstleistern für Internet-Ausfälle Schadensersatz verlangen können „Online-Kommunikation ist Pflicht, Online-Absatz nicht.“ HANS ALLMENDINGER Bereichsleiter Marketing bei der Verbundgruppe Sport 2000, will vor allem seinen angeschlossenen Händlern helfen „In einer Welt, in der Content Marketing das heiße Ding ist, verschwimmen die Grenzen zwischen Werbung und PR immer mehr.“ Medienberater THOMAS KNÜWER sorgt sich um den unabhängigen Journalismus '$/5.#) '' + $# -&-/ ($/)/$1 - f)$)0)" Die STEC s1120 PCIe Accelerator # ! %" # # % DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848207970 +43 (0)732 - 2363 - 0 Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.thomas-krenn.com/stec_s1120 Messe Alle Messetermine finden Sie unter: www.thomas-krenn.com/events-2013 =LYRH\MLYMVSN[H\ZZJOSPLSPJOHU.L^LYIL[YLPILUKL-PYTLU-YLPILY\ÅLYfYa[L9LJO[ZHU^pS[LL[JZ[HH[SPJOL0UZ[P[\[PVULU\UK)LOYKLU+Y\JRMLOSLY0YY[ TLY\UKfUKLY\UNLUPU7YLPZ\UK(\ZZ[H[[\UN]VYILOHS[LU <UZLYL=LYZHUKRVZ[LUYPJO[LUZPJOUHJO.L^PJO[\UK=LYZHUKHY[.LUH\L7YLPZHUNHILUÄUKLU:PL\U[LY!^^^[OVTHZRYLUUJVT]LYZHUKRVZ[LU;OVTHZ2YLUU(.:WLS[LUIHJO:[LPUpJRLY+ -YL`\UN „Kein Hosting-Paket ist günstiger als bei STRATO. 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